nep-spo New Economics Papers
on Sports and Economics
Issue of 2015‒03‒13
two papers chosen by
João Carlos Correia Leitão
Universidade da Beira Interior

  1. Die Langzeiteffekte der Sportförderung: Auswirkungen des Leistungssports auf den beruflichen Erfolg By Ralf Dewenter; Leonie Giessing
  2. Luxusaffinität deutscher Reitsportler: Implikationen für das Marketing im Reitsportsegment By Hartmann, Laura; Spiller, Achim

  1. By: Ralf Dewenter; Leonie Giessing
    Abstract: Die vorliegende Studie geht der Frage nach, ob und inwiefern ehemalige Leistungssportler im späteren Berufsleben erfolgreicher sind als Nichtsportler. Die zugrundeliegende Überlegung ist, dass sich Leistungssport positiv auf die Entwicklung von Charaktereigenschaften auswirkt, die auch im späteren Berufsleben nützlich sind. Erfolg wird dabei anhand des Einkommens der betrachteten Personen gemessen. Wir vergleichen dazu das monatliche Nettoeinkommen ehemals von der Deutschen Sporthilfe geförderten Athleten mit den monatlichen Einkommen von Nichtsportlern. Um eine möglichst gute Vergleichbarkeit zu erreichen, werden Sportler mit Personen verglichen, die ähnliche Charakteristika aufweisen. Hierzu verwenden wir Variablen wie das Alter, das Geschlecht, die Ausbildung, den Beruf oder den Arbeitsort. Um eine möglichst hohe Übereinstimmung bezüglich der Charaktereigenschaften zu erreichen, verwenden wir ebenso Informationen über Kommunikationsfähikeit, die Kreativität oder die Stresstoleranz. Auf diese Weise verhindern wir eine Verzerrung der Ergebnisse aufgrund einer Selbstselektion bestimmter Personen in den Leistungssport. Leistungssportler könnten generell über eine höhere Disziplin und einen stärkeren Ehrgeiz verfügen, sodass der spätere Erfolg nicht auf die Effekte des Sports, sondern auf die Eigenschaften der Sportlers zurückzuführen ist. Im Ergebnis finden wir einen positiven Einfluss des Leistungssports auf den beruflichen Erfolg der ehemaligen Athleten. Je nach Analyse, weisen die ehemaligen Sportler ein um ca. 600-900 Euro höheres Einkommen als die Nichtsportler auf. Differenziert man zwischen Team- und Einzelsportarten, so lassen sich ebenso sognifikante Unterschiede messen. Ehemalige Sportler einer Teamsportart verdienen im Durchschnitt 50-100 Euro mehr als ehemalige Sportler einer Einzelsportart. Dies lässt vermuten, dass die Teamfähigkeit der Sportler sich auch im Berufsleben positiv bemerkbar macht. Ein weiterer Einfluss lässt sich durch das Geschlecht der Athleten feststellen. Zwar erzielen sowohl männliche als auch weibliche Athleten ein höheres Einkommen als Nichtsportler. Der Einkommenszuwachs weiblicher ehemaliger Sportler ist jedoch um einiges geringer als der der männlichen Pendants. Frauen können lediglich ein um 560-635 Euro höheres Einkommen erzielen, wenn sie Leistungssport betrieben haben. Besonders interessant ist dabei die Tatsache, dass ehemalige Leistungssportlerinnen damit im Einkommen zu den männlichen Nichtsportlern aufschließen. Der Sport führt also zu einer Schließung der sogenannten "Gender-Wage Gap". Insgesamt lässt sich also festhalten, dass die Teilnahme am Leistungsport durchaus einen positiven Einfluss auf die berufliche Karriere nehmen kann. Über die genauen Gründe lässt sich zwar nur spekulieren, jedoch liegt die Vermutung nahe, dass der Sport Charaktereigenschaften wie zum Beispiel Ausdauer und Leistungsbereitschaft fördert, die auch im Beruf von Vorteil sind. Mögliche negative Effekte, zum Beispiel auf das Zeitbudget und die Ausbildung der Sportler, scheinen dabei wenn überhaupt nur eine untergeordnete Rolle zu spielen.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwsop:diw_sp734&r=spo
  2. By: Hartmann, Laura; Spiller, Achim
    Abstract: Der Reitsport wird seit jeher mit Luxus assoziiert. Das Durchschnittseinkommen und die Zahlungsbereitschaften von Reitsportlern sind hoch, zugleich wird ihnen eine Affinität zu Luxusgütern unterstellt. Dies erklärt das Interesse von Luxusgüterherstellern an einer Positionierung ihrer Marketingmaßnahmen im Reitsport. Motiviert durch die vielfache Verknüpfung beider Branchen wurde eruiert, inwieweit deutsche Reiter einem materiellen Luxusverständnis zugewandt sind. Diese Frage ist für Positionierungsstrategien im Luxusmarketing grundlegend, bisher aber kaum empirisch untersucht. Auf Grundlage einer Faktoren- und Clusteranalyse können vier Reitersegmente identifiziert werden, die sich in ihrer Haltung zu Luxus und ihrem sozio-demografischen Profil voneinander unterscheiden. Der Konsum von Luxus und die Ausübung von Reitsport werden eher motiviert durch das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und hedonistischem Erleben. Damit stellt die Gruppe der Reitsportler ein Anwendungsbeispiel für den in der Literatur zwar postulierten, bisher aber wenig empirisch untersuchten Wandel von außengerichteten, sozialen zu innengerichteten, persönlichkeitsorientierten Motiven im Luxuskonsum dar. Es können Implikationen für das Luxusgütermarketing abgeleitet werden.
    Abstract: Equestrian sports have always been associated with luxury. Equestrian athletes' average income and their willingness to pay are high. Simultaneously, they are assumed to have an affinity to luxury goods. This explains the interest of luxury goods manufacturers in placing their marketing activities in equestrian sports. Motivated by several links between both fields, this study found out how far German equestrian athletes have been turned to an understanding of material luxury. This is a fundamental question for positioning strategies in luxury marketing, however, it has hardly been studied empirically so far. Based on a factor and cluster analysis, four segments can be identified, differing in attitude to luxury and socio-demographic profiles. Consuming luxury and exercising equestrian sports is rather motivated by the need for self-realization and hedonism. This means the group of riders being an application example of the change from external, social motives towards internal personality-related motives in luxury consumption. Implications for luxury marketing are derived.
    Keywords: Luxusgütermarketing,Reitsportler,Luxusaffinität,Luxusmotive,luxury marketing,horse riders,affinity to luxury,luxury motives
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:daredp:1501&r=spo

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