|
on German Papers |
Issue of 2025–07–28
twenty-six papers chosen by Roberto Cruccolini, Ludwig-Maximilians Universität München |
By: | Agossou, Senan Farelle; Berisha, Florentina; Farahani, Melissa Bahrami; Haipeter, Thomas; Jeziorowski, Jessica Maria; Kauz, Elise; Perna, Carmen; Schwarzer, Liv; Wiener, Yannik |
Abstract: | Seit Jahren verzeichnen Gewerkschaften in Deutschland massive Mitgliederverluste. Während die Mitgliederzahlen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) nach der deutschen Wiedervereinigung Anfang der 1990er Jahre noch die 10-Millionen-Marke überschritten hatten, sind laut Angaben des DGB im Jahr 2024 nur noch rund 5, 7 Millionen Beschäftigte in einer der acht Mitgliedsgewerkschaften organisiert (Greef 2024). Vor dem Hintergrund zunehmender Globalisierungs- und Transnationalisierungsprozesse des Arbeitsmarkts müssen sich Gewerkschaften immer wieder dem Vorwurf stellen, als "Dinosaurier" des Industriezeitalters nicht mehr zeitgemäß zu sein. Digitalisierung, künstliche Intelligenz und die Flexibilisierung von Beschäftigungsmodellen führen zu stärkerer Differenzierung zwischen unterschiedlichen Beschäftigtengruppen und lassen neue Interessen seitens der Arbeiterschaft entstehen. Vor allem junge Arbeitnehmer*innen legen zunehmend Wert auf eine nachhaltige und klimafreundliche Lebensweise. Letztere fasst auch das Arbeitsumfeld mit ein. Der Klimawandel und das politische Ziel einer ökologischen Transformation des Wirtschaftssystems stellen daher nicht nur eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar, sondern gewinnen auch für Gewerkschaften und ihre Mitglieder an Bedeutung. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iaqfor:321879 |
By: | Thomä, Jörg; Weiß, André; Wesling, Mirko |
Abstract: | Angesichts der weitreichenden Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt steht die Politik inzwischen vor der grundlegenden Herausforderung, ihre unterschiedlichen Ziele und Maßnahmen stets auch unter dem Gesichtspunkt der allgemeinen Arbeitskräfteverknappung zu betrachten. Dafür sind geeignete Instrumente erforderlich, die eine kontinuierliche Beobachtung der Nachwuchs- und Fachkräftesituation in relevanten Bereichen des Arbeitsmarktes und der damit verbundenen Qualifikationsbedarfe ermöglichen. Vor diesem Hintergrund zeigt der vorliegende Forschungsbericht am Beispiel der politisch angestrebten Transformation der Wirtschaft zur Klimaneutralität, wie ein solches Instrument aus Sicht des Handwerks aussehen kann und welches Vorgehen damit verbunden ist. Denn das Handwerk ist einerseits ein zentraler Umsetzungsakteur auf dem Weg zu mehr Klimaneutralität, und ist andererseits wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich bereits von der Verknappung des Faktors Arbeit betroffen. Unter Beteiligung verschiedener Expertinnen und Experten der Handwerksorganisation wurden klimapolitisch definierte Ziele und Maßnahmen in 111 handwerkliche Einzeltätigkeiten übersetzt. Diese Tätigkeiten wurden fünf Bereichen zugeordnet, wodurch 26 für die Umsetzung der gesetzten Klimaziele relevante Gewerke identifiziert wurden. Dazu zählen neben Elektrotechnikern und Installateuren/Heizungsbauern beispielsweise auch Dachdecker, Kälteanlagenbauer sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker. Die wirtschaftliche Bedeutung dieser "Klimahandwerke" ist erheblich. Auch im Berufsbildungsbereich spielen sie eine zentrale Rolle, etwa bei Gesellen- und Meisterprüfungen. Vor dem Hintergrund der gesetzten Klimaziele sind Politik und Handwerksorganisationen also gut beraten, die Entwicklung des Fachkräftebestands und der Nachwuchssituation in diesem Teilbereich des Handwerks aufmerksam zu verfolgen. Der Bericht veranschaulicht anhand zweier Beispiele, wie dies in der Praxis aussehen kann. Einerseits zeigt er, dass die entwickelte Gewerke-Klassifikation ein Monitoring der Arbeitsmarkt- und Berufsbildungsentwicklung in klima-politisch relevanten Handwerksbereichen ermöglicht. So kann beispielsweise abgewogen werden, ob der Arbeitskräftebedarf für die gewählten Politikmaßnahmen zur Erreichung der Klimaziele in den relevanten Gewerken gedeckt ist oder ob nachgesteuert werden muss. Andererseits wird aufgezeigt, dass vorhandene Qualifikationsangebote in den betreffenden Klimahandwerken auf Basis der Gewerke-Klassifikation überprüft werden können, um festzustellen, ob sie das Spektrum der identifizierten Tätigkeiten und Kompetenzanforderungen bereits hinreichend abbilden oder ob Anpassungsbedarf besteht. Der vorliegende Bericht zeigt damit am Beispiel der Klimapolitik und aus Sicht des Handwerks, wie eine Berücksichtigung der Arbeitskräfteverknappung bei der Formulierung und Umsetzung gesamtwirtschaftlich relevanter Vorhaben aussehen kann. In Zeiten des demografischen Wandels müssen die bildungs- und arbeitsmarktbezogenen Auswirkungen politischer Ziele und Maßnahmen stets im Blick bleiben, um deren Erreichung nicht zu gefährden. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die Handwerkswirtschaft: Einerseits sind verschiedene politische Ziele nur mit dem Handwerk als zentralem Umsetzungsakteur erreichbar, andererseits steht das Handwerk in besonderem Maße vor den Herausforderungen der Arbeitskräfteverknappung. Gleichzeitig ist zu betonen, dass die hier vorgestellte Abgrenzung der "Klimahandwerke" nicht den Anspruch erhebt, alle umwelt- oder klimafreundlichen Tätigkeiten und Berufe im Handwerk zu identifizieren oder für das Handwerk in seiner Gesamtheit abzubilden. Daher werden in diesem Forschungsbericht auch keine "grünen" von "nicht-grünen" Handwerken abgegrenzt. Ausgangspunkt der vorliegenden Gewerke-Klassifikation waren konkrete klimapolitische Vorhaben und Maßnahmen sowie die Frage, wie diese mit den im Handwerk bestehenden Arbeitskräfteverfügbarkeiten und Qualifikationsangeboten zusammenpassen. Insofern muss die Liste der 26 Klimahandwerke keineswegs abschließend sein. Eines ist dabei klar: Der Weg zu mehr Klimaneutralität gelingt nicht ohne das Handwerk und die dort tätigen Personen. |
Keywords: | Klimaneutralität, Arbeitskräftemangel, Handwerksberufe, Berufsbildung, Qualifikation, Handwerk, Deutschland |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifhfob:321852 |
By: | Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Inflationsrate in Deutschland verharrte im Mai 2025 bei 2, 1 %, obwohl die Energiepreise mit -4, 6 % weniger stark dämpften als im Vormonat (5, 6 %). Entscheidend war, dass die Kernrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak mit 2, 6 % wie erwartet niedriger ausfiel als zuvor (2, 8 %). Dabei war der Anstieg der Dienstleistungspreise mit 3, 4 % so niedrig wie zuletzt im April 2023. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabakwaren zog merklich auf 3, 5 % an, nach 3, 1 % im April 2025. Demgegenüber schwächte sich die Inflation auf Basis des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von 2, 2 % weiter auf 2, 1 % ab, weil die Kernrate infolge eines kräftigeren Rückgangs des Preisauftriebs bei Dienstleistungen deutlich stärker zurückging als im Verbraucherpreisindex (VPI). Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommensklassen lagen im Mai 2025 zwischen 1, 4 % und 2, 0 %. Die Spanne der haushaltsspezifischen Inflationsraten ist wieder etwas gesunken, weil der Rückgang der Preise für Kraftstoffe und Heizöl geringer ausfiel und sich die Teuerung bei Pauschalreisen normalisierte. Ersteres wirkt sich stärker auf Familien aus - und dabei weniger stark auf Familien im obersten Einkommenssegment -, während sich Preise für Reisen besonders stark bei einkommensstarken Alleinlebenden niederschlagen. Im Euroraum ist die Inflation im Mai 2025 auf 1, 9 % gefallen und dürfte wie auch in Deutschland im weiteren Jahresverlauf um das Inflationsziel der EZB von 2 % schwanken. Vor dem Hintergrund der weiterhin trüben konjunkturellen Aussichten und der Aufwertung des Euro hat die EZB den Leitzins am 11. Juni 2025 auf 2, 0 % gesenkt. Ein zeitnaher weiterer Zinsschritt wäre nicht nur sinnvoll, sondern ist bereits Bestandteil der jüngsten Inflationsprognosen der EZB und der Bundesbank für den Euroraum und Deutschland, die für 2026 bei 1, 6 % bzw. 1, 4 % liegen. |
Keywords: | Verbraucherpreise, Geldpolitik, Europäische Zentralbank, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:192-2025 |
By: | Hentze, Tobias |
Abstract: | Mit der zügigen Aufstellung des Haushalts für 2025 zeigt die Bundesregierung ihren Handlungswillen. Die haushaltspolitische Lähmung der vergangenen Jahre scheint überwunden. Allerdings richtet die Politik den Fokus zu wenig auf Investitionen und Wachstum. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:320475 |
By: | Ulrike Stein (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Stellungnahme zeigt Handlungsoptionen zur Stabilisierung des gesetzlichen Rentensystems mit sicheren und stabilen Renten unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung und der unterschiedlichen Präferenzen der Generationen auf. Die Forderung der SPD- und SSW-Fraktionen, das Rentenniveau und den Beitragssatz stabil zu halten sowie die Regelaltersgrenze nicht anzuheben, lässt sich nicht gleichzeitig umsetzen. Nur ein Bündel an Maßnahmen kann die Auswirkungen des demografischen Wandels abmildern. Dazu gehört insbesondere die Stärkung der Einnahmenbasis des gesetzlichen Rentensystems - unter anderem durch gute Löhne, die Nutzung von Beschäftigungspotentialen, die Ausweitung des Versichertenkreises sowie die Deckung der gesamtwirtschaftlichen Aufgaben durch Bundeszuschüsse. Eine deutliche Mehrheit der jüngeren Generationen bevorzugt höhere Rentenbeiträge gegenüber einer weiteren Anhebung der Regelaltersgrenze zur Stabilisierung des Sicherungsniveaus. Simulationen mit dem neuen dynamischen Rentenversicherungsmodell (DyReMo) zeigen, dass eine Stabilisierung des Rentenniveaus durch höhere Beiträge möglich ist und allen Generationen zugutekommt. Gleichzeitig dürfen die Ausgaben der Rentenversicherung nicht weiter durch zusätzliche versicherungsfremde Leistungen belastet werden, wie es bereits mit der Mütterrente I und II geschehen ist und nun mit der Mütterrente III droht. |
Keywords: | entenversicherung, Beitragssatz, Sicherungsniveau, Bundeszuschüsse, Regelaltersgrenze, Rentenpaket II, Dynamisches Rentenversicherungsmodell, DyReMo |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:189-2025 |
By: | Henger, Ralph; Oberst, Christian; Büchel, Jan |
Abstract: | Mit dem starken Anstieg der Inflation im Jahr 2022 rückte die Diskussion über Indexmieten bei der Vermietung von Wohnimmobilien verstärkt in den Fokus. Trotz der öffentlichen Aufmerksamkeit stellen Indexmieten mit bislang lediglich 2, 6 % aller Mietverhältnisse eine Randerscheinung am deutschen Wohnungsmarkt dar. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede in ihrer regionalen Verbreitung, sowie abhängig vom Gebäudealter und dem Einzugsjahr. Die häufigere Nutzung im Neubau in den Großstädten stellt nicht nur die Regulierung von Indexmieten in den Fokus, sondern wirft auch grundsätzliche Fragen zur Mietgesetzgebung insgesamt auf. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:320466 |
By: | Graf, Nikolaus |
Abstract: | Die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Volkswirtschaft entwickelt sich zunehmend negativ. Wie der aktuelle EcoAustria Competitiveness Index (ECI) für das vierte Quartal 2024 zeigt, hat sich die bis etwa 2022 feststellbare Phase der Stagnation in den Jahren 2023 und 2024 zu einer Phase mit rückläufiger Tendenz verfestigt. Besonders kritisch fällt dabei ins Gewicht, dass sich Österreich auch im gesamteuropäischen Vergleich schlechter entwickelt - und damit nicht nur relativ zu wirtschaftlich weniger entwickelten und "aufholenden" Ländern wie Griechenland oder den baltischen Staaten, sondern auch im Vergleich zum gesamteuropäischen Durchschnitt. Zudem zeigt sich mit einem aktuellen Indexwert von 102 der Verlust von Wettbewerbsfähigkeit nicht nur relativ zu anderen Wirtschaftsräumen, sondern auch in absoluten Indexwerten. Zum Vergleich: Es lag der Indexwert noch im vierten Quartal 2022 - also nur zwei Jahre vor der aktuellen Betrachtung - bei 104, 3. Die Entwicklung ist somit nicht nur ein Spiegel der gegebenen globalen Rahmenbedingungen, sondern auch Ausdruck eigener Schwächen. Österreich liegt mit seinem aktuellen Indexwert nur mehr knapp über dem Ausgangswert von 2017 und im europäischen Vergleich eindeutig in der unteren Hälfte eines insgesamt eher stagnierenden europäischen Wettbewerbsumfeldes. Mit dem aktuellen Indexwert vom vierten Quartal 2024 rangiert Österreich auf Rang 23 unter 30 europäischen Vergleichsökonomien. Das sind die Mitgliedsländer der EU27, Norwegen sowie die gebündelten Wirtschaftsräume für die EU27 und für den Euroraum. Methodisch-konzeptionell misst der ECI die Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Vergleich und stützt sich dabei auf drei zentrale Indikatoren: Bruttoanlageinvestitionen, Nettoexporte und reale Arbeitsproduktivität. In allen drei Bereichen zeigen die Daten des aktuellen ECI für Österreich ein negatives Bild: (...) Die Analyse zeigt, dass die österreichische Wirtschaft zunehmend an Substanz verliert. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sind wirtschaftspolitische Maßnahmen notwendig, die gezielt auf Investitionsförderung, Produktivitätssteigerung und internationale Wettbewerbsfähigkeit abzielen. In einem Umfeld geopolitischer Unsicherheiten und globaler Herausforderungen sowie auch steigenden Wettbewerbsdrucks kann sich Österreich Selbstzufriedenheit nicht leisten, da sonst volkswirtschaftlich Wohlstand verloren gehen wird. Die Ergebnisse des ECI unterstreichen, dass Österreich sich nicht auf historischen Stärken ausruhen kann. Strukturelle Reformen und klare wirtschaftspolitische Impulse sind notwendig, um den Abwärtstrend zu stoppen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts nachhaltig zu sichern. |
Keywords: | Arbeitsmarkt, Außenwirtschaft, Digitalisierung, Wettbewerbsfähigkeitsindex (ECI), Infrastruktur, Regionalpolitik, Wettbewerbsfähigkeit |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ecoapn:321865 |
By: | Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Inflationsrate in Deutschland lag im Februar 2025, wie bereits im Vormonat, bei 2, 3 %. Dabei zogen die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabakwaren verstärkt an (2, 9 % nach 1, 9 % im Januar 2025), während die Kernrate sich um 0, 2 Prozentpunkte auf 2, 6 % verringerte und die Preise für Energie mit -1, 8 % etwas stärker zurückgingen als in den beiden Vormonaten (-1, 6 %). Der Anstieg des für die Europäische Zentralbank besonders relevanten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) lag im Februar 2025 bei 2, 6 % (Januar 2025: 2, 8 %). Dabei blieb der Rückgang der Energiepreise anders als im nationalen Verbraucherpreisindex (VPI) unverändert, während der Anstieg der Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabakwaren etwas stärker ausfiel. Die Kernrate verringerte sich um 0, 5 Prozentpunkte auf 3, 1 %. Die deutsche HVPI-Rate lag weiterhin über dem Euroraum-Durchschnitt von 2, 3 % und erhöhte daher die geldpolitisch wichtige Inflationsrate im Euroraum. Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommens-klassen lagen im Februar 2025 zwischen 1, 8 % und 2, 3 %. Dabei sind die Inflationsraten der einkommensschwachen Haushalte leicht auf 1, 8 % gestiegen, während die am oberen Rand liegenden Inflationsraten der einkommensstarken Haushalte leicht gesunken sind. Im Jahresverlauf dürfte sich die Inflationsrate weiter normalisieren und sowohl in Deutschland als auch im Euroraum bei 2 % einpendeln. Ohne den zu erwartenden deutlichen Nachfrageschub durch höhere öffentliche Infrastrukturinvestitionen bestünde hingegen angesichts der bereits lang anhaltenden Stagnation und des drohenden Zollkrieges die Gefahr, dass sich die Inflation mittelfristig zu stark abschwächt. Daher war es richtig, dass die EZB jüngst den Leitzins auf 2, 5 % gesenkt hat. Die zugleich stattfindende quantitative Straffung der Geldpolitik sowie die jüngste Verschärfung der Kreditrichtlinien der Banken wirken der Lockerung allerdings entgegen und die Aufwertung des Euro verschlechtert die Exportaussichten zusätzlich. Für eine Pause bei den Zinssenkungen wäre es daher zu früh. Stattdessen sollten Geld- und Fiskalpolitik gemeinsam ein günstiges Umfeld für private Investitionen schaffen, damit die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigt und die Realeinkommen steigen können. |
Keywords: | Verbraucherpreise, Geldpolitik, Europäische Zentralbank, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:188-2025 |
By: | Sebastian Dullien (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Christian Breuer (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Alexander Herzog-Stein (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Peter Hohlfeld (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Katja Rietzler (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Sabine Stephan (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Thomas Theobald (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Sebastian Watzka (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Weltwirtschaft ist derzeit von handelspolitischen Schocks und hoher Unsicherheit geprägt. Im Prognosezeitraum wird der Welthandel in Folge der schwächeren Weltkonjunktur und der bestehenden Handelskonflikte nur sehr verhalten expandieren. Er wird in diesem Jahr um 1, 9 % und im kommenden Jahr um 2, 1 % zunehmen. Für die deutsche Konjunktur ist im Prognosezeitraum mit einer moderaten Erholung zu rechnen. Dabei wird der kräftig expandierende private Verbrauch eine maßgebliche Rolle einnehmen. Im Verlauf werden auch die Bauinvestitionen und die Investitionen in Ausrüstungen verstärkt einen Beitrag leisten. Diese werden nicht zuletzt aufgrund expansiver fiskalischer Maßnahmen an Schwung gewinnen. Der Außenhandel wird per saldo in beiden Jahren das Wachstum belasten. Im Jahresdurchschnitt 2025 wird das BIP um 0, 2 % zunehmen, im Jahresverlauf mit 0, 7 % schon deutlich stärker. Im nächsten Jahr setzt sich die konjunkturelle Erholung verstärkt fort. Das BIP wird im Durchschnitt des Jahres 2026 um 1, 5 % zunehmen, im Jahresverlauf um 1, 6 %. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung stagniert die Beschäftigung in diesem Jahr nahezu und steigt 2026 dann um 0, 3 %. Die Arbeitslosenquote nimmt um 0, 3 Prozentpunkte auf 6, 3 % im Jahresdurchschnitt 2025 zu und steigt im kommenden Jahr auf 6, 4 %. Das Budgetdefizit sinkt in diesem Jahr auf 2, 4 % des BIP und steigt bei einer expansiven Ausrichtung der Fiskalpolitik auf 3, 1 % im nächsten Jahr. Die Verbraucherpreise dürften in diesem Jahr um 2, 0 % und 2026 um 1, 8 % zulegen und damit das Inflationsziel der EZB etwas unterschreiten. |
Keywords: | Konjunkturprognose, Weltwirtschaft, Investitionen, Bruttoinlandsprodukt, Fiskalpolitik |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:196-2025 |
By: | Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Mit 2, 1 % lag die Inflationsrate in Deutschland im April 2025 erneut sehr nah am Inflationsziel der EZB und etwas niedriger als im Vormonat (2, 2 %). Dabei gingen die Preise für Energie mit 5, 4 % noch stärker zurück als im Vormonat (2, 8 %) und der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabakwaren schwächte sich etwas ab (3, 1 % nach 3, 3 % im März 2025). Demgegenüber stieg die Kernrate um 0, 3 Prozentpunkte auf 2, 8 % an, was allerdings daran lag, dass Ostern anders als im Vorjahr auf Mitte April fiel. Auch der Anstieg des für die EZB besonders relevanten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) schwächte sich weiter auf 2, 2 % ab, während die Kernrate ebenfalls feiertagsbedingt um 0, 3 Prozentpunkte auf nunmehr 3, 1 % zulegte.Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommensklassen lagen im April 2025 zwischen 1, 4 % und 2, 2 %. Die Spanne der haushaltsspezifischen Inflationsraten war damit - anders als in den Vormonaten - relativ hoch. Hauptverantwortlich waren der starke Rückgang der Preise für Kraftstoffe und Heizöl einerseits sowie die verstärkte Teuerung bei Pauschalreisen andererseits. Die Heterogenität der Preisanstiege bei den einzelnen Gütergruppen dürfte im Jahresverlauf weiter abnehmen und die Inflationsrate dürfte sowohl in Deutschland als auch im Euroraum um das Inflationsziel von 2 % schwanken. Allerdings sind die Abwärtsrisiken für die Inflation durch den - von den USA ausgelösten - internationalen Zollkonflikt und die daraus resultierende Unsicherheit merklich gestiegen. Entsprechend eingetrübt bleiben trotz kleiner Lichtblicke die konjunkturellen Aussichten für Deutschland und den Euroraum insgesamt. Mit dem Ziel, die Binnennachfrage zu stärken, sollte die EZB daher die Geldpolitik zeitnah weiter lockern. |
Keywords: | Verbraucherpreise, Geldpolitik, Europäische Zentralbank, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:191-2025 |
By: | Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Mit 2, 2 % lag die Inflationsrate in Deutschland im März 2025 sehr nah am Inflationsziel der EZB und etwas niedriger als im Vormonat (2, 3 %). Dabei zogen die Preise für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabakwaren verstärkt an (3, 3 % nach 2, 9 % im Februar 2025), während die Preise für Energie mit 2, 8 % stärker zurückgingen als in den drei Monaten zuvor (jeweils 1, 6 %) und die Kernrate sich um 0, 1 Prozentpunkte auf 2, 5 % verringerte. Auch der Anstieg des für die EZB besonders relevanten harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) schwächte sich ab, und zwar um 0, 3 Prozentpunkte auf 2, 3 %. Dabei war der Rückgang der Energiepreise mit 2, 6 % etwas geringer als im VPI, während sich die Kernrate um 0, 3 Prozentpunkte auf 2, 8 % verringerte. Die Inflationsraten der neun hier betrachteten Haushaltstypen in verschiedenen Einkommensklassen lagen im März 2025 zwischen 1, 7 % und 2, 0 %. Die Spanne der haushaltsspezifischen Inflationsraten war damit auf einem niedrigen Niveau. Die Inflation dürfte sich im Jahresverlauf weiter normalisieren und sowohl in Deutschland als auch im Euroraum nahe 2 % liegen. Allerdings sind die Abwärtsrisiken für die Inflation durch den sich verschärfenden internationalen Zollkonflikt gestiegen. Die EZB muss auf die deutlich gestiegene Gefahr einer globalen Rezession und die erhöhten Risiken für die Finanzmarktstabilität reagieren. Bereits vor dem Zollkonflikt waren weitere Zinssenkungen erforderlich, weil die Geldpolitik trotz der anhaltenden Wirtschaftsschwäche noch restriktiv ausgerichtet ist. Nun ist eine geldpolitische Lockerung umso dringlicher, damit Geld- und Fiskalpolitik gemeinsam die Binnennachfrage stärken und ein günstiges Umfeld für Investitionen schaffen können. |
Keywords: | Verbraucherpreise, Geldpolitik, Europäische Zentralbank, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:190-2025 |
By: | Sebastian Dullien (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Katja Rietzler (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Fraktionen von CDU, CSU und SPD planen im Investitionssofortprogramm die Abschreibungsbedingungen für Ausrüstungsinvestitionen zu verbessern, Forschung und Entwicklung stärker steuerlich zu fördern sowie die betriebliche Nutzung von E-Autos steuerlich besser zu stellen. Das Paket könnte einen wichtigen Beitrag zur Wachstumswende in Deutschland leisten, die durch den geplanten Aufwuchs der öffentlichen Investitionen über das Sondervermögen Infrastruktur nun angelegt ist. Allerdings sind nicht alle Elemente des steuerlichen Investitionssofortprogramms gleich sinnvoll: Während die verbesserten Abschreibungsbedingungen, die Forschungsförderung sowie die Förderung der E-Autos zielführend und kosteneffizient sind, sind die Wachstumseffekte aus der geplanten Körperschaftsteuersenkung fraglich und die Belastungen für die öffentlichen Haushalte hoch. |
Keywords: | Private Investitionen, degressive Abschreibung, Körperschaftsteuer |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:193-2025 |
By: | Sebastian Dullien (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Alexander Herzog-Stein (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Peter Hohlfeld (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Katja Rietzler (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Sabine Stephan (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Thomas Theobald (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Sebastian Watzka (Macroeconomic Policy Institute (IMK)) |
Abstract: | Die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft bleiben moderat. Das Welt-BIP dürfte in diesem Jahr um 3, 0 % und im Jahr 2026 um 2, 9 % zunehmen. Belastend wirkt dabei die Wirtschaftspolitik in den USA. Diese dürfte die Wachstumsdynamik sowohl in den USA als auch in anderen großen Wirtschaftsräumen dämpfen und stellt das größte Abwärtsrisiko für die Prognose dar. Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft wird im Prognosezeitraum stark von der Binnenwirtschaft geprägt werden. Die vorliegende Prognose basiert auf der Annahme, dass die künftige Regierung die Ausgaben für Infrastruktur, Klimaschutz und Verteidigung bereits in diesem Jahr hochfährt und die Aussichten auf eine langfristig angelegte Modernisierungsstrategie schon ab dem zweiten Quartal die Zuversicht der privaten Haushalte und Unternehmen stärkt. Infolgedessen werden der private Verbrauch und die Investitionen verstärkt expandieren und eine führende Rolle beim BIP-Wachstum einnehmen. Im Jahresdurchschnitt 2025 wird das BIP nochmals leicht sinken (-0, 1 %), wobei die Jahresverlaufsrate allerdings schon 0, 6 % beträgt. Im nächsten Jahr wird das BIP im Durchschnitt um 1, 7 % zunehmen, im Jahresverlauf um 1, 6 %. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung stagniert die abhängige Beschäftigung in diesem Jahr und steigt 2026 dann um 0, 3 %. Die Arbeitslosenquote nimmt um 0, 2 Prozentpunkte auf 6, 2 % im Jahresdurchschnitt 2025 zu und verharrt im kommenden Jahr auf diesem Niveau. Das Budgetdefizit sinkt in diesem Jahr auf 2, 5 % des BIP und steigt bei einer expansiven Ausrichtung der Fiskalpolitik auf 3, 1 % im nächsten Jahr. Die Verbraucherpreise dürften in beiden Jahren um 2, 0 % zulegen. |
Keywords: | Konjunkturprognose, BIP, Schuldenbremse |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:198-2025 |
By: | Scheufen, Marc; Mertens, Armin |
Abstract: | Sommerzeit ist Ferienzeit. Für viele Familien startet damit der Sommerurlaub, der je nach Bundesland früher oder später im Sommer beginnen kann. Besonders beliebt sind Auslandsreisen in den Sommermonaten - trotz gestiegener Flugpreise, die je nach Bundesland stark variieren. Den gestiegenen Flugpreisen zum Trotz ist der Tourismus in Deutschland weiterhin auf einem stetig hohen Niveau. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:320473 |
By: | Bardt, Hubertus |
Abstract: | Für die zukünftige Verteidigungsfinanzierung sind zwei zentrale Entscheidungen gefallen. Zum einen wurde im Vorfeld des NATO-Gipfels in Den Haag ein neues Ausgabenziel des Verteidigungsbündnisses beschlossen. Zum anderen hat die Bundesregierung einen neuen Haushaltsentwurf vorgelegt. Deutschland wird den Aufwuchs der Verteidigungsausgaben in den nächsten Jahren entsprechend der NATO-Vereinbarung erreichen - aber zu zwei Dritteln über verteidigungsbedingte Kredite finanzieren. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:320469 |
By: | Kirchhoff, Jasmina; Sultan, Samina |
Abstract: | US-Präsident Trump droht mit Zusatzzöllen auf Pharmaimporte. Dabei bezieht die US-Pharmaproduktion 87 Prozent ihrer pharmazeutischen Vorleistungen aus dem Ausland. Es drohen höhere Medikamentenpreise in den USA. Dies läuft dem Ziel der US-Regierung zuwider, Arzneimittelpreise per Dekret zu senken. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:320472 |
By: | Fabian Lindner; Anita Tiefensee |
Abstract: | Die Studie analysiert die wirtschaftspolitische Nachhaltigkeit Deutschlands seit 2020 anhand des Neuen Magischen Vierecks (NMV), das vier Zielbereiche umfasst: materieller Wohlstand, nachhaltige Staatsfinanzen, soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Die Corona- und Energiepreiskrisen führten zu Stagnation statt Transformation. Nur vereinzelt wurden Ziele erreicht: Während die Beschäftigungsquote stabil blieb und der Leistungsbilanzsaldo seit 2022 unter dem Grenzwert liegt, stagnierten BIP und Konsum pro Kopf. Die Inflation überschritt teils deutlich das Ziel. Die Staatsfinanzen litten unter hohen Defiziten und zu geringen Nettoinvestitionen. Im sozialen Bereich wurden alle Ziele verfehlt, trotz leicht rückläufiger Armutsquote und gesunkenem Gender Pay Gap. Ökologisch wurden die Treibhausgasziele formal erreicht, allerdings primär durch temporäre Kriseneffekte. Andere Umweltziele wie der Ausbau der Erneuerbaren oder der Erhalt der Biodiversität blieben unerreicht. Insgesamt zeigt sich eine unzureichende Transformation, die strukturelle Reformen und gezielte Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Klimaschutz erfordert. |
Keywords: | Nachhaltigkeit, Wirtschaftspolitik Deutschland, Neues Magisches Viereck, BIP pro Kopf, Inflation, Staatsfinanzen, Schuldenquote, Investitionen, Armutsrisiko, Gender Pay Gap, Bildungsarmut, Erneuerbare Energien, Treibhausgasemissionen, Klimaschutzgesetz, Schuldenbremse Reform, Artenvielfalt, Vogelindex, soziale Gerechtigkeit, Dekarbonisierung, Polykrise |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:studie:99-2025 |
By: | Engler, Jan |
Abstract: | Generative KI-Modelle entwickeln sich rasant. Dadurch können neue Berufsbilder entstehen. Ein prominentes Beispiel dafür ist der "Prompt Engineer". Ihm wurden zeitweise hohe Gehälter und einfache Einstiegsmöglichkeiten versprochen. Am deutschen Arbeitsmarkt stellt sich dies jedoch anders dar: Jobsuchende interessieren sich zwar für den Beruf, Arbeitgeber schreiben aber fast keine Stellen aus. Daten aus Online-Stellenanzeigen und Messungen des Suchverhaltens bei der Internet-Jobbörse Indeed verdeutlichen, dass sich der Prompt Engineer nicht als eigenständiger Beruf etablieren konnte. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:320474 |
By: | Anna Hornykewycz (Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria; Socio-Ecological Transformation Lab, Johannes Kepler University Linz, Austria); Lukas Cserjan (Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria; Socio-Ecological Transformation Lab, Johannes Kepler University Linz, Austria); Stephan Puehringer (Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria; Socio-Ecological Transformation Lab, Johannes Kepler University Linz, Austria); Julia Eder (Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria; Socio-Ecological Transformation Lab, Johannes Kepler University Linz, Austria); Laura Porak (Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria; Socio-Ecological Transformation Lab, Johannes Kepler University Linz, Austria) |
Abstract: | Die Mobilitaetswende ist ein zentraler Baustein für die Erreichung der Klimaziele in Oesterreich. Der Verkehrssektor verursacht rund 28 Prozent der gesamten Treibhausgas- emissionen und verzeichnet im Gegensatz zu anderen Sektoren seit 1990 keinen Rueck- gang. Der Ausbau oeffentlicher Verkehrsmittel, insbesondere der Bahn, bietet jedoch nicht nur oekologische, sondern auch soziale und oekonomische Chancen. Dazu zaehlen emissions- aermerer Verkehr, gleichberechtigter Zugang zur Mobilitaet und wirtschaftliche Impulse durch oeffentliche Infrastrukturinvestitionen. Einem Mixed-Method-Ansatz folgend, analysiert die vorliegende Studie analysiert einerseits die wirtschaftlichen Auswirkungen eines gross angelegten Bahnausbaus auf Basis des Ziel- netz 2040 mittels einer Input-Output-Analyse. Die Ergebnisse zeigen: Die Investitionen in die Bahninfrastruktur fuehren zu hoher heimischer Wertschoepfung von bis zu 24, 4 Milliarden Euro, Beschaeftigungseffekten von bis zu 230.000 Jahresarbeitsplaetzen ueber 16 Jahre sowie gesteigerten Staatseinnahmen. Besonders profitiert der Bausektor, aber auch zahlreiche vor- und nachgelagerte Branchen wie etwa die Stahlindustrie oder die Elektrotechnik. Andererseits beleuchtet eine qualitative Analyse die Staerken und Herausforderungen der oesterreichischen Bahnindustrie. Diese zeichnet sich durch einen stabilen Markt in Oester- reich, eine hohe Exportquote, starke Innovationskraft und eine Vielzahl unterschiedlich spezialisierter Unternehmen, die sehr gute Arbeitsbedingungen bieten, aus. Oesterreich belegt im internationalen Vergleich den ersten Platz bei Patentanmeldungen pro Kopf im Eisenbahnbereich und verfuegt ueber mehrere Nischen-Weltmarktfuehrer. Gleichzeitig bestehen Herausforderungen etwa durch die angestiegenen Energiepreise, die infolge auch ueber Kollektivvertragserhoehungen die Lohnstueckkosten beeinflussten, Buerokratie und inter- nationale Konkurrenz, insbesondere durch chinesische Anbieter. Die Studie zeigt, dass eine erfolgreiche Mobilitaetswende mehr als nur Investitionen in Infrastruktur braucht. Sie erfordert eine gute Koordination von nachfrageseitiger Industrie politik, Arbeitsmarktpolitik, Bildungspolitik und Verkehrspolitik. Nur durch eine ganz- heitliche Strategie lassen sich vorhandene industrielle Kapazitaeten nutzen und faire Ueber- gaenge für Beschaeftigte ermoeglichen. Die gezielte Foerderung der Bahnindustrie (besonders auf europaeischer Ebene) kann Oesterreichs Rolle als internationaler Innovationsstandort staerken und neue Perspektiven fuer vom Strukturwandel betroffene Regionen eroeffnen. |
Date: | 2025–07 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:ico:wpaper:162 |
By: | Hartung, Maik; Pothen, Frank; Hundt, Carolin |
Abstract: | Der Einsatz von Stahlschrott als Rohstoff der Stahlherstellung vermeidet Treibhausgasemissionen (THG) in erheblichem Umfang. Ambitionierte Klimaziele lassen somit einen steigenden Bedarf an Stahlschrott erwarten. Diese Studie quantifiziert plausible Bandbreiten für den Stahlschrottbedarf der deutschen Stahlindustrie bis 2045 als Zieljahr der angestrebten Klimaneutralität. Der Bedarf wird maßgeblich durch die Rohstahlproduktion, die Zusammensetzung der Verfahrensrouten sowie deren Schrotteinsatzquoten bestimmt. Um den erheblichen Unsicherheiten bei der Entwicklung dieser Faktoren Rechnung zu tragen, werden Szenarien entwickelt. Die Annahmen hinter diesen Szenarien basieren auf der Auswertung von Transformationsstudien und Trends sowie ergänzenden Annahmen. Der mögliche Stahlschrottbedarf wird für die Stichjahre 2030 und 2045 abgeleitet. Die Szenarien suggerieren, dass die Bandbreite des Stahlschrottbedarfs im Jahr 2030 zwischen 17, 0 Mio. t und 22, 7 Mio. t liegt. 2045 liegt sie zwischen 14, 9 Mio. t und 27, 6 Mio. t. Zum Vergleich: von 2015 bis 2023 wurden in Deutschland durchschnittlich 17, 2 Mio. t Stahlschrott pro Jahr eingesetzt. Der Bedarf an hochwertigem, wenig verunreinigten Schrott für die Primärproduktion von Stahl liegt 2030 zwischen 4, 3 Mio. t und 7, 7 Mio. t und 2045 zwischen 2, 7 Mio. t und 10, 1 Mio. t. Von 2015 bis 2023 wurden durchschnittlich 4, 8 Mio. t Schrott in der Hochofenroute eingesetzt. Diese Ergebnisse deuten auf einen steigenden Stahlschrottbedarf in Deutschland hin. Knappheit ist primär bei hochwertigem Schrott zu erwarten, sowohl durch einen steigenden Bedarf als auch durch eine fallende Verfügbarkeit. Technischer Fortschritt bei der Sammlung, Sortierung und Aufbereitung von Stahlschrott sowie Importe von hochwertigem Schrott könnten diese (mögliche) Knappheit reduzieren. Die tatsächliche Stahlschrottnachfrage und - knappheit wird ein Marktergebnis sein. |
Abstract: | The use of scrap as a raw material in steel production reduces CO2 emissions substantially. Ambitious climate goals are expected to lead to an increase in demand for steel scrap, whose availability is limited. Our study (Hartung et al. 2025) quantifies the potential steel scrap demand by the German steel industry until 2045. Nine scenarios take account of the considerable uncertainties that the steel industry faces. The results show that a general shortage of steel scrap is not to be expected in Germany, but high-quality scrap specifically might be in short supply. More investment in processing and imports can reduce the shortage. |
Keywords: | Stahlrecycling, Stahlschrott, Szenarien, Kreislaufwirtschaft, Klimaneutralität |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fhjwws:321885 |
By: | Rinne, Ulf (IZA); Boockmann, Bernhard (Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW)); Bredtmann, Julia (RWI); Demir, Gökay (IZA); Krause-Pilatus, Annabelle (IZA); Kugler, Philipp (Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW)); Müller, Max (University of Bonn); Rammert, Timo (RWI – Leibniz Institute for Economic Research and University Duisburg-Essen); Rossen, Anja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg); Wapler, Rüdiger (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg); Wolf, Katja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg) |
Date: | 2025–07–15 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izarrs:150 |
By: | Schüler, Ruth M.; Seele, Stefanie |
Abstract: | Eine IW-Auswertung mit Daten der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) zeigt, dass 2023 bereits 4, 5 von 19, 5 Millionen Babyboomern eine Altersrente beziehen, davon 0, 9 Millionen, obwohl sie das gesetzliche Renteneintrittsalter noch nicht erreicht haben. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:320467 |
By: | Hohendanner, Christian (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Latner, Jonathan P. (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Compared to permanent employment contracts, fixed-term contracts are less attractive. However, a recent IAB study shows that fixed-term contracts are not necessarily disadvantageous, even if permanent contracts are preferable from the employees’ point of view. The decisive factors are less related to the contract type and more related to an individual’s career and professional development. Particularly in economically uncertain times, it is worth taking another look at the various forms of employment. Neither the transition from fixed-term to permanent employment nor vice versa leads to wage reductions. In addition, both types of contracts offer the unemployed similar opportunities for integration." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | IAB-Open-Access-Publikation ; IAB-Betriebspanel |
Date: | 2025–07–17 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabkbe:202513(de) |
By: | Gerards Iglesias, Simon |
Abstract: | Dreieinhalb Jahre nach Kriegsbeginn plant die US-Regierung neue Russland-Sanktionen, darunter drakonische Sekundärzölle für Länder, die russische Waren beziehen. China ist mit 130 Milliarden US-Dollar wichtigster Importeur russischer Waren. Trotz westlicher Sanktionen stiegen die Exporte Russlands in die 20 größten Handelspartner 2024 inflationsbereinigt um 18Prozent auf 330 Milliarden US-Dollar - Putins Kriegskasse bleibt gut gefüllt. Effizienter als neue Zölle wären ein deutlich gesenkter Ölpreisdeckel und strengere Maßnahmen gegen die Schattenflotte. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:320468 |
By: | Kay, Rosemarie; Schneck, Stefan |
Abstract: | Die Geburt eines Kindes stellt häufig einen erheblichen Einschnitt in die Erwerbsbiografie abhängig beschäftigter Frauen dar. Unklar ist, ob dies auch für selbstständig erwerbstätige Frauen gilt. Unsere Auswertungen zeigen, dass selbstständig tätige Frauen später damit beginnen, Kinder zu bekommen, als abhängig beschäftigte. Sie belegen überdies, dass sich die Geburt eines Kindes auch auf die Erwerbstätigkeit von selbstständig erwerbstätigen Frauen auswirkt: Soloselbstständige geben ihren beruflichen Status häufiger in Folge einer Geburt auf als Selbstständige mit Beschäftigten oder abhängig Beschäftigte. Aufgrund der Reduzierung der Arbeitszeit in Folge der Geburt sinkt das Bruttomonatseinkommen, bei selbstständig Tätigen stärker als bei abhängig Beschäftigten. Selbstständig tätige Mütter erhöhen schneller wieder ihre Arbeitszeit als abhängig beschäftigte. |
Abstract: | The birth of a child often represents a significant break in the employment history of women in paid employment. We investigate whether this also applies to self-employed women. Our analyses show that self-employed women start having children later than women in paid employment. They also show that the birth of a child also has an impact on the employment of selfemployed women: solo self-employed women are more likely to give up their professional status following a birth than self-employed women with employees or paid employed women. Due to the reduction in working hours because of the birth, gross monthly income falls more sharply for self-employed than for paid employed women. Self-employed mothers increase their working hours again more quickly than paid employed mothers. |
Keywords: | Self-employment, childbirth, income effects, Selbstständigkeit, Geburt eines Kindes, Einkommenseffekte |
JEL: | J13 J21 J24 |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifmduf:321887 |
By: | Evangelos Christou (IHU - International Hellenic University); Antonios Giannopoulos (IHU - International Hellenic University); Ioanna Simeli (IHU - International Hellenic University) |
Abstract: | Diese Studie untersucht, wie soziale Medienplattformen Tourismusmarketingstrategien, Verbraucherwahrnehmungen und Reiseverhalten beeinflussen, wobei auch die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit betrachtet werden. Ziel ist es, den aktuellen Stand der Forschung zu sozialen Medien im Tourismusmarketing zu evaluieren, dominante Trends zu identifizieren, empirische Belege für die Wirkung zu beurteilen und bestehende Forschungslücken kritisch hervorzuheben. Die Analyse konzentriert sich auf drei zentrale Ergebnisse im Marketing: Destinationsimage, Reiseabsicht und Nutzerengagement. Zudem beinhaltet sie einen Abschnitt über Nachhaltigkeitsaspekte, die ökologische, soziokulturelle und wirtschaftliche Dimensionen betreffen. Die Studie basiert auf einer systematischen kritischen Auswertung von 147 begutachteten wissenschaftlichen Artikeln, die zwischen 2015 und 2025 veröffentlicht wurden, sowie einer Metaanalyse von 38 quantitativen Studien, die statistische Effektgrößen berichten. Die Metaanalyse verwendet ein Random-Effects-Modell, um den Einfluss verschiedener Plattformen und Studienkontexte zu vergleichen. Moderatorvariablen sind geografische Region, Plattformtyp und methodisches Studiendesign. Die Ergebnisse zeigen, dass Marketing über soziale Medien einen statistisch signifikanten positiven Effekt auf das Destinationsimage (Cohens d = 0, 61), die Reiseabsicht (d = 0, 54) und das Nutzerengagement (d = 0, 43) hat. Die Analyse offenbart zudem geografische Verzerrungen, begrenzte Forschung zu aufstrebenden Plattformen sowie einen Mangel an Längsschnitt- und ethischen Untersuchungen. Die Ergebnisse legen nahe, dass Tourismusforscher und Marketingexperten stärker kontextsensible, interdisziplinäre und ethische Ansätze verfolgen sollten. Kritische Nachhaltigkeitsbedenken wie Übertourismus, kulturelle Kommodifizierung, digitale Ungleichheiten und algorithmische Verzerrungen treten hervor. Weitere Studien könnten sich auf spezifische plattformbezogene Verhaltensweisen, langfristige Auswirkungen und integrierte Online-Strategien konzentrieren, die der globalen Diversität im Tourismus gerecht werden. Schließlich plädiert dieser Artikel für kontextsensible, interdisziplinäre und ethisch fundierte Ansätze, um nachhaltige digitale Tourismusmarketingstrategien zu gewährleisten. |
Abstract: | This study examines how social media platforms influence tourism marketing strategies, consumer perceptions, and travel behaviors, addressing their sustainability implications. It aims to evaluate the current state of research on social media in tourism marketing, identify dominant trends, assess empirical evidence of impact, and critically highlight research gaps. The analysis focuses on three core marketing outcomes: destination image, travel intention, and user engagement-and includes a section examining sustainability considerations across environmental, sociocultural, and economic dimensions. The study uses a systematic critical review of 147 peer-reviewed academic articles published between 2015 and 2025, combined with a meta-analysis of 38 quantitative studies that report statistical effect sizes. The meta-analysis uses a random-effects model to compare the influence of different platforms and study contexts. Moderator variables include geographic region, platform type, and methodological design. Findings show that social media marketing has a statistically significant positive effect on destination image (Cohen's d = 0.61), travel intention (d = 0.54), and user engagement (d = 0.43). The analysis also reveals geographic bias, limited research on emerging platforms, and a lack of longitudinal and ethical inquiry. Findings suggest that tourism researchers and marketers may have to adopt more contextsensitive, interdisciplinary, and ethical approaches. Critical sustainability concerns emerge, including "overtourism", cultural commodification, digital inequities, and algorithmic biases. Further studies may focus on specific platform-related behaviors, long-term impacts, and integrated online strategies appropriate for global tourism diversity. Lastly, this paper advocates for context-sensitive, interdisciplinary, and ethically grounded approaches to ensure sustainable digital tourism marketing strategies. |
Abstract: | Este estudio examina cómo las plataformas de redes sociales influyen en las estrategias de marketing turístico, las percepciones del consumidor y los comportamientos de viaje, abordando sus implicaciones para la sostenibilidad. El objetivo es evaluar el estado actual de la investigación sobre el uso de las redes sociales en el marketing turístico, identificar tendencias dominantes, evaluar la evidencia empírica del impacto y destacar críticamente las lagunas existentes en la investigación. El análisis se centra en tres resultados clave del marketing: la imagen del destino, la intención de viaje y la participación de los usuarios, e incluye una sección que examina consideraciones de sostenibilidad en dimensiones ambientales, socioculturales y económicas. El estudio utiliza una revisión crítica sistemática de 147 artículos académicos revisados por pares publicados entre 2015 y 2025, combinada con un metaanálisis de 38 estudios cuantitativos que reportan tamaños del efecto estadísticos. El metaanálisis utiliza un modelo de efectos aleatorios para comparar la influencia de diferentes plataformas y contextos de estudio. Las variables moderadoras incluyen la región geográfica, el tipo de plataforma y el diseño metodológico. Los resultados muestran que el marketing en redes sociales tiene un efecto positivo estadísticamente significativo en la imagen del destino (d de Cohen = 0.61), la intención de viaje (d = 0.54) y la participación de los usuarios (d = 0.43). El análisis también revela sesgos geográficos, investigación limitada sobre plataformas emergentes y una carencia de estudios longitudinales y éticos. Los resultados sugieren que los investigadores y profesionales del turismo deben adoptar enfoques más sensibles al contexto, interdisciplinarios y éticos. Surgen preocupaciones críticas sobre la sostenibilidad, incluyendo el "sobreturismo", la mercantilización cultural, las inequidades digitales y los sesgos algorítmicos. Futuras investigaciones podrían enfocarse en comportamientos específicos relacionados con plataformas, impactos a largo plazo y estrategias en línea integradas apropiadas para la diversidad turística global. Finalmente, este artículo aboga por enfoques sensibles al contexto, interdisciplinarios y fundamentados éticamente para asegurar estrategias sostenibles de marketing turístico digital. |
Abstract: | Cette étude examine comment les plateformes de médias sociaux influencent les stratégies de marketing touristique, les perceptions des consommateurs et les comportements de voyage, tout en abordant leurs implications en matière de durabilité. Elle vise à évaluer l'état actuel de la recherche sur l'utilisation des médias sociaux dans le marketing touristique, à identifier les tendances dominantes, à analyser les preuves empiriques d'impact, et à mettre en évidence de manière critique les lacunes de la recherche. L'analyse se concentre sur trois résultats principaux du marketing : l'image de la destination, l'intention de voyage et l'engagement des utilisateurs, et inclut une section dédiée à l'examen des considérations de durabilité sur les dimensions environnementales, socioculturelles et économiques. L'étude est basée sur une revue critique systématique de 147 articles académiques évalués par des pairs, publiés entre 2015 et 2025, combinée à une méta-analyse de 38 études quantitatives rapportant des tailles d'effet statistiques. Cette méta-analyse utilise un modèle à effets aléatoires pour comparer l'influence des différentes plateformes et contextes d'étude. Les variables modératrices comprennent la région géographique, le type de plateforme et le design méthodologique. Les résultats montrent que le marketing sur les médias sociaux a un effet positif statistiquement significatif sur l'image de la destination (d de Cohen = 0, 61), l'intention de voyage (d = 0, 54) et l'engagement des utilisateurs (d = 0, 43). L'analyse révèle également un biais géographique, une recherche limitée sur les plateformes émergentes, ainsi qu'un manque d'études longitudinales et éthiques. Les conclusions suggèrent que les chercheurs et professionnels du tourisme devront adopter des approches plus sensibles au contexte, interdisciplinaires et éthiques. Des préoccupations critiques en matière de durabilité émergent, notamment le « surtourisme », la marchandisation culturelle, les inégalités numériques et les biais algorithmiques. Les études futures pourraient se concentrer sur des comportements spécifiques liés aux plateformes, les impacts à long terme et des stratégies en ligne intégrées adaptées à la diversité mondiale du tourisme. Enfin, cet article préconise des approches sensibles au contexte, interdisciplinaires et fondées sur l'éthique afin d'assurer des stratégies durables de marketing touristique numérique. |
Abstract: | Questo studio esamina come le piattaforme di social media influenzino le strategie di marketing turistico, le percezioni dei consumatori e i comportamenti di viaggio, affrontando anche le implicazioni relative alla sostenibilità. L'obiettivo è valutare lo stato attuale della ricerca sui social media nel marketing turistico, identificare le tendenze dominanti, analizzare le evidenze empiriche degli impatti e sottolineare criticamente le lacune della ricerca. L'analisi si concentra su tre principali risultati di marketing: l'immagine della destinazione, l'intenzione di viaggio e il coinvolgimento degli utenti, e include una sezione dedicata alle considerazioni sulla sostenibilità in ambito ambientale, socioculturale ed economico. Lo studio utilizza una revisione sistematica critica di 147 articoli accademici sottoposti a revisione tra pari, pubblicati tra il 2015 e il 2025, combinata con una meta-analisi di 38 studi quantitativi che riportano dimensioni statistiche dell'effetto. La meta-analisi impiega un modello a effetti casuali per confrontare l'influenza di diverse piattaforme e contesti di studio. Le variabili moderatrici comprendono la regione geografica, il tipo di piattaforma e il design metodologico. I risultati mostrano che il marketing tramite social media ha un effetto positivo statisticamente significativo sull'immagine della destinazione (d di Cohen = 0, 61), sull'intenzione di viaggio (d = 0, 54) e sul coinvolgimento degli utenti (d = 0, 43). L'analisi rivela inoltre un bias geografico, una ricerca limitata sulle piattaforme emergenti e una carenza di studi longitudinali ed etici. I risultati suggeriscono che i ricercatori e gli operatori del turismo debbano adottare approcci più sensibili al contesto, interdisciplinari ed etici. Emergono preoccupazioni critiche relative alla sostenibilità, tra cui il "sovraturismo", la mercificazione culturale, le disuguaglianze digitali e i pregiudizi algoritmici. Ulteriori studi potrebbero concentrarsi su comportamenti specifici legati alle piattaforme, impatti a lungo termine e strategie integrate online adatte alla diversità turistica globale. Infine, questo documento sostiene approcci sensibili al contesto, interdisciplinari e basati sull'etica per garantire strategie di marketing turistico digitale sostenibili. |
Keywords: | social media in tourism marketing, tourism consumer behavior, user-generated content (UGC), travel content, influencer marketing, destination image, AI-powered tourism personalization, digital destination branding, platform-specific strategies (Instagram, YouTube, TikTok), social media engagement metrics, smart tourism technologies and platforms |
Date: | 2025–06–30 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:hal:journl:hal-05138446 |