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on German Papers |
By: | Axel Ockenfels (University of Cologne & Max Planck Institute for Research on Collective Goods, Bonn); David Bothe (Frontier Economics); Matthias Janssen (Frontier Economics) |
Abstract: | Gasspeicher sind ein zentraler Baustein für eine sichere Energieversorgung und damit für eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft. Derzeit bietet der Markt jedoch kaum Anreize, die Gasspeicher zu nutzen oder in deren Erhalt zu investieren. Im Gegenteil: Seit November letzten Jahres beobachten wir negative Sommer-Winter-Spreads – das heißt, Gas ist im Sommer teurer als im Winter. Es lohnt sich also für Marktakteure nicht, im Sommer Gas für den Winter einzuspeichern, obwohl der Bedarf in der kalten Jahreszeit deutlich höher ist. Kernursache für dieses umgekehrte Preissignal sind die Füllstandsvorgaben, die mit dem Gasspeichergesetz in der Energiekrise 2022 eingeführt wurden. Sie verpflichten sowohl die Marktteilnehmer als auch letztlich die Marktgebietsverantwortliche THE („Trading Hub Europe“), im Sommer für den Winter einzuspeichern – unabhängig von den Preissignalen. Das Ergebnis ist, dass der Markt unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben Gas im Sommer als knapper ansieht als im Winter. Der negative Sommer-Winter-Spread spiegelt dies wider. Der staatliche Eingriff konterkariert damit die verbleibenden kommerziellen Anreize zur Einspeicherung im Sommer und erhöht damit den notwendigen Umfang und die Kosten weiterer Eingriffe zur Speicherbefüllung. In diesem Beitrag diskutieren wir die Vor- und Nachteile verschiedener politischer und regulatorischer Handlungsoptionen zur Lösung dieses Dilemmas. Dazu gehören die Aufhebung oder Flexibilisierung der Füllstandsvorgaben, der derzeit von der Bundesregierung, der Bundesnetzagentur und THE erwogene Subventionsmechanismus („Strategisches Befüllungsinstrument“), der die Einspeisung bei negativen Sommer-Winter-Spreads alimentiert, sowie eine Strategische Reserve, bei der ein Teil der Speicherkapazität staatlich befüllt und außerhalb von Krisensituationen vom Markt zurückgehalten wird. |
JEL: | Q41 Q48 D47 L95 H23 |
Date: | 2025–02 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:ajk:ajkpbs:066 |
By: | Leininger, Gesina; Pierenkemper, Sarah; Werner, Dirk; Zifle, Luena; Arndt, Franziska; Kunath, Gero |
Abstract: | Der Bericht beleuchtet die Bedeutung der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen für die Fachkräftesicherung aus Sicht von Unternehmen in Deutschland. Die Anerkennung fördert die nachhaltige und qualifikationsgerechte Integration von Fachkräften in den Arbeitsmarkt, verbessert deren Beschäftigungschancen und eröffnet Unternehmen den Zugang zu einem erweiterten Talentpool an beruflich Qualifizierten. Bislang liegen kaum Erkenntnisse darüber vor, wie Unternehmen die berufliche Anerkennung wahrnehmen, wie gut sie sich darüber informiert fühlen und welcher Handlungsbedarf aus ihrer Perspektive besteht, um Anerkennungsverfahren und Unterstützungsangebote noch weiter zu verbessern. Um diese Erkenntnislücke zu schließen, wurden Personalverantwortliche aus insgesamt 815 Unternehmen im Rahmen des repräsentativen IW-Personalpanels im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) befragt. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass mit 17, 2 Prozent bislang erst ein geringer Teil der Unternehmen praktische Erfahrungen mit der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse gemacht hat. Zugleich wird das Thema von vielen Unternehmen als relevant eingestuft, auch wenn ihnen noch konkrete Berührungspunkte fehlen. Von den Unternehmen, die bereits Erfahrungen mit der beruflichen Anerkennung gemacht haben, berichtet gut die Hälfte (51, 6 Prozent) von eher negativen Erfahrungen, während 39, 3 Prozent positive Erfahrungen gemacht haben. Die restlichen 9, 1 Prozent der Unternehmen können ihre Erfahrungen in diesem Bereich nicht klar einordnen. Die negativen Erfahrungen sind meist mit der (geplanten) Zuwanderung aus dem Ausland verknüpft und können daher auch durch andere Faktoren beeinflusst sein, wie lange Wartezeiten bei der Visavergabe oder eine fehlende staatlich anerkannte Berufsqualifikation, die eine Einreise verhindert hat. Von positiven Erfahrungen berichten die Unternehmen überwiegend, wenn es um die Anerkennung der beruflichen Qualifikationen ihrer bereits eingestellter Mitarbeiter geht. Damit hängen auch die Hauptgründe für die Anerkennung zusammen: Im Vordergrund stehen Wertschätzung der Mitarbeiter (72, 3 Prozent) und die langfristige Bindung von Fachkräften an das Unternehmen (71, 8 Prozent). Weitere Gründe für die Nutzung der Anerkennung sind die Beschäftigung in einem reglementierten Beruf, wofür die anerkannte Gleichwertigkeit die Voraussetzung ist, die Einreise von internationalen Fachkräften, die Einschätzung von vorhandenen Qualifikationen von (potenziellen) Mitarbeitern und die Anerkennung als Voraussetzung für die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen, wie etwa einer Aufstiegsfortbildung. Die große Mehrzahl von gut 80 Prozent der befragten Unternehmen gibt an, dass die berufliche Anerkennung in ihrer Belegschaft bisher keine Rolle gespielt hat. Der häufigste Grund hierfür ist der fehlende Kontakt zu Bewerbern mit solchen Abschlüssen oder dass keine entsprechend im Ausland qualifizierten Mitarbeiter beschäftigt werden. Große Herausforderungen stellen für Unternehmen bürokratische Hürden durch rechtliche Regelungen dar, etwa bei der Visavergabe oder beim Aufenthaltsrecht und langen Verfahrenszeiten bei der beruflichen Anerkennung. Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind hier besonders betroffen, da sie oft nicht über die notwendigen Kapazitäten verfügen, um den komplexen Anerkennungsprozess zu bewältigen. Auch Unsicherheiten in Bezug auf rechtliche Anforderungen und Verfahrensabläufe behindern die Nutzung der Anerkennung. Die Berufskammern (62, 8 Prozent) und die Agentur für Arbeit (51, 7 Prozent) sind die Hauptquellen, auf die Unternehmen zur Informationsbeschaffung zurückgreifen. Es zeigt sich jedoch, dass es aus Sicht der Unternehmen an klar strukturierten und leicht zugänglichen Informations- und Beratungsangeboten fehlt. So wünschen sich 65, 9 Prozent der Unternehmen verbesserte Beratungsangebote mit konkreten Ansprechpartnern. Darüber hinaus erachten 63, 8 Prozent der Unternehmen den Zugang zu besser aufbereiteten und leichter zugänglichen Informationen zur Berufsanerkennung als hilfreich. Weitere wichtige Informationsquellen für Unternehmen sind der informelle Austausch mit anderen Unternehmen, soziale Medien oder digitale Informationsplattformen, die eine wertvolle Unterstützung mit Informationen rund um das Thema anbieten. Unternehmen haben jedoch klare Vorstellungen, welche Maßnahmen sie bei der Überwindung von Hürden im Anerkennungsprozess unterstützen können. Ein zentraler Wunsch der Unternehmen ist ein schnellerer und transparenter Anerkennungsprozess. Digitale Lösungen, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Dokumentenprüfung oder eine bessere Nachverfolgung des Verfahrens, könnten den Prozess aus Sicht der Unternehmen erheblich beschleunigen und erleichtern. Zudem könnten finanzielle Unterstützungsmaßnahmen und die Verbreitung von Best-Practice-Beispielen die Bereitschaft der Unternehmen erhöhen, sich intensiver mit der Anerkennung ausländischer Abschlüsse auseinanderzusetzen. Im Rahmen der Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, das ab dem 18. November 2023 sukzessive in drei Stufen bis Anfang Juni 2024 in Kraft trat, wurden neue Zugangswege für die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland geschaffen. Zwar liegen dazu bislang noch nicht viele Praxiserfahrungen vor, doch bewerten die Unternehmen die neuen Zugangswege grundsätzlich sehr positiv: Die Einführung der Anerkennungspartnerschaft, die es Fachkräften ermöglicht, bereits während des Anerkennungsverfahrens im Unternehmen zu arbeiten, wird von 74, 8 Prozent der Unternehmen positiv bewertet. Immerhin jedes fünfte Unternehmen äußert sich unsicher dazu, da viele Unternehmen bislang keine Erfahrung mit der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse haben. 61, 4 Prozent der Unternehmen begrüßen die neue Möglichkeit, dass Personen mit anerkanntem Berufsabschluss auch in anderen qualifizierten Berufen arbeiten können. Die Einreise für eine Qualifikationsanalyse und die Chancenkarte, die Fachkräften die Suche nach einem Arbeitsplatz in Deutschland ermöglichen, werden von über der Hälfte der Unternehmen positiv aufgenommen. Eine weitere, von 47, 7 Prozent der Unternehmen positiv bewertete Änderung ist, dass bei ausreichendem Gehalt und Berufserfahrung die Anerkennung ausländischer Qualifikationen vor der Einreise nicht mehr zwingend erforderlich ist. |
JEL: | I21 J08 J88 |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:313015 |
By: | Kesch, Ludwig; Maul, Daniel; Schiereck, Dirk |
Abstract: | Die folgende Analyse präsentiert aktuelle empirische Evidenz, die es erlaubt, eine bessere Vorstellung der von den potentiellen Investoren geforderten Risikoprämie zum Emissionszeitpunkt zu erhalten. Untersucht werden zwischen 2008 und 2012 in Deutschland emittierte Anleihen im Bereich der alternativen Energien. Neben dem schon hinreichend bekannten Einfluss der Risikoklassifizierung durch ein Rating zeigen sich weitere bedeutende Variablen. Mit zunehmenden Emissionsvolumina und höherer Stückelung geht ebenfalls der Zinsaufschlag zurück. Offensichtlich konnten besonders große an institutionelle Investoren gerichtete Branchenvertreter in der Vergangenheit von günstigen Anleiheemissionen profitieren. Ebenfalls für eine niedrigere Emissionsprämie sorgen eine positive Konjunkturlage und ein hohes risikoloses Zinsniveau. Dies macht deutlich, dass das derzeitig in Deutschland herrschende Niedrigzinsniveau gepaart mit mäßigem Wachstum die kostengünstige Aufnahme von Fremdkapital über den Kapitalmarkt deutlich erschwert. Eine Durchsetzung der Maßnahmen der durch BMU und BMWi angekündigten „Strompreisbremse" würde die Situation für Unternehmen noch verschärfen. |
Date: | 2025–03–18 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:153632 |
By: | Schwuchow, Torben |
Abstract: | Am Ende eines langen und turbulenten Arbeitskampfes im August 2023 einigten sich die Verhandlungsführer der EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft) mit der Deutschen Bahn AG auf ein Schlichtungsabkommen.1 Nach Angaben der Schlichter entsprach das Ergebnis "dem höchsten und teuersten Tarifabschluss in der Geschichte der Deutschen Bahn" (Tagesspiegel 2023). Tatsächlich ist diese Einschätzung nicht falsch. Nicht nur verglichen mit früheren Abschlüssen, auch im Vergleich zu den Abschlüssen anderer DGB-Gewerkschaften im selben Jahr, liest sich das Ergebnis als ein Erfolg für die Gewerkschaft (vgl. Schulten 2024, S. 13). Das wird jedoch nicht von allen Mitgliedern der Gewerkschaft so gesehen. In der Urabstimmung über das Schlichtungsergebnis stimmten lediglich 52 Prozent der EVG-Mitglieder für die Annahme (vgl. EVG 2023a). Auch in den Betrieben sowie in den sozialen Medien war die Kritik am Ergebnis deutlich spürbar. Das beste Ergebnis in der Geschichte der Gewerkschaft führte, wie es ein Tarifexperte der EVG ausgedrückt hat, paradoxerweise zum "größten Shitstorm und einer riesigen Unzufriedenheit" in großen Teilen der Mitgliedschaft (vgl. Eifler 2023). Dieses Paradoxon ist Ausgangspunkt für den vorliegenden Forschungsbericht. In einem qualitativen Forschungsprojekt habe ich die Gründe für die Unzufriedenheit in der Gewerkschaft untersucht und möchte die Ergebnisse dieser Forschung im Folgenden darlegen. Dabei konzentriere ich mich auf die von der EVG proklamierte Identität als "Mitmachgewerkschaft" und ihren Ansatz einer partizipativen Tarifpolitik. Die Einbeziehung von Mitgliedern wird in der Forschung über gewerkschaftliche Erneuerungsstrategien als eine zentrale Erfolgsstrategie angesehen. Wie ich anhand einer Auswertung von problemzentrierten Interviews mit haupt- und ehrenamtlichen Funktionären der EVG sowie ausgetretenen EVG-Mitgliedern zeigen möchte, sorgt aber genau diese Einbeziehung der Mitglieder in die Tarifpolitik aus unterschiedlichen Gründen für Unzufriedenheiten in der Gewerkschaft. Die Analyse dieser Unzufriedenheit bietet wertvolle Einblicke in die Herausforderungen, die sich vielen Gewerkschaften im Ausbau ihrer Organisationsmacht gegenwärtig stellen. Mein Bericht gliedert sich in vier Teile: Im ersten Abschnitt werde ich einen Überblick zum internationalen Forschungsstand über den Ausbau der gewerkschaftlichen Organisationsmacht durch partizipative Einbeziehung der Mitglieder geben. Im zweiten Teil stelle ich die EVG vor und beleuchte dabei einige Besonderheiten und Herausforderungen für Gewerkschaften im Bahnwesen in Deutschland. Im dritten Abschnitt wende ich mich der empirischen Analyse zu. Nach einer kurzen Darstellung der verwendeten Methoden, stelle ich anhand einer Auswertung des Interviewmaterials vier unterschiedliche Reaktionsweisen auf den Ansatz einer beteiligungsorientierten Tarifpolitik dar. In der abschließenden Diskussion werden die Ergebnisse der Studie hinsichtlich ihrer Implikationen für die Diskussion um gewerkschaftliche Erneuerungsstrategien reflektiert. |
Keywords: | Tarifverhandlungen, Eisenbahnunternehmen, Deutschland |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wsieqt:315191 |
By: | Grömling, Michael |
Abstract: | Nach der Erholung vom Pandemie-Schock, der das Wirtschaftsleben in den Jahren 2020 und 2021 stark beeinträchtigte, kommen die wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland nunmehr seit drei Jahren nicht mehr über das Niveau des Jahres 2019 hinaus. In dem vorliegenden Beitrag wird eine Aktualisierung einer Schätzung zu den gesamtwirtschaftlichen Produktionsausfällen im Gefolge der Pandemie und der geopolitischen Verwerfungen vorgenommen. Eine Trennung und Zurechnung der Belastungen auf diese beiden Ereignisse kann nicht vorgenommen werden, da sich seit 2022 die Belastungen überlagern. Bei dieser Schätzung der Wertschöpfungsverluste wird der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung ein kontrafaktischer Konjunkturverlauf gegenübergestellt. In dieser hypothetischen Realität wird unterstellt, dass es die Pandemie und den Krieg in der Ukraine mit seinen vielfältigen geoökonomischen Anpassungslasten nicht gibt. Aufsummiert über diesen mittlerweile fünfjährigen Zeitraum ergibt sich für Deutschland ein Ausfall an preisbereinigtem Bruttoinlandsprodukt von 735 Milliarden Euro. Auf die beiden direkten Pandemiejahre 2020 und 2021 entfallen 290 Milliarden Euro. Aufgrund der faktischen Rezession und des unterstellten kontrafaktisch weiter ansteigenden Verlaufs stiegen die wirtschaftlichen Verluste in den Jahren 2023 auf 145 Milliarden Euro und 2024 deutlich auf 200 Milliarden Euro weiter an. Die gesamten Einbußen beim privaten Konsum über die letzten fünf Jahre dürften bei gut 470 Milliarden Euro liegen. Das entspricht 5 Prozent des faktischen Konsums in dieser Zeit und einer Konsumeinbuße je Einwohner von insgesamt rund 5.600 Euro bezogen auf die fünf Jahre. Bei den Bruttoanlageinvestitionen werden die Ausfälle in den vergangenen 20 Quartalen auf insgesamt 265 Milliarden Euro geschätzt. Das entspricht 7 Prozent der gesamten Bruttoanlageinvestitionen dieser Zeit. Während in der Hauptzeit der Pandemie die Konsumschäden erheblich höher waren als die Investitionsausfälle, wird in den letzten Jahren die Schadensbilanz mehr und mehr von den verlorenen Investitionen geprägt. Mittlerweile übertreffen die Wirtschaftsausfälle durch Pandemie, Ukraine-Krieg und geopolitische Verwerfungen die Einbußen während der Krisen in Deutschland im vergangenen Vierteljahrhundert. In der Strukturkrise 2001 bis 2004 beliefen sie sich auf 3, 4 Prozent des tatsächlichen Bruttoinlandsprodukts des entsprechenden Fünfjahreszeitraums. Während der Finanzmarktkrise waren die ökonomischen Kosten mit 4, 1 Prozent deutlich höher. In den bisherigen 20 Quartalen seit Ausbruch der Corona-Pandemie belaufen sich die akkumulierten Einbußen bereits auf 4, 3 Prozent der tatsächlichen Wirtschaftsleistung dieser fünf Jahre. Vor allem die zunehmenden Investitionsausfälle werden bleibende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Fähigkeit haben, die großen Herausforderungen durch Digitalisierung, Transformation, Demografie und Geopolitik bewältigen zu können. |
Keywords: | Konjunktur, Geopolitik, Corona-Pandemie, Wohlstand |
JEL: | E6 E32 F51 I15 |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:313018 |
By: | Lerche, Carolin; Turinsky, Richard; Groher, Erich |
Abstract: | Aufgrund der fortschreitenden Globalisierung und der hohen Innovationsgeschwindigkeit werden Supply Chains länger und komplexer. Unternehmen sind zunehmend Unterbrechungen der Lieferkette ausgesetzt, die schwere Schäden und finanzielle Verluste verursachen. Die Supply Chain Resilience (SCR) wird daher immer wichtiger und Supply Chain Manager müssen Wege finden, um die Widerstandsfähigkeit ihrer Lieferkette zu stärken. Gegenstand der vorliegenden Arbeit war es daher, die Unternehmen bei der Verbesserung ihrer SCR zu unterstützen. Im Fokus der Studie stand dabei die kritische Analyse der Einflussfaktoren, die sich auf die Resilienz der Lieferkette auswirken. Ein deutscher OEM wurde aufgrund der komplexen Lieferkettenstruktur und Lieferantenbeziehungen als Untersuchungsgegenstand ausgewählt. Das zentrale Ziel der vorliegenden Arbeit war es, ein SCR-Modell zu entwickeln, das es Unternehmen ermöglicht, ihre SCR zu messen und zu verbessern. Hierfür sollte zuerst analysiert werden, welche Faktoren einen allgemeinen Einfluss auf die SCR haben. Darauf basierend wurden spezifische Einflussfaktoren identifiziert, die das Unternehmen zur Erhöhung seiner SCR heranziehen kann. Anschließend galt es herauszufinden, wie die SCR mit Hilfe von Faktoren gemessen werden kann, um auf der Basis eines SCR-Scores konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten. Um die oben beschriebenen Forschungsfragen zu beantworten, wurde der aktuelle Stand der Forschung ausgewertet und eine qualitative Studie durchgeführt. Als Forschungsmethodik diente eine zweistufige Delphi-Studie. In zwei Befragungsrunden wurden siebzehn Interviews mit Experten des OEMs geführt. Im Rahmen der Studie konnten acht Schwachstellen- und 14 Fähigkeitsfaktoren identifiziert werden, welche auf die SCR wirken. Konkrete Handlungsempfehlungen, um die SCR zu verbessern, können der Subfaktorenliste der entsprechenden Kategorie, z.B. Transparenz, entnommen werden. Das SCR-Modell dient somit als Leitfaden für Unternehmen, um die SCR bestmöglich auf bevorstehende disruptive Ereignisse vorzubereiten. Supply Chain Manager können damit den aktuellen Stand der SCR messen, kritische Fähigkeiten identifizieren und entsprechende Prioritäten setzen, um Lücken in der SCR zu schließen. |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ismwps:313089 |
By: | Anna Bindler; Geraldine Dany-Knedlik; Tomaso Duso; Alexander S. Kritikos; Alexander Kriwoluzky |
Abstract: | Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit erodiert, weil die Standortbedingungen für Investitionen nicht mehr stimmen. Das diagnostizieren auch Union und SPD in ihrem Sondierungspapier. Leider zeigt sich, dass die darin vorgeschlagenen Maßnahmen unzureichend und von Partikularinteressen getrieben sind. Dabei müssen fünf wichtige Rahmenbedingungen gezielt verbessert werden: analoge sowie digitale Infrastruktur, Bürokratie, Erhöhung des Erwerbspersonenpotenzials und innere Sicherheit. In den anstehenden Koalitionsverhandlungen müssen beide Parteien mehr Verantwortung für Deutschland übernehmen. Auch der Bundestag kann bei der Gewährung der geplanten Sondervermögen eine zentrale Rolle spielen, indem die Freigabe der Sondervermögen an Fort-schritte beim Reformprozess zur Verbesserung der Standortbedingungen geknüpft werden. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:112de |
By: | Kapeller, Jakob; Porak, Laura; Schütz, Bernhard |
Abstract: | Der Sektor Mobilität steht im Zusammenhang mit der Klimakrise immer wieder im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte - auch deshalb, weil es im Verkehrssektor in der Vergangenheit nicht gelungen ist das bestehende Emissionsvolumen zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund scheint eine Verlagerung des Verkehrssektors in Richtung Schiene als zentrale Optionen um die Klimaverträglichkeit des Verkehrssektors zu erhöhen. Eine solche Verlagerung erfordert jedoch einen Ausbau der Infrastruktur. Daher beschäftigt sich dieser Policy Brief mit den Herausforderungen und Chancen, die der transeuropäische Schieneninfrastrukturausbau mit sich bringt. Zu diesem Zweck wird Deutschland, das auf Grund fehlender Schieneninfrastrukturinvestitionen alleine in diesem Bereich eine Investitionslücke in Höhe von 100 Mrd. € aufweist, in Form einer mixed-methods Fallstudie genauer analysiert. Hierfür, wurden auf Basis einer umfänglichen Literaturrecherche Interviews mit zentralen Expert*innen (Mitarbeitenden der Bundesbahnen, Interessensvertretungen und Politiker*innen) geführt und in Folge, auch unter Einbezug von Informationen aus den Interviews, eine Input-Output-Analyse durchgeführt, die die Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte von Infrastrukturinvestitionen berechnet. Die so erzielten Ergebnisse legen nahe, dass eine rasche Umsetzung der Baumaßnahmen innerhalb der Kapazitätsgrenzen läge und zugleich höhere Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte erzeugen würde. Ferner steigert eine Verschiebung des Ausbaus die Kosten wegen der anhaltenden Baukosteninflation. Abschließend argumentiert der Policy Brief, dass der Infrastrukturausbau von einer aktiven Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen sowie einer Ausweitung der öffentlichen Finanzierung für Infrastruktur begleitet werden sollte. |
Keywords: | EU-Verkehrspolitik, Schienenstrecke, Infrastrukturinvestition, Klimaneutralität, Wertschöpfung, Beschäftigungseffekt, EU-Staaten |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifsoex:315207 |
By: | Geraldine Dany-Knedlik; Alexander Kriwoluzky; Malte Rieth |
Abstract: | Das von CDU/CSU und SPD bereits vor möglichen Koalitionsverhandlungen angekündigte Sondervermögen für Infrastruktur dürfte die deutsche Wirtschaft kräftig anschieben, sollte es tatsächlich verabschiedet werden – allerdings erst ab dem kommenden Jahr. Berechnungen des DIW Berlin zufolge würde die Wirtschaftsleistung infolge des 500-Milliarden-Euro-Investitionspakets im kommenden Jahr um etwa ein Prozent höher ausfallen und ab dem Jahr 2027 sogar um durchschnittlich mehr als zwei Prozent pro Jahr. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:111de |
By: | Schurig, Tim; Munshi, Sukumar; Buggedei, Christian; Eils, Jürgen; Ziehe, Victor; Kari, Arthur; Gersch, Martin |
Abstract: | Ziel des Meilensteins M14 ist die Verstetigung der im Rahmen von Health-X entstandenen Strukturen und Geschäftsmodelle über die Projektlaufzeit hinaus. Für die nachhaltige Weiternutzung der Ergebnisse aus Health-X wurde ein aus drei Organisationen bestehendes "magisches Dreieck" institutionalisiert, welches im Rahmen der European Health Data Space (EHDS) Gesetzgebung operieren wird. Als erste Institution wurde der European Health Data Alliance Verein (EHDA e.V.) gegründet, der als gemeinwohlorientierte Interessensvertretung für europäische Gesundheitsdatenräume agiert, Kooperationen fördert und die Weiterentwicklung des entstandenen Tech Stacks unterstützt. Somit treibt der EHDA e.V. die Entwicklung von bürgerzentrierten Gesundheitsdatenräumen in Europa voran, wobei er Regeln für Standardisierung und Interoperabilität definiert, um EHDS-konforme Gesundheitsprodukte und Services zu ermöglichen. Der EHDA e.V. legte außerdem 12 zentrale Regeln für unter anderem Datenschutz, -sicherheit und Governance fest, an die sich alle Vereinsmitglieder sowie Organisationen im magischen Dreieck bei der Nutzung des Tech Stacks halten müssen. Als zweite Institution ist derzeit die European Health Data Platform GmbH (EHDP) als mehrheitliche Tochter des EHDA e.V. in Gründung. Die EHDP wird den in Health-X initial entwickelten Tech Stack für föderierte Datenräume und sichere Verarbeitungsumgebungen im Sinne des EHDS kontinuierlich weiterentwickeln und gemeinwohlorientiert betreiben. Somit bietet die EHDP die technisch-organisatorische Grundlage für interoperable Gesundheitsdatenräume. Als Intermediär zwischen Datenanbietern und -nutzenden stellt sie notwendige Infrastruktur- und Managementservices bereit und ermöglicht den Aufbau und den Betrieb spezifischer EHDS-konformer Gesundheitsdatenräume. Durch den Aufbau solcher Datenräume werden als dritte Instanz verschiedene kommerzielle Servicegesellschaften entstehen, die EHDS-konforme sichere Verarbeitungsumgebungen für verschiedene Anwendungsfälle anbieten. Dieses Modell sichert eine dezentrale und partizipative Governance, die sich an Werten wie Datensouveränität, Fairness, Offenheit und Transparenz orientiert. Somit schafft das magische Dreieck die Basis für eine nachhaltige und föderierte Gesundheitsdatenökonomie im Sinne der Europäischen Union. |
Keywords: | Health-X, Gesundheitsdatenräume, Geschäftsmodelle |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fubsbe:315203 |
By: | Bahnmüller, Reinhard |
Abstract: | Einleitung Bis vor Kurzem schien es so, als seien Vorteilsregelungen für Gewerkschaftsmitglieder in der aktuellen Tarifpolitik nicht besonders relevant. Es war ein Thema für Eingeweihte in einem Randgebiet der Tarifpolitik, strittig zwischen den Tarifparteien und auch innerhalb der DGB-Gewerkschaften kontrovers diskutiert. Zwar war in den letzten Jahren eine gewisse Belebung der Diskussion zu verzeichnen, ein tarifpolitischer "Renner" war das Thema nicht. Auch nicht für die Industrielle-Beziehungs-Forschung, die es schlicht übersah. (...) Wie sich die Entwicklung im Einzelnen darstellt, wie die gewerkschaftliche Problemkonstellation beschaffen ist, weshalb Vorteilsregelungen als Lösungsansatz in den Blick genommen werden, wie verbreitet sie sind und welche Wirkungen sie haben, wird in der nachfolgenden Studie beschrieben. Sie basiert auf einer Sammlung einschlägiger tariflicher Vereinbarungen sowie auf Interviews mit gewerkschaftlichen Tarif- und Betriebsakteur*innen, die Erfahrungen in der Konzipierung, Durchsetzung und Umsetzung von Mitgliedervorteilsregelungen haben. Sie setzt ein mit einer Ausleuchtung des Problemhintergrunds, mit dem die Gewerkschaften seit mehr als zwanzig Jahren konfrontiert sind, nämlich erhebliche Mitgliederverluste sowie eine abnehmende Tarifbindung einerseits (Kap. A 1), sowie fehlende materielle Anreize für einen Gewerkschaftsbeitritt aufgrund des Kollektivgutcharakters von Tarifverträgen andererseits, der es Nicht-Mitgliedern erlaubt, die Errungenschaften eines Tarifvertrages ohne eigenes Zutun in Anspruch zu nehmen (Kap. A 2). Danach folgt ein kurzer historischer Ausflug, in dem die erste Runde der Auseinandersetzungen um tarifliche Vorteilsregelungen, deren Weiterungen in der damaligen Bundespolitik sowie der (vorläufiger) Abschluss durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes 1967 dargestellt werden (Kap. A 3). Der aktuelle rechtliche Rahmen wird im nachfolgenden Kapitel in Kurzform beschrieben (Kap. A 4). Wie es um den Stand der (sozialwissenschaftlichen) Forschung zu Vorteilsregelungen bestellt ist, welchen Forschungsfragen in der Studie nachgegangen wird, wie methodisch vorgegangen wurde und auf welche Empirie sich die Darstellung stützt, ist im Kapitel B nachzulesen. Das Kapitel C beinhaltet die empirischen Befunde. Nachgezeichnet wird zunächst, wie sich die DGB-Gewerkschaften bzw. die Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberverbände derzeit zu tariflichen Vorteilsregelungen positionieren (Kap. C 1) und wie gewerkschaftliche Tarifakteure die Durchsetzungschancen beurteilen (Kap. C 2). Die aktuelle Verbreitung tariflicher Differenzierungsklauseln sowie die präferierten Inhalte und Regulierungsformen werden in den nachfolgenden drei Abschnitten dargestellt (C 3 bis C 5). Im Kapitel C 6 werden, in sechs Unterpunkte gegliedert, die Erfahrungen und Wirkungen dargestellt, wie sie sich für die befragten gewerkschaftlichen Tarif- und Betriebsakteur*innen darstellen. Nachgegangen wird folgenden Fragen: • Lässt sich bei vereinbarten tariflichen Vorteilsregelungen sicherstellen, dass sie tatsächlich ausschließlich Mitgliedern zukommen? (Kap. C 6.1) • In welchem Umfang werden die Vorteile von den Mitgliedern in Anspruch genommen? (Kap. C 6.2) • Wie wird eine Offenlegung der Gewerkschaftsmitgliedschaft bewertet, die bei Inanspruchnahme von Vorteilsregelungen i.d.R. unumgänglich ist? (Kap. C 6.3) • Erleiden Gewerkschaften durch Mitgliedervorteilsregelungen eine Einbuße ihrer Autonomie? (Kap. C 6.4) • Wird der Betriebsfrieden durch Vorteilsregelungen gestört? (Kap C 6.5) • Gibt es Anzeichen für eine Entpolitisierung der Gewerkschaft durch gehäufte zweckrationale Mitgliedschaftsentscheidungen? (Kap. C 6.6) • Wird der intendierte Zweck der Gewinnung neuer Mitglieder und der Mitgliederbindung erreicht? (Kap. C 6.7) • Welche Bedeutung haben mit Vorteilsregelungen einhergehende Aspekte der Anerkennung und Wertschätzung gewerkschaftlichen Engagements? (Kap. C 6.8) Im abschließenden Kapitel D wird ein in fünf Punkten gefasstes Fazit gezogen. |
Keywords: | Gewerkschaftsmitgliedschaft, Tarifvertrag, Deutschland |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wsieqt:315190 |
By: | Bispinck, Reinhard |
Abstract: | Sie finden meist ohne große öffentliche Aufmerksamkeit statt und betreffen nur eine kleine Beschäftigtengruppe: die Tarifverhandlungen für Redakteur:innen an Tageszeitungen. Das heißt aber nicht, dass sie schnell, unkompliziert und konfliktfrei über die Bühne gehen. Im Gegenteil: In den vergangenen zwei Jahrzehnten gab es eine Reihe langwieriger, von Streiks begleiteter Tarifauseinandersetzungen, nicht immer mit herausragenden Ergebnissen für die Beschäftigten. Auch die aktuelle Tarifrunde gestaltet sich schwierig. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wsieqt:315477 |
By: | Karsten Neuhoff; Fernanda Ballesteros; Till Köveker |
Abstract: | Die europäische Grundstoffindustrie muss investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei steht sie vor einem Dilemma: Konventionelle Technologien gefährden die Klimaziele und bergen daher langfristige Risiken. Klimaneutrale Technologien kosten kurzfristig mehr und sind aktuell noch nicht wirtschaftlich. Der CO2-Preis des Europäischen Emissionshandels sollte eigentlich die Wirtschaftlichkeit klimaneutraler Technologien sichern. Um dabei internationale Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, erhält die Grundstoffindustrie kostenlose Zertifikate im Emissionshandel, was jedoch zugleich die Wirtschaftlichkeit klimaneutraler Optionen verhindert. Der EU-Grenzausgleichsmechanismus soll daher anstelle der Ausnahmereglungen die CO2-Kostenunterschiede aus-gleichen und so Investitionen in klimaneutrale Optionen in Europa ermöglichen. Allerdings zeigt sich in der Umsetzung, dass hohe und langfristige internationale CO2-Preisunterschiede nicht aus-reichend ausgeglichen werden. Deswegen wird eine pragmatische Übergangslösung benötigt, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, bis CO2 weltweit vergleichbar bepreist wird. Eine Kombi-nation aus drei Maßnahmen wird empfohlen: (1) Der EU-Emissionshandel und die kostenlose Zu-teilung von Emissionszertifikaten führen weiterhin zum CO2-Preis und setzen Anreize für Effizienz-steigerungen bei konventioneller Produktion. (2) Ausschreibungen von Klimaschutzverträgen sichern Investitionen in klimaneutrale Grundstoffproduktion ab. (3) Ein Clean-Economy-Beitrag, der auf heimische und importierte Grundstoffe erhoben wird, unterstützt effizienten Materialeinsatz und finanziert Klimaschutzverträge und andere Clean-Economy-Programme. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:114de |
By: | Anna Bindler |
Abstract: | Weltweit stirbt laut offiziellen Statistiken alle zehn Minuten eine Frau oder ein Mädchen aufgrund von Gewalt innerhalb der eigenen Familie. In Deutschland erfährt laut den vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veröffentlichten Zahlen ungefähr jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt durch ihren Partner oder Ex-Partner. Die individuellen und gesellschaftlichen Kosten dieser Gewalttaten sind hoch und sollten von Politik und Gesellschaft ernst genommen werden. Dabei müssen – auch aus ökonomischer Sicht – neben der Strafverfolgung insbesondere Prävention und Opferschutz eine größere Rolle spielen. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:110de |
By: | Klenk, Tanja; Kuhlmann, Sabine |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hsuopa:315492 |
By: | Letz, Carolin; Rode, Johannes; Römer, Daniel |
Abstract: | Die Wärmepumpe ist für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors eine Schlüsseltechnologie. Der Absatz von Wärmepumpen ist in den letzten 10 Jahren in Deutschland und Europa deutlich angestiegen. Hierbei zeigen sich regionale Unterschiede – insbesondere in Nordeuropa hat die Wärmepumpe inzwischen einen sehr hohen Marktanteil. Die vorliegende Studie betrachtet die Hintergründe und analysiert den Einfluss des relativen Strompreises auf die Verbreitung von Wärmepumpen. Die empirischen Ergebnisse legen nahe, dass das Strom-Gas-Preisverhältnis ein relevanter Hebel ist, um die Verbreitung von Wärmepumpen in Deutschland und Europa zu stärken. Befragungsdaten aus dem KfW-Energiewendebarometer stützten diese These, da auch von den Haushalten die Wirtschaftlichkeit als wesentlicher Faktor für die Nutzung genannt wird. Dies eröffnet Handlungsoptionen – insbesondere für ein Land wie Deutschland, in dem Wärmepumpen auch hergestellt werden. |
Date: | 2025–02–20 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:153413 |
By: | Clemens Kroneberg (University of Cologne); Alexandra Heyden (University of Cologne); Fiona Seiffert (University of Cologne); Maximilian Pickartz (University of Cologne) |
Date: | 2025–04 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:ajk:ajkpbs:067 |
By: | Behringer, Jan; van Treeck, Till; Westrich, Zarah |
Abstract: | In der öffentlichen Debatte in Deutschland wurden in den vergangenen Jahren - so zuletzt auch im Bundestagswahlkampf 2025 - kontroverse Positionen zum Thema Arbeitszeit diskutiert. Dabei wurden sowohl kürzere Arbeitszeiten (z.B. 4-Tage-Woche) als auch längere Arbeitszeiten (z.B. Steuerfreiheit von Überstundenzuschlägen) gefordert sowie innovative Ideen zur kollektiven Arbeitszeitgestaltung (z.B. soziale Dienstzeit) präsentiert. • Aus individualistischer Sicht sind Arbeitszeitwünsche Privatangelegenheit der Individuen, die grundsätzlich vor der Frage stehen, ob sie ein höheres Einkommen und weniger Freizeit oder mehr Freizeit und ein geringeres Einkommen bevorzugen. Angesichts der steigenden Produktivität pro gearbeiteter Stunde und steigender realer Stundenlöhne wäre eine zunehmende Freizeitnachfrage und eine gesellschaftliche Arbeitszeitverkürzung (abnehmende Arbeitszeit pro Kopf der Bevölkerung) aus theoretischer und aus historischer Sicht naheliegend. • Aus einer gesellschaftlichen Perspektive könnte es wünschenswert sein, dass die Menschen mehr oder weniger arbeiten, als es ihren selbst formulierten Wünschen entspricht. Gründe für kollektive Mehrarbeit könnten der internationale Standortwettbewerb oder ein möglicher Bedarf an gesellschaftlicher Mehrarbeit zur Bewältigung der ökologischen Transformation sein. Gründe für kollektive Arbeitszeitverkürzung könnten die Ermöglichung von Geschlechtergerechtigkeit, die Förderung ökologisch nachhaltiger Lebensstile und die Vermeidung von Überbietungswettbewerben zwischen Beschäftigten in der Konkurrenz um Karriereperspektiven sein. Verbindliche kollektive Arbeitszeitregelungen (etwa durch Tarifverträge oder Gesetze) können dann zu besseren Ergebnissen für die Individuen führen als individuelle Arbeitszeitentscheidungen. • Gesamtwirtschaftlich ist das Arbeitsvolumen pro Kopf der Bevölkerung seit der Wiedervereinigung vor 30 Jahren in etwa konstant, es gab also keine gesellschaftliche Arbeitszeitverkürzung. Die Erwerbstätigkeit ist um etwa 7 Millionen Personen gestiegen, vor allem aufgrund der gestiegenen Erwerbstätigkeit bei Frauen, die häufig mit kurzen Wochenarbeitszeiten arbeiten, und insgesamt aufgrund der Zunahme der geringfügigen Beschäftigung. Entsprechend ist die jährliche Arbeitszeit pro erwerbstätiger Person gesunken. • Wenn bezahlte und unbezahlte Arbeit zusammen betrachtet werden, arbeiten Frauen etwa so lange wie Männer. Frauen und Männer haben daher ähnlich viel Freizeit. Sowohl Männer als auch Frauen würden im Durchschnitt gerne ihre Erwerbsarbeit verkürzen und dafür auf Einkommen verzichten. Der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten ist bei Männern im Durchschnitt stärker ausgeprägt als bei Frauen. Das bedeutet, dass Verdienstnachteile von Frauen gegenüber Männern sinken würden, wenn die Arbeitszeitwünsche realisiert würden. • Während Anfang der 1990er Jahre noch Personen mit niedrigen Stundenlöhnen länger bezahlt gearbeitet haben als Personen mit hohen Stundenlöhnen, weisen heute Beschäftigte mit hohen Stundenlöhnen längere Arbeitszeiten auf als Personen mit niedrigen Stundenlöhnen. Diese Entwicklung hat zum Anstieg der Lohn- und Einkommensungleichheit beigetragen. Bei Besserverdienenden ist der Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten im Durchschnitt stärker ausgeprägt als bei Geringverdienenden. Das bedeutet, dass die Verdienstungleichheit sinken würde, wenn die individuellen Arbeitszeitwünsche realisiert würden. • Eine im Herbst 2024 durchgeführte repräsentative Befragung bestätigt, dass die Beschäftigten in Deutschland kürzere individuelle Arbeitszeiten wünschen, vor allem wenn andere Beschäftigte ebenfalls die Arbeitszeit verkürzen. Die Zustimmung zur 4-Tage-Woche (auch ohne vollen Lohnausgleich) ist durchweg sehr hoch, insbesondere bei Frauen und jüngeren Beschäftigten. Jüngere Beschäftigte befürworten die 4-Tage-Woche noch stärker, wenn sie auf betrieblicher Ebene oder deutschlandweit eingeführt wird, statt nur als individuelle Wahloption. Die Steuerfreiheit von Überstundenzuschlägen findet geringere Zustimmung. Junge Beschäftigte sind zwar in hohem Maße individuell zu Überstunden bereit, sehen eine deutschlandweite Überstundenkultur aber skeptischer. Für eine soziale Dienstzeit (einjährige gemeinnützige Tätigkeit in 30-Stunden-Woche, unabhängig vom Alter) herrscht grundsätzlich Offenheit unter den Beschäftigten. Interessanterweise ist die Zustimmung zu einer für alle Bürger*innen verpflichtenden sozialen Dienstzeit mit guter Bezahlung bei Besserverdienenden größer als die Zustimmung zu einer freiwilligen Variante. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifsoex:315189 |
By: | Schroeder, Wolfgang; Ziblatt, Daniel; Bochert, Florian |
Abstract: | Nachdem im Deutschen Bundestag Ende Januar 2025 erstmals eine politische Mehrheit mit den Stimmen der AfD zustande kam, sind viele Deutsche besorgt, dass es bald weitergehende Kooperation mit der AfD geben könnte. Vor diesem Hintergrund untersucht unsere Studie den Stand der Brandmauer in Deutschland auf kommunaler Ebene. Dafür analysieren wir mehr als 11.000 Sitzungen der kommunalen Volksvertretungen auf Kreisebene in allen Bundesländern von Mitte 2019 bis Mitte 2024. Unsere Auswertung zeigt, dass in etwa 81, 2% der Fälle keine Kooperation mit der AfD stattfindet. Dabei lassen sich zwar regionale Unterschiede feststellen, es besteht allerdings kein großer Unterschied zwischen ost- und westdeutschen Kreisen. Auch in westdeutschen Kreisen wird die Brandmauer nicht strikt und überall eingehalten. Erst beim Vergleich von Landkreisen und kreisfreien Städten werden größere Unterschiede deutlich. Vor allem ostdeutsche Landkreise sind Vorreiter bei der Kooperation mit der AfD, während es in westdeutschen Kreisen keine signifikante Stadt-Land Differenz gibt. Parteipolitisch sind es gerade kleinere Parteien, die besonders häufig mit der AfD kooperieren, gefolgt von FDP und CDU. Obwohl die Brandmauer also zu bröckeln beginnt, ist sie entgegen vielfacher Darstellung auf kommunaler Ebene noch lange nicht vollständig eingerissen. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbtod:315201 |
By: | Obst, Thomas; Röhl, Klaus-Heiner |
Abstract: | Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland steigt derzeit kräftig, und ein Ende des Anstiegs ist noch nicht absehbar. Der fast zwei Jahrzehnte währende Abwärtstrend, der in einem Einbruch der gemeldeten Insolvenzen in der Covid-19-Pandemie kulminierte, ist damit gebrochen worden. Die schleppende Konjunktur mit zwei aufeinanderfolgenden Jahren einer leichten Rezession, der Zinsanstieg nach einer längeren Nullzinsphase, die Normalisierung der Insolvenzmeldungen nach Aussetzung der Antragspflicht während der Pandemie und strukturelle Schwächen im Kontext der Transformation der deutschen Wirtschaft und speziell der Industrie hin zur Klimaneutralität überlagern sich dabei als Triebkräfte der negativen Entwicklung bei den Firmenpleiten. Trotzdem wurde 2024 mit 22.400 Fällen voraussichtlich nur das Niveau der Insolvenzzahlen von 2015 erreicht, während in der Wirtschaftskrise von 2003 noch über 39.000 Firmenpleiten jährlich verzeichnet wurden. Im laufenden Jahr 2025 könnte der Wert um 15 Prozent auf circa 25.800 Insolvenzfälle ansteigen. Für den weiteren Verlauf der Insolvenzen erlangt die konjunkturelle Entwicklung nach zwei Rezessionsjahren 2023 und 2024 eine zunehmend größere Relevanz, denn die nachpandemische Normalisierung der deutschen Konjunktur und die Anpassung an das erhöhte Zinsniveau dürften inzwischen abgeschlossen sein. In der Weltwirtschaft bleiben die geopolitischen Verwerfungen bestehen. Es verfestigt sich eine geoökonomische Blockbildung und diese belastet damit die Exporttätigkeit deutscher Unternehmen. Dabei überlagern sich nachteilige konjunkturelle Faktoren mit einer handfesten Strukturkrise in Deutschland. Die sinkende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschlands zeigt sich gerade auch bei der nachlassenden Partizipation am globalen Warenhandel. Die Konsumenten und Investoren bleiben hierzulande wegen hoher Verunsicherungen weiterhin im Vorsichtsmodus und halten private Ausgaben zurück. Das manifestiert sich sowohl in einer erhöhten Sparquote der deutschen Haushalte als auch in dem seit der Pandemie stark gesunkenen Investitionsniveau der Unternehmen. In der Binnenwirtschaft führen die ungünstige demografische Entwicklung, die im internationalen Vergleich sehr hohen und weiter steigenden Abgabenlasten und die im Kontext der Transformation hohe wirtschaftspolitische Eingriffstiefe zu einer ausgeprägten Standortschwäche, die die Insolvenzen ansteigen lässt. |
Abstract: | The number of enterprise insolvencies in Germany is rising sharply, and there is no end in sight to the increase. The almost two-decade-long downward trend, which culminated in a slump in reported insolvencies during the Covid-19 pandemic, has thus clearly been broken. The sluggish German economy, which has now been in a mild recession for two years, the rise in interest rates following a prolonged period of zero interest rates, the normalization of insolvency notifications after the suspension of the obligation to file during the pandemic and structural problems in the difficult transformation of the German economy towards CO2-neutrality, especially in the manufacturing sector, overlap as drivers of this negative trend in corporate insolvencies. Nevertheless, at 24, 600 cases in 2024, the number of insolvencies is only expected to be roughly the same as in 2015, while over 39, 000 company bankruptcies were recorded in the 2003 crisis. In 2025, the figure could rise by 15 per cent to around 25, 800 insolvencies. After two "lost years", the economic trend is becoming increasingly relevant for the further course of insolvencies, as the post-pandemic normalization and adjustment to the higher interest rate level should now be completed. The geopolitical upheavals in the global economy persist. A geo-economic bloc is becoming more entrenched and this is having a negative impact on the export activities of German companies. Adverse economic factors are overlapping with a tangible structural crisis in Germany. For some years now, it has become apparent that German exports are responding less and less to an upturn in the global economy, which underlines the country's declining competitiveness. Consumers and investors remain in cautionary mode due to high levels of uncertainty and are holding back on private spending. This is manifested on the one hand in an increased household savings rate and on the other hand in the sharp drop in corporate investment levels since the pandemic. In the domestic economy, the unfavorable demographic trend, the very high tax burdens in international comparison and the high level of economic policy intervention in the context of the transformation are leading to reduced investment and weak growth, which is causing insolvencies to rise. |
JEL: | E32 G33 L16 |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:313655 |
By: | Happ, Christian; Schauer, Frederik; Schiereck, Dirk |
Abstract: | Im Zuge der europäischen Schuldenkrise stellt sich die Frage, ob sich das Banken- und Finanzsystem der USA durch Ansteckungseffekte ebenso in Gefahr befindet. Vor dem Hintergrund zahlreicher Downgradings europäischer Staaten in den vergangenen Jahren werden im vorliegenden Beitrag Werteffekte von Rating-Meldungen auf US-Banken untersucht. Es zeigt sich, dass negative Meldungen signifikant abnormale Kursreaktionen hervorrufen, wovon besonders US-Großbanken mit hohem Risiko-Exposure gegenüber europäischen Krisenstaaten betroffen sind. Positive Meldungen ziehen dagegen keinerlei Effekte nach sich. Die Resultate belegen, dass die Konsequenzen der Schuldenkrise sich nicht allein auf Europa beschränken, sondern dass Hilfspakete für europäische Staaten auch die Finanzsysteme in Ländern anderer Kontinente stützen können. |
Date: | 2025–03–18 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:153635 |
By: | Pia Hüttl; Frederik Kurcz |
Abstract: | Die Finalisierung der Banken- und Kapitalmarktunion steht schon lange auf der Agenda diverser Bundesregierungen. Sie wurde aber immer wieder verzögert. Der überraschende Vorstoß der italienischen Bank Unicredit, die deutsche Commerzbank zu übernehmen, machte Ende letzten Jahres deutlich, wie wichtig es ist, die Bankenunion voranzutreiben. Eine solche Bankenunion würde nicht nur dazu beitragen, ein widerstandsfähigeres Finanzsystem zu schaffen, um für die nächste Krise gewappnet zu sein. Durch mehr Wettbewerb der europäischen Banken würde sie auch die Finanzierungskosten für Unternehmen reduzieren. Berechnungen zeigen, dass jede Zinssenkung um zehn Basispunkte die Investitionen in Deutschland um fünf Prozent steigern würde. Die neue Bundesregierung könnte also mit einem Ende ihrer Blockadehaltung zur Bankenunion auch die heimische Wirtschaft ankurbeln. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:113de |
By: | Heining, Jörg (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Jahn, Daniel (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Sujata, Uwe (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Wapler, Rüdiger (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fuchs, Stefan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "The weak economic development has continued for three years and is now more visible in the labour market. Employment subject to social security contributions is declining in some federal states and especially in rural areas. Unemployment is expected to increase everywhere. On the basis of the IAB labour market forecasts for Germany, in this IAB Brief Report (IAB-Kurzbericht) we provide forecasts for the federal states and the labour market districts." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; IAB-Open-Access-Publikation ; Bundesländer ; Prognose ; regionale Disparität ; regionale Verteilung ; Arbeitsagenturbezirke ; sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer ; Arbeitslose ; Arbeitslosengeld II-Empfänger ; Arbeitslosigkeit ; Arbeitsmarkt ; Arbeitsmarktprognose ; 2024-2025 |
Date: | 2025–04–04 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabkbe:202504 |
By: | Alexander Schiersch; Hannes Ullrich |
Abstract: | Das Ende der Ampelkoalition hat auch dafür gesorgt, dass das eigentlich geplante Forschungsdatengesetz vorerst auf Eis liegt. Es ist von zentraler Bedeutung, um den Zugang zu Forschungsdaten zu verbessern, wissenschaftliche Erkenntnisse zu fördern und eine evidenzbasierte Politikgestaltung zu ermöglichen. Internationale Erfahrungen zeigen, dass eine bessere Datenverfügbarkeit die Zahl hochwertiger wissenschaftlicher Publikationen sowie deren Nutzung in politischen Entscheidungsprozessen erhöht. Zudem trägt sie zu einer effizienteren Verwendung öffentlicher Mittel bei – ein zentraler Aspekt angesichts der bevorstehenden schuldenfinanzierten Ausgaben in Billionenhöhe. Der vorliegende Entwurf des Forschungsdatengesetzes adressiert wesentliche Probleme: So würde es unter anderem eine Datentreuhandstelle schaffen, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Bereitstellung und Verknüpfung unterschiedlichster Daten verbessern und moderne Zugangsverfahren ermöglichen. Ein modernes Forschungsdatengesetz ist essenziell, um politisches Lernen zu fördern, die Wirksamkeit öffentlicher Maßnahmen zu bewerten und innovative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln. Die nächste Bundesregierung sollte das Gesetzgebungsverfahren priorisieren und auf den bereits geleisteten Vorarbeiten aufbauen, um unnötige Verzögerungen zu vermeiden. |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:115de |
By: | Koppel, Oliver |
Abstract: | Die Stärke Deutschlands im globalen Patentwettbewerb bemisst sich nicht an jenen Patentanmeldungen, die hierzulande hervorgebracht werden, sondern vielmehr an jenen, die von Deutschland aus kontrolliert werden. Die industriepolitisch relevante Frage lautet folglich, wer als Global Ultimate Owner (finaler Eigentümer) eines Patents fungiert und in welcher Region der Welt demnach die zugehörigen Kontrollrechte liegen. In der Entstehungsperspektive vereint Deutschland aktuell zwar 16, 5 Prozent aller transnationalen Patentanmeldungen der Jahre 2017-2021 auf sich, in der Kontrollperspektive dagegen lediglich 14, 7 Prozent. Per Saldo verliert Deutschland folglich in einem relevanten Ausmaß hierzulande hervorgebrachte intellektuelle Eigentumsrechte an das Ausland. Eine in diesem Zusammenhang große Herausforderung für das deutsche Geschäftsmodell stellen Unternehmensübernahmen dar. Aktuell sind rund 4.400 verschiedene Unternehmen am Forschungsstandort Deutschland patentaktiv, die samt ihren Patenten von einem Global Ultimate Owner aus dem Ausland kontrolliert werden. Als unmittelbare Konsequenz befinden sich zum aktuellen Zeitpunkt rund 39.700 oder 26 Prozent aller in Deutschland hervorgebrachten transnationalen Patentanmeldungen in ausländischem Besitz, während rund 25.000 im Ausland entstandene Patentanmeldungen von Deutschland aus kontrolliert werden. Hinter den USA fließen die drittmeisten Patente bereits nach China ab. Angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen müssen nicht nur letztere, sondern auch erstere kritisch hinterfragt werden. Diesen Ergebnissen und auch der pessimistischen Stimmungslage zum Trotz behauptet Deutschland in zahlreichen Technologiebereichen trotz hoher Volumina der entsprechenden Patent-Weltmärkte einen hohen Anteil. Liegt eine derart dominante Position vor, so ist der zugehörige Weltmarkt stark von deutscher Technologie abhängig. Insbesondere im Maschinen- und Fahrzeugbau kontrolliert Deutschland zahlreiche wichtige Technologie, so bei Maschinen aus den Bereichen Druck, Landwirtschaft und Bearbeitung von Werkstoffen, bei Schienenfahrzeugen, aber auch im Bereich der Elektromobilität, etwa beim Laden des elektrifizierten Antriebsstrangs. Und auch in einigen Technologiebereichen der erneuerbaren Energien zählt Deutschland zur internationalen Spitze und kontrolliert beispielsweise 36 Prozent aller transnationalen Patentanmeldungen bei Windkraftanlagen sowie 32 Prozent bei Wärmepumpen. Besonders stark ausgeprägt ist die Abhängigkeit des Weltmarkts von deutscher Technologie bei Flüssigkristall-Materialien, die in Displays, optoelektronischen Bauelementen sowie polymeren Werkstoffen zum Einsatz kommen. Mit einem Anteil von 73 Prozent kontrolliert Deutschland in diesem Bereich nahezu drei Viertel aller transnationalen Patentanmeldungen weltweit. |
Abstract: | Germany's strength in global patent competition is not accurately measured by patent applications emerging from Germany, but rather by those that are actually controlled by Germany. The relevant question in terms of industrial policy is therefore who acts as the global ultimate owner of a patent and in which region of the world do the associated control rights lie. From a emergence perspective, Germany currently accounts for 16.5% of all transnational patent applications in the years 2017-2021, but only 14.7% from a control perspective. On balance, Germany is therefore losing a relevant amount of intellectual property rights generated in Germany to other countries. In this context, company takeovers represent a major challenge for the German business model. Currently, around 4, 400 different companies are patent-active in Germany as a research location, which are controlled by a global ultimate owner from abroad, together with their patents. As a direct consequence, around 39, 700 or 26 percent of all transnational patent applications generated in Germany are currently owned by foreign entities, while around 25, 000 patent applications generated abroad are controlled from Germany. After the USA, the third most patents already flow to China. In view of current geopolitical developments, not only the latter but also the former must be critically scrutinized. Despite these results and the pessimistic mood, Germany maintains a high share in numerous technology areas despite the high volumes of the corresponding global patent markets. With such a dominant position, the corresponding global market is heavily dependent on German technology. In mechanical engineering and vehicle construction in particular, Germany controls numerous important technologies, such as machines in the fields of printing, agriculture and the processing of materials, rail vehicles, but also in the field of electromobility, for example in the charging of electrified powertrains. Germany is also an international leader in some areas of renewable energy technology, controlling 36% of all transnational patent applications for wind turbines and 32% for heat pumps, for example. The global market is particularly dependent on German technology for liquid crystal materials, which are used in displays, optoelectronic components and polymer materials. With a share of 73 percent, Germany controls almost three quarters of all transnational patent applications worldwide in this area. |
JEL: | O31 O57 F20 |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:313656 |
By: | Sakaki, Alexandra |
Abstract: | Südostasien genießt schon lange außenpolitische Priorität in Japan, doch seit etwa 2012 hat Tokio sein Engagement intensiviert - sowohl gegenüber der ASEAN-Gemeinschaft als auch gegenüber einzelnen Mitgliedstaaten. Tokio betrachtet Chinas wachsenden Einfluss in Südostasien als zentrale außenpolitische Herausforderung. Es will verhindern, dass dort eine auf Machtasymmetrien beruhende hierarchische Ordnung um China herum entsteht. Mit der Region verbindet Japan wirtschaftliche ebenso wie außen- und sicherheitspolitische Interessen. Tokios Engagement in Südostasien zielt darauf, die regelbasierte, multilaterale Ordnung unter Einbeziehung der USA aufrechtzuerhalten. Bemerkenswert ist Tokios Engagement für geteilte Regeln, Prinzipien und Normen, etwa in den Bereichen Freihandel, Infrastrukturförderung oder maritime Sicherheit. Kontinuität und Wandel prägen Japans Südostasien-Ansatz seit 2012. Neu ist, dass Japan eine umfassendere sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit der Region sucht, etwa durch Dialoge, Übungen der Streitkräfte oder Ertüchtigungsprogramme. Von Bedeutung für Japan ist die ASEAN-Gemeinschaft als Dreh- und Angelpunkt regionaler Kooperationsformate. Tokio unterstützt die Gemeinschaft in ihrer institutionellen Weiterentwicklung und hilft, sozioökonomische Unterschiede zwischen Mitgliedstaaten auszugleichen. Japan intensiviert seine Beziehungen sowohl mit Ländern, die China eher kritisch gegenüberstehen - wie die Philippinen -, als auch mit Ländern, die eher als China zugewandt gelten - wie Kambodscha. Dies schließt auch die Sicherheitspolitik ein. Mit Kooperationsangeboten präsentiert Japan südostasiatischen Ländern Alternativen zu chinesischen Initiativen und verhindert so, dass China eine monopolartige Stellung in der Region einnimmt. Japan und Europa teilen das Interesse an einer stabilen, multilateralen Ordnung in Südostasien. Beide Seiten sollten sich daher zur Region stärker austauschen und durch komplementäre oder gemeinsame Initiativen ihre Einflussmöglichkeiten auf die dortigen geopolitischen Dynamiken ausschöpfen. |
Keywords: | Südostasien, Japan, ASEAN, Philippinen, Kambodscha, China, USA, Machtasymmetrien, regelbasierte, multilaterale Ordnung, Freihandel, Infrastrukturförderung, maritime Sicherheit |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpstu:315482 |
By: | Sultan, Samina; Matthes, Jürgen |
Abstract: | Aus strategischer Sicht ist es wichtig zu wissen, wo die deutsche Wirtschaft Stärken hat. Wenn Deutschland bei bestimmten Waren den Export dominiert, sind andere Länder hier von der Bundesrepublik ein Stück weit abhängig. Gerade in Zeiten von Handelskonflikten kann das ein Trumpf sein, um auch politisch Druck auszuüben. Diese Studie identifiziert daher Deutschlands Exportstärken im Detail. Mit dem hier gewählten Ansatz lassen sich am aktuellen Rand rund 180 unter über 5.300 betrachteten Warengruppen ermitteln, in denen Deutschland eine Exportdominanz aufweist, definiert als Weltexportanteil von mindestens 30 Prozent. Diese liegen anzahlmäßig zu rund zwei Dritteln in den Bereichen Chemie, Maschinen/Elektrotechnik sowie unedler Metalle, wertmäßig aber vor allem bei Kraftfahrzeugen. Im Zeitverlauf hat sich die Zahl der exportdominanten Warengruppen seit 2010 von knapp 240 auf per saldo rund 180 verringert, da die Exportdominanz bei mehr Waren verloren ging als neu entstand. Zuletzt scheint sich trotz statistischer Unsicherheit eine gewisse Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau zu zeigen. Eine Persistenzanalyse macht deutlich, dass Deutschland je nach Messkonzept bei 60 bis 100 Warengruppen eine über mehrere Jahre anhaltende Exportdominanz hat, teils anhaltend seit 2010. Man kann dies als Markenkern von Deutschland im Export bezeichnen [...] |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:313654 |
By: | Seibert, Holger (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Youth unemployment in Germany has fallen over a long period of time but has recently risen again. This report examines the factors that determine the level of regional unemployment among young people without qualifications. Among other things, these factors are linked to regional training opportunities." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Ausbildungsplatzangebot ; IAB-Open-Access-Publikation ; Ausbildungsstellenbewerber ; Ausbildungsstellenmarkt ; Ausbildungsverzichter ; Auswirkungen ; Bundesländer ; Jugendarbeitslosigkeit ; mismatch ; nicht formal Qualifizierte ; regionale Disparität ; regionaler Arbeitsmarkt ; regionaler Vergleich ; Stellenbesetzungsprobleme ; Arbeitslosenquote ; Ungelernte ; 2010-2024 |
Date: | 2025–04–09 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabkbe:202505 |
By: | Schmucker, Alexandra (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Vom Berge, Philipp (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "This data report describes the Sample of Integrated Labour Market Biographies (SIAB) 1975 - 2023." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Stichprobe der Integrierten Arbeitsmarktbiografien (SIAB) ; IAB-Open-Access-Publikation ; Datenaufbereitung ; Datendokumentation ; Datengewinnung ; Datenqualität ; Datenzugang ; IAB-Beschäftigtenhistorik ; IAB-Leistungsempfängerhistorik ; Stichprobenverfahren ; 10.5164/IAB.SIAB7523.de.en.v1 ; 1975-2023 |
Date: | 2025–03–31 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfda:202502(de) |
By: | Schmid, Günther; Leschke, Janine |
Abstract: | In international comparison, dual systems of vocational education and training are often considered to be more successful than school-based systems for managing sustainable transitions from school to work. This assessment is particularly valid for Switzerland, while the German dual system has increasingly come under criticism since the Covid-19 pandemic, especially with regard to the declining attractiveness of its vocational tracks. The comparative focus is rarely put on Denmark with its promising mix of both principles. A comparison of the two countries therefore seems appealing. The study starts by developing the theoretical framework of transitional labour markets: normatively, it stresses professional sovereignty against labour market fitness, while analytically, it emphasises fair risk and balanced power sharing as principles of good governance. It then considers the actors, regulations, transition paths, current developments and problems of the two countries, enriched with descriptive statistics. Germany can learn from Denmark, especially regarding early career orientation in school, income security that encourages risk-taking during the complex transition process, the continuous updating and modularisation of curricula, and adaptive cooperation between schools, companies, social partners and municipalities. The weaknesses of the Danish system, however, provide also lessons, especially the erosion of the attractiveness of vocational education and training. Reform options for Germany conclude the study. |
Abstract: | Duale Systeme der Berufsausbildung werden im internationalen Vergleich oft erfolgreicher eingeschätzt als schulische Systeme, den Übergang von der Schule in den Beruf nachhaltig zu gestalten. Diese Einschätzung gilt insbesondere für die Schweiz, während das deutsche System seit der COVID-19-Pandemie zunehmend kritisiert wird, vor allen die sinkende Attraktivität der beruflichen Bildungsgänge. Selten wird der vergleichende Blick auf Dänemark gerichtet, das auf den ersten Blick eine vielversprechende Mischung beider Prinzipien aufweist. Ein Vergleich der beiden Länder erscheint deshalb reizvoll. Die Studie entwickelt zunächst den theoretischen Bezugsrahmen von Übergangsarbeitsmärkten: normativ stellt er die berufliche Souveränität gegenüber der Arbeitsmarkttauglichkeit in den Vordergrund, analytisch betont er faire Risikoteilung und ausgewogene Machtteilung als Grundsätze guter Regierungsführung. Anschließend werden die jeweiligen Akteure, Regelungen, Übergangspfade, aktuellen Entwicklungen und Probleme der beiden Länder vorgestellt, angereichert mit deskriptiver Statistik. Deutschland kann von Dänemark lernen, insbesondere hinsichtlich der frühen Berufsorientierung in der Schule, der Einkommenssicherheit zur Ermutigung der Risikobereitschaft während des komplexen Übergangsprozesses, der kontinuierlichen Aktualisierung und Modularisierung von Lehrplänen und enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Unternehmen, Sozialpartnern und Kommunen. Doch auch aus den Schwächen des dänischen Systems lassen sich Lehren ziehen, insbesondere bezüglich der schwindenden Attraktivität der Berufsbildung. Optionen für Reformen in Deutschland beschließen die Studie. |
Keywords: | vocational education and training, apprenticeship system, transitions, transitional labour markets, comparative analysis, governance, risk sharing, Berufliche Bildung, Lehrlingssystem, Übergänge, Übergangsarbeitsmärkte, vergleichende Analyse, Risikoteilung |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbeme:315473 |
By: | Hendrik Mahlkow (WIFO); Sonali Chowdhry (German Institute for Economic Research); Julian Hinz (Kiel Institute for the World Economy) |
Abstract: | Die neue Zollpolitik der USA konfrontiert die EU mit wachsender handelspolitischer Unsicherheit. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Research Brief drei Szenarien, mit denen die EU auf protektionistische Tendenzen reagieren kann: 1. ein sektorales Handelsabkommen mit den USA, 2. die Vertiefung bestehender Freihandelsabkommen und 3. der Abschluss neuer Freihandelsabkommen mit Partnern wie Indien, Australien oder dem Mercosur. Basierend auf Simulationen mit dem KITE-Modell zeigt sich: Während ein auf die USA beschränktes Abkommen kaum makroökonomische Effekte hat, führen sowohl Szenario 2 als auch Szenario 3 zu einem robusten BIP- und Exportwachstum – insbesondere in wissensintensiven Sektoren. Die stärksten Effekte ergeben sich jedoch aus einer Kombination beider Strategien, wobei der Effekt für Österreich etwas geringer ausfallen würde, da Österreichs Wirtschaftsstruktur stärker auf bestehende EU-Handelspartner und traditionelle Absatzmärkte ausgerichtet ist. Handelsdiversifizierung ist somit kein technisches Detail, sondern ein zentrales Instrument europäischer Resilienzpolitik. |
Keywords: | Trump, Zölle, Freihandelsabkommen, KITE-Modell |
Date: | 2025–04–09 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:wfo:rbrief:y:2025:i:5 |
By: | Lesch, Hagen; Schröder, Christoph |
Keywords: | Mindestlohn, Gesetzgebung, Wirkungsanalyse, Deutschland |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:313636 |
By: | Schneemann, Christian (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Mönnig, Anke (GWS); Maier, Tobias (BIBB); Weber, Enzo (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Zenk, Johanna (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Zika, Gerd (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "This report analyses the effects of possible US-tariff increases and possible counter-tariffs by the affected trading partners on the labour market and economy in Germany. The calculations used in this research report are based on across-the-board tariff increases of 25 percent. This order of magnitude is assumed as there is uncertainty at the time of reporting as to whether announcements will continue to change or tariff rates will still be adjusted in negotiations. To this end, a scenario analysis is conducted in which two alternative scenarios with higher tariffs are compared to a reference scenario without a tariff increase. The first alternative scenario (‘Scenario 1’) assumes a 25 percent tariff increase in addition to the existing tariffs for Chinese, Mexican, Canadian and European imports into the USA. The countries considered account for almost three quarters of German exports. The revenue generated by these tariffs is assumed to flow back into the US economy. In the second scenario (‘Scenario 2’), the European Union (EU), China, Canada and Mexico are expected to take countermeasures by increasing tariffs on US imports by 25 per cent each. These countermeasures are considered in addition to the US tariff increases. The resulting revenues are also assumed to flow back into the respective economy. The effects are generally negative. This applies not only to Germany, but also to other countries (Mexico, China, Canada, the rest of the EU) and to global trade as a whole. Assuming that there are no further tariff changes, nominal global trade will be 6.5 per cent lower in Scenario 2 than in the reference scenario one year after the 25 per cent tariff increase comes into force. Compared to a scenario without tariff increases, German gross domestic product (GDP) would be lower than in the reference scenario in both Scenario 1 and Scenario 2. This is partly due to a significant fall in German exports and partly to second and third-round effects. In Scenario 2, GDP would be 1.2 per cent lower one year after the tariff increase comes into force. The assumed tariffs from both alternative scenarios are also likely to have negative effects on the labour market in Germany. The negative effects will increase over time. As a result of the assumed tariff increases, the demand for labour could be lower by 90, 000 people after one years. The economic sectors and occupations most affected by the tariffs are primarily to be found in the manufacturing industry, but also in the business-related service sectors. The occupations most affected in production such as technical occupations in machine-building and automotive industry or occupations in metal-making and -working, and in metal construction can be explained by the high number of employees in manufacture of machinery, equipment and motor vehicles. At the same time, demand for business-related services, trade, accommodation and food services is declining, which is having a negative impact on the occupations typically found in these sectors, such as purchasing, sales and trading occupations as well as occupations in tourism, hotels and restaurants. The occupations business management and organisation, traffic and logistics as well as drivers and operators of vehicles and transport equipment are among the most affected occupations due to the generally weaker economic situation. Germany's export losses could possibly be offset by higher exports to other countries. However, an additional calculation shows that this would require considerable effort. A 50 per cent reduction in import tariffs for major trading partners could reduce Germany's export losses, but not fully compensate for them. Nevertheless, actively strengthening and promoting free trade agreements can stabilise trade." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | IAB-Open-Access-Publikation |
Date: | 2025–04–11 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:202509 |
By: | Forstner, Bernhard |
Abstract: | This report builds on the analysis published in 2023 on a ban on purchasing agricultural products and food below the cost of production (Forstner, 2023). In particular, it focuses on recent experiences and evaluations of regulatory measures on agricultural producer prices in Spain, France and Italy. The central aim of the laws in the three countries, which will enter into force in 2018 and 2021 respectively, is to improve incomes in agriculture by ensuring so-called cost-covering or fair prices for primary producers. Measures to change the asymmetrical power structures in the food value chain in favour of primary producers are also expected to contribute to this. The legislation varies from country to country. While Spain and Italy have formulated a strict prohibition on buying below production costs, with reference to unfair trade relations, France has opted for a more flexible construct in which production costs at primary level are only to be taken into account in trade contracts. All three countries target the entire value chain and cost-based pricing from the bottom (agriculture) to the top (processing, trade), with France enacting particularly far-reaching and detailed regulations with provisions on cost transparency rules, automatic price adjustment in case of cost changes and non-negotiability of agricultural commodities in the further stages of the value chain. In France, several pieces of legislation (EGAlim 1 to 3) have been introduced several times, as shortcomings in the regulations in force at the time were identified and further regulation was required ... |
Keywords: | Agricultural and Food Policy, Political Economy, Production Economics |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:ags:jhimwp:355633 |
By: | Petroulakis, Filippos; Saidi, Farzad |
Abstract: | • Diese Studie analysiert die Reaktionen der Kapitalmärkte auf Deutschlands jüngste Ankündigung, fiskalische Beschränkungen für Verteidigung und Ausgaben auf Länderebene zu lockern - und gleichzeitig ein 500-Milliarden-Euro-Investitionsfonds für Infrastruktur einzurichten. Insbesondere fragen wir, ob die steigenden Bund-Renditen Wachstumserwartungen oder Risikobedenken widerspiegeln. • Klare Evidenz für Wachstumserwartungen: Die steilere deutsche Zinsstrukturkurve, steigende Aktienkurse, die Aufwertung des Euro und stabile Credit-Default-Swap-Preise deuten darauf hin, dass die Märkte Deutschlands fiskalische Expansion eher als wachstumsfördernd denn als fiskalisch bedenklich interpretieren. • Der Kontrast zum Truss-Kwarteng-Haushalt im Vereinigten Königreich ist stark: Im Gegensatz zu den Turbulenzen nach dem britischen "Mini-Haushalt" 2022, die einen Ausverkauf über alle UK-Anlageklassen hinweg auslösten, wurde das deutsche Fiskal-Paket von den Märkten über verschiedene Anlageklassen hinweg positiv aufgenommen, was auf Vertrauen in die fiskalische Glaubwürdigkeit Deutschlands hindeutet. |
Abstract: | • This study analyzes capital market reactions to Germany's recent announcement of loosening fiscal restrictions for defense and state-level spending, while establishing a €500 billion infrastructure investment fund. In particular, we examine whether surging Bund yields reflect growth expectations or fiscal risk concerns. • Clear evidence of growth expectations: The steepening German yield curve, rising stock prices, euro appreciation, and stable credit default swap prices collectively indicate that markets interpret Germany's fiscal expansion as growth-enhancing rather than a reckless fiscal bet. • The contrast with the UK's Truss-Kwarteng episode is stark: Unlike the 2022 UK "mini budget" aftermath, which triggered a selloff across all UK asset classes, Germany's announcement has seen positive market reception across different asset classes, suggesting confidence in Germany's fiscal credibility. • While the policy shift introduces some uncertainty, evidenced by modest increases in the European VSTOXX volatility index, this reaction appears calibrated and partially attributable to concurrent global market events, reinforcing the interpretation that markets view Germany's fiscal expansion as responsible. |
Keywords: | Fiskalpolitik, Staatsverschuldung, Zinsstrukturkurve, Markterwartungen, Schuldenbremse, Deutschland, Fiscal Policy, Sovereign Debt, Yield Curve, Market Expectations, Debt Brake, Germany |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:313632 |
By: | Marzian, Johannes; Trebesch, Christoph |
Abstract: | Europa muss seine Militärausgaben deutlich erhöhen, aber wie? Diese Frage beantworten wir mit einem Blick in die Geschichte. Wie haben Regierungen in der Vergangenheit in ähnlichen Situationen reagiert? Wie wurden Aufrüstung und Kriege typischerweise finanziert - durch Schulden, Steuern oder Haushaltskürzungen? Hierzu sammeln und analysieren wir neue detaillierte Daten zu Staatsausgaben in 22 Ländern über einen Zeitraum von 150 Jahren. Unsere wichtigste Erkenntnis ist, dass Haushaltskürzungen, z.B. in Auswärtigen Angelegenheiten oder im sozialen Bereich, keine große Rolle spielten. Fast alle Aufrüstungen wurden kurzfristig über Defizite und höhere Steuereinnahmen finanziert. Je größer die Aufrüstung, desto stärker die Schuldenfinanzierung. Im Einklang mit ökonomischer Theorie sollten Deutschland und Europa die erhöhten Verteidigungsausgaben kurzfristig über Schulden finanzieren. Um die zusätzliche Schuldenlast zu bewältigen, könnten mittelfristig die Steuern erhöht, Subventionen und Steuervermeidung reduziert, und das Wachstum der Sozialausgaben begrenzt werden. Fiskalregeln dürfen der Verteidigung Europas nicht entgegenstehen. Ein warnendes Beispiel ist Großbritannien in den 1930ern, das auf Appeasement und eine "schwarze Null" setzte, statt die Militärausgaben zu erhöhen. Dies führte dazu, dass Großbritannien unzureichend vorbereitet war, als Nazi-Deutschland angriff. Wir sollten den schwerwiegenden Fehler Großbritanniens der 1930er vermeiden und heute ausreichend in Verteidigung investieren, um Russland abzuschrecken. Verteidigungsausgaben sollten daher von den Fiskalregeln ausgenommen werden, sowohl in Deutschland als auch in Europa. Eine weniger klare Alternative wären neue Schuldenfonds, etwa ein europäischer Finanzierungsmechanismus oder ein weiteres deutsches Sondervermögen. |
Abstract: | Europe must rapidly increase its military spending, but how? We collect 150 years of data to study what governments in similar situations have done. How were past military buildups financed? What was the relative importance of debt financing, budget cuts, and taxes? Our main finding is that budget cuts, e.g. on social or foreign affairs, were rarely used to finance military buildups. Instead, governments typically relied on a mix of deficit financing and higher tax revenues. The larger the buildup, the more dominant debt financing has been. In line with history and theory, Germany and Europe should again rely on debt financing to quickly increase its defense spending and military capabilities. To deal with the added debt burden in the medium run, governments could increase taxes, reduce subsidies and tax avoidance, and freeze the growth of social spending. Fiscal rules must not stand in the way of the defence of Europe. A warning example is the case of the UK in the 1930s, which refrained from significantly ramping up military expenditure and instead pursued a policy of balanced budgets and appeasement. Consequently, the UK was ill-prepared when Nazi Germany launched its attack. Germany should not repeat the errors made by Britain in the 1930s and should invest heavily in defense so as to deter Russia. To achieve this, defense spending should be excluded from fiscal rules both in Germany and Europe. A less clear-cut alternative would be the creation of new debt funds, such as a European financing mechanism or another "Sondervermögen" in Germany. |
Keywords: | Militärausgaben, Steuermultiplikatoren, Innovation, Wachstum, kurz- und langfristige Folgen der Aufrüstung, USA, Europa, Military expenditures, Fiscal multipliers, Innovation, Growth, Short- and long-run consequences of rearmament, USA, Europe |
Date: | 2025 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:313630 |
By: | Engelmann, Tanja; Götz, Michelle; Weiler, Jessica; Würth, Anton |
Abstract: | The importance of energy-saving behaviour has become crucial due to recent negative events. The current empirical study investigates the factors that influence such behaviour. Hypotheses based on the revised theory of planned behaviour (Ajzen, 2020: 314f.) were formulated to examine the relationships between different influencing factors. An online questionnaire was used to gather data from 158 participants. The results widely confirmed the assumptions of the revised theory of planned behaviour. Among other results, the study showed that attitude towards energy-saving behaviour and the subjective norm significantly predict the intention to save energy. In addition, this intention explains energy-saving behaviour. |
Keywords: | Energieeinsparung, Faktorenanalyse, Befragung, Konsumentenverhalten, Deutschland |
Date: | 2024 |
URL: | https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ismwps:313090 |