nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2024–12–09
six papers chosen by
Roberto Cruccolini, Ludwig-Maximilians Universität München


  1. Branchenanalyse Laboranalytik: Zweites Update: Auswirkungen von Corona-Pandemie und Energiekrise By Schöneberg, Katharina; Riede, Hannah
  2. Regionale Gestaltung der Transformation: Ergebnisse einer bundesweiten Online-Befragung und darauf aufbauender themenfokussierter Expert*innen-Interviews By Hoßbach, Christian; Bollwein, Thomas
  3. "...wir halten die Uni am Laufen!": Perspektiven auf Arbeit und Beschäftigung in wissenschaftsunterstützenden Bereichen an Hochschulen By Banscherus, Ulf; Baumgärtner, Alena; Tobias, Helene
  4. Herausforderungen des finanziellen Risikomanagements: Eine empirische Untersuchung des Value at Risk-Ansatzes in Stresssituationen By Till Barz; Andreas Nastansky
  5. Wie blicken Arbeitnehmer:Innen auf die Energiewende?eine Analyse entlang politischer Parteipräferenzen By Schulz, Felix; Trappmann, Vera
  6. Kriegstüchtig in Jahrzehnten: Europas und Deutschlands langsame Aufrüstung gegenüber Russland By Wolff, Guntram B.; Burilkov, Alexandr; Bushnell, Katelyn; Kharitonov Ivan

  1. By: Schöneberg, Katharina; Riede, Hannah
    Abstract: Die Rahmenbedingungen für Laborunternehmen in Deutschland haben sich durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg verändert. Nachfrageveränderungen, Materialengpässe, erhöhte Kosten und wachsender Preisdruck stellen die Unternehmen vor Herausforderungen. Übernahmen und strukturelle Veränderungen, Fachkräftemangel und Digitalisierung sowie erhöhte Arbeitsbelastung samt wachsender mentaler Beanspruchung und erhöhtem Krankenstand machen die Sicherung guter und fairer Arbeitsbedingungen zu einer wichtigen Aufgabe für die Mitbestimmung. Die vorliegende Studie liefert aktuelle Daten zu den relevanten Entwicklungen der Branche und ihrer Handlungsfelder.
    Keywords: Gute Laborpraxis, MTA-Reform-Gesetz, Laborbranche, Fachkräftemangel
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:305284
  2. By: Hoßbach, Christian; Bollwein, Thomas
    Abstract: Digitalisierung und Dekarbonisierung bewirken grundlegende Veränderungen. Diese Transformation muss nachvollziehbar und gerecht gestaltet werden, wenn das Vertrauen in die Demokratie gesichert werden soll - das ist durch Forschung vielfach belegt. Notwendig sind Mitgestaltungsrechte und -formate für die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen, vor allem regional, näher an den konkreten Prozessen. Die Studie schafft auf Basis einer Online-Befragung und vertiefenden Gruppeninterviews mit gewerkschaftlichen Expert*innen aus den Regionen einen Überblick. Eine Vielfalt von Ansätzen ist feststellbar, allerdings mit großen regionalen Lücken und einem erkennbarem West-Ost-Gefälle. Verbindlichkeit und Koordinierung der Ansätze sollten verbessert werden.
    Keywords: Transformationsrat, Landkreise, Städte, Transformationsnetzwerk, Tripartismus
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:305285
  3. By: Banscherus, Ulf; Baumgärtner, Alena; Tobias, Helene
    Abstract: Das Working Paper untersucht unterschiedliche Aspekte der Arbeits- und Beschäftigungssituation in den wissenschaftsunterstützenden Bereichen an Hochschulen. Die Auswertungen basieren auf den Daten des DGB-Hochschulreports und auf vertiefenden Interviews und Freitextantworten aus zwei weiteren Studien. Betrachtet werden unter anderem die Themenbereiche Arbeitszeit, Arbeitsorganisation, Einkommen und erlebte Wertschätzung. Hinzu kommen weitere Aspekte wie Interaktion und Führung, Personalentwicklung und die Digitalisierung administrativer Prozesse.
    Keywords: Beschäftigungsbedingungen, Geschlecht, Gerechtigkeit, Führungskultur, Universität
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:305286
  4. By: Till Barz; Andreas Nastansky (Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin)
    Abstract: Die Quantifizierung und Begrenzung extremer Wertverluste sind von zentraler Bedeutung für das finanzielle Risikomanagement. Besonders während volatiler Marktphasen tendieren traditionelle Risikomaße dazu, Risiken fehlerhaft einzuschätzen. Die Arbeit untersucht die Risikomaße Value at Risk (VaR) und Expected Shortfall (ES) hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Verlustpotenziale während Stresssituationen präzise abzubilden. Dazu wird die Prognosefähigkeit dieser Maße unter verschiedenen Verteilungsannahmen und Gewichtungsmethoden analysiert. Unter anderem erfolgt eine systematische Überprüfung mittels Backtesting für den Untersuchungszeitraum. Die Analyse zeigt, dass Modelle mit einer t-Verteilung und einer exponentiellen Gewichtung historischer Daten eine höhere Vorhersagegenauigkeit aufweisen. Modelle mit Normalverteilungsannahme sind in Krisenzeiten besonders anfällig für Fehlprognosen. Alle untersuchten Modelle passen sich verzögert an veränderte Marktsituationen an, was zu einer anfänglichen Unterschätzung und späteren Überschätzung der Risiken führt. Die Anpassungslatenz variiert dabei je nach gewählter Gewichtung der historischen Daten. Implikationen für das Risikomanagement beinhalten eine regelmäßige Modellüberprüfung und die Implementierung umfassender Stresstests, um systematische Risikounterbewertungen zu vermeiden. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit dynamischer Risikomodelle, die sich an volatile Marktbedingungen anpassen, um die finanzielle Stabilität der Kreditinstitute langfristig zu sichern.Die Quantifizierung und Begrenzung extremer Wertverluste sind von zentraler Bedeutung für das finanzielle Risikomanagement. Besonders während volatiler Marktphasen tendieren traditionelle Risikomaße dazu, Risiken fehlerhaft einzuschätzen. Die Arbeit untersucht die Risikomaße Value at Risk (VaR) und Expected Shortfall (ES) hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Verlustpotenziale während Stresssituationen präzise abzubilden. Dazu wird die Prognosefähigkeit dieser Maße unter verschiedenen Verteilungsannahmen und Gewichtungsmethoden analysiert. Unter anderem erfolgt eine systematische Überprüfung mittels Backtesting für den Untersuchungszeitraum. Die Analyse zeigt, dass Modelle mit einer t-Verteilung und einer exponentiellen Gewichtung historischer Daten eine höhere Vorhersagegenauigkeit aufweisen. Modelle mit Normalverteilungsannahme sind in Krisenzeiten besonders anfällig für Fehlprognosen. Alle untersuchten Modelle passen sich verzögert an veränderte Marktsituationen an, was zu einer anfänglichen Unterschätzung und späteren Überschätzung der Risiken führt. Die Anpassungslatenz variiert dabei je nach gewählter Gewichtung der historischen Daten. Implikationen für das Risikomanagement beinhalten eine regelmäßige Modellüberprüfung und die Implementierung umfassender Stresstests, um systematische Risikounterbewertungen zu vermeiden. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit dynamischer Risikomodelle, die sich an volatile Marktbedingungen anpassen, um die finanzielle Stabilität der Kreditinstitute langfristig zu sichern.
    Keywords: Backtesting, Historische Simulation, Risikomanagement, Value at Risk, Varianz-Kovarianz-Methode
    JEL: C46 G17 G32
    Date: 2024–11
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:pot:statdp:57
  5. By: Schulz, Felix; Trappmann, Vera
    Abstract: Anhand einer repräsentativen Umfrage unter Beschäftigten analysiert das vorliegende Paper die Zustimmung zu energiepolitischen Maßnahmen und die Wahrnehmung sozio-ökonomischer Folgen entlang politischer Parteipräferenzen. Zwischen den parteipolitischen Linien "Mitte links" (SPD, Grüne, Die Linke), "Mitte rechts" (CDU/CSU, FDP) und "populistisch" (BSW, AfD) finden sich deutliche Unterschiede, aber über die parteipolitischen Differenzen hinaus auch Mehrheiten für die Kopplung staatlicher Förderung an gute Arbeitsbedingungen und für mehr demokratische und finanzielle Teilhabe an der Energiewende.
    Keywords: Energiepolitik, Windenergie, erneuerbare Energien, Kohleausstieg, Atomausstieg
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:305287
  6. By: Wolff, Guntram B.; Burilkov, Alexandr; Bushnell, Katelyn; Kharitonov Ivan
    Abstract: Der Krieg ist zurück in Europa, und je länger er andauert, desto mehr gewinnt die Frage der Aufrüstung an zentraler Bedeutung. Dieser Bericht stellt fest, dass die Kapazitäten der russischen Rüstungsindustrie in den letzten zwei Jahren stark angestiegen sind, und zwar weit über das Niveau der russischen Materialverluste in der Ukraine hinaus. Derweil schreitet der Aufbau der deutschen Kapazitäten nur langsam voran. Wir dokumentieren Deutschlands militärische Aufrüstung in einem neuen Kiel Military Procurement Tracker und stellen fest, dass Deutschland seinen Bestand an militärischen Kapazitäten in den anderthalb Jahren nach Februar 2022 nicht nennenswert erhöht und erst Ende 2023 beschleunigt hat. Angesichts der massiven Abrüstung Deutschlands in den letzten Jahrzehnten und der aktuellen Beschaffungsgeschwindigkeit wird Deutschland bei einigen wichtigen Waffensystemen erst in etwa 100 Jahren das Rüstungsniveau von 2004 erreichen. Berücksichtigt man die Rüstungsverpflichtungen gegenüber der Ukraine, sinken einige deutsche Kapazitäten sogar. Der neue Tracker liefert detaillierte Informationen über Stückzahlen, Auftragswert, voraussichtliche Liefertermine sowie über die Unternehmen, von denen Deutschland beschafft. Die Situation der langsamen und unzureichenden Beschaffung kann und muss behoben werden. Ein Scheitern bei der Abschreckung würde die Wahrscheinlichkeit eines kostspieligen Krieges erhöhen. Anstatt dass Deutschland eine "Kriegswirtschaft" betreibt, wie einige argumentiert haben, muss der deutsche Verteidigungshaushalt dauerhaft und glaubwürdig erhöht werden. Eine höhere und glaubwürdige langfristige Nachfrage wird zu steigenden Lieferkapazitäten führen. Eine langfristige europäische Rüstungsstrategie ist notwendig. Deutschland und Europa müssen sich auf Schnelligkeit bei der Beschaffung, auf Kosteneffizienz durch Größenvorteile in einem integrierten europäischen Markt, auf Innovation und auf technologische Überlegenheit konzentrieren. Die Verfolgung der militärischen Aufrüstung ist für die Sicherheit des Kontinents unerlässlich.
    Abstract: War is back in Europe and as it becomes long-lasting, the question of armament gains central importance. This report finds that Russian military industrial capacities have been rising strongly in the last two years, well beyond the levels of Russian material losses in Ukraine. Meanwhile, the build-up of German capacities is progressing slowly. We document Germany's military procurement in a new Kiel Military Procurement Tracker and find that Germany did not meaningfully increase procurement in the one and a half years after February 2022, and only accelerated it in late 2023. Given Germany's massive disarmament in the last decades and the current procurement speed, we find that for some key weapon systems, Germany will not attain 2004 levels of armament for about 100 years. When taking into account arms commitments to Ukraine, some German capacities are even falling. The new Tracker provides detailed information on quantities, value of the orders, predicted delivery dates, as well as the companies from which Germany procures. The situation of slow and insufficient procurement can and needs to be remedied. Failing on deterrence would mean a higher likelihood of a costly war. Instead of Germany pursuing a "war economy", as some have argued, Germany's defence budget needs to durably and credibly increase. Higher and credible long-term demand will lead to increasing supply capacities. A long-term European armament strategy is needed. Germany and Europe need to focus on speed in procurement, on cost effectiveness through economies of scale in an integrated European market, on innovation, and on technological superiority. Tracking military rearmament is essential to the security of the continent.
    Keywords: Verteidigung, Rüstung, Rüstungsindustrie, Haushalt, Deutschland, Europa, Russland
    JEL: H41 H56 H60 L64 N44
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkrp:306226

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