nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2024‒10‒07
sixteen papers chosen by
Roberto Cruccolini, Ludwig-Maximilians Universität München


  1. Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung in Niedersachsen By Wrobel, Martin; Harten, Uwe; Berisha, Amelie
  2. Mobilität von Auszubildenden im Erwerbsverlauf By Kindt, Anna-Maria; Miller, Viktoria; Sujata, Uwe; Weyh, Antje
  3. Die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit auf Männer und Frauen: Eine politische Diskussion By Kladroba, Andreas
  4. Deutsche Wirtschaft im Herbst 2024: Konjunktur stottert in kraftlose Erholung By Boysen-Hogrefe, Jens; Groll, Dominik; Hoffmann, Timo; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Schröder, Christian; Sonnenberg, Nils
  5. Inflation im Juli 2024 mit 2, 3 % leicht höher, VPI-Kernrate sinkt auf 2, 7 % - IMK Inflationsmonitor By Sebastian Dullien; Silke Tober
  6. Weltwirtschaft im Herbst 2024: Weiterhin wenig Schwung By Gern, Klaus-Jürgen; Kooths, Stefan; Reents, Jan; Sonnenberg, Nils
  7. Niedriglohnbeschäftigung 2020 - Rückgang des Anteils von Niedriglöhnen in den letzten Jahren By Kalina, Thorsten; Weinkopf, Claudia
  8. Fachkräfteengpässe im verarbeitenden Gewerbe in NRW - in manchen Berufsfeldern wird es nicht erst perspektivisch knapp By Jansen, Andreas
  9. Für eine gute Saison: Saisonarbeit in der deutschen Landwirtschaft zwischen Prekarisierung, Regulierung und Politisierung By Barthel, Georg; Lluis, Conrad
  10. Wertschätzende Kommunikation in einer digitalen Welt By Niedermeier, Sandra; König, Svenja; Müller-Kreiner, Claudia
  11. Fördern oder Verbieten? Welche klimafreundlichen Verkehrspolitiken in der Bevölkerung ankommen By Habla, Wolfgang; Kokash, Kumai; Löfgren, Åsa; Straubinger, Anna; Ziegler, Andreas
  12. CO2-Bepreisung: Akzeptanz und Kostenwahrnehmung nach der Preiserhöhung 2024 By Jan Behringer; Lukas Endres; Maike Korsinnek
  13. Synergien zwischen nicht-digitalen und digitalen Geschäftsmodellen in Unternehmen: Möglichkeiten und Handlungsempfehlungen By Toutaoui, Jonas; Müller, Lea; Benlian, Alexander
  14. Die duale Berufsausbildung im Handwerk: Immer mehr junge Menschen bleiben ihrem erlernten Beruf treu (Dual vocational training in the skilled crafts sector: More and more VET graduates continue working in their training occupation) By Hell, Stefan; Roth, Duncan; Seibert, Holger; Wydra-Somaggio, Gabriele
  15. Übergänge in Beschäftigung und Beendigung des SGB-II-Leistungsbezugs von Müttern nach der Geburt des ersten Kindes By Hohmeyer, Katrin; Boll, Christina
  16. Wohnbauanleihen und deren Bedeutung für Gemeinnützige Bauvereinigungen in Österreich By Gerald KOESSL

  1. By: Wrobel, Martin (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Harten, Uwe (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Berisha, Amelie (IAB)
    Abstract: "Die Kinderbetreuung ist in mehrfacher Hinsicht ein sehr wichtiger Bereich der Gesellschaft: Hier werden bspw. durch die frühkindliche Bildung Grundsteine für das weitere Leben gelegt. Darüber hinaus hat der Umfang institutioneller Betreuungsangebote eine hohe Bedeutung für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit und damit auch Einfluss auf das verfügbare Arbeits- und Fachkräftepotenzial, auf welches die Wirtschaft zugreifen kann. Die Studie gibt einen Überblick über die aktuelle Beschäftigungssituation in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung und deren Entwicklung seit 2013 in Niedersachsen. Daran anschließend wird anhand von Analysen zur Erwerbsbiografie untersucht, welcher Zusammenhang sich zwischen ausgewählten Merkmalen und der Verweildauer im Beruf ergibt und wie sich der Erwerbsverlauf von Personen, die eine erste Beschäftigung in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung zwischen den Jahren 2000 bis 2010 in Niedersachsen aufgenommen haben, entwickelte. Abschließend werden Analysen zum altersbedingten Ersatzbedarf präsentiert. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung ist in den letzten Jahren (2013 bis 2022) deutschlandweit mit einem Wachstum von rund 50 Prozent überdurchschnittlich stark gestiegen. In Niedersachsen stieg die Beschäftigtenzahl mit rund 52 Prozent im Vergleich sogar noch etwas stärker, was einem Zuwachs von rund 26.700 Personen entspricht. Mit rund 94 Prozent arbeiten fast ausschließlich Frauen in diesen Berufen. Knapp drei Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitet zum Stichtag Juni 2022 in der Kinderbetreuung und -erziehung in Niedersachsen in einem Teilzeit-Beschäftigungsverhältnis. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft in Niedersachsen sind die Beschäftigten im Schnitt deutlich jünger und der Anteil von Beschäftigten mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist erheblich geringer. Das (Median-) Bruttoentgelt in der Vollzeitbeschäftigung entwickelte sich in den letzten zehn Jahren überdurchschnittlich und liegt in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung seit etwa 2016 über jenem aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bundesland. Während, gemessen am Anforderungsniveau, die Fachkräfte in den Berufen der Kinderbetreuung und -erziehung noch etwas besser verdienen als die Fachkräfte insgesamt, fällt insbesondere die stark überdurchschnittliche Entgeltentwicklung bei den Helfer*innen in diesem Wirtschaftsbereich verglichen mit jener der Helfer*innen in der Gesamtwirtschaft auf. Unsere Analysen zur Verweildauer zeigen, dass vor allem die Qualifikation, die Arbeitszeit und die zuvor gesammelte Berufserfahrung die deutlichsten positiven Einflüsse auf die individuelle Verweildauer im Beruf nehmen. Die erwerbsbiografischen Untersuchungen ergeben, dass ca. 53 Prozent aller (im Zeitraum 2000 bis 2010) beobachteten Personen nach einer Unterbrechung wieder in ihren Beruf (in der Kinderbetreuung und -erziehung) zurückkehren. Zusammen mit den Personen, die bis zum Ende unseres Betrachtungszeitraums durchgehend im Beruf arbeiten, bleiben gut 67 Prozent in einer langfristigen Perspektive dem Beruf treu. Darüber hinaus gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männer sind nicht nur in ihrer Anzahl deutlich unterrepräsentiert, sondern haben auch im Schnitt kürzere Verweildauern und wechseln deutlich häufiger den Beruf, ohne zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukehren. Die Berechnungen zum altersbedingten Ersatzbedarf ergeben abschließend, dass ca. 850 bis 1.000 Personen allein aufgrund anstehender Verrentung jährlich bis 2040 ersetzt werden müssten, um zumindest die Anzahl an Beschäftigten aus dem Jahr 2022 zu halten. Der Umfang des altersbedingten Ersatzbedarfs kann nach den Berechnungen durch die in den Berufen neu ausgebildeten Personen kompensiert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
    Keywords: Bundesrepublik Deutschland ; Niedersachsen ; IAB-Open-Access-Publikation ; beruflicher Verbleib ; Berufstreue ; Berufsverlauf ; Beschäftigungsdauer ; Beschäftigungsentwicklung ; Erzieher ; geschlechtsspezifische Faktoren ; Integrierte Erwerbsbiografien ; Kinderbetreuung ; Kindergarten ; Kindertagesstätte ; Lohnhöhe ; Personalersatzbedarf ; 2000-2022
    Date: 2024–08–27
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrnb:202401
  2. By: Kindt, Anna-Maria (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Miller, Viktoria (IAB); Sujata, Uwe (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany)
    Abstract: "Die vorliegende Studie analysiert die räumliche und berufliche Mobilität von Auszubildenden in Sachsen. Dazu werden zwei Kohorten betrachtet: diejenigen, die im Jahr 2000 bzw. 2010 erstmalig eine betriebliche Berufsausbildung in Sachsen begonnen haben. Für diese Kohorten wird der Erwerbsverlauf über zehn Jahre nachverfolgt. Die genutzte Datenbasis der Integrierten Erwerbsbiographien des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung umfasst dabei auch persönliche und betriebliche Merkmale, sodass sowohl eine räumliche, als auch eine berufliche Mobilität differenziert betrachtet werden kann. Mit Hilfe von Survival Analysis und Regressionen werden Mobilitätsmuster bestimmt und Einflussfaktoren auf das Mobilitätsverhalten identifiziert. Für beide Kohorten werden typische Verlaufsmuster innerhalb der ersten zehn Jahre des Erwerbsverlaufes deutlich. So ist insgesamt die Mobilität in den ersten drei Jahren, der meist üblichen Ausbildungsdauer, eher gering. Danach nimmt diese stark zu und steigt danach mit geringerer Dynamik weiter. Dies unterstreicht, dass viele Personen nach der regulären Dauer der Ausbildung einen neuen Beruf ergreifen und/oder räumlich mobil werden. Für die räumliche Mobilität innerhalb Sachsens und aus Sachsen heraus zeigen die Kohorten gegenteilige Tendenzen. Für die Kohorte 2000 ist die Mobilität aus Sachsen heraus sehr viel größer, während die Personen der Kohorte 2010 häufiger innerhalb Sachsens mobil sind. Bei der Unterscheidung der beruflichen Mobilität nach inhaltlich verwandten Berufen (Wechsel innerhalb von Berufssegmenten) oder berufssegmentübergreifender Mobilität, zeigt die Kohorte 2010 häufigere Wechsel. Damit spiegeln die Ergebnisse die stark unterschiedlichen Arbeitsmarktlagen für beide Kohorten wider, sei es zu Ausbildungsbeginn oder im Laufe der ersten Jahre nach Ausbildung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
    Keywords: IAB-Open-Access-Publikation
    Date: 2024–09–13
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrsa:202401
  3. By: Kladroba, Andreas
    Abstract: Frauen leisten im Schnitt neun Stunden mehr unbezahlte Arbeit pro Woche als Männer. Dies ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Zeitverwendungserhebung des Statistischen Bundesamtes. Das vorliegende Papier geht mit Hilfe statistischer Verfahren der Frage nach, inwiefern dies ein Zeichen für eine systematische Ungleichbehandlung der Frauen ist.
    Keywords: Statistik, Gender Care Gap, Carearbeit, Gleichstellung
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fomstr:302919
  4. By: Boysen-Hogrefe, Jens; Groll, Dominik; Hoffmann, Timo; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Schröder, Christian; Sonnenberg, Nils
    Abstract: Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in die Gänge. Die vorsichtigen Erholungssignale, die vor einigen Monaten auszumachen waren, haben sich nicht verfestigt. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass die Wirtschaftsleistung vorerst weiter stagnieren wird. Das Verarbeitende Gewerbe befindet sich in der Rezession und die privaten Haushalte halten sich trotz steigender Realeinkommen beim Konsum zurück. Die Investitionen leiden weiter unter der hohen Unsicherheit und den restriktiven Finanzierungsbedingungen. Ab dem kommenden Jahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt zwar wieder etwas steigen. So lässt die restriktive Wirkung der Geldpolitik allmählich nach. Die weiter steigenden Realeinkommen dürften zudem zu einer moderaten Belebung des privaten Konsums führen, und die wirtschaftliche Expansion in den Absatzmärkten wird das Exportgeschäft voraussichtlich etwas stimulieren. In Anbetracht des derzeit geringen gesamtwirtschaftlichen Produktionsniveaus bleibt die Erholung aber kraftlos. Insgesamt haben wir unsere Prognose nach unten angepasst. Für das laufen-de Jahr rechnen wir nun mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 0, 1 Prozent (Sommerprognose: +0, 2 Prozent), im kommenden Jahr dürfte es um 0, 5 Prozent zulegen (1, 1 Prozent). Im Jahr 2026 wird das Bruttoinlandsprodukt wohl um 1, 1 Prozent steigen, auch gestützt von der höheren Zahl an Arbeitstagen, die 0, 3 Prozentpunkte zum Zuwachs beitragen werden. Die Inflation ist weiter zurückgegangen und wird in den kommenden beiden Jahren wohl bei 2 Prozent liegen. Die Arbeitslosigkeit dürfte angesichts der schwachen Konjunktur von 5, 7 Prozent im Jahr 2023 auf 6, 1 Prozent im Jahr 2025 steigen. In den kommenden Jahren werden zunehmend die Auswirkungen des demografischen Wandels sichtbar werden und voraussichtlich zu einem Rückgang der Erwerbstätigkeit im Jahr 2026 führen. Das Budgetdefizit dürfte vor allem aufgrund der wegfallenden Preisbremsen von 2, 6 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 auf 1, 7 Prozent im Jahr 2025 zurückgehen.
    Keywords: Arbeitsmarkt, Deutschland, Konjunktur Deutschland, Geldpolitik, Immobilienmarkt, Finanzmärkte, Wirtschaftspolitik in Deutschland
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:302805
  5. By: Sebastian Dullien (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Silke Tober (Macroeconomic Policy Institute (IMK))
    Abstract: Die deutsche Inflationsrate fiel im Juli 2024 mit 2, 3 % etwas höher aus als im Juni 2024 (2, 2 %). Ausschlaggebend war der schwächere Rückgang der Energiepreise (-1, 7 % nach 2, 1 % im Juni 2024) und der etwas stärkere Anstieg der Nahrungsmittelpreise im weiten Sinne (2, 2 % nach 2, 0 % im Juni 2024). Die Kernrate ohne Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak fiel um 0, 2 Prozentpunkte auf 2, 7 %. Der Anstieg des für die EZB wichtigen harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) erhöhte sich ebenfalls um 0, 1 Prozentpunkte, und zwar auf 2, 6 %. Dabei blieb die HVPI-Kernrate mit 3, 3 % unverändert, obwohl sich der Preisauftrieb bei Dienstleistungen merklich auf 4, 4 % verringerte (Juni 2024: 4, 7 %). Bei den unterschiedlichen Haushaltstypen in verschiedenen Einkommensklassen stieg die Inflationsrate der beiden einkommensschwachen Haushalte von 1, 6 % auf 1, 7 % (Alleinlebende) bzw. 1, 8 % (Familien). Am oberen Ende lag die Inflationsrate einkommensstarker Alleinlebender unverändert bei 2, 3 %. Dabei kompensierte die hier stärker ins Gewicht fallende Verringerung der Kernrate den erhöhten Anstieg der Lebensmittelpreise und den schwächeren Rückgang der Energiepreise. Angesichts der sich weitgehend in Einklang mit den Erwartungen entwickelnden Preise und Löhne im Euroraum ist für September eine weitere Zinssenkung der EZB zu erwarten. Aktuell dämpft das deutlich restriktive Zinsniveau die Konjunktur und insbesondere die Investitionen. Die Europäische Zentralbank hat bislang die Zinsen nur sehr zögerlich gesenkt, obwohl die Inflation aus heutiger Sicht bereits im kommenden Jahr das Inflationsziel von 2 % erreichen wird. Eine weitere Verringerung des Restriktionsgrades ist umso wichtiger, als sich die wirtschaftlichen Aussichten eingetrübt haben und die Risiken für die Finanzmarktstabilität hoch sind.
    Keywords: Inflationsmonitor, Inflation, Haushalte, Teuerungsrate, haushaltsspezifische Inflationsraten, Energiepreise, Nahrungsmittelpreise
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:174-2024
  6. By: Gern, Klaus-Jürgen; Kooths, Stefan; Reents, Jan; Sonnenberg, Nils
    Abstract: Die Weltwirtschaft expandiert weiterhin in moderatem Tempo. Die im Frühjahr etwas schnellere Gangart scheint sich im Sommer wieder verlangsamt zu haben. In den Vereinigten Staaten verliert die Konjunktur nach und nach an Schwung. Gleichzeitig bleibt die konjunkturelle Dynamik in Europa gering, und eine nachhaltige Belebung der Konjunktur in China ist weiter nicht in Sicht. Der Welthandel ist im bisherigen Verlauf des Jahres zwar wieder gestiegen, angesichts der Anzeichen für eine wieder geringere Expansion der globalen Produktion im Verarbeitenden Gewerbe kommen von dieser Seite aber nur schwache Impulse. Derzeit wirkt die Geldpolitik noch restriktiv, eine Zinswende ist aber eingeleitet, und im Verlauf des Prognosezeitraums dürfte die wirtschaftliche Aktivität zunehmend Rückenwind von wieder günstigeren Finanzierungsbedingungen erhalten. Vor diesem Hintergrund dürfte sich die weltwirtschaftliche Expansion in diesem und im nächsten Jahr in kaum verändertem, moderatem Tempo fortsetzen, wobei vor allem in Europa ein angesichts wieder steigender Reallöhne anziehender privater Konsum Impulse gibt. Wir rechnen für dieses Jahr mit einem Anstieg der Weltproduktion - gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten - von 3, 2 Prozent. Im nächsten Jahr wird der Zuwachs mit 3, 1 Prozent geringfügig niedriger sein. Damit haben wir die Erwartung im Vergleich zu unserer Sommerprognose für dieses Jahr unverändert gelassen und für 2025 geringfügig - um 0, 1 Prozentpunkte - nach unten revidiert. Für 2026 erwarten wir eine konjunkturelle Belebung und einen Zuwachs um 3, 3 Prozent. Die Arbeitslosigkeit in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften steigt in diesem und im nächsten Jahr zwar leicht an, bleibt aber auf historisch niedrigem Niveau. Der Rückgang der Inflation erfolgte zuletzt nur langsam, vor allem aufgrund des hartnäckigen Anstiegs der Preise für Dienstleistungen und weil die Energiepreise im Vorjahresvergleich nicht mehr sinken. Der erwartete weitere Rückgang in Richtung der Zielmarke von 2 Prozent dürfte sich nur langsam vollziehen, und es bleibt ein Risiko, dass die Geldpolitik länger restriktiv bleiben muss als derzeit erwartet. Weitere Risiken für die Weltkonjunktur liegen in einer möglichen Zuspitzung geopolitischer Konflikte und ergeben sich aus den Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit den US-Präsidentschaftswahlen. Insbesondere würden verschärfte handelspolitische Auseinandersetzungen die weltwirtschaftliche Aktivität belasten.
    Keywords: Europa, USA, Schwellen-& Entwicklungsländer, Wohlfahrtsstaat, Konjunktur Welt
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:302804
  7. By: Kalina, Thorsten; Weinkopf, Claudia
    Abstract: Der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten ist in Deutschland in den letzten Jahren zwar zurückgegangen, lag 2020 mit rund 20 % fü Deutschland insgesamt aber immer noch deutlich über dem EU-Durchschnitt von 15 %. Die absolut meisten Niedriglohnbeschäftigten waren im Einzelhandel, im Gesundheitswesen, in der Gastronomie, in der Gebäudebetreuung sowie im Bereich Erziehung und Unterricht beschäftigt. In den aktuellen Tarifverhandlungen konnten in typischen Niedriglohnbranchen (Gastgewerbe, Handel, Gebäudereinigung) Lohnerhöhungen um bis zu 30 % erzielt werden.;
    Date: 2023
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iaqrep:301588
  8. By: Jansen, Andreas
    Abstract: Noch zeigt sich in der Mehrheit der untersuchten Berufsbereiche in NRW zumindest kein flächendeckender Fachkräfteengpass. Flächendeckende Engpässe lassen sich vor allem für Handwerksberufe feststellen. Besonders dramatisch ist die Situation im Berufsbereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie in der Zimmerei. Strukturstarke städtische Agglomerationsräume sind in geringerem Maße von Fachkräfteengpässen betroffen als große, stark ländlich geprägte Flächenkreise. Neben der Zuwanderung sollte die Ausschöpfung des heimischen Fachkräftepotenzials stärker in den Blick genommen werden.
    Date: 2023
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iaqrep:301590
  9. By: Barthel, Georg; Lluis, Conrad
    Abstract: Die Saisonarbeit in der deutschen Landwirtschaft wird fast ausschließlich von osteuropäischen Wanderarbeiter*innen zu meist prekären Arbeitsbedingungen erbracht. Die Arbeitsverhältnisse in der Landwirtschaft wurden in den letzten Jahren verstärkt seitens des Gesetzgebers reguliert. Allerdings ist unklar, ob diese Regulierungen auch nachhaltige Verbesserungen bewirken. Gleichzeitig politisieren die Saisonarbeitskräfte selbst ihre Arbeitsbedingungen, was sich in vielfältigen Widerstandsformen ausdrückt. Aufgrund fehlender Machtressourcen sind sie jedoch nicht in der Lage, die Arbeitsbedingungen entscheidend zu verbessern. Für eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft müssten Regulierungsansätze des Gesetzgebers, die Interessenvertretungen sowie die Handlungsansätze der Betroffenen selbst stärker ineinandergreifen
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iaqrep:302803
  10. By: Niedermeier, Sandra; König, Svenja; Müller-Kreiner, Claudia
    Abstract: In einer zunehmend digitalisierten Welt scheint die menschliche Komponente der Kommunikation oft verloren zu gehen. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und Teamdynamik in Unternehmen haben. Eine transparente und wertschätzende Kommunikation sowie ein offener und respektvoller Umgang sind jedoch entscheidend für eine gesunde Zusammenarbeit und positive Teamentwicklung, welche die Basis für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens durch eine nachhaltige Leistungsfähigkeit des Teams darstellen.
    Keywords: Wertschätzende Kommunikation, Gewaltfreie Kommunikation, Digitalisierung, Unternehmenskommunikation
    JEL: M50
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esprep:302771
  11. By: Habla, Wolfgang; Kokash, Kumai; Löfgren, Åsa; Straubinger, Anna; Ziegler, Andreas
    Abstract: Der Verkehrssektor trägt durch seine Treibhausgasemissionen maßgeblich zum Klimawandel bei. Zur deutlichen Senkung dieser Emissionen sind entsprechende klimapolitische Maßnahmen erforderlich. Unsere Studie mit Daten von erwachsenen Personen in Deutschland zu 13 klimafreundlichen Verkehrspolitiken zeigt, dass solche, die zu finanziellen Entlastungen führen, also so-genannte Pull-Politikmaßnahmen, deutlich mehr unterstützt werden als sogenannte Push-Politikmaßnahmen, unter denen man zum Beispiel Verbote und höhere Steuern versteht. Die meisten der 13 Maßnahmen, wie zum Beispiel die finanzielle Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln, werden von einem Großteil der Bürger/innen befürwortet. Auch für das Tempolimit auf Autobahnen sprechen sich fast die Hälfte der Befragten aus, während nur etwa ein Drittel dagegen ist. Dem Verkaufsverbot von Neufahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ('Verbrennerverbot') und der Einführung einer Pkw-Maut auf Autobahnen stehen die Bürger/innen dagegen überwiegend ablehnend gegenüber. Ein weiteres wichtiges Ergebnis: Bürger/innen folgen ihren wirtschaftlichen Eigeninteressen. Wirken sich klimapolitische Maßnahmen finanziell negativ auf die eigene Person aus, lehnensie diese eher ab. Profitieren sie davon, unterstützen sie diese eher. Auch das Umweltbewusstsein und die politische Einstellung beeinflussen die Unterstützung von Politikmaßnahmen.
    Keywords: Nachhaltige Mobilität, Öffentliche Meinung, Umweltökonomik, Umweltbewusstsein, Deutschland
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:zewpbs:302791
  12. By: Jan Behringer (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Lukas Endres (Macroeconomic Policy Institute (IMK)); Maike Korsinnek (Macroeconomic Policy Institute (IMK))
    Abstract: Zum Jahreswechsel 2023/2024 hat die Bundesregierung den nationalen CO2-Preis von 30 Euro auf 45 Euro pro Tonne angehoben. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass der CO2-Preis 2027 bei 200 Euro liegen wird. Anhand einer Online-Umfrage wird in diesem Policy Brief gezeigt, dass die Akzeptanz der CO2-Bepreisung in der Bevölkerung in Deutschland selbst bei dem aktuellen Preis gering ist. Insbesondere in den neuen Bundesländern und bei Menschen mit geringeren Einkommen und größeren finanziellen Sorgen fällt die Zustimmung schwächer aus. Zudem fühlt sich die große Mehrheit der Bevölkerung nicht ausreichend über den CO2-Preis informiert. Dies bestätigt sich auch darin, dass viele Menschen die finanziellen Auswirkungen der CO2-Bepreisung für ihren Haushalt nicht abschätzen können. So werden die Kosten durch den aktuellen CO2-Preis für den eigenen Haushalt im Durchschnitt überschätzt, wohingegen die zukünftigen Kosten bei steigenden CO2-Preisen unterschätzt werden. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial, die Akzeptanz der CO2-Bepreisung durch eine Korrektur dieser Fehlwahrnehmung zu erhöhen. Um den Rückhalt für diese Maßnahme in der Bevölkerung auch bei steigenden Preisen zu sichern, sollte zudem zeitnah ein Kompensationsmechanismus umgesetzt werden, der insbesondere untere und mittlere Einkommensgruppen entlastet.
    Keywords: CO2-Preis, Akzeptanz, Kosten, Kompensation
    Date: 2024
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:pbrief:175-2024
  13. By: Toutaoui, Jonas; Müller, Lea; Benlian, Alexander
    Abstract: Führungskräfte erkennen zunehmend, wie wichtig digitale Geschäftsmodelle sind, um die digitale Transformation in Unternehmen mit bestehenden nicht-digitalen Geschäftsmodellen erfolgreich umzusetzen. Dennoch fehlt oft das Bewusstsein für Synergien, die durch koexistente digitale und nicht-digitale Geschäftsmodelle innerhalb desselben Unternehmens möglich sind. Unsere Studie hebt digitale Plattformen als entscheidende Mechanismen hervor, die es etablierten Unternehmen ermöglichen, diese Synergien zu nutzen. Wir identifizieren sechs Arten von Synergien zwischen nicht-digitalen und digitalen Geschäftsmodellen, die etablierten Unternehmen helfen, einen Mehrwert im Vergleich zu einer bloßen Koexistenz dieser Geschäftsmodelle zu schaffen. Darüber hinaus bilden wir diese Synergien auf die einzigartigen Merkmale und Dynamiken digitaler Plattformen ab. Der Artikel schließt mit Empfehlungen zur Freisetzung dieser Synergien entlang der verschiedenen Phasen der Geschäftsmodellentwicklung.
    Date: 2024–09–18
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:149805
  14. By: Hell, Stefan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Roth, Duncan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Seibert, Holger (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Wydra-Somaggio, Gabriele (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany)
    Abstract: "Based on data from various chambers of skilled crafts and the IAB on three cohorts of training graduates, the development of dual vocational training in the skilled crafts sector and the whereabouts of its graduates is analysed. In comparison to the graduation cohorts of the years 2014 and 2017, the graduates of the cohort 2020 are more frequently employed and less frequently unemployed after completing their training. At the same time, the graduates of the 2020 cohort remain longer and more often in their training company and occupation than was the case with the two earlier cohorts." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
    Keywords: IAB-Open-Access-Publikation
    Date: 2024–09–17
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabkbe:202418
  15. By: Hohmeyer, Katrin (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Boll, Christina (DJI)
    Abstract: "Mothers with young children who receive welfare benefits find it difficult to take up employment and, in particular, to stop receiving benefits. This research report uses administrative data to analyse when mothers succeed in doing so after having their first child. Almost half of our sample of non-employed women aged 18 to 44 receiving SGB II benefits who gave birth to their first child between 2007 and 2015 is a single parent at the time of having their first child, just over half are between 18 and 24 years old, have no vocational qualifications and have never been in employment subject to social security contributions. A good third had been receiving welfare benefits for at least one year at the time of having their first child. Only 7 to 10 per cent of mothers leave benefit receipt during the first five years after childbirth and take up employment at the same time. At 37 per cent, single mothers are the most likely to take up employment without leaving welfare benefits. At 39 per cent, mothers with a partner are the most likely to leave benefit receipt without taking up employment. Overall, single mothers move into employment more frequently than mothers with a partner - with or without leaving benefits. Higher labour market resources (e.g. education) are associated with increased employment opportunities for mothers, while a longer period of welfare receipt before having their first child and non-EU citizenship are associated with lower employment opportunities. For mothers of both household types, an East German place of residence is associated with increased chances of transitioning into employment and with ending benefit receipt. The household type (cohabitation with a partner yes/no) is relevant for leaving benefit receipt. The partner's employment subject to social insurance contributions is favourable. The results point to a continued need for support among the group analysed. A large proportion of mothers are still young, lack a vocational qualification and have to develop career prospects in the first place. Services which, after providing support to stabilise everyday life, focus on career prospects in a second step, namely adequate qualification as a precondition of employment, can be the method of choice. Therefore, maintaining access to labour market policies of this group is necessary. Mothers who have already gained work experience should be supported in building on this experience as soon as possible to utilise their individual potential. Mothers who leave benefit receipt without taking up employment could be made aware of the material risks of a lack of labour market integration and supported in accessing the labour market through suitable activation offers. Depending on parents' interests, all of these measures can take effect before the child's third birthday." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
    Keywords: IAB-Open-Access-Publikation
    Date: 2024–09–12
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:202419
  16. By: Gerald KOESSL (Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen (Österreich))
    Abstract: The introduction of housing construction convertible bonds (HCCB) dates back to 1993. HCCB make an important contribution to Austrian housing finance, particularly in multi-storey, limited-profit housing construction. Since their inception, the six active housing construction banks have issued tax-privileged bonds amounting to around EUR 23 billion, which have been used primarily for new construction or renovation activities of limited-profit housing associations. The funds from the housing bonds are therefore not only an important pillar for affordable housing construction, but also lead to lower housing costs due to their interest-reducing effect.
    Keywords: Wohnbauanleihen, Wohnbaubanken, Gemeinnützige Bauvereinigungen, Österreich, Anleiheemissionen
    JEL: G21 R31 P13
    Date: 2024–03
    URL: https://d.repec.org/n?u=RePEc:crc:wpaper:2403de

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