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on German Papers |
Issue of 2024‒02‒05
twenty-six papers chosen by Roberto Cruccolini, Ludwig-Maximilians Universität München |
By: | Zängerle, Daniel |
Abstract: | Diese Dissertation beleuchtet das Cyberrisiko aus verschiedenen wirtschafts- und versicherungswissenschaftlichen Blickwinkeln, um das Verständnis und Bewusstsein für Cyberrisiken in Wissenschaft und Praxis zu verbessern. Der erste Forschungsbeitrag leitet ein theoriegeleitetes Begriffsmodell aus der Cyberrisiko-Literatur ab, das eine umfassende Definition des Terminus , Cyberrisiko‘ sowie eine konkrete Abgrenzung zu verwandten Begrifflichkeiten vorschlägt. Der zweite Forschungsbeitrag schafft relevante Einblicke in die Quantifizierung und Bewertung von Cyberrisiken und liefert erste empirische Erkenntnisse über die tatsächlichen Cyberrisikoschäden auf Unternehmensebene. Die dritte Studie gibt Aufschluss über den aktuellen Umgang und die Herausforderungen der Cybersicherheit deutscher Krankenhäuser, ein besonders exponierter Teilbereich der kritischen Infrastruktur. |
Date: | 2023–12–20 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:142013&r=ger |
By: | Andreas Nastansky (Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin); Sarah Siris |
Abstract: | Die Begrenzung systemischer Risiken ist essentieller Bestandteil der neuen internationalen Finanzmarktordnung. Dabei galt es nicht nur die Verflechtung der Banken untereinander, sondern auch die Verbindung zwischen den Staatsfinanzen und der Solvenz der nationalen Bankensysteme (dem sog. Risikoverbund zwischen Staat und Banken) zu durchbrechen. Der Beitrag beleuchtet die Entwicklung der Forderungen gegenüber Staaten in den Bankbilanzen der Euroländer und des Eurosystems im Zeitverlauf sowie den daraus erwachsenden Risiken für die Finanzstabilität. Hierzu werden die Determinanten des Risikoverbunds theoretisch wie empirisch analysiert. Die fiskalische Kapazität der Eurostaaten wird anhand verschiedener Faktoren wie der Verschuldungsquote, dem Leistungsbilanzsaldo und der Kredit-BIP Lücke aufgezeigt; anschließend werden die Strukturen der Bankensysteme im Euroraum untersucht. Im Einzelnen werden die private und staatliche Gesamtverschuldung, die konsolidierte Bankenbilanzsumme und die darin enthaltenen Verbindlichkeiten sowie der Anteil des Bankensektors an der Bruttowertschöpfung in Relation zur Wirtschaftsleistung betrachtet. Außerdem finden NPE-Bestände in den Bankbilanzen sowie die Renditen der emittierten Staatsanleihen und damit in Verbindung stehenden CDS-Spreads Betrachtung. Zusätzlich werden die Konzentration, der Verschuldungsgrad, Liquiditätsziffern sowie länderspezifische Unterschiede in Art und Fristigkeit der Refinanzierung der Bankensektoren abgebildet. Auf Basis der empirischen Befunde werden im Hinblick auf die wechselseitigen Ansteckungseffekte zwischen Banken und Staaten Implikationen für die Finanzmarktregulierung diskutiert. |
Keywords: | Banken, Staatsanleihen, Staatsverschuldung, fiskalische Kapazität, systemisches Risiko |
JEL: | E59 G18 H81 |
Date: | 2024–01 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:pot:statdp:56&r=ger |
By: | Hansen, Gerrit |
Abstract: | Bei der anstehenden UN-Klimakonferenz in Dubai (COP28) wird erneut um den globalen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gerungen. Auch in Deutschland und der EU gab es im Vorfeld intensive Debatten zur Positionsfindung. Strittig ist vor allem die Frage, ob global ein Komplettausstieg aus allen fossilen Brennstoffen gefordert werden soll - oder nur ein Herunterfahren der ungeminderten Nutzung, also jener ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen wie Kohlendioxidabscheidung und -speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS). Welche Rolle emissionsreduzierte fossile Energieträger in einer klimaneutralen Wirtschaft haben können, ist sehr umstritten. Langfristig ist dies abhängig von einem erfolgreichen Hochlauf von CCS, den dabei erreichten Abscheideraten und der Verfügbarkeit von Technologien zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal, CDR), mit der Restemissionen ausgeglichen werden. Bis 2030 ist nicht mit signifikanten Einsparungen von Treibhausgas durch CCS im Stromsektor zu rechnen. Ob in Dubai ein glaubwürdiges Signal für das rasche Absenken fossiler Emissionen gesetzt werden kann, hängt nicht zuletzt an einer klaren und wissenschaftsbasierten Definition, wann von einer emissionsreduzierten Nutzung fossiler Brennstoffe im Einklang mit dem Temperaturziel des Pariser Klimaabkommens die Rede sein kann. |
Keywords: | UN-Klimakonferenz in Dubai 2023 (COP28), Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, Kohle, Öl und Gas, Kohlendioxidabscheidung und -speicherung (Carbon Capture and Storage, CCS), CO2-Entnahme aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal, CDR), Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), Pariser Klimaabkommen, 1, 5-Grad-Ziel, Global Stocktake (GST) |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:281024&r=ger |
By: | Scholz, Robert |
Abstract: | Die Bundesregierung will Geflüchtete noch schneller in Arbeit bringen - auch dies könnte mit zur Lösung des Arbeits- und Fachkräftemangels beitragen. Der Wochenbericht untersucht, wie Geflüchtete über die Zeit in den Arbeitsmarkt in Deutschland finden, in welcher beruflichen Position sie dort beschäftigt sind und welche Faktoren eine Fach- gegenüber einer Hilfskrafttätigkeit beeinflussen. Die Analyse zeigt: Die Erwerbsbeteiligung von Geflüchteten - vor allem im Hilfsund Fachkrafttätigkeitsfeld - nahm von 2016 bis 2020 zu. Geflüchtete steigen zum einen über die Zeit zunehmend als Fachkräfte ein und wechseln zum anderen auch von Hilfs-zu Fachkrafttätigkeiten. So arbeiteten 2020 die meisten erwerbstätigen Geflüchteten als Fachkraft. Triebfedern für eine Platzierung als Fachkraft und einen Aufstieg in eine solche Position sind Qualifikationen, wie mitgebrachte Bildungsabschlüsse, der deutsche Spracherwerb und das Erlangen deutscher Bildungsabschlüsse. Schlüssel für eine gelungene Integration sind also die bekannten Faktoren. Das vielfältige Angebot an Sprachlernmöglichkeiten und beruflicher Aus- und Weiterbildung sollte daher aufrechterhalten und von den Geflüchteten effizient genutzt werden, denn es zahlt sich in Form höherer beruflicher Positionierung aus.Die Frage, wie sich Frauen und Männer in Partnerschaften die unbezahlte Sorgearbeit aufteilen, entscheidet mit über die Gleichberechtigung der Geschlechter. Eine große Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Erwerbstätigkeit von Frauen. Vor diesem Hintergrund analysiert dieser Bericht mit einem Fokus auf Paare, die in den Jahren 2013 bis 2020 - meist 2015 und 2016 - nach Deutschland geflüchtet sind, die Aufteilung von Tätigkeiten wie Hausarbeit und Kinderbetreuung in Abhängigkeit verschiedener Erwerbskonstellationen. Auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) werden geflüchtete Paare sowie solche mit und ohne Migrationshintergrund miteinander verglichen. Demnach verringert sich insbesondere bei geflüchteten Paaren der Gender Care Gap, wenn sowohl der Mann als auch die Frau erwerbstätig sind. Ist die Frau gleich viele Stunden erwerbstätig wie der Mann oder sogar mehr und hat sie eine höhere berufliche Positionierung, trägt dies ebenfalls dazu bei, den Gender Care Gap zu reduzieren. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung gezielter Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen zur Integration geflüchteter Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Entsprechende Angebote sollte die Politik aufrechterhalten und weiterentwickeln.- Untermauert durch den gesellschaftlichen Diskurs sowie Initiativen in der Politik und an den Finanzmärkten wird Nachhaltigkeit in der Unternehmenspolitik immer wichtiger. Gesetze zu den Berichtspflichten und den Details, wie konkret berichtet werden muss, sind in Arbeit. - Nachhaltigkeit ist schwer zu messen. Die meisten Bewertungssysteme, die Unternehmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitspraktiken beurteilen, bauen auf der ESG-Systematik auf. ESG steht für Environment, Social und Governance, das heißt, es werden Aspekte aus den Bereichen Umwelt, Soziales sowie Unternehmenssteuerung und -kontrolle erfasst. - Die Analyse zeigt, dass es einen starken positiven Zusammenhang zwischen den MB-ix-Werten und den ESG-Daten von Refinitiv gibt, auch wenn man die Kontrollvariablen Größe (Marktkapitalisierung) und Shareholder-Value-Orientierung (Streubesitz) mit einbezieht. - Der Zusammenhang zwischen Mitbestimmung und Nachhaltigkeit ist schwächer als der zwischen Unternehmensgröße und Nachhaltigkeit, aber stärker als die Verbindung zwischen Mitbestimmung und Streubesitz: Ein durchschnittliches Unternehmen mit 100 MB-ix-Punkten hat einen im Durchschnitt 18, 9 Prozentpunkte höheren ESG-Score gegenüber einem durchschnittlichen Unternehmen mit einem MB-ix von null. - Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen der Mitbestimmung und den Bewertungen im Bereich "S" in ESG. Nicht nur die Einhaltung der Menschenrechte und die Kategorie Arbeitskräfte (Workforce) werden durch die Mitbestimmung positiv beeinflusst, sondern auch die Produktverantwortung und die Wirkung auf das Gemeinwesen (Community). Bemerkenswert ist auch, dass es sowohl einen positiven Zusammenhang zwischen der Mitbestimmung und sämtlichen Umweltdimensionen ("E") gibt als auch zwischen Mitbestimmung und der CSR-Strategie (in "G"). Das ist ein Beleg dafür, dass die ökologische Transformation einer sozial nachhaltig ausgerichteten Unternehmenspolitik nicht widerspricht. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsmbr:281038&r=ger |
By: | Jannsen, Nils |
Abstract: | Die Prognose für die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2023 haben wir in den vergangenen Quartalen nach unten angepasst. Nachdem wir im Winter des vergangenen Jahres noch von einem Anstieg von 0, 3 Prozent ausgegangen waren, rechnen wir nun mit einem Rückgang um 0, 5 Prozent (Tabelle 1). Insgesamt bewegten sich die Revisionen im Vergleich zur aktuellen Prognose in dem Rahmen, der für gewöhnlich vor dem Beginn der Pandemie zu beobachten war. Im Winter 2022 hatten wir unsere Prognose noch um 1 Prozentpunkt angehoben, da sich abzeichnete, dass die Auswirkungen der Energiekrise auf die deutsche Wirtschaft geringer sein würden als im Herbst 2022 erwartet. In der Zwischenzeit haben sich die wirtschaftlichen Aussichten aber wieder etwas eingetrübt. Die Fehler unserer Prognosen für das jeweils laufende Quartal waren im Vergleich zum langfristigen Mittel der absoluten Prognosefehler nicht auffällig hoch. Im Vergleich zur Schnellschätzung waren sie mit rund 0, 15 Prozentpunkten sogar recht niedrig. Im Vergleich zum aktuellen Stand nach Datenrevisionen durch das Statische Bundesamt lagen sie bei 0, 3 Prozentpunkten. Allerdings waren die Prognosen durchweg zu optimistisch, so dass sie zu der Abwärtsrevision für das Jahresergebnis beigetragen haben. Insbesondere die Zuwachsrate im vierten Quartal 2022 war mit -0, 4 Prozent schwächer als von uns erwartet. Dazu beigetragen hat, dass die wirtschaftliche Aktivität im Dezember offenbar äußerst gering war. So sind die Industrieproduktion, die Bauproduktion, die preisbereinigten Warenausfuhren und die Einzelhandelsumsätze im Dezember regelrecht eingebrochen. Diese Indikatoren lagen für unsere Winterprognose jedoch noch nicht vor und deren schwache Entwicklung wurde auch nicht durch die früher vorliegenden Unternehmensbefragungen angezeigt. Ein Grund für den schwachen Dezember könnte der ungewöhnliche hohe Krankenstand gewesen sein (Groll 2023). Ferner waren wir in unseren Prognosen davon ausgegangen, dass im Verlauf des Jahres eine Erholung einsetzen würde. Dafür sprach, dass die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe angesichts der ausgesprochen hohen Lagerbestände kräftig hätte expandieren können. Tatsächlich bewegte sich die Bruttowertschöpfung im Jahresverlauf jedoch eher seitwärts und dürfte im laufenden Jahr insgesamt nur leicht expandieren. Zu dieser Fehleinschätzung beigetragen hat auch, dass die Produktion in der Industrie offenbar deutlich weniger Luft nach oben hat als von uns in den vorherigen Prognosen erwartet. Mit den jüngsten Datenrevisionen durch das Statistische Bundesamt wurde das Niveau der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe um rund 4 Prozent nach oben angepasst. Dies spricht dafür, dass die Produktionsmöglichkeiten der Industrie bereits deutlich stärker angespannt waren als von uns zuvor erwartet. Zudem haben sich die konjunkturellen Aussichten ausweislich von Unternehmensbefragungen seit der Jahresmitte deutlich verschlechtert. In der Folge haben wir unsere Prognose für die zweite Jahreshälfte in der aktuellen Prognose deutlich nach unten angepasst. Dies macht sich freilich nur zum Teil im Jahresergebnis für das laufende Jahr bemerkbar und hat auch zu unserer Abwärtsrevision für die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts für das Jahr 2024 beigetragen. Verwendungsseitig lagen die Prognoserevisionen mit wenigen Ausnahmen im Rahmen der durchschnittlich vor dem Beginn der Pandemie zu beobachtenden Revisionen. Zu größeren Revisionen kam es beim staatlichen Konsum, da es im ersten Quartal zu einem von uns nicht erwarteten deutlich Rückgang kam, der offenbar mit einem abrupten Rückgang von pandemiebedingten Ausgaben zusammenhing. Auch die sonstigen Anlageinvestitionen, für die keine belastbaren Frühindikatoren vorliegen, schätzen wir für das laufende Jahr mittlerweile deutlich schwächer ein als in den vergangenen Quartalen. In der aktuellen Prognose haben dazu insbesondere größere Datenrevisionen durch das Statistische Bundesamt beigetragen. Schließlich entwickelten sich auch die Ex- und Importe deutlich schwächer als von uns erwartet. Das weltweite Bruttoinlandsprodukt wird voraussichtlich sogar stärker expandieren als von uns zuvor prognostiziert. Gleichzeitig lief der Welthandel deutlich schwächer. In unserer aktuellen Prognose rechnen wir mit einem Rückgang von 1, 7 Prozent für das Jahr 2033. Hintergrund ist, dass sich der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im laufenden Jahr zu einem relativ großen Teil bei nicht-handelbaren Gütern widerspiegelt. |
Keywords: | Konjunktur Deutschland |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwbox:281036&r=ger |
By: | Boysen-Hogrefe, Jens |
Abstract: | Der Staatskonsum spielt weiterhin eine relativ größere Rolle in der wirtschaftlichen Aktivität als vor der Corona-Krise. Der Anteil des Staatskonsum am Bruttoinlandsprodukt ist zum Jahresauftakt allerdings gesunken. In der ersten Veröffentlichung aus dem Mai 2023 hatte es den Anschein, dass die Korrektur im ersten Quartal den Anteil am Bruttoinlandsprodukt in etwa wieder auf das Niveau der Vor-Corona-Jahre bringen würde. Mit der jüngsten Revision gilt dieser Befund für das erste Quartal 2023 nicht mehr, da die Korrektur nun deutlich geringer angezeigt wird, und zudem ist der Anteil im zweiten Quartal wieder gestiegen, was aber zum Teil auf die Eingliederung des ÖPNV in den Sektor Staat zurückzuführen ist (Abbildung 1). Insgesamt bleibt der öffentliche Konsum deutlich stärker als vor der Corona-Krise. Maßgeblich für den Anstieg sind die Ausgaben für Vorleistungen und soziale Sachleistungen (Tabelle 1). Bei Letzteren ist ein trendmäßiger Anstieg wegen der alternden Bevölkerung durchaus plausibel. Der anhaltend hohe Trend bei Vorleistungskäufen von Bund und Ländern lässt sich hingegen ad hoc weniger plausibilisieren. |
Keywords: | Konjunktur Deutschland |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwbox:281035&r=ger |
By: | Armeli, Navid; Misterek, Fokko |
Abstract: | - Der vorliegende Report untersucht die Vorstandsvergütung in DAX und MDAX für das Geschäftsjahr 2022. Auf Basis der veröffentlichten Vergütungsberichte werden Höhe und Ausgestaltung der Vorstandsvergütung eingeordnet. - Zentraler Befund der Studie ist di |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsmbr:281050&r=ger |
By: | Smolnik, Franziska; Tadumadze, Giorgi; Sarjveladze, Mikheil |
Abstract: | Der außenpolitische Ansatz der georgischen Regierungspartei - eine pragmatische Politik vis-à-vis Moskau bei Fortführung des Kurses euroatlantischer Integration -, stößt im Kontext von Russlands Vollinvasion der Ukraine an seine Grenzen. Gleichzeitig greifen in Georgien Außen- und Innenpolitik zunehmend ineinander. Für die EU resultieren daraus Dissonanzen mit Tbilisi und Fragen, die unabhängig von der Entscheidung über den EU-Kandidatenstatus relevant bleiben werden. |
Keywords: | Georgien, Georgischer Traum, Russland, Ukraine-Krieg, Westintegration, strategische Geduld, EU, Nato, Kandidatenstatus |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:281025&r=ger |
By: | Groll, Dominik |
Abstract: | Mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts über den Nachtragshaushalt 2021 sind die haushaltpolitischen Planungen der Bundesregierung obsolet geworden. Im Kern wurde die im Nachtragshaushalt 2021 festgelegte Zuführung von 60 Mrd. Euro Kreditermächtigungen an den Klima- und Transformationsfonds (KTF) beklagt. Die Mittel stammten aus im Jahr 2021 nicht aufgebrauchten Notlagenkrediten. Allerdings wurde zugleich auch das Sondervermögen Fluthilfe mit 16 Mrd. Euro befüllt und die Abrechnung der Schuldenbremse mit Blick auf die Sondervermögen geändert. Die Änderung der Abrechnung machte es erst möglich, die Corona-Kredite als Spielräume via Sondervermögen in die folgenden Jahre mitzunehmen (Boysen-Hogrefe 2022). |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwbox:281054&r=ger |
By: | Stolzenburg, Ulrich |
Abstract: | Die öffentlichen Finanzen im Euroraum wurden bisher alleine als Summe der öffentlichen Haushalte der Mitgliedsländer betrachtet. Diese Sicht hat die Rolle des EU-Budgets teilweise ausgelassen. Da Mittel zu und Abflüsse sich zumindest für die EU insgesamt bis vor kurzem ausglichen und über die Zeit keine größeren Schwankungen auftraten, dürfte dies keine größeren Konsequenzen auf die Analyse der Ausrichtung der Finanzpolitik im Euroraum gehabt haben. Durch den NextGenerationEU-Fonds hat die Rolle der EU eine neue Qualität bekommen, da sich die EU als Institution nun im größeren Umfang verschuldet und Kreditfinanzierte Transfers an die Mitgliedsländer ausreicht, die erst in vielen Jahren zu einer Gegenposition (z.B. höhere Mitgliedsbeiträge zur Schuldentilgung) führen werden. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwbox:281053&r=ger |
By: | Boysen-Hogrefe, Jens |
Abstract: | Abschreibungen messen die Wertminderung von Vermögensgegenständen. In den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) fließen Abschreibungen an verschiedener Stelle ein. So sind sie Bestandteil der Verteilungsrechnung, werden für die Ermittlung der Wertschöpfung von Nichtmarktproduzenten und verwendungsseitig der Konsumausgaben des Staates herangezogen oder für die Berechnung des Nettoanlagevermögens. In der laufenden Konjunkturanalyse und -prognose spielt die Prognose der Abschreibungen insbesondere für die Verteilungsrechnung eine Rolle. Im Folgenden wird gezeigt, wie sich Abschreibungen im Rahmen von Konjunkturprognosen konsistent fortschreiben lassen. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwbox:281056&r=ger |
By: | Bardt, Hubertus; Beznoska, Martin; Demary, Markus; Grömling, Michael; Henger, Ralph; Hentze, Tobias; Hüther, Michael; Kolev, Galina V.; Obst, Thomas; Pimpertz, Jochen; Puls, Thomas; Schäfer, Holger; Seele, Stefanie; Taft, Niklas |
Abstract: | Die Entwicklung der Weltwirtschaft und der Inflation bestimmen die konjunkturellen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft und damit gleichzeitig die Risiken. Die Aussichten für die Weltkonjunktur bleiben aufgrund der instabilen geopolitischen Lage, der restriktiven Geldpolitik und der volatilen Energiepreise eingetrübt. Die Weltwirtschaft wird im Jahr 2024 mit einem ähnlichen Expansionstempo wie im Jahr 2023 in Höhe von 2 ½ Prozent moderat zulegen. Beim globalen Warenhandel ist von einer schwachen Erholung im Jahr 2024 mit einem Wachstum von 1 Prozent auszugehen, nach einer Schrumpfung um 1 ½ Prozent in diesem Jahr. Darüber hinaus schafft die unsichere Haushaltslage des Staates in Deutschland hausgemachte Verunsicherungen über die fiskalischen Effekte im kommenden Jahr und sie gefährdet die Zeitkonsistenz der Wirtschaftspolitik. In diesem Umfeld wird es der deutschen Wirtschaft nicht gelingen, sich aus ihrer langjährigen Schwäche zu befreien. Nach einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts von fast ½ Prozent im Jahr 2023 wird die Wirtschaftsleistung im Jahr 2024 in ähnlicher Größenordnung sinken. Mit Blick auf die letzten sieben Dekaden sank das reale Bruttoinlandsprodukt nur 2002 und 2003 in zwei aufeinander folgenden Jahren. Das Rezessionsjahr 2024 reflektiert das schwache globale Umfeld, was wiederum den deutschen Außenhandel und damit die Investitionen in Deutschland belastet. Darüber hinaus hat der institutionelle Schock in Form der unsicheren staatlichen Haushaltslage in Deutschland deutliche Bremseffekte auf die gesamte Investitionstätigkeit. Positive Effekte kommen von der allmählichen Erholung beim privaten Konsum. Das liegt auch daran, dass sich die Inflation auf unter 3 Prozent zurückbildet, ihren Zielbereich aber noch nicht erreichen wird. Die Erwerbstätigkeit und das Arbeitsvolumen werden in Deutschland im kommenden Jahr schrumpfen, die Arbeitslosigkeit wird im Jahresdurchschnitt 2024 auf 6 Prozent ansteigen. Durch die mit der Haushaltsunsicherheit verbundenen Ausgabeeinschränkungen und die Geltung der Kreditobergrenzen der Schuldenbremse gehen das staatliche Haushaltsdefizit auf -½ Prozent des Bruttoinlandsprodukts und die Schuldenstandsquote auf unter 63 Prozent zurück. Akutes wirtschaftspolitisches Handeln muss die Finanzierung des Staatshaushalts für das kommende Jahr sichern. Die damit verbundene Sicherung der Investitionsund Transformationsbedingungen in Deutschland muss in ein Konzept der langfristigen Standortstärkung eingebettet sein. |
Keywords: | Konjunktur, Weltwirtschaft, Arbeitsmarkt, Staatshaushalt, Finanzmärkte |
JEL: | E2 E3 E5 E6 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:280924&r=ger |
By: | Grömling, Michael |
Abstract: | Die Ergebnisse der IW-Verbandsumfrage vom Jahreswechsel 2023/2024 liefern schlechte Perspektiven für die deutsche Wirtschaft im neuen Jahr. Bereits die aktuelle Lage wird von 30 der insgesamt 47 teilnehmenden Verbände schlechter bewertet als vor einem Jahr. Dabei muss berücksichtigt werden, dass auch vor einem Jahr aufgrund der Energiekrise keine gute Stimmung in der deutschen Wirtschaft zu verzeichnen war. Nur in sechs Branchen wird die aktuelle Situation besser bewertet als im letzten Jahr, in den verbleibenden elf Verbänden wird von einer unveränderten Wirtschaftslage gesprochen. Die schwache Entwicklung der Weltwirtschaft infolge der geopolitischen Verwerfungen, die geldpolitische Straffung infolge der hohen Inflation sowie die Verunsicherungen der Unternehmen und Haushalte infolge der haushaltspolitischen Unklarheiten in Deutschland drücken die Aussichten für das Jahr 2024. Gemäß der IW-Verbandsumfrage vom November/Dezember 2023 erwarten nur neun der 47 Wirtschaftsverbände ein höheres Produktionsniveau. Kein einziger Verband geht für 2024 von einer wesentlich höheren Produktion aus. Dagegen sprechen 23 Verbände von einem Produktions- oder Geschäftsrückgang. Von gleichbleibenden Wirtschaftsaktivitäten in 2024 sprechen 15 Verbände. Aus der Einordnung des aktuellen Erwartungsbilds in die Historie der IW-Verbandsumfragen der letzten drei Dekaden lässt sich ein Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung in 2024 ableiten. Vor dem Hintergrund der insgesamt rückläufigen Produktions- und Geschäftserwartungen haben nicht mehr die Verbände mit stabilen Investitionsaussichten die Oberhand, sondern die pessimistischen Verbände. Die IWVerbandsumfrage signalisiert ein schwaches Investitionsjahr 2024. Die Entwicklung des unternehmerischen Kapitalstocks kommt somit auch im neuen Jahr nicht weiter voran - mit langwierigen Folgen für das Produktionspotenzial am Standort Deutschland. Hinzu kommt, dass die über lange Zeit erkennbare Stabilität am deutschen Arbeitsmarkt mit Blick auf das Jahr 2024 nicht mehr zu sehen ist. Nur noch fünf Verbände melden für das Jahr 2024 einen Aufbau an Beschäftigung, dagegen erwarten 23 Wirtschaftsverbände einen Rückgang und 19 eine stabile Beschäftigung. Die IW-Verbandsumfrage zeigt, dass am deutschen Arbeitsmarkt infolge der multiplen Krisenbelastungen und der unsicheren konjunkturellen Rahmenbedingungen eine Trendwende hin zu weniger Beschäftigung und zu leicht ansteigender Arbeitslosigkeit im Gang ist. |
Keywords: | Konjunktur, Investitionen, Beschäftigung |
JEL: | E32 E22 H77 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:280940&r=ger |
By: | Brunhart, Andreas; Meier, Julian |
Abstract: | Die Niveaus der durchschnittlichen Einkommen und Vermögen sind in Liechtenstein im internationalen Vergleich sehr hoch. Die verfügbaren Einkommen der liechtensteinischen Bevölkerung können aber als eher konzentriert bezeichnet werden, weil sie leicht ungleicher verteilt sind verglichen mit den Nachbarstaaten Schweiz, Österreich und Deutschland oder dem OECD-Durchschnitt. Zudem ist das Ausmass der staatlichen Umverteilung durch das Sozial- und Steuersystem in Liechtenstein vergleichsweise eher moderat. |
Keywords: | Liechtenstein, Einkommensverteilung, Vermögensverteilung, Internationaler Vergleich |
Date: | 2024 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esrepo:281164&r=ger |
By: | Groll, Dominik |
Abstract: | Im Zuge der alternden Bevölkerung überschreitet das Erwerbspersonenpotenzial und damit das gesamtwirtschaftlich geleistete Arbeitsvolumen in Deutschland in naher Zukunft seinen Zenit und mündet in einen auf Jahrzehnte angelegten Abwärtstrend. Wachstumstheoretischen Überlegungen zufolge führt dies aller Voraussicht nach zu einer höheren Kapitalintensität, da der Produktionsfaktor Arbeit relativ knapper wird. Die erhöhte Kapitalintensität führt für sich genommen zu einer höheren Arbeitsproduktivität und somit zu einem höheren Lohnniveau. Im Folgenden sollen diese Wirkungszusammenhänge näher beleuchtet werden. Mögliche Auswirkungen der demografischen Alterung auf den technischen Fortschritt bleiben dabei unberücksichtigt. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwbox:281052&r=ger |
By: | Beckmann, Joscha; Jannsen, Nils |
Abstract: | Erwartungen von Konsumenten und Unternehmen sowie deren Optimismus oder Pessimismus können Konsum- und Investitionsentscheidungen beeinflussen und stark auf die Konjunktur wirken. Sie werden oftmals basierend auf Umfragen oder Finanzmarktpreisen gemessen. Für die deutsche Wirtschaft liefern Unternehmensbefragungen des ifo-Instituts wichtige Indikationen für den konjunkturellen Verlauf. Angesichts der umfangreichen Berichterstattung zu ökonomisch relevanten Themen in Zeitungen und sozialen Medien stellt sich die Frage, inwieweit die dortigen Informationen als zusätzliche Indikatoren für die Konjunktur in Deutschland dienen können. Im realwirtschaftlichen Kontext könnten täglich verfügbare Stimmungsindikatoren basierend auf der Berichterstattung in Medien im Vergleich zu den monatlichen Umfragen frühere Anhaltspunkte liefern. Zudem könnten die Erwartungen von Unternehmen durch die Berichterstattung beeinflusst werden. Im Folgenden wird der Zusammenhang zwischen Medienberichterstattung und den Umfragedaten empirisch untersucht. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwbox:281055&r=ger |
By: | Kolev-Schaeger, Galina |
Abstract: | Die internationale Arbeitsteilung entlang der Wertschöpfungskette ist das A und O des deutschen Geschäftsmodells. Damit verbunden sind erhebliche Effizienzgewinne, die nicht nur mit einer Kostenersparnis und höherer preislicher Wettbewerbsfähigkeit einhergehen, sondern auch den Zugang zu einem breiten Spektrum an Rohstoffen und Vorprodukten ermöglichen. Bereits seit längerer Zeit rückt dabei neben der Effizienz die Nachhaltigkeit als ein weiteres Ziel in den Vordergrund, dem globale Wertschöpfungsketten aufgrund der zunehmenden Anforderung durch den Kunden sowie als Folge gesetzlicher Vorgaben gerecht werden müssen. Zudem haben die multiplen globalen Krisen der letzten Jahre die Verwundbarkeit des deutschen Geschäftsmodells offenbart, sodass es immer wichtiger wird, die Wertschöpfungsketten nicht nur effizient und nachhaltig, sondern auch resilient auszugestalten. Gerade die Energiekrise und die damit verbundenen Entwicklungen haben die Attraktivität des hiesigen Standorts erheblich verschlechtert. Einst unter den Top 5, liegt Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit gemäß Angaben des Institute for Management Development (IMD) nun auf Rang 22. In dieser Gemengelage brauchen die deutschen Unternehmen einen verlässlichen wirtschaftlichen Rahmen und klare Signale von der Wirtschaftspolitik, dass sie daran arbeitet, die Attraktivität des Standorts aufrechtzuerhalten, die Wirtschaft krisenfester zu machen und den sich bereits abzeichnenden Herausforderungen durch rechtzeitige Maßnahmen adäquat zu begegnen. |
Keywords: | Standortwettbewerb, Globale Wertschöpfungskette, Resilienz, Nachhaltige Entwicklung, Deutschland |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:280923&r=ger |
By: | Biehler, Nadine; Knapp, Nadine; Koch, Anne |
Abstract: | Der Klimawandel führt sowohl zu wachsender Migration, Flucht und Vertreibung als auch zu unfreiwilliger Immobilisierung von Menschen. In den internationalen Klimaverhandlungen wurden die damit einhergehenden Herausforderungen und Kosten lange vernachlässigt. Bisherige Bemühungen, selbstbestimmte Mobilitätsentscheidungen auch im Kontext von Klimawandelfolgen zu ermöglichen, sind chronisch unterfinanziert. Einen wichtigen Ansatzpunkt, dies zu ändern, bietet die explizite Berücksichtigung menschlicher Mobilität im neu einzurichtenden Fonds für Verluste und Schäden. Finanzielle Ressourcen und Angebote technischer Unterstützung allein reichen aber nicht aus. Um der Zukunftsaufgabe klimabedingter menschlicher Mobilität zu begegnen, bedarf es zuallererst ambitionierter migrationspolitischer Lösungen, inklusive geplanter Umsiedlungen und der Beachtung von Klimawandelbetroffenheit in der Steuerung von Arbeitsmigration. |
Keywords: | Klimawandel, Flucht, Migration, Vertreibung, Klimaverhandlungen, Verluste und Schäden, Human Mobility in the Context of Climate Change, HMCCC, COP28 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:281028&r=ger |
By: | Biehler, Nadine; Kobler, Barbara; Meier, Amrei |
Abstract: | Eine Rekordzahl an Gewaltkonflikten verursacht wachsende Bedarfe an humanitärer Hilfe. Besonders deutlich zeigt sich dies in Fluchtkontexten. Angesichts knapper Mittel gibt es seit Jahrzehnten Versuche, Betroffene effektiver, effizienter und bedarfsgerechter zu unterstützen. Dieses Ziel verfolgt auch der Humanitarian-Development-Peace-Nexus (HDP-Nexus), der humanitäre Hilfe und Entwicklung mit Friedensförderung verzahnen soll. Für Fluchtkontexte liegt der große Mehrwert des HDP-Nexus in seinem weiter gefassten Friedensanspruch. Dieser geht über soziale Kohäsion hinaus und schafft Raum für politische Lösungen und Konflikttransformation. Letzteres ist Voraussetzung für dauerhafte Lösungen für Menschen auf der Flucht. Die Bundesregierung kann hier unter anderem durch Verbreitung und Vertiefung von Nexus-Expertise sowie verstärkte Rechenschaftslegung gegenüber Betroffenen aktiv unterstützen. |
Keywords: | humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit, Friedensförderung, Humanitarian-Development-Peace-Nexus, HDP-Nexus, small p, little p, big P, Flucht, Vertreibung, Binnenvertreibung, Migration, Gewaltkonflikte, Fluchtkontexte, dauerhafte Lösungen für Menschen auf der Flucht, Rückkehr, Vereinte Nationen, VN, UN, internationale Organisationen, Nichtregierungsorganisationen, NGOs, soziale Kohäsion, Konfliktbearbeitung, Friedensmissionen, Diplomatie, Gewaltprävention, », positiver Frieden« |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:swpakt:281026&r=ger |
By: | Christoph Engel (Max Planck Institute for Research on Collective Goods, Bonn) |
Abstract: | Die Juristen haben eine gespaltene Beziehung zu Treu und Glauben. Es soll gerecht zuge-hen. Deshalb sollen treuwidrige Entscheidungen vermieden werden. Aber für den offenen Rückgriff auf normative Wertungen haben Juristen keine spezifische professionelle Kom-petenz. Dieser Beitrag macht aus der Not eine Tugend. Er interpretiert Treu und Glauben als das Gebot, grob unfaire Ergebnisse zu vermeiden, und schlägt so eine Brücke zur Ver-haltensökonomie. Vor allem bietet er aber eine Methode an, um diese Interpretation im konkreten Fall nutzbar zu machen. Das Sprachmodell GPT kann Rechtsanwender darüber informieren, wie eindeutig die konkrete Entscheidung gegen Treu und Glauben verstoßen würde. |
Date: | 2023–08 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:mpg:wpaper:2023_10&r=ger |
By: | Braun, Menessa Ricarda; Tenbrock, Sebastian; Wernick, Christian; Knips, Julian |
Abstract: | Im Rahmen des Forschungsprogramms hat das WIK im Sommer 2023 eine groß angelegte Online-Befragung unter den in Deutschland im FTTB/H-Ausbau engagierten Akteuren durchgeführt. Der Teilnehmerkreis spiegelt den Markt in seiner Vielfalt und Heterogenität wider. Das Segment der Stadtwerke ist in der Befragung am stärksten vertreten. Auch die eher größeren Marktteilnehmer sind in Relation zur Zahl der Anbieter im Markt proportional sehr gut repräsentiert. In Summe decken die teilnehmenden Unternehmen einen relevanten Teil des deutschen FTTB/H-Marktes ab. Eine Gemeinsamkeit der Unternehmen, die sich an der Befragung beteiligt haben, besteht darin, dass gemessen an ihren Umsätzen die Mehrzahl in sehr großem Maße in den FTTB/H-Ausbau in Deutschland investiert. In vielen Fällen übersteigen die getätigten Investitionen die jährlich generierten Umsätze um ein Vielfaches. Mit Blick auf die Ausbau- und Technologiestrategie lassen sich die Teilnehmer insbesondere in zwei konträre Gruppen unterteilen: Die eine Gruppe baut ausschließlich in zukunftssicherer und technologieneutraler PtP-Bauweise aus. Die zweite Gruppe setzt auf die kostengünstigere PtMP-Bauweise in Verbindung mit der Nutzung von GPONTechnologie. In Anbetracht von Äußerungen aus dem Markt überrascht, dass die Zahl der Teilnehmer, die nur die PtP-Bauweise nutzen, etwas höher ist als die der Unternehmen, die ausschließlich in PtMP ausbauen. Positiv hervorzuheben ist, dass die Mehrzahl der Teilnehmer dort, wo es möglich ist, grundsätzlich FTTH ausbaut und ein relevanter Anteil auch bei Einfamilienhäusern die Glasfaser grundsätzlich bis in alle Gebäude verlegt. Mit Blick auf das Retail-Geschäft zeigt sich, dass viele Teilnehmer auch für FTTB/H Produkte mit Bandbreiten von weniger als 100 Mbit/s im Download weiterhin als relevant erachten. Auch für die kommenden drei Jahre wird keine disruptive Entwicklung bei der Nachfrage nach sehr hohen Bandbreiten erwartet. Das Wholesale-Geschäft ist weiterhin wenig entwickelt. Nur rund die Hälfte der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, gewährt interessierten Dritten einen Vorleistungszugang. Von denjenigen, die Vorleistungsprodukte anbieten, hat fast die Hälfte keinen oder lediglich einen Vorleistungskunden. |
Abstract: | As part of the research programme, WIK conducted a large-scale online survey in summer 2023 among the players involved in FTTB/H expansion in Germany. The group of participants reflects the diversity and heterogeneity of the market. The municipal utilities segment is the most strongly represented in the survey. The larger market participants are also very well covered in relation to the number of providers in the market. Overall, the participating companies represent a relevant part of the German FTTB/H market. One thing that the companies that took part in the survey have in common is that the majority of them are investing heavily in FTTB/H expansion in Germany, measured in terms of their turnover. In many cases, the investments made exceed the annual turnover generated by several times. With regard to the expansion and technology strategy, the participants can be divided into two contrasting groups in particular: One group is expanding exclusively using futureproof and technology-neutral PtP construction methods. The second group favours the more cost-effective PtMP construction method in conjunction with the use of GPON technology. In view of the comments from the market, it is surprising that the number of participants who rely only on PtP topologies is slightly higher than the number of companies that only use PtMP. It is positive to note that the majority of participants are expanding FTTH wherever possible and a relevant proportion are also laying fibre optic cables to all buildings in singlefamily homes. With regard to the retail business, many participants still consider products with download bandwidths of less than 100 Mbit/s to be relevant. No disruptive development in the demand for very high bandwidths is expected in the next three years either. The wholesale business remains underdeveloped. Only around half of the companies that took part in the survey grant interested third parties wholesale access. Of those that offer wholesale products, almost half have no or only one wholesale customer. |
Keywords: | Glasfaserkommunikation, Telekommunikationsnetz, Netzinfrastruktur, Markt, Unternehmen, Deutschland |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wikdps:280948&r=ger |
By: | Malin, Lydia; Schumacher, Simon |
Abstract: | Der Fachkräftemangel stellt auch pharmazeutische Unternehmen in Deutschland vor große Herausforderungen und wird dies vor dem Hintergrund des demografischen Wandels perspektivisch immer stärker tun. Mit Blick auf die Positionierung Deutschlands im internationalen Wettbewerb innovativer Pharmastandorte kann dies zu einem Hemmschuh werden. Entlang der gesamten pharmazeutischen Wertschöpfungskette schlagen die Fachkräfteengpässe stark durch. So verschärfen sich nicht nur die Stellenbesetzungsschwierigkeiten in pharmarelevanten IT-Berufen, die bundesweit kaum mehr am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und in allen Branchen benötigt werden, um den digitalen Wandel voranzutreiben. Es fällt den Unternehmen auch zunehmend schwerer, passende Arbeitskräfte in pharmarelevanten Berufen in den Bereichen "Produktion" und "Vertrieb" zu finden. Hier stehen die Pharmaunternehmen im Wettbewerb mit Unternehmen anderer Branchen um verfügbare Fachkräfte. Die regional konzentrierte Pharmaindustrie ist in den betrachteten Clusterregionen unterschiedlich intensiv von Stellenbesetzungsschwierigkeiten betroffen. Dabei variieren die betroffenen Berufsbilder in den Regionen entsprechend der wirtschaftlichen Schwerpunktsetzung der Unternehmen. So sind beispielsweise im Cluster "Oberbayern" sogar die sogenannten pharmazeutischen Kernberufe, denen eine branchenspezifische Qualifizierung vorausgeht, und in denen Arbeitnehmer überdurchschnittlich häufig in der Pharmaindustrie angestellt sind, mittlerweile stärker von Engpässen betroffen. Ob dies aber im Zusammenhang mit der regionalen Spezialisierung der Unternehmen oder in der allgemein überproportional angespannten Arbeitsmarktsituation der Region begründet liegt, kann im Rahmen der quantitativen Betrachtung nicht abschließend beantwortet werden. Deutlich wird, dass dringend sowohl politische Rahmenbedingungen zu setzen sind, um den Fachkräftebedarf der Zukunft zu sichern, als auch Unternehmen im stärker werdenden Wettbewerb um die verfügbaren Fachkräfte kurz- bis mittelfristig die richtigen Anreize für die Fachkräftesicherung finden müssen. |
Abstract: | The shortage of skilled workers poses significant challenges for pharmaceutical companies in Germany and is expected to become increasingly problematic in the context of demographic changes. Concerning Germany's positioning in the international competition among innovative pharmaceutical locations, this shortage could become a hindrance. Among all Occupations throughout the entire pharmaceutical value chain, shortages of skilled workers are getting significantly stronger. Not only are difficulties in filling positions intensifying in IT professions relevant to the pharmaceutical industry, which are required by pharmaceutical companies as well as other industries to drive digital transformation and are scarcely available nationwide in the job market. Companies are also finding it increasingly challenging to find suitable personnel in pharmaceutical-related occupations within 'production' and 'sales'. Here, the shortages are primarily driven by occupations where pharmaceutical companies compete with other industries for available skilled workers. The regionally concentrated pharmaceutical industry is differently affected by more severe staffing difficulties across all considered cluster regions. The affected job profiles in these regions vary also according to the economic focus of the companies. Among other factors, specific pharmaceutical core professions, which require industry-specific qualifications and in which employees are employed more frequently in the pharmaceutical industry, are now more affected by shortages. However, whether this is related to the regional specialization of companies or the generally strained labor market situation in the region cannot be conclusively answered within the scope of the quantitative analysis. Urgent action is required to establish both political frameworks to secure the future demand for skilled workers and incentives for companies, in the increasingly competitive environment for available skilled workers, to find the right measures for securing skilled workers in the short to medium term. |
JEL: | J21 J24 J29 J44 L60 L65 |
Date: | 2024 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:280970&r=ger |
By: | Kolev, Galina V.; Obst, Thomas; Puls, Thomas |
Abstract: | Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel hat die Welt erschüttert. Jenseits der damit verbundenen humanitären Krise, die Millionen von Menschenleben betrifft, hinterlässt der Nahostkonflikt auch dauerhafte Spuren auf das Wirtschaftsgeschehen, zuerst in der betroffenen Region, aber auch in Deutschland und der Welt insgesamt. Der vorliegende Report erörtert die verschiedenen Kanäle, über die sich der Konflikt auf die deutsche Wirtschaft auswirken kann. So führte der geopolitische Konflikt im Oktober 2023 zu Turbulenzen sowohl auf den Finanzmärkten als auch auf dem Ölmarkt. Gestiegene Risikoaufschläge erhöhten die Finanzierungskosten für verschuldete Staaten, die steigende Unsicherheit trieb viele Investoren in die Suche nach sicheren Häfen, was sich etwa in einem dauerhaft höheren Goldpreis spiegelte. Das bereits durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gestiegene Risiko einer Blockbildung in der Weltwirtschaft nimmt eine neue Dimension an, was das auf internationaler Arbeitsteilung aufgebaute Geschäftsmodell vieler deutscher Unternehmen erneut erschüttert. Auf dem Ölmarkt hatsich zwar die Lage etwas beruhigt, doch es ist bereits wieder die Diskussion um einen drohenden neuen Ölpreisschock entbrannt. Modellsimulationen mithilfe des Global Economic Model von Oxford Economics zeigen, dass ein Anstieg des Ölpreises auf 150 US-Dollar pro Barrel der Sorte Brent mit einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung in Deutschland in Höhe von etwa 1 Prozent und einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1, 3 Prozent innerhalb von zwei Jahren verbunden wäre. Doch die Ergebnisse der vorliegenden Analyse verdeutlichen auch, dass die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios sehr gering ist. Die Ölintensität der gesamtwirtschaftlichen Produktion ist in den letzten Jahrzehnten stark gesunken und Europa und die USA sind deutlich weniger abhängig von Öllieferungen aus dem Persischen Golf, als es in den 1970er Jahren noch der Fall war. Dies wiederum macht den Einsatz der "Ölwaffe" wenig wahrscheinlich. Vor allem die schwächelnde Weltwirtschaft und der damit verbundene Rückgang der Ölnachfrage haben bereits wenige Wochen nach Beginn des Konflikts den Ölpreis erheblich gesenkt und die Prognosen gehen zunächst von einem deutlich geringeren Ölpreis aus als der, dessen Auswirkungen in dem oben genannten Extremszenario untersucht wurde. Dennoch bleibt die angespannte geopolitische Lage ein wichtiger Bremsklotz für die Erholung der Wirtschaft, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Denn die unsichere geopolitische und wirtschaftliche Lage bremst die Investitionstätigkeit vieler Unternehmen aus. Somit bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen sich in den kommenden Monaten noch materialisieren werden, wenngleich die kurzfristigen Volatilitäten in den Märkten überstanden zu sein scheinen. |
Abstract: | Beyond the humanitarian crisis associated with the geopolitical conflict in Israel, which affects millions of human lives, the Middle East conflict also leaves lasting marks on economic activity not only in the affected region, but also in Germany and the world as a whole. This report discusses the various ways in which the conflict is impacting the German economy. The geopolitical conflict led to turbulences on both the financial markets and the oil market. Increased risk premiums raised financing costs for indebted countries, and higher uncertainty shifted demand of international investors for safe havens, which was reflected in a permanently higher gold price. The risk of bloc formation in the global economy, which had already increased due to the trade conflict between the USA and China and the Russian war of aggression in Ukraine, took on a new dimension, which once again shook the business model of many German companies based on the international division of labour. Although the situation on the oil market calmed down somewhat, discussion arose about the threat of a new oil price shock. Model simulations using the Global Economic Model from Oxford Economics show that an increase in the price of oil to $150 per barrel (Brent) is associated with a decline in overall economic output in Germany of around 1 per cent and an increase in consumer prices by 1.3 per cent within two years. However, the results of the present analysis also show that the probability of such a scenario is very low. The oil intensity of overall economic production has fallen sharply in recent decades and Europe and the USA are significantly less dependent on oil supplies from the Persian Gulf, which makes the use of the "oil weapon" less likely. In particular, the weakening global economy and the associated decline in oil demand have already significantly reduced the price of oil just a few weeks after the start of the conflict and the forecasts assume a significantly lower oil price than the one whose effects were examined in the extreme scenario mentioned above. Nevertheless, the tense geopolitical situation remains an important brake on the recovery of the economy - both in Germany and worldwide. |
JEL: | E37 F47 F51 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:280969&r=ger |
By: | Boysen-Hogrefe, Jens; Groll, Dominik; Hoffmann, Timo; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Sonnenberg, Nils; Stamer, Vincent |
Abstract: | Die deutsche Wirtschaft müht sich aus der Stagnation. Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung wieder zulegen. Eine große konjunkturelle Dynamik ist aber nicht absehbar. Vor allem die recht kräftigen Zuwächse des real verfügbaren Einkommens werden den privaten Konsum anschieben. Die Zinswende belastet jedoch weiterhin die Baubranche und größere Impulse seitens der Weltwirtschaft lassen auf sich warten. Zudem wird die sich nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Nachtragshaushalt 2021 abzeichnende Konsolidierung die wirtschaftliche Expansion bremsen. Bezüglich der genauen Ausgestaltung der Einsparungen besteht ebenso Unsicherheit wie über deren wirtschaftliche Auswirkungen. In der Prognose senken die zusätzlichen Einsparungen die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts um gut 0, 3 Prozentpunkte im Jahr 2024. Insgesamt rechnen wir nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts für das kommende Jahr von 0, 9 Prozent und damit mit einer langsameren Gangart als in unserer Herbstprognose (1, 3 Prozent). Im Jahr 2025 dürfte die Wirtschaftsleistung um 1, 2 Prozent zulegen (Herbstprognose: 1, 5 Prozent). Im laufenden Jahr fällt das Minus mit 0, 3 Prozent etwas niedriger aus als im Herbst erwartet (-0, 5 Prozent). Die Inflation ist deutlich gesunken. Für die kommenden beiden Jahre rechnen wir mit Raten von 2, 3 Prozent (2024) und 1, 8 Prozent (2025), nach 5, 9 Prozent im laufenden Jahr. Die geringe wirtschaftliche Dynamik hinterlässt Spuren am Arbeitsmarkt. Der demographische Wandel und da-mit verbunden der Fachkräftemangel wirken dem aber entgegen. Das Finanzierungsdefizit des Staates dürfte von 2, 5 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2022 auf 0, 7 Prozent im Jahr 2025 zurückgehen. Der Schuldenstand wird im gleichen Zeitraum von 66, 1 Prozent auf 62, 4 Prozent sinken. |
Abstract: | The German economy is struggling to emerge from stagnation. GDP is likely to increase again in 2024, but the economic momentum will remain low. The strong growth in real disposable income will boost private consumption. However, the increases in interest rates continue to weigh on construction investment and there are no signs of large impulses from the world economy ahead. Moreover, the fiscal consolidation because of the Federal Constitutional Court's judgement on the supplementary budget for 2021 will slow economic expansion. There is uncertainty regarding the exact structuring of the reductions in expenditure as well as their economic impact. In the forecast, the additional savings will reduce growth in GDP by around 0.3 percentage points in 2024. Overall, we now expect GDP to increase by 0.9 percent in the coming year and thus at a slower pace than in our autumn forecast (1.3 percent). In 2025, economic output is likely to increase by 1.2 percent (autumn forecast: 1.5 percent). The decline in the current year of 0.3 percent will be slightly lower than expected in the autumn (-0.5 percent). Inflation has fallen significantly. For the next two years, we expect rates of 2.3 percent (2024) and 1.8 percent (2025), after 5.9 percent in the current year. The low economic momentum is leaving its mark on the labour market. However, demographic change and the associated shortage of skilled labour are counteracting this. The government's financing deficit is expected to fall from 2.5 percent relative to GDP in 2022 to 0.7 percent in 2025. The debt level will fall from 66.1 percent to 62.4 percent in the same period. |
Keywords: | Fortgeschrittene Volkswirtschaften, Schwellenländer, Geldpolitik, Weltwirtschaft, advanced economies, monetary policy, World economy |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:281069&r=ger |
By: | Busch, Berthold; Sultan, Samina |
Abstract: | Nach der Empfehlung der Europäischen Kommission, Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine aufzunehmen, wird der Europäische Rat darüber auf seinem Gipfel im Dezember entscheiden. Dies ist ein historischer Schritt, der, besonders vor dem Hintergrund des andauernden russischen Angriffskriegs, eine große geostrategische Bedeutung hat. Sollte die Ukraine in den nächsten Jahren der Europäischen Union (EU) beitreten, wird dies eine Vielzahl an Folgen haben. Nicht zuletzt wird sich ein solcher Beitritt auf den EU-Haushalt auswirken. Als bevölkerungsreiches, wenig wohlhabendes und landwirtschaftlich geprägtes Land ist abzusehen, dass der Ukraine umfangreiche Finanzmittel aus dem EU-Haushalt zustehen würden. Trotz der großen Unsicherheiten, die derzeit noch bezüglich eines Beitritts der Ukraine bestehen, etwa hinsichtlich der genauen formalen Ausgestaltung oder der zeitlichen Dimension, ist eine quantitative Abschätzung der Kosten wichtig für die weitere Debatte. In einer Abschätzung beziffert dieser Report die finanziellen Folgen einer Vollmitgliedschaft der Ukraine auf den derzeitigen Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) 2021 bis 2027 mit rund 130 bis 190 Milliarden Euro, je nachdem welche Annahmen über die Ackerlandfläche und die Bevölkerungszahl für die Ukraine getroffen werden. Davon würden demnach zwischen 70 und 90 Milliarden Euro auf Agrarsubventionen entfallen, auf die Kohäsionspolitik zwischen 50 bis 90 Milliarden Euro. Angesichts dieses Volumens müsste die EU bereit sein, sich zu reformieren. Nur so kann die politische Entscheidung, vor allem die Ukraine mit einer Beitrittsperspektive enger an sich zu binden, glaubwürdig sein. Dies gilt zum einen auf der institutionellen Ebene, aber es gilt auch auf fiskalischer Ebene. Eine Umschichtung im EU-Haushalt könnte bei der Bereitstellung der notwendigen Finanzmittel helfen. Ein möglicher Ansatzpunkt dafür wäre die Kohäsionspolitik. Da ein primäres Ziel der europäischen Kohäsionspolitik darin liegt, weniger entwickelte Regionen zu unterstützen, wäre hier eine Umschichtung bei einer Erweiterung um die Ukraine folgerichtig. Bei einer Umstellung der europäischen Kohäsionspolitik auf ein Konzentrationsmodell, bei der die Kohäsionsausgaben auf die ärmeren Mitgliedstaaten beschränkt sind, würden Finanzmittel in Höhe von rund 140 Milliarden Euro über den Siebenjahreszeitraum des aktuellen MFR zur Verfügung stehen. Somit würde eine Umschichtung bei der Kohäsionspolitik einen erheblichen Beitrag zur Deckung der Kosten eines EU-Beitritts der Ukraine leisten können. Bei aller berechtigten Kritik einer Konzentration der europäischen Kohäsionsmittel, gilt es, dieses Potenzial, etwa bei der Aufstellung des nächsten MFR 2028 bis 2034, in dessen Zeitraum eine Erweiterung der EU fallen könnte, zu beachten. |
Abstract: | Following the European Commission's recommendation to open accession negotiations with Ukraine, the European Council will decide on this at its summit in December. This is a historic step that is of great geostrategic importance, particularly in light of the ongoing Russian war of aggression. If Ukraine joins the European Union (EU) in the next few years, this will have several consequences. Not least, such an accession will have an impact on the EU budget. As a highly populated, less prosperous and agriculturally dominated country, it is foreseeable that Ukraine would be entitled to extensive financial resources from the EU budget. Despite the great uncertainties that still exist regarding Ukraine's accession, for example regarding the exact formal structure or the time frame, a quantitative estimate of the costs is important for the further debate. In an estimate, this report puts the financial consequences of Ukraine's full membership on the current Multiannual Financial Framework (MFF) 2021 to 2027 at between around 130 and 190 billion euros, depending on the assumptions made about Ukraine's arable land area and population. Of this, between around 70 and 90 billion euros would be allocated to agricultural subsidies. Cohesion policy would account for between 50 and 90 billion euros. In view of this volume, the EU must be prepared to reform itself. Only then can the political decision to bind Ukraine in particular more closely to the EU with the prospect of accession be credible. This applies not only to the institutional level, but it also applies to the fiscal level. The necessary financial resources could be made available through a reallocation in the EU budget, for example. One possible starting point for this would be the cohesion policy. As one of the primary objectives of the European cohesion policy is to support less developed regions, a reallocation in this field would be logical in case Ukraine joins the EU. If European cohesion policy were to switch to a concentration model, in which cohesion spending is limited to the poorer member states, it is estimated that financial resources of around 140 billion euros would be available over the sevenyear period of the MFF. A reallocation of cohesion policy would therefore be able to make a significant contribution to covering the costs of Ukraine's EU accession. Despite all justified criticism of a concentration of European cohesion funds, this potential must be taken into account, for example when drawing up the next MFF from 2028 to 2034, during which time an enlargement of the EU could take place. |
Keywords: | EU-Mitgliedschaft, Ukraine, Wirkungsanalyse, EU-Haushalt, EU-Finanzbeziehungen, EU-Strukturfonds, EU-Staaten |
JEL: | H50 H61 O52 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:280922&r=ger |
By: | Gern, Klaus-Jürgen; Reents, Jan; Kooths, Stefan; Sonnenberg, Nils; Stolzenburg, Ulrich |
Abstract: | Die Weltkonjunktur hielt sich angesichts des Inflationsschocks und der massiven Straffung der Geldpolitik im Jahr 2023 besser als erwartet, auch wenn die wirtschaftliche Expansion moderat war. Die Inflation geht inzwischen zügig zurück, und die Geldpolitik beginnt voraussichtlich bereits im ersten Halbjahr 2024 mit Zinssenkungen. Eine konjunkturelle Belebung zeichnet sich aber derzeit noch nicht ab. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften bremsen eine hohe Unsicherheit über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, und finanzpolitische Impulse fallen weg. In China bleibt die wirtschaftliche Dynamik angesichts struktureller Probleme verhalten. Insgesamt rechnen wir für das kommende Jahr mit einem Anstieg der Weltproduktion - gemessen auf Basis von Kaufkraftparitäten - um 2, 8 Prozent, nach 3, 1 Prozent im Jahr 2023. Für das Jahr 2025 erwarten wir ein Anziehen der Weltkonjunktur auf eine Zuwachsrate von 3, 2 Prozent. Damit haben wir unsere Prognose gegenüber dem Herbst insgesamt nicht verändert. Die Arbeitslosigkeit in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften nimmt in der nächsten Zeit zwar leicht zu, bleibt aber auf historisch niedrigem Niveau. Der zugrunde liegende Preisauftrieb ist zuletzt deutlich gesunken. Wir rechnen damit, dass die Inflationsraten im Jahr 2025 allgemein wieder nachhaltig in die Nähe der Zielmarken gesunken sein werden. |
Abstract: | The global economy held up better than expected in the face of the inflation shock and the massive tightening of monetary policy in 2023, even if the economic expansion was moderate. Inflation is now falling swiftly and monetary policy is expected to start cutting interest rates in the first half of 2024. However, there are currently scant signs that global outlook will meaningfully improve in the near term. In the advanced economies, a high level of policy uncertainty is weighing on growth while fiscal policy stimuli are waning. In China, economic momentum remains subdued due to structural problems. Overall, we expect global production - measured on a purchasing power parity basis - to increase by 2.9 percent in the coming year, following 3.1 percent in 2023. For 2025, we expect global growth to pick up to 3.2 percent. We have thus revised upwards our forecast for 2023 and 2024 slightly - by 0.1 percentage points - compared to our September report. Although unemployment in the advanced economies will increase slightly going forward, it will remain historically low. Inflation will continue to fall and generally approach target levels again by 2025. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:281070&r=ger |