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on German Papers |
By: | Matthes, Jürgen |
Abstract: | In diesem Report werden Faktoren analysiert, die im Jahr 2022 zu einer ungewöhnlichen Entwicklung des deutschen Außenhandels mit China beitrugen: Die Ausfuhren nach China stiegen nur um gut 3 Prozent, die Einfuhren dagegen um 34 Prozent. Der hohe Anstieg auf der Einfuhrseite liegt teils an Sondereffekten. So trug ein sehr starker, aber nur temporärer Anstieg in einer Untergruppe der Chemischen Erzeugnisse allein rund ein Drittel zum Anstieg des Einfuhrwerts von 34 Prozent bei. Zudem hatten Preissteigerungen einen Effekt, da die gewichtsmäßige Einfuhr aus China (in Tonnen) nur um gut 8 Prozent stieg. Dieser Effekt sollte aber nicht überbewertet werden, da Preissteigerungen auch bei den Gesamteinfuhren eine große Rolle spielten und zudem teilweise länger relevant sind, also nur bedingt einen Sondereffekt darstellen. Zudem stiegen auch die gewichtsmäßigen Einfuhren aus China weit stärker als die aus allen Ländern, die um knapp 10 Prozent schrumpften. Chinas Anteil an den deutschen Einfuhren stieg also wert- und gewichtsmäßig deutlich. Jenseits gewisser Sondereffekte war der wertmäßige Einfuhranstieg aber sehr breit angelegt. Knapp über die Hälfte der 4-Steller-Produktgruppen mit auswertbaren Daten (119 von 229) weisen Einfuhrwachstumsraten von über 30 Prozent auf. Unter den Top Ten der 4-Steller-Produktgruppen mit dem stärksten Beitrag zum Gesamteinfuhrwachstum befinden sich fünf Produktgruppen der Elektroindustrie. Mit Blick auf das angestrebte De-Risking ist relevant, dass bei einzelnen Produktgruppen auf der disaggregierten 8-Steller-Ebene ohnehin schon sehr hohe Abhängigkeiten weiter zugenommen haben. Unter den Produktgruppen mit einem Anteil Chinas an allen deutschen Einfuhren von mindestens 50 Prozent im Jahr 2021 und einem Einfuhrwert von über 10 Millionen Euro im Jahr 2022 gibt es verwertbare Ergebnisse für 298 Produktgruppen. Bei über 70 Prozent dieser Produktgruppen (211) ist der China-Anteil im Jahr 2022 weiter gestiegen. Ein überwiegender Anteilsanstieg ist auch bei den Produktgruppen mit einem China-Anteil von mindestens 80 Prozent festzustellen. Es ist zwar unklar, bei welchen Produktgruppen hohe China-Anteile Verwundbarkeiten bedeuten, weil Produkte essenziell und nicht kurzfristig ersetzbar sind. Doch ist zu vermuten, dass unter den Produktgruppen mit Anteilsanstiegen auch solche sind. Eine Diversifizierung der Bezugsquellen und ein De-Risking scheinen hier offenbar noch nicht in größerem Umfang stattgefunden zu haben. Für einen Ausblick wird der Außenhandel Deutschlands mit China im ersten Quartal 2023 betrachtet. Hier ist es gegenüber dem ersten Quartal 2022 zu einem wertmäßigen Einfuhrrückgang von knapp 10 Prozent und einem Ausfuhrrückgang von über 12 Prozent gekommen. Quartalsdaten sind mit Vorsicht zu interpretieren mit Blick auf längerfristige Trends. In der Tat steuert ein Sondereffekt, genauer eine Gegenbewegung bei der oben erwähnten spezifischen Produktgruppe der Chemischen Erzeugnisse, über 60 Prozent zum Einfuhrrückgang bei. Ohne diesen temporären Effekt wären die deutschen Einfuhren aus China nur um rund 3, 5 Prozent zurückgegangen. Bemerkenswert ist darüber hinaus die Entwicklung des deutschen Außenhandels mit China bei Fahrzeugen. So nahmen die Einfuhren aus China in der 4-Steller-Produktgruppe Kraftwagen und -motoren im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp 340 Prozent zu, allerdings von kleiner Basis ausgehend. Sie tragen damit gleichwohl rund 2 Prozentpunkte zur Veränderung der gesamten Einfuhr aus China bei. Auf der Ausfuhrseite sanken die deutschen Ausfuhren von Kraftwagen und -motoren nach China um 26 Prozent im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund des hohen Anteils dieser Produktgruppe (über 20 Prozent im Jahr 2022) steuert allein dieser Effekt knapp die Hälfte zum gesamten Ausfuhrrückgang bei. Weitere Rückgänge in den Untergruppen der Kraftfahrzeuge und der Sonstigen Fahrzeuge (vor allem bei Schiffen sowie Luft- und Raumfahrzeugen) lassen den Fahrzeugbau insgesamt über 80 Prozent zum Ausfuhrrückgang beitragen. Bei aller interpretativen Vorsicht könnte dies aufgrund von Chinas starkem Aufholen gerade bei Elektrofahrzeugen der Anfang eines längerfristigen Umbruchs sein. |
JEL: | F1 O1 Y1 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:342023&r=ger |
By: | Brandes, Elke; Henseler, Martin; Kreins, Peter; Shiravani, Gholamreza; Tetzlaff, Björn; Wendland, Frank; Wurpts, Andreas |
Abstract: | Die Relevanz der unterschiedlichen landseitigen Mikroplastikeinträge für die Verschmutzung der Meere ist bisher noch weitgehend unklar. Trotzdem hat die Kontamination der terrestrischen Umwelt erhebliches öffentliches Interesse erlangt. Besonders die deutliche Medienpräsenz dieses Umweltthemas verursachte in jüngster Zeit Forderungen nach politischer Regulation der Mikroplastikeinträge in die Umwelt. In der öffentlichen Wahrnehmung spielt die Landwirtschaft als Verursacherin eine übergeordnete Rolle. Um jedoch eine Sachbasis zu schaffen, ist es notwendig, in einer systemübergreifenden Betrachtung sämtliche Quellen und Eintragspfade sowie deren mengenmäßige Relevanz für die Verschmutzung mit Mikroplastik zu erfassen. Mit dem Ziel einer ökosystemübergreifenden Quantifizierung der Mikroplastikeinträge und -migrationspfade vom Land bis ins Randmeer wurde im Rahmen des Projektes PLAWES (Mikroplastikkontamination im Modellsystem Weser - Nationalpark Wattenmeer) der Modellverbund MOMENTUM entwickelt. Durch die Verknüpfung dreier unabhängiger, für Mikroplastik angepasster Modelle - RAUMIS-MP, mGROWA+TeMBa und FSK-MPTP - wurde ein Modellsystem-Prototyp entwickelt, der erstmalig relevante Quellen und Migrationspfade in einem Flusseinzugsgebiet und dem Mündungsbereich modellhaft abbildet. Berücksichtigt wurden dabei Emissionen auf landwirtschaftliche Flächen und der diffuse Austrag von diesen in Oberflächengewässer, atmosphärische Deposition auf die terrestrische Umwelt, Einträge aus Punktquellen in das Flusssystem und Ästuar sowie dreidimensionale Partikelbewegungen und deren Wechselwirkung mit Mikroorganismen und Feinsediment im Küstenbereich. Die Ergebnisse der Modellierung sind in weiten Teilen als exemplarisch anzusehen, da sie, bedingt durch noch sehr lückenhafte Eingangsdatensätze, mit großen Unsicherheiten behaftet sind. Dennoch belegt die Anwendung des MOMENTUM-Modellsystems im Flusssystem Weser die Funktionstüchtigkeit des Modellsystems zur Abschätzung des gesamten Mikroplastikmassenflusses im Einzugsgebiet und Ästuar. Die Modellkette wurde zudem so konzipiert, dass sie leicht auf andere Regionen übertragbar ist und neue Datengrundlagen integriert werden können. Durch erste Abschätzungen der Mikroplastikeinträge und Stoffflüsse unterstützen die Modelle die zielgerichtete Datenerhebung, was besonders in Anbetracht der aufwendigen Analytik wichtig ist. Die Möglichkeit der flächendeckenden Einbeziehung sämtlicher Eintragsquellen, -pfade und Prozesse trägt - komplementär zur Probenanalytik - zur Verbesserung des Gesamtsystemverständnisses bei und bildet die Grundlage für Politikberatung und Maßnahmenentwicklung. |
Keywords: | Plastikbelastung, Stoffbilanz, Plastikemissionen, Polymere, Landwirtschaft, Plastiktransport, Ästuar, Flusssystem, Plastic pollution, mass balance, plastics emissions, polymers, agriculture, plastic transport, estuary, river system |
JEL: | C21 Q15 Q25 Q53 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtire:102&r=ger |
By: | Brunhart, Andreas; Geiger, Martin |
Abstract: | Nachdem in der Studie «Stützungsmassnahmen für die Wirtschaft in Liechtenstein und Vergleichsstaaten während der Corona-Krise: Analyse aus volkswirtschaftlicher Perspektive» (BRUNHART UND GEIGER [2020]) die unmittelbare wirtschaftspolitische Reaktion auf den Ausbruch der Pandemie evaluiert wurde, beauftragte das Ministerium für Inneres, Wirtschaft und Umwelt das Liechtenstein-Institut im Februar 2023 mit einer Aktualisierung der Studie und abschliessenden Bewertung. Angesichts des mit der Pandemie verbundenen und in der jüngeren Geschichte einzigartigen internationalen Wirtschaftseinbruchs wurde in Liechtenstein eine Reihe von Massnahmen zum Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen auf den Weg gebracht. Das Massnahmenpaket, das die liechtensteinische Regierung bereits innerhalb einer Woche nach der behördlich angeordneten Schliessung von Teilen der Wirtschaft verabschiedete, umfasste vor allem Kurzarbeitsentschädigungen, Liquiditätshilfen wie Überbrückungskredite und zudem finanzielle Zuschüsse an Unternehmen und Kleinst- und Einzelbetriebe. Mit dieser Palette an in erster Linie angebotsorientierten Stützungsmassnahmen weist Liechtenstein in der ersten wirtschaftspolitischen Krisenreaktion eine ähnliche Strategie wie die umliegenden Staaten auf. Während in anderen Ländern im Verlauf der Pandemie die wirtschaftliche Erholung mit einer Reihe von nachfragestimulierenden Massnahmen begleitet wurde, erweiterte man in Liechtenstein das ursprüngliche Massnahmenpaket zwar um Härtefallzuschüsse, beschränkte sich aber weiterhin weitgehend auf angebotsorientierte Massnahmen. Obwohl das Ausmass der Corona-Rezession massiv war und weite Teile der Wirtschaft 2020 grosse Einbrüche verzeichnen mussten, blieben sowohl die Anzahl der Unternehmen als auch die Beschäftigung stabil. Dass die liechtensteinische Wirtschaft diese Krise gut überstanden hat, kann bis zu einem gewissen Grad durch die temporäre Natur der Krise und die rasche Erholung der internationalen Konjunktur erklärt werden. Die wirtschaftliche Zusammensetzung und sektorale Ausrichtung Liechtensteins sorgten zudem dafür, dass der konjunkturelle Einbruch in der CoronaRezession ausnahmsweise nicht deutlich ausgeprägter war als in den grösseren Nachbarstaaten. Aber auch die staatlichen Stützungsmassnahmen trugen wesentlich zur schnellen Konjunkturerholung in Liechtenstein bei. Am Tiefpunkt der Rezession machten weite Teile der Wirtschaft von den Stützungsinstrumenten Gebrauch. Nachdem der wirtschaftliche Aufschwung eingesetzt hatte, bildete sich die Inanspruchnahme der Hilfsmassnahmen aber rasch zurück. In Summe kann ein starker Zusammenhang zwischen dem aggregierten Ausmass der Hilfsmassnahmen und dem Konjunkturverlauf festgestellt werden, wobei jene Segmente der Wirtschaft, die besonders nachhaltig von der Pandemie betroffen waren, über die Rezession hinaus gestützt wurden. Die für die Studie zur Verfügung gestellten oder öffentlich verfügbaren Daten erlauben keine detailliertere Evaluation der individuellen betrieblichen Betroffenheit und somit keine Beantwortung der Frage, ob einzelne Unternehmen zu wenig, zu viel oder genau das optimale Ausmass an Stützungsleistungen im Verlauf der Pandemie erhielten. Gleichwohl können die Wirtschaftshilfen Liechtensteins basierend auf den aggregierten und teilaggregierten Daten, vor dem Hintergrund des konjunkturellen Verlaufs sowie anhand internationaler Vergleiche als angezeigt, verhältnismässig und wirksam bewertet werden. Dies gilt für die erste Phase der Stützungsmassnahmen ab März 2020, welche bereits in BRUNHART UND GEIGER [2020] als positiv evaluiert wurde, wie auch für den gesamten Zeitraum bis zum Auslaufen der Stützungsmassnahmen im Juni 2022. |
Keywords: | Liechtenstein, COVID-19, Pandemie, Wirtschaftsförderung |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esrepo:273324&r=ger |
By: | Bahnsen, Lewe; Wild, Frank |
Abstract: | PKV-Versicherte spielen für alle Leistungserbringer im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle. Im Jahr 2020 lag der Mehrumsatz der Privatversicherten bei 11, 53 Mrd. Euro. Der größte Teil des Mehrumsatzes entfiel im Jahr 2020 dabei – wie bereits in den Vorjahren – mit 6, 37 Mrd. Euro auf den Bereich der ambulant-ärztlichen Versorgung. Der PKV-Mehrumsatz je Arztpraxis lag im Schnitt bei 55.416 Euro. Die Bedeutung der Privatversicherten für die niedergelassenen Ärzte zeigt sich auch darin, dass etwa 20, 0 Prozent der Gesamteinnahmen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte auf PKV-Versicherte entfallen und dies bei einem Versichertenanteil von 10, 5 Prozent. Über alle Sektoren ist der Mehrumsatz im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Hierfür sind Pandemie- und Gesetzgebungseffekte (hohe Ausgabensteigerungen in der GKV) verantwortlich. Die Leistungsausgaben der PKV je Versicherten stiegen im Zeitraum von 2010 bis 2020 um 39, 3 Prozent. Die Ausgaben nehmen damit in der PKV im längerfristigen Vergleich weiterhin etwas langsamer zu als in der GKV (+42, 3 Prozent). |
Date: | 2022 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipana:273221&r=ger |
By: | Büttner, Thiess; Werding, Martin |
Abstract: | Die Beitragssätze der Sozialversicherungen müssen bereits in der gegenwärtigen Legislaturperiode des Bundestags merklich angehoben werden und der Anpassungsbedarf wird sich weiter fortsetzen. Die Analyse zeigt, dass der Gesamtsozialversicherungsbeitrag nach den vorgenommenen Vorausberechnungen von heute 40, 05 % bis zum Jahr 2025 auf 42, 8 % und bis zum Jahr 2030 auf 45 % der beitragspflichtigen Einkommen steigen wird. Davon sind alle Zweige der Sozialversicherung betroffen. Die stärksten Steigerungen ergeben sich für die GKV – gefolgt von der GRV. Bereits jetzt leistet der Bund regelmäßig Zuschüsse an die verschiedenen Sozialversicherungen. Diese Zuschüsse müssten im Zuge der projizierten Entwicklung von derzeit etwa 137 Mrd. Euro auf 189 Mrd. Euro im Jahr 2030 steigen. Um die Beitragssätze konstant zu halten, wäre zudem bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode ein zusätzlicher Bedarf an Zuschüssen von 34 Mrd. Euro pro Jahr und im Jahr 2030 dann sogar von jährlich 86 Mrd. Euro erforderlich. Eine solche gravierende Ausweitung der Bundeszuschüsse kann weder durch eine erhöhte Besteuerung noch durch eine Kreditaufnahme zufriedenstellend angegangen werden. Eine erhöhte Besteuerung verringert nicht die Lasten, sondern hat nur Verteilungswirkungen. Eine erhöhte Kreditaufnahme scheidet sowohl aus finanzpolitischer Sicht als auch aus allgemeineren ökonomischen Erwägungen aus. Damit würde nicht nur gegen die Verschuldungsgrenze der Schuldenbremse, sondern auch gegen die europäischen Fiskalregeln verstoßen. Insofern zeigen die Zahlen, dass eine Stabilisierung der Beitragssätze ohne Strukturreformen in den einzelnen Sozialversicherungszweigen schwerlich gelingen wird. Bei der Analyse handelt es sich um eine Aktualsierung einer Studie aus dem Jahr 2021. |
Date: | 2022 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipana:273222&r=ger |
By: | Jacke, Christian O. |
Abstract: | Seit 2017 können niedergelassene Ärzte Cannabisarzneimittel zu Lasten von GKV und PKV verordnen. Es gilt damit vor allem die Palliativversorgung zu verbessern. In der GKV steht die Kostenerstattung unter dem Genehmigungsvorbehalt der Krankenkassen. In der PKV gibt es diesen Genehmigungsvorbehalt nicht. Es sind jeweils die Vorgaben des Betäubungsmittelgesetzes zu beachten. Auf Basis der Daten unseres PKV-Arzneimittelprojektes und von öffentlich zugänglichen Daten der GKV werden die Verordnungen der Cannabisarzneimittel seit 2017 ausgewertet und Erkenntnisse zur Versorgung abgeleitet. Die Auswertung zeigt, dass die Anwendung und der Verbrauch von cannabinoidhaltigen Arzneimitteln und Zubereitungen deutlich zugenommen hat. Der PKV-Marktanteil nach Packungen lag 2020 bei 7, 8 % und damit unter dem PKV-Versichertenanteil von 11 %. Die nachfragenden Privatversicherten sind im Schnitt zehn Jahre älter als die GKV-Versicherten, die entsprechende Medikamente erhalten. Neben dem höheren Altersschnitt des PKV-Kollektives kann hier auch das Genehmigungsverfahren in der GKV eine Rolle spielen. Aus anderen Studien ist bekannt, dass etwa 1/3 der Genehmigungsverfahren in der GKV abgelehnt werden. |
Date: | 2022 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipkan:273247&r=ger |
By: | Bahnsen, Lewe; Wild, Frank |
Abstract: | Die Prämienbelastung je Versicherten in der PKV ist mit durchschnittlich 2, 8 % pro Jahr im Zeitraum 2013-2023 weniger stark gestiegen als die Beitragsbelastung der Versicherten in der GKV mit 3, 4 % pro Jahr. In der GKV konnten die steigenden Ausgaben nur ohne Beitragssatzsteigerungen finanziert werden, weil sich der Beitragssatz auf ein steigendes beitragspflichtiges Einkommen bezieht und die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) regelmäßig nach oben angepasst wurde. So stieg der GKV-Höchstbeitrag von 575 Euro (2013) auf 808 Euro (2023). In der öffentlichen Wahrnehmung wird die kontinuierliche Erhöhung der Beitragsbelastung in der GKV bei jeder Lohnerhöhung bzw. Anpassung der BBG weniger stark wahrgenommen, als die unregelmäßig auftretenden Erhöhungen in den Tarifen der PKV-Unternehmen. |
Date: | 2022 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipkan:273248&r=ger |
By: | Bahnsen, Lewe; Wild, Frank |
Abstract: | Im Jahr 2021 lag der Mehrumsatz bei 11, 68 Mrd. Euro und damit 1, 3 Prozent bzw. 150 Mio. Euro höher als im Jahr davor. Der größte Teil des Mehrumsatzes entfiel dabei – wie bereits in den Vorjahren – mit 6, 74 Mrd. Euro auf die ambulant-ärztliche Versorgung. Gegenüber dem Jahr 2020 ist der Mehrumsatz hier sogar um 5, 7 Prozent bzw. 370 Mio. Euro gestiegen. Die Zunahme ist vor allem eine Folge der etwas stärkeren Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen gegenüber dem ersten Pandemiejahr. Der PKV-Mehrumsatz je Arztpraxis lag im Schnitt bei 58.849 Euro (Vorjahr: 55.416 Euro). Die Bedeutung der Privatversicherten für die niedergelassenen Ärzte zeigt sich auch nach wie vor darin, dass 20, 4 Prozent der Gesamteinnahmen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte auf PKV-Versicherte entfallen und dies bei einem Versichertenanteil von 10, 5 Prozent. Ein weiteres Ergebnis unserer Studie: Die Leistungsausgaben der PKV je Versicherten stiegen im Zeitraum von 2011 bis 2021 um 38, 6 Prozent. Sie bleiben damit bei Privatversicherten im längerfristigen Vergleich weiterhin unter dem Anstieg der GKV (+50, 8 Prozent). Die Differenz der Leistungsausgabenentwicklung zwischen PKV und GKV hat sich in den Jahren 2020 und 2021 durch größere Ausgabensteigerungen in der GKV dabei noch deutlich vergrößert. Eine Ursache hierfür sind die leistungsausgabensteigernden Gesetze, wie das Terminservice- und Versorgungsgesetz. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipana:273224&r=ger |
By: | Dorow, Max; Hastenteufel, Jessica; Weber, Susanne Theresia |
Keywords: | digitalization, controlling, controlling processes, controller |
JEL: | G39 M19 M49 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iubhbm:4juni2023&r=ger |
By: | Puls, Thomas; Wendt, Jan |
Abstract: | Am 22. Juni beginnen in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien. Wie jedes Jahr werden dann Viele mit dem Pkw in den Urlaub fahren und aus diesem Grund werden die Preise für Benzin und Diesel regelmäßig ein heißes Sommerthema. Die gute Nachricht ist, dass Diesel deutschlandweit Mitte Juni 2023 etwa 22 Prozent billiger ist als im Vorjahr. Bei Super E5 ist der Unterschied kleiner, aber auch hier kostet der Liter knapp 7, 5 Prozent weniger als 2022. Bei einer Bestandsaufnahme der Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt sich, dass es sich für den anstehen Urlaub in Deutschland empfiehlt, im Westen zu tanken. Die Preise für Diesel und Benzin waren in den ersten beiden Juniwochen im westlichen Versorgungsgebiet durchschnittlich am günstigsten. Den geringsten Zapfsäulenpreis für Super bezahlt man mit 1, 825 Euro pro Liter in Nordrhein-Westfalen, während man in Rheinland-Pfalz mit 1, 552 Euro am wenigsten für den Liter Diesel zahlt. Der höchste Preis für Superbenzin wird in Bayern und Thüringen mit gut 1, 86 Euro pro Liter aufgerufen. Beim Diesel zeigt sich ein klares Ost-West-Gefälle. In Brandenburg und Berlin zahlte man mit etwas über 1, 60 Euro pro Liter etwa fünf Cent mehr als im Westen der Republik. Aber hier scheint der Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen seinen Schatten vorauszuwerfen, denn im Mai war der Preisvorteil im Westen gegenüber dem Rest der Republik noch deutlich höher als am aktuellen Rand. Die unterschiedlichen Kraftstoffpreise in den Bundesländern korrelieren dabei stark mit den Versorgungsgebieten der deutschen Raffinerien. Die über Pipeline aus Rotterdam mit Öl versorgten Raffinerien in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen geben derzeit den günstigsten Kraftstoff ab. Der teuerste Diesel stammt hingegen aus der Raffinerie in Schwedt, die sich erst gegen Ende des Vorjahres vom russischen Öl abwandte. Schaut man über die deutschen Grenzen so ergibt sich ein uneinheitliches Bild. In Skandinavien wird das tanken insbesondere für Dieselfahrer teurer als zu Hause. Aber auch in Frankreich wird derzeit für beide Kraftstoffarten mehr bezahlt als in Nordrhein-Westfalen. Im nahe gelegen Belgien ist Diesel teurer als in Nordrhein-Westfalen. In den meisten Mitgliedsstaaten der EU liegen die Preise an den Zapfsäulen aber deutlich unter dem heimischen Niveau. |
JEL: | Q41 D49 R49 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:352023&r=ger |
By: | Gerhards, Eva; Thöne, Michael |
Abstract: | Der Beschultenansatz (früher: Schüleransatz) wird im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs Nordrhein-Westfalens als Nebenansatz zur Ermittlung des pauschalierten Finanzbedarfs der Gemeinden genutzt. Unter den genutzten Nebenansätzen ist er am differenziertesten, da er nicht auf einem, sondern auf zwei Indikatoren aufbaut, den Halbtagsbeschulten und Ganztagsbeschulten. Zwischen diesen beiden Indikatoren besteht eine große, im Zeitablauf variierende Spreizung. Allerdings lässt die üblicherweise zur Überprüfung des Gemeindefinanzierungsgesetztes genutzte Methode der Regression gemeindlicher Gesamtzuschussbedarfe eine detaillierte Analyse nicht zu. Daher gilt der der Beschultenansatz als nicht wirklich verständlich. Zudem muss die angemessene Berücksichtigung schulbezogener Bedarfe im Finanzausgleich "zukunftsfest" ausgestaltet werden, da beginnend mit dem Schuljahr 2026/27 bundesweit alle Grundschulkinder der ersten Klassenstufe einen Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung erhalten. Das Gutachten leistet hier Abhilfe, indem es die Stärken der aufgabenspezifischen Analyse kommunaler Finanzbedarfe zum Einsatz bringt. Zunächst werden die kommunalen Schulträgeraufgaben und die damit verbundenen Aufwendungen einer detaillierten Untersuchung unterzogen. Dabei wird u.a. deutlich, dass die bislang zur Halbtagsbeschulung gerechnete OGS-Betreuung mindestens ebenso hohe Bedarfe wie die Ganztagsbeschulung verursacht. Das führt dazu, dass finanziellen Belastungen gerade der Städte und Gemeinden unberücksichtigt bleiben, die im Ausbau der Offenen Ganztagesbetreuung schon relativ weit fortgeschritten sind. Auf dieser Grundlage werden anhand der aufgabenspezifischen Regressionsanalyse vier alternative Modelle formuliert, um die gemeindlichen Schulträgeraufgaben in einem künftigen Finanzausgleich besser zu berücksichtigen. Zudem werden zwei "Brückenlösungen" entworfen, um die schulbezogenen Befunde der aufgabenspezifischen Analyse in den anderweitig unveränderten, auf der hergebrachten Gesamtregressionsanalyse beruhenden Finanzausgleich zu integrieren. Nach Fertigstellung des Gutachtens hat sich die Landesregierung entschlossen, das Modell 4 mit Kurztagsbeschulten und Langtagsbeschulten mit dem Gesetzesentwurf für das GFG 2024 umzusetzen. |
Keywords: | Kommunalfinanzen, kommunaler Finanzausgleich, Schulfinanzierung, Ganztagesbetreuung, Nordrhein-Westfalen, Local government finance, municipal financialequalization, school financing, all-day care, North Rhine-Westphalia |
JEL: | H70 H75 I28 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fifore:32&r=ger |
By: | Bahnsen, Lewe; Wild, Frank |
Abstract: | Aktuell wird im Kabinett die geplante Pflegefinanzreform (Pflegeunterstützungs- und –entlastungsgesetz [PUEG]) diskutiert. Das WIP veröffentlicht hochaktuell zu dieser Debatte eine neue Prognose zur Finanzentwicklung in der Sozialen Pflegeversicherung (SPV). Hierbei nehmen wir auch eine Abschätzung der möglichen Folgen des Gesetzesvorschlages vor. Die wichtigsten Ergebnisse unserer Studie: - Die Zahl der Pflegebedürftigen wird in der SPV bis 2040 um 27 Prozent auf 5, 8 Millionen Personen steigen. Auch danach wird die Zahl der Betroffenen weiterwachsen. - In den letzten zehn Jahren stiegen die SPV-Ausgaben im Durchschnitt um 6, 2 Prozentpunkte mehr als die Einnahmen. In den vergangenen zwanzig Jahren betrug die Differenz 4 Prozentpunkte. Sollten sich derartige Dynamiken fortsetzen, läge die Beitragssatz in der SPV im Jahr 2030 bei 6, 3 Prozent (bei Fortschreibung der Entwicklung der letzten zehn Jahre) bzw. bei 5, 4 Prozent (Entwicklung der letzten zwanzig Jahre). - Selbst wenn die Ausgaben nur um zwei Prozentpunkte stärker als die Einnahmen wachsen würden, wäre im Jahr 2030 bereits ein Beitragssatz von 4, 6 Prozent und im Jahr 2040 von 6, 3 Prozent notwendig. - Eine Umsetzung der geplanten Pflegefinanzreform würde den SPV-Beitragssatz auf einen höheren Pfad heben. Der SPV-Beitragssatz läge dann bis 2030 nochmals um bis zu 17 Prozent und bis 2040 sogar um bis zu 43 Prozent höher als bereits sonst schon prognostiziert wurde. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipana:273223&r=ger |
By: | Wild, Frank; Tembrink, Larissa |
Abstract: | Nach zwei Jahren Pandemie kann die Bedeutung des neuartigen Coronavirus (SARS-CoV2) auch in Todesursachenstatistiken eingeordnet und aus statistischen Auswertungen zur Übersterblichkeit und zur Lebenserwartung abgelesen werden. In der Studie wurden für insgesamt zehn europäische Länder auf Basis offizieller Daten sowie der COVID-19-Sterbezahlen der Johns-Hopkins-Universität die Zahl der COVID-19-Todesfälle in Relation zu anderen Todesursachen gesetzt. Die Zahlen zeigen eindrücklich die Relevanz von COVID-19, die, wie kaum eine Krankheit zuvor in der jüngeren Geschichte, einen erheblichen Einfluss auf das gesellschaftliche Leben ausübt. In Deutschland starben 2020 etwa 40.000 Menschen an COVID-19; eingeordnet in die Todesursachenstatistik von 2019 ergibt dies Platz sechs, noch vor COPD und Diabetes mellitus. Dabei war Deutschland, ebenso wie Dänemark, im Jahr 2020 noch vergleichsweise wenig von COVID-19 betroffen. In vier der zehn betrachteten Länder, und zwar in Spanien, der Schweiz, Italien und im Vereinigten Königreich, war COVID-19 laut der vorläufigen Einordnung die wichtigste Todesursache im Jahr 2020. In Spanien entfielen etwa 12% aller Sterbefälle auf diese neue Infektionskrankheit. Dies ist anteilig fast dreimal mehr als in Deutschland. Im Jahr 2021 stiegen die COVID-19-Todesfälle in Deutschland jedoch auf 78.320 und damit fast auf das Doppelte. Die COVID-19-Sterbezahlen sind auch vor dem Hintergrund der erheblichen Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung, den umfassenden Hygieneregeln (inklusive Maskentragen) und der Existenz von Impfstoffen zu sehen. |
Date: | 2022 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipkan:273245&r=ger |
By: | Pusch, Toralf; Seifert, Hartmut |
Abstract: | Der Beitrag untersucht empirisch auf der Basis der WSI-Betriebs- und Personalrätebefragung 2021, welche Maßnahmen die betrieblichen Akteure, Management und Betriebsräte, vereinbart haben, um bedrohte Beschäftigungsverhältnisse zu sichern und perspektivisch die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Inhaltlich dominieren arbeitszeitverkürzende Maßnahmen, die Kurzarbeit ergänzen; monetäre Konzessionen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Diese Maßnahmen beruhen auf dem Quid-pro-quo-Prinzip. Die Betriebe machen im Gegenzug Zusagen über Investitionen und mehrjährige Beschäftigungsgarantien. Das Zustandekommen dieser Maßnahmen wird wird, wie die multivariate Analyse zeigt, wesentlich beeinflusst von der wirtschaftlichen Lage, der Tarifbindung, aber auch von kooperativen Beziehungen zwischen den betrieblichen Akteuren. Es lässt sich zeigen, dass tarifliche Regelungen einen Gestaltungsrahmen für betriebspolitische Aktivitäten bieten, um sowohl kurzfristige konjunkturelle Krisenprobleme beschäftigungssichernd abzufedern als auch mittelfristige Standortsicherung durch Investitionszusagen zu ermöglichen. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wsidps:214&r=ger |
By: | Kozica, Daria; Wild, Frank |
Abstract: | Der Deutsche Bundestag hat im Mai 2022 beschlossen, dass Apotheken zukünftig gegen Influenza impfen können. Die WIP-Kurzanalyse zeigt, dass der Gesetzgeber damit einem internationalen Trend zu einer Ausweitung des Kreises der Impfberechtigten auf nicht-ärztliche Leistungserbringer folgt. In der Untersuchung werden die gesetzlichen Vorgaben zu den Impfberechtigungen in 22 Ländern untersucht. In 13 der 22 betrachteten Länder besitzen Apotheker eine Impfberechtigung. Die großzügigsten Regelungen zur Impfberechtigung kennen Portugal, Großbritannien und die Schweiz. Erste Studien aus anderen Ländern zeigen, dass die Ausweitung der Impfberechtigungen mit einer höherer Impfquote in Verbindung gebracht werden können. Die Ausweitung des Kreises der Impfberechtigten soll das ärztliche Impfen ergänzen und nicht ersetzen. |
Date: | 2022 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipkan:273246&r=ger |
By: | Bahnsen, Lewe |
Abstract: | In den nächsten Jahren und Jahrzehnten ist mit einer weiter deutlich steigenden Zahl der Pflegebedürftigen zu rechnen. Damit wird sich der finanzielle Druck auf die Pflegeversicherung und der Bedarf an Pflegefachkräften weiter erhöhen. Ausgehend von 4, 9 Mio. Pflegebedürftigen im Jahr 2021 ist bereits bis 2025 eine Zunahme um weitere 500.000 Pflegebedürftige auf dann 5, 46 Mio. zu erwarten. Der steigende Trend setzt sich danach weiter fort: 5, 65 bis 5, 75 Mio. (2030), 6, 61 bis 7, 25 Mio. (2050). Frühere Prognosen wurden längst von der Realität überholt. Das BMG rechnete noch im Jahr 2014 mit 2, 85 Mio. Pflegebedürftigen im Jahr 2020 und mit 3, 31 Mio. im Jahr 2030. Die Bertelsmann-Stiftung hatte 2012 noch für 2030 3, 4 Mio. Pflegebedürftige vorausgesagt. Eine Ursache für die Unterschätzung ist, dass die Definition von "Pflegebedürftigkeit" letztlich eine politische Größe darstellt. Pflegewissenschaftliche Kriterien fließen zwar ein; die Entscheidung, welche Kriterien berücksichtigt werden, ist jedoch gesellschaftlich zu treffen und hier gab es 2017 mit der Neudefinition des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs eine wesentliche Neubewertung. Die aktuell vorliegenden Zahlen liefern momentan noch keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die Pflegeprävalenzen zukünftig rückläufig entwickeln werden. Aktuell wird die Entwicklung der Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden, von gesetzgeberischen Maßnahmen überlagert. Die Grundlage für die Projektion bildet die 15. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes vom Dezember 2022. |
Date: | 2022 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipkan:273249&r=ger |
By: | Pies, Ingo |
Abstract: | Kapitalismus sieht sich seit je her drei moralisch artikulierten Vorwürfen ausgesetzt: Er führe (a) zur Verelendung der Arbeiter, (b) zur Zerstörung der Umwelt und (c) zum Verfall der Sitten. Zieht man empirisch Bilanz, sind nicht alle dieser Vorwürfe berechtigt, ganz im Gegenteil: (a) Im Kapitalismus werden die Menschen, und hier insbesondere die Arbeiter, kontinuierlich reicher und leben länger, gesünder und glücklicher. (b) Mit zunehmendem Reichtum steigt die Nachfrage nach Umweltschutz, während neue Technologien die Kosten dafür sinken lassen. (c) Kapitalismus fördert Kooperationsbereitschaft und Weltoffenheit. Er stärkt das Vertrauen in Institutionen und reduziert Xenophobie. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, zwischen berechtigter und unberechtigter Kapitalismus-Kritik zu unterscheiden und tatsächliche Missstände ordnungspolitisch anzugehen, d.h. mit einer Reform des institutionellen Ordnungsrahmens, um Märkte durch verbesserte Leistungsanreize funktionsfähig(er) zu machen - und für die gesellschaftliche Verwirklichung moralischer Anliegen besser in Dienst zu nehmen. |
Keywords: | Kapitalismus, Markt, Ordnung, Wettbewerb, Wirtschaftsethik, Capitalism, Market, Order, Competition, Economic Ethics |
JEL: | A12 M14 O10 O38 P12 P17 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mlucee:202306&r=ger |
By: | Holz, Michael; Icks, Annette |
Abstract: | Auf der Grundlage von Fachgesprächen mit Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Expertinnen und Experten untersucht die Studie, inwieweit bürokratische Erfordernisse die grenzüberschreitende Erbringung von Dienstleistungen von deutschen und niederländischen KMU in ausgewählten Grenzregionen be- bzw. verhindern. Großen Verbesserungsbedarf sehen die Befragten insbesondere im Hinblick auf die fehlende Harmonisierung der Entsendevorschriften und -verfahren in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten. Auch Erleichterungen bei kurzen bzw. kurzfristigen Entsendungen werden sehr häufig als notwendig erachtet. Ein nicht unerheblicher Teil der KMU in beiden Ländern befolgt einzelne Vorschriften nicht, um den hohen Bürokratieaufwand auf ein - aus ihrer Sicht - verhältnismäßiges Niveau zu begrenzen. |
Keywords: | Arbeitnehmerentsendung, Bürokratie, EU, Dienstleistungsverkehr, KMU, Posting of workers, administrative burdens, EU, trade in services, SMEs |
JEL: | D73 F2 K2 L5 L8 M16 |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifmmat:299&r=ger |
By: | Bahnsen, Lewe |
Abstract: | Im Vergleich von europäischen Gesundheitssystemen zeigen sich deutliche Unterschiede im Zugang zu Gesundheitsleistungen. Deutschland schneidet mit seinem umfangreichen Leistungskatalog, den geringen Wartezeiten und der ausgeprägten Patientenautonomie bei der Wahl eines Arztes oder Krankenhauses im Ländervergleich sehr gut ab. Insbesondere in steuerfinanzierten Ländern stellen Wartezeiten dagegen ein sehr relevantes Versorgungsproblem dar. Es wird dabei deutlich: Einheitlich kollektiv finanzierte Gesundheitssysteme bieten keinen Schutz vor Versorgungsunterschieden. Die WIP-Studie zeigt darüber hinaus auf, dass insbesondere in einheitlichen Systemen Leistungen leichter gekürzt werden können. Einige Länder etablierten zudem Hürden, indem sie durch Gatekeeping die Wahlfreiheit einschränken. Eine Möglichkeit, einen niedrigschwelligen Zugang zur Versorgung aufzubauen, könnte über die Digitalisierung vorangebracht werden. So könnten kleinere Angelegenheiten deutlich schneller auf dem Weg gebracht werden und die Abstimmung zwischen den Akteuren effizienter gestaltet werden. Hier liegt in einige Ländern, auch in Deutschland, noch Potenzial brach. |
Date: | 2022 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wipana:273220&r=ger |
By: | Pfnür, Andreas; Höcker, Martin Christian |
Date: | 2023–07–05 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:138579&r=ger |
By: | Pfnür, Andreas; Rau, Jonas |
Date: | 2023–07–07 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:138609&r=ger |
By: | Jessen, Robin |
Abstract: | Das Ehegattensplitting durch eine Individualbesteuerung zu ersetzen, könnte vor allem für viele Frauen die Anreize erhöhen, mehr zu arbeiten. Eine RWI-Studie zeigt, dass eine solche Steuerreform umgerechnet über eine halbe Million zusätzlicher Vollzeit-Arbeitskräfte bringen könnte. Das Bruttoinlandsprodukt würde dadurch um bis zu 1, 5 Prozent steigen. Gerade angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels durch den demografischen Wandel könnte eine Abschaffung des Ehegattensplittings daher eine effektive Maßnahme sein. |
Date: | 2023 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:rwiimp:273156&r=ger |
By: | Müller, Christoph (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Ungerer, Kathrin (IAB); Müller, Julia (IAB) |
Abstract: | "The DiWaBe employee survey (DIWABE) combines data from an employee survey with the representative IAB-ZEW-Labor Market 4.0-Establishment Survey (BIZA). The dataset includes in-depth information on the use of digitization and automation technologies in German establishments. The establishment survey was conducted in 2016 and the survey of 8, 345 employees in these 2, 032 production and service establishments took place in 2019." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; IAB-Open-Access-Publikation ; DiWaBe-Beschäftigtenbefragung ; DiWaBe-Beschäftigtenbefragung ; Stichprobendesign ; Gewichtung ; Auswirkungen ; Automatisierung ; Datenaufbereitung ; Datengewinnung ; Fragebogen ; Datenfusion ; Betriebsbefragung IAB-IZA-ZEW-Arbeitswelt 4.0 ; technischer Wandel ; 2016-2019 |
Date: | 2023–04–19 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfda:202304(en)&r=ger |
By: | Schmucker, Alexandra (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Vom Berge, Philipp (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "This data report describes the“Regional File” of the Sample of Integrated Labour Market Biographies (SIAB-R) 1975 - 2021. This dataset represents the factual anonymous version of the Sample of Integrated Labour Market Biographies (SIAB) and may be transmitted to scientific research institutions after concluding a use agreement with the IAB." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Stichprobe der Integrierten Arbeitsmarktbiografien (SIAB) ; IAB-Open-Access-Publikation ; Datenaufbereitung ; Datenqualität ; Datenanonymisierung ; Datensatzbeschreibung ; 1975-2021 |
Date: | 2023–06–30 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfda:202307(de)&r=ger |
By: | Pessl-Falkensteiner, Gabriele (Institute for Advanced Studies Vienna, Austria); Dibiasi, Anna (Institute for Advanced Studies Vienna, Austria); Engleder, Judith (Institute for Advanced Studies Vienna, Austria); Kulhanek, Andrea (Institute for Advanced Studies Vienna, Austria); Leitner, Andrea (Institute for Advanced Studies Vienna, Austria); Muehlboeck, Monika (Institute for Advanced Studies Vienna, Austria) |
Date: | 2023–07 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:ihs:ihswps:48&r=ger |