nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2021‒10‒18
fifteen papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Eine Abschätzung des Potenzials der Erbschaftsteuer zur Entlastung des Faktors Arbeit By Beznoska, Martin; Hentze, Tobias
  2. Digitalisierung der Arbeitswelt: Mögliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Hessen – Aktualisierung By Burkert, Carola; Schaade, Peter; Röhrig, Annette
  3. Digitalisierung schreitet voran – Neuschätzung der Substituierbarkeitspotenziale in Thüringen 2019 By Kropp, Per; Theuer, Stefan; Fritzsche, Birgit
  4. Die Generationenbilanz. Update 2021: Steigende Schulden, versäumte Reformen, apathische Politik. Gekommen, um zu bleiben - Die fiskalischen Lasten der Beamtenversorgung By Raffelhüschen, Bernd; Brinkschmidt, Teresa; Kohlstruck, Tobias; Seuffert, Stefan; Wimmesberger, Florian
  5. Alterssicherung im Spiegel der Wahlprogramme: Ökonomische Analyse, politische Konfliktlinien und mögliche Schnittmengen By Pimpertz, Jochen; Schüler, Ruth M.
  6. Wer setzt die richtigen Weichen für die Künstliche Intelligenz? Eine Analyse der Wahlprogramme der Parteien im deutschen Bundestag By Goecke, Henry; Rusche, Christian
  7. Postwachstum und Raumentwicklung: Denkanstöße für Wissenschaft und Praxis By Best, Benjamin; Brückner, Heike; Hülz, Martina; Klagge, Britta; Lange, Bastian; Mössner, Samuel; Norck, Sebastian; Pütz, Marco; Ritzinger, Anne; Schmid, Benedikt; Schulz, Christian; Schulze Dieckhoff, Viola; Weck, Sabine
  8. Digitalisierung schreitet voran - Neuschätzung der Substituierbarkeitspotenziale in Sachsen-Anhalt 2019 By Kropp, Per; Theuer, Stefan; Fritzsche, Birgit
  9. Einkommensteuerpolitik im Bundestagswahlkampf: Analyse der Parteiprogramme und Ausblick auf die kommende Legislaturperiode By Beznoska, Martin; Hentze, Tobias
  10. Forschungssoftware - Nachhaltige Entwicklung und Unterstützung By Appel, Franziska; Loewe, Axel
  11. Projektmanagementsoftware und Scheduling: Aktuelle Bestandsaufnahme von Funktionalitäten und Identifikation von Potenzialen By Gehring, Marco; Winkler, Franziska; Volk, Rebekka; Schultmann, Frank
  12. Mit großem Einfluss kommt große Verantwortung: Die EU und die Schwarzmeerregion übernehmen die Führungsrolle auf dem globalen Weizenmarkt By Ahmed, Osama; Glauben, Thomas; Heigermoser, Maximilian; Prehn, Sören
  13. Einkommenssteigerung durchs Studium als wichtiges Maß By Dilger, Alexander
  14. Covid-19, ungleiche wirtschaftliche Erholung und der Seehandel mit Agrargütern By Heigermoser, Maximilian; Glauben, Thomas
  15. AK-Wohlstandsbericht 2021 By Jana Schultheiss; Georg Feigl; Sybille Pirklbauer; Florian Wukovitsch

  1. By: Beznoska, Martin; Hentze, Tobias
    Abstract: In der politischen Debatte wird teilweise argumentiert, dass die Erbschaftsteuer die bessere Vermögensteuer sei. Da eine Bewertung von Vermögensgegenständen nicht jährlich, sondern im besten Fall nur einmal pro Generation erfolgen muss, sind die Erhebungs- und Befolgungskosten bei der Erbschaftsteuer deutlich geringer. Allerdings sind die Erwartungen, dass eine stärkere Besteuerung von Vermögen nicht zuletzt in Form von Erbschaften und Schenkungen zu einer sinkenden Vermögensungleichheit führen würde, oftmals überzogen. Ein aus ökonomischer Sicht gewichtiges Argument für eine stärkere Besteuerung von Erbschaften und Schenkungenergibt sich aus der Möglichkeit, Steuermehreinnahmen für eine Entlastung des Faktors Arbeit zu nutzen. Lohneinkommen werden in Deutschland im internationalen Vergleich stark mit Steuern und Sozialabgaben belastet. Eine Verlagerung des Steueraufkommens von der Einkommensteuer zur Erbschaftsteuer könnte genutzt werden, Arbeitsanreize zu erhöhen, indem die Grenzsteuersätze für die arbeitende Bevölkerung gesenkt würden. Als Reformmodell für die Erbschaftsteuer empfehlen viele Ökonomen eine breite Bemessungsgrundlage mit einem einheitlichen und geringen Steuersatz, also eine Abkehr vom jetzigen Modell mit zum Teil hohen Steuersätzen, dafür aber umfangreichen Freibeträgen und Verschonungsregeln. [...]
    JEL: D31 H20
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:182021&r=
  2. By: Burkert, Carola (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Schaade, Peter (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Röhrig, Annette (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany)
    Abstract: "Um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt in Hessen zu bestimmen, wurden für Hessen nach 2013 und 2016 erneut die Anteile der Tätigkeiten berechnet, die innerhalb eines Berufs bereits heute durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden könnten. Eine Aktualisierung dieser Substituierbarkeitspotenziale ist vor allem deshalb wieder erforderlich, weil seit 2016 eine Reihe neuer Technologien marktreif geworden ist. Diese neuen Technologien bewirken insgesamt ein steigendes durchschnittliches Substituierbarkeitspotenzial – besonders für Tätigkeiten in Berufen auf Fachkraft- und Spezialistenniveau. Bei den Berufssegmenten haben Tätigkeiten in Fertigungsberufen und fertigungstechnischen Berufen zwar immer noch die höchsten Substituierbarkeitspotenziale, allerdings verzeichnen speziell Handels- und Sicherheitsberufe enorme Zuwächse beim Substituierbarkeitspotenzial. Bei Männern finden sich zwar auch 2019 höhere Anteile an Tätigkeiten, die schon heute potenziell von Computern erledigt werden könnten, als bei Frauen, allerdings hat dich die Differenz verkleinert. Mit 32 Prozent (854 Tsd.) fällt 2019 der Anteil der Beschäftigungsverhältnisse, die mit einem sehr hohen Substituierbarkeitspotenzial von über 70 Prozent konfrontiert sind, in Hessen geringer aus als im deutschen Durchschnitt (34 %). Dieser Anteil der Betroffenheit mit einem hohen Substituierbarkeitspotenzial weist deutliche regionale Disparitäten in Hessen auf: Bedingt durch die regional unterschiedliche Wirtschaftsstruktur variiert die Spanne der Beschäftigungsverhältnisse, die ein hohes Substituierbarkeitspotenzial aufweisen, zwischen knapp 26 Prozent im Hochtaunuskreis und rund 44 Prozent in der Stadt Kassel. Vor allem im Rhein-Main-Gebiet ist die Betroffenheit geringer. Die Branchenstruktur und die dort ausgeübten Berufen führen zu deutlichen Unterschieden der Betroffenheit der Beschäftigten mit einem hohen Substituierbarkeitspotenzial nach Branchen. Die Unterschiede zwischen den Substituierbarkeitspotenzialen in den Branchen bzw. Wirtschaftsabschnitten sind in Hessen sehr groß – hohe Anteile von betroffenen Beschäftigten sind im Verarbeitenden Gewerbe sowie in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen zu finden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
    Keywords: Bundesrepublik Deutschland ; Hessen ; Beruf ; Berufsabschnitt ; Qualifikationsanforderungen ; regionale Disparität ; Digitale Arbeitswelt ; Substitutionseffekte ; Substitutionspotenzial ; Tätigkeitswandel ; technischer Wandel
    Date: 2021–10–12
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrhe:202101&r=
  3. By: Kropp, Per (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Theuer, Stefan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fritzsche, Birgit (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany)
    Abstract: "Das Substituierbarkeitspotenzial ist das Ausmaß, indem menschliche Arbeit durch digitalisierte Technik potenziell ersetzbar wäre. Bereits für das Jahr 2013 stellte das IAB fest, dass in kaum einem Beruf der Mensch vollständig durch Technik ersetzbar wäre, jedoch insbesondere manuelle, repetitive Tätigkeiten ersetzbar seien. Die Digitalisierung schreitet voran – unaufhaltbar. Deshalb ist eine Neueinschätzung ihrer Auswirkungen auf die Arbeitswelt auch für Thüringen notwendig. Dort stieg das durchschnittliche Substituierbarkeitspotenzial von 41,9 Prozent im Jahr 2013 über 50,4 Prozent 2016 auf 53,4 Prozent im Jahr 2019 – ein Anstieg von 11,5 Prozentpunkten. Im Vergleich zum Bundesgebiet liegt Thüringen aufgrund der Struktur seiner Arbeitsplätze einen Prozentpunkt darüber. Die fortschreitende Digitalisierung hat einen Einfluss auf Berufe, weil Immer mehr der diesen Berufen zugrundeliegenden Tätigkeiten ersetzbar werden. Anderseits sind seit dem Jahr 2016 insgesamt mehr als 200 nicht automatisierbare Tätigkeiten bei den Tätigkeitsprofilen der verschiedenen Berufe hinzugekommen und etwa 30 Berufe sind komplett neu entstanden. Wir untersuchen in diesem Bericht wie sich die Substituierbarkeitspotenziale in Thüringen verändert haben. Insbesondere werden Unterschiede in den Branchen und auf der regionalen Ebene der Kreise betrachtet. Die Digitalisierung, die Energiewende und der demografische Wandel sind seit längerem die Treiber des Strukturwandels in der Wirtschaft. Neu sind dagegen die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Mit diesen stehen die erstgenannten Faktoren in einem komplexen Wechselverhältnis. Diese Beziehungen und deren Auswirkungen können jedoch zum jetzigen Zeitraum noch nicht analysiert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
    Date: 2021–10–14
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:202104&r=
  4. By: Raffelhüschen, Bernd; Brinkschmidt, Teresa; Kohlstruck, Tobias; Seuffert, Stefan; Wimmesberger, Florian
    Abstract: Gemäß dem Update 2021 der Generationenbilanz beläuft sich die aktuelle Nachhaltigkeitslücke aus expliziten und impliziten Schulden auf 14,7 Billionen Euro oder 439,2 Prozent des BIP. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 94,2 Prozentpunkte des BIP, der größtenteils auf eine Erhöhung der impliziten Schulden - insbesondere bei den Gebietskörperschaften - zurückzuführen ist. Die impliziten Schulden spiegeln im Wesentlichen die bereits erworbenen und bei Fortführung des Status quo noch entstehenden, aber durch das heutige Steuer- und Abgabenniveau nicht gedeckten Ansprüche heutiger und zukünftiger Generationen gegenüber dem Staat wider. Sie machen mit einem Volumen von 369,5 Prozent des BIP mehr als 84 Prozent der staatlichen Gesamtverschuldung aus. Die expliziten, heute schon sichtbaren Staatsschulden, die im Zuge der Corona-Pandemie ebenfalls gestiegen sind, machen damit nicht einmal mehr ein Sechstel der Nachhaltigkeitslücke aus - weniger Schuldentransparenz war nie. Ebenfalls besorgniserregend ist die Entwicklung bei den fiskalischen Lasten der Beamtenversorgung, dem ergänzenden Schwerpunktthema des diesjährigen Updates. Da die Beamtenpopulation deutlich älter als die Gesamtbevölkerung ist, gehen die kohortenstarken Jahrgänge bereits in den Ruhestand. Allein in den letzten 10 Jahren haben sich daher die jährlichen Versorgungsausgaben der Gebietskörperschaften um 50 Prozent auf 75 Mrd. Euro erhöht, wovon insbesondere die Bundesländer betroffen sind. Auch wenn die Altersstruktur der Beamten sowie verfassungsrechtliche Vorgaben einer schnellen Verringerung der fiskalischen Versorgungslasten entgegenstehen, sollte der Staat in Zukunft auf eine restriktivere Verbeamtungspolitik mit Augenmaß und eine deutlich stärkere Kapitaldeckung der Versorgungszusagen setzen, um die fiskalischen Lasten gerechter auf die Generationen zu verteilen.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:smwarg:158&r=
  5. By: Pimpertz, Jochen; Schüler, Ruth M.
    Abstract: Durch die steigende Lebenserwartung wird sich die Rentenbezugsdauer und damit die Anzahl der jährlich zu versorgenden Ruheständler in der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) erhö-hen. Zudem beschleunigt die alternde Babyboomer-Generation schon in den nächsten Jahren den Anstieg der Rentnerzahl. Gleichzeitig werden aufgrund der niedrigenGeburtenziffern im-mer weniger Versichertein das umlagefinanzierte System einzahlen. Für die kommende Legis-laturperiode besteht deshalb die Aufgabedarin, die Finanzierung der gesetzlichen Rentenan-sprüche nachhaltig zu sichern und dabei die intergenerative Balance zu wahren.Dafürist eine langfristige Anhebung der Regelaltersgrenze unverzichtbar, weildererwartete Anstieg des Beitragssatzesnicht nur gebremst, sonderndieserab dem Jahr 2040 dauerhaft un-ter der 22-Prozent-Marke stabilisiertwerden kann. Gleichzeitig ließe sich ein Sicherungsniveau von über 46Prozentlangfristigrealisieren. Doch in den Wahlprogrammen von CDU/CSU, Bünd-nis 90/Die Grünenund SPD finden sichdazu keine Vorschläge, DIE LINKE fordert sogar eine Rück-kehr zur 'Rente mit 65'.Die Liberalen plädieren für eine Flexibilisierung des Renteneintritts, setzten dabei aber auf Anreize zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit.Dieinfolgeder Corona-Pandemie wirksame Rentengarantie verschärft das Problem der intergenerativen Lastverschie-bungzusätzlich, weil derNachholfaktorbis 2025 ausgesetzt ist. Diese Fehlentwicklung ließe sich durch ein sofortiges Reaktivieren des Faktorskorrigieren - dafür plädiert aber nur die FDP. [...]
    JEL: H55 J11
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:172021&r=
  6. By: Goecke, Henry; Rusche, Christian
    Abstract: Die Künstliche Intelligenz (KI) wird in Deutschland als entscheidende Schlüsseltechnologie gesehen (BMWi, 2019). Bereits 2018 erklärte Bundeskanzlerin Merkel in ihrem Video-Podcast, dass Deutschland bei KI führend sein muss, 'wenn wir Wachstum und damit auch neue Arbeitsplätze und Wohlstand für uns alle haben wollen' (Die Bundeskanzlerin, 2018). Auf Ebene der Europäischen Union (EU) wird das Thema als ähnlich bedeutend eingestuft. So strebt die EU an, die Potenziale von KI zu nutzen (Europäische Kommission, 2021) und die weltweite Führerschaft bei vertrauenswürdiger KI zu erreichen (Ebenda, 4). Die neu gewählte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte diesbezüglich bereits 2019 bei der Vorstellung ihrer Prioritäten und Ziele: 'Wir müssen unseren Binnenmarkt für das digitale Zeitalter fit machen, wir müssen die Vorteile von künstlicher Intelligenz und Big Data optimal nutzen, [...]' (Europäische Kommission, 2019). Somit ist das Thema KI bereits auf der Agenda der führenden Politikerinnen und Politiker. [...]
    JEL: H54 O25 O38
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:202021&r=
  7. By: Best, Benjamin; Brückner, Heike; Hülz, Martina; Klagge, Britta; Lange, Bastian; Mössner, Samuel; Norck, Sebastian; Pütz, Marco; Ritzinger, Anne; Schmid, Benedikt; Schulz, Christian; Schulze Dieckhoff, Viola; Weck, Sabine
    Abstract: Dieses von Mitgliedern des Arbeitskreises "Postwachstumsökonomien" (2016 - 2020) der ARL verfasste Positionspapier ordnet die internationale Postwachstumsdebatte ein und diskutiert ihre Relevanz für die Raumentwicklung und die raumwissenschaftliche Forschung. Neben sektoralen Zugängen und Befunden werden konkrete Vorschläge zur Postwachstumsorientierung in Planung, Forschung und Lehre gemacht. Dabei wird zwischen kurzfristig erreichbaren Veränderungen und mittel- bis langfristig auszulegenden Maßnahmen unterschieden.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:arlpos:122&r=
  8. By: Kropp, Per (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Theuer, Stefan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fritzsche, Birgit (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany)
    Abstract: "Substituierbarkeitspotenzial beschreibt inwieweit menschliche Arbeit durch digitalisierte Technik grundsätzlich ersetzbar ist. Bereits im Jahr 2015 stellte das IAB fest, dass in kaum einem Beruf der Mensch vollständig durch Technik ersetzbar wäre, jedoch insbesondere manuelle, repetitive Tätigkeiten ersetzbar wären (Dengler/Matthes 2015a). Da die Digitalisierung immer weiter schreitet, legen wir hier für Sachsen-Anhalt eine Neueinschätzung des Substituierbarkeitspotenzials vor. Das Substituierbarkeitspotenzial für Sachsen-Anhalt hat sich im Durchschnitt von 38,7 Prozent im Jahr 2013 über 47,3 Prozent 2016 auf 50,6 Prozent im Jahr 2019 gesteigert. Es liegt damit nach wie vor 1,6 Prozentpunkte unter dem Deutschlandwert. Anders als dies für Deutschland insgesamt gilt, hat die Substituierbarkeit kaum Einfluss auf die landesweite Beschäftigungsentwicklung. Die fortschreitende Digitalisierung verändert jedoch die Berufe. Immer mehr Tätigkeiten werden ersetzbar. Oder ihre Bedeutung verringert sich so weit, dass sie letztlich keine Kernkompetenz eines Berufs mehr sind. Umgekehrt entstanden aber auch mehr als 200 nicht automatisierbare Tätigkeiten neu, die zu den bisherigen Tätigkeitsprofilen dazugekommen sind. Darüber hinaus sind etwa 30 Berufe seit dem Jahr 2016 neu entstanden (Dengler/Matthes 2021). Insbesondere für die Fertigungs- und Fertigungstechnischen Berufe können in Sachsen-Anhalt Substituierbarkeitspotenziale identifiziert werden. Wenig automatisierbar sind dagegen vor allem die Gesundheitsberufe und die Sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufe. Entsprechend der Bedeutung dieser Berufe weisen Kreise wie Anhalt-Bitterfeld oder Börde relativ hohe Substituierbarkeitspotenziale auf. Halle und Magdeburg haben dagegen eher niedrigere Werte. Die Substituierbarkeitspotenziale von Spezialisten und Fachkräften stiegen zuletzt am stärksten. Die vorliegende Studie untersucht darüber hinaus die Berufsgruppen und Regionen, die vom qualitativen Wandel der Berufe durch die Digitalisierung besonders betroffen sind. Digitalisierung, Energiewende und der demografische Wandel sind seit längerem die Treiber des wirtschaftlichen Strukturwandels. Neu dazugekommen sind die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Alles zusammen steht in einem komplexen Wechselverhältnis. Beispielsweise wurden in der Pandemie die persönlichen Kontakte in der Arbeitswelt durch den Ausbau der Home-Office-Möglichkeiten reduziert. Technisch wäre dies aber bereits seit längerer Zeit möglich gewesen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
    Date: 2021–10–14
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:202103&r=
  9. By: Beznoska, Martin; Hentze, Tobias
    Abstract: Die Einkommensteuerpolitik spielt in den Wahlprogrammen eine relevante Rolle. Darin unterscheidet sich der Bundestagswahlkampf 2021 nicht von vergangenen Wahlkämpfen. Allerdings ist es in den vergangenen 15 Jahren trotz Ankündigungen zu keiner grundlegenden Reform der Einkommensteuer gekommen. Dabei wäre angesichts der in den beiden vergangenen Jahrzehnten gestiegenen Einkommensteuerquote eine Entlastung gerechtfertigt. Nach den Wahlprogrammen streben im Grunde alle Parteien Entlastungen für kleine und mittlere Einkommen sowie für Haushalte mit Kindern an. An dem Punkt hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf: Während Union und vor allem FDP über alle Einkommensgruppen hinweg die Belastung senken oder zumindest nicht erhöhen wollen, fordern SPD, Grüne und Linke eine höhere Belastung für Steuerzahler mit hohen Einkommen. Je nach Partei beginnen bei einem Single diese hohen Einkommen bei 80.000 Euro bis 120.000 Euro. Ein weiterer Unterschied betrifft das Familienbild. SPD, Grüne und Linke planen durch die Abschaffung oder Einschränkung des Ehegattensplittings Steuererhöhungen für Ehepaare, bei denen die Erwerbstätigkeit und in der Folge der Verdienst der Ehepartner unterschiedlich ist; der Extremfall ist ein Alleinverdiener-Ehepaar. Ziel ist es, die Zweitverdiener und damit vorallem die Ehefrauen zu einer höheren Erwerbstätigkeit zu motivieren. Ein Bestandsschutz für bestehende Ehen könnte den Effekt dämpfen oder die Wirkung in die Zukunft verlagern. Allerdings käme es bei einem Bestandsschutz zu der fragwürdigen Situation, dass zwei Ehepaare mit identischem Einkommen unterschiedlich viel Steuern zahlen - je nach Jahr der Heirat. Im Gegenzug sollen Familien durch die Einführung einer Kindergrundsicherung kompensiert werden. Die Analyse zeigt, dass bei einer kombinierten Einführung beider Reformen eine Mehrbelastung für Familien ab einem Bruttohaushaltseinkommen von etwa 100.000 Euro bestehen bleibt, während Familien mit geringerem Einkommen entlastet werden. Union und FDP wollen dagegen am bestehenden Ehegattensplitting und auch am Kindergeld und Kinderfreibetrag festhalten. [...]
    JEL: H20 H24
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:192021&r=
  10. By: Appel, Franziska; Loewe, Axel
    Abstract: Forschungssoftware ist zu einem zentralen Gut der akademischen Forschung geworden. Sie ist oft das Rückgrat bestehender Forschungsmethoden, ermöglicht neue Forschungsmethoden, implementiert und bettet Forschungswissen ein und stellt selbst ein wesentliches Forschungsprodukt dar. Forschungssoftware muss nachhaltig sein, um bestehende Wissenschaft zu verstehen, zu replizieren, zu reproduzieren und darauf aufzubauen, um neue Forschung effektiv durchzuführen. Daher ist eine Änderung der Art und Weise erforderlich, wie die Entwicklung und Wartung von Forschungssoftware derzeit motiviert, incentiviert, finanziert, strukturell und infrastrukturell unterstützt und rechtlich behandelt wird. Geschieht dies nicht, gefährdet dies die Qualität und Validität der Forschung. Vor diesem Hintergrund trafen sich im November 2019 mehr als 50 Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Institutionen zu einem DFG-Rundgespräch am Robert-Koch-Institut, um Nachhaltigkeitsaspekte von Forschungssoftware zu diskutieren und auf die Notwendigkeit von Förderinstrumenten für die nachhaltige Entwicklung und Bereitstellung von Forschungssoftware aufmerksam zu machen. Das anschließend veröffentlichte Positionspapier (Anzt et al., 2021) wendet sich gezielt an politische und akademische Entscheidungsträger, um das Bewusstsein für die Bedeutung und den Bedarf einer nachhaltigen Forschungssoftwarepraxis zu schärfen. Insbesondere empfiehlt es Strategien und Maßnahmen, um ein Umfeld für nachhaltige Forschungssoftware zu schaffen.
    Keywords: Research Methods/ Statistical Methods, Teaching/Communication/Extension/Profession
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ags:iamopb:314673&r=
  11. By: Gehring, Marco; Winkler, Franziska; Volk, Rebekka; Schultmann, Frank
    Abstract: Das Projektmanagement gewinnt aufgrund kürzerer Produktlebenszyklen und eines schnelleren technologischen Wandels an Bedeutung. Für ein erfolgreiches Projektmanagement ist die Unterstützung durch geeignete Projektmanagementsoftware erforderlich. Da hierfür zahlreiche Produkte auf dem Markt sind, befasst sich diese Studie mit einer aktuellen Bestandsaufnahme der angebotenen Funktionalitäten und darauf aufbauend mit der Identifikation entsprechender Weiterentwicklungspotenziale. Die Bestandsaufnahme wird auf die drei Softwaresysteme Microsoft Project, Oracle Primavera und Spider Project begrenzt, da diese weit verbreitet sind (Microsoft Project und Oracle Primavera) oder spezielle Schedulingmethoden bewerben (Spider Project). Der Schwerpunkt liegt dabei auf Funktionalitäten, die dem Scheduling dienen - einer Teilaufgabe des Projektmanagements, bei der mathematische Methoden zur Berechnung eines zielorientierten Projektablaufplans eingesetzt werden. Somit untersucht diese Studie auch, inwiefern wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Gebiet des Schedulings bereits in die praktische Anwendung übertragen wurden. Die Erkenntnisse dieser Studie werden systematisch aus Literaturquellen, Herstellerangaben, Tutorials, Nutzerbewertungen und Erfahrungen aus der experimentellen Arbeit mit den Demoversionen zusammengetragen. Für die drei untersuchten Softwaresysteme wird festgestellt, dass eine intuitive Benutzeroberfläche, diverse Hilfestellungen bei der Bedienung und verschiedene Visualisierungsmöglichkeiten generell einen hohen Grad an Benutzerfreundlichkeit sicherstellen. Die individuellen Restriktionen praktischer Projektplanungsprobleme können in den Softwaresystemen größtenteils adäquat hinterlegt werden, wobei auch Grenzen und somit Weiterentwicklungspotenziale festgestellt wurden. So können beispielsweise zeitliche Mindest- und Höchstabstände zwischen einzelnen Vorgängen eines Projekts in allen drei Produkten eingegeben werden, während sogenannte kumulative Ressourcen zur Abbildung begrenzter Lagerkapazitäten lediglich in Spider Project vorgesehen sind. Funktionalitäten zur Berechnung eines zielorientierten Projektablaufplans werden ebenfalls in allen Produkten angeboten, wobei hier Potenziale bei der Qualität der Ergebnisse oder der Auswahl möglicher Zielsetzungen bestehen.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:kitiip:60&r=
  12. By: Ahmed, Osama; Glauben, Thomas; Heigermoser, Maximilian; Prehn, Sören
    Abstract: Nicht zuletzt infolge merklich gestiegener Einkommen, veränderter Verbraucherwünsche und beachtlicher technologischer Fortschritte verzeichnet der weltweite Agrarhandel in den vergangenen drei Jahrzehnten historische Entwicklungen. Diese betreffen (insbesondere) auch die internationalen Märkte für Weizen. Erstens, die stark zunehmende Weizennachfrage in asiatischen und afrikanischen Ländern wird mehr und mehr von Ländern der Europäischen Union (EU) sowie der Schwarzmeerregion (BSR) bedient, die die Vereinigten Staaten (USA) als Hauptakteur im globalen Weizengeschäft abgelöst haben. Zweitens, hat seit Mitte des letzten Jahrzehnts der Euronext-Terminmarkt für Mahlweizen, der speziell die Angebots- und Nachfragebedingungen am europäischen Weizenmarkt reflektiert, gegenüber den bisher dominierenden US-Terminmärkten an Bedeutung hinzugewonnen. Damit stehen die EU sowie die BSR einmal mehr in Verantwortung, wenn es um die Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln und damit um den Kampf gegen Hunger und Unterernährung geht. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, empfiehlt sich eine engere Kooperation auf internationaler Ebene besonders zwischen den großen westlichen und östlichen Volkswirtschaften. Bekanntlich bedarf es weitgehend ungestörter internationaler Handelsbeziehungen, um globale Versorgungsrisiken zu reduzieren. Im Gegensatz dazu bedrohen eskalierende Wirtschaftssanktionen und resultierende Gegensanktionen die Ernährungssicherheit, insbesondere in importbedürftigen Entwicklungsländern. In diesem Kontext ist nachdrücklich eine Versachlichung politischer sowie öffentlich geführter Debatten zu Handels- oder Wirtschaftssanktionen zu fordern. Insbesondere müssen die negativen Konsequenzen von Sanktionen stärker Berücksichtigung finden. Es ist eine Binsenweisheit, dass internationale Geschäftsbeziehungen nicht nur das wirtschaftliche Wohlergehen der Menschen befördern, sondern auch zur Abschwächung internationaler Konflikte beitragen können.
    Keywords: Food Security and Poverty, International Relations/Trade
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ags:iamopb:314670&r=
  13. By: Dilger, Alexander
    Abstract: Die akademische Qualität der Lehre lässt sich nur schwer messen. Dagegen ist es relativ einfach, die späteren Einkommenszuwächse durch ein Studium zu bestimmen. Das ist für private wie staatliche Allokationsentscheidungen wichtig, etwa ob jemand aus finanziellen Gründen studieren soll, was und wo, während gegebene staatliche Mittel für Studienplätze effizient eingesetzt und zusätzliche Mittel gerechtfertigt werden können, wenn sie mehr bringen als kosten.
    JEL: D61 H44 H52 H75 I22 I23 I26 I28 J24
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:92021&r=
  14. By: Heigermoser, Maximilian; Glauben, Thomas
    Abstract: Die Covid-19-Pandemie stellt die Weltwirtschaft seit Anfang 2020 vor ungekannte, massive Herausforderungen. Zwar ließ der Weltagrarhandel insgesamt keine fundamentalen Verschiebungen gegenüber Vorjahren erkennen, dennoch geht die Weltbank in Folge der Pandemie vom ersten Anstieg globaler Armut seit über zwanzig Jahren aus. Seit Ende 2020 verstärken sich zudem Entwicklungen, die die globale Ernährungssicherheit weiter beeinträchtigen können. So stiegen Seefrachtraten für Massengutfrachter, die im internationalen Agrarhandel zuvorderst Verwendung finden, massiv an und befinden sich mittlerweile auf einem Elfjahreshoch. Während Transportkosten gerade im internationalen Handel mit Agrargütern eine beträchtliche Rolle spielen, wird ihr Einfluss auf Handelsströme und Preisbildung agrarischer Rohstoffe in der Forschung derzeit wenig untersucht. Seit Mitte 2020 lässt sich zudem eine kontinuierliche Aufwärtsbewegung des globalen Nahrungsmittelpreisindex der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) beobachten. Auch dieser hat mittlerweile ein Siebenjahreshoch erreicht. Entsprechend steht zu erwarten, dass sich das Risiko unzureichender Nahrungsmittelversorgung insbesondere in ärmeren Regionen einmal mehr erhöhen wird. Nur ein Mehr an internationaler Kooperation und uneingeschränktem Handel kann die globale Ernährungssicherheit in der kommenden Phase global ungleicher wirtschaftlicher Erholung sicherstellen. Rufe nach nationaler Selbstversorgung, oder gar überbürokratisierten und planwirtschaftlich anmutenden Agrarsystemänderungen, sowie sich verschärfende handelspolitische Sanktionsspiralen gefährden global gesehen die Ernährungssicherheit speziell importabhängiger Regionen.
    Keywords: Food Security and Poverty, International Development, International Relations/Trade
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ags:iamopb:314667&r=
  15. By: Jana Schultheiss; Georg Feigl; Sybille Pirklbauer; Florian Wukovitsch
    Keywords: Österreich, Wohlstandsgesellschaft, Wohlfahrtsmessung
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:clr:mwugar:226&r=

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