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on German Papers |
Issue of 2021‒10‒04
eighty papers chosen by Roberto Cruccolini Ludwig-Maximilians Universität München |
By: | Anika Suess (Professur BWL III: Unternehmensrechnung und Controlling, Fakultaet fuer Wirtschaftswissenschaften); Mike Rudolph; Florian Lindner; Kristina Hoese; Josephine Haenel; Fanny Richter; Uwe Goetze |
Abstract: | Modelle sind vereinfachte Abbilder der Realitaet und koennen zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werdaeen. Im Kontext der Betriebswirtschaftslehre dienen sie dem Erkennen und Analysieren von Problemen und letztendlich der Unterstuetzung bei der Entscheidungsvorbereitung. Als Mass zur Beurteilung der Guete und adaequaten Eignung von Modellen tragen Anforderungen im Sinne von zu erfuellenden Voraussetzungen zur zielgerichteten Modellentwicklung bei. In der Literatur existiert kein einheitliches Verstaendnis darueber, welche Anforderungen bei der Modellentwicklung und -bewertung, und im weiteren Verlauf auch bei der Modellanwendung, zu beruecksichtigen sind. Waehrend der Modellentwicklung treten einige Herausforderungen auf – neben der Darstellung komplexer Sachverhalte bestehen in fruehen Phasen der Modellentwicklung hohe Unsicherheiten. Der vorliegende Aufsatz widmet sich deshalb der Identifikation, Analyse und Systematisierung von Anforderungen an betriebswirtschaftliche Entscheidungsmodelle. Ziel ist die Erarbeitung einer Anforderungshierarchie, welche eine unterstuetzende Rolle bei der Entwicklung, Beurteilung und auch Anwendung von Entscheidungsmodellen der Betriebswirtschaftslehre einnimmt. Dazu werden zunaechst die Grundlagen der Entscheidungstheorie, von Modellen und Modellarten sowie der Modellentwicklung erlaeutert. Eine strukturierte Literaturanalyse bildet dann die Grundlage fuer die Systematisierung von Anforderungen, welche die Wirkungszusammenhaenge zwischen diesen verdeutlicht. Abschließend erfolgt vor dem Hintergrund betriebswirtschaftlicher Modelle eine strukturierte Ueberfuehrung der Ergebnisse in eine Hierarchie. |
Date: | 2021–09 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:tch:wpaper:cep049&r= |
By: | Böhme, Stefan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Eigenhüller, Lutz (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Die Finanz- und Versicherungswirtschaft ist mit ihren Dienstleistungen ein wichtiger Pfeiler der Wirtschaft und der Gesellschaft. Allerdings stehen die Unternehmen und Beschäftigten der Branche aufgrund der sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des technologischen Fortschritts unter Anpassungsdruck. Neue Geschäftsmodelle und Arbeitsprozesse gewinnen in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen an Bedeutung und die Beschäftigtenzahl ist in den letzten Jahren zurückgegangen. In Bayern lag der Beschäftigtenanteil der Finanz- und Versicherungswirtschaft im Jahr 2019 bei 3,2 Prozent und damit etwas höher als in Deutschland (2,9 Prozent). Im Vergleich zu 2007 ging die Beschäftigtenzahl im Freistaat um 0,8 Prozent auf 180.400 zurück. Innerhalb der Branche fiel der Beschäftigungsrückgang bei den Banken und Versicherungen mit 8,1 Prozent bzw. 11 Prozent relativ stark aus, während die Zahl der Beschäftigten in den 'Mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundenen Tätigkeiten' deutlich zulegte. Regionale Schwerpunkte der Finanz- und Versicherungswirtschaft finden sich in Bayern insbesondere im Raum München, in Nürnberg und in Coburg. Vor allem Versicherungen sind in diesen Regionen überdurchschnittlich stark vertreten. Die Auswertungen der Daten zu den Beschäftigten in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen zeigen, dass Entwicklungen wie der steigende Kostendruck in den klassischen Geschäftsbereichen der Banken und Versicherungen sowie die fortschreitende Digitalisierung der Dienstleistungsangebote und Arbeitsprozesse erhebliche Veränderungen für die Unternehmen und Beschäftigten in der Branche mit sich bringen. Deutlich wird z. B., dass die Zahl der Beschäftigten, die hoch komplexe Tätigkeiten ausüben, steigt, während das mittlere Tätigkeitsniveau und Ausbildung an Be-deutung verlieren. Um die Herausforderungen, die sich daraus für die Unternehmen und Beschäf-tigten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ergeben, zu meistern, dürfte eine entsprechend angepasste Weiterbildung und Ausbildung von zentraler Bedeutung sein." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bayern ; Bundesrepublik Deutschland ; Bankberufe ; Bankgewerbe ; Berufsstruktur ; Beschäftigtenstruktur ; Beschäftigungsentwicklung ; Finanzdienstleistungen ; Finanzwirtschaft ; Geschlechterverteilung ; Altersstruktur ; Qualifikationsstruktur ; regionaler Vergleich ; Staatsangehörigkeit ; Versicherungsgewerbe ; Arbeitszeit ; 2007-2019 |
Date: | 2020–05–13 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrby:202001&r= |
By: | Ramesohl, Stephan; Lauten-Weiss, Julian; Kobiela, Georg |
Abstract: | Mit der Blockchain - und allgemein mit Distributed-Ledger-Technologien (DLT) - werden große Erwartungen verknüpft, die Prozesse der digitalen Welt des 21. Jahrhunderts neu zu organisieren, effizienter zu gestalten und bislang ungekannte Möglichkeiten für Transaktionen zwischen Beteiligten in Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung zu ermöglichen. Diese Chancen müssen genutzt werden. Gleichzeitig ist mit der Blockchain-Technologie wie mit allen anderen digitalen Lösungen die Herausforderung verbunden, die Technologien, Anwendungen und zugrundeliegenden Infrastrukturen nachhaltig zu gestalten und an Energieeffizienz, Klimaschutz und Ressourcenschonung auszurichten. Handlungsbedarf besteht auch bei Blockchain-Anwendungen. Der Energieverbrauch des derzeit größten Blockchain-Netzwerks Bitcoin wird auf bis über 130 TWh/Jahr abgeschätzt, womit eine Größenordnung in Höhe des gesamten Jahresstrombedarfs von Ländern wie Argentinien erreicht würde. Blockchain-Anwendungen sind somit schon heute umweltpolitisch relevante Einflussgrößen und die zu erwartende Wachstumsdynamik erhöht den Handlungsdruck. Es ist das Ziel dieser Kurzstudie, geeignete Nachhaltigkeitskriterien zur Bewertung der Energieverbräuche und Umweltwirkungen von Blockchain-Anwendungen zu identifizieren sowie ein erstes Konzept für deren Implementierung bei der Umsetzung und Vergabe staatlich geförderter oder initiierter Projekte vorzuschlagen. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wuprep:21&r= |
By: | Schütze, Nora; Thiel, Andreas; Vidaurre, Rodrigo; Paneque, Pilar; Vargas, Jesús |
Abstract: | Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen. Das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union (EU) ist es einen 'guten Zustand' aller Gewässer bis 2027 zu erreichen. Spanien steht in diesem Zusammenhang vor erheblichen Wasserquantitätsproblemen, weshalb die Einhaltung des ökologischen Mindestwasserbedarfs von Oberflächengewässer sowie die Reduzierung übermäßiger Grundwasserentnahmen eine der größten Herausforderungen ist. Die Behörden müssen daher zwischen konkurrierenden Wassernutzungen, wie Bewässerung, städtische Wasserversorgung, Tourismus oder Umwelt vermitteln. Trotz wiederholter Forderungen von Wissenschaftler*innen und Zusagen politischer Entscheidungsträger*innen, die sektor- und ebenenübergreifende Koordination zur Lösung dieser Zielkonflikte zu verstärken, bestehen weiterhin Koordinationsdefizite. Diese Veröffentlichung untersucht Koordinations- und Implementierungsherausforderungen zwischen dem Wasser- und dem Landwirtschaftssektor in Bezug auf Wasserquantität bei der WWRL-Umsetzung im Guadalquivir in Südspanien. Diese sind (i) ausbleibende Überprüfung der Wasserrechte nach der Einführung der Tröpfchenbewässerung, (ii) Schwächen beim Monitoring der Wassernutzung und bei der Schließung illegaler Brunnen und (iii) begrenzter sektorübergreifender Austausch im Rahmen partizipativer Prozesse. Diese Herausforderungen sind mit der Schwierigkeit verbunden, unpopuläre Entscheidungen gegen den Willen mächtiger landwirtschaftlicher Akteur*innen durchzusetzen. Um den Herausforderungen zu begegnen, schlagen wir verschiedene Koordinationsinstrumente vor, die auf Anreizen, freiwilliger Zusammenarbeit, Überzeugungsarbeit und Informationsaustausch beruhen. Insbesondere empfehlen wir Folgendes: Erhöhung der finanziellen und personellen Ressourcen für die Neuregelung der Wasserrechte, für das Monitoring der Wassernutzung und die Schließung illegaler Brunnen. Förderung kooperativer Prozesse, um einen multisektoralen Konsens zu erreichen, wie und wo Wasserrechte eingeschränkt werden sollen. * Schaffung von Anreizen für ewässerungsgemeinschaften, um die Selbstkontrolle der Grundwassernutzung unter den Mitgliedern weiter zu stärken. Stärkung des sektorübergreifenden Austauschs unter den Stakeholdern durch partizipative Prozesse, insbesondere zwischen Umwelt- und landwirtschaftlichen Interessengruppen, und Verbesserung der Kommunikation mit den Bürger*innen. Nutzung integrativerer Möglichkeiten der Informationsvermittlung bei Planungsprozessen. Da die identifizierten Herausforderungen jedoch systemischer Natur sind und grundlegende Verteilungsfragen berühren, sind den Koordinierungsinstrumenten Grenzen gesetzt. Daher ist auch ein klareres Bekenntnis des politischen Willens erforderlich. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:162020&r= |
By: | Zoccal, Geovana |
Abstract: | Dreieckskooperation (DEK) gibt es als Kooperationsmechanismus seit etwa 40 Jahren. Die erste implizite Erwähnung fand sie 1978 im Aktionsplan der Vereinten Nationen zur Förderung und Umsetzung der technischen Zusammenarbeit zwischen Entwicklungsländern, dem Aktionsplan von Buenos Aires (BAPA). In Reaktion auf die zunehmende Komplexität der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und zur Überwindung des Nord-Süd-Gefälles zielt DEK darauf ab, (i) die Beziehungen zwischen DAC-Gebern und Schwellenländern zu fördern, (ii) die Kapazitäten der Geberländer des Südens in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit zu stärken und (iii) die internationale Entwicklung zu fördern. Seit 1978 ist DEK breiter, dynamischer und flexibler geworden, hat sich die Zahl der beteiligten Projekte und Akteure erhöht und sind verschiedene Prozesse und Ansätze (z.B. Süd-Süd-Süd-Kooperationen), einschließlich erweiterter Partnerschaftsstrategien, einbezogen. Sie gilt heute als Schlüssel zur Aufteilung der Kosten, Verantwortlichkeiten und Lösungen bei der Umsetzung der Agenda 2030 und der Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs). DEK wird 73 Mal im Ergebnisdokument der Zweiten Hochrangigen UN-Konferenz über Süd-Süd-Kooperation (BAPA+40) erwähnt, die im März 2019 in Buenos Aires stattfand. Es handelte sich nicht länger um ein Nischenthema. Ihr wurde in einem international vereinbarten Dokument Bedeutung beigemessen und sie wurde breit diskutiert, wodurch sie zu einem Instrument des entwicklungspolitischen Dialogs auf politischer Ebene wurde. Offizielle, verifizierte und vergleichbare Daten über DEK fehlen oft. Dennoch werfen viele Studien und Berichte Licht auf diesen Mechanismus. Dieses Briefing basiert auf mehr als 30 Tiefeninterviews mit beteiligten Akteuren sowie auf der Analyse von Dokumenten und Daten. Es macht drei Empfehlungen, wie DEK als Kooperationsmechanismus für alle Geber und als Unterstützungsmechanismus für die Agenda 2030 vorangebracht werden kann: Geber sollten (1) ein Universalkonzept vermeiden; (2) Dreieckskooperationen in bestehende Verfahren der Entwicklungszusammenarbeit integrieren, z.B. als Komponente finanzieller und technischer Projekte; und (3) DEK besser in die Debatte um Multi-Akteurs-Partnerschaft (MAP) einbringen, in denen Akteure aus mindestens drei unterschiedlichen Sektoren organisierter und langfristiger Form zusammenarbeiten. |
Keywords: | sustainable development goals,Dreieckskooperation (DEK) |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:102020&r= |
By: | Meergans, Franziska; Aue, Christina; Knieper, Christian; Kochendörfer, Sascha; Lenschow, Andrea; Pahl-Wostl, Claudia |
Abstract: | Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen. Wenngleich die Land- und Ernährungswirtschaft der Weser-Ems-Region in Niedersachsen wirtschaftlichen Wohlstand gebracht hat, geht sie doch auch mit Herausforderungen für die Umwelt, speziell für die Wasserqualität einher. Die intensive Tierhaltung gilt als Hauptverursacher der Nitratbelastung im Grundwasser - eine Entwicklung, die durch die Förderung nicht-fossiler Energieträger und den Anstieg der Biogasproduktion in der Region noch verstärkt wurde. Vor diesem Hintergrund spielt die Koordination der Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft eine zentrale Rolle für ein integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) in der Region und damit für die Verringerung von Nitrat im Grundwasser. Die Analyse von Koordination und Kooperation lokaler und regionaler Akteur*innen unter Berücksichtigung von i) rechtlich-regulatorischen Strukturen, ii) Prozessen der Wasserbewirtschaftung und iii) sozial-ökologischen Rahmenbedingungen bildet die Grundlage des vorliegenden Beitrags. Sie zeigt, dass sich der Grundwasserschutz in der Weser-Ems-Region seit zwei Jahrzehnten gleichbleibend im Spannungsfeld kaum abgestimmter Politiken aus den Sektoren Wasser, (Bio-)Energie und Landwirtschaft befindet und die Problemlage entsprechend unverändert drängend ist. Die unzureichende Abstimmung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und der Düngeverordnung in Deutschland steht im Widerspruch zu dem international wachsenden Bewusstsein bezüglich kohärenter und integrierter politischer Lösungen beim Management natürlicher Ressourcen wie Grundwasser. Jahrelang orientierte sich die für das Wasserressourcenmanagement zentrale Landwirtschaftspolitik in Deutschland allein an der Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft und vernachlässigte die erheblichen sozialen und ökologischen Kosten. Inwiefern mit der Novellierung der Düngeverordnung 2020 und der Ausweisung nitratsensibler Gebiete eine erfolgreiche Integration gelungen ist, lässt sich heute noch nicht bewerten. Für eine langfristige Verringerung der Nitratbelastung in der Weser-Ems-Region und vergleichbaren Regionen in Deutschland empfiehlt der vorliegende Beitrag: * eine besser abgestimmte Gesetzgebung in den Sektoren Wasser, Energie und Landwirtschaft, * die Ausweitung und Förderung erfolgreicher (lokaler) Projekte (z.B. gesamtbetrieblicher Ansatz), * eine Transformation der intensiven Landwirtschaft hin zu Geschäftsmodellen, die Wirtschaftlichkeit mit ökologischer Verträglichkeit verbinden (z.B. Ökolandbau), * begleitet durch die Einbindung von Praxiswissen bei der Entwicklung neuer Politikinstrumente sowie * die Stärkung von Gewässerschutzthemen in der landwirtschaftlichen Ausbildung. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:132020&r= |
By: | Weinlich, Silke; Baumann, Max-Otto; Lundsgaarde, Erik |
Abstract: | Seit 2016 ist Deutschland nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Beitragszahler zum Entwicklungssystem der Vereinten Nationen (UNDS). Der größte Anstieg der deutschen Mittel entfällt auf zweckgebundene Beiträge, d.h. auf Mittel mit vorab festgelegten geographischen und thematischen Zielen. Die Finanzierung humanitärer Organisationen wie der Flüchtlingsorganisation (UNHCR), des Welternährungsprogramms (WFP) und des Kinderhilfswerks (UNICEF) der Vereinten Nationen macht den Großteil der deutschen Beiträge aus. Aber auch die entwicklungsbezogenen Mittel für das Entwicklungsprogramm (UNDP), den Bevölkerungsfonds (UNFPA) und UN Women stiegen stark an. In jüngster Zeit haben auch die Kernbeiträge, die von multilateralen Organisationen mit größerem Ermessensspielraum genutzt werden können, zugenommen, vor allem im Rahmen der Corona-Nothilfe (COVID-19). Die deutliche Zunahme signalisiert, dass Deutschland auch in Krisenzeiten Vertrauen in die UN setzt und ihnen eine große Bedeutung beimisst. Es ist jetzt an der Zeit, dass Deutschland sein strategisches Interesse an einem starken und effektiven UNDS, das seine Außenpolitik in den Bereichen Stabilisierung, Wiederaufbau, Flucht und Migration und Klima stärken kann, ausdrücklicher anerkennt. Durch multilaterale Organisationen können Staaten mehr erreichen als allein. Zweckgebundene Mittel haben dem UNDS zwar geholfen, seine Handlungsfähigkeit und seinen Wirkungsbereich zu erweitern. Häufig haben sie aber viele negative Auswirkungen in Hinblick auf Effizienz, Effektivität und Legitimität. Zweckbindung ist aufgrund des Verwaltungsaufwands auch mit direkten Kosten für deutsche Ministerien verbunden. Zudem agiert die Bundesregierung gegenüber dem UNDS uneinheitlich; es gibt Differenzen zwischen und innerhalb von Ministerien und Durchführungsorganisationen. Für Deutschland bringt die herausgehobene Position als zweitgrößter Beitragszahler zum UNDS Verantwortung und Chancen mit sich, insbesondere in einer Zeit, in der der größte Geldgeber seine Finanzierung zurücknimmt. Um ein wirksamer Befürworter von Multilateralismus zu sein, muss die Bundesregierung ihr eigenes Haus in Ordnung bringen. * Sie sollte ihre Allokationsentscheidungen als ein Mittel zur Stärkung des Multilateralismus und zur Unterstützung von UN-Reformen betrachten und zu diesem Zweck auf eine ausgewogenere Finanzierungsmischung mit größeren Anteilen flexibler Mittel hinarbeiten. * Sie sollte ihr verstärktes Engagement im UNDS gegenüber der deutschen Öffentlichkeit deutlicher kommunizieren und begründen und die Kohärenz ihrer multilateralen Bemühungen erhöhen. * Sie sollte die versteckten Kosten abschätzen, die beim Einsatz von Durchführungsorganisationen entstehen, und interne Zweckbindungsrichtlinien im Einklang mit den im Rahmen des Grand Bargain (2016) und des UN Funding Compact (2019) eingegangenen Verpflichtungen verbessern. * Sie sollte die kürzlich angehobenen Kernbeiträge für die UN-Entwicklungsorganisationen festschreiben, die strategische Bedeutung von Kernbeiträgen anerkennen und auch verstärkt auf weichere Formen zweckgebundener Finanzierungen zurückgreifen. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:142020&r= |
By: | Schulze Buschoff, Karin; Baumann, Helge |
Abstract: | Ziel unseres Policy Briefs ist es, die Situation der Selbstständigen in Deutschland in der Corona-Krise auf der Basis der Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung näher zu beleuchten und die bereits vorliegenden Erkenntnisse um aktuelle und zu mehreren Zeitpunkten erhobene Daten zu ergänzen. Die HBS-Erwerbspersonenbefragung wurde erstmals zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 erhoben mit Fragen zum Einfluss der Krise auf Einkommen, Geschlechterdisparitäten, Einstellungen der Menschen sowie ihr Konsumverhalten. Mittlerweile liegen Ergebnisse von fünf Befragungswellen vor, die letzte wurde vom 29. Juni bis zum 13. Juli dieses Jahres durchgeführt. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wsipbs:60&r= |
By: | Bültmann-Hinz, Barbara |
Abstract: | Die Frage nach geeigneten Maßnahmen zur Bekämpfung unerwünschter Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt beschäftigt die Menschen nicht nur im Wahlkampf. Abhilfe schaffen keinesfalls weitere Eingriffe in die Preisfindung und das Eigentumsrecht wie Mietenstopp, Mietendeckel oder Enteignung. Diese Eingriffe schützen in der Regel nur den Bestandsmieter, der ohnehin durch das bestehende Mietrecht und Kündigungsschutzvorschriften einen guten Schutz erfährt. Sie verschlechtern aber die Chancen für Wohnungssuchende und Zugezogene auf einem zementierten sowie unflexiblen Wohnungsmarkt und be- oder gar verhindern Investitionen in den Wohnungsbestand und -bau. Darüber hinaus sind weitergehende Eingriffe in das Wohneigentum verfassungsrechtlich höchst problematisch. Bereits jetzt ist der Wohnungseigentümer in ein enges Korsett aus Regelungen und Beschränkungen eingeschnürt. Aber auch auf einer übergeordneten Ebene sind diese Eingriffe in Eigentum und Vertragsfreiheit sowie die Angriffe auf Eigenverantwortung und die Grundpfeiler unserer Rechtsund Wirtschaftsordnung höchst bedenklich. Es gibt auch andere Wege. Die Ausweitung des Angebots verschafft in allen Bereichen Entlastung auf dem Wohnungsmarkt und berücksichtigt auch die Interessen der Wohnungssuchenden. Um Investitionen in Wohnungsbau attraktiver zu machen, ist die Bereitstellung von Flächen, die Vereinfachung des Baurechts und die Verkürzung der Genehmigungsverfahren genauso wichtig wie Rechts- und Investitionssicherheit. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:smwarg:157&r= |
By: | Grömling, Michael; Bardt, Hubertus; Demary, Markus; Hüther, Michael |
Abstract: | Nach den ersten Infektionswellen im Frühjahr 2020 mit der Folge einer globalen Stillstandsökonomie und den Belastungen im folgenden Winterhalbjahr haben sich die Spielregeln in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften gewaltig verändert. Der erwachsenen Bevölkerung wurde ein Impfangebot unterbreitet und damit sind wichtige Weichen gestellt, um wieder ein normales Gesellschafts- und Wirtschaftsleben zu realisieren. Das Konsumklima hat sich bereits normalisiert, wenngleich auch im Dienstleistungssektor Personalengpässe die Erholung deckeln. Der Weg zur Normalisierung der Industrie in Deutschland ist jedoch nicht frei von Stolpersteinen. Seit Herbst letzten Jahres stagniert die Industrieproduktion und es zeigt sich eine krasse Spaltung innerhalb der Industrie. Während mit Ausnahme des Maschinenbaus große Teile der Industrie bereits zum Jahresende 2020 die Einbußen infolge der Pandemie weitgehend wettmachen konnten, durchlebte die Automobilindustrie im ersten Halbjahr 2021 einen weiteren enormen Produktionsrückgang. Für die deutsche Industrie insgesamt zeigt sich eine relativ komfortable Nachfragesituation - erkennbar an den stetig wachsenden Auftragsbeständen und am mittlerweile wieder hohen Welthandelsniveau. Die wachsende Divergenz zwischen Nachfrage und Produktion signalisiert ausgeprägte Angebotsrestriktionen. Vielschichtige Gründe für Vorleistungsengpässe verdeutlichen, welche kumulativen Angebotsbelastungen derzeit vor allem für die Industrie einschließlich der Bauwirtschaft bestehen. Diese Ereignisse und Entwicklungen, die derzeit auf der Angebotsseite der Volkswirtschaft zu außergewöhnlichen Anpassungslasten führen, schlagen sich auch in der Preisentwicklung - vor allem bei Import- und Erzeugerpreisen - nieder und haben zuletzt hierzulande dem Thema Inflation eine hohe Aufmerksamkeit verliehen. Für die mittelfristige Entwicklung in Deutschland wird es - neben der Beherrschung der Pandemie durch Impffortschritte - entscheidend sein, die Angebotsverspannung zu lösen. Dies gilt nicht nur für die nationale Perspektive, sondern auch im internationalen Rahmen. Der globale Investitionszyklus wird wegen der Produktionsprobleme in den Investitionsgütersektoren ausgebremst. Bei einer allmählichen Auflösung dieser Liefer- und Wertschöpfungskettenproblematik wird die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 um knapp 4 ¾ Prozent expandieren können. Dagegen ist bei anhaltenden Vorleistungsengpässen allenfalls ein Zuwachs beim realen Bruttoinlandsprodukt von deutlich unter 4 Prozent zu erwarten. Die damit einhergehenden Wertschöpfungsverluste liegen in einer Größenordnung von 30 bis 40 Milliarden Euro. |
Keywords: | Konjunktur,Industrie,Weltwirtschaft,Finanzmärkte |
JEL: | E2 E3 E5 E6 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:342021&r= |
By: | Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fritzsche, Birgit (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Die Gesundheitswirtschaft stellt eine bedeutende Branche in Thüringen dar. In ihr sind 16 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig. Davon arbeiten rund drei Viertel im Kernbereich, der Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime umfasst. Im Handel mit Produkten der Gesundheitswirtschaft sowie in der Herstellung und Produktion von Gesundheitsprodukten arbeiten jeweils 6 Prozent der Beschäftigten. Die Gesundheitswirtschaft ist eine Frauen- und Teilzeitdomäne. Gleichzeitig sind die Beschäftigten etwas jünger und höher qualifiziert als im Durchschnitt über alle Branchen hinweg. Die meisten der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft üben Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Altenpflege aus. Unter den wichtigsten Berufen verzeichnen die Berufe in der Altenpflege den stärksten Zuwachs und haben damit in den letzten Jahren wesentlich die Beschäftigungsentwicklung in der Gesundheitswirtschaft vorangetrieben. Was die Zukunftsaussichten in der Gesundheitswirtschaft angeht, so wird sie auch weiterhin an Bedeutung zunehmen. Zwischen 2010 und 2018 stieg die Zahl der Beschäftigten um 18 Prozent und damit wesentlich stärker als die Gesamtbeschäftigung von 10 Prozent. Auch weiterhin dürften gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungsprozesse in Verbindung mit dem technologischen Fortschritt die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und damit die Beschäftigung vorantreiben. Die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften wird jedoch zunehmend von den Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Arbeitsangebot begrenzt. Daher müssen Maßnahmen für die künftige Fachkräftesicherung ergriffen werden, die zum einen an der Aktivierung zusätzlicher Beschäftigungspotenziale bei einzelnen Personengruppen ansetzen und zum anderen das bestehende Fachkräfteangebot erhalten." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Thüringen ; Berufstreue ; Berufsverlauf ; Beschäftigtenstruktur ; Beschäftigungsentwicklung ; geringfügige Beschäftigung ; Geschlechterverteilung ; Gesundheitsberufe ; Gesundheitswesen ; Lohnhöhe ; Altersstruktur ; Arbeitsmarktchancen ; 2010-2018 |
Date: | 2019–12–20 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:201904&r= |
By: | Wydra-Somaggio, Gabriele (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Dieses IAB regional basiert auf einer Stellungnahme des IAB zum Fragenkatalog aller Fraktionen im Rahmen der Anhörung der Enquete-Kommission 'Digitalisierung im Saarland' des Saarländischen Landtags am 11. November 2019. Das IAB berichtet darin zum Thema 'Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit im Saarland' über mögliche Änderungen und Folgen der Digitalisierung für Arbeitsmarkt, Ausbildung und Qualifizierung sowie Arbeitszeitmodelle. Es wird gezeigt, dass das Saarland wahrscheinlich stark von der Digitalisierung betroffen sein wird. Insgesamt war der Beschäftigungseffekt des technologischen Fortschritts in der Vergangenheit insgesamt stets positiv. Technologische Entwicklungen haben aber zu Strukturverschiebungen zwischen Branchen und Berufen geführt; dieser strukturelle Wandel wird sich in Zukunft weiter fortsetzen. Dadurch werden sich die Anforderungen an die Qualifikationen von Fachkräften für die Ausübung von Berufen weiter verändern. Es wird aufgezeigt, dass die Ausbildungsinhalte sich schneller an die Bedürfnisse der Betriebe anpassen müssen. Zudem sollte der Weiterbildung derselbe Stellenwert wie der beruflichen Erstausbildung eingeräumt werden, da die derzeit aktiven Erwerbstätigen die Digitalisierung bewältigen müssen. Im Zuge der digitalen Transformation sind neue Arbeitsformen, wie das Crowdworking über digitale Plattformen entstanden, welche zurzeit aber nur eine geringe Bedeutung gegenüber anderen Beschäftigungsformen haben. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen ist eine weitere Bedeutungszunahme dieser neuen Arbeitsformen zu erwarten. Daher besteht Handlungsbedarf, die derzeit geltenden Rahmenbedingungen zur Definition von Arbeitsverhältnissen, Arbeitszeitregelungen und sozialer Absicherung grundlegend an die Entwicklung der digitalen Arbeitswelt anzupassen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Saarland ; Auswirkungen ; Berufsausbildung ; Berufsgruppe ; Beschäftigungseffekte ; internetbasierte Arbeitsorganisation ; Soziale Sicherheit ; sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer ; Plattformökonomie ; Substitutionspotenzial ; technischer Wandel ; Weiterbildung ; Zukunft der Arbeit ; Arbeitszeitmodell ; 2013-2019 |
Date: | 2020–04–22 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrrp:202001&r= |
By: | Wingens, Christopher; Marschall, Paul; Dick, Eva |
Abstract: | Zunehmend und auf vielfältige Art und Weise zeigen deutsche Kommunen im In- und Ausland entwicklungspolitisches Engagement. Über die Hintergründe und Ausgestaltung ihres Engagements aber ist sehr wenig bekannt. Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) eine Bestandsaufnahme der Kommunalen Entwicklungspolitik (KEpol) in Deutschland gemacht. Finanziert wurde sie von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). Auf Grundlage einer bereits 2009 vom DIE durchgeführten Studie (Fröhlich & Lämmlin, 2009) sollten Entwicklungstrends in diesem kommunalen Politikfeld ausgemacht werden. Zu diesem Zweck führte das DIE in Kooperation mit dem Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) eine deutschlandweite Befragung von Kommunen durch, die auch vertiefende qualitative Interviews mit Vertreter*innen von Kommunen und relevanten Bundes- und Länderinstitutionen umfasste. Wie die Ergebnisse zeigen, wächst in Deutschland die KEpol infolge verbesserter politischer Rahmenbedingungen und beeinflusst durch veränderte globale Leitbilder (z. B. Agenda 2030). Bei größeren Kommunen ist der Anteil entwicklungspolitisch aktiver Kommunen deutlich höher als bei kleineren. Häufig konzentrieren sich kleinere Kommunen auf niedrigschwellige Aktivitäten mit geringeren Anforderungen an das Projektmanagement wie z.B. die Förderung von fairem Handel. In einigen Fällen organisieren sie sich in Verbundprojekten. KEpol umfasst ein breites thematisches Spektrum, das von der Informations- und Bildungsarbeit bis hin zu vielfältigen Partnerschaften mit Kommunen im Globalen Süden reicht. Bei den Kooperationen der kommunalen Verwaltungen nehmen die Zahl und die Vielfalt der Akteure sowie ihre Funktionen zu. Sie agieren als Umsetzende, Multiplikator*innen und Vernetzende. Dem internationalen Engagement und den entsprechenden Aktivitäten der Kommunen liegt nicht zuletzt ein Eigeninteresse zugrunde. Beispielsweise, um international Verantwortung zu übernehmen oder um für neue Mitarbeitende attraktiv zu sein. Entwicklungspolitik ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. KEpol gehört dabei zu den freiwilligen kommunalen Tätigkeiten und wird daher nicht überall praktiziert. Oft sind personelle Kapazitäten unzureichend und benötigte Kenntnisse über die diversen Themenfelder komplex. Zum Teil schätzen Kommunen den mit dem KEpol-Projektmanagement verbundenen Aufwand als zu hoch ein. Nichtsdestotrotz leisten Kommunen durch ihr Engagement einen zentralen Beitrag zur transnationalen Nachhaltigkeitspolitik. Sie ermöglichen es insbesondere, die globalen Ziele kontextspezifisch umzusetzen beziehungsweise sie zu lokalisieren. Als spezifischen Vorteil bietet KEpol die Nähe zu den Bürger*innen und den direkten Kontakt zu lokalen Akteuren im In- und Ausland. Zurzeit ist allerdings der kommunale Beitrag gemessen an den gängigen Maßzahlen und Indikatoren der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) (etwa der Official Development Assistance, ODA) noch zu wenig erkennbar. Kommunen weiterhin und vor allem unbürokratisch zu unterstützen ist wichtig, damit KEpol in aktiven und bislang noch nicht aktiven Kommunen ihr volles Potenzial entfalten kann. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:42021&r= |
By: | Stuart-Hill, Sabine; Lukat, Evelyn; Pringle, Catherine; Pahl-Wostl, Claudia |
Abstract: | Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen. Südafrikas Wassergesetzgebung ist international anerkannt für ihre ambitionierte Umsetzung des integrierten Wasserressourcenmanagements (IWRM). IWRM ist ein Konzept, das entwickelt wurde, um komplexe Herausforderungen im Bereich Wasser anzugehen, indem es die Beziehungen zwischen Land und Wasser berücksichtigt und den Wissensstand für andere Wasser nutzende Sektoren und Akteur*innen erweitert. Die Beteiligung von und Koordination zwischen Interessensvertreter*innen, Schlüsselaspekte des IWRM, stehen im Gegensatz zu einem hierarchischen Führungsstil, wie er von den meisten Regierungen praktiziert wird. Wir sehen drei Herausforderungen bei der Umsetzung von IWRM in Südafrika: Erstens, ein duales Governance-System: Die Landschaft der für das Einzugsgebietsmanagement relevanten südafrikanischen Organisationen besteht aus Organisationen des westlichen Governance- und des traditionellen Governance-Systems. Das westliche Governance-System umfasst Organisationen wie das Department of Water and Sanitation (DWS), das mit der Bewirtschaftung der Wasserressourcen beauftragt ist, und das Department of Cooperative Governance and Traditional Affairs, das sich mit der traditionellen Führung in verschiedenen Fragen einschließlich des Landmanagements abstimmt. Gegenwärtig arbeiten diese Organisationen in Land-Wasser-Fragen nicht im erforderlichen Maße zusammen. Zweitens, eine mangelnde Umsetzung der Wassergesetzgebung: Das südafrikanische Wassergesetz von 1998 sieht Behörden für Einzugsgebietsmanagement (Catchment Management Agencies, CMAs) als Netzwerk-Governance-Strukturen vor, die die Einzugsgebiete auf lokaler Ebene bewirtschaften und alle Wassernutzer*innen einbeziehen sollen. Doch nach über 20 Jahren sind diese Strukturen nicht umgesetzt worden. Dies ist auf einen Konflikt von Governance-Stilen zwischen den Stakeholder integrierenden CMAs und dem expertengesteuerten, hierarchischen DWS zurückzuführen. Drittens, Konflikt zwischen Governance-Stilen: In Ermangelung einer CMA haben sich im uMngeni-Einzugsgebiet mehrere informelle oder nicht gesetzlich verankerte Netzwerk-Governance-Strukturen entwickelt (z.B. Foren für Einzugsgebietsmanagement und die uMngeni Ecological Infrastructure Partnership). In einigen Fällen befinden sich Repräsentant*innen dieser Strukturen und Regierungsvertreter*innen im Konflikt über unterschiedliche Ansätze des Wissensmanagements und der Entscheidungsfindung; diese Unterschiede wurzeln in ihrem jeweiligen Governance-Stil. In den vergangenen Jahren hat das DWS einen Prozess zur Erarbeitung der formal notwendigen Strategie des Einzugsgebietsmanagements eingeleitet, der von den Stakeholdern verlangt, sich zu beteiligen und ihre Bedürfnisse zu formulieren. Dieser Prozess könnte zu einem vermittelnden Instrument für Konflikte zwischen den Akteur*innen werden. Wir machen folgende Vorschläge: 1. Um IWRM umzusetzen ist die Integration der traditionellen Führungsebene in Planungsprozesse auf kulturell sensible Weise von entscheidender Bedeutung. 2. Netzwerkstrukturen - von der Regierung gestaltet oder selbst organisiert - können das zur Umsetzung von IWRM erforderliche Sozialkapital auf lokaler und regionaler Ebene schaffen. 3. Um zwischen vorhandenem hierarchischen und Netzwerk-Governance-Wissen zu vermitteln, sollten Managementstrategien auf einem hybriden Governance-Stil beruhen. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:202020&r= |
By: | Lehmann, Ina; Rodríguez de Francisco, Jean Carlo; Spenceley, Anna |
Abstract: | Die Corona-Pandemie ist eine weltweite Gesundheitskrise, die eng mit der globalen Biodiversitätskrise verwoben ist. Sie entstand durch einen zoonotischen Erreger, der von Wildtieren auf den Menschen übersprang. Viren können sich in gestörten Ökosystemen leicht ausbreiten, und mit zunehmendem Kontakt zwischen Menschen und Wildtieren wächst das Risiko einer Übertragung. Der Naturschutz kann entscheidend dazu beitragen, das Risiko weiterer Pandemien zu verringern; gleichzeitig wirkt sich die aktuelle Pandemie in vielerlei Hinsicht auf den Naturschutz aus. In dieser Analyse und Stellungnahme schlagen wir Strategien zur Minderung der negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Naturschutz im Globalen Süden vor. Viele Zoonosen haben dort ihren Ursprung, und die Lebensgrundlagen sind stark von natürlichen Ressourcen abhängig. Das Paper erläutert die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf Naturschutzgebiete sowie die spezifischen Folgen für den Tourismus und den Wildtier-handel - zwei Sektoren, die eng mit solchen Schutzgebieten verbunden sind. Mit dem pandemiebedingten wirtschaftlichen Abschwung geraten die natürlichen Ressourcen in vielen Ländern unter Druck: Für den Naturschutz vorgesehene Mittel werden in den Gesundheitssektor umgeleitet, Länder senken ihre Naturschutzstandards, um die Wirtschaft anzukurbeln, und die arme Bevölkerung in ländlichen Regionen greift zum Überleben auf geschützte natürliche Ressourcen zurück. Diese Trends beschleunigen den Verlust der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen, schaffen günstige Bedingungen für das Auftreten von Zoonosen und bedrohen die Lebensgrundlagen der Menschen. Vor der Corona-Pandemie war der naturnahe Tourismus eine Multi-Milliarden-Dollar-Industrie. Der vorübergehende Einbruch des Tourismus hat positive wie auch negative Auswirkungen auf die nachhaltige Entwicklung. Nachteile erleiden einerseits viele Angestellte im Tourismussektor, die ihren Arbeitsplatz und ihre Lebensgrundlage verloren haben. Außerdem ist eine wichtige Finanzierungsquelle für das Management von Schutzgebieten weggefallen. Andererseits hat der vorübergehend rückläufige Tourismus der Natur Zeit gegeben, sich zu erholen, während der Rückgang des internationalen Flugverkehrs die globalen Kohlenstoffemissionen dieses Sektors gesenkt hat. Der Wildtierhandel - ein wichtiger Faktor in der Verbreitung von Zoonose-Erregern - wurde infolge der Pandemie in einigen Ländern verboten. Doch soziale Schutzmaßnahmen für lokale Gemeinschaften, die von Proteinen aus Wildtieren abhängig sind, fehlen noch weitgehend. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, empfehlen wir, den Naturschutz weiterhin ganz oben auf die internationale Agenda zu setzen, insbesondere inmitten der aktuellen globalen Gesundheitskrise, die sich mit der fortschreitenden Zerstörung von Ökosystemen schnell wiederholen könnte. Umweltgesetze müssen aufrechterhalten und Finanzmittel zur nachhaltigen Sicherung von Lebensgrundlagen zur Verfügung gestellt werden. Die Wiederbelebung des naturnahen Tourismus sollte unterstützt werden, da er nicht nur finanzielle Mittel für den Naturschutz, sondern auch Einkommen für lokale Gemeinden generieren kann. Gleichzeitig sollte die Tourismusindustrie ihren ökologischen Fußabdruck weiter reduzieren. Die Eindämmung des Wildtierhandels muss so gestaltet sein, dass der Proteinbedarf von Gemeinschaften gedeckt bleibt. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:22021&r= |
By: | Furness, Mark; Houdret, Annabelle |
Abstract: | Die Beziehungen zwischen den Staaten und Gesellschaften des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA) befinden sich auch fast ein Jahrzehnt nach den Aufständen von 2011 noch im Wandel. Die Revolten drückten eine weit verbreitete Ablehnung der damaligen Gesellschaftsverträge aus. Diese basierten auf der Umverteilung von Renteneinnahmen aus natürlichen Ressourcen, Transfers und Subventionen als 'Entschädigung' für die Duldung einer politisch und wirtschaftlich autoritären Regierungsweise. In verschiedenen Ländern der Region wie im Irak, in Libyen, in Syrien und im Jemen, aber auch in Algerien, im Libanon und in Palästina wurden die alten Gesellschaftsverträge durch Bürgerkriege und international geförderte Kriege zerstört, teilweise auch schon vor den Aufständen von 2011. Erodierte Gesellschaftsverträge haben die Konflikte in der MENA-Region verursacht - die Unterstützung neuer Gesellschaftsverträge - vor allem in den von Konflikten betroffenen Ländern - sollte daher ein zentrales Ziel der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) sein. Beim "Wiederaufbau" wird häufig nicht beachtet, dass Konflikte nicht mit Friedensabkommen enden, und dass die betroffenen Gesellschaften zur Vermeidung künftiger Gewalt mehr brauchen, als wieder hergestellte Infrastruktur, Institutionen und Investitionen des Privatsektors. Entwicklungsorganisationen sprechen in diesem Zusammenhang von "Resilienz2, um die politische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Stabilität zu fördern, statt eine unkontrollierbare, revolutionäre Transformation zu riskieren. Im Namen der "Resilienz" wurden jedoch häufig nur kurzfristig bestimmte Akteure und Systeme unterstützt. EZ muss mehr leisten als Wiederaufbau und Resilienz, um dem Anspruch langfristiger Stabilität gerecht zu werden. Steht der Gesellschaftsvertrag im Fokus, kann die EZ mit Konfliktstaaten ein wichtiges Bindeglied zwischen Friedenssicherung, Wiederaufbau und längerfristiger sozioökonomischer und politischer Entwicklung sein - und langfristig nachhaltige Stabilität fördern. Die analytische 'Brille' des Gesellschaftsvertrags zeigt, was Geber vermeiden sollten, und verdeutlicht, worauf sich das Engagement in der Übergangszeit nach einem Bürgerkrieg konzentrieren sollte. Beispiele aus der Praxis in der MENA-Region legen nahe, dass Geber neue Gesellschaftsverträge unterstützen können, indem sie sich für (a) Stakeholder-Dialoge, (b) Governance und Reformen sowie (c) sozioökonomische Integration einsetzen. In Libyen hilft der sozioökonomische Dialog, eine wirtschaftliche Zukunftsvision für das Land entwickeln. Das Municipal Development Programme (MDP) in Palästina konzentriert sich auf die Verbesserung der Rechenschaftspflicht und der Leistungserbringung kommunaler Institutionen. Der marokkanische Rat für wirtschaftliche, soziale und Umweltangelegenheiten (CESE) zeigt auf, wie ehemals marginalisierte Gruppen aktiv einbezogen werden können. Diese drei positiven Beispiele zeigen, wie die Zusammenarbeit der gesellschaftlichen Gruppen in den MENA-Ländern gefördert werden kann. Sie verfolgen das Ziel, Entscheidungsprozesse auszuweiten und die Beziehung zwischen Staat und Gesellschaft zu verbessern, und könnten mit externer Unterstützung auch für andere fragile Kontexte angepasst werden. Durch Initiativen dieser Art könnten die Geber einen größeren Beitrag zu nachhaltigen und langfristigen Friedens- und Staatsbildungsprozessen in konfliktbetroffenen MENA-Ländern leisten. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:72020&r= |
By: | Tröltzsch, Jenny; Gerner, Nadine Vanessa; Meergans, Franziska; Stein, Ulf; Sutcliffe, Robynne |
Abstract: | Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen. Im Rahmen des Emscher-Umbaus zeigen sich die vielfältigen Nutzungskonflikte bei einem langfristigen Umbau des Gewässersystems mit dem Ziel der ökologischen Entwicklung. Die Emscher wurde Ende des 19. Jahrhunderts als offener Abwasserkanal ausgebaut. Nach dem Auslaufen des Bergbaus war es im Ruhrgebiet möglich, das Abwasser unterirdisch über Abwasserkanäle abzuführen und die Fließgewässer wieder ökologisch zu verbessern. Dieser Umbauprozess verlangt sektorenübergreifende und interkommunale Koordination vor allem zwischen Wasserwirtschaft, Freiraumentwicklung und Naturschutz. Die durchgeführte Governance-Analyse zeigt, dass Koordination im Emscher-Einzugsgebiet, sowohl vertikal zwischen Akteur*innen unterschiedlicher Ebenen (lokal, regional und national) als auch horizontal zwischen den unterschiedlichen Sektoren, bereits gut funktioniert. Es bestehen z.B. kommunenübergreifende Austauschforen, freiwillige ökologische Baubegleitung, Finanzierungsmöglichkeiten für grüne Infrastrukturprojekte oder ein durch geographische Informationssysteme (GIS) gestütztes Tool zur Koordination städtischer Abteilungen. Die Emschergenossenschaft als regionaler Wasserwirtschaftsverband initiiert viele Prozesse, welche die Gewässer-Umgestaltung mit der Stadt- und Landschaftsplanung verbinden. Verbesserungspotenzial besteht in einer frühzeitigen und umfangreichen Bürger*innenbeteiligung in allen Planungs- und Umsetzungsprozessen, wodurch die Akzeptanz bei den Akteur*innen erhöht werden kann. Planungsprozesse sollten zudem durch eine höhere Flexibilität geprägt sein. Folgende Empfehlungen ergeben sich aus der Analyse: * Die Koordination auf regionaler Ebene hat sich als Erfolgsfaktor herausgestellt. Regionale Akteur*innen stehen dabei in regelmäßigem Austausch. * Das Genossenschaftsprinzip, das die Städte und Unternehmen in der Region zu Träger*innen des Wasserwirtschaftsverbands macht, ist sehr förderlich für die regionale Koordination. * Als hilfreiches Instrument haben sich zudem intersektorale und interkommunale Arbeitsgruppen erwiesen. * Um Nutzungskonflikte frühzeitig zu erkennen und tragfähige Lösungen bzw. Kompromisse zu finden, kann das Konzept der Ökosystemleistungen hilfreich sein. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:122020&r= |
By: | Janus, Heiner; Marschall, Paul; Öhler, Hannes |
Abstract: | Trägt die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) zu Entwicklung bei? Wenn ja, unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang? Diese Fragen sind so alt wie die Entwicklungspolitik selbst. Sie werden seither in der Wissenschaft und der Politik kontrovers diskutiert. Zwei aktuelle Trends rücken Fragen zur Wirksamkeit wieder ganz oben auf die politische Agenda. Erstens wollen EZ-Akteur*innen ihren Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) verstehen und verbessern. Zweitens zweifeln rechtspopulistische Parteien die Relevanz von EZ grundsätzlich an. Dies führt zu Druck auf die Geber, die Wirksamkeit der EZ besser zu belegen. Seit Anfang der 2000er Jahre bemühen sich Geberländer, ihre Verpflichtungen im Rahmen der globalen Wirksamkeitsagenda (u.a. Eigenverantwortlichkeit stärken und Anpassung an Ländersysteme) zu erfüllen. Parallel dazu hat die Forschung neue Einsichten zu Makro-Effekten, Geberbürokratien und Wirkungsevaluierung gesammelt. Allerdings ist die Wirksamkeits-Debatte dabei zunehmend kleinteilig und fragmentiert geworden. Diese Analyse und Stellungnahme gibt einen Überblick über diese Diskussionen und schlägt einen integrativen Ansatz zur Bewertung der Wirksamkeit von EZ vor. Wir argumentieren, dass nur eine integrierte Perspektive den neuen Anforderungen gerecht wird und beantworten kann: warum, wann und wie EZ wirkt. In der Regel arbeiten politische Entscheidungsträger*innen und Forscher*innen in einer oder mehreren von vier (oft unverbundenen) Communities: 1) zu den Makroeffekten der EZ; 2) zu den globalen Wirksamkeitsprinzipien der EZ; 3) zur Struktur und den Instrumenten von EZ-Organisationen; 4) zu den Auswirkungen einzelner Vorhaben. Die erste Community vergleicht die Auswirkungen von EZ zwischen den Ländern, insbesondere im Hinblick auf Wirtschaftswachstum oder andere Entwicklungsindikatoren. Unlängst wurde diese Analyse auf subnationale Ebenen und Akteure*innen ausgeweitet, die Entwicklungsfinanzierung nicht nach den Richtlinien für die staatliche EZ (ODA) melden. Die zweite Community setzt sich für die Förderung globaler Wirksamkeitsprinzipien ein, auf die sich die "traditionellen" Geber und Partnerländer einigten. Fünf Grundsätze der EZ-Wirksamkeit wurden in der Pariser Erklärung (2005) verankert. In der Folge wurde 2011 wurde die Globale Partnerschaft für effektive EZ (GPEDC) ins Leben gerufen. Die dritte Community befasst sich mit dem Management von Entwicklungsorganisationen. Diese setzen zunehmend ergebnisbasierte Management-Instrumente zur Steuerung des Portfolios, zur Rechenschaftslegung, zum Wissensaufbau und zur Kommunikation ein. Die vierte Community konzentriert sich auf Entwicklungsmaßnahmen und die Wirksamkeit einzelner Entwicklungsprojekte. Hier gibt es eine Verlagerung hin zu rigoroseren Methoden bei der Bewertung von Projektwirkungen und einer Zusammenführung von Erkenntnissen durch systematische Untersuchungen. Unserer Analyse zufolge kann ein integrativer Ansatz zur Bewertung der Wirksamkeit von EZ über die vier Communities hinweg helfen Synergien zu nutzen und unbeabsichtigte Folgen zu vermeiden. Darüber hinaus kann eine integrierte Perspektive den Beitrag der EZ für die Erreichung der SDGs im Vergleich zu anderen Politikfeldern verdeutlichen und dazu beitragen, die Wirkungen der EZ in der Öffentlichkeit besser zu kommunizieren. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:112020&r= |
By: | Krings, Katharina; Schwab, Jakob |
Abstract: | Neben der Aufmerksamkeit, die der Blockchain-Technologie (BT) durch ihren Einsatz in Kryptowährungen zuteilwurde, hat sich für die BT einigermaßen unbemerkt von der Öffentlichkeit ein weiteres Einsatz-feld entwickelt: das in der Lieferkette. Lieferketten sind in den vergangenen Jahren immer fragmentierter und globaler geworden, sodass Produkte von der Rohstoffgewinnung häufig bis zum Verkauf unzählige Produktionsschritte durchlaufen, die von Firmen in unterschiedlichen Ländern durchgeführt werden. Die Sicherung der Qualität und Nachhaltigkeit der Produktion in vorangehenden Schritten stellt für viele folgende Produktionsschritte - und so letztlich auch für die Endverbraucher - eine große Herausforderung dar. Die BT verspricht in diesem Zusammenhang große Fortschritte. Einfach gesagt ermöglicht die Blockchain, Daten in einem Netzwerk zu verifizieren, fälschungssicher und rückverfolgbar abzuspeichern und für alle Teilnehmer*innen des Netzwerkes einsehbar zu machen. Die möglichen Vorteile der BT liegen zum einen auf der Seite der Konsument*innen, die die Herkunft von Produkten nachvollziehen können. Das erleichtert nachhaltigen Konsum. Sie liegen zweitens auf der Seite der Produzent*innen, wenn Teile ihrer Lieferketten automatisiert werden und sie ihre Produktqualität und -herkunft kostengünstig nachweisen können. Drittens wird mit der BT die Hoffnung verbunden, dass Lieferketten durch sie inklusiver für kleine und mittelgroße Zulieferer*innen werden können, besonders in Entwicklungsländern. Die BT kann einfacher Vertrauen auch in die von Ihnen gelieferten Zwischengüter schaffen und so Eintrittsbarrieren abbauen. Zusammengenommen könnte die BT daher dazu beitragen, Konsum und Produktion ökologischer, sozial gerechter und inklusiver zu gestalten und so nachhaltige Entwicklung voranzubringen. Bisher haben vor allem sehr große Unternehmen in Pilotprojekte investiert. Einige Produkte können inzwischen sowohl von Firmen als auch von Endverbrauchern in Echtzeit auf ihre Produktionsweise und Herkunft überprüft werden. Während die BT jedoch eingetragene Daten sicher speichert und miteinander 'verkettet', kann die Technologie als solche noch nicht die Korrektheit der eingetragenen Daten sichern. Diese verbleibende Unsicherheit im Digital-Analog-Link kann durch die Verbindung mit anderen Technologien, wie etwa dem Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), gestärkt werden. Die Einhaltung etwa von Arbeits-, Umwelt- oder Tierwohlstandards kann aber nach wie vor weitestgehend nur durch unabhängige analoge Audits überprüft werden. Ein Einsatz der BT bringt daher besonders in solchen Sektoren potenziell umfassende Vorteile, in denen der Digital-Analog-Link erfolgreich überbrückt werden kann, wie etwa im Lebensmittelsektor oder bei besonders hochwertigen Rohstoffen. Für den Einsatz der BT auch von kleinen Zuliefer*innen in Entwicklungsländern sind oftmals die nötigen Bedingungen von digitaler Bildung, Ausstattung, und Infrastruktur nicht gegeben. Hier müssten nationale und internationale Entwicklungspolitiken ansetzen, damit BT-Lösungen ihre Vorteile für inklusive Produktion entfalten können. Auch allgemeine technologische Standards können helfen, Monopolbil-dungen in der Technologieentwicklung durch multinationale Konzerne entgegenzuwirken. Damit könnte die Politik dazu beitragen, das Interesse der Konsument*innen und Produzent*innen mit dem der kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) in der Lieferkette in Einklang zu bringen. |
Keywords: | Blockchain |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:192020&r= |
By: | Schoderer, Mirja; Dombrowsky, Ines |
Abstract: | Diese Veröffentlichung stellt eine von sechs Analysen sektorenübergreifender Herausforderungen für Wasser-Governance dar, die als Teil des STEER-Forschungsprojekts durchgeführt wurden und deren Resultate in separaten Analysen und Stellungnahmen vorliegen. Der Abbau von Mineralien und Metallen geht mit einem großen Wasserfußabdruck einher, sowohl im Hinblick auf die Ressourcen, die für den Abbau selbst benötigt werden, als auch im Hinblick auf die Einleitung schadstoffbelasteter Abwässer in Flussläufe. Diverse politische Steuerungsinstrumente zielen darauf ab, die negative Auswirkungen des Bergbaus auf Wasserressourcen und Bevölkerungsgruppen zu mildern, welche von diesen Ressourcen abhängig sind. Hierzu gehören Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVPs), die Einbindung von Stakeholdern in Planungsprozesse sowie ökonomische Anreize für Abwasserbehandlung noch auf dem Minengelände. Ob und wie diese Instrumente umgesetzt werden, hängt vom nationalen, regionalen und lokalen Kontext ab, da jedes Instrument auf einer Reihe von Voraussetzungen aufbaut. Um die Wirksamkeit dieser Instrumente zu beurteilen, bedarf es daher einer fundierten Analyse des Governance-Systems, in dem sie eingesetzt werden. Die vorliegende Veröffentlichung untersucht diese Zusammenhänge für die Mongolei. Sie betrachtet die Einbeziehung von Stakeholdern und die Schaffung von Anreizen für die Abwasserbehandlung als Schlüsselstrategien zur Verbesserung der Koordination. Zudem richtet sie besonderes Augenmerk auf die personellen und finanziellen Kapazitäten der nachgeordneten Verwaltungseinheiten sowie auf die Verfügbarkeit wasserbezogener Informationen als wesentliche Voraussetzungen für wirksame Governance im Bereich der natürlichen Ressourcen. Wir stellen fest, dass das mongolische Gesetz die Einbindung von Stakeholdern mehrfach vorsieht, vor allem durch Multi-Stakeholder-Plattformen (River Basin Multi-Stakeholder Platforms, RB-MSPs) und Anhörungen betroffener Bevölkerungsgruppen im Zuge der UVP-Verfahren. In der Praxis besteht die RB-MSP oft primär aus Mitarbeiter*innen unterer Verwaltungsebenen und Anhörungen betroffener Bevölkerungsgruppen finden selten statt. Bezüglich ökonomischer Anreize für Abwasserbehandlung, hat die Mongolei im Sommer 2019 Änderungen des Gesetzes über Wasserverschmutzungsgebühren verabschiedet und arbeitet an Umsetzungsrichtlinien. Hier liegen die Herausforderungen darin, Ausgangswerte in Bezug auf Wasserqualität zu bestimmen und eine unabhängige Probenahme und -analyse zu garantieren. Begrenzte personelle und finanzielle Kapazitäten der nachgeordneten Behörden erschweren dies. Wir empfehlen die Beteiligung des Privatsektors und der Zivilgesellschaft in RB-MSPs zu erhöhen und hierbei Unterschiede im sozioökonomischen Status mitzudenken, um gleichberechtigte Diskussionen zu gewährleisten. * die Durchführung öffentlicher Anhörungen als Teil von UVPs sicherzustellen und Verwaltungsverfahren (Lizensierung, UVP-Abnahmen) transparent zu gestalten. * die öffentliche Verfügbarkeit von Wasserdaten zu verbessern * das Gesetz über asserverschmutzungsgebühren zügig umzusetzen, um Anreize für die Behandlung von Bergbauabwässern vor Ort zu schaffen. * die Mittel für nachgeordnete Verwaltungsorgane aufzustocken, ihre institutionellen Kapazitäten zu verbessern und Mittel für RB-MSPs bereitzustellen. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:152020&r= |
By: | Wrobel, Martin (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Althoff, Jörg (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt in Niedersachsen und Bremen zu analysieren, greifen wir auf die von Dengler und Matthes (vgl. 2015b, 2018, 2021) für 2013, 2016 und 2019 berechneten Anteile der Tätigkeiten, die innerhalb eines Berufs durch den Einsatz von Computern oder computergesteuerten Maschinen ersetzt werden könnten, zurück. Im Beobachtungszeitraum sind diese Anteile, auch Substituierbarkeitspotenziale genannt, bundesweit wie auch in den Ländern Niedersachsen und Bremen in nahezu allen Berufssegmenten deutlich gestiegen. Mit 35,4 Prozent in Niedersachsen und 34,7 Prozent in Bremen im Jahr 2019 fällt der Anteil der Beschäftigungsverhältnisse, die ein hohes Substituierbarkeitspotenzial (> 70 Prozent) aufweisen, insgesamt höher aus als im Bund (33,9 Prozent), was vornehmlich auf die unterschiedliche Wirtschaftsstruktur zurückzuführen ist. 2013 lag der entsprechende Anteil im Bund noch bei 14,9, in Niedersachsen bei 15,1 und in Bremen bei 13,3 Prozent. Auf Ebene der Agenturbezirke bewegt sich der Anteil in 2019 zwischen 31,6 Prozent im Bezirk Hannover und 43,3 Prozent in Vechta. Auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte fällt die Spanne der Anteile mit 27,2 Prozent in Goslar und 48,9 Prozent in Salzgitter noch einmal größer aus. Auch mit Blick auf die einzelnen Anforderungsniveaus ist das Substituierbarkeitspotenzial auf allen Ebenen gestiegen. Während in Expertenberufen (Substituierbarkeitspotenzial: rund 26 Prozent in 2019) Tätigkeiten in einem vergleichsweise geringen Umfang von Computern oder computergesteuerten Maschinen übernommen werden könnten, liegt der Wert mit knapp 60 Prozent bei den Helfer- und rund 58 Prozent bei den Fachkraftberufen weit höher. Schließlich arbeiten zwar nach wie vor weniger Frauen als Männer in Berufen mit hohem Substituierbarkeitspotenzial, die Entwicklung zwischen 2013 und 2019 fiel aber für beide Geschlechter ähnlich dynamisch aus. So ist der Anteil der Frauen, die in Berufen arbeiten, die ein hohes Substituierbarkeitspotenzial aufweisen, um 19,3 Prozentpunkte auf 27,3 Prozent gestiegen; der Anteil der Männer wuchs zeitgleich um 18,6 Prozentpunkte auf 39,6 Prozent an. Auf Basis der Ergebnisse der Studie kann geschlussfolgert werden, dass lebenslanges Lernen, betriebsnahe Aus- und Weiterbildungsangebote sowie passgenaue Vermittlungen immer bedeutender werden, um den Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt zu begegnen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Hamburg ; Beruf ; Berufsabschnitt ; Qualifikationsanforderungen ; regionale Disparität ; Digitale Arbeitswelt ; Substitutionseffekte ; Substitutionspotenzial ; Tätigkeitswandel ; technischer Wandel ; 2013-2019 |
Date: | 2021–08–30 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrnb:202101&r= |
By: | Böhme, Stefan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Rossen, Anja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Sautter, Luca |
Abstract: | "Die Gesundheitswirtschaft stellt mit einem Anteil von 14,3 Prozent an der Gesamtbeschäftigung eine bedeutende Branche in Bayern dar, die zwischen 2011 und 2019 um 23,3 Prozent auf fast 780.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und damit im Vergleich zur Gesamtwirtschaft (21,5 Prozent) überdurchschnittlich angewachsen ist. Rund drei Viertel der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft arbeiten im Kernbereich, der Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime umfasst. Weitere Teilbereiche sind Forschung, Entwicklung und Verwaltung, der Handel mit medizinischen Produkten sowie die Herstellung und Produktion von medizinischen Produkten. Die Gesundheitswirtschaft ist nach wie vor eine Frauen- und Teilzeitdomäne. Zudem sind die Beschäftigten etwas älter und höher qualifiziert als im Durchschnitt aller Beschäftigten. Die meisten der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft üben Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Altenpflege aus. Aus den Ergebnissen der Engpassanalyse wird ersichtlich, dass es insbesondere bei den Berufen in der Altenpflege, Berufen in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie bei Berufen in der nicht-ärztlichen Therapie und Heilkunde (z.B. Physiotherapie) deutliche Hinweise auf einen Arbeitskräfteengpass gibt. Zukünftig dürfte die Gesundheitswirtschaft weiter an Bedeutung gewinnen, aber auch mit Problemen konfrontiert werden. So hat der demografische Wandel für den Arbeitsmarkt besonders weitreichende Auswirkungen, denn mit der zunehmenden Zahl der Älteren wird die Zahl der Pflegebedürftigen steigen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter, so dass sich die Frage stellt, inwiefern die professionelle Versorgung der Pflegebedürftigen auch in den kommenden Jahren gewährleistet werden kann." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bayern ; Bundesrepublik Deutschland ; Fachkräftebedarf ; Beschäftigtenstruktur ; Beschäftigungsentwicklung ; Forschung und Entwicklung ; Gesundheitsberufe ; Gesundheitswesen ; Arbeitslosigkeitsentwicklung ; Lohnentwicklung ; Medizin ; Medizintechnik ; Pflegeberufe ; Pflegefachkraft ; regionaler Vergleich ; Arbeitskräftemangel ; Arbeitsmarktentwicklung ; Arbeitsmarktprognose ; 2011-2030 |
Date: | 2020–12–21 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrby:202002&r= |
By: | Roth, Duncan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Kropp, Per (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Sujata, Uwe (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Das Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung sieht vor, dass die Verstromung von Kohle schrittweise reduziert und bis spätestens 2038 vollständig eingestellt wird. Für die Braunkohlereviere Deutschlands bedeutet das, dass die Beschäftigung in den Branchen, die an der Kohleverstromung beteiligt sind, auslaufen wird. Zu diesen hier als Kohlebranchen bezeichneten Sektoren gehören der Braunkohlebergbau, die Bergbaudienstleistungen sowie die Elektrizitätserzeugung. Dieser Bericht widmet sich der Beschäftigung in den Kohlebranchen des Rheinischen Reviers sowie der sogenannten Tagebaukreise. Im Rheinischen Revier umfassen die Kohlebranchen aktuell etwa 9.000 Beschäftigte, von denen wiederum knapp 7.000 in den Tagebaukreisen beschäftigt sind. Dass die Kohlebranchen in diesen beiden Gebieten konzentriert sind, zeigt sich am Anteil an der Gesamtbeschäftigung, der im Rheinischen Revier bei knapp über 1 Prozent und in den Tagegaukreisen bei 1,8 Prozent liegt – verglichen mit einem Anteil von 0,3 Prozent in Nordrhein-Westfalen. Diese räumliche Konzentration betrifft insbesondere die Bereiche des Braunkohlebergbaus und der Bergbaudienstleistungen. Für die Einschätzung der Beschäftigungswirkungen ist vor allem die Altersstruktur der Beschäftigten relevant. Da etwa 70 Prozent der Beschäftigten in den Kohlebranchen mehr als 45 Jahre alt ist, bietet sich bei einem schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung die Möglichkeit, dass dieser bei vielen Beschäftigten mit dem regulären Austritt aus dem Erwerbsleben einhergeht. Für jüngere Beschäftigte werden hingegen Beschäftigungs- und gegebenenfalls Berufswechsel relevant sein. Da die Kohlebranchen Vorleistungen aus anderen Sektoren beziehen und deren Beschäftigte darüber hinaus Konsumgüter und Dienstleistungen aus anderen Wirtschaftszweigen nachfragen, wird ein Ausstieg aus der Kohleverstromung voraussichtlich auch Beschäftigungswirkungen haben, die über die Kohlebranchen hinausgehen. Einer Schätzung zufolge würden im Rheinischen Revier zu den 9.000 direkt betroffenen noch knapp 5.000 weitere Beschäftigte hinzukommen. In welchem Maße solche Effekte eintreten, wird auch davon abhängen, ob neue Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen werden. Aufgrund der Bedeutung von Strompreisen und Versorgungssicherheit ist der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung auch für energieintensive Branchen relevant, welche im Rheinischen Revier etwa 32.000 Beschäftigte umfassen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Nordrhein-Westfalen ; Auswirkungen ; Beschäftigungseffekte ; Beschäftigungsentwicklung ; Betriebsstilllegung ; Bevölkerungsentwicklung ; Braunkohlenbergbau ; Elektrizitätswirtschaft ; Energiekosten ; Energiepolitik ; Landkreis ; Lohnentwicklung ; Reformpolitik ; regionaler Vergleich ; unternehmensbezogene Dienstleistungen ; verarbeitendes Gewerbe ; Wirtschaftsstrukturwandel ; 2010-2038 |
Date: | 2020–06–25 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrnr:202002&r= |
By: | Sieglen, Georg (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "In den vergangenen zehn Jahren ist die Nettomigration (Zuzüge minus Fortzüge) in Deutschland und Nordrhein-Westfalen deutlich gestiegen. Insbesondere im Zusammenhang mit der EU-Osterweiterung und der Fluchtmigration aus Regionen, in denen gewaltsame Konflikte zum Ausbruch kamen, haben sich auch für den Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen Veränderungen ergeben. Dies gibt Anlass, die Arbeitsmarktsituation von Zugewanderten und Ausländern im Land genauer zu beleuchten. Mit der gestiegenen Zuwanderung ist auch die Zahl ausländischer sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Land in den vergangenen Jahren gestiegen. Während Beschäftigte aus den Asylherkunftsländern relativ gleichmäßig über das Land verteilt sind, zeigen sich bei nichtdeutschen, von der Arbeitnehmerfreizügigkeit profitierenden EU-Bürgern je nach Herkunftsregion unterschiedliche regionale Beschäftigungsschwerpunkte. Ebenso ergeben sich bei den nach der Staatsangehörigkeit differenzierten Gruppen von Beschäftigten deutliche Unterschiede im Hinblick auf die Berufs- und die Wirtschaftsstruktur. Eine Rolle dürften dabei unter anderem unterschiedliche Einstiegsbarrieren in Bezug auf Sprache und Qualifikation spielen. Abgesehen von den europäischen Nachbarstaaten im Westen verfügen ausländische Beschäftigte zu höheren Anteilen über keinen formalen Ausbildungsabschluss und arbeiten häufiger in Helfertätigkeiten. Auch bei einer nach Anforderungsniveaus differenzierten Betrachtung der Medianentgelte sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigter zeigen sich deutliche Unterschiede. Entsprechend sind auch die Anteile von Beschäftigten mit Niedriglöhnen bei Ausländern überwiegend höher als bei Deutschen. Zwar zeichnen sich in den vergangenen Jahren vielfach Verbesserungen im Hinblick auf die Arbeitsmarktintegration von Migranten im Land ab, gleichwohl sollten Maßnahmen zur Verbesserung der Qualifikationsstruktur von Migranten als arbeitsmarktpolitische Aufgabe an Bedeutung gewinnen. Dies legen die nach wie vor deutlich schlechtere Qualifikationsstruktur vieler Migrantengruppen und der im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und dem Strukturwandel in Folge technologischer Neuerungen zukünftig zu erwartende Fachkräftebedarf nahe." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Nordrhein-Westfalen ; Asylbewerber ; Ausländerbeschäftigung ; Ausländerquote ; ausländische Arbeitnehmer ; berufliche Integration ; EU-Bürger ; Beschäftigungsentwicklung ; Einwanderer ; Einwanderung ; Entwicklung ; Erwerbsbeteiligung ; Herkunftsland ; Arbeitslosigkeitsentwicklung ; Qualifikationsstruktur ; regionaler Vergleich ; 2008-2018 |
Date: | 2020–03–02 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrnr:202001&r= |
By: | Lawitzky, Corinna (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel in Sachsen und den sächsischen Kreisen. Dabei unterscheiden wir zwischen dem sektoralen, dem intrasektoralen und dem regionalen Strukturwandel. Der sektorale Strukturwandel zeigt sich in Sachsen, wie auch im restlichen Deutschland, durch die Abnahme des primären und des sekundären Sektors sowie einer Zunahme des tertiären Sektors. In Bezug auf den intrasektoralen Strukturwandel gibt es verschiedene strukturelle Veränderungen. Es werden zum Beispiel eine zunehmende Alterung und Akademisierung der Beschäftigten sichtbar. Auch der Anteil der Beschäftigten in Teilzeit bzw. mit mehreren Beschäftigungsverhältnissen steigt. Zudem hat die Digitalisierung Auswirkungen auf die Berufe und Tätigkeitsprofile, wobei stark von der Digitalisierung betroffene Berufe eher ein geringeres Beschäftigungswachstum aufweisen. Im Zuge der Energiewende ergeben sich mit Blick auf den Produktionsprozess hauptsächlich Veränderungen der regionalen Wirtschaftsstruktur. Hierbei wird sich der Kohleausstieg im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier insbesondere auf die Wertschöpfung in diesen Regionen auswirken. Der Umstieg auf die Produktion von Elektroautos wird für rund die Hälfte der Beschäftigten der Automobilindustrie Sachsens Veränderungen mit sich bringen. Dabei weisen Wirtschaftszweige, die davon potenziell eher profitieren, bereits jetzt eine bessere Beschäftigungsentwicklung auf." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Sachsen ; Auswirkungen ; Automobilindustrie ; Berufsgruppe ; Beschäftigtenstruktur ; Beschäftigungsentwicklung ; Betriebsstilllegung ; Braunkohlenbergbau ; demografischer Wandel ; Elektrotechnik ; Höherqualifizierung ; IAB-Beschäftigtenhistorik ; Landkreis ; Altersstruktur ; Qualifikationsstruktur ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; Strukturwandel ; Substitutionspotenzial ; technischer Wandel ; Teilzeitarbeit ; Wirtschaftsstrukturwandel ; 1980-2018 |
Date: | 2020–06–25 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrsa:202002&r= |
By: | Friesen, Ina; Janauschek, Leon |
Abstract: | Langanhaltende Krisen und das vermehrte Auftreten von Naturkatastrophen führen dazu, dass eine nie dagewesene Zahl von Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen ist. Doch die Kluft zwischen dem Bedarf und den verfügbaren Mitteln der internationalen Gemeinschaft wird immer größer. Um diese Ressourcenlücke zu schließen, will die Europäische Union (EU) verstärkt sogenannte "Emerging Donors" wie China, dazu ermutigen, ihre Finanzbeiträge zu erhöhen. Obgleich Chinas Beteiligung im internationalen humanitären System bislang zurückhaltend war, deutet sein verstärktes Engagement während der Corona-Pandemie auf eine veränderte Haltung hin. So hat China Hunderte Tonnen an persönlicher Schutzausrüstung (PSA) ins Ausland geliefert, medizinische Teams entsandt und 100 Millionen USD an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Vereinten Nationen (UN) gespendet. Trotz der zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen China und der EU eröffnet der verstärkte humanitäre Einsatz Pekings die Möglichkeit für die EU, sich gemeinsam mit China im humanitären Sektor zu engagieren. Dabei sollte die EU eine langfristige Strategie für eine mögliche Zusammenarbeit im humanitären Bereich entwickeln. Ein Dialog, der die unterschiedlichen Ansätze beider Akteure berücksichtigt und sich auf Gemeinsamkeiten fokussiert, könnte die Tür zu einer möglichen Zusammenarbeit öffnen. Diese könnte nicht nur dazu beitragen, die Finanzierungslücke zu verkleinern, sondern würde auch das Potenzial für eine bessere Koordinierung bei der Bereitstellung von Hilfsmaßnahmen bergen. China begreift humanitäre Hilfe als einen Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit, leistet den Großteil seiner Hilfe bilateral und engagiert sich hauptsächlich nach Naturkatastrophen. Die EU hingegen trennt ihre humanitäre Hilfe von Entwicklungszusammenarbeit und leistet humanitäre Hilfsmaßnahmen über Nichtregierungsorganisationen (NGOs), UN-Agenturen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Diese Analyse und Stellungnahme arbeitet die Merkmale der chinesischen humanitären Hilfe heraus und skizziert zwei Bereiche, auf die sich die EU in ihrem Bemühen um einen Dialog mit China konzentrieren könnte. Ernährungssicherheit: Ernährungsfragen und die Unterstützung bei der Lebensmittelversorgung stellen einen Schlüsselbereich des Engagements beider Akteure dar. Die EU sollte sich dafür einsetzen, dass China seine Beiträge zur globalen Ernährungssicherheit über das Welternährungsprogramm (World Food Programme - WFP) aufstockt. Damit könnte ein politischer Dialog darüber einhergehen, wie sich die Zusammenarbeit bei der Gewährleistung der Ernährungssicherheit intensivieren ließe. Vorausschauende humanitäre Hilfe: China hat besonders beim Umgang mit Naturkatastrophen eine große Expertise aufgebaut. Eine verbesserte Katastrophenvorsorge ist eine der Prioritäten im Strategieplan der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (DG ECHO) für 2020-2024. Da beide Parteien ein Interesse an vorausschauender humanitärer Hilfe haben, kann der Wissensaustausch in diesem Bereich ein Wegbereiter für eine zukünftige Zusammenarbeit sein. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:32021&r= |
By: | Kotte, Volker (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Stöckmann, Andrea (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Im Zuge des demografischen Wandels werden mehr ältere und weniger jüngere Menschen in Schleswig-Holstein leben. Die Zahl der Menschen, die professionelle Pflegeleistungen in Anspruch nehmen, nimmt deutlich zu, gleichzeitig verlassen viele Beschäftigte in den nächsten Jahren altersbedingt die Pflegebranche. Diese Studie untersucht den Personalbedarf in der Pflegebranche Schleswig-Holsteins bis 2030 auf Kreisebene. Dabei greifen wir auf eine Branchenabgrenzung nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) zurück. Der künftige Personalbedarf setzt sich aus einem Ersatzbedarf für altersbedingt ausscheidende Mitarbeiter und einem Zusatzbedarf durch vermehrte Nachfrage nach Pflegedienstleistungen zusammen. Wir greifen auf Szenarien zum Pflegebedarf der Bevölkerung und zum Renteneintritt der Beschäftigten zurück, die jeweils den Status quo und ein günstigeres Szenario modellieren. Landesweit wird die Zahl der Menschen, die professionelle Pflege in Anspruch nehmen, von gegenwärtig rund 71.000 (Basisjahr 2019) auf rund 81.000 bis 89.000 im Jahr 2030 steigen. Zeitgleich werden Beschäftigte zwischen 13.000 und 18.000 Vollzeitäquivalenten in Rente gehen. Im Saldo werden bis 2030 im günstigen Szenario etwa 20.000 Vollzeitäquivalente neu- oder nach zu besetzen sein, im Status-quo-Szenario über 30.000. Damit stellt der demografische Wandel die Personalrekrutierung in der Pflegebranche vor besondere Herausforderungen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Schleswig-Holstein ; Beschäftigungsentwicklung ; Bevölkerungsprognose ; Landkreis ; Altenpflege ; Altenpfleger ; ambulante Versorgung ; Personalbedarf ; Personalersatzbedarf ; Pflegebedürftigkeit ; Pflegeberufe ; Pflegefachkraft ; regionaler Vergleich ; stationäre Versorgung ; Szenario ; Arbeitsmarktprognose ; 2008-2030 |
Date: | 2021–06–07 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrno:202102&r= |
By: | Kotte, Volker (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Stöckmann, Andrea (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Im Zuge des demografischen Wandels werden zukünftig mehr ältere und weniger jüngere Menschen in Hamburg leben. Die Zahl der Menschen, die professionelle Pflegeleistungen in Anspruch nehmen, nimmt deutlich zu, gleichzeitig verlassen viele Beschäftigte in den nächsten Jahren altersbedingt die Pflegebranche. Diese Studie untersucht den Personalbedarf in der Pflegebranche Hamburgs bis 2035. Dabei greifen wir auf eine Branchenabgrenzung nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) zurück. Der künftige Personalbedarf setzt sich aus dem Ersatzbedarf für altersbedingt ausscheidende Beschäftigte und dem Zusatzbedarf durch vermehrte Nachfrage nach Pflegedienstleistungen zusammen. Wir entwerfen Szenarien zum Pflegebedarf der Bevölkerung und zum Renteneintritt der Beschäftigten, die jeweils ein günstigeres und ungünstigeres Szenario modellieren. Landesweit wird die Zahl der Menschen, die professionelle Pflege in Anspruch nehmen, von gegenwärtig rund 41.000 (Basisjahr 2019) auf rund 46.000 bis 51.000 im Jahr 2035 steigen. Zeitgleich werden Beschäftigte zwischen 9.500 und 11.000 Vollzeitäquivalenten in Rente gehen. Im Saldo werden bis 2035 im günstigen Szenario etwa 13.000 Vollzeitäquivalente neu- oder nach zu besetzen sein, im Status-quo-Szenario über 17.000. Damit stellt der demografische Wandel die Personalrekrutierung in der Pflegebranche vor besondere Herausforderungen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Hamburg ; Beschäftigungsentwicklung ; Bevölkerungsprognose ; Altenpflege ; Altenpfleger ; ambulante Versorgung ; Personalbedarf ; Personalersatzbedarf ; Pflegebedürftigkeit ; Pflegeberufe ; Pflegefachkraft ; regionaler Vergleich ; stationäre Versorgung ; Szenario ; Arbeitsmarktprognose ; 2008-2030 |
Date: | 2021–06–07 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrno:202104&r= |
By: | Koch, Anne; Kuhnt, Jana |
Abstract: | Unter dem Leitgedanken 'Leave no one behind' hat sich die Weltgemeinschaft mit der Agenda 2030 zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen armer und marginalisierter Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Zu ihnen gehören in vielen Fällen auch Geflüchtete und Migrant*innen. Um Fortschritte in der Umsetzung der Agenda 2030 sichtbar zu machen, wurde ein strukturierter Prozess aufgesetzt. Hierfür sind die Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs) maßgebend. Die gesonderte Berücksichtigung von Geflüchteten und Migrant*innen in dieser Fortschrittsüberprüfung war von Anfang an vorgesehen. Dies stellt jedoch hohe Anforderungen an die Datenverfügbarkeit: Um im strukturierten Überprüfungsprozess der SDGs Veränderungen in der Lebenssituation migrantischer Bevölkerungsgruppen nachvollziehbar zu machen, bedarf es nach Migrationsstatus aufgeschlüsselte Daten. Diese Aufschlüsselung ermöglicht es, Rückschlüsse auf das Wohlergehen der Geflüchteten und Migrant*innen zu ziehen. Ziel 17.18 der Agenda 2030 fordert explizit die differenzierte Berücksichtigung dieser Bevölkerungsgruppe in den personenbezogenen SDGs sowie den hierfür notwendigen Kapazitätsausbau im Bereich der Datenerhebung. Zensusdaten, Daten aus nationalen Verwaltungsregistern und Stichprobenerhebungen stellen mögliche Quellen zur Erreichung dieser Zielsetzung dar; allerdings unterscheiden sich diese Datensätze hinsichtlich ihrer Reichweite und Fähigkeit, verschiedene Arten von Informationen zu erfassen und bilden jeweils nur einen Teil der Realität ab. Fünf Jahre nach Verabschiedung der SDGs ist die Bilanz daher ernüchternd: Nach wie vor fehlen in den meisten Ländern nach Migrationsstatus disaggregierte Daten. Damit wächst die Gefahr, dass sich bestehende Benachteiligungen verstetigen oder verstärken. Im Kontext ihres umfassenden Engagements für die Umsetzung der SDGs sollte sich die Bundesregierung dafür einsetzen, dass Geflüchtete und Migrant*innen im Follow-Up- und Review-Prozess der Agenda 2030 systematisch berücksichtigt werden. Für die von der VN ausgerufene 'Dekade der Umsetzung' leiten sich hieraus folgende Empfehlungen ab: * Harmonisierung von Migrationsdefinitionen: Bei der Datenerhebung sollten die von der VN-Statistikkommission empfohlenen Definitionen verwendet werden. * Unterstützung der Datenerhebung: Die personellen und finanziellen Kapazitäten der nationalen Statistikbehörden in Partnerländern sollten systematisch gestärkt werden. * Stärkung von Synergien: Zwischen migrationsspezifischen Datenzentren und übergeordneten, eng mit dem SDG-Prozess verbundenen Dateninitiativen sollten Brücken geschlagen werden. * Ausbau von Migrationsexpertise im SDG-Prozess: Um Veränderungen in der Lebenssituation von Migrant*innen und Geflüchteten stärker zu berücksichtigen, sollte Migrationsexpertise systematischer als bisher in die Vorbereitung der SDG-Reviews eingebunden werden. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:82020&r= |
By: | Müngersdorff, Maximilian; Stoffel, Tim |
Abstract: | Von den fast 500 Milliarden Euro, die in Deutschland jährlich für die öffentliche Beschaffung ausgegeben werden, entfallen mehr als 50 Prozent auf Kommunen. Neben dem Preis können bei der Auftragsvergabe auch soziale Kriterien zum Tragen kommen (Socially Responsible Public Procurement, SRPP). Somit birgt die öffentliche Beschaffung ein großes Potenzial, zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern im Sinne von Ziel 12 der Agenda 2030 beizutragen. Bislang nutzen deutsche Kommunen diesen Hebel aber nur zurückhaltend. Was ist zu tun, um dies zu ändern? Es gibt nicht den einen Goldstandard für die Umsetzung von SRPP in deutschen Kommunen. Abbildung 1 zeigt einen Baukasten unterschiedlicher Maßnahmen, die je nach kommunalem Kontext und differenziert nach Einführungs- und Konsolidierungsphase genutzt werden können und sich über drei Dimensionen erstrecken - eine regulatorische, eine institutionelle und eine individuelle. Obwohl lokale Maßnahmen somit unterschiedlich aussehen können, ergeben sich folgende allgemeine Empfehlungen für Politik und Praxis: 1. In Bezug auf die regulatorische Dimension sollten Gesetze und Vorschriften zu SRPP auf allen politischen Ebenen klar und ambitioniert gefasst sein und somit Orientierung für die praktische Umsetzung bieten. Dazu müssen Vorschriften - auch Ratsbeschlüsse - detailliert und klar für die Beschaffungspraxis 'übersetzt' werden (z.B. in Formblättern, Dienstanweisungen oder elektronischen Einkaufskatalogen). 2. In Bezug auf die institutionelle Dimension können drei Maßnahmen dazu beitragen, kommunale Beschaffungsorganisation sozialverträglicher zu gestalten. Erstens müssen Entscheidungsträger*innen die Beschaffung als strategische Stellschraube anerkennen, mit deren Hilfe kommunale Interessen und Ziele verfolgt werden können. Zweitens sollten strategische Beschaffungsinstrumente intensiver genutzt werden (z.B. durch Bieterdialoge oder elektronische Einkaufskataloge). Drittens sollten Defizite in den Arbeits- und Kommunikationsstrukturen identifiziert und angegangen werden. Die meist dezentrale Beschaffung in deutschen Kommunen erschwert eine strategisch abgestimmte Beschaffungsplanung und -erfassung deutlich. Hilfreich ist daher die Einrichtung von Stellen, die speziell für SRPP bzw. nachhaltige Beschaffung zuständig sind. 3. In Bezug auf die individuelle Dimension ist persönliches Engagement aktuell der wichtigste Erfolgsfaktor für kommunale SRPP-Maßnahmen. Wichtigster Auslöser hierfür ist die persönliche Überzeugung engagierter Personen. Dieser Erfolgsfaktor ist somit von außen nur schwer zu beeinflussen. Der Fokus sollte daher auf den anderen Auslösern für persönliches Engagement liegen: Austausch, Information und Weiterbildung. Damit sozialverantwortliche öffentliche Beschaffung mittelfristig der Standard wird, müssen insbesondere Maßnahmen in den regulatorischen und institutionellen Dimensionen ergriffen werden. Engagierte Personen sind wichtig, ihr Auftreten aber kaum steuerbar. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:92020&r= |
By: | Eichfelder, Sebastian; Kluska, Mike; Knaisch, Jonas; Selle, Juliane |
Abstract: | Wir vergleichen den Einfluss von zwei unterschiedlichen steuerpolitischen Strategien - eine dauerhafte Senkung der Unternehmenssteuerbelastung (etwa des Körperschaftsteuersatzes) und temporäre steuerliche Investitionsanreize (etwa durch Sonderabschreibungen). Dabei greifen wir sowohl auf die empirische Literatur zum Einfluss von Unternehmenssteuern auf die Standortwahl und Investitionen als auch auf international anerkannte Indizes zur Standortattraktivität zurück. Unternehmensbefragungen, die ökonomische Literatur sowie insbesondere übliche Standortindizes legen nahe, dass der Einfluss der Unternehmensbesteuerung auf die Standortattraktivität Deutschlands moderat ist. Demgegenüber legen internationale Indizes nahe, dass Deutschland erhebliche Defizite in standortrelevanten Bereichen aufweist (Demographie, Digitalisierung, Infrastruktur). Wir argumentieren, dass sich die steuerliche Finanzpolitik insbesondere auf Förderung von Investitionen konzentrieren sollte, um entsprechende Defizite auszugleichen. Dabei erscheinen in der aktuellen Konstellation gerade Sonderabschreibungen als effektives und kostengünstiges Instrument der Steuerpolitik zur Förderung der Investitionstätigkeit und Standortattraktivität. |
Keywords: | Standortattraktivität,Investitionstätigkeit,Steuerpolitik,Wachstum |
JEL: | H20 H21 H23 H25 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:arqudp:266&r= |
By: | Kotte, Volker (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Stöckmann, Andrea (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Im Zuge des demografischen Wandels werden zukünftig mehr ältere und weniger jüngere Menschen in Mecklenburg-Vorpommern leben. Die Zahl der Menschen, die professionelle Pflegeleistungen in Anspruch nehmen, nimmt deutlich zu, gleichzeitig verlassen viele Beschäftigte in den nächsten Jahren altersbedingt die Pflegebranche. Diese Studie untersucht den Personalbedarf in der Pflegebranche Mecklenburg-Vorpommerns bis 2035 auf Kreisebene. Dabei greifen wir auf eine Branchenabgrenzung nach der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) zurück. Der künftige Personalbedarf setzt sich aus einem Ersatzbedarf für altersbedingt ausscheidende Beschäftigte und einem Zusatzbedarf durch vermehrte Nachfrage nach Pflegedienstleistungen zusammen. Wir entwerfen Szenarien zum Pflegebedarf der Bevölkerung und zum Renteneintritt der Beschäftigten, die jeweils ein günstigeres und ungünstigeres Szenario modellieren. Landesweit wird die Zahl der Menschen, die professionelle Pflege in Anspruch nehmen, von gegenwärtig rund 56.000 (Basisjahr 2019) auf rund 70.000 bis 77.000 im Jahr 2035 steigen. Zeitgleich werden Beschäftigte zwischen 10.500 und 12.200 Vollzeitäquivalenten in Rente gehen. Im Saldo werden bis 2035 im günstigen Szenario etwa 17.000 Vollzeitäquivalente neu- oder nach zu besetzen sein, im Status-quo-Szenario über 22.000. Damit stellt der demografische Wandel die Personalrekrutierung in der Pflegebranche vor besondere Herausforderungen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Mecklenburg-Vorpommern ; Beschäftigungsentwicklung ; Bevölkerungsprognose ; Landkreis ; Altenpflege ; Altenpfleger ; ambulante Versorgung ; Personalbedarf ; Personalersatzbedarf ; Pflegebedürftigkeit ; Pflegeberufe ; Pflegefachkraft ; regionaler Vergleich ; stationäre Versorgung ; Szenario ; Arbeitsmarktprognose ; 2008-2030 |
Date: | 2021–06–07 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrno:202103&r= |
By: | Jost, Oskar (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Seibert, Holger (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Wiethölter, Doris (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Der vorliegende regionale Bericht für Berlin und Brandenburg betrachtet die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kurzarbeit und Beschäftigung bis Oktober 2020 bzw. bis Februar 2021. Unmittelbar nach Beginn der Maßnahmen zur Viruseindämmung stiegen die Anteile der Personen in Kurzarbeit im März und April des Jahres 2020 erheblich an und reduzierten sich mit Lockerung der Einschränkungen über den Sommer 2020 hinweg. Hiervon betroffen waren besonders die Gastronomie und Beherbergung, die weit überdurchschnittliche Anteile an Beschäftigten in Kurzarbeit verzeichneten und zugleich zahlenmäßig von großer Relevanz für Berlin und Brandenburg sind. Weiterhin wird deutlich, dass Kurzarbeit nicht alle Beschäftigungsrückgänge verhindern konnte. Hierbei ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen einerseits aber auch zwischen Berlin und Brandenburg andererseits. Eine Gegenüberstellung der langfristigen Wachstumsraten der Beschäftigung und kurzfristigen Veränderungen seit Beginn der Pandemie zeigt, dass insbesondere in den Bereichen Gastronomie/Beherbergung und Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen mit einer raschen Erholung nach Ende der Pandemie zu rechnen ist." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Berlin ; Berlin-Brandenburg ; Brandenburg ; Pandemie ; Auswirkungen ; Beschäftigungseffekte ; Beschäftigungsentwicklung ; Kurzarbeit ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; 2010-2021 |
Date: | 2021–07–05 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrbb:202102&r= |
By: | Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Stabler, Jochen (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Frauen sind von der Corona-Krise weitaus stärker betroffen, als dies in früheren Krisen der Fall war. Unter anderem sind sie stärker in systemrelevanten Berufen vertreten, also denjenigen Berufen, die als unverzichtbar für das Funktionieren der Gesellschaft und die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur gelten. Gleichzeitig aber haben sie in einem größeren Maße als Männer die Möglichkeit, zumindest zeitweise von zu Hause zu arbeiten und damit den Vorgaben des Arbeitsschutzes und der sozialen Distanzierung nachzukommen. Vor diesem Hintergrund unterzieht die vorliegende Analyse die Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern in den systemrelevanten Berufen sowie deren Homeoffice-Potenziale im Saarland einer umfassenden Bestandsaufnahme. Im Saarland arbeitet rund ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den systemrelevanten Berufen. Diese werden überwiegend von Frauen ausgeübt und umfassen neben Produktionsberufen hauptsächlich ein breites Spektrum von verschiedenen Dienstleistungsberufen. Die Studie zeichnet ein sehr differenziertes Bild der systemrelevanten Berufe, in denen Frauen vielfach eine ungünstigere Arbeitsmarktsituation als Männer aufweisen. In einigen Berufen jedoch ist die Situation der Frauen ähnlich oder sogar besser als die der Männer. Frauen arbeiten in frauendominierten Berufen vorwiegend in Teilzeit, während Männer hauptsächlich eine Vollzeittätigkeit ausüben. In der Gesundheits- und Krankenpflege, in der Verwaltung und Humanmedizin stimmen beide Geschlechter weitgehend in den ausgeübten Tätigkeitsniveaus überein. Hingegen haben sich die Männer in den meisten anderen systemrelevanten Berufen auf komplexere Aufgaben spezialisiert. Dies trifft sowohl auf Berufe zu, in denen einfache Helfertätigkeiten dominieren, als auch auf solche, die durch Aufgaben für Fachkräfte geprägt werden. Die Ausübung komplexerer Tätigkeiten geht mit einer besseren Bezahlung einher. Die stärkere Spezialisierung von Männern auf komplexere Tätigkeiten innerhalb der meisten systemrelevanten Berufe steht daher auch in Zusammenhang damit, dass sie in vielen dieser Berufe höher entlohnt werden als Frauen. Aber dennoch verdienen Frauen in den systemrelevanten Berufen insgesamt etwas besser als Männer. Der Grund hierfür ist, dass Frauen sich insgesamt stärker auf die besser entlohnten systemrelevanten Berufen (z. B. Pharmazie, Verwaltung, Medizinisches Laboratorium) konzentrieren, wogegen Männer weitaus häufiger in den Berufen (z. B. Objekt- und Personenschutz, Fahrzeugführung im Straßenverkehr) mit niedrigeren Löhnen arbeiten. Außerdem sind Frauen in den meisten systemrelevanten Berufen seltener von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Saarland kann theoretisch etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten zumindest zeitweise im Homeoffice arbeiten. Hierbei haben Frauen ein wesentlich höheres Homeoffice-Potenzial als Männer. Diese Diskrepanz beruht hauptsächlich auf der geschlechtsspezifischen Berufssegregation und hiermit verbundenen unterschiedlichen Tätigkeitsstrukturen. Außerdem prägt ein Stadt-Land-Gefälle die Zugangsmöglichkeiten für mobiles Arbeiten. Hier hätten Frauen aufgrund ihrer stärker auf städtischen Arbeitsmärkten nachgefragten Tätigkeiten (z. B. in Unternehmensführung und Verwaltung) theoretisch einen besseren Zugang zum Homeoffice als Männer. In systemrelevanten Berufen gibt es nur ein geringes Homeoffice-Potenzial, da vielfach die physische Präsenz am Arbeitsplatz erforderlich ist. Demgegenüber bieten Arbeitsplätze mit komplexeren Arbeitsinhalten wie bei Spezialisten und Experten einen besseren Zugang zu Homeoffice. Die Rahmenbedingungen sollten künftig verbessert werden, um die stärkere Betroffenheit von Frauen in der aktuellen Krise (z.B. höheres Infektionsrisiko in systemrelevanten Pflege- und Gesundheitsberufen, höhere Belastung durch Sorgearbeit) in kommenden Krisen zu verringern, aber auch auf lange Sicht zu verbessern. Es bestehen u. a. Ansatzpunkte bei einer besseren finanziellen Entschädigung für Lohnausfälle der Eltern bei Kita- und Schulschließungen, bessere Voraussetzungen für die ausgewogenere Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Partnern, ein Ausbau der Betreuungsinfrastruktur sowie eine höhere Entlohnung in systemrelevanten Berufen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Saarland ; Pandemie ; Auswirkungen ; Beruf und Familie ; Berufsgruppe ; Dienstleistungsberufe ; Frauen ; Frauenberufe ; geschlechtsspezifische Faktoren ; geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt ; Männerberufe ; öffentliche Dienstleistungen ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; mobiles Arbeiten ; Telearbeit ; Telearbeitnehmer ; Arbeitsplatzpotenzial ; 2019-2020 |
Date: | 2021–07–20 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrrp:202101&r= |
By: | Wydra-Somaggio, Gabriele (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Im Rahmen einer Anhörung der Enquete-Kommission 'Digitalisierung im Saarland' des Saarländischen Landtags am 11. November 2019 wurden in einer Stellungnahme die Fragen, die von allen Fraktionen diskutiert wurden, beantwortet. Diese Fragen zum Thema 'Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit im Saarland' beziehen sich auf mögliche Änderungen und Folgen der Digitalisierung für Arbeitsmarkt, Ausbildung und Qualifizierung sowie Arbeitszeitmodelle. In Anlehnung an die o. g. Stellungnahme wurden die Fragen erneut aufgegriffen und in der vorliegenden Veröffentlichung für den rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt betrachtet und ausgewertet. Es wird gezeigt, dass Rheinland-Pfalz von der Digitalisierung betroffen sein wird, es aber große regionale Unterschiede gibt. Insgesamt war der Beschäftigungseffekt des technologischen Fortschritts in der Vergangenheit insgesamt stets positiv. Dennoch haben technologische Entwicklungen zu Strukturverschiebungen zwischen Branchen und Berufen geführt; dieser strukturelle Wandel wird sich in Zukunft weiter fortsetzen. Dadurch werden sich die Anforderungen an die Qualifikationen von Fachkräften für die Ausübung von Berufen weiter verändern. Es wird aufgezeigt, dass die Ausbildungsinhalte sich schneller an die Bedürfnisse der Betriebe anpassen müssen. Zudem sollte der Weiterbildung derselbe Stellenwert wie der beruflichen Erstausbildung eingeräumt werden, da in der Hauptsache die derzeit aktiven Erwerbstätigen die Digitalisierung bewältigen müssen. Im Zuge der digitalen Transformation sind neue Arbeitsformen wie das Arbeiten über digitale Plattformen (Crowdworking) entstanden, welche zurzeit aber nur eine geringe Bedeutung gegenüber anderen Beschäftigungsformen haben. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen ist aber eine weitere Bedeutungszunahme dieser neuen Arbeitsformen zu erwarten. Daher besteht Handlungsbedarf, die derzeit geltenden Rahmenbedingungen zur Definition von Arbeitsverhältnissen, Arbeitszeitregelungen und sozialer Absicherung grundlegend an die Entwicklung der digitalen Arbeitswelt anzupassen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Rheinland-Pfalz ; Auswirkungen ; Berufsausbildung ; Berufsgruppe ; Beschäftigungseffekte ; sektorale Verteilung ; Substitutionspotenzial ; technischer Wandel ; Weiterbildung ; Zukunft der Arbeit ; Arbeitszeitmodell ; 2013-2019 |
Date: | 2020–04–22 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrrp:202002&r= |
By: | Rauch, Theo; Brüntrup, Michael |
Abstract: | Es herrscht weitgehend Konsens, dass die Sicherstellung der Welternährung nicht ohne die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern (nachfolgend Produzent*innen) in Afrika, Lateinamerika und Asien möglich sein wird. Dies sind bis zu 570 Millionen Betriebe bzw. 2 Milliarden Menschen. Schon aufgrund der sehr großen Zahl ist auch für die Erreichung weiterer Nachhaltigkeitsziele eine nachhaltige Entwicklung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft unabdingbar. Kontrovers diskutiert wird die Frage, wie Kleinbauernhaushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen diese Herausforderungen bei wachsender Weltbevölkerung und bei zunehmend knapper Agrarfläche bewältigen sollen. In der Diskussion um zielführende Entwicklungs- und Förderstrategien lassen sich vier wesentliche Kontroversen erkennen: Fokus (ganzheitliche oder spezialisierte Unterstützung), Technologie (Low- oder High-input-Landwirtschaft), institutioneller Rahmen (vornehmlich staatliche oder privatwirtschaftliche Dienstleistungen) und Ausrichtung der Marktorientierung (lokale bzw. regionale oder globale Ausrichtung). Mittlerweile werden diese vier strategischen Kontroversen kombiniert zu zwei "idealisierten" agrarpolitischen Grundorientierungen: einer auf ökologischen Prinzipien und lokalem Wissen basierenden, input-extensiven, auf lokale bzw. regionale (Nahrungs-)Bedürfnisse ausgerichteten, öffentlich geförderten bäuerlichen Agrarproduktion und als Gegenmodell die Einbettung in eine globale privatwirtschaftliche Agrarwirtschaft basierend auf input-intensiver Modernisierung. Diese auf konzeptioneller Ebene geführte Diskussion findet auf lokaler und praktischer Ebene oft eine Auflösung in pragmatischen Kompromissen. Rein marktwirtschaftlich orientierte Förderansätze verkennen den Bedarf an Diversifizierung und auch Subsistenzorientierung, während zu starke Binnenorientierung Spezialisierungs- und Einkommenschancen vergibt. Staatliche Fördersysteme haben oft gravierende Schwächen, aber private Dienstleister*innen sind oft nur selektiv an bestimmten Betrieben und Produkten interessiert. Externe Betriebsmittel mögen effizient sein, aber die Kosten und Risiken sind für Produzent*innen oft nicht tragbar. Die Analyse der lokalen Bedürfnisse und Möglichkeiten zeigt oft, dass zielgruppen- und standortgerechte Kombinationen von Strategieelementen gefragt sind, die sich am Ziel einer sozial inklusiven und ökologisch nachhaltigen Intensivierung kleinbäuerlicher Landwirtschaft orientieren. Der dafür nötige Suchprozess sollte durch folgende strategische Grundorientierungen geleitet werden: Förderung sollte nicht einseitig von den Erfordernissen der Märkte ausgehen, sondern gleichermaßen kleinbäuerliche Livelihood- und lokale Ökosysteme berücksichtigen. Die Suche nach ertragssteigernden, breitenwirksamen und nachhaltigen Innovationen erfordert einen öffentlich finanzierten Prozess lokal angepasster Agrarforschung unter Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen. Die jeweiligen Vorteile von privatwirtschaftlichen und öffentlichen Agrardienstleistungen sollten im Rahmen von Public-private-Partnerships kombiniert und an den Bedürfnissen der Produzent*innen orientiert werden. Nicht nur die Produktion von Nahrungsmitteln, sondern auch die breite Verfügbarkeit von Bargeldeinkommen sollte gefördert werden. Für die Realisierung solcher Strategien bedarf es einer Verknüpfung des ländlichen Raumes mit der steigenden Nachfrage der Städte durch Infrastruktur und z.T. auch eines partiellen Schutzes vor globaler Konkurrenz unter Berücksichtigung der Interessen armer Konsumenten. |
Date: | 2020 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:172020&r= |
By: | Brandi, Clara |
Abstract: | Am 14. Juli 2021 hat die EU-Kommission den CO2-Grenzausgleichsmechanismus (Carbon Border Adjustment Mechanism, CBAM) als Teil ihres klimapolitischen Fit-for-55-Pakets vorgestellt. Die EU-Kommission hatte dieses handelspolitische Instrument 2019 im Rahmen des Green Deals angekündigt, um ambitioniertere klimapolitische Ziele umsetzen zu können, ohne dass energieintensive Sektoren ihre Emissionen ins Ausland verlagern (Carbon Leakage). Die CBAM-Vorlage sieht vor, Einfuhren in bestimmten energieintensiven EU-Sektoren mit einer zum CO2-Gehalt proportionalen Abgabe zu belasten: Der CBAM-Entwurf erweitert das bestehende EU-Emissionshandelssystem dahingehend, dass Importeure für im Ausland erworbene Güter aus besonders energieintensiven Sektoren (Stahl, Zement, Strom, Dünger und Aluminium) zum Kauf von CO2-Zertifikaten auf Basis von Emissionsdaten aus dem Ausland verpflichtet werden. Der CBAM soll vor allem eine ambitionierte Klimapolitik der EU befördern. Doch die aktuelle EU-Vorlage erweckt den Eindruck, dass es in erster Linie um die Verbesserung der heimischen Wettbewerbsfähigkeit geht - auf Kosten klimapolitischer Effektivität und auch auf Kosten einer entwicklungspolitischen Perspektive. Die Gesetzesvorlage muss nun im Detail durch die EU-Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament ausbuchstabiert werden. Dabei müssen neben der klimapolitischen Effektivität und der Vereinbarkeit mit WTO-Recht die Auswirkungen auf die europäischen Handelspartner und insbesondere auch die armen Entwicklungsländer berücksichtigt werden. Für viele Entwicklungsländer sind infolge des CBAM zusätzliche Exportkosten zu erwarten. Die EU sollte die damit verbundenen Nachteile für Entwicklungsländer sorgfältig bewerten und auf eine entwicklungsfreundliche Ausgestaltung des CBAM hinwirken. Der CBAM sollte im weiteren Gesetzgebungsverfahren der EU entsprechend nachgebessert werden. Die EU muss sicherstellen, dass arme Länder nicht negativ vom CO2-Grenzausgleich belastet werden. Least developed Countries (LDCs) sollten vom CBAM ausgenommen bleiben. Die EU sollte die vom CBAM betroffenen Entwicklungsländer gezielt unterstützen, z. B. durch Kapazitätsaufbau in Bezug auf die Umsetzung des CBAM und Möglichkeiten der CO2-Minderung in den betroffenen Sektoren. Die EU sollte Partnerländer mit niedrigen und mittleren Einkommen bei der Dekarbonisierung ihrer Fertigungsindustrien unterstützen. Die EU sollte die Einnahmen des CO2-Grenzausgleichs im Sinne eines revenue recyclings überwiegend für klimapolitische Zwecke im Ausland verausgaben. Bei der Weiterentwicklung des CBAM sollten die betroffenen Länder durch Konsultationen und diplomatischen Austausch zukünftig stärker eingebunden werden. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:52021&r= |
By: | Sieglen, Georg (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Roth, Duncan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Carl, Birgit (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "In diesem Bericht werden verschiedene Aspekte der bisherigen Folgen der Covid-19-Pandemie auf den Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen analysiert. Dazu werden relevante Umfrageergebnisse herangezogen, vor allem aber Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Je nach Datenverfügbarkeit beziehen sich die Analysezeiträume auf die Zeit zwischen April und Dezember 2020. Neben Veränderungen der Beschäftigungsbestände sowie der offenen Stellen und der Bezieher von konjunkturellem Kurzarbeitergeld werden vor allem Übergänge zwischen abhängiger Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in den Blick genommen. Zur Einschätzung der Auswirkungen der Corona-Krise wird ein sogenannter Corona-Effekt ermittelt, der die Unterschiede der Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit zu den entsprechenden Vorjahresmonatswerten abbildet. So können auch Vergleiche nach Branchen und Personengruppen durchgeführt werden. Um einer regional sehr unterschiedlichen Betroffenheit durch die Krise gerecht zu werden, erfolgt die Betrachtung nicht nur auf Landes-, sondern auch auf Kreisebene. Analysiert werden dabei die regional unterschiedlichen Verläufe des Corona-Effekts. Zusätzlich stellt der Bericht relevante Daten zur veränderten Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen dar." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Nordrhein-Westfalen ; Pandemie ; Ausbildungsstellenmarkt ; Auswirkungen ; Beschäftigungseffekte ; Betriebsgröße ; Kurzarbeit ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; Arbeitskräftenachfrage ; Arbeitslosigkeit ; Zu- und Abgänge ; 2019-2020 |
Date: | 2021–04–19 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrnr:202101&r= |
By: | Wurm, Daniel; Zielinski, Oliver; Lübben, Neeske; Jansen, Maike; Ramesohl, Stephan |
Abstract: | Im Zeitalter der Machine Economy ist der maschinelle Dialog allgegenwärtig - das bietet neue Chancen für Nachhaltigkeit, erhöht gleichzeitig aber durch die zugrundeliegenden Technologien auch den Druck auf unsere Umwelt. Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) und Distributed Ledger Technology (DLT) sind das technologische Fundament der Machine Economy. Damit verbunden sind Infrastrukturen, Datenströme und Anwendungen, die hohe Energie- sowie Ressourcenaufwände erzeugen. Der derzeitige politische Diskurs sowie die Nachhaltigkeitsforschung fokussieren sich auf Umweltwirkungen durch digitale Infrastrukturen. Daten, Applikationen sowie die Rolle von Akteuren als Treiber der Umweltwirkung werden zu wenig beleuchtet. In diesem Papier sprechen wir uns für eine 'Grüne Governance der Machine Economy' aus. Adressiert werden Annahmen zu systemübergreifenden Treibern von Umweltbelastungen und ihrer Wirkung. Ziel ist es, ein Gesamtsystem nachhaltiger Entscheidungen und ein ökologisches Zusammenspiel aller beteiligten Technologien in der Wertschöpfung zu ermöglichen. Zukünftige Forschung soll die hier vorgestellten Hypothesen weiter ausarbeiten und konkrete Handlungsoptionen für eine Stakeholder übergreifende Roadmap erarbeiten. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wuprep:22&r= |
By: | Kindt, Anna-Maria; Lawitzky, Corinna (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Sujata, Uwe (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Durch die Corona-Pandemie wurden Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens notwendig, die auch zu Einschränkungen des wirtschaftlichen Geschehens führten. Negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Leistung und den Arbeitsmarkt waren die Folge. Trotz umfangreicher Hilfen für die Unternehmen stieg die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen im Jahresdurchschnitt 2020 um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Diese Zunahme beruht jedoch kaum auf vermehrten Zugängen in Arbeitslosigkeit, sondern vielmehr auf fehlenden Abgängen aus Arbeitslosigkeit. Ein nicht unerheblicher Teil dieses Anstieges der Arbeitslosigkeit ist dabei auf eine deutlich geringere Entlastungswirkung durch z. B. arbeitsmarktpolitische Maßnahmen zurückzuführen. Um diesen Effekt auszuschließen, betrachten wir hier nur den 1. Arbeitsmarkt. Aus den Veränderungen der Zugänge aus dem 1. Arbeitsmarkt in Arbeitslosigkeit und den Veränderungen der Abgänge in den 1. Arbeitsmarkt aus Arbeitslosigkeit errechnen wir den sogenannten Corona-Effekt. Für Sachsen lag dieser für das Jahr 2020 bei 3,9. Das bedeutet, dass im Vergleich zum Jahr 2019 rund vier von 1.000 Erwerbspersonen mehr arbeitslos waren. Im regionalen Vergleich ist der Corona-Effekt in der Stadt Leipzig mit 6,5 am höchsten und mit 1,0 im Landkreis Nordsachsen am niedrigsten. Verantwortlich für die regionalen Unterschiede in der Höhe des Corona-Effektes sind die unterschiedlichen Strukturen der Landkreise. So ist der Corona-Effekt in den Regionen höher, in denen es einen hohen Beschäftigtenanteil in Wirtschaftszweigen gibt, in denen die ökonomischen Aktivitäten durch die Pandemie stark eingeschränkt wurden. Wenn eine Region eher kleinbetrieblich geprägt ist, ist der Corona-Effekt niedriger. Einen hohen Corona-Effekt verzeichnen dichter besiedelte Gebiete und Regionen, die bereits 2019 eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote hatten." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Sachsen ; Pandemie ; Auswirkungen ; Bruttoinlandsprodukt ; Arbeitslosigkeitsentwicklung ; regionaler Vergleich ; qualifikationsspezifische Faktoren ; sektorale Verteilung ; Wirtschaftsentwicklung ; 2019-2020 |
Date: | 2021–03–24 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrsa:202101&r= |
By: | Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fritzsche, Birgit (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Frauen sind von der Corona-Krise weitaus stärker betroffen, als dies in früheren Krisen der Fall war. Unter anderem sind sie stärker in den systemrelevanten Berufen vertreten, also denjenigen Berufen, die als unverzichtbar für das Funktionieren der Gesellschaft und die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur gelten. Gleichzeitig aber haben sie in einem größeren Maße als Männer die Möglichkeit, zumindest zeitweise von zu Hause zu arbeiten und damit den Vorgaben des Arbeitsschutzes und der sozialen Distanzierung nachzukommen. Vor diesem Hintergrund unterzieht die vorliegende Analyse die Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern in den systemrelevanten Berufen sowie deren Homeoffice-Potenziale in Thüringen einer umfassenden Bestandsaufnahme. In Thüringen arbeitet rund ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – vorrangig Frauen - in den systemrelevanten Berufen. Die Studie zeichnet ein sehr differenziertes Bild dieser Berufe, in denen Frauen vielfach eine ungünstigere Arbeitsmarktsituation als Männer aufweisen. In einigen Berufen jedoch ist die Situation der Frauen ähnlich oder sogar besser als die der Männer. Frauen arbeiten in frauendominierten Berufen vorwiegend in Teilzeit, während Männer hauptsächlich eine Vollzeittätigkeit ausüben. Männer weisen zudem in vielen systemrelevanten Berufen eine stärkere Spezialisierung auf anspruchsvolle und komplexe Tätigkeitsniveaus auf. Dieser Befund steht in Zusammenhang damit, dass Männer in vielen systemrelevanten Berufen höher entlohnt werden als Frauen. Im Gegenzug sind Frauen in den meisten systemrelevanten Berufen seltener von Arbeitslosigkeit betroffen. In Thüringen kann theoretisch etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten zumindest zeitweise im Homeoffice arbeiten. Hierbei haben Frauen ein wesentlich höheres Homeoffice-Potenzial als Männer. Diese Diskrepanz beruht hauptsächlich auf der geschlechtsspezifischen Berufssegregation und hiermit verbundenen unterschiedlichen Tätigkeitsstrukturen. In den systemrelevanten Berufen gibt es nur ein geringes Homeoffice-Potenzial, da vielfach die physische Präsenz am Arbeitsplatz erforderlich ist. Demgegenüber bieten Arbeitsplätze mit komplexeren Arbeitsinhalten wie bei Spezialisten- und Experten einen besseren Zugang zu Homeoffice. Um die stärkere Betroffenheit von Frauen in kommenden Krisen, aber auch generell auf lange Sicht zu verringern, sollten die Rahmenbedingungen künftig verbessert werden. Ansatzpunkte hierfür bieten u. a. eine bessere finanzielle Entschädigung für Lohnausfälle der Eltern bei Kita- und Schulschließungen, bessere Voraussetzungen für die ausgewogenere Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Partnern, ein weiterer Ausbau der Betreuungsinfrastruktur sowie eine höhere Entlohnung und Wertschätzung in systemrelevanten Berufen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Thüringen ; Pandemie ; Auswirkungen ; Beruf und Familie ; Berufsgruppe ; Dienstleistungsberufe ; Frauen ; Frauenberufe ; geschlechtsspezifische Faktoren ; geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt ; Männerberufe ; öffentliche Dienstleistungen ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; mobiles Arbeiten ; Telearbeit ; Telearbeitnehmer ; Arbeitsplatzpotenzial ; 2019-2020 |
Date: | 2021–03–04 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:202101&r= |
By: | Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fritzsche, Birgit (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Frauen sind von der Corona-Krise weitaus stärker betroffen, als dies in früheren Krisen der Fall war. Unter anderem sind sie stärker in den systemrelevanten Berufen vertreten, also denjenigen Berufen, die als unverzichtbar für das Funktionieren der Gesellschaft und die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur gelten. Gleichzeitig aber haben sie in einem größeren Maße als Männer die Möglichkeit, zumindest zeitweise von zu Hause zu arbeiten und damit den Vorgaben des Arbeitsschutzes und der sozialen Distanzierung nachzukommen. Vor diesem Hintergrund unterzieht die vorliegende Analyse die Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern in den systemrelevanten Berufen sowie deren Homeoffice-Potenziale in Sachsen-Anhalt einer umfassenden Bestandsaufnahme. In Sachsen-Anhalt arbeitet rund ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – vorrangig Frauen - in den systemrelevanten Berufen. Die Studie zeichnet ein sehr differenziertes Bild dieser Berufe, in denen Frauen vielfach eine ungünstigere Arbeitsmarktsituation als Männer aufweisen. In einigen Berufen jedoch ist die Situation der Frauen ähnlich oder sogar besser als die der Männer. Frauen arbeiten in den systemrelevanten frauendominierten Berufen vorwiegend in Teilzeit, während Männer hauptsächlich eine Vollzeittätigkeit ausüben. Männer weisen zudem in vielen systemrelevanten Berufen eine stärkere Spezialisierung auf anspruchsvolle und komplexe Tätigkeitsniveaus auf. Dieser Befund steht in Zusammenhang damit, dass Männer in vielen systemrelevanten Berufen höher entlohnt werden als Frauen. Im Gegenzug sind Frauen in den meisten dieser Berufe seltener von Arbeitslosigkeit betroffen. In Sachsen-Anhalt kann theoretisch etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten zumindest zeitweise im Homeoffice arbeiten. Hierbei haben Frauen ein wesentlich höheres Homeoffice-Potenzial als Männer. Diese Diskrepanz beruht hauptsächlich auf der geschlechtsspezifischen Berufssegregation und hiermit verbundenen unterschiedlichen Tätigkeitsstrukturen. In den systemrelevanten Berufen gibt es nur ein geringes Homeoffice-Potenzial, da vielfach die physische Präsenz am Arbeitsplatz erforderlich ist. Demgegenüber bieten Arbeitsplätze mit komplexeren Arbeitsinhalten wie bei Spezialisten und Experten einen besseren Zugang zu Homeoffice. Um die stärkere Betroffenheit von Frauen in kommenden Krisen, aber auch generell auf lange Sicht zu verringern, sollten die Rahmenbedingungen künftig verbessert werden. Ansatzpunkte hierfür bieten u. a. eine bessere finanzielle Entschädigung für Lohnausfälle der Eltern bei Kita- und Schulschließungen, bessere Voraussetzungen für die ausgewogenere Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Partnern, ein weiterer Ausbau der Betreuungsinfrastruktur sowie eine höhere Entlohnung und Wertschätzung in systemrelevanten Berufen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Sachsen-Anhalt ; Pandemie ; Auswirkungen ; Beruf und Familie ; Berufsgruppe ; Dienstleistungsberufe ; Frauen ; Frauenberufe ; geschlechtsspezifische Faktoren ; geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt ; Männerberufe ; öffentliche Dienstleistungen ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; mobiles Arbeiten ; Telearbeit ; Telearbeitnehmer ; Arbeitsplatzpotenzial ; 2019-2020 |
Date: | 2021–03–05 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:202102&r= |
By: | Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Die vorliegende Studie analysiert die Arbeitsmarkt- und Fachkräftesituation in den medizinisch-technischen Assistenzberufen in der Gesundheitsbranche im Saarland. Die Assistenzberufe umfassen die vier Fachrichtungen Laboratorium, Funktionsdiagnostik, Radiologie und Veterinärmedizin. Die Gesundheitsbranche und die medizinisch-technischen Assistenzberufe werden dabei auf der Basis von Datenquellen der Bundesagentur für Arbeit nach wirtschafts- und berufsfachlichen Abgrenzungen definiert. Zunächst erfolgt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der Beschäftigten in diesen Berufen innerhalb der Gesundheitsbranche, so dass Assistenzkräfte in anderen Wirtschaftsbereichen nicht berücksichtigt werden. Zusätzlich werden die Arbeitslosigkeit und das erzielte Entgelt in diesen Berufen analysiert. Daran anknüpfend wird untersucht, ob es Anzeichen für einen Fachkräftemangel in den medizinisch-technischen Assistenzberufen gibt. Zu diesem Zweck werden verschiedene Engpassindikatoren ausgewertet. Ein Grund für Fachkräfteengpässe und die damit verbundene Verknappung des Arbeitskräfteangebots kann in einer möglicherweise geringen Berufstreue der Beschäftigten in diesen Berufen gesehen werden. Daher wird für die Assistenzberufe anhand von Längsschnittuntersuchungen der Verbleib in Beschäftigung und im Beruf betrachtet. Die Ergebnisse der Analysen weisen auf eine angespannte Arbeitsmarktsituation bei den einzelnen medizinisch-technischen Assistenzberufen im Saarland hin, die sich auch deutschlandweit beobachten lässt. Dies trifft im Saarland insbesondere auf die Fachrichtung Radiologie zu. Engpässe können aus den Reihen der Arbeitslosen kaum gemildert werden, da es fast keine gemeldeten Arbeitslosen in diesen Berufen im Saarland gibt. Zudem geht aus den Kohorten-analysen hervor, dass viele medizinisch-technische Assistenzkräfte zwar lange in Beschäftigung bleiben, aber nicht unbedingt in ihrem ursprünglichen Beruf. Viele von ihnen wechseln innerhalb der ersten fünf Jahre. Viele der Berufswechsler nehmen jedoch eine verwandte Tätigkeit in einem anderen Gesundheits- oder Technikberuf auf. Die Verbleibraten in der Gesundheitsbranche und im Ursprungsberuf sind im Saarland höher als in Deutschland. In Bezug auf einen möglichst langen Berufsverbleib spielt die generelle Attraktivität der medizinisch-technischen Berufe in all seinen Facetten eine besondere Rolle. Die Studie zeigt Ansatzpunkte auf, um den zukünftigen Arbeitskräftebedarf in den medizinisch-technischen Assistenzberufen besser decken zu können." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Saarland ; beruflicher Verbleib ; Berufsverlauf ; Beschäftigungsentwicklung ; Beschäftigungsform ; Diagnostik ; Fachkräfte ; Gesundheitswesen ; IAB-Beschäftigtenhistorik ; Laborberufe ; Lohnentwicklung ; medizinisch-technischer Assistent ; Radiologieassistent ; Arbeitskräftemangel ; Tierarzthelfer ; Arbeitslosenquote ; Arbeitsmarktentwicklung ; 1993-2019 |
Date: | 2020–07–01 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrrp:202003&r= |
By: | Malerba, Daniele |
Abstract: | Um katastrophale Folgen für Mensch und Natur zu vermeiden, sind entschlossene Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels erforderlich. Trotz dieser Dringlichkeit reichen die derzeit umgesetzten und geplanten Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels nicht aus, um die 2015 in Paris festgelegten globalen Ziele zu erreichen. Ein Grund für die derzeit unzureichende Umsetzung sind die wahrgenommenen negativen Verteilungseffekte. Durch die Verteuerung von Gütern können Klimaschutzmaßnahmen sowohl die Armut als auch die Ungleichheit steigern. Darüber hinaus können sie zu Störungen auf Arbeitsmärkten und mehr Arbeitslosigkeit führen, insbesondere in Sektoren und Gebieten, die von fossilen Brennstoffen abhängig sind. Infolgedessen haben öffentliche Proteste in vielen Ländern die Umsetzung der Klimapolitik bisher blockiert oder verzögert. Neue Forschungsansätze, die in dieser Analyse und Stellungnahme erörtert werden, sorgen langsam für eine Trendwen-de. Erstens hat sich gezeigt, dass eine CO2-Bepreisung in Entwicklungsländern im Gegensatz zu den hochentwickelten Volkswirtschaften nicht regressiv wirken muss. In eine ähnlich positive Richtung gehen Studien, wonach das Erreichen der Klimaziele zu einem geringen Nettozuwachs an Arbeitsplätzen führen wird. Dennoch werden sowohl der Effekt der CO2-Bepreisung als auch die Auswirkungen der Klimapolitik auf Arbeitsmärkte Verlierer*innen hervorbringen: Preiser-höhungen würden die Armut verschärfen, da einkommensschwächere Haushalte mehr Geld für die gleichen Güter aus-geben müssten; ebenso werden bestimmte Länder, Sektoren, Gebiete und Arbeitnehmer*innen (z. B. Geringqualifizierte) von Arbeitsplatzverlusten oder -störungen betroffen sein. Zweitens können Haushalte und Arbeitnehmer*innen, die von der Klimapolitik beeinträchtigt sind, im Rahmen von Maßnahmen zur sozialen Sicherung entschädigt werden, um negative Verteilungseffekte abzufedern. Höhere Preise können auch durch Geldtransfers an Haushalte kompensiert werden, die nur durch einen Teil der Einnahmen aus klima-politischen Maßnahmen wie einer Kohlenstoffsteuer finanziert werden können. Ähnlich verhält es sich mit Arbeits-markteffekten: Maßnahmen zur sozialen Absicherung, insbesondere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wie Umschu-lungen und Arbeitslosenunterstützung, können deutlich dazu beitragen, die Bedürfnisse der negativ betroffenen Arbeit-nehmer*innen zu erfüllen. Es ist klar, dass ökologische und soziale Ziele sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. Mit einem geeigneten Policy-Mix lassen sich sowohl Armut als auch Umweltzerstörung reduzieren. Diese politischen Auswirkungen müssen allerdings breiter kommuniziert werden, um die Akzeptanz von Klimapolitiken zu erhöhen. Dies wird teilweise bereits durch aktuelle Pläne wie den europäischen Green Deal erreicht. Aus Sicht der Forschung und Politik sind mehr Studien in Entwicklungsländern erforderlich, die auch Erkenntnisse über nicht-marktbezogene klimapolitische Maßnahmen her-vorbringen und über den kurzfristigen Effekt höherer Preise auf die Kaufkraft der Haushalte hinausgehen. Nicht zuletzt kann die internationale Zusammenarbeit eine wichtige Rolle bei der politischen Koordinierung, der Finanzierung und dem Aufbau von sozialen Sicherungssystemen in Ländern mit niedrigem Einkommen spielen. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:12021&r= |
By: | Diermeier, Matthias; Hüther, Michael; Obst, Thomas |
Abstract: | Der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 bringt verschiedene Forderungen an den zukünftigen Bundeshaushalt mit sich. So muss dieser in der kommenden Legislaturperiode womöglich die "Mütterrente" finanzieren, die EEG-Umlage übernehmen, den Anstieg der Sozialbeitragsquote über 40 Prozent ausgleichen, auf die Einnahmen aus dem verbliebenen "Solidaritätszuschlag" verzichten und einen höheren Verteidigungsetat schultern. Von einigen potenziellen Koalitionären wird eine Reform der Schuldenbremse jedoch abgelehnt und gleichzeitig sogar signifikante Steuersenkungen versprochen. Die Kostenkalkulationen eines Belastungs-Szenarios für die kommende Legislaturperiode zeigen jedoch wie sehr die Umsetzung selbst einzelner im Wahlkampf diskutierter Politikvorschläge bei Beibehaltung der Schuldenbremse und ohne Steuererhöhungen einer Quadratur des Kreises gleichkommt. Allein die Mehrausgaben bzw. Mindereinnahmen der in diesem Papier diskutierten Wahlkampfversprechen verdreifachen sich im Zeitraum 2022 bis 2025 von 37 Milliarden Euro auf 105,1 Milliarden Euro. Selbst wenn dringende Infrastrukturprojekte zur Modernisierung des Staates und zur Bewältigung der Klimawandels sowie der digitalen Transformation außen vorgelassen werden, ergibt sich ein milliardenschweres Steuerloch. Bei maximal ausgereizter Schuldenbremse bleibt etwa die Finanzierung von bis zu 263 Milliarden Euro bis 2025 fraglich. Die vorhandenen Ausgabenspielräume reichen also bei Weitem nicht aus, die Finanzierungslücke zu schließen. Parallel steigt der Druck auf die Steuereinnahmen: Kamen in Zeiten des ausgeglichenen Haushalts vor Ausbruch der Pandemie Staatsausgaben in Höhe von 1,08 Euro auf einen eingenommen Steuer-Euro, würden sich die Ausgaben bei Realisierung der Ausgabenwünsche auf eine Quote deutlich über 1,40 Euro einpendeln. Die Schuldenbremse wäre dann durch eine entsprechend notwendige Nettokreditaufnahme gerissen. Dabei erscheint ein Herauswachsen aus einer höheren Staatsverschuldung bei derzeitigem Zinsniveau zwar grundsätzlich langfristig möglich, dies erfordert aber eine innovationsfreundliche und investitionsstärkende Politik, die so in keinem der Wahlprogramme zu finden ist. Gleichzeitig werden sich die Erfolge in der Haushaltskonsolidierung des vergangenen Jahrzehnts durch positive Beschäftigungseffekte als auch stark gefallene Zinsausgaben nicht ohne Weiteres einfach wiederholen lassen. Ein schuldenbremsenkonformes Herauswachsen aus den Schulden unter Berücksichtigung der umfangreichen Forderungen an den zukünftigen Bundeshaushalt würde der Dynamik des Wirtschaftswachstums einiges abverlangen. Mangels entsprechender politischer Konsequenz bedürfte es in den kommenden Jahren eines utopischen Wirtschaftswachstums, um das entstehende Haushaltsdefizit mit Steuereinnahmen zu finanzieren. Die Quadratur des Kreises wird nicht gelingen. |
JEL: | H3 H6 H61 H68 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:332021&r= |
By: | Sujata, Uwe (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Lenhardt, Julian |
Abstract: | "Die Automobilindustrie steht vor großen Herausforderungen. Neben den enormen konjunkturellen Problemen, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind, müssen sich die Automobilhersteller auf große strukturelle Veränderungen einstellen. Durch die umweltpolitischen Vorgaben der EU sind Automobilhersteller dazu angehalten, umweltfreundlichere Autos zu produzieren. Die meisten deutschen Automobilhersteller verfolgen in diesem Zusammenhang die Herstellung batterieelektrischer Fahrzeuge, die zumindest während des Fahrbetriebes keine CO2-Emissionen haben. Im Zuge der Umstellung verändert sich nicht nur die Antriebsart, sondern das gesamte Fahrzeug, was gleichzeitig neue und veränderte Produktionsabläufe und Zuliefererstrukturen nach sich zieht. Da Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb eine geringere Komplexität aufweisen und weniger Teile als Verbrennerfahrzeuge benötigen, sinkt der Personalbedarf je hergestelltem Fahrzeug. Entscheidend für den weiteren Personalbedarf ist, wie schnell die Umstellung in den Automobilwerken erfolgt und wie sich die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen entwickeln wird. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den möglichen Zukunftsaussichten der sächsischen Automobilindustrie hinsichtlich der vollständigen oder teilweisen Umstellung der Werke vor Ort auf batterieelektrische Fahrzeuge. Dabei erfolgt nicht nur die Betrachtung der Kernbranche, es werden auch Zuliefererbranchen berücksichtigt. Gut die Hälfte der Beschäftigten, die in Sachsen im oder für den Fahrzeugbau tätig sind, arbeiten in Wirtschaftszweigen, die entweder von der Umstellung profitieren können oder in denen zukünftig Risiken z. B. hinsichtlich Umsatz und Beschäftigung bestehen. Die anderen 50 Prozent sind in Bereichen tätig, in denen sich durch die Umstellung entweder keine oder nur geringe Veränderungen ergeben oder in denen sich Chancen und Risiken etwa die Waage halten. Auch zeigen Wirtschaftszweige, denen im Zuge der Umstellung auf Elektromobilität Chancen zugeschrieben werden, eine bessere Beschäftigungsentwicklung in den vergangenen zwölf Jahren als Branchen, die nach unserer Daten- und Literaturanalyse mit Risiken rechnen müssen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Sachsen ; Zwickau ; Elektromobilität ; Auswirkungen ; Automobilindustrie ; Automobilindustrie ; Beschäftigungseffekte ; Beschäftigungsentwicklung ; Beschäftigungsentwicklung ; Elektrotechnik ; Kraftfahrzeug ; Produktionsumstellung ; sektorale Verteilung ; Strukturwandel ; Volkswagenwerk ; Wertschöpfung ; Zulieferer ; Sachsen ; 2007-2019 |
Date: | 2020–05–26 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrsa:202001&r= |
By: | Karakayali, Serhat; Bouali, Celia |
Abstract: | Unter gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten der Metallbranche sind überdurchschnittlich viele Migrant:innen in der betrieblichen Mitbestimmung aktiv. Das Working Paper diskutiert die Ergebnisse einer fallvergleichenden qualitativen Studie, die sich mit den Motiven, Kontextbedingungen und Verläufen migrantischen Engagements in den Strukturen der Mitbestimmung befasst. Sie zeigt, inwiefern Muster der Rekrutierung und Nominierung sowohl mit lebensweltlichen und durch Migration geprägten Erfahrungen als auch mit den durch eine 'ethnische Segmentierung' des Arbeitsmarkts bedingten betrieblichen Dynamiken zusammenhängen. |
Keywords: | Migration,Mitbestimmung,gewerkschaftliche Bildungsarbeit,Betriebsrat,Vertrauensleute |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:228&r= |
By: | Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Lawitzky, Corinna (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Rossen, Anja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Der unbereinigte Gender Pay Gap, also die durchschnittliche Lohnlücke zwischen vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern, beträgt in Thüringen 8,8 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Wert für Deutschland (20,8 %). In Weimar existiert mit 3,0 Prozent der niedrigste Wert innerhalb Thüringens, der Wartburgkreis weist mit 18,1 Prozent den höchsten Gender Pay Gap auf. Grundsätzlich kann eine Vielzahl an geschlechtsspezifischen Unterschieden in individuellen, betrieblichen und regionalen Merkmalen zum Lohngefälle zwischen Männern und Frauen beitragen. Eine Zerlegung des unbereinigten Gender Pay Gap mithilfe der Oaxaca-Blinder-Dekomposition zeigt anhand des erklärten Teils, dass Frauen in Thüringen bezüglich der in der Analyse berücksichtigten Merkmale besser ausgestattet sind als Männer. Das betrifft vor allem den Beruf, die Qualifikation und die Art der Betriebe, in denen Frauen und Männer beschäftigt sind. Der unerklärte Teil bzw. der bereinigte Gender Pay Gap beziffert den Lohnunterschied, der übrigbleibt, wenn man Frauen und Männer mit gleicher Merkmalsausstattung vergleicht. Dieser wirkt in Thüringen dem erklärten Teil entgegen und ist damit für die geringeren Löhne der Frauen verantwortlich. Für die Kreise zeigt die Zerlegung ein uneinheitliches Bild. In sechs Kreisen haben Frauen eine schlechtere Merkmalsausstattung im Vergleich zu den Männern, was in Ostdeutschland eine Ausnahme darstellt. Weiterhin besitzen regionalspezifische Besonderheiten eine große Relevanz in der Erklärung des Gender Pay Gap. Insgesamt müssten Frauen sowohl in Thüringen insgesamt als auch in vielen Kreisen aufgrund ihrer besseren Ausstattung mit einigen zentralen lohnbestimmenden Merkmalen als auch deren Bewertung eigentlich mehr verdienen als Männer. Es sind vielmehr andere, nicht mess-bare, Faktoren, die für die höheren Löhne der Männer verantwortlich sind. Neben Einflussgrößen, die wir mit unseren Daten nicht abbilden können, sprechen diese Ergebnisse für das Vorhandensein institutioneller und kultureller Rahmenbedingungen, die sich in einer Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt äußern und zu geringeren Löhnen führen können." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Ostdeutschland ; Thüringen ; Determinanten ; erwerbstätige Frauen ; erwerbstätige Männer ; geschlechtsspezifische Faktoren ; IAB-Beschäftigtenhistorik ; institutionelle Faktoren ; kulturelle Faktoren ; Landkreis ; Lohnunterschied ; regionale Faktoren ; regionaler Arbeitsmarkt ; regionaler Vergleich ; 2017-2017 |
Date: | 2020–03–17 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:202002&r= |
By: | Leininger, Julia; Nowack, Daniel |
Abstract: | Die Frage, ob und wie sich Demokratie durch internationale Unterstützung fördern und schützen lässt, hat jüngst an Relevanz gewonnen. Zum einen hat der Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan eine öffentliche Debatte über die Grenzen von Demokratieförderung neu entfacht. Zum anderen wächst der Bedarf an internationalem Demokratieschutz angesichts zunehmender Autokratisierungstrends weltweit. Forschungsergebnisse des DIE zeigen: Wirksame Unterstützung von Demokratie ist möglich. Dabei sind sowohl der Schutz von zentralen demokratischen Institutionen wie Amtszeitbeschränkungen von Machthabern als auch die Förderung von demokratischen Kräften, die sich Autokratisierungsversuchen proaktiv widersetzen, zentral. Seit 2010 zeichnen sich Autokratisierungstrends dadurch aus, dass sie bereits erreichte Demokratisierungserfolge oft schleichend erodieren und Autokratien festigen. Umgehungen und Aufhebungen präsidentieller Amtszeitbeschränkungen durch amtierende Präsidenten gehören zum typischen 'Autokratisierungsbaukasten'. Amtszeitverlängerungen schränken demokratische Kontrolle ein und weiten die präsidentielle Macht aus. Demokratieförderung und -schutz spielen eine relevante Rolle für den Erhalt präsidentieller Amtszeitbeschränkungen und damit für den Schutz von Demokratie. Sie tragen dazu bei, 'Überlebenschancen' von Amtszeitbeschränkungen zu verbessern. Je mehr internationale Demokratieförderung bereitgestellt wird, desto geringer das Risiko, dass Amtszeitbeschränkungen umgangen werden. Eine DIE-Analyse ergab z. B., dass eine moderat hohe Demokratieförderung von durchschnittlich US$ 2,50 pro Kopf über vier Jahre hinweg das Risiko der Umgehung einer präsidentiellen Amtszeitbeschränkung im Schnitt halbiert. Basierend auf einer quantitativen Analyse und Fallstudien ergeben sich die folgenden Empfehlungen für internationale Demokratieförderer: Demokratieförderung und -schutz komplementär einsetzen. Einerseits gilt es, Demokratie stetig zu fördern, da die Organisations- und Oppositionsfähigkeit politischer und zivilgesellschaftlicher Akteure nur langfristig aufgebaut werden können. Anderseits müssen Demokratieschützer in politischen Krisen auch mit Ad-hoc-Maßnahmen und diplomatischen Mitteln kurzfristig reagieren. Demokratieförderung ist eine Risikoinvestition, die sich lohnt. Ob es gelingt, Demokratie langfristig zu fördern und vor Autokratisierung zu schützen, hängt vor allem von heimischen Kräften und Institutionen ab. Auch für sie sind politische Krisen ergebnisoffen. Während Untätigkeit Autokraten eher in die Hände spielt, birgt kontextsensibles Engagement immerhin die Möglichkeit, einen Beitrag zum Erhalt von Demokratie zu leisten. Demokratieschutz durch regionale Organisationen stärken. Regionalorganisationen wie die ECOWAS oder AU bieten regionalpolitische Strukturen, die helfen können, deeskalierend zu wirken und glaubwürdige Verpflichtungen vonseiten der Amtsinhaber zu gewährleisten. Internationale Geber könnten sich daher in demokratiekritischen Situationen mit Regionalorganisationen wirksam abstimmen. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:62021&r= |
By: | Jost, Oskar (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Seibert, Holger (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Wiethölter, Doris (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Carstensen, Jeanette (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Die vorliegende regionale Analyse untersucht die coronabedingten Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Berlin und Brandenburg. Im Vordergrund steht dabei der Corona-Effekt, der den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Zuge der Corona-Pandemie abbildet. Insbesondere für Berlin fällt dieser Effekt deutlich höher aus als in Brandenburg und im bundesweiten Mittel. Zwischen den Kreisen in Brandenburg zeigen sich deutliche Unterschiede. Die Regionen im Norden Brandenburgs weisen einen höheren Corona-Effekt auf. Grundsätzlich betrifft der Anstieg der Arbeitslosigkeit primär Personen in SGB III, da dieser Bereich stark von der Dynamik des Arbeitsmarktes beeinflusst ist. Auch im Hinblick auf die soziodemografischen Faktoren gibt es deutliche Unterschiede in der Betroffenheit durch die coronabedingte Arbeitslosigkeit. Jüngere Menschen, Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und auch Langzeitarbeitslose verzeichnen die höchsten prozentualen Anstiege in der Arbeitslosigkeit." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Berlin ; Brandenburg ; Bundesrepublik Deutschland ; Pandemie ; Auswirkungen ; Beschäftigungseffekte ; Beschäftigungsentwicklung ; Arbeitslosigkeitsentwicklung ; Kurzarbeit ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; soziale Ungleichheit ; 2015-2021 |
Date: | 2021–04–22 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrbb:202101&r= |
By: | Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Hennig, Dustin; Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Die vorliegende Studie analysiert die Arbeitsmarkt- und Fachkräftesituation in den medizinisch-technischen Assistenzberufen in der Gesundheitsbranche in Rheinland-Pfalz. Die Assistenzberufe umfassen die vier Fachrichtungen Laboratorium, Funktionsdiagnostik, Radiologie und Veterinärmedizin. Die Gesundheitsbranche und die medizinisch-technischen Assistenzberufe werden dabei auf der Basis von Datenquellen der Bundesagentur für Arbeit nach wirtschafts- und berufsfachlichen Abgrenzungen definiert. Zunächst erfolgt eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation der Beschäftigten und der erzielten Entgelte in diesen Berufen innerhalb der Gesundheitsbranche, so dass Assistenzkräfte in anderen Wirtschaftsbereichen nicht berücksichtigt werden. Zusätzlich wird die Arbeitslosigkeit in diesen Berufen analysiert. Daran anknüpfend wird untersucht, ob es Anzeichen für einen Fachkräftemangel in den medizinisch-technischen Assistenzberufen gibt. Zu diesem Zweck werden verschiedene Engpassindikatoren ausgewertet. Ein Grund für Fachkräfteengpässe und die damit verbundene Verknappung des Arbeitskräfteangebots kann in einer möglicherweise geringen Berufstreue der Beschäftigten in diesen Berufen gesehen werden. Daher wird für die Assistenzberufe anhand von Längsschnittuntersuchungen der Verbleib in Beschäftigung und im Beruf betrachtet. Die Ergebnisse der Analysen weisen auf eine angespannte Arbeitsmarktsituation bei den einzelnen medizinisch-technischen Assistenzberufen in Rheinland-Pfalz hin, die sich auch deutschlandweit beobachten lässt. Dies trifft in Rheinland-Pfalz insbesondere auf die Fachrichtung Radiologie zu. Engpässe können aus den Reihen der Arbeitslosen kaum gemildert werden, da es fast keine gemeldeten Arbeitslosen in diesen Berufen in Rheinland-Pfalz gibt. Zudem geht aus den Kohortenanalysen hervor, dass viele medizinisch-technische Assistenzkräfte zwar lange in Beschäftigung bleiben, aber nicht unbedingt in ihrem ursprünglichen Beruf. Viele von ihnen wechseln innerhalb der ersten fünf Jahre. Viele der Berufswechsler nehmen jedoch eine verwandte Tätigkeit in einem anderen Gesundheits- oder Technikberuf auf. Die Verbleibraten in der Gesundheitsbranche und im Ursprungsberuf sind in Rheinland-Pfalz etwas höher als in Deutschland. In Bezug auf einen möglichst langen Berufsverbleib spielt die generelle Attraktivität der medizinisch-technischen Berufe in all seinen Facetten eine besondere Rolle. Die Studie zeigt Ansatzpunkte auf, um den zukünftigen Arbeitskräftebedarf in den medizinisch-technischen Assistenzberufen besser decken zu können." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Rheinland-Pfalz ; beruflicher Verbleib ; Berufsverlauf ; Beschäftigungsentwicklung ; Beschäftigungsform ; Diagnostik ; Fachkräfte ; Gesundheitswesen ; IAB-Beschäftigtenhistorik ; Laborberufe ; Lohnentwicklung ; medizinisch-technischer Assistent ; Radiologieassistent ; Arbeitskräftemangel ; Tierarzthelfer ; Arbeitslosenquote ; Arbeitsmarktentwicklung ; 2007-2019 |
Date: | 2020–08–06 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrrp:202004&r= |
By: | Kotte, Volker (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Anhand des Ausbildungsjahrganges 2005 - alle Ersteinsteiger in eine duale Berufsausbildung in Hamburg - wird gezeigt, dass die Rate 'echter' Ausbildungsabbrüche im dualen System nur etwa sieben Prozent (7,4 Prozent) beträgt. Rund 9/10 erreichen bis zum 25. Lebensjahr eine berufliche Qualifikation. Die Mehrheit aller Ausbildungen verläuft kontinuierlich. Über 70 Prozent aller Ausbildungsanfänger in Hamburg weisen ein (ununterbrochenes) Ausbildungsverhältnis im Erwerbsverlauf auf und erreichen (mindestens) einen Berufsabschluss. Ein weiteres Viertel unterbricht die Ausbildung und/oder wechselt den Ausbildungsberuf, erreicht aber ebenfalls einen Abschluss. Zwischen der erworbenen Qualifikation, dem individuellen Ausbildungsverlauf und dem Berufseinstieg können Zusammenhänge beobachtet werden: Je kontinuierlicher die Ausbildung erfolgt (keine Unterbrechungen, kein Berufswechsel), desto größer ist der Erfolg mit Blick auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und Arbeitslosigkeit nach der Ausbildung." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Hamburg ; Ausbildungsabbrecher ; Ausbildungsabbruch ; Ausbildungsberufe ; Ausbildungsvertrag ; Berufseinmündung ; Berufsverlauf ; betriebliche Berufsausbildung ; Quote ; Quote |
Date: | 2019–10–21 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrno:201903&r= |
By: | Eigenhüller, Lutz (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Böhme, Stefan (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in Bayern in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dies gilt insbesondere für die ausländischen Beschäftigten. Gleichzeitig gibt es bei verschiedenen Strukturmerkmalen deutliche Unterschiede zwischen ausländischen und deutschen Beschäftigten und die Beschäftigungsstruktur der ausländischen Beschäftigten unterscheidet sich je nach Staatsbürgerschaft. Darüber hinaus lassen sich zwischen den bayerischen Regionen erhebliche Unterschiede feststellen, sowohl was die Größenordnung der ausländischen Beschäftigten angeht, als auch was die Nationen betrifft, die in einer Region besonders stark vertreten sind. Die Auswertungen zeigen, dass aufgrund der häufig ungünstigeren Qualifikations- und Tätigkeitsstruktur der ausländischen Beschäftigten und der damit einhergehenden Beschäftigungs- und Arbeitslosigkeitsrisiken an dieser Stelle noch Handlungsbedarf besteht. Die Analysen zeigen aber auch, dass dieser regional unterschiedlich ausfallen dürfte. Dementsprechend sollten, unter Berücksichtigung der jeweils spezifischen Voraussetzungen, Bedarfe und Perspektiven, Aktivitäten auf- und ausgebaut werden, die aktuell und perspektivisch die Entfaltung der Potenziale der ausländischen Beschäftigten unterstützen können." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bayern ; Bundesrepublik Deutschland ; ausländische Arbeitnehmer ; Beruf ; Beschäftigtenstruktur ; Herkunftsland ; Inländer ; Qualifikationsstruktur ; regionale Disparität ; sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer ; Staatsangehörigkeit ; Tätigkeitsmerkmale ; Wirtschaftszweige ; 2013-2018 |
Date: | 2019–10–16 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrby:201902&r= |
By: | Faißt, Christian (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Hamann, Silke (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Jahn, Daniel (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Der vorliegende Bericht befasst sich mit den Auswirkungen der ersten Welle der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg in den Monaten April bis September 2020. Dafür wird ein sogenannter Corona-Effekt berechnet, der den Teil der Veränderung der Arbeitslosigkeit bezeichnet, der sich durch den Vergleich mit der Vorjahresentwicklung maßgeblich auf die Corona-Krise im Frühjahr zurückführen lässt. Es zeigt sich, dass coronabedingt die Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg deutlich angestiegen ist - allein in den Monaten April bis Juli um ca. 37.000 Personen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für die 44 Landkreise und kreisfreien Städte ergeben sich teilweise deutliche Unterschiede hinsichtlich des Corona-Effektes, die unter anderem durch die regionale Branchenstruktur bedingt sind. Eine unterschiedliche Betroffenheit lässt sich auch für die verschiedenen Beschäftigtengruppen feststellen. Anhand einer differenzierten Betrachtung der Teilgrößen des Corona-Effekts zeichnen wir exemplarisch für vier Kreise unterschiedliche Krisenverläufe für die Monate April bis September nach." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Baden-Württemberg ; Bundesrepublik Deutschland ; Pandemie ; Auswirkungen ; Arbeitslosigkeitsentwicklung ; Landkreis ; regionale Faktoren ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; Stadt ; Arbeitslosenquote ; Arbeitslosigkeit ; Wirtschaftsstruktur ; Zu- und Abgänge ; 2019-2020 |
Date: | 2021–03–09 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrbw:202101&r= |
By: | Faißt, Christian (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Hamann, Silke (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Jahn, Daniel (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Der vorliegende Bericht befasst sich mit der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Handwerk, der Analyse zum Fachkräfteengpass und möglicher Strategien gegen einen Fachkräftemangel seitens des Handwerks in Baden-Württemberg. Der Fokus liegt hierbei auf den Beschäftigten, die einen qualifizierten handwerklichen Beruf (nach der Handwerksordnung) ausüben. Es zeigt sich, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Handwerk in den letzten Jahren zwar zugenommen hat, aber nicht in dem Maße wie in anderen Branchen. Ein möglicher Grund könnte der zunehmende Fachkräfteengpass sein, der durch unsere Analyse eindeutig für das Handwerk bestätigt wird. In vielen Bereichen finden die Betriebe bereits jetzt keine ausreichende Zahl an qualifizierten Fachkräften mehr. Die weiteren Analysen in diesem Bericht deuten darauf hin, dass die Betriebe über eine Steigerung der „Helfer-Beschäftigung“ und eine weiter hohe Ausbildungsleistung versuchen diesen Engpass zu entgegnen Die zunehmende Digitalisierung trifft auch die Handwerksberufe, je nach Tätigkeit aber unterschiedlich stark. Die Digitalisierung kann aber auch eine Chance für das Handwerk sein, den Fachkräfteengpass zu bewältigen. Der Bericht zeigt, dass das Handwerk in Baden-Württemberg weiterhin eine hohe beschäftigungswirksame und gesellschaftliche Bedeutung hat, aber auch vor großen Herausforderungen steht, genügend qualifiziertes Personal zu finden." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Baden-Württemberg ; Bundesrepublik Deutschland ; Beschäftigungsentwicklung ; betriebliche Berufsausbildung ; Nachwuchssicherung ; Fachkräfte ; Handwerk ; Handwerksberufe ; Lohnentwicklung ; Angelernte ; regionaler Vergleich ; Stellenbesetzungsprobleme ; Arbeitskräftemangel ; technischer Wandel ; 2013-2019 |
Date: | 2020–10–13 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrbw:202001&r= |
By: | Suprinovič, Olga; Kranzusch, Peter; Nielen, Sebastian; Kay, Rosemarie |
Abstract: | Basierend auf der Gewerbeanzeigenstatistik untersuchen wir die Entwicklung des Existenzgründungsgeschehens in 401 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland im Zeitraum 2003 bis 2019. Das Gründungsgeschehen der Kreise variiert erheblich während des gesamten Zeitraums. Am aktuellen Rand liegt die Gründungsintensität zwischen 23 und 127 Existenzgründungen je 10.000 Erwerbsfähige. Sie ist über den Gesamtzeitraum jährlich um 4,3 % gesunken, doch rund 40 % der Kreise haben sich besser als der Durchschnitt entwickelt. Fünf Kreise weisen sogar eine insgesamt positive Entwicklung auf. Die unterschiedlichen Entwicklungen führten zu teilweise erheblichen Verschiebungen in der Rangordnung der Kreise nach Gründungsintensität. Die Unterschiede im regionalen Gründungsgeschehen sind im betrachten Zeitraum keineswegs stabil. |
Keywords: | Gründungen,Regionales Gründungsgeschehen,Deutschland,Start-ups,Regional start-up activity,Germany |
JEL: | L26 O10 R11 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifmduf:25&r= |
By: | Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Lawitzky, Corinna (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Rossen, Anja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Der unbereinigte Gender Pay Gap, also die durchschnittliche Lohnlücke zwischen vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern, beträgt in Sachsen-Anhalt 4,1 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Wert für Deutschland (20,8 %). In Dessau-Roßlau existiert mit -3,1 Prozent der niedrigste Gender Pay Gap innerhalb Sachsen-Anhalts, Frauen verdienen dort also mehr als Männer. Der Altmarkkreis Salzwedel weist mit 8,0 Prozent den höchsten Gender Pay Gap auf. Grundsätzlich kann eine Vielzahl an geschlechtsspezifischen Unterschieden in individuellen, betrieblichen und regionalen Merkmalen zum Lohngefälle zwischen Männern und Frauen beitragen. Eine Zerlegung des unbereinigten Gender Pay Gap mithilfe der Oaxaca-Blinder-Dekomposition zeigt anhand des erklärten Teils, dass Frauen in Sachsen-Anhalt bezüglich der in der Analyse berücksichtigten Merkmale besser ausgestattet sind als Männer. Das betrifft vor allem den Beruf, die Qualifikation und die Art der Betriebe, in denen Frauen und Männer beschäftigt sind. Der unerklärte Teil bzw. der bereinigte Gender Pay Gap beziffert den Lohnunterschied, der übrigbleibt, wenn man Frauen und Männer mit gleicher Merkmalsausstattung vergleicht. Hier zeigt sich, dass die Bewertung für sonst gleiche Merkmale ebenfalls zugunsten der Frauen ausfällt. Damit lassen sich die geringeren Löhne der Frauen, wie sie der unbereinigte Gender Pay ausdrückt, einzig auf Faktoren zurückführen, die in der Analyse aufgrund fehlender Informationen nicht berücksichtigt werden können. Für die Kreise Sachsen-Anhalts lassen die Ergebnisse der Zerlegung deutliche Unterschiede in der Stärke und Wirkungsrichtung der einzelnen Merkmale zum Vorschein kommen. Allerdings gilt sowohl in Sachsen-Anhalt insgesamt wie auch in allen Kreisen, dass Frauen aufgrund ihrer besseren Ausstattung mit einigen zentralen lohnbestimmenden Merkmalen als auch deren Bewertung eigentlich (noch) mehr verdienen müssten als Männer. Es sind demnach andere, nicht messbare, Faktoren, die für die höheren Löhne der Männer verantwortlich sind. Abgesehen von Einflussgrößen, die wir mit unseren Daten nicht abbilden können, sprechen diese Ergebnisse für das Vorhandensein institutioneller und kultureller Rahmenbedingungen, die sich in einer indirekten Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt äußern und zu geringeren Löhnen führen können." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Ostdeutschland ; Sachsen-Anhalt ; Determinanten ; erwerbstätige Frauen ; erwerbstätige Männer ; geschlechtsspezifische Faktoren ; IAB-Beschäftigtenhistorik ; institutionelle Faktoren ; kulturelle Faktoren ; Landkreis ; Lohnunterschied ; regionale Faktoren ; regionaler Arbeitsmarkt ; regionaler Vergleich ; 2017-2017 |
Date: | 2020–03–17 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:202001&r= |
By: | Brück-Klingberg, Andrea (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Harten, Uwe (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Althoff, Jörg (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Die von gestiegener EU-Binnenmigration durch EU-Erweiterungen und Folgen der Finanzkrise als auch zeitweise hohen Fluchtbewegungen geprägte Zunahme der ausländischen Bevölkerung in Niedersachsen wie auch das seit März geltende Fachkräfteeinwanderungsgesetz waren leitende Faktoren zur Untersuchung der Arbeitsmarktsituation von Ausländern in Niedersachsen. So sind in Teilen positive Entwicklungen bei Integration und Teilhabe von Ausländern am niedersächsischen Arbeitsmarkt zu verzeichnen. Allerdings zeigen sich auch noch immer deutliche Rückstände im Arbeitsmarkterfolg gegenüber deutschen Beschäftigten und erhebliche Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Nationalitäten/-gruppen. Demografischer Wandel und daraus resultierende Fachkräftebedarfe in einigen Branchen lassen eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration der bereits hier lebenden als auch von neuen Migranten zu einer wichtigen Aufgabe werden, auch wenn es derzeit „coronabedingt“ Einschnitte in der wirtschaftlichen Entwicklung gibt. Die Verbesserung der Qualifikationsstruktur und auch sprachlichen Förderung der (neu) Zugewanderten sollte dabei zentrales Ziel einer Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik in Niedersachsen sein, um dem unterdurchschnittlichen Arbeitsmarkterfolg der Ausländer in Niedersachsen zu begegnen. Maßnahmen einer Arbeitsmarktpolitik, die auf eine verbesserte Arbeitsmarktintegration abzielen, sollten jedoch die heterogenen Problemlagen der unterschiedlichen Nationalitäten und Geschlechter (insbesondere geflüchteter Frauen) berücksichtigen. In Exkursen wird des Weiteren der Frage nachgegangen, inwieweit Niedersachsens Arbeitsmarkt von der Zuwanderung aus Drittstaaten (alle Staaten außerhalb EU, inkl. Island, Norwegen, Liechtenstein und Schweiz) profitiert. Außerdem erfolgte vor dem Hintergrund der akuten „viralen Situation“ eine Sonderauswertung zu ausländischen Beschäftigten in systemrelevanten Branchen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Niedersachsen ; Ausländer ; Ausländer ; berufliche Integration ; Drittstaatsangehörige ; Berufsstruktur ; Beschäftigungsentwicklung ; Beschäftigungsentwicklung ; Erwerbsquote ; Fachkräfte ; Fachkräfte ; geringfügige Beschäftigung ; Herkunftsland ; Landwirtschaft ; Lohnhöhe ; Nahrungs- und Genussmittelgewerbe ; Qualifikationsanforderungen ; Qualifikationsanforderungen ; Qualifikationsstruktur ; Reinigungsberufe ; sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer ; Arbeitsmarkt ; Niedersachsen ; 2011-2019 |
Date: | 2020–08–25 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrnb:202001&r= |
By: | Seibert, Holger (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Wiethölter, Doris (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Mit der zunehmenden europäischen Integration gewinnt auch das Grenzpendeln im EU-Binnenraum zunehmend an Bedeutung. Polen wurde am 1. Mai 2004 zusammen mit weiteren neun Staaten Mitglied der Europäischen Union. Seit der Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit 2011 ist die regionale Mobilität zwischen Polen und Deutschland deutlich gestiegen. Während Grenzpendler aus Polen in der Vergangenheit hauptsächlich in den Grenzregionen beschäftigt waren, arbeitet mittlerweile ein nicht unerheblicher Teil von ihnen auch im Landesinneren und hier häufig in den urbanen Zentren. Über die Hälfte der Grenzpendler aus Polen sind 2019 in den ostdeutschen Bundesländern, vor allem in Brandenburg und Sachsen tätig. Auch in den westdeutschen Bundesländern, vor allem in Bayern und Nordrhein-Westfalen sind zahlreiche Grenzpendler aus Polen zu finden. Für die Beschäftigten, die aus Polen einpendeln, haben Helfertätigkeiten eine vergleichsweise hohe Bedeutung. Grenzpendler aus Polensind zudem häufig in der Zeitarbeit tätig. Die mit Abstand häufigsten Berufe sind Kraftfahrer im Güterverkehr und Helfer in der Lagerwirtschaft." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Berlin-Brandenburg ; Bundesrepublik Deutschland ; Polen ; berufliche Qualifikation ; Berufsgruppe ; Beschäftigtenstatistik ; Entwicklung ; geringfügige Beschäftigung ; Grenzpendler ; Pole ; IAB-Beschäftigtenhistorik ; kurzfristige Beschäftigung ; regionale Herkunft ; regionale Verteilung ; sektorale Verteilung ; Tätigkeitsfelder ; Arbeitsmigration ; 1999-2019 |
Date: | 2020–09–07 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrbb:202001&r= |
By: | Gern, Klaus-Jürgen; Lück, Ole; Meuchelböck, Saskia |
Abstract: | Die Zahl der Covid-19-Fälle und der damit verbundenen Todesfälle in Afrika wird in den offiziellen Daten erheblich unterschätzt, da die Test- und Überwachungskapazitäten in vielen Ländern gering sind. Schätzungen der Übersterblichkeit zeigen, dass die Meldelücke im Vergleich zu anderen Weltregionen besonders groß ist, Afrika gleichwohl immer noch relativ gut abschneidet. Die Autoren stellen fest, dass der Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in Afrika im Jahr 2020 zwar weniger stark war als ursprünglich befürchtet, aber dennoch der historisch stärkste Einbruch des BIP und die erste Rezession seit 25 Jahren ist - wenn auch bei deutlichen Unterschieden von Land zu Land. Trotz einer einsetzenden Erholung dürfte die Pandemie die Entwicklung Afrikas nach Einschätzung der Autoren auch längerfristig bremsen, da die Akkumulation sowohl von Human- als auch von Sachkapital durch den Covid-19-Schock beeinträchtigt wurde und der fiskalische Spielraum wie auch die geldpolitischen Optionen in vielen afrikanischen Ländern erschöpft sind. Zur Begrenzung der künftigen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen wird eine höhere Impfquote als erforderlich angesehen. Um die im internationalen Vergleich mit etwa 5 Prozent sehr niedrige Impfquote in Afrika zu erhöhen, ist die internationale Gemeinschaft gefordert, rasch eine ausreichende und erschwingliche Versorgung mit Impfstoffen sicherzustellen. |
Keywords: | Africa,Covid-19,economic development,economic policy,Afrika,Covid-19,Entwicklung,Wirtschaftspolitik |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:158&r= |
By: | Sujata, Uwe (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Zillmann, Manja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Ab 2011 setzte ein außerordentlich dynamischer Anstieg bei der Zahl an Grenzpendelnden aus Polen und Tschechien nach Sachsen ein, der bis heute anhält: Dies gilt regional hauptsächlich in den grenznahen Regionen. Vor allem in den Wirtschaftsbereichen des Verarbeitenden Gewerbes, der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie in der Branche Verkehr und Lagerei sind die Grenzpendelnden eine Stütze des sächsischen Arbeitsmarktes." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Polen ; Sachsen ; Tschechische Republik ; Auswirkungen ; Beschäftigungseffekte ; Entwicklung ; Geschlechterverteilung ; Grenzgebiet ; Grenzpendler ; Herkunftsland ; Pendelwanderung ; Qualifikationsstruktur ; Quote ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; Zielgebiet ; 2007-2019 |
Date: | 2020–09–16 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrsa:202003&r= |
By: | Burkert, Carola (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Schaade, Peter (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Formal überqualifiziert beschäftigt bedeutet, dass die formale Qualifikation (z. B. mit anerkannt abgeschlossener Berufsausbildung oder mit Hochschulabschluss) höher ist, als es das Anforderungsniveau der aktuell ausgeübten Tätigkeit erfordert. In Hessen ist jeder fünfte Arbeitnehmer formal überqualifiziert beschäftigt. Beschäftigte mit höheren Abschlüssen sind häufiger formal überqualifiziert und somit unterhalb ihres Qualifikationsniveaus beschäftigt als jene mit mittleren Abschlüssen. Allerdings sind innerhalb von Hessen deutliche regionale Disparitäten der Überqualifiziertenanteile zu verzeichnen. Aber auch zwischen Frauen und Männern gibt es Unterschiede: Während 19,5 Prozent der männlichen Beschäftigten formal überqualifiziert sind, liegt dieser Anteil bei Frauen mit 21,2 Prozent um knapp 2 Prozentpunkte höher. Diese Unterschiede treten noch deutlicher auf, wenn man die formale Überqualifizierung nach Wirtschaftsabschnitten und Berufen betrachtet. Ausländer sind häufiger formal überqualifiziert beschäftigt als Deutsche und auch die Beschäftigten der Altersgruppe der 30- bis unter 50-Jährigen ist häufiger formal überqualifiziert als jene der Altersgruppen unter 30 Jahre und über 50 Jahre." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Hessen ; ausländische Arbeitnehmer ; Berufsgruppe ; Beschäftigtenstatistik ; Beschäftigungsentwicklung ; Frauen ; geschlechtsspezifische Faktoren ; adäquate Beschäftigung ; Landkreis ; altersspezifische Faktoren ; regionaler Vergleich ; Überqualifikation ; unterwertige Beschäftigung ; 2019-2019 |
Date: | 2020–06–29 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrhe:202001&r= |
By: | Hünnemeyer, Vanessa R.; Kempermann, Hanno |
Abstract: | Jährlich werden rund 54,9 Milliarden Euro für die Kinder- und Jugendhilfe (KJH) verausgabt (Stand 2018). Diese verteilen sich jedoch nicht homogen auf die Gemeinden in der Bundesrepublik, sondern je nach sozialen Herausforderungen. Dabei fehlt es an einer interkommunalen Vergleichbarkeit der Finanzmittel im Rahmen dieser sozialstaatlichen Fürsorge. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurden fünf Aspekte eruiert und diskutiert, die eine zielgerichtete und transparente Kinder- und Jugendhilfe erschweren. Ein gemeinsamer Angang über föderale Grenzen hinweg - unter Berücksichtigung guter nationaler und internationaler Beispiele - könnte dieses wichtige Feld weiter stärken. |
JEL: | C81 D04 E61 I38 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:352021&r= |
By: | Buch, Tanja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Niebuhr, Annekatrin (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Stöckmann, Andrea (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "In der vorliegenden Studie werden die Folgen der ersten Corona-Welle auf den Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg diskutiert. Für den Analysezeitraum April bis September 2020 wird ein sogenannter Corona-Effekt berechnet. Damit wird der Teil der Veränderung der Arbeitslosigkeit bezeichnet, der sich durch den Vergleich mit der Vorjahresentwicklung maßgeblich auf die Corona-Krise zurückführen lässt. Um einer regional sehr unterschiedlichen Betroffenheit gerecht zu werden, erfolgt die Betrachtung nicht nur auf Landes-, sondern auch auf Kreisebene. Darüber hinaus zeigt eine differenzierte Darstellung für die einzelnen Monate, dass auch im Zeitverlauf, unter anderem bedingt durch die regionale Wirtschaftsstruktur, regionale Unterschiede in Betroffenheit und Erholung zu beobachten sind. Dies zeigt sich in besonderem Maße an Regionen, in denen der Tourismus eine herausragende Rolle spielt." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Hamburg ; Mecklenburg-Vorpommern ; Schleswig-Holstein ; Pandemie ; Auswirkungen ; Arbeitslosigkeitsentwicklung ; Landkreis ; regionale Faktoren ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; Stadt ; Arbeitslosenquote ; Arbeitslosigkeit ; Wirtschaftsstruktur ; Zu- und Abgänge ; 2019-2020 |
Date: | 2021–01–26 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrno:202101&r= |
By: | Kropp, Per (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Leclerque, Cornelia; Fritzsche, Birgit (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Technologischer Wandel, Digitalisierung und Dekarbonisierung führen zu einer Transformation in der Automobilwirtschaft. Die vorliegende Studie untersucht, welche Regionen und Berufe in Thüringen besonders von einem Strukturwandel in der Automobilwirtschaft betroffen sein könnten. In dieser Branche wuchs die Beschäftigung im Bundesland im letzten Jahrzehnt teilweise deutlich überdurchschnittlich. Dennoch liegt der Anteil der Automobilbeschäftigten an allen Beschäftigten etwas unter dem Bundesdurchschnitt. Dagegen sind in Thüringen Branchen, die als Zulieferer für die Automobilwirtschaft wichtig sind, stärker entwickelt. Hinsichtlich der Betroffenheit von Berufen wird deutlich, dass die in der Automobil- und Zulieferbranche zahlenmäßig starken Berufe in der Regel in anderen Wirtschaftszweigen stärker vertreten sind und gegebenenfalls gute Wechselmöglichkeiten dorthin existieren." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bayern ; Bundesrepublik Deutschland ; Sachsen ; Sachsen-Anhalt ; Thüringen ; Thüringen ; Auswirkungen ; Automobilindustrie ; Berufsstruktur ; Beschäftigtenstatistik ; Beschäftigtenstruktur ; Beschäftigungsentwicklung ; Einkommenshöhe ; Elektrotechnik ; Innovation ; Klimaschutz ; Lohnhöhe ; Altersstruktur ; Pendler ; Qualifikationsstruktur ; regionaler Vergleich ; Regionalverflechtung ; Strukturwandel ; technischer Wandel ; Zulieferer ; Automobilbranche ; E-Mobilität ; 2007-2019 |
Date: | 2020–07–01 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:202004&r= |
By: | Schmid, Günther |
Abstract: | Die Arbeitsmarktpolitik auf europäischer Ebene hat durch die Krisen der letzten Jahre wiederholt neue Impulse erhalten. Mit den Initiativen für eine europäische Arbeitslosenrückversicherung, einen europäischen Mindestlohn, eine europäische Jugendgarantie und - vor kurzem - Europäische Sozialanleihen, ist die EU mittlerweile ein arbeitsmarktpolitischer Akteur, der die nationalen Aktivitäten ergänzt oder unterstützt. Die COVID-19-Krise könnte ein Gelegenheitsfenster sein, den Europäischen Sozialfonds um bestimmte Elemente einer Europäischen Arbeitslebensversicherung weiter zu entwickeln. Das Ziel sollte nicht nur darin bestehen, in europäischer Solidarität auf zyklische oder pandemische Krisen des Arbeitsmarkts zu reagieren, sondern auch die nationalen Kapazitäten zu stärken, um Einkommensrisiken im gesamten Erwerbsverlauf abzusichern. Die Innovation dieses Essay besteht darin, die Grundzüge einer Arbeitslebensversicherung auf die revolutionäre Trias "Freiheit, Gleichheit, Selbständigkeit" von Immanuel Kant zurückzuführen. Kants Konzept der "bürgerlichen Selbständigkeit" - anstelle der "Solidarität" - erweist sich als überaus fruchtbar, um ein institutionell fundiertes Grundrecht auf würdige Arbeit zu begründen. |
Keywords: | Europa,EU,Sozialunion,Arbeitsmarkt,würdige Arbeit,Arbeitsmarktpolitik,Löhne/Mindestlohn,Arbeitslosenversicherung,Gerechtigkeit,Arbeitsrecht,Arbeitsverhältnis,Europe,EU,Social Union,labour market,decent work,labour market policy,wages/minimumwages,unemployment insurance,justice,labour law,labour relationship |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbeme:eme2021002&r= |
By: | Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Lawitzky, Corinna (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Rossen, Anja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Der Gender Pay Gap, also die Lohnlücke zwischen vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern, beträgt in Sachsen 7,5 Prozent und fällt damit deutlich niedriger aus als im deutschen Durchschnitt (20,8 %). Im Landkreis Görlitz besteht mit 2,1 Prozent der niedrigste, im Landkreis Zwickau mit 11,6 Prozent der höchste Gender Pay Gap zu Ungunsten der Frauen. Zudem ist in Sachsen die geschlechtsspezifische Lohnlücke in den kreisfreien Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz sowie in den städtischen Kreisen höher als in den ländlichen Regionen. Grundsätzlich kann eine Vielzahl an Unterschieden in der Beschäftigungsstruktur zwischen Männern und Frauen zum Lohngefälle beitragen. Eine Zerlegung der Lohnlücke mithilfe der Oaxaca-Blinder-Zerlegung zeigt, dass ein hohes Qualifikationsniveau im Betrieb mit einem höheren und Unterschiede im gewählten Beruf von Männern und Frauen mit einem niedrigeren Gender Pay Gap einhergeht. Des Weiteren üben einige betriebliche Merkmale einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf den Gender Pay Gap in Sachsen aus. Das generelle Lohnniveau sowie die Lohnunterschiede zwischen den Beschäftigten innerhalb des Betriebes minimieren ebenfalls die Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen. Dieses Bild bestätigt sich auch auf Ebene der einzelnen Kreise, mit nur geringen Unterschieden in der Stärke und Wirkungsrichtung der Einflussfaktoren." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Sachsen ; Berufsgruppe ; erwerbstätige Frauen ; erwerbstätige Männer ; Führungskräfte ; geschlechtsspezifische Faktoren ; Landkreis ; Lohnunterschied ; altersspezifische Faktoren ; regionaler Vergleich ; qualifikationsspezifische Faktoren |
Date: | 2019–12–16 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrsa:201902&r= |
By: | Rossen, Anja (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Lawitzky, Corinna (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Der Gender Pay Gap, also die Lohnlücke zwischen vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern, beträgt in Bayern 25,0 Prozent und fällt damit deutlich höher aus als im deutschen Durchschnitt (20,8 Prozent). In der Stadt Hof besteht mit 16,1 Prozent der niedrigste, im Landkreis Dingolfing-Landau mit 39,5 Prozent der höchste Lohnunterschied zu Ungunsten der Frauen. In allen bayerischen Kreisen verdienen Männer somit mehr als Frauen. Zudem scheinen die regionalen Unterschiede in der Höhe des Gender Pay Gap vor allem durch die Variation in den Löhnen der Männer getrieben zu sein. Grundsätzlich kann eine Vielzahl an Unterschieden in der Beschäftigungsstruktur zwischen Männern und Frauen zum Lohngefälle beitragen. Berücksichtigt man diese Unterschiede in den individuellen, betrieblichen und regionalen Merkmalen, reduziert sich der Lohnunterschied auf 16,1 Prozent. Folglich bleibt der Großteil dieser bereinigten Lohnlücke unerklärt. Allerdings tragen dazu auch Faktoren bei, die aufgrund fehlender Information in der Berechnung nicht berücksichtigt werden können. Lediglich 4,8 Prozentpunkte des Gender Pay Gaps lassen sich auf eine schlechtere Bewertung lohnbestimmenden Eigenschaften der Frauen zurückführen." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bayern ; Bundesrepublik Deutschland ; Frauen ; Lohnunterschied ; Männer ; regionale Disparität |
Date: | 2019–12–04 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrby:201903&r= |
By: | Carstensen, Jeanette (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Jost, Oskar (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Seibert, Holger (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Die Arbeitsmarktsituation junger Menschen erfordert ein besonderes Augenmerk, da hier entscheidende Weichen für die spätere Erwerbsbiografie gestellt werden. Berlin verzeichnete lange Zeit im Bundesländervergleich besonders hohe Jugendarbeitslosenquoten, die insbesondere aus einer unzureichenden Lehrstellenversorgung resultierten. Sowohl im Zuge des Nachwendegeburtenknicks als auch aufgrund eines zunehmenden und selbsttragenden Aufschwungs in den letzten zehn Jahren besserte sich die Situation sukzessive. Es konnten mehr junge Menschen in Berlin in Ausbildung und Beschäftigung finden, sodass die Jugendarbeitslosenquote deutlich abgebaut wurde. Gleichwohl offenbaren die Ergebnisse des vorliegenden Berichts anhaltende Defizite und Potenziale, die es auszubauen gilt. So fällt die Jugendarbeitslosenquote junger Ausländer in Berlin nach wie vor deutlich höher aus als diejenige der deutschen Jugendlichen, was auf strukturelle Unterschiede und Probleme hindeutet. Darüber hinaus weisen junge Ausländer aus den Asylherkunftsländern momentan noch besonders hohe Arbeitslosenquoten auf, die weitere Anstrengungen erfordern, um eine Verfestigung in Arbeitslosigkeit zu verhindern und bestehende Unterschiede zu reduzieren." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Berlin ; Bundesrepublik Deutschland ; Ausbildungsabbruch ; Ausbildungsquote ; Ausbildungsstellenmarkt ; ausländische Jugendliche ; Auszubildende ; Berufsstruktur ; Beschäftigungsentwicklung ; betriebliche Berufsausbildung ; Bevölkerungsentwicklung ; Entwicklung ; Arbeitslosigkeitsentwicklung ; Jugendarbeitslosigkeit ; Jugendliche ; junge Erwachsene ; Quote ; Schulabgänger ; Schulabschluss ; Studienanfänger ; 1985-2019 |
Date: | 2020–12–15 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrbb:202002&r= |
By: | Kropp, Per (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Leclerque, Cornelia; Fritzsche, Birgit (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "Technologischer Wandel, Digitalisierung und Dekarbonisierung führen zu einer Transformation in der Automobilwirtschaft. Die vorliegende Studie untersucht, welche Regionen und Berufe in Sachsen-Anhalt besonders von einem Strukturwandel in der Automobilwirtschaft betroffen sein könnten. In dieser Branche wuchs die Beschäftigung im Bundesland im letzten Jahrzehnt teilweise deutlich überdurchschnittlich. Dennoch liegt der Anteil der Automobilbeschäftigten an allen Beschäftigten weit unter dem Bundesdurchschnitt. Allerdings spielen in Sachsen-Anhalt Zulieferbetriebe außerhalb der Automobilbranche eine besondere Rolle. Wenngleich wir diese in der Beschäftigungsstatistik nicht direkt identifizieren können, so werden die Branchen, in denen sie üblicherweise zu finden sind, in den folgenden Analysen berücksichtigt. Für Beschäftigte aus Sachsen-Anhalt spielt auch die Entwicklung an niedersächsischen und sächsischen Standorten eine wichtige Rolle. Hinsichtlich der Betroffenheit von Berufen wird deutlich, dass die in der Automobilbranche zahlenmäßig starken Berufe in der Regel in anderen Wirtschaftszweigen stärker vertreten sind und gegebenenfalls gute Wechselmöglichkeiten existieren." (Autorenreferat, IAB-Doku) |
Keywords: | Bayern ; Bundesrepublik Deutschland ; Niedersachsen ; Sachsen ; Sachsen-Anhalt ; Sachsen-Anhalt ; Thüringen ; Auswirkungen ; Automobilindustrie ; Berufsstruktur ; Beschäftigtenstatistik ; Beschäftigtenstruktur ; Beschäftigungsentwicklung ; Einkommenshöhe ; Elektrotechnik ; Innovation ; Klimaschutz ; Lohnhöhe ; Altersstruktur ; Pendler ; Qualifikationsstruktur ; regionaler Vergleich ; Regionalverflechtung ; Strukturwandel ; technischer Wandel ; Zulieferer ; Automobilbranche ; E-Mobilität ; 2007-2019 |
Date: | 2020–07–01 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrst:202003&r= |
By: | Lindner, Ralf; Edler, Jakob; Hufnagl, Miriam; Kimpeler, Simone; Kroll, Henning; Roth, Florian; Wittmann, Florian; Yorulmaz, Merve |
Abstract: | Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen, die "Grand Challenges", fordern eine Missionsorientierte Innovationspolitik. Wir möchten hierzu einen konzeptionellen Beitrag leisten und zentrale Bausteine benennen. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fisipp:022021de&r= |
By: | Lübker, Malte |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wsipbs:59&r= |
By: | Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Fuchs, Michaela (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Wydra-Somaggio, Gabriele (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Stabler, Jochen (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Rheinland-Pfalz ; Pandemie ; Auswirkungen ; Beruf und Familie ; Berufsgruppe ; Dienstleistungsberufe ; Frauen ; Frauenberufe ; geschlechtsspezifische Faktoren ; geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt ; Männerberufe ; öffentliche Dienstleistungen ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; mobiles Arbeiten ; Telearbeit ; Telearbeitnehmer ; Arbeitsplatzpotenzial ; 2019-2020 |
Date: | 2021–08–27 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrrp:202102&r= |
By: | Brücker, Herbert (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Gundacker, Lidwina (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Hauptmann, Andreas (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Jaschke, Philipp (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "The Covid-19 pandemic and its containment measures have had considerable consequences for the German labor market. The German economy has predominantly adapted to the COVID-19 shock through short-time work and the shift of economic activities to working from home, as well as other reductions in working hours. However, the impact of the shock has varied across different groups in the labor market: refugees and, to a lesser extent, other migrants were affected more than average by employment reductions and short-time work during the first lockdown. Refugees were also only able to perform their jobs at home to a very limited extent. Important causes of these negative labor market effects are temporary employment contracts, short tenures and differences in employment structures. Furthermore, among refugees and other migrants, unemployment has increased much more than employment has decreased. This can be attributed, among other things, to the discontinuation and interruption of integration and qualification measures due to the pandemic. Immediately after the containment measures of the first lockdown ended, the employment of refugees increased again. However, their employment growth in 2020 was much lower than in previous years." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Pandemie ; ausländische Arbeitnehmer ; Auswirkungen ; Beschäftigungseffekte ; Einwanderer ; Entlassungen ; Geflüchtete ; Arbeitslosigkeitsentwicklung ; Kurzarbeit ; sektorale Verteilung ; Spracherwerb ; IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten ; Telearbeit ; Arbeitslosigkeit ; arbeitsmarktpolitische Maßnahme ; Zu- und Abgänge ; 2019-2020 |
Date: | 2021–05–12 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:202105&r= |
By: | Weyh, Antje (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Hennig, Dustin; Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "In this study, the quality of employment is examined on the basis of the Saxon landscape of employment forms as well as the consideration of further aspects of human capital with significance for the quality of employment. The analysis of the landscape of employment forms includes the extent and development of full-time employment, self-employment and atypical employment forms. Starting from an already lower proportion of atypically employed persons in Saxony, the decline for atypical forms of employment as a whole and for the employment forms of exclusively marginal employment, part-time work under 20 working hours per week and fixed-term employment in particular was much stronger than in Germany. The growth in temporary employment in Saxony was well below average. In connection with the slightly increasing share of full-time employees, the Saxon labour market is showing a trend away from atypical forms of employment. In order to meet individual needs beyond the form of employment, wage developments and individual further aspects of employment quality were also taken into consideration. The low wage incidence can be classified as declining for Saxony. Furthermore, employment relationships in Saxony are considered to be more stable on average than in Germany and more often provide adequate training." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Sachsen ; atypische Beschäftigung ; befristeter Arbeitsvertrag ; Beruf und Familie ; berufliche Selbständigkeit ; Beschäftigtenstatistik ; Beschäftigungsentwicklung ; Beschäftigungsform ; geringfügige Beschäftigung ; IAB-Beschäftigtenhistorik ; IAB-Betriebspanel ; adäquate Beschäftigung ; Leiharbeit ; Lohnentwicklung ; Niedriglohn ; Normalarbeitsverhältnis ; regionaler Vergleich ; Erwerbsformenwandel ; Teilzeitarbeit ; Vollzeitarbeit ; Weiterbildungsangebot ; Arbeitsplatzqualität ; 2013-2019 |
Date: | 2020–11–20 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrsa:202004&r= |
By: | Goßner, Laura (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Kosyakova, Yuliya (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "The current state of refugee integration in Germany points to gender-specific differences in employment rates, educational participation and language acquisition. Against this background, the report provides an overview of mpirical evidence to date on barriers to integration among refugee women. The focus is on possible challenges due to childcare and the lack of social networks. Practice-oriented recommendations for action are presented." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Date: | 2021–08–23 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:202108&r= |
By: | Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "The quality of employment (place of work principle) in Rhineland-Palatinate is analysed in the present study by highlighting the importance and specific structural features of the individual atypical forms of employment: part-time, exclusively marginal part-time employment (agB), temporary work and low pay. The atypical employment forms part-time, part-time work and temporary work have meanwhile gained considerable importance for the labour market in Rhineland-Palatinate compared to normal employment. With the exception of part-time work, all other atypical forms of employment considered here have visibly increased in importance since 2013. Compared with the national reference values, part-time, part-time and low-wage employment are each of above-average importance for the regional labour market, while temporary employment is of slightly below-average importance. The high proportion of part-time work is not only due to the specialisation of the tertiary sector in these part-time activities, but also to the manufacturing industry. The above-average share of low-income earners can probably be explained by the high importance of low-paid helper jobs in manufacturing. It is noteworthy that the number of full-time employees has increased again in recent years, albeit not as dynamically as the national trend. Thus, the decline in the importance of the normal employment relationship has come to a standstill for the time being." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Rheinland-Pfalz ; atypische Beschäftigung ; Beschäftigungsentwicklung ; geringfügige Beschäftigung ; Geschlechterverteilung ; Integrierte Erwerbsbiografien ; Leiharbeit ; Niedriglohn ; Normalarbeitsverhältnis ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; Teilzeitarbeit ; Arbeitsplatzqualität ; 2013-2018 |
Date: | 2020–02–28 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrrp:201902&r= |
By: | Otto, Anne (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "In a cross-sectional analysis as at 30 June 2018, this study analyses the quality of employment (workplace principle) in Saarland. For this purpose, the structural characteristics of the atypical forms of employment part-time, exclusively part-time (agB), temporary work and low-wage are compared. It is shown that these forms of employment have gained considerable importance in the Saarland compared to the normal employment relationship, but that in recent years full-time employment has shown positive growth again after a long time. As a result, the decline in the significance of the standard employment relationship has initially come to a standstill. With the exception of part-time employment, the other atypical forms of employment considered in this study are of above-average importance for the Saarland labour market. The rate of temporary employment in this federal state is considerably higher than the federal average, because there are many companies in this region that produce for the world market and are dependent on a flexible workforce. The above-average proportion of low-income earners can presumably be attributed to the high importance of low-income helpers in the manufacturing sector and in temporary employment. For example, the below-average low wage rate among all foreign full-time employees in Saarland is related to the high proportion of French workers with above-average qualifications. The local industry mix, labour force participation, settlement structure and the provision of childcare places are taken into account as possible reasons for the unequal distribution of the individual atypical forms of employment within the Saarland. What the atypical forms of employment have in common is that they increasingly concentrate specific groups of people such as younger and older people, women, unskilled workers and foreign workers, some of whom do not have good chances of transition to regular employment. " (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Saarland ; atypische Beschäftigung ; Beschäftigungsentwicklung ; geringfügige Beschäftigung ; Geschlechterverteilung ; Integrierte Erwerbsbiografien ; Leiharbeit ; Niedriglohn ; Normalarbeitsverhältnis ; regionaler Vergleich ; sektorale Verteilung ; Teilzeitarbeit ; Arbeitsplatzqualität ; 2013-2018 |
Date: | 2020–02–28 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabrrp:201901&r= |
By: | Fuchs, Johann (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany); Weber, Brigitte (Institute for Employment Research (IAB), Nuremberg, Germany) |
Abstract: | "This report presents unified estimations of the hidden unemployment for the first time for the whole of Germany by implementing the IAB-approach that was only before applied for West Germany. The fundamental and internationally established hypothesis of the IAB-approach is that the labour participation is influenced by the labour market performance, for example the unemployment rate. Therefore, a regression equation is estimated, with the labour participation rate as the dependent variable and an unemployment indicator as an independent variable. We use labour participation rates by age, gender and nationality, based on the German Microcensus. The estimations are restricted to 15 to 64 years olds. For methodological reasons, the labour participation rates are transformed into logits. For the influence of the labour market indicator, we tested different variables, e.g. the overall unemployment rate, the unemployment rate or women, or the vacancy rate. The labour market indicators are obtained from the statistic of the Federal Employment Agency. Furthermore, the estimations consider several covariates, like wages, retirement age, etc. All in all, regressions for 40 subpopulations were conducted with time series that covers the period 1991 to 2019. The estimations support the thesis of a discouragement effect for each subpopulation, which outperforms any added worker effect. This means labour participation will shrink in case of rising unemployment figures. In order to calculate hidden unemployment rates, and absolute figures of the hidden unemployed, we applied a regional benchmark approach. For each labour market indicator the best figure was identified across the federal states in Germany. The difference of the real figure to this benchmark leads to the hidden unemployment rate. The level of the estimated hidden unemployment is close to former calculations, combined for East and West Germany. Relevant deviations occur only in the first years after the German unification, presumably caused by an extreme increase in East Germany. As many data will not be available separate for East and West, our current approach might be a good, forward-looking base for future estimations. After the Hartz-reforms, hidden unemployment in Germany shrinks from 1.72 million in 2006 to less than 900,000 in 2019. The sex ratio was balanced in the near past. Almost a quarter of the hidden unemployed were non-German, which is far more as their population share." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) |
Keywords: | Bundesrepublik Deutschland ; Erwerbspersonenpotenzial ; Erwerbsquote ; Nichterwerbstätige ; Schätzung ; stille Reserve ; Unterbeschäftigung ; Arbeitsmarktentwicklung ; Arbeitsmarktindikatoren ; Vollbeschäftigung ; Arbeitsuchende ; 1991-2019 |
Date: | 2021–06–16 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:202106&r= |
By: | Arnaud Page (SU - Sorbonne Université); Laurent Herment (CRH - Centre de Recherches Historiques - EHESS - École des hautes études en sciences sociales - CNRS - Centre National de la Recherche Scientifique) |
Abstract: | The second half of the nineteenth century was marked by the concomitant and entangled processes of the rise of agricultural chemistry and that of the fertiliser trade. Yet, while the two were undoubtedly related, the work of agricultural chemists was not necessarily characterized by the uniform and unequivocal promotion of fertilisers. This article looks at some of the complex ways in which chemists participated in the development of the fertiliser trade by studying how their work was used to ascribe a commercial price to a chemical element. It analyses the contested development of the idea that nitrogen, in particular, could be given a price, and shows how the rise of this quotation lay at the intersection of scientific and commercial considerations. More broadly, it argues that the importance of the new artificial fertilisers primarily lay not so much in yield increases as in inaugurating a new regime marked by a more comprehensive quantitative assessment of inputs and outputs, thereby playing a key role in the industrialisation of agriculture. |
Keywords: | Düngemittel,Stickstoff,Chemie,Landwirtschaft,Nitrate,fertilisers,nitrogen,chemistry,agriculture,nitrates |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:hal:journl:hal-03352883&r= |