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on German Papers |
Issue of 2021‒09‒06
nineteen papers chosen by Roberto Cruccolini Ludwig-Maximilians Universität München |
By: | Schnabl, Gunther; Sepp, Tim |
Abstract: | Das Papier untersucht die Veränderung der Sparkultur in Japan während mehr als 30 Jahren Niedrig-, Null- und Negativzinspolitik basierend auf einer Analyse der Allokationsfunktion von Zinsen und der Transformationsfunktion der Banken bei der Kreditvergabe. Es wird gezeigt, wie durch die anhaltend lockere Geldpolitik der Bank von Japan die Sparkultur in Japan grundlegend von einer hohen Haushaltssparquote zu einer sehr niedrigen Haushaltssparquote verändert wurde. Es werden aufbauend auf der theoretischen Literatur zu Sparmotiven Kanäle identifiziert, die das Haushalts- und Unternehmenssparen maßgeblich verändert und damit die Wachstumskräfte des Landes anhaltend geschwächt haben. |
Keywords: | Japan,Sparen,Sparkultur,Geldpolitik,Haushaltssparen,Unternehmenssparen,Abenomics,Nullzinspolitik |
JEL: | E21 E43 E52 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:leiwps:174&r= |
By: | Kaiser, Thomas |
Abstract: | Dem Management von Liquiditätsrisiken wurde spätestens seit der Wirtschafts- und Finanzkrise und den hier identifizierten Defiziten eine immer stärker anwachsende Bedeutung zuteil. Der in erster Konsequenz resultierenden Überarbeitung regulatorischer Anforderungen folgte ein massiver Anpassungsbedarf seitens betroffener Institute. Die vorliegende Ausarbeitung schildert nach ausführlicher Darstellung und Zuordnung bestehender Begriffe die regulatorischen Entwicklungen mit besonderem Fokus auf die Mindestliquiditätsquote (LCR) und die strukturelle Liquiditätsquote (NSFR). Im Anschluss wird auf Basis einer empirischen Analyse eine Methodik entwickelt, um die Güte externer Berichterstattung einzelner Institute zu evaluieren und somit für Marktteilnehmer besser vergleichbar zu machen. Die sich anschließende Herleitung einer Approximation der strukturellen Liquiditätsquote (NSFR) stellt externen Stakeholdern eine Methodik zur individuellen Analyse der Liquiditätssituation der Institute zur Verfügung. Die Validität der Approximation wird anschließend durch multivariate Regressionsanalysen bestätigt. Abschließend werden die positiven Effekte einer freiwilligen Offenlegung des Liquiditätsrisikos am Beispiel der Mindestliquiditätsquote (LCR) im Rahmen mehrerer Ereignisstudien bestätigt. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:128116&r= |
By: | Greitens, Jan |
Abstract: | Jeder, der sich mit Geld und Banken im Deutschen Reich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt, kennt den Namen Alfred Lansburgh. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nannte ihn "in Sachen des Geldes vielleicht einen der klügsten Menschen, die in Deutschland je gelebt und gearbeitet haben." Seine bekannteste Schrift "Vom Gelde" erfährt bis heute immer wieder Neuauflagen. Er hinterließ ein umfangreiches Werk, das ihn als langjährigen Beobachter, Analytiker und Kommentator aller Entwicklungen von Geld und Banken im späten Kaiserreich und in der Weimarer Republik ausweist. Allerdings ist wenig über seine Person und über seine theoretischen und politischen Ansichten bekannt. Die vorliegende Arbeit rekonstruiert die Biographie Alfred Lansburghs. Lansburgh war sein Leben lang ein überzeugter liberaler Publizist. Nach einer nicht besonders erfolgreichen Karriere im Bankwesen wurde er zunächst Wirtschaftsjournalist und dann Herausgeber einer der wichtigsten Wirtschaftszeitschriften seiner Zeit. Früher als kaum ein anderer hat er die während des Ersten Weltkriegs einsetzende Zerrüttung der Währung erkannt und dagegen angeschrieben. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde er ein Opfer des Nationalsozialismus, dessen Unterdrückung ihn in den Selbstmord trieb. Der Vorgang der "Arisierung" seines Verlages zeigt aber auch die Ambivalenz, in der sich die Akteure der damaligen Zeit befanden. |
Keywords: | Lansburgh,Die Bank,Arisierung,Mellinger,Bank-Akademie |
JEL: | B26 B31 N14 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ibfpps:0421&r= |
By: | Demary, Vera; Plünnecke, Axel; Schaefer, Thilo |
Abstract: | Durch Digitalisierung sind mehr Ressourcen- und Energieeffizienz, eine bessere Netzauslastung und neue Technologien und Produkte möglich, die zum Klimaschutz beitragen. Allerdings stehen viele Unternehmen vor Hemmnissen bei der Umsetzung von digitalen Lösungen, da es an Know-how fehlt. Für die Entwicklung klimafreundlicher Technologien und Produkte sind aus Sicht der Unternehmen in den kommenden fünf Jahren vor allem IT-Experten von besonderer Bedeutung. Hier bestehen aber schon heute erhebliche Engpässe, die ihren Ursprung im Bildungssystem haben. Um die Potenziale der Digitalisierung für den Klimaschutz zu nutzen, sollte die Forschung an den Schnittstellen von Digitalisierung und Klimaschutz stärker gefördert und die Digitalisierung der Bildung und die Weiterbildung an Hochschulen gestärkt werden. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:512021&r= |
By: | Bardt, Hubertus; Grömling, Michael; Maselli, Ilaria |
Abstract: | Nach dem erheblichen Einbruch des privaten Verbrauchs im Jahr 2020 war auch das erste Quartal 2021 von einer geringen Konsumaktivität geprägt. Der erneute Lockdown seit November 2020 hat sowohl die Konsummöglichkeiten begrenzt als auch die Konsumneigung ausgebremst. Mit den Lockerungen und einer sich verbessernden Infektionslage in Deutschland hat sich die Konsumlaune im zweiten Quartal 2021 auf breiter Basis erholt. Das TCB-IW-Verbrauchervertrauen ist deutlich angestiegen und liegt bereits wieder über dem Niveau von vor der Pandemie. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:492021&r= |
By: | Franke, Marcel |
Abstract: | [Einleitung ...] Stets haben Menschen ihr Zusammenleben unter Akzeptanz gewisser Ungleichheiten gestaltet, die zu Konflikten führen können. In europäischer Manier kann das Christentum über die Legitimation Gottes die Vorteile der Herrschenden lange Zeit verteidigen. Mit der Aufklärung bröckeln jedoch diese Strukturen und die Frage nach den Werten in der Gesellschaft und ihrem Streben bedürfen neuer Antworten. Insbesondere Rousseau weist dem Volk Souveränität über öffentliche Belange zu und heißt die freie Entscheidung des Volkes in Form eines Sozialvertrags gut. Diese Arbeit untersucht das Zustandekommen eines solchen Vertrags unter der Prämisse eines egalitären normativen Individualismus. Im Sinne des Arbeitstitels und unter Berücksichtigung des methodologischen Individualismus werden Bedingungen für den Entstehungsprozess abgeleitet. Dieser Standpunkt siedelt die Arbeit thematisch in dem Gebiet der "Public Choice" an. Genauer werden Betrachtungen in den Forschungszweig der "Constitutional Economics" als Teil der "Public Choice" eingeordnet, die sich mit der Wahl der Regeln selbst, anstelle der durch Regeln beschränkten Wahl, beschäftigen und dabei auf die ökonomische Methodik zurückgreifen. Dieser lässt sich wiederum in die drei Bereiche der positiven, judikativen und normativen Sicht unterteilen. Die positive Sicht beschäftigt sich mit der Wirkungsweise konstitutioneller Regeln. Olson und Neumärker begründen in der Tradition Hobbes das Zustandekommen einer Verfassung. Der judikative Ansatz geht der Frage der Auslegung und Interpretation gültiger Verfassungen sowie relevanter Kriterien hierzu nach. Der normative Ansatz versucht sich an der Legitimation gesellschaftlicher Ordnungen. Rawls, Nozick und Buchanan haben hierzu mit wesentlichen Werken beigetragen. Diese Arbeit setzt die ersten beiden Ansätze als den Individuen vollständig bekannt voraus und zielt auf die Darstellung eines Prozesses zur Legitimierung eines Verfassungsvertrags ab. Zu diesem Zweck wird in Kapitel 2.1 das methodologische und in Kapitel 2.2 das normative Fundament kurz vorgestellt, welches die Elemente der Einstimmigkeit in Kapitel 2.3, der Gleichheit in Form des Schleiers der Unsicherheit in Kapitel 2.4 und die spezifischen Annahmen an den Ausgangszustand in Kapitel 2.5 nach sich zieht. Kapitel 3 stellt die resultierende individuelle Entscheidungslogik dar. Hierzu wird in Kapitel 3.1 die Annahme der Einstimmigkeit in Zusammenhang mit einem Erwartungsnutzen über die Verfassung entwickelt. Kapitel 3.2 diskutiert die Erwartungsbildung unter Unsicherheit über das Verhalten der anderen Individuen. Kapitel 4 macht eine Einigung auf einen Verfassungsvertrag über die Strategie des Abwartens plausibel. Dazu weist Kapitel 4.1 auf die Parallelen und somit die Übertragbarkeit des Abnutzungskriegs auf die vorliegende Situation hin. Nach einer Strukturierung und Verkleinerung des Lösungsraums der möglichen Verträge in Kapitel 4.2, findet das Modell Schröders in Kapitel 4.3 Anwendung auf die gegebene Situation mit zwei Individuen und zwei Verträgen. Davon ausgehend werden in Kapitel 4.4 die Ergebnisse auf beliebig viele Individuen und Verträge übertragen. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert ihre Implikationen. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:cenwps:032021&r= |
By: | Mathias Huebener; Gert G. Wagner |
Abstract: | Offizielle Daten des Digitalen Impfquoten-Monitoring (DIM) des RKI erlauben es nicht, anhand von sozio-demografischen und sozio-ökonomischen Merkmalen Personengruppen mit einer vergleichsweise geringen Impfquote zu identifizieren und dadurch eine gezielte Ansprache für eine Impfung zu initiieren. Diese Studie untersucht anhand von Daten der COMPASS-Befragung den Zusammenhang zwischen dem Impfstatus und sozio-demografischen und sozio-ökonomischen Merkmalen. Weiterhin werden Unterschiede in den Gründen der Nichtimpfung nach diesen Merkmalen untersucht. Im Juli 2021 ist die Impfquote von Männern höher ist als die von Frauen, und nimmt signifikant mit dem Alter, dem Bildungsabschluss und dem Haushaltseinkommen zu. Demnach liegt das größte verbleibende Impfpotential bei jüngeren Personen mit niedrigerem Bildungsabschluss und niedrigerem Haushaltseinkommen. |
Keywords: | Covid-19, Impfungen, Immunisierung, sozio-ökonomischer Status, sozio-demographische Merkmale |
JEL: | I10 I14 I18 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwwpp:dp1968&r= |
By: | Hinrichsen, Julius; Nitt-Drießelmann, Dörte; Wellenreuther, Claudia; Wolf, André |
Abstract: | Diese Studie untersucht die Programme zur Bundestagswahl 2021 im Hinblick auf Maßnahmen, die die Rolle von privatem Eigentum in unserer Gesellschaft tangieren. Untersuchungsgegenstand sind die Wahlprogramme aller gegenwärtig im deutschen Bundestag vertretenen Parteien. Einleitend erläutern wir auf Basis des Property Rights Ansatzes die grundsätzlichen Funktionen von privatem Eigentum in unserer Volkswirtschaft. Dann erfolgt der Einstieg in die Programmanalyse. Hierfür haben wir fünf Politikfelder mit besonders engem Eigentumsbezug ausgewählt: Wohnungspolitik, Finanzpolitik, Unternehmenspolitik, Geistiges Eigentum sowie Klimapolitik. Für jedes Politikfeld werden zunächst Programmvorschläge mit unmittelbaren Eigentumsbezug identifiziert und in ihrer Wirkungsrichtung und sprachlichem Duktus zwischen den Parteien verglichen. Anschließend erfolgt eine ökonomische Analyse ausgewählter Regulierungsvorschläge. Hierzu beschränken wir uns auf einen Vorschlag je Politikfeld, welcher jeweils besonders eng mit der Eigentumsthematik verknüpft ist. Auf theoretischer Ebene werden dazu zunächst die Wirkungsarten der Maßnahmen auf private Eigentumsrechte und die daraus resultierenden ökonomischen Effekte analysiert. Dann erfolgt eine Auswertung jüngerer empirischer Studien (statistisch-ökonometrische Untersuchungen, Fallstudien) zur praktischen Relevanz dieser Effekte. Abschließend wird eine zusammenfassende Bewertung zur Tendenz der Parteien im Umgang mit eigentumsbezogenen Fragen vorgenommen. In jedem der fünf untersuchten Politikfelder sind im Parteienvergleich mehr oder minder stark divergierende Strömungen bei den vorgeschlagenen eigentumsbezogenen Maßnahmen festzustellen. Diese nehmen teilweise die Form von gegensätzlichen Positionen und damit Richtungsentscheidungen an. Eine starke Polarisierung zeigt sich vor allem auf dem Gebiet der Finanzpolitik. Hauptkonfliktlinien sind hier die Fragen der Einführung einer Vermögensteuer und der steuerlichen Behandlung von Kapitalerträgen. Auch auf dem Feld der Wohnungspolitik zeigen sich im Hinblick auf vermieteten Wohnraum deutliche Diskrepanzen hinsichtlich Maßnahmen wie der Mietpreisbremse. Dagegen sind sich die Parteien im Bereich der Unternehmenspolitik weitgehend einig über die Notwendigkeit der stärkeren Förderung von Existenzgründungen, wenngleich die Vorschläge in Detail und Ausrichtung differieren. Im Bereich des geistigen Eigentums sind die stark gegensätzlichen Positionen der Parteien im Zusammenhang mit Impfstoffpatenten offensichtlich. Auch im Feld der Klimapolitik zeigen sich starke Konfliktlinien in eigentumsrelevanten Punkten, hier insbesondere, ob bei den Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen stärker auf Einschränkungen in Verfügungsrechten oder auf die Marktlösung des Zertifikatehandels gesetzt werden soll. (...) |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hwwipp:n133&r= |
By: | Peskes, Markus; Steinmetz, Marc |
Abstract: | Die weltweite Corona-Pandemie hat die globale Wirtschaft stark beeinflusst und weiterhin fest im Griff; nahezu alle Branchen sind betroffen. Von den Konsequenzen sind auch die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die mit einem Anteil von über 99% aller Unternehmen das Herzstück der deutschen Wirtschaft bilden, betroffen. Sie kämpfen mit sinkenden Nachfragen und Versorgungsengpässen, teilweise sind zwischenzeitlich sogar ganze Lieferketten zusammengebrochen. Der Mittelstand hat mit solchen Folgen der Pandemie vor allem deshalb besonders zu kämpfen, da KMU im Gegensatz zu großen Konzernen, wie bspw. Lufthansa AG, nicht mit vielen Milliarden vom Staat unterstützt bzw. gerettet wurden. Auch kamen und kommen die Hilfen des Staates in den KMU oftmals mit deutlicher Verzögerung an. Die Finanzkraft der KMU speist sich überwiegend aus dem Eigenkapital der Eigentümer. Für sie spielt die langfristige und nachhaltige Unternehmenswertsteigerung als wichtiges strategisches Ziel daher eine besonders große Rolle. Doch wie verbreitet ist die wertorientierte Unternehmenssteuerung als strategisches Instrument in deutschen KMU überhaupt, und wie wird sie ihr Einsatz zukünftig, auch vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie, entwickeln? Diese Fragestellungen werden im vorliegenden Working Paper genauso analysiert wie mögliche Konzepte wertorientierter Steuerungskennzahlen bis hin zu Kalkulationsmethoden zur sachgerechten Ermittlung des Unternehmenswertes. Dabei spielen neben der Discounted Cashflow-Methode auch bekannte Vertreter der wertorientierten Kennzahlen, wie bspw. der Economic Value Added (EVA) und der Cash Value Added (CVA), eine Rolle. Auch sollen angewandte Managementinstrumente sowie in praxi auftretende Implementierungsbarrieren aufgezeigt sowie Lösungsvorschläge skizziert werden. |
Keywords: | Controlling,KMU,Kennzahlen,Wertorientierte Unternehmenssteuerung |
JEL: | M21 M1 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esprep:238746&r= |
By: | Geis-Thöne, Wido |
Abstract: | Der erste Lockdown im Frühjahr 2020 hat sich negativ auf die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge in Deutschland ausgewirkt. Zwischen März 2020 und Mai 2020 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den acht Asylherkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien um 12.000 oder 3,4 Prozent gesunken. Besonders betroffen waren dabei die An- und Ungelernten im Helferbereich. In den folgenden Monaten hat sich die Lage jedoch wieder deutlich entspannt und auch während des zweiten Lockdowns nicht erneut gravierend verschlechtert. So lag die Beschäftigtenzahl im März 2021 um 36.000 oder 9,8 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig ist auch der Anteil erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Arbeitslosengeld II-Bezug an der Bevölkerung aus den acht Asylherkunftsländern zwischen Februar 2020 und Februar 2021 von 52,5 Prozent auf 50,2 Prozent gesunken. Dies war nicht zu erwarten, da ein großer Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den Asylherkunftsländern in den von der Pandemie besonders betroffenen Bereichen der Arbeitnehmerüberlassung und des Gastgewerbes tätig war und ist. Jedoch konnten die Beschäftigungsverluste hier durch Zuwächse in anderen Branchen wie insbesondere Verkehr und Lagerei, Gesundheits- und Sozialwesen und Handel überkompensiert werden. Ein deutlich anderes Bild zeichnet die Zahl der Arbeitslosen aus den Asylherkunftsländern, die im März 2021 um 20,3 Prozent oder 45.000 über dem Vorjahreswert lag. Dies erklärt sich vorwiegend damit, dass während der Pandemie viele Qualifizierungsmaßnahmen ausgesetzt wurden. Nehmen nicht erwerbstätige Bezieher von Arbeitslosengeld II an diesen teil, werden sie nicht als arbeitslos gewertet. Auch wenn sich die Arbeitsmarktlage damit an sich nicht verschlechtert hat, ist dies für den weiteren Verlauf der Integration sehr ungünstig, da so für den Einstieg in den Arbeitsmarkt wichtige Qualifikationen nicht erworben werden. Dabei war der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an den 15- bis 64-jährigen Personen aus den acht Asylherkunftsländern mit 31,8 Prozent im März 2021 im Vergleich zu 46,6 Prozent bei allen Ausländern und 63,1 Prozent bei den Inländern noch sehr niedrig. Vor diesem Hintergrund ist auch weiterhin ein forciertes integrationspolitisches Handeln notwendig, um die Integration der Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt auf längere Sicht zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. |
JEL: | F22 J15 J20 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:312021&r= |
By: | Lesch, Hagen; Winter, Luis |
Abstract: | Während die Tarifverhandlungen im Jahr 2020 unter dem Einfluss der Corona-Pandemie überaus harmonisch geführt wurden, zeichnet sich im laufenden Jahr eine Trendwende ab. Die Konfliktbereitschaft hat im ersten Halbjahr 2021 spürbar zugenommen. Dies zeigt eine Analyse von 14 zentralen Tarifverhandlungen im Rahmen des IW-Konfliktmonitorings. In diesem Monitoring werden die Tarifverhandlungen in 20 Branchen aus allen Bereichen der Volkswirtschaft regelmäßig ausgewertet und ermittelt, wie konfliktreich sie verlaufen. Die Konfliktintensität - sie summiert die in Tarifverhandlungen erreichten Eskalationsstufen wie Streikdrohungen, Warnstreiks, juristische Auseinandersetzungen oder Urabstimmungen - stieg im Durchschnitt auf 8,4 Punkte je Tarifkonflikt. Das liegt nahe am langjährigen Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2020 (9,0 Punkte). Im letzten Jahr summierten sich die Eskalationsstufen im Durchschnitt auf lediglich 2,3 Punkte pro Verhandlung, während es 2019 (dem letzten Jahr vor der Pandemie) 10,3 Punkte waren. Nach dem Maßhalten 2020, in dessen Rahmen es den Gewerkschaften vor allem um Beschäftigungssicherung ging, ist im zweiten Jahr der Corona-Pandemie wieder die Lohnentwicklung in den Mittelpunkt der Tarifverhandlungen gerückt. Das zeigt sich an den Lohnforderungen der Gewerkschaften. Sie lagen zwischen 4,0 und 5,3 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Da die Arbeitgeberverbände vor dem Hintergrund einer in vielen Unternehmen schwierigen oder unsicheren Wirtschaftslage verhandelten, wurde es schwieriger, Kompromisse zu finden. Bei den Lohnabschlüssen zeigten sich die Gewerkschaften dann aber doch eher zurückhaltend. Wie schon 2020 verzichteten IG Metall und andere Arbeitnehmerbünde auch für das laufende Jahr oftmals auf prozentuale Entgeltsteigerungen. Stattdessen gab es steuerfreie Corona-Prämien oder neue Sonderzahlungen, die erst 2022 ausgezahlt werden. Ausnahmen bilden die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie sowie die Süßwarenindustrie. In diesen beiden Branchen werden die Tabellenwerte schon im Laufe des Jahres 2021 um 1,5 und 2,5 Prozent angehoben. Im Zuge einer weiteren wirtschaftlichen Stabilisierung und der anziehenden Teuerungsrate ist allgemein wieder eine expansivere Lohnpolitik zu erwarten. Die bereits begonnenen, aber im Juni 2021 noch nicht abgeschlossenen Tarifauseinandersetzungen bei der Deutschen Bahn, im Einzelhandel oder im Bankgewerbe verlaufen schon zäh oder bergen ein hohes Konfliktpotenzial. Das trifft angesichts der angespannten Haushaltslage auch für die im zweiten Halbjahr startenden Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst der Länder zu. Damit dürfte sich der im ers-ten Halbjahr beobachtbare Trend einer zunehmenden Konfliktbereitschaft auch im zweiten Halbjahr 2021 fortsetzen. |
JEL: | J50 J51 J52 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:322021&r= |
By: | Engels, Barbara |
Abstract: | Mit Corona hat das Homeoffice an Bedeutung gewonnen. Für die Cybersicherheit von Unternehmen ist das herausfordernd, denn durch die zunehmende Zahl an mit dem Firmennetzwerk verbundenen Systemen vergrößert sich die Angriffsfläche. 2020 waren allein 52,5 Mrd. Euro Schaden auf Angriffe im Homeoffice zurückzuführen, 31 Mrd. Euro mehr als vor der Pandemie. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:532021&r= |
By: | Bonin, Holger (IZA); Rinne, Ulf (IZA) |
Abstract: | Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von abhängig Beschäftigten |
Date: | 2021–08–30 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izarrs:121&r= |
By: | Lehmann, Nico; Müller, Jonathan Benedikt; Ardone, Armin; Karner, Katharina; Fichtner, Wolf |
Abstract: | Anfang 2019 wurde beim Umweltbundesamt das Regionalnachweisregister ins Leben gerufen, mit dessen Hilfe Energieversorgungsunternehmen die Regionalität einer Stromlieferung gegenüber ihren Kunden ausweisen können. Doch auch ohne Regionalnachweisregister wird teilweise mit der Regionalität von Stromtarifen geworben. Dies wirft die Frage auf, wie Regionalstrom aus Sicht von Energieversorgungsunternehmen ökonomisch zu bewerten ist. Daran anschließend stellt sich die Frage, ob und inwieweit eine regionale Vermarktung von Erzeugung aus Erneuerbare Energien Anlagen für Anlagenbetreiber bzw. Direktvermarktungsunternehmen neue Erlösmöglichkeiten eröffnet. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Experteninterviews mit 17 Vertretern von Energieversorgungsunternehmen (Stichprobe 1) und sechs Vertretern von Direktvermarktungsunternehmen (Stichprobe 2) durchgeführt. Es zeigt sich, dass viele Energieversorgungsunternehmen dem Trend folgen, Regionalstrom anzubieten. Insbesondere sind laut Experten das Unternehmensimage kommunaler Energieversorger und die Produktaussagen von Regionalstrom stimmig. Dennoch sehen fast alle Interviewpartner Regionalstrom in seiner heutigen Form als Nischenprodukt, das es mit hoher Wahrscheinlichkeit bleiben wird. Die aktuelle Regulatorik geht mit finanziellen Nachteilen für Anlagenbetreiber bzw. Direktvermarktungsunternehmen und Energieversorgungsunternehmen einher was dazu führt, dass Regionalstrom an Endkunden als Premiumprodukt mit einem Aufpreis ggü. nicht regionalem Strom vertrieben wird. Dies, in Kombination mit weiteren Hürden auf der Vertriebsseite (z.B. geringes Involvement), mache das Produkt für viele Kunden unattraktiv. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:kitiip:59&r= |
By: | Matthes, Jürgen |
Abstract: | Chinas Anteile an den Warenimporten der EU-Länder stiegen im Zeitraum 2000 bis 2019 sehr deutlich, mit einem Schwerpunkt auf der ersten Dekade. Deutschlands Anteile waren dagegen seit 2005 im Trend rückläufig. Bei den in dieser Studie betrachteten anspruchsvollen industriellen Produktgruppen insgesamt ist dieser Gegensatz noch stärker ausgeprägt als bei allen Warenimporten. Zudem haben sich die chinesischen Exporte sehr deutlich in Richtung dieser anspruchsvollen Industriewaren verschoben. Deren Anteil an den EU-Importen aus China in allen Produktgruppen stieg von 50,7 Prozent (2000) auf 68,2 Prozent (2019). In fast allen einzelnen zweistelligen Produktgruppen, die grob den bekannten deutschen Industriebranchen zuzurechnen sind, baute China seine Anteile aus, auch hier mit einem Schwerpunkt auf den 2000er Jah-ren. Dagegen war der Anteil der EU-Importe aus Deutschland ganz überwiegend moderat rückläufig, ging aber meist erst in den 2010er Jahren zurück. Diese Entwicklung fand parallel zu einer Abwertung des Euro gegenüber dem chinesischen Yuan statt. Deutschland verlor also Marktanteile in Europa, obwohl sich seine wechselkursbedingte preisliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China tendenziell verbesserte. Das macht den Anteilsrückgang noch relevanter. Chinas Exporterfolge lassen sich zudem nicht mehr mit dem früher gültigen Hinweis relativieren, dass sie überwiegend aus importierten Vorprodukten bestehen, die in China - sozusagen auf einer verlängerten Werkbank - nur zusammengebaut werden. Im Gegenteil, der Anteil heimischer Wertschöpfung in den Exporten Chinas stieg zwischen 2005 und 2016 stark an und liegt inzwischen in den meisten Branchen sogar höher als der deutsche Anteil. Wären chinesische und deutsche Produkte komplementär zueinander, sollte ein steigender Anteil Chinas an den EU-Importen in den einzelnen Produktgruppen tendenziell nicht mit einem rückläufigen Anteil Deutschlands einhergehen, sondern zulasten der Anteile anderer Staaten mit weniger anspruchsvollen Produkten gehen. Auf der vierstelligen Produktebene zeigt sich jedoch eine - allerdings nur geringfügig - negative Korrelation von rund -0,2 zwischen den Anteilsveränderungen Chinas und Deutschland. Tendenziell, aber keinesfalls durchweg geht also ein steigender Importanteil Chinas mit einem sinkenden Anteil Deutschlands einher. Bei den Top-25-Importgütern aus deutscher Sicht liegt die negative Korrelation in der Größenordnung von -0,3 in den 2000er Jahren und -0,5 in den 2010er Jahren. Diese Ergebnisse sind aus verschiedenen Gründen mit Vorsicht zu interpretieren und als ein Indiz von mehreren Indizien für einen zunehmenden Konkurrenzdruck zu werten. In den 2010er Jahren gab es unter den Top-25-Produktgruppen deutlich mehr Gruppen, bei denen ein Anteilsanstieg Chinas mit einem Anteilsrückgang aus deutscher Sicht zusammenfiel. In zwölf von 25 Produktgruppen mit steigendem chinesischem Anteil sanken die deutschen Importanteile in den 2010er Jahren, während sie in den 2000er Jahren noch gestiegen waren. Der Wert der EU-Importe aus Deutschland in diesen zwölf Produktgruppen betrug 242 Milliarden Euro im Jahr 2019. Auch hierin liegt damit ein wichtiges Indiz dafür vor, dass die chinesische Konkurrenz in den Produktgruppen zuzunehmen scheint, die für Deutschland wichtig sind. Auch in den fünf aus deutscher Sicht wichtigsten Produktgruppen sind in den 2010er Jahren deutlich mehr negative Anteilsveränderungen zu erkennen als in den 2000er Jahren. Hierzu zählen die Produktgruppen Kraftwagen, Kraftwagenteile, pharmazeutische Spezialitäten, Kunststoffe in Primärformen sowie Luft- und Rahmfahrzeuge. In fünf der zehn wichtigsten Produktgruppen ist die approximierte Qualität der Importe aus China in jüngerer Zeit zumeist deutlich gestiegen. |
JEL: | F1 O1 Y1 L6 P4 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:302021&r= |
By: | Korus, Arthur; Löher, Jonas; Nielen, Sebastian; Pasing, Philipp |
Abstract: | Die Studie untersucht die Potenziale von Fintechs für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Fintechs bringen Kapitalangebot und -nachfrage oftmals effizienter zusammen als Banken. Ihre Lösungen können in Einzelfällen Finanzierungsgeschwindigkeiten beschleunigen, Kreditkonditionen verbessern und Finanzierungen ermöglichen. Darüber hinaus erhöhen Fintechs den Innovationsdruck auf etablierte Banken, ihre Prozesse und Dienstleistungen zu optimieren. Zunehmend kooperieren beide Seiten hierzu miteinander, wodurch Banken vermehrt als Plattformen agieren. Insbesondere etablierte KMU können demzufolge sowohl innerhalb als auch außerhalb der bestehenden Hausbankbeziehung von den verbesserten Angeboten profitieren. |
Keywords: | Unternehmensfinanzierung,KMU-Finanzierung,Mittelstandsfinanzierung,Fintechs,digitale Finanzierung,Corporate Financing,SME Financing,Fintech,Digital Finance |
JEL: | G20 G23 G30 O16 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifmmat:288&r= |
By: | Lesch, Hagen; Winter, Luis |
Abstract: | In Deutschland war zuletzt nur noch jeder sechste Arbeitnehmer Mitglied einer Gewerkschaft. Eine Analyse der Mitgliederstruktur lässt befürchten, dass sich der schon länger bestehende Abwärtstrend auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Die Gewerkschaften haben ausgerechnet unter den Beschäftigtengruppen den geringsten Zuspruch, deren Bedeutung für den Arbeitsmarkt künftig weiter zunehmen dürfte: bei Angestellten, Jüngeren und Akademikern. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:502021&r= |
By: | Matthes, Jürgen |
Abstract: | Die deutsche Wirtschaft setzt mehr als viele andere vergleichbare Volkswirtschaften auf den Export. Darin liegen große Chancen, aber auch zunehmend Risiken, etwa weil die deutsche Wirtschaft zuletzt häufig auftretende Krisen im Ausland stärker zu spüren bekommt. Die starke Exportorientierung könnte sich sogar als Schwäche erweisen, wenn Protektionismus und Abkoppelungstendenzen dazu führen, dass heutige Exportmärkte in Zukunft durch Produktion vor Ort bedient werden. Das gilt gerade auch für den Wachstumsmarkt China. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:522021&r= |
By: | Marlen Gabriele Arnold (Chemnitz University of Technology, Faculty of Economics and Business Administration, Corporate Environmental Management and Sustainability); Alina Vogel |
Abstract: | The global COVID-19 pandemic does not only focus on health and social issues, but the topic of digitalization as well. Universities have to (re)act very fast and demonstrate their adaptability: Within shortest time, the university life was reduced to a minimum. Simultaneously, the courses were transferred into digital formats. The following questions were surveyed by this questionnaire at the Chemnitz University of Technology between mid-July and the end of September 2020: How was this transformation done, by which advantages and disadvantages were they accompanied, how sustainable are these processes and how the future of higher education can look like. The survey addressed both university staff and students. Approximately 370 complete responses were analysed qualitatively and with the help of descriptive statistics. The results show a high degree of diversity in terms of behaviours and responses to pandemic digital teaching and learning. Digital teaching and working as well as learning from home offer multiple benefits and at the same time challenges - as does learning and working at the university campus. On the one hand, working and learning from home is perceived as enriching and overwhelming on the other - and this does not only differ from person to person, but also simultaneously within an individual. The flexibility associated with digital teaching is appreciated - at the same time, digital teaching is linked with a great deal of self-organization and few social contacts, which is perceived by some students as excessive demands. There are striking gaps in knowledge and action when it comes to linking sustainability and digitization. The results also reveal aspects for the further development of digital teaching. |
Keywords: | Digitization, Teaching, Sustainability, Pandemic, Survey |
JEL: | I M Q |
Date: | 2021–08 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:tch:wpaper:cep048&r= |