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on German Papers |
Issue of 2021‒08‒23
thirteen papers chosen by Roberto Cruccolini Ludwig-Maximilians Universität München |
By: | Hüther, Michael; Röhl, Klaus-Heiner |
Abstract: | Das deutsche Staatswesen und seine Verwaltung zeigen sich den aktuellen Herausforderungen nicht mehr in dem Umfang gewachsen, wie es Bürger und Wirtschaft erwarten. Entscheidungsprozesse im föderalen Bundesstaat sind oft sehr langwierig, und einmal getroffene Entscheidungen von Bund und Ländern werden in den Kommunen zum Teil nur schleppend umgesetzt. Dies zeigte sich zuletzt wieder in der Bewältigung der Corona-Pandemie. Aber auch in der äußerst schleppenden Umsetzung des eGovernments zeigt sich eine 'Krise der administrativen Wirksamkeit', die die Verwaltung in struktureller und prozessoraler Hinsicht beeinträchtigt. Im Rahmen dieses Policy Papers, das auf den Ergebnissen eines Workshops im Institut der deutschen Wirtschaft basiert, werden die Probleme benannt und strukturiert. Sie sind in den Bereichen politisches Management, Verwaltungsstrukturen und Verwaltungsprozesse sowie im unzureichenden Krisenmanagement zu verorten. Ein besonders, übergreifendes Problem stellt die äußerst langsame Digitalisierung der Verwaltungen dar. Abschließend werden erste Handlungsoptionen zur Lösung der angesprochenen Probleme aufgezeigt. |
JEL: | H11 H73 H77 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:152021&r= |
By: | Geis-Thöne, Wido |
Abstract: | In den letzten 20 Jahren hat sich das Rollenbild der Mütter in Deutschland sehr stark gewandelt, wie eine Auswertung des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigt. Wollten im Jahr 1998 noch 26,3 Prozent der Frauen im Alter zwischen 25 und 54 Jahren mit minderjährigen oder volljährigen Kindern keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, lag dieser Anteil im Jahr 2018 nur noch bei 12,4 Prozent. Gleichzeitig ist im letzten Jahrzehnt auch eine starke Tendenz weg von der kleinen Teilzeit mit weniger als 20 Stunden in der Woche und hin zur Vollzeit oder vollzeitnahen Teilzeit zu beobachten. Allerdings unterscheiden sich die Erwerbswünsche je nach sozioökonomischem Hintergrund stark. So wollten Mütter ohne berufsqualifizierenden Abschluss im Jahr 2018 mit 25,4 Prozent mehr als dreimal so häufig keiner Erwerbstätigkeit nachgehen wie Mütter mit Hochschulabschluss mit 8,0 Prozent. Ebenso findet sich ein derartiges traditionelles Rollenbild auch bei zugewanderten Müttern und Müttern mit drei und mehr Kinder besonders oft. Auch wollen Mütter mit gutverdienenden Partnern unter sonst gleichen Bedingungen häufiger in Teilzeit und seltener in Vollzeit arbeiten. Überdies zeigt sich auch über ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung noch ein so starkes Ost-Westgefälle, dass die Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als strukturell unterschiedlich einzustufen sind. Betrachtet man die im SOEP ebenfalls erhobenen Einschätzungen der Mütter dazu, ob Männer und Frauen möglichst gleich viel erwerbstätig sein und sich um Haushalt und Familie kümmern sollten sowie ob Kinder im Alter unter drei und unter sechs Jahren unter einer Erwerbstätigkeit der Mütter leiden, wird deutlich, dass sich nicht nur die Erwerbswünsche, sondern auch die erwerbsbezogenen Normen der Mütter stark unterscheiden. So lehnen Mütter mit gutverdienenden Partnern eine gleiche Aufgabenteilung unter sonst gleichen Bedingungen besonders häufig ab und Mütter ohne berufsqualifizierenden Abschluss, zugewanderte Mütter und Mütter mit drei und mehr Kindern sehen sie besonders häufig im Hinblick auf das Wohlergehen kleinerer Kinder als kritisch an. Auch wenn die Lage dieser Mütter im öffentlichen Diskurs wenig präsent ist, muss die Familienpolitik auch hier unterstützende Maßnahmen anbieten. Wichtig ist zunächst, dass sie für die Risiken der von ihnen gewählten Erwerbsbiografien im Falle der Trennung und des Todes oder der unerwarteten Arbeitslosigkeit des Partners sensibilisiert werden. Zudem sollte die Familienpolitik bei der Gestaltung finanzieller Anreize für eine stärkere Erwerbsbeteiligung der Mütter die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten der Familien im Blick behalten und diese nicht, wie beim Konzept der Familienarbeitszeit, nur auf sehr spezifische Erwerbskonstellationen ausrichten, sondern möglich breit anlegen. Dabei ist auch zu beachten, dass zunächst die bestehenden Hemmnisse abgebaut und insbesondere die Betreuungsangebote tatsächlich bedarfsgerecht ausgebaut werden müssen. Dies hilft den Müttern mit älteren und erwachsenen Kindern allerdings wenig, die meist ebenfalls nur in beschränktem Umfang einer Erwerbstätigkeit nachgehen wollen. Hier wären weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen notwendig, um festzustellen, wie sich ihr mit Blick auf die Fachkräftesicherung bedeutendes Potenzial für den Arbeitsmarkt heben lässt. |
JEL: | D13 J13 J22 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:282021&r= |
By: | Schäfer, Holger; Stettes, Oliver |
Abstract: | Die Anzahl der Unternehmen, die im laufenden Jahr eine Ausweitung des Arbeitsvolumens er-warten, ist größer als die der Unternehmen, die mit einem sinkenden Arbeitsvolumen rechnen. Insbesondere Unternehmen, die positiv von der Corona-Krise betroffen waren, blicken in dieser Hinsicht optimistisch auf das Jahr 2021. Für die Gesamtentwicklung ist es erfreulich, dass vor allem große Unternehmen einen Anstieg ihrer Arbeitskräftenachfrage erwarten. Unternehmen, in denen ein Betriebsrat existiert und der Anteil älterer Beschäftigter überdurchschnittlich hoch ist, blickten zum Befragungszeitpunkt pessimistischer in die Zukunft. Zur Anpassung verwenden die Unternehmen eine Vielzahl von Instrumenten. Unbefristete Einstellungen spielen dabei trotz aller Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung eine wichtige Rolle. Maßnahmen zur Anpassung der Arbeitszeit stehen in einem weniger engen Zusammenhang zur Anpassung des Arbeitsvolumens. Hier spielen - zum Beispiel bei der Entwicklung der Überstunden - möglicherweise strukturelle Faktoren eine größere Rolle. Flexible Erwerbsformen werden überwiegend komplementär genutzt. Hinweise darauf, dass ihr verstärkter Einsatz mit einer geringeren Bedeutung von unbefristeten Neueinstellungen verbunden wäre, ergeben sich nicht. |
JEL: | J21 J23 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:292021&r= |
By: | Kreibich, Nico; Teubler, Jens; Kühlert, Markus; Braun, Nadine; Brandemann, Victoria |
Abstract: | Immer mehr Unternehmen verkünden, klimaneutral sein zu wollen und zahlreiche Firmen bieten bereits klimaneutrale Produkte oder Dienstleistungen an: Von der klimaneutralen Paketzustellung bis zur Flugreise. Doch was bedeuten die Neutralitätsziele der Unternehmen genau? Ist das gesetzte Ziel ambitioniert? Und welche Rolle spielt Offsetting, also der Ankauf von Klimaschutzzertifikaten und deren Anrechnung auf das eigene Klimaschutzziel? Die hinter den verkündeten Zielen stehenden Ansätze sind häufig nur schwer nachvollziehbar. Vor diesem Hintergrund gibt der vorliegende Zukunftsimpuls zehn Empfehlungen für die Festlegung und Umsetzung von Neutralitätszielen. Die Autorinnen und Autoren sprechen sich dabei unter anderem für die Nutzung einer robusten Datenbasis als Grundlage für Neutralitätsziele aus, betonen die Bedeutung einer transparenten Kommunikation und zeigen auf, welche Rolle Offsetting spielen sollte. So sollten angekaufte Klimaschutz-Zertifikate einen möglichst begrenzten Beitrag zur Zielerfüllung leisen und ausschließlich zum Ausgleich von Emissionen genutzt werden, die nicht reduziert oder vermieden werden können. Insgesamt sollten Neutralitätsziele nicht zum alleinigen Kriterium für ambitionierten Klimaschutz von Unternehmen gemacht werden, sie stellen vielmehr ein Baustein einer weitaus umfassenderen unternehmerischen Klimaschutzstrategie dar. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wupimp:20&r= |
By: | Speck, Melanie; Liedtke, Christa; Hennes, Lena; El Mourabit, Xenia; Wagner, Lynn M. |
Abstract: | Ernährung ist einer der wichtigen Bereiche für die große Transformation. Doch wie kann eine Umstellung auf ein nachhaltiges Ernährungssystem gelingen? Der vorliegende Zukunftsimpuls setzt sich mit dieser Frage auseinander - basierend auf über zehn Jahren Forschung zu nachhaltiger Ernährung am Wuppertal Institut. Einen Schwerpunkt setzt das Papier auf die Außer-Haus-Gastronomie, denn bereits kleine Umstellungen - etwa in der Zutatenauswahl - haben hier große Wirkung. Mit geeigneten Rahmenbedingungen kann die Außer-Haus-Gastronomie den Konsumierenden als leicht zugänglicher Erlebnisort für nachhaltigere Ernährung dienen und gleichzeitig Landwirtinnen und Landwirten ein zuverlässiger Abnehmer für biodiversitätsschonende und klimafreundliche Lebensmittel sein. Doch für eine Transformation des Ernährungssystems sind auch andere Akteure gefragt: Der Zukunftsimpuls adressiert Politik, (Land-)Wirtschaft, Wissenschaft und jeden und jede Einzelne - denn die Transformation des Ernährungssystems ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wupimp:19&r= |
By: | Paul J.J. Welfens (Europäisches Institut für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (EIIW)) |
Abstract: | Verteilungsfragen sind seit den 1990er Jahren u.a. in den OECD-Ländern wieder stärker in den Fokus der Analyse gerückt. Es ist in den Sozialwissenschaften wenig üblich geworden, sich wissenschaftlich über wichtige Phänomene und Thesen zu streiten bzw. sich mit verschiedenen wissenschaftlichen Ansätzen kritisch auseinanderzusetzen. Das hat dazu geführt, dass in den Sozialwissenschaften - etwa im Blick auf Ökonomie und Soziologie - unterschiedliche Analysebefunde bestehen, die sich zum Teil vollkommen widersprechen; interessanterweise auch bei Fragen der Ungleichheitsanalyse. Basierend auf der Kenntnis wichtiger Statistiken und Regressions- bzw. Simulationsanalysen sowie dank von Theoremen der Außenwirtschaftstheorie hat man in der Ökonomie ein differenziertes Bild von Ungleichheits-Entwicklungen im Kontext der Globalisierung gebildet. Teile der Soziologie in Deutschland arbeiten, wie Andreas Reckwitz im Buch Die Gesellschaft der Singularitäten, ohne erkennbare theoretische Fundierung bzw. empirische Evidenz bei so wichtigen Themen wie ökonomisch-kultureller Aufstieg und Abstieg bzw. Ungleichheitsdynamik. Manch einflussreicher Akteur in der Politik lässt sich wiederum nachweislich von unwissenschaftlichen Passagen bei Reckwitz in den Bann ziehen, so dass dessen sehr fragwürdige Ungleichheitsdynamik-Behauptung unter der Überschrift "Paternostereffekt" destabilisierend in Bundes- und EU-Politik sowie darüber hinaus wirken könnte. Politik, die in wichtigen Feldern nicht auf theorie- und evidenzbasierte Aussagen baut, sondern auf ungeprüfte Vermutungen, trägt zur "Risikogesellschaft" bei: gefährdet Stabilität und ökonomischen Wohlstand aller Schichten. Es erscheint als wünschenswert, theorie- und faktenbasiert in der Wissenschaft zu arbeiten und empirische Ergebnisse dort und in der Politik sorgfältig zu beachten; dabei auch die Reckwitz-Debatte, die auch in der Soziologie kontrovers geführt wird, kritisch zur Kenntnis zu nehmen. Im Übrigen ist der Ansatz, das effektive Lebenszeiteinkommen international zu vergleichen, wichtig und innovativ. |
Keywords: | Ungleichheit, Weltwirtschaft, Technologie, Singularität, Kritischer Rationalismus, Evidenz, Paternostereffekt |
JEL: | D63 F00 O1 O33 |
Date: | 2021–07 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:bwu:eiiwdp:disbei302&r= |
By: | Bardt, Hubertus; Diermeier, Matthias; Grömling, Michael; Hüther, Michael; Obst, Thomas |
Abstract: | Verschiedene Branchen beklagen sich nach Ende der ersten Lockdowns über empfindliche Lieferengpässe und Preissteigerungen bei Vorleistungsgütern. Teils mag dies den steigenden Energiekosten geschuldet sein, teils sind in den unterschiedlichen Industrien preistreibende Sondereffekte zusammengekommen, die Teuerungen mit unterschiedlicher Fristigkeit hervorrufen. Zum einen ergeben sich Corona-Echoeffekte aus dem plötzlichen Hochfahren der Weltwirtschaft aus der globalen Stillstandsökonomie im Frühjahr 2020. Insbesondere die Logistikbranche steht so vor großen Herausforderungen. Ähnlich stellen sich die pandemiebedingten Anpassungen von Angebot und Nachfrage in unterschiedlichen Märkten dar. Auch diese werden sich voraussichtlich in der mittleren Frist wieder einruckeln. Zum anderen ist zu erwarten, dass der Strukturwandel hin zur Klimaneutralität, der die Produktion von spezifischen Kuppelprodukten der Mineralölwirtschaft beschränkt, sowie der noch immer vorherrschende Protektionismus im Systemkonflikt wesentlich nachhaltiger auf die Preisentwicklung einwirken. In diesem Kontext hat das Institut der deutschen Wirtschaft rund 2.000 Unternehmen befragt, welche Faktoren kurz- und mittelfristig ihre Preisentwicklung bestimmen. Zudem wurden die Firmen danach gefragt, in welchem Ausmaß sie höhere Produktionskosten an ihre eigenen Kunden durchreichen können. Für rund 80 Prozent der befragten Unternehmen haben teurere Rohstoffe und knappe Vorleistungen einen starken oder einen mittleren Effekt auf die eigene Preisentwicklung. Auch die Verteuerung von Energie sorgt derzeit bei rund 70 Prozent der Firmen für einen starken beziehungsweise mittleren Preisauftrieb. |
JEL: | E31 D22 F4 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:272021&r= |
By: | Pollermann, Kim |
Abstract: | Das Ziel dieser Arbeit ist es, den bisherigen Stand des Wissens zu Regional Governance darzustellen und neu zu systematisieren. Dazu werden die praktischen Möglichkeiten der empirischen Forschung aber auch Restriktionen für Wirkungsanalysen verdeutlicht. Es gibt keine allgemein anerkannte Definition von Governance. Um die Begriffsverwendungen zu schärfen, erfolgt eine Übersicht zu Kritiken am Governance-Begriff. Dies umfasst sowohl auf methodisch-konzeptionelle Probleme als auch 'blinde Flecken' im Governance-Diskurs. Vor diesem Hintergrund erfolgt eine eigene Definition von Regional Governance: Als Governance werden Strukturen und Prozesse zur absichtsvollen Regelung kollektiver gesellschaftlicher Sachverhalte beschrieben, in denen typischerweise Akteur*innen aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenwirken. Im raumwissenschaftlichen Diskurs hat sich der Begriff Regional Governance fest etabliert. Die Beleuchtung der Wirkungszusammenhänge von Regional Governance zeigt, dass einem umfassenden Wirkungsmodell von Governance ein Art Meta-Theorie zugrunde gelegt werden müsste, was aber an der Überkomplexität scheitert. Es zeigt sich eine doppelte Komplexität: es gilt sowohl die Wirkungszusammenhänge der Governance-Arrangements selbst als auch der Regionalentwicklung insgesamt zu betrachten. Zudem sind charakteristische Phasen von Governance-Prozessen zu beachten. Als eine weitere Strukturierungshilfe der Wirkungszusammenhänge werden Erfolgsfaktoren dargelegt. Als Synthese der bisher praktizierten Ansätze und den in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnissen erfolgen Vorschläge für Kategorisierungen und Indikatoren zur Analyse von Regional Governance. Dazu werden bisher in der Praxis angewandte Untersuchungsdesigns und das dabei genutzte Methodenspektrum erläutert, wobei der Akteurs Zentrierte Institutionalismus eine prominente Rolle spielt. Abschließend werden offene Fragen der Regional-Governance-Forschung thematisiert. |
Keywords: | Governance,Regional Governance,Regionalentwicklung,regional development |
JEL: | O35 R58 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtire:87&r= |
By: | Bardt, Hubertus; Hüther, Michael; Klös, Hans-Peter |
Abstract: | Die deutsche Wirtschaft steht vor umfangreichen Modernisierungsherausforderungen, die mit neuen Technologien, neuen Geschäftsmodellen und den notwendigen Investitionen bewältigt werden müssen. Während in der Automobilindustrie mit ihrer starken Innovations-und Investitionsperformance bereits eine erhebliche Transformationsdynamik zu erkennen ist, stehen energieintensive Branchen vor größeren Herausforderungen. Hier fehlt es insbesondere an den adäquaten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, um die notwendigen Investitionen in Klimaneutralität am Standort Deutschland tätigen zu können, die bisher noch nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Auch in der Digitalisierung hat ein Aufholprozess eingesetzt, damit aus der Verbindung von industrieller Stärke und digitaler Innovation eine starke Wettbewerbsposition für die nächsten Dekaden entstehen kann. Während es nach wie vor an den infrastrukturellen Voraussetzungen mangelt, gehen die staatlichen Initiative in die richtige Richtung. Für die Wirtschaftspolitik sind mit der notwendigen Modernisierung drei Kernaufgaben verbunden: Die Voraussetzungen für private Investitionen in Deutschland müssen durch Standortpolitik und Transformationsunterstützung gestärkt werden, die komplementären öffentlichen Investitionen müssen getätigt werden und das Staatswesen mit seinen langwierigen Planungs-und Entscheidungsprozessen muss modernisiert und auf eine Zeit des Agierens unter Unsicherheit vorbereitet werden. |
JEL: | E60 H54 L53 |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:n222021&r= |
By: | Ahmed, Osama; Glauben, Thomas; Heigermoser, Maximilian; Prehn, Sören |
Abstract: | Nicht zuletzt infolge merklich gestiegener Einkommen, veränderter Verbraucherwünsche und beachtlicher technologischer Fortschritte verzeichnet der weltweite Agrarhandel in den vergangenen drei Jahrzehnten historische Entwicklungen. Diese betreffen (insbesondere) auch die internationalen Märkte für Weizen. Erstens, die stark zunehmende Weizennachfrage in asiatischen und afrikanischen Ländern wird mehr und mehr von Ländern der Europäischen Union (EU) sowie der Schwarzmeerregion (BSR) bedient, die die Vereinigten Staaten (USA) als Hauptakteur im globalen Weizengeschäft abgelöst haben. Zweitens, hat seit Mitte des letzten Jahrzehnts der EuronextTerminmarkt für Mahlweizen, der speziell die Angebots- und Nachfragebedingungen am europäischen Weizenmarkt reflektiert, gegenüber den bisher dominierenden US-Terminmärkten an Bedeutung hinzugewonnen. Damit stehen die EU sowie die BSR einmal mehr in Verantwortung, wenn es um die Versorgung der Weltbevölkerung mit Nahrungsmitteln und damit um den Kampf gegen Hunger und Unterernährung geht. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, empfiehlt sich eine engere Kooperation auf internationaler Ebene besonders zwischen den großen westlichen und östlichen Volkswirtschaften. Bekanntlich bedarf es weitgehend ungestörter internationaler Handelsbeziehungen, um globale Versorgungsrisiken zu reduzieren. Im Gegensatz dazu bedrohen eskalierende Wirtschaftssanktionen und resultierende Gegensanktionen die Ernährungssicherheit, insbesondere in importbedürftigen Entwicklungsländern. In diesem Kontext ist nachdrücklich eine Versachlichung politischer sowie öffentlich geführter Debatten zu Handels- oder Wirtschaftssanktionen zu fordern. Insbesondere müssen die negativen Konsequenzen von Sanktionen stärker Berücksichtigung finden. Es ist eine Binsenweisheit, dass internationale Geschäftsbeziehungen nicht nur das wirtschaftliche Wohlergehen der Menschen befördern, sondern auch zur Abschwächung internationaler Konflikte beitragen können. |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iamopb:41&r= |
By: | Kuhnhenne, Michaela |
Abstract: | Demografischer Wandel, sozial-ökologische Transformation und Digitalisierung sind nur einige Faktoren, die zu einer Beschleunigung des Wandels in Betrieben führen. Damit Betriebsrät*innen frühzeitig in die Veränderungsprozesse eingreifen und diese mitgestalten können ist eine stetige Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen gefragt. In dieser Literaturstudie werden durch die Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studien hinsichtlich ihrer Aussagen zu Kompetenzentwicklung, Bildungsmotivation und -beteiligung von Betriebsrät*innen ausgewertet. |
Keywords: | Betriebsrat,Kompetenzen,Motivation,Weiterbildung |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:224&r= |
By: | Holm, Andrej; Regnault, Valentin; Sprengholz, Maximilian; Stephan, Meret |
Abstract: | Soziale Ungleichheit spiegelt sich in den Wohnverhältnissen. Haushalte mit weniger Einkommen wohnen in kleineren Wohnungen, haben kaum Zugang zu modernen Neubauwohnungen und wohnen häufiger zur Miete. Besonders ausgeprägt sind prekäre Wohnbedingungen bei Alleinerziehenden, Haushalten mit Migrationshintergrund und Mieter*innen mit niedrigen Bildungsabschlüssen. Soziale Ungleichheit wird auch verstärkt, weil Geringverdienerhaushalte eine höhere Mietbelastung haben und die Resteinkommen nach der Mietzahlung eine noch größere Spreizung aufweisen als die ohnehin bestehende Einkommensungleichheit. |
Keywords: | Miete,Haushalte,Einkommen,Großstädte |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:222&r= |
By: | Zimmer, Reingard; Muthi, Muthmainah |
Abstract: | Das Freedom of Association Protocol zwischen indonesischen Gewerkschaften, Zulieferern und transnationalen Sportbekleidungsunternehmen von 2011 enthält dezidierte Bestimmungen zum Schutz von Gewerkschaftsrechten in der Praxis. Gewerkschaften wird nicht nur Zutritt zu den Betrieben gewährt, sie können auch Kommunikationsmittel des Unternehmens nutzen und haben Anspruch auf Freistellung für gewerkschaftlicher Aufgaben. Basierend auf Interviews in Indonesien wird das Abkommens auf seine Praxistauglichkeit untersucht, um Erkenntnisse für den Abschluss weiterer globaler Abkommen zu gewinnen. |
Keywords: | Internationale Rahmenvereinbarung,Freedom of Association Protocol,Indonesien,Sportbekleidungsunternehmen,Gewerkschaftsrechte |
Date: | 2021 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hbsfof:221&r= |