nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2021‒07‒12
25 papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Die Gegenfinanzierung des Netto-Grundeinkommens in Zeiten schuldenfinanzierter Hilfsmaßnahmen während der Corona-Krise By Neumärker, Karl Justus Bernhard; Blum, Bianca; Yalcin, Burhan; Yalcin, Sema
  2. Plattformökonomie im Handwerk: Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen aus ökonomischer Perspektive By Alhusen, Harm; Bizer, Kilian; Dilekoglu, Kübra; Meub, Lukas; Proeger, Till; Thonipara, Anita
  3. Stellungnahme zum 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung: Öffentliche Anhörung im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestages By Stockhausen, Maximilian
  4. WTO 2.0: Rück- und Ausblick auf das multilaterale Welthandelssystem By Ralph Janik
  5. Abschlussprüfung und Geschäftsrisiko. Eine empirische Untersuchung zu den potentiellen Faktoren des Geschäftsrisikos eines zu prüfenden Unternehmens By Brödel, Jan Carsten
  6. Forschungskooperationen zwischen Universitäten und Unternehmen: Eine Betrachtung auf Organisationsebene und Projektebene By Gretsch, Oliver
  7. Datenschutz in der (Corona-)Krise: Selbstbestimmung und Vertrauen im Fokus By Dohmen, David; Schmelz, Katrin
  8. Modellbewertung derivativer Finanzinstrumente von systemrelevanten Finanzinstituten. Risikowahrnehmung auf dem Kapitalmarkt By Bednarovschi, Paul
  9. Spekulation im Wohnungsmarkt NRW? Stellungnahme zum Antrag 17/13391 By Voigtländer, Michael
  10. Die Modellierung adjustierter Suchdauern als Indikator für die Fachkräftesituation im Beruf By Maier, Tobias; Steeg, Stefanie; Zika, Gerd
  11. Generationencheck 2021: Aktualisierung vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie:Daten, Methodik und zentrale Annahmen By Berger, Johannes; Kochskämper, Susanna; Strohner, Ludwig
  12. Entwicklungen der Vorstandsabfindungen von 2010 bis 2019 By Schottmüller-Einwag, Ute; Dilger, Alexander
  13. Nachhaltigkeitsindikatorik für das Handwerk By Dilekoglu, Kübra; Proeger, Till; Meub, Lukas
  14. Inflationsziel und Inflationsmessung in der Eurozone im Wandel By Schnabl, Gunther; Sepp, Tim
  15. Kundenbindung in der Finanzindustrie - Ein empirischer Ansatz By Zettler, Julia
  16. Weiterhin einsam und weniger zufrieden – Die Covid-19-Pandemie wirkt sich im zweiten Lockdown stärker auf das Wohlbefinden aus By Theresa Entringer; Hannes Kröger
  17. Wahrnehmung des Klimawandels in Deutschland: Eine Längsschnittbefragung privater Haushalte By Frondel, Manuel; Kükenthal, Vanessa Charlotte; Larysch, Tobias; Osberghaus, Daniel
  18. Zwischen Wissenschaftskritik und rechtshegelianischer Geschichtsphilosophie. Gerechtigkeit als subjektives Werturteil und Fundament von Gustav Schmollers evolutionär-dynamischen Institutionalismus By Schroeter, Felix
  19. Die globalisierte deutsche Wirtschaft: Im Wahlkampf vernachlässigt! By Lukas Boer; Lukas Menkhoff
  20. Einsatz datengetriebener Produkt- und Preisdifferenzierungen und Folgen für den Sozialstaat By Bertschek, Irene; Bonin, Holger; Janßen, Rebecca; Wenzel, Tobias
  21. Wohneigentumspolitik und Wohnungsbau in NRW: Stellungnahme zum Antrag 17/12925 By Voigtländer, Michael
  22. A Split Decision: Welche Auswirkungen hätte die Abschaffung des Ehegattensplittings auf das Arbeitsangebot und die Einkommensverteilung? By Bachmann, Ronald; Jäger, Philipp; Jessen, Robin
  23. Die Up-or-out-Regel By Dilger, Alexander
  24. Corona-Pandemie: Vertrauensvolle Menschen sind eher zur Impfung bereit und halten sich eher an AHA-Regeln By Jule Adriaans; Philipp Eisnecker; Martin Kroh; Simon Kühne
  25. Wenn alle Teil der Mittelschicht sein wollen: (Fehl-)Wahrnehmungen von Ungleichheit und warum sie für Sozialpolitik wichtig sind By Bellani, Luna; Bledow, Nona; Busemeyer, Marius R.; Schwerdt, Guido

  1. By: Neumärker, Karl Justus Bernhard; Blum, Bianca; Yalcin, Burhan; Yalcin, Sema
    Abstract: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie haben unter anderem massive Verdienstausfälle zur Folge. Viele Menschen geraten daher neben der akuten Gesundheitskrise zunehmend auch in eine Einkommenskrise. Dauerhafte existenzbedrohende Unsicherheit bleibt für zu viele trotz der zahlreichen Hilfspakete. Der Grundsatz der Bedarfsbezogenheit und dafür zu ermittelnder Bedürftigkeit für die Zurverfügungstellung von Hilfe erweist sich als dabei unzureichend. In der jetzigen Krise sind maßnahmenbedingt vor allem Erwerbseinkommen betroffen. Dies führt zu einer asymmetrischen Verteilung der kriseninduzierten Lasten und somit zu einer asymmetrischen Risiko- und Lastenverteilung zwischen leistungsbezogenen und leistungslosen Einkommen, was der Umverteilung zugunsten der Kapitalerträge verschärft Vorschub leistet. Das Modell des Netto-Grundeinkommens (NGE) zeigt eine Möglichkeit, in der Krise zu einer Lösung dieser Probleme zu kommen. Jede erwachsene Person in Deutschland erhält während der Krisenzeit ein monatliches bedingungsloses Grundeinkommen von z.B. € 550 (in diesem Ansatz gerechnet). Ergänzt wird dieser Betrag durch das Aussetzen von Miet-, Pacht-, Tilgungs- und Zinsverpflichtungen während dieses Zeitraumes des Einkommensausfalls. Der an jede Person ausgezahlte Geldbetrag ist der Netto-Anteil des Krisen- Grundeinkommens. Die Einsparungen der Haushalte durch das Aussetzen von Miet-, Pacht-, Tilgungs- und Zinszahlungen ergeben das Brutto. Nach der Krise kann das NGE mit steigender wirtschaftlicher Dynamik zu einem vollen partizipativen BGE in Höhe von € 1.200 bis € 1.500 angehoben werden. Im Gleichschritt damit sind Miet-, Pacht- und Kapitaldienste wieder in voller Vertragshöhe zu leisten.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fribis:012021de&r=
  2. By: Alhusen, Harm; Bizer, Kilian; Dilekoglu, Kübra; Meub, Lukas; Proeger, Till; Thonipara, Anita
    Abstract: Das Entstehen der Plattformökonomie und die damit verbundene Konzentration von Datennutzung und -zugang sind zentrale Zukunftsherausforderungen für Handwerksunternehmen. Diese Studie untersucht die Entwicklungen der Plattformökonomie und deren ökonomische Auswirkungen für das Handwerk. Dafür ist die Studie in zwei Abschnitte gegliedert: Der erste Teil erläutert theoretische Grundlagen und Funktionsweisen der Plattformökonomie. Im zweiten Teil wird empirisch auf Basis von Experteninterviews die Entwicklung von Plattformökonomie und Datennutzung im Handwerk untersucht. Hierfür werden zunächst die aus Expertensicht derzeit wichtigsten Plattformen identifiziert und eine Zuordnung zu den verschiedenen Typen von Plattformen vorgenommen.
    Keywords: Digitalisierung,Datennutzung,Handwerk,Plattformökonomie,zweiseitige Märkte
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifhgbh:57&r=
  3. By: Stockhausen, Maximilian
    Abstract: Mit dem 6. Armuts- und Reichtumsbericht (ARB) kommt die Bundesregierung ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach zur Mitte einer jeden Legislaturperiode dem Deutschen Bundestag Bericht über fundamentale Kennzahlen zur Entwicklung von Armut und Reichtum in Deutschland zu erstatten. In dieser Legislaturperiode hat sich die Veröffentlichung des Berichts anlässlich des Auftretens des Coronavirus SARS-CoV-2 verzögert. Diese Verzögerung ermöglichte, erste Erkenntnisse zu den Verteilungsfolgen der Corona-Pandemie in den Berichtsentwurf aufzunehmen, wenngleich bislang vorliegende Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren sind, da die pandemische Lage nicht beendet ist und langfristige Folgen für die Verteilung von Einkommen und Vermögen erst in künftigen Berichten analysiert werden können. Der Schwerpunkt des 6. ARB liegt in der Dokumentation der Entwicklung der Einkommen und Vermögen in den Jahren vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Im Kern beschreibt der Bericht eine Fortsetzung der positiven Entwicklung fundamentaler Kennzahlen des Arbeitsmarkts, der Einkommen sowie der Vermögen, die sich bereits im vorherigen ARB abgezeichnet hat. Der 6. ARB konstatiert, dass sich die Ungleichheit der verfügbaren Haushaltseinkommen seit 2005 nahezu nicht verändert hat. Dieser Befund wird durch eigene Analysen sowie Dritter bestätigt (siehe unter anderem Niehues/Stockhausen, 2020a oder Grabka, 2021). Auch die Nettovermögensungleichheit hat sich seit der Finanzkrise 2007 nicht weiter erhöht, auch wenn sie gegenüber den 1990er Jahren - ähnlich wie die Einkommensungleichheit - höher ausfällt. Angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen durch die Finanzkrise 2007/2008 sowie durch die Flüchtlingszuwanderung kann die Stabilisierung des sozialen Gefüges bei durchschnittlich steigenden Realeinkommen aller Einkommensgruppen als positiv bewertet werden.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:222021&r=
  4. By: Ralph Janik
    Abstract: Das vorliegende Policy Brief befasst sich mit früheren und gegenwärtigen Herausforderungen für die WTO und den Welthandel. Es beginnt mit allgemeinen Ausführungen zum Forschungsstand bezüglich der Überlegenheit von Multilateralismus gegenüber bilateralem Vorgehen und den Grenzen der Beurteilung der Effekte für einzelne, allen voran kleinere, Volkswirtschaften. Darauf aufbauend wird die Doha-Runde beleuchtet, die an fundamental gegensätzlichen Forderungen, aber auch strukturellen Problemen, wie der hohen Teilnehmerzahl, scheiterte. Einige kleinere Erfolge wie die Verabschiedung und das Inkrafttreten des Trade Facilitation Agreement oder die weitgehende Einigung zu vielen die Landwirtschaft betreffenden Fragen bleiben jedoch. Gegenwärtig leidet die WTO außerdem unter der US-Blockade des Streitbeilegungssystems und deren „Handelskrieg“ mit China, bei dem alle Seiten Welthandelsrecht verletzt hatten (und, aufgrund des Nichtfunktionierens des Appellate Body, auch mussten). Es wird sich weisen, ob die gegenwärtigen Initiativen der Europäischen Kommission bei der zwölften Ministerkonferenz Wirkung zeigen können. Die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und die globale Ungleichheit und Ungerechtigkeit bei der Versorgung mit Impfstoffen erfordert jedenfalls genuin-globale Zusammenarbeit.
    Date: 2021–06
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:wsr:pbrief:y:2021:i:051&r=
  5. By: Brödel, Jan Carsten
    Abstract: Die Aufgabe von Jahresabschlussprüfungen liegt in der Bestätigung der Normenkonformität der externen Rechnungslegung. Dadurch reduzieren sie Informationsasymmetrien zwischen der Geschäftsführung eines berichterstattenden Unternehmens sowie deren Stakeholdern, was u.a. zu einer Reduzierung der wahrgenommenen Unsicherheit der Stakeholder führt. Der geschäftsrisikobasierte Prüfungsansatz ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass eine Prüfung auf der Grundlage einer umfassenden Analyse der Geschäftstätigkeit und der Branche des zu prüfenden Unternehmens erfolgt. Damit soll der Prüfer ein ausreichendes Verständnis für die Geschäftsrisiken erlangen, was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass er falsche Darstellungen im Jahresabschluss identifiziert. Wirtschaftsprüfer stehen diesem Ansatz zufolge vor der Aufgabe, möglichst alle relevanten Geschäftsrisiken bei ihren Prüfungshandlungen zu berücksichtigen. Diesem in der Unternehmenspraxis sehr relevanten Themenfeld widmet sich die vorliegende Dissertationsschrift. Zunächst werden im Rahmen einer Literaturanalyse potentielle Faktoren für das Geschäftsrisiko von zu prüfenden Unternehmen herausgearbeitet. Auf dieser Grundlage wird mittels einer fragebogengestützten Studie erhoben, ob die teilnehmenden Wirtschaftsprüfer vorgegebene potentielle Faktoren des Geschäftsrisikos für das Geschäftsrisiko ihrer Mandanten als relevant ansehen und welche Bedeutung sie diesen Faktoren beimessen. Des Weiteren wird mittels der Befragung erhoben, ob die Studienteilnehmer diesen Faktoren auch einen Einfluss auf potentielle Fehler in der Rechnungslegung beimessen. Auf diese Weise wird eine Verbindung zwischen dem Geschäftsrisiko einerseits und dem Prüfungsrisiko andererseits hergestellt.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:127391&r=
  6. By: Gretsch, Oliver
    Abstract: Für Unternehmen bieten Forschungskooperationen mit Universitäten (UIC) den Zugang zu komplementären Ressourcen, neuem Wissen und Technologien. Die unterschiedlichen organisationalen Hintergründe setzen jedoch Barrieren für die Zusammenarbeit. Es ist daher aus der Forschungssicht und der Managementperspektive relevant, ein vertieftes Verständnis für die organisationalen Bedingungen und die projektbezogenen Managementaktivitäten zu entwickeln, die den Erfolg in UIC-Projekten beeinflussen. Zudem werden Kontingenzfaktoren betrachtet, die Auswirkungen auf das Management der UIC haben. Es wird untersucht, wie organisations- und projektbezogene Einflussfaktoren miteinander interagieren und es werden Mechanismen aufgezeigt, wie UIC-Projekte erfolgreich gemanagt werden können. Die Dissertation baut auf vier Studien mit vier verschiedenen Datensätzen auf. In Studie 1 werden die kritischen Managementaktivitäten in UIC-Projekten und treibende organisations- sowie projektbezogene Einflussfaktoren untersucht. Die Resultate werden in einem konzeptionellen Modell mit Propositionen für ein effektives Management der UIC-Projekte zusammengefasst. Die Effekte der parallelen Zusammenarbeit eines Unternehmens sowohl in UIC als auch mit marktbasierten Akteuren werden in Studie 2 betrachtet. Die Befunde zeigen, dass die Partnerauswahl und die Wirksamkeit der Zusammenarbeit von dem Innovationsgrad abhängen können. Für hochinnovative Forschungsvorhaben können Unternehmen von der parallelen Zusammenarbeit mit Universitäten und Unternehmen in der sehr frühen Innovationsphase profitieren. In Studie 3 wird die geteilte Wahrnehmung der Innovationsherausforderung in UIC und deren Wirkung auf den Projekterfolg untersucht. Die Resultate zeigen, dass die formelle Projektsteuerung hilft, mit der Ungewissheit explorativer Forschungsvorhaben umzugehen. Besonders die informelle Projektsteuerung unterstützt die Partner, eine geteilte Wahrnehmung zu entwickeln und die Forschungsaufgaben gemeinsam zu bewältigen. Für die unternehmensseitige Aggressivität der Intellectual Property (IP)-Strategie wird in Studie 4 verdeutlicht, dass hauptsächlich informelle Mechanismen der Projektsteuerung die potenziell negativen Effekte dieser Unternehmensstrategie abschwächen helfen, wohingegen formelle Steuerungsmechanismen die Spannungen zwischen den Partnern tendenziell verschärfen. Formelle Steuerungsmechanismen können folglich eine gute Basis für die Zusammenarbeit schaffen, da die Anforderungen und zu erzielenden Resultate festgelegt werden. Informelle Mechanismen der Projektsteuerung schaffen durch eine interaktive Beteiligung und vertrauensvolle Zusammenarbeit allerdings bessere Möglichkeiten zur Überwindung wahrgenommener organisationaler Barrieren und Herausforderungen im Projektfortschritt.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:127272&r=
  7. By: Dohmen, David; Schmelz, Katrin
    Abstract: Die Nutzung von persönlichen Daten der Bürger:innen bietet enormes Potential für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Doch das Thema wird kontrovers diskutiert - von Corona-Apps und Bewegungsdaten bis hin zur Vorratsdatenspeicherung. Datenschutz hat in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert, doch unsere repräsentative Befragung zeigt: Wenn auf Freiwilligkeit statt auf Zwang gesetzt wird, ist die Bevölkerung eher bereit, Daten zur Verfügung zu stellen. Die Datennutzung sollte daher die informationelle Selbstbestimmtheit der Bürger:innen achten und für sie oder andere einen konkreten Nutzen erkennen lassen. Neben diesen Faktoren ist das Vertrauen in öffentliche Institutionen zentral, um breite Zustimmung zur Nutzung persönlicher Daten zu gewährleisten - in Krisenzeiten und darüber hinaus.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:cexpps:05de&r=
  8. By: Bednarovschi, Paul
    Abstract: Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der Analyse der Kapitalmarktwahrnehmung von derivativen Finanzinstrumenten, für die keine direkten Marktpreise zur Bewertung existieren. Die Bewertung von Derivaten ist mit Blick auf die Verlässlichkeit der Bewertungsmethode problematisch, da den Bewertungsverfahren oft mehrere am Markt nicht beobachtbare Parameter zugrunde liegen. Der Fokus der Analyse liegt auf den systemrelevanten Kreditinstituten in Europa. Die Verflechtungen dieser Banken mit dem Finanzsystem und mit der Weltwirtschaft sind oft sehr komplex, sodass mögliche Kettenreaktionen und Wechselwirkungen schwer einzuschätzen sind. Gleichzeitig weisen systemrelevante Finanzinstitute große Derivatevolumina in der Bilanz aus, die oft ein Vielfaches des Eigenkapitals ausmachen. Aus dieser Perspektive heraus betrachtet sind die Risiken aus derivativen Finanzinstrumenten hochkomplex. Die Risikowahrnehmung von Derivaten auf dem Kapitalmarkt wird anhand von zwei umfangreichen Studien ausführlich analysiert. Die Arbeit enthält zusätzlich eine Einführung in die theoretischen und normativen Grundlagen. In der ersten Studie werden Informationen zur Modellbewertung von Derivaten bei ausgewählten europäischen Banken hinsichtlich der Wertrelevanz für den Kapitalmarkt analysiert. In den Fokus rücken die Derivate, welche nach IFRS 13 in die Fair Value Bewertungshierarchiestufen 2 und 3 eingegliedert werden. Die Wertrelevanz wird für die Fair Value Hierarchiestufe 2 empirisch nachgewiesen. Darüber hinaus ergibt sich einen positiven Zusammenhang zwischen der Marktkapitalisierung und dem Nominalbetrag der in der Bewertungshierarchiestufe 2 ausgewiesenen Derivate. Dies könnte dahingehend interpretiert werden, dass Investoren die Derivate der Hierarchiestufe 2 auch als eine wichtige Profitabilitätsquelle betrachten. Es ergeben sich keine statistisch signifikanten Ergebnisse für die Derivate der Fair Value Hierarchiestufe 3. Die zweite Studie analysiert anhand eines Experiments, wie die Teilnehmer mit Finanzanalystenausbildung die derivativen Finanzinstrumente in den Bilanzen von systemrelevanten Banken aus Risikoperspektive wahrnehmen. Konzeptionell wurde das Experiment nach dem Prinzip „between subjects“ für die jeweilige Bewertungshierarchiestufe strukturiert. Der Anteil von Derivaten in der Bilanz wurde nach dem Prinzip „within subjects“ variiert. Die Erfassung der Risikowahrnehmung erfolgt über drei abhängige Variablen. Die Teilnehmer machen eine klare Unterscheidung zwischen den einzelnen Bewertungshierarchiestufen, welche wie eine Art Risikoskala wirken. Es wird außerdem für die Fair Value Hierarchiestufen 2 und 3 empirisch nachgewiesen, dass große Derivatevolumina in den Bilanzen von Banken als Risiko wahrgenommen werden. Je größer der Derivate-Anteil in der Bilanz von Banken ist, desto höher wird das Risiko in Verbindung mit der Bank wahrgenommen. Diese Erkenntnisse sind aus dem Blickwinkel der Banken und der Regulierungsbehörden für die zukünftige Entwicklung sehr wichtig.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:127405&r=
  9. By: Voigtländer, Michael
    Abstract: Es ist populär, Spekulation als Grund für die Anspannung im Wohnungsmarkt anzuführen. Im Antrag 17/13391 "Spekulationen und Fehlentwicklungen im Wohnungsbau verhindern" werden die Themen Bauüberhang, Share Deals und Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen als Problembereiche genannt. Tatsächlich zeigt aber ein genauerer Blick in die Thematik, dass es sich allenfalls um Randaspekte handelt. Ein Bauüberhang, also die Differenz zwischen Baugenehmigungen und Baufertigstellungen, ist typisch für baukonjunkturelle Boomphasen. Sowohl aufgrund des Fachkräftemangels als auch aufgrund langer amtlicher Bearbeitungszeiten ergeben sich Verzögerungen im Bau. Außerdem zeigt ein Blick in die amtliche Statistik, dass der Bauüberhang vor allem bei privaten Bauherren hoch ist, die in vielen Fällen für den eigenen Bedarf bauen. Hier ist sicherlich nicht von spekulativen Motiven auszugehen. Bei Share Deals ist zu berücksichtigen, dass die Grunderwerbsteuer eine Sondersteuer auf Immobilientransaktionen darstellt, der Kauf von Unternehmen ist dagegen grundsätzlich steuerfrei. Der Kauf von Immobilienunternehmen steht somit zwischen diesen Regelungen. Mit der Absenkung des Grenzwerts bei Beteiligungen auf 90 Prozent hat der Gesetzgeber bereits die Regulierungen von Sare Deals verschärft, eine weitere Absenkung würde Immobilienunternehmen gegenüber anderen Unternehmen weiter benachteiligen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass ebenso Share Deals Nachteile haben und trotz der Grunderwerbsteuerpflicht bewusst auch Asset Deals getätigt werden. Letztlich ist aber der Share Deal umso attraktiver, je höher die Grunderwerbsteuer ist. Die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen wird reguliert, weil man den Verlust von bezahlbaren Wohnungen befürchtet. Tatsächlich aber werden so auch die Chancen auf bezahlbares Wohneigentum beschränkt. Zudem ist zu berücksichtigen, dass gerade Kleinvermieter, die Einzelwohnungen als Kapitalanlage erwerben, oft umsichtiger mit Mietern umgehen. Statt neue Regulierungen einzuführen, sollte etwa Mietern verstärkt geholfen werden, von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:232021&r=
  10. By: Maier, Tobias; Steeg, Stefanie; Zika, Gerd
    Abstract: Zur Identifikation beruflicher Passungsprobleme auf dem Arbeitsmarkt bedarf es eines Indikators, welcher unter Berücksichtigung möglicher Anpassungsprozesse beider Marktseiten einfach zu interpretieren ist. Mit dieser Studie wird die Eignung von betrieblichen Suchdauern bei Stellenbesetzungsprozessen für einen solchen Indikator in den Blick genommen. Es zeigt sich, dass mit der Länge der Suchdauer die Wahrscheinlichkeit eines erfolglosen Abbruchs der Personalsuche zunimmt. Außerdem ergeben sich längere Suchdauern, wenn die Personalsuche mit Schwierigkeiten und einem größeren Aufwand einhergeht. Zudem variiert die Länge der Suchdauer mit Merkmalen des Betriebs und der ausgeschriebenen Stelle. Eine Schätzung der Suchdauer in Abhängigkeit dieser Merkmale ermöglicht es, auch für Berufe mit geringen Fallzahlen, adjustierte Suchdauern auszuweisen. Diese geben für Fachkraft-, Spezialisten- oder Expertentätigkeiten die mittlere Anzahl an Tagen an, die es benötigt, um für eine ausgeschriebene Stelle eine passende Bewerberin oder einen Bewerber zu finden. Es zeigt sich, dass die adjustierten Suchdauern mit der berufsspezifischen Arbeitsmarktsituation sowie den Zugangschancen von fachlich fremd Qualifizierten sowohl im Querschnitt als auch im Längsschnitt korrelieren. Sie lassen sich entsprechend über die berufsspezifische Entwicklung des Arbeitsmarktes fortschreiben und können nach Berufen, Anforderungsniveaus und Regionen Auskunft über die jetzige und künftig mögliche Fachkräftesituation geben.
    Keywords: Vacancy,Suchdauer,Matching,Fachkräfteengpässe,labor market,IAB-Stellenerhebung,Rekrutierung,,Job vacancy survey,Besetzungsprobleme,hiring
    JEL: J63 J20 J21 J23 J24
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esprep:235247&r=
  11. By: Berger, Johannes; Kochskämper, Susanna; Strohner, Ludwig
    Abstract: Das Modell "Generationencheck" basiert auf der Methodik von Generationenkontenmodellen. Es dient der Analyse langfristiger Auswirkungen der Gesetzgebung und der politischen Rahmen-bedingungen, um so gegebenenfalls Handlungsbedarf zu erkennen und abzuleiten. Generatio-nenkontenmodelle sind in der Regel nicht Prognosemodellen gleichzusetzen. Auch der Generationencheck basiert auf Annahmen über zukünftige Trends. Erstmalig wurde der Generationencheck im Jahr 2019 auf Basis der zu diesem Zeitpunkt verfüg-baren Daten aufgestellt und die politischen Rahmenbedingungen dieses Jahres inklusive aller bis zu diesem Zeitpunkt in Kraft getretenen Reformen berücksichtigt. Allerdings führte der Ausbruch der Corona-Pandemie, der damit einhergegangene Lockdown im Jahr 2020, die Auswirkungen auf den Welthandel und der zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch anhaltende Teil-Lockdown für manche Branchen zu einer starken Rezession nach einer zehnjährigen Wachstumsphase. Aus diesem Grund wurde auch der Generationencheck umfassend aktualisiert, um auch mögliche Auswirkungen dieser Rezession mit in die Simulation aufnehmen zu können. Dafür wurden nicht nur die geltenden politischen Rahmenbedingungen bis einschließlich zum 1. Quartal 2021 berücksichtigt, sondern ebenfalls alle bis zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Daten genutzt. Hier werden im Folgenden die Aktualisierungen des Generationenchecks beschrieben. Die zentrale Methodik des Modells wurde hingegen nicht verändert. Aus diesem Grund wird diese nicht erneut vertieft dargestellt.
    JEL: H63 H68 J11
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:202021&r=
  12. By: Schottmüller-Einwag, Ute; Dilger, Alexander
    Abstract: Dieser Beitrag untersucht die Entwicklung der Akzeptanz der Empfehlung G.13 Satz 1 des Deutschen Corporate Governance Kodex (in der Fassung vom 16. Dezember 2019, vormals 4.2.3 Abs. 4 Satz 1), die für vorzeitige Vertragsbeendigungen von Vorstandsmitgliedern Abfindungsobergrenzen vorsieht. Die Abfindungshöhen der vorzeitig ausscheidenden Vorstandsmitglieder von DAX-Unternehmen im Verhältnis zu Jahresvergütung und Restvertragslaufzeit sind im Zeitraum 2015 bis 2019 signifikant niedriger als zwischen 2010 und 2014. Ein signifikanter Rückgang der Abfindungsfälle kann hingegen nicht nachgewiesen werden. In den Erklärungen nach § 161 AktG der DAX-Unternehmen ist die Abweichungsquote bezüglich der untersuchten Empfehlung rückläufig, jedoch wird eine Überschreitung der empfohlenen Obergrenze in keinem der Fälle in der folgenden Erklärung erwähnt. Schließlich gibt es zunehmend andere Formen großzügiger Zahlungen an ausscheidende Vorstandsmitglieder neben den nicht mehr so üppigen Abfindungen.
    JEL: D86 G34 G35 G38 J33 J63 K12 K31 M12 M52 M55
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:52021&r=
  13. By: Dilekoglu, Kübra; Proeger, Till; Meub, Lukas
    Abstract: Das Handwerk kann in vielen Dimensionen als nachhaltiger Sektor der Volkswirtschaft betrachtet werden. Insbesondere wenn ein breiter Nachhaltigkeitsbegriff zugrunde gelegt wird, der ökonomische, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt, können viele strukturelle Eigenschaften des Handwerks einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Die quantitative Abbildung der verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen und die Analyse von Veränderungen im Zeitverlauf ist dennoch bislang nur begrenzt möglich. Trotz einer Vielzahl einzelner Indikatoren aus verschiedenen Erhebungen besteht bislang keine umfassende Übersicht über die möglichen Nachhaltigkeitsmessgrößen im Handwerk. Die vorliegende Studie strukturiert die Nachhaltigkeitsdimension entlang der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals [SDG)]) der Vereinigten Nationen (UN) und der darauf aufbauenden deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Hierzu werden 70 Indikatoren und mögliche 245 Datenquellen für das Handwerk zugeordnet. Diese können für quantitative Nachhaltigkeitsanalysen für den gesamten handwerklichen Sektor, für einzelne Teilbereiche des Handwerks und für die Analyse von Veränderungen genutzt werden. Ebenso werden Nachhaltigkeitsdimensionen deutlich, in denen viele Datensätze verfügbar sind, ebenso wie Bereiche, in denen aussagekräftige Daten bislang fehlen. Die Studie bildet damit eine Grundlage für künftige umfassende sektorale Nachhaltigkeitserhebungen für das Handwerk.
    Keywords: Handwerk,Indikatorik,Sustainable Development Goals
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifhgbh:58&r=
  14. By: Schnabl, Gunther; Sepp, Tim
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:leiwps:172&r=
  15. By: Zettler, Julia
    Abstract: Die Niedrigszinsphase, die voranschreitende Regulierung und die Digitalisierung erhöhen den Margendruck bei einer stärkeren wettbewerblichen Ausrichtung des Retailbanking-Marktes. Gerade bei etablierten Finanzinstituten mit hohen Marktanteilen wie zum Beispiel den Sparkassen, sind Informationen über mögliche Einflussparameter auf die Kundenbindung erfolgskritisch. Diese Studie betrachtet ausgewählte endogene Kundenbindungsmechanismen. Es wird zum Beispiel der Einfluss des Produktportfolios eines privaten Kunden auf seine Kundenbindung analysiert. Die Analyse erfolgt über einen fundierten datenbasierten Ansatz: Resultate von State of the Art Machine Learning-Ansätzen werden mit Ergebnissen umfangreicher deskriptiver Analysen plausibilisiert. Unter anderem wird gezeigt, dass die Anzahl der Produkte die Art der Produkte bezogen auf die Aufrechterhaltung der Kundenbindung als Indikator dominiert.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:127410&r=
  16. By: Theresa Entringer; Hannes Kröger
    Abstract: Bereits zu Beginn der Corona-Pandemie und des ersten Lockdowns wurde vermutet, dass die Krise mit einer starken psychischen Belastung der Bevölkerung einhergehen würde. Im zweiten, deutlich längeren, Lockdown wurden diese Befürchtungen noch größer. Denn viele sahen dadurch die psychische Gesundheit der in Deutschland lebenden Menschen akut bedroht. Wie aktuelle Ergebnisse der SOEP-CoV-Studie zeigen, waren diese Sorgen zumindest teilweise begründet. So blieb während des zweiten Lockdowns die Einsamkeit unverändert hoch und die Lebenszufriedenheit sank. Sollte die ökonomische Unsicherheit steigen oder der Alltag der Menschen anhaltend durch die Krise beeinträchtigt bleiben – etwa durch einen weiteren Lockdown – ist anzunehmen, dass sich auch die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden verschlechtern. Daher sollten schon jetzt Konzepte erarbeitet werden, damit Betroffene möglichst einfach und ausreichend Zugang zu Psychotherapien und anderen Hilfsangeboten erhalten. Dabei wäre es ratsam, insbesondere Frauen, jüngere Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund anzusprechen, die während des zweiten Lockdowns besonders stark seelisch gelitten haben.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:67de&r=
  17. By: Frondel, Manuel; Kükenthal, Vanessa Charlotte; Larysch, Tobias; Osberghaus, Daniel
    Abstract: Dieser Beitrag präsentiert ausgewählte Ergebnisse einer Erhebung unter mehr als 6 000 privaten Haushalten aus dem Frühjahr 2020 zur Relevanz des Klimawandels und seiner möglichen Auswirkungen und zieht Vergleiche mit vier thematisch ähnlichen Erhebungen aus den Jahren 2012 bis 2015. Trotz des langen Zeitraums von knapp zehn Jahren, über den sich die Erhebungen erstreckt haben, hat ein beachtlicher Teil von knapp 2 000 Haushalten an allen fünf Erhebungen teilgenommen. Die aus diesen Erhebungen gewonnenen Paneldaten sind Bestandteil des Sozial-Ökologischen Panels des RWI, sie werden der Wissenschaft vom am RWI beheimateten Forschungsdatenzentrum Ruhr zur Verfügung gestellt. Es zeigten sich einige überraschende Ergebnisse, etwa dass der Bekämpfung des Klimawandels in allen fünf Erhebungen mit die geringste Bedeutung unter den zur Auswahl stehenden globalen Herausforderungen wie der Bekämpfung des Terrorismus oder von Hunger und Armut beigemessen wird. Zudem liegt die Bereitschaft, zusätzliche Steuern für Klimaschutzzwecke zu zahlen, im Median bei 5 € pro Monat und Haushalt. Zu beachten ist dabei, dass diese Zahlungsbereitschaft lediglich bekundeter Natur ist.
    Keywords: Wahrnehmung des Klimawandels,Zahlungsbereitschaft für Klimaschutz,Panelerhebungen,Sozial-Ökologisches Panel
    JEL: D12 Q21 Q41
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:rwimat:145&r=
  18. By: Schroeter, Felix
    Abstract: Ausgehend von seiner Kritik eines naturrechtlichen Apriorismus in der klassischen und neo-klassischen Ökonomik entwirft Gustav Schmoller (1838-1917) ein evolutionär-dynamisches Modell wirtschaftlicher Institutionen. Hier sind es keine natürlich und überzeitlich gegebenen Funktionen, welche die Handlungen wirtschaftender Akteure sinnvoll und zielgerichtet strukturieren, sondern subjektive Werturteile. Ein arbeitsteiliges Wirtschaften setzt allerdings voraus, dass diese aufeinander abgestimmt sind. Im Zuge ihrer gesellschaftlichen Sozialisation internalisieren die einzelnen Akteure ihre wirtschaftlichen Rollen, Aufgaben und Ansprüche und verabsolutieren diese als Gerechtigkeitsideale. Um trotz des sich ständig vollziehenden gesellschaftlichen Wandels eine Kongruenz dieser individuellen Gerechtigkeitsvorstellungen und damit den Fortbestand wirtschaftlicher Institutionen zu garantieren, müssen sie fortlaufend miteinander versöhnt werden. Nur eine historisch informierte Sozialpolitik, welche den Verweis der verschiedenen Gerechtigkeitsideale auf die jeweiligen Institutionen der Vergangenheit berücksichtigt, kann diese Aufgabe erfüllen. Der vorliegende Beitrag unternimmt eine rationale Rekonstruktion von Schmollers Theorieentwurf, um nicht nur ihren evolutionär-dynamischen Institutionalismus und die Legitimität ihrer forschungstheoretischen Kritik herauszuarbeiten, sondern auch die ihr wesentliche Komponente einer rechtshegelianischen Fortschrittsidee. Letztere setzt der gesellschaftswissenschaftlichen Verwertbarkeit von Schmollers Entwurf enge Grenzen.
    Keywords: Schmoller, Gustav,Gerechtigkeit,Idealismus,Evolutionsökonomik
    JEL: B15
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esprep:235528&r=
  19. By: Lukas Boer; Lukas Menkhoff
    Abstract: Die deutsche Wirtschaft ist stark globalisiert. Insofern hat Deutschland ein besonders großes Interesse an einer florierenden internationalen Wirtschaft, deren Zukunft jedoch aufgrund sich wandelnder Akteure und ihrer Rollen in Frage steht. In einem deutlichen Kontrast zur Bedeutung für den deutschen Wohlstand steht die Bedeutung des Themas in den Programmen der größeren Parteien zur Bundestagswahl 2021: Die Weltwirtschaft nimmt nicht viel Platz ein, angesprochen werden vorwiegend binnenwirtschaftliche Themen und Aussagen zu internationalen Abkommen bleiben unvollständig. Dabei wäre es für die WählerInnen wichtig zu wissen, welche langfristige Strategie Deutschland in der Weltwirtschaft verfolgen möchte.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:68de&r=
  20. By: Bertschek, Irene (ZEW Mannheim); Bonin, Holger (IZA); Janßen, Rebecca (ZEW); Wenzel, Tobias (ZEW)
    Abstract: Kurzexpertise im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Bonn 2021 (47 Seiten)
    Date: 2021–07–01
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izarrs:118&r=
  21. By: Voigtländer, Michael
    Abstract: Wohneigentum verdient in NRW und im gesamten Bundesgebiet mehr Aufmerksamkeit. Hier bestehen große Chancen, die Altersvorsorge vieler Bürger zu verbessern, die Vermögensverteilung gleichmäßiger zu gestalten und sogar Wohnkosten zu reduzieren. Dazu sollten aber Hemmnisse in der Wohneigentumsbildung überwunden werden. Beim Wohnungsbau muss jedoch differenziert werden: In Ballungsgebieten braucht es noch mehr Engagement bei der Baulandausweisung, in schrumpfenden Kommunen muss dagegen umsichtig gehandelt werden, um Leerstand zu vermeiden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei der Bau von Einfamilienhäusern dar, da sie besonders viel Fläche erfordern, andererseits es aber eine starke Präferenz für diese Wohnform gibt. In Ballungsgebieten sollte daher geprüft werden, ob auch flächensparende Einfamilienhausprojekte umgesetzt werden können. In schrumpfenden Kommunen sollte die Nachfrage vor allem auf den Bestand gelenkt werden. Das Programm "Jung kauft alt" ist daher ein sinnvolles Instrument, darüber hinaus sollte auch der Ersatzneubau stärker in den Blick genommen werden.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:212021&r=
  22. By: Bachmann, Ronald; Jäger, Philipp; Jessen, Robin
    Abstract: In diesem Artikel wird mithilfe eines Mikrosimulationsmodells untersucht, inwiefern ein Wechsel von der gemeinsamen Besteuerung ("Ehegattensplitting") zur individuellen Besteuerung das Arbeitsangebot erhöhen würde. Wir zeigen, dass diese Umstellung das Arbeitsangebot um mehr als eine halbe Millionen Vollzeitäquivalente erhöhen würde. Eine solche Reform führt jedoch auch zu finanziellen Verlusten bei manchen Bevölkerungsgruppen, die von der Wirtschaftspolitik berücksichtigt werden sollten.
    Keywords: Ehegattensplitting,Arbeitsangebot,Einkommensverteilung
    JEL: H24 J22 D31
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:rwimat:144&r=
  23. By: Dilger, Alexander
    Abstract: Die Up-or-out-Regel besagt, dass Assistenten in Partnerschaften (oder auch Universitäten) nach einer gewissen Zeit zu Partnern aufsteigen oder die Partnerschaft verlassen müssen. Eine dauerhafte Assistententätigkeit ist nicht möglich. Dies wirft die Frage auf, warum nicht Assistent bleiben darf, wer auf dieser Position seine Kosten mehr als erwirtschaftet, auch wenn seine Produktivität zur Beförderung zum Partner nicht ausreicht. Es werden unterschiedliche ökonomische Erklärungsansätze zur Beantwortung dieser Frage untersucht. Nach Zurückweisung des weit verbreiteten, aber unplausiblen Ansatzes, dass die Partnerschaft zur Selbstbindung an ihr implizites Beförderungsversprechen Assistenten in deren eigenem Interesse entlassen muss, lautet die Antwort, dass in Partnerschaften die fragliche Situation gar nicht auftritt und die Anwendung der Up-or-out-Regel deshalb als effizient einzuschätzen ist.
    JEL: C78 D02 D82 D83 I23 J24 J63 M51
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:62021&r=
  24. By: Jule Adriaans; Philipp Eisnecker; Martin Kroh; Simon Kühne
    Abstract: In von Unsicherheit geprägten Zeiten wie der COVID-19-Pandemie ist Vertrauen in die Mitmenschen eine wichtige gesellschaftliche Ressource: Denn die Pandemie kann nicht durch einzelne Institutionen oder Personen, sondern nur durch breite gesellschaftliche Kooperation überwunden werden. Wie aktuelle Ergebnisse der SOEP-CoV-Studie zeigen, ist das Vertrauen in andere auch in Zeiten der Pandemie in Deutschland sehr hoch und zwischen 2020 und 2021 sogar noch angestiegen. Gleichzeitig wird deutlich, wie wichtig dieses Vertrauen ist: Die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist deutlich größer bei Menschen, die ihren Mitmenschen starkes Vertrauen entgegenbringen. Und wer ein ausgeprägtes Vertrauen in seine Mitmenschen hat, hält eher die AHA-Regeln ein, um COVID-19 zu verhindern.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:66de&r=
  25. By: Bellani, Luna; Bledow, Nona; Busemeyer, Marius R.; Schwerdt, Guido
    Abstract: Für eine Politik, die auf Wohlstand und soziale Mobilität abzielt, stellt die bestehende soziale und wirtschaftliche Ungleichheit eine anhaltende Herausforderung dar. Dabei wird Ungleichheit in der deutschen Bevölkerung vielfach falsch wahrgenommen: Sie wird zwar durchaus als Problem betrachtet; ihr Ausmaß wird aber in wichtigen Aspekten unterschätzt, wie dieses Papier anhand von Befragungsdaten zeigt. Dabei unterstützen große Teile der Bevölkerung eine egalitärere Gesellschaft.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:cexpps:06de&r=

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