nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2021‒05‒17
ten papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Gesundheitsförderung und Klimapolitik: Neue Krankenversicherungs-Perspektiven zu Marktdynamik und Klimafortschritt By Paul J.J. Welfens
  2. Nationale und globale Impfstoffbeschaffung in einer Pandemie-Situation: Rationale Patent-Ersatzoption (Vorabfassung) By Paul J.J. Welfens
  3. Schule in der Pandemie: Lernzeiten der Kinder hängen auch von der Bildung der Eltern ab By Sabine Zinn; Michael Bayer
  4. Kein Anschluss trotz Abschluss?! Benachteiligte Jugendliche am Übergang in Ausbildung By Dohmen, Dieter; Hurrelmann, Klaus; Yelubayeva, Galiya
  5. Erfahrungen eines Hochschullehrers aus einem Jahr Corona-Pandemie By Dilger, Alexander
  6. Optimierung der Flugbewegungszahlen in Europa By Alexander Nollau; Friedrich Thieszen
  7. Kapitalwert bei Null- und Negativzinsen By Dilger, Alexander
  8. Mehrwertsteuersenkung hat deutsche Wirtschaft im Corona-Jahr 2020 gestützt By Marius Clemens; Geraldine Dany-Knedlik; Simon Junker; Claus Michelsen; Werner Röger
  9. Die österreichische Schule der Nationalökonomie als politische Strömung By David Mayer; Berthold Molden
  10. Wie ist Fintech-Innovation für die Fragilität von Banken in Afrika Südlich der Sahara (ASS) von Bedeutung? By Christian-Lambert Nguena

  1. By: Paul J.J. Welfens (Europäisches Institut für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (EIIW))
    Abstract: Der durch das Pariser Klimaabkommen und die Fridays for Future-Initiativen verstärkte Druck auf Politik und Wirtschaft in vielen Ländern der Welt, beschleunigte Maßnahmen für die globale CO2-Minderung zu entwickeln, lenkt den Fokus auf wichtige entwicklungsfähige Handlungsfelder im Kontext von klimaförderlichen Lebensstilen; etwa im Bereich der Krankenversicherungen. Ein entsprechender Fokus ergibt sich auch vor dem Hintergrund der Agenda 2030 bzw. die SDGs 3 und 13. Da Gesundheitsförderung und individuelle CO2-Minderungsaktivitäten zum Teil komplementär sind und weil Menschen langfristigen Gesundheitsaspekten einen hohen Wert beimessen, ist es möglich, durch gezielte Krankenkasseninitiativen mit Blick auf individuelle Mitglieder und mit Fokus auf Gesunde Lebenswelten - als Gesundheitsförderung-Ansatz bei Betrieben - wesentliche Klimafortschrittsbeiträge zu realisieren; viele große Unternehmen haben sich zu Gesunde-Lebenswelten-Ansätzen mit führenden Krankenversicherungen verbunden. Durch klimaorientierte neue, sinnvoll fokussierte Gesundheitsförderprogramme kommt es u.a. beim repräsentativen Krankenkassenmitglied zu einer Gewichtsminderung - das bedeutet auch CO2-Minderung pro Kopf im Kontext verminderter Aufnahme von Ernährungsmengen -, zu klimafreundlicherem Mobilitätsverhalten und zu verstärkter klimarelevanter freizeitbezogener Wissensbildung in Netzwerken: Die erreichbare CO2-Minderung durch klimafreundlichere Lebensstile und dynamische Wettbewerbsprozesse im Krankenversicherungsmarkt kann szenariomäßig mit Blick auf einen sinnvollen Maßnahmen-Mix ermittelt werden. Sofern WHO und Weltbank sowie die EBRD die vorgeschlagenen innovativen Ansätze als Multiplikatoren aufnehmen, kommt es zu einem global relevanten CO2-Minderungseffekt auf lange Sicht.
    Keywords: Klimafortschritt, Gesundheitsförderung, Krankenversicherung, SDG, Innovation, Soziale Innovation
    JEL: I1 I13 Q01 Q50 Q52 Q55
    Date: 2021–03
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:bwu:eiiwdp:disbei297&r=
  2. By: Paul J.J. Welfens (Europäisches Institut für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (EIIW))
    Abstract: Eine Epidemie-Herausforderung verlangt nach der Entwicklung entsprechender neuer Impfstoffe - mit ggf. patentgeschützten Wirkstoffen -, wobei der Preis- und Innovations-Wettbewerb auf dem Markt und Vertragsabschlüsse zwischen Krankenkassen und Ärzteschaft wesentlich die Kosten für Impfungen etwa im Rahmen einer nationalen Impfaktion bestimmen. Zu Impfstoffbeschaffungsfragen liegen etwa seit dem Jahr 2000 Beiträge der ökonomischen Fachliteratur vor, inklusive Markt-Design-Ansätze, die von der EU offenbar in 2020 nicht beachtet wurden. Jenseits der EU-Beschaffungsfragen gilt: Mit der Corona-Pandemie liegt eine grundlegend neue Situation vor, da es nicht ausreichend wäre, nur im Norden der Weltwirtschaft eine Herdenimmunität durch Impfungen zu erreichen. Auch die Menschen in den Entwicklungsländern müssten zügig eine Corona-Impfung erhalten, wobei man eben in allen knapp 200 Ländern der Welt Herdenimmunität erreichen müsste: Sonst ist die Virus-Mutationsgefahr groß, Sars-Cov3 als neue Pandemie könnte sich entwickeln. In der Corona-Pandemie-Situation gibt es eine spezielle Impfstoffbeschaffungs- und Impfstoffproduktionsproblematik, die man durch geeignete ökonomische Anreize für Impfstoff-Entwicklung und -Produktion sinnvoll angehen sollte. Markt-Design-Ansätze sind um ökonomisch-medizinische Pandemie-Aspekte, inklusive Open-Innovation-Perspektive, analytisch ergänzbar. Es gibt zwar gute Argumente dafür, dass man im Norden der Weltwirtschaft impfmäßig etwas schneller vorangeht als in den Entwicklungsländern, aber ein koordiniertes Vorgehen im G20-Rahmen ist nötig für erfolgreiche Pandemiebekämpfung. Soweit mehrere Staaten für Unternehmen im Land lizensierte Produktion neuer Impfstoffe wünschen, ist die Option einer Patent-Offenlegung zu erwägen und eine angemessene Entschädigungszahlung für den Patentwert der betreffenden Unternehmen zu vereinbaren. Ergibt sich durch rasche kritische Virus-Mutationen eine neue Pandemie, so wird der globale Aufschwung mittelfristig zusammenbrechen.
    Keywords: Impfen, Pandemie, Corona, Patent, Open Innovation
    JEL: H12 H51 I10 I18
    Date: 2021–02
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:bwu:eiiwdp:disbei295&r=
  3. By: Sabine Zinn; Michael Bayer
    Abstract: Die Schulschließungen in der Corona-Pandemie haben Ängste geweckt, dass gerade lernschwache Kinder oder Kinder von weniger gebildeten Eltern durch das Homeschooling abgehängt werden. Aktuelle Auswertung der SOEP-CoV-Studie zeigen nun, dass die Bildung der Eltern zwar kaum Auswirkung auf die Lernzeiten der SchülerInnen hatte, solange die Schulen geschlossen waren. Aber das änderte sich in der Zeit unmittelbar nach dem ersten Lockdown, als die Schulen teilweise wieder öffneten. Kinder von weniger gebildeten Eltern verbrachten damals zu Hause wesentlich weniger Zeit mit Schulaufgaben als ihre MitschülerInnen. Eine ähnliche Entwicklung ist auch aktuell zu erwarten, wenn an immer mehr Schulen wieder Präsenzunterricht stattfindet. Um die unterschiedlichen Leistungsrückstände der SchülerInnen aufzufangen, plant das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) groß angelegte Förderprogramme. Damit diese erfolgreich sind, muss der Leistungsstand der Kinder und Jugendlichen zeitnah, überall zur gleichen Zeit und konsistent zueinander erfasst werden.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:63de&r=
  4. By: Dohmen, Dieter; Hurrelmann, Klaus; Yelubayeva, Galiya
    Abstract: Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge wird in diesem Jahr noch einmal deutlich sinken: Das FiBS schätzt, dass dieses Jahr nur noch rund 430.000 Ausbildungsverträge im dualen System unterschrieben werden könnten. Das sind fast 100.000 weniger als noch 2019 und 35.000 weniger als 2020. Es zeigt sich zudem, dass insbesondere der Anteil der Abiturient:innen im dualen System angestiegen ist, während Jugendliche mit Realschul- oder Hauptschulabschluss immer schlechtere Chancen haben, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Es steht daher zu befürchten, dass diese Jugendlichen zukünftig noch schlechtere Chancen auf eine Ausbildung haben werden. Es braucht eine zeitnahe und grundlegende Reform des beruflichen Ausbildungssystems in Deutschland, um zu verhindern, dass ein größerer Teil der Jugendlichen zur "Generation Corona" wird. Dies sind die Kernergebnisse der heute veröffentlichten Prognose "Kein Anschluss trotz Abschluss?! Benachteiligte Jugendliche am Übergang Schule - Ausbildung". Danach wird sich die Zahl der Ausbildungsverträge im dualen System voraussichtlich noch stärker reduzieren. Ursächlich hierfür ist der deutlich längere zweite Lockdown, der voraussichtlich heute Nachmittag noch einmal verlängert werden wird. Bereits jetzt befürchtet jedes fünfte Unternehmen, die Pandemie nicht zu überstehen.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fibsfo:76&r=
  5. By: Dilger, Alexander
    Abstract: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie bzw. der mit ihr verbundenen Maßnahmen auf die Lehre, Forschung, Selbstverwaltung und Work-Life-Balance eines Hochschullehrers werden dargestellt und mit weiterführenden Überlegungen verbunden.
    JEL: A20 D73 I23 M50
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:32021&r=
  6. By: Alexander Nollau; Friedrich Thieszen (Arbeitskreis Luftverkehr, TU Chemnitz)
    Abstract: Viele aktuelle Probleme im Luftverkehr haengen mit der Zahl der Flugbewegungen zusammen. Ueberfuellungen im Luftraum, erschwerte Koordination an Flughaefen, hohe Emissionen von Laerm und Schadstoffen sowie grosze Komplexitaet der Airlines sind Begleiterscheinungen zu vieler Flugbewegungen. Die vorliegende Studie untersucht, auf welchen Umfang sich die Zahl der Flugbewegungen in Europa bei unveraenderter Transportleistung reduzieren laesst. Dazu wird eine Optimierung der Flugbewegungszahlen fuer ein europaeisches Flugnetz der 140 meistbeflogenen Strecken vor-genommen. Stichtag ist der 17. November 2017. Es zeigt sich, dass bei gleicher Passagiertransportleistung die Zahl der Flugbewegungen auf 1/3 des gegenwaertigen Niveaus reduziert werden kann (von 2.040 Fluegen pro Tag auf 738 Fluege pro Tag). Dabei kann die Verbindungsguete teilweise sogar verbessert werden, weil alle Fluege des Netzes aufeinander abgestimmt sind. Das bedeutet: Die gegenwaertige Luftverkehrsstruktur besitzt erhebliche Reserven. Es gibt zu viele Flugbewegungen, die redundant sind. Es werden im Beitrag Reformmasznahmen vorgeschlagen, die zu einer Verringerung der Zahl der Flugbewegungen (ohne die Passagiertransportleistungen und Reiseguete zu verringern) beitragen koennen.
    Date: 2021–05
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:tch:wpaper:cep043&r=
  7. By: Dilger, Alexander
    Abstract: Der Kapitalwert lässt sich auch bei Null- und Negativzinsen zumindest über endliche Zeiträume einfach berechnen sowie betriebswirtschaftlich für Investitionsentscheidungen sinnvoll ver­wen­den. Volkswirtschaftlich ist relevant, warum es Zinsen von und unter null überhaupt gibt und ob höherer Konsum dann nicht besser wäre als ressourcenverbrauchende Investitionen.
    JEL: D25 D61 E43 G11 G31 H43 J11
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:42021&r=
  8. By: Marius Clemens; Geraldine Dany-Knedlik; Simon Junker; Claus Michelsen; Werner Röger
    Abstract: Die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Jahreshälfte 2020 hat die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,5 Prozent erhöht. Das zeigen Modellsimulationen am DIW Berlin. Der Effekt auf das Bruttoinlandsprodukt hätte sogar bei rund einem Prozent liegen können – wenn die Mehrwertsteuersenkung vollständig an die VerbraucherInnen weitergegeben worden wäre. Dennoch hat sie ihr Ziel, kurzfristig den Konsum zu stabilisieren, erreicht. Insbesondere die Nachfrage nach Gebrauchsgütern wie Elektrogeräte, Möbel, Fahrräder und Autos profitierte. Der Wermutstropfen dabei: In vielen Fällen handelte es sich um vorgezogene und nicht um zusätzliche Käufe – entsprechend geringer ist die Nachfrage insbesondere in diesem Jahr. Unter dem Strich dürfte sich die Mehrwertsteuersenkung daher nicht selbst finanziert haben. Es ist deshalb ratsam, parallel zum Konsum auch gezielt private Investitionen zu stimulieren.
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:62de&r=
  9. By: David Mayer; Berthold Molden
    Date: 2021
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:clr:mwugar:220&r=
  10. By: Christian-Lambert Nguena (Faculté des Sciences Economiques et de Gestion de Dschang - Université de Dschang)
    Abstract: Es gibt eine bedeutsame Debatte über die Rolle, die Finanztechnologie-Innovationen (Fintech) für die Fragilität des Bankensektors spielen. Angesichts der Bedeutung finanzieller Solidität, widersprüchlicher theoretischer Vorhersagen und empirischer Belege ist eine eingehende Untersuchung dieses Zusammenhangs erforderlich. Anhand von Daten von 690 Banken in 34 Ländern südlich der Sahara für den Zeitraum 1999-2015 sowie von FGLS, GMM, Panel Threshold Regression und PCA-Ökonometriemethode wird in diesem Artikel der Einfluss von Fintech-Innovationen auf die Fragilität von Banken empirisch untersucht. Hauptsächlich wird die destabilisierende Wirkung von Fintech-Innovationen für unsere Basisuntersuchung bestätigt, später jedoch mit einer stabilisierenden Wirkung nach einem bestimmten Schwellenwert relativiert. Darüber hinaus unterstreichen die Ergebnisse auch, dass das makroökonomische Umfeld für die Erklärung der Fragilität von Banken wichtig ist, und schlugen vor, dass die öffentliche Ordnung einige spezifische destabilisierende Folgen für das Bankensystem berücksichtigen sollte. Außerdem zeigt der simultane Hypothesentest des Nexus der Innovationsagilität, der von einigen relevanten Variablen abhängig ist, dass finanzielle Offenheit eine Rolle spielt, während Investitionen, kommerzielle Offenheit und Geldpolitik dies nicht tun. Schließlich bestätigt die vergleichende Analyse unsere Heterogenitätshypothese; Länder mit einem großen Bankensektor, der von Frankreich und Mitgliedern der Währungsunion kolonialisiert wurde, schneiden in Bezug auf die Solidität der Banken besser ab als die anderen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine geeignete Fintech-Innovationspolitik auch zwischen denselben Regionen sehr unterschiedlich sein könnte. Finanzielle Instabilität schien auch die Fragilität der Banken zu erhöhen. Dieses Papier trägt zur begrenzten Literatur über Fintech-Innovationen auf Makro- und Mikroebene in Afrika südlich der Sahara bei.
    Abstract: There is a momentous debate on the role played by financial technology (fintech) innovation in the fragility of the banking sector. Considering the importance of financial solidness, contradictory theoretical predictions and empirical evidence, an in-depth re-investigation of this relation is needed. Using data of 690 banks across 34 Sub Saharan African countries for the period 1999-2015 along with FGLS, GMM, Panel Threshold regression and PCA econometric method, this paper empirically examines the influence of fintech innovation on bank fragility. Mainly the destabilizing impact of fintech innovation is confirmed for our baseline investigation but later relativized with a stabilizing impact after a certain threshold. Moreover, the results highlight also that the macroeconomic environment is important in explaining bank fragility and suggested that public policy should take into account some specific destabilizing consequences on the banking system. Besides, the simultaneous hypothesis test of the innovation agility nexus conditional to some relevant variables reveals that financial openness does matter while investment, commercial openness and monetary policy do not. Lastly, the comparative analysis validates our heterogeneity hypothesis; countries with a high size banking sector, colonialized by France and members of monetary union performs better than the others in terms of bank solidness. These results indicate that suitable fintech innovation policy even between the same regions could be rather different. Financial instability appeared also to increase bank fragility. This paper contributes to the limited literature on fintech innovation at both the macro and micro levels in sub-Saharan Africa.
    Keywords: Fintech innovation,Bank fragility,Threshold regression,Technology transformation
    Date: 2020–04–28
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:hal:journl:hal-03216890&r=

This nep-ger issue is ©2021 by Roberto Cruccolini. It is provided as is without any express or implied warranty. It may be freely redistributed in whole or in part for any purpose. If distributed in part, please include this notice.
General information on the NEP project can be found at http://nep.repec.org. For comments please write to the director of NEP, Marco Novarese at <director@nep.repec.org>. Put “NEP” in the subject, otherwise your mail may be rejected.
NEP’s infrastructure is sponsored by the School of Economics and Finance of Massey University in New Zealand.