nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2020‒03‒23
eight papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Datenlage zur quantitativen Analyse des ehrenamtliches Engagements in ländlichen Räumen By Kleiner, Tuuli-Marja
  2. Verhalten im Fokus: Wie eine verhaltenswissenschaftliche Perspektive Politikmaßnahmen in der Entwicklungszusammenarbeit verbessern kann By Kaplan, Lennart; Kuhn, Sascha; Kuhnt, Jana
  3. Unternehmensübergreifende Innovationen im Wandel: Eine Chance für mittelständische Unternehmen? By Brink, Siegrun; Löher, Jonas; Icks, Annette; Pasing, Philipp; Haase, Inga
  4. Bestimmungsfaktoren des regionalen Gründungsgeschehens - eine Machbarkeitsstudie By Bijedić, Teita; Butkowski, Olivier K.; Kay, Rosemarie; Suprinovič, Olga
  5. Steuer- und Sozialpolitik: Ein unterschätzter Beitrag zur sozialen Kohäsion By Burchi, Francesco; Strupat, Christoph; von Schiller, Armin
  6. Hybrider Ansatz zur Lösung des Fahrzeugroutenproblems mit Zeitfenstern bei großen Ortsanzahlen By Mumm, Harald
  7. Spenden in Deutschland – Analysen auf Basis des SOEP und Vergleiche mit anderen empirischen Studien By Zbignev Gricevic; Karsten Schulz-Sandhof; Jürgen Schupp
  8. Konzernmacht in globalen Gueterketten By Jakob Kapeller; Claudius Graebner

  1. By: Kleiner, Tuuli-Marja
    Abstract: Das vorliegende Working Paper gibt einen Überblick über die Datenlage und das Analysepotenzial im Hinblick auf empirisch-quantitative Analysen zum ehrenamtlichen Engagement in ländlichen Räumen in Deutschland. Das Augenmerk dieser Zusammenstellung liegt auf repräsentativen Datenquellen und der Frage, ob diese jeweils einen komparativen Vergleich urbaner und ländlicher Räume sowie den Vergleich kleinräumiger subnationaler Einheiten ermöglichen. Für jede Datenquelle werden jeweils entsprechende Möglichkeiten und Grenzen potenzieller Analysen vorgestellt. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Datenlage für diesen Bereich insgesamt als unzureichend zu bewerten ist. Gezielte oder differenzierte Analysen zum ehrenamtlichen Engagement in ländlichen Räumen sind aufgrund zahlreicher Datenlücken oder des methodischen Vorgehens bei der Datenerhebung häufig nicht möglich und es bestehen Probleme der Vergleichbarkeit. Entsprechend kann die Datenlage zum ehrenamtlichen Engagement mit Bezug auf die ländlichen Räume nicht zufriedenstellen und es besteht erweiterter Datenbedarf. Wünschenswert wäre die Durchführung einer deutschlandweiten Umfragestudie zum ehrenamtlichen Engagement, welche auch die ländlichen Räume repräsentativ abbildet. Da dies aber hohe Kosten verursachen würde, könnten alternativ einzelne ländliche Räume bedarfsorientiert analysiert und so erste Erkenntnisse zu zentralen Themenbereichen generiert werden. Auch sollte geprüft werden, ob bzw. inwieweit der Datenbedarf im Hinblick auf kleinräumige Analysen durch die amtliche Statistik gedeckt werden kann. Schließlich plädiere ich dringend dafür, Strukturen aufzubauen und zu unterstützen, die Datenmigrationen erleichtern, um zum Beispiel Umfragedaten mit existierenden strukturellen Daten einfacher verknüpfen und nutzen zu können.
    Keywords: Ehrenamtliches Engagement,Ländliche Räume,empirisch-quantitative Datenlage,volunteerism in rural areas,empirical-quantitative data situation
    JEL: C8 D71 L31
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:131&r=all
  2. By: Kaplan, Lennart; Kuhn, Sascha; Kuhnt, Jana
    Abstract: Für die Gestaltung und Umsetzung von Politikmaßnahmen ist es wichtig zu verstehen, was menschliches Verhalten bestimmt. Nur wenn die jeweilige Zielgruppe ein positives Verhalten gegenüber der Maßnahme einnimmt, kann dieses auch erfolgreich umgesetzt werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen keine rationalen Akteure sind und es oft nicht ausreicht, ihnen finanzielle oder materielle Anreize zu geben, um langfristige Verhaltensänderungen zu fördern. Dies gilt auch für Programme in der Entwicklungszusammenarbeit. Aus diesem Grund ist die Berücksichtigung menschlichen Verhaltens, einschließlich des lokalen Kontextes des Individuums, in den Mittelpunkt bei der Gestaltung und Umsetzung von Maßnahmen in der Entwicklungszusammenarbeit gerückt. Die Weltbank hat diesen Punkt mit ihrem Weltentwicklungsbericht 2015 "Menschliches Verhalten und Entwicklung" nachdrücklich hervorgehoben und damit die Relevanz der Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung für die Entwicklungszusammenarbeit betont. Auch wenn Akteure in der Entwicklungszusammenarbeit bei der Programmgestaltung und -implementierung Verhaltensaspekte bereits intuitiv berücksichtigen mögen, kann eine systematische Berücksichtigung die Programmeffektivität ohne größeren finanziellen Aufwand erhöhen. Aus diesem Grund stellen wir mit der Theory of Planned Behavior (TPB) (Ajzen, 1991) einen Ansatz vor, der Praktiker*innen und Forschern helfen kann, wichtige verhaltensrelevante Faktoren bei der Gestaltung und Umsetzung von Entwicklungsprogrammen zu berücksichtigen. Die TPB identifiziert drei entscheidende Faktoren menschlichen Verhaltens: die Einstellung des Einzelnen zur Intervention (beeinflusst durch Vorkenntnisse, Informationen oder Lernen), subjektive Normen (beeinflusst durch wichtige Personen, wie Familienmitglieder oder Vorgesetzte) und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle (beeinflusst durch die subjektive Bewertung von hemmenden und fördernden Faktoren). Die Theorie sollte frühzeitig bei der Programmgestaltung genutzt werden, um im jeweiligen Kontext verhaltensrelevante Faktoren strukturiert zu berücksichtigen. Oft kann mithilfe der TPB Faktoren mit geringem finanziellen Aufwand in Entwicklungsmaßnahmen integriert werden. Einfache Leitfragen (siehe Kasten 1) können helfen, die Theorie bei der Programmgestaltung zu berücksichtigen. Ein iterativer und integrativer Prozess, insbesondere im Austausch mit der Zielgruppe und anderen beteiligten Interessensgruppen, steigert den Erfolg.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:32020&r=all
  3. By: Brink, Siegrun; Löher, Jonas; Icks, Annette; Pasing, Philipp; Haase, Inga
    Abstract: Mittelständische Unternehmen innovieren heute vermehrt unternehmensübergreifend. Die Studie zeigt Auslöser, Funktionsweisen und Herausforderungen dieser gemeinsamen Innovationsentwicklung. Den Startpunkt des Prozesses bilden dabei oftmals Ressourcenengpässe oder strategische Überlegungen. Die Zusammenarbeit ist von hoher Dynamik und zahlreichen Rückkopplungsschleifen geprägt. Zentrales Element ist der Wissensaustausch, der die Umsetzung einer Innovation erst ermöglicht. Die dabei generierten Wissenszuwächse sind der Schlüssel, um - über die ursprüngliche Kooperationsbeziehung hinaus - an weiteren Innovationsprozessen beteiligt zu sein. Die gemeinsame Innovationsentwicklung erfordert von den Beteiligten Offenheit und gegenseitiges Vertrauen.
    Keywords: FuE / Innovationen,Unternehmensführung / Unternehmensentwicklung,Innovation,German Mittelstand
    JEL: O31 O32
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifmmat:277&r=all
  4. By: Bijedić, Teita; Butkowski, Olivier K.; Kay, Rosemarie; Suprinovič, Olga
    Abstract: Angesichts regionaler Unterschiede im Gründungsgeschehen stellt sich die Frage nach ihren Ursachen, deren Beantwortung mit einigen Herausforderungen verbunden ist. Ziel der vorliegenden Machbarkeitsstudie ist daher zu prüfen, inwiefern diese Herausforderungen überwunden werden können. Es zeigt sich, dass das Konzept unternehmerischer Ökosysteme eine geeignete konzeptionelle Basis für die Untersuchung des regionalen Gründungsgeschehens sowie dessen Bestimmungsfaktoren darstellt und zugleich Orientierung für die Datenauswahl bietet. Eine Sondierung bestehender Datenquellen kommt zu dem Ergebnis, dass die bereits verfügbaren Daten wertvolle Erkenntnisse im Hinblick auf die Bestimmungsfaktoren des regionalen Gründungsgeschehens versprechen, dass jedoch auch noch erhebliche Lücken bestehen. Diese sollten sukzessive durch Datenrecherchen und eigene Datenerhebungen geschlossen werden. Im nächsten Schritt kann mit dem Aufbau der Regionaldatenbank begonnen werden, auf deren Basis auch ein regionales Gründungsbarometer entwickelt werden kann, das den aktuellen Stand des Gründungsgeschehens erfasst und Ansatzpunkte für Interventionen durch die Regional- und Wirtschaftspolitik liefert.
    Keywords: Gründungen,Gründungsökosysteme,Regionales Gründungsgeschehen,Start-ups,Entrepreneurial ecosystems,Entrepreneurial regions
    JEL: M13
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifmmat:280&r=all
  5. By: Burchi, Francesco; Strupat, Christoph; von Schiller, Armin
    Abstract: Soziale Kohäsion ist eine Voraussetzung für friedliche und wirtschaftlich erfolgreiche Gesellschaften. Die Frage, was Gesellschaften zusammenhält und welche Politik soziale Kohäsion stärkt, wird auf nationaler und internationaler Ebene immer prominenter diskutiert. In diesem Briefing Papier wird der unterschätzte Beitrag von Steuer- und Sozialpolitik zur sozialen Kohäsion erörtert. Es ist offensichtlich, dass öffentliche Einnahmen und Sozialpolitik untrennbar miteinander verknüpft sind. Insbesondere werden öffentliche Einnahmen benötigt, um ehrgeizigere Sozialpolitik (wie bspw. soziale Sicherungssysteme oder umfassenden Gesundheitsversorgung) zu finanzieren und es den Ländern zu ermöglichen, Ziele wie etwa die der Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030 zu erreichen. Auch kann eine bessere Sozialpolitik die Akzeptanz für höhere Steuern und Gebühren steigern. Darüber hinaus kann die bessere Verzahnung von öffentlichen Einnahmen und Sozialpolitik einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der sozialen Kohäsion leisten. Um diese Zusammenhänge zu beleuchten, ist das Konzept des "Fiskalvertrags" ein sinnvoller Ausgangpunkt. Dieses Konzept basiert auf der Grundidee, dass Regierungen öffentliche Leistungen gegen Einnahmen tauschen. Fiskalverträge können anhand von zwei Dimensionen charakterisiert werden: (i) dem Grad der Zustimmung, d.h. der Anzahl der Akteure und Gruppen, die den Fiskalvertrag akzeptieren und ideal-erweise proaktiv unterstützen, und (ii) dem Grad der Beteiligung, d.h. dem Anteil der Bevölkerung, der als Steuerzahler, als Begünstigter der Sozialpolitik oder beides beteiligt ist. In vielen Entwicklungsländern ist die Beteiligung entweder aufgrund von staatlicher Unfähigkeit oder verzerrtem Handeln zum Vorteil von Eliten eher gering. Angesichts der verbreiteten Auffassung, dass Politik ungerecht und ineffizient ist, ist auch der Grad der Zustimmung gering. Gerade in diesem Zusammenhang sind Interventionen auf beiden Seiten des öffentlichen Haushalts von zentraler Bedeutung und können einen erheblichen gesellschaftlichen Einfluss über den fiskalischen Bereich hinaus haben. Wir argumentieren, dass Entwicklungsmaßnahmen zu Steuererhebung und Sozialpolitik einen großen Einfluss auf den Fiskalvertrag und darüber hinaus ausüben. Wir identifizieren insbesondere drei Mechanismen, die Sozialpolitik und Steuererhebung verknüpfen und mit deren Hilfe politische Entscheidungsträger den Fiskalvertrag und damit soziale Kohäsion stärken können: Steigerung der Wirksamkeit und Ausdehnung von öffentlicher Sozialpolitik. Diese Maßnahmen können die Wahrnehmung des Staates durch die Bürger verbessern, ihre Bereitschaft zur Entrichtung von Steuern erhöhen und damit die öffentlichen Einnahmen steigern. Verbreiterung der Steuerbasis. Dies wird neue Einnahmen generieren, die neue Sozialpolitiken finanzieren können. Noch wichtiger ist, dass sie die Beteiligung am Fiskalvertrag erhöht, was wiederum zu einer stärkeren Rechenschaftspflicht bei der Nutzung öffentlicher Mittel führen kann. Verbesserung der Transparenz. Dies kann öffentliche Debatten zur Nutzung von Steuereinahmen anregen und die Wahrnehmung des Fiskalsystems durch die Bevölkerung beeinflussen. Hierzu sind Regierungskampagnen nützlich, die über die wichtigsten Merkmale der geplanten Politik informieren, sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Monitoring- und Evaluierungssystems.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dieaus:42020&r=all
  6. By: Mumm, Harald
    JEL: C61
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hswwdp:022020&r=all
  7. By: Zbignev Gricevic; Karsten Schulz-Sandhof; Jürgen Schupp
    Abstract: In 2018, participants in the Socio-Economic Panel were asked for the third time whether and how much money they had donated in the past year to social, church, cultural, charitable and non-profit causes. This paper examines the results of this survey and compares them with the previous findings for the years 2009 and 2014. According to SOEP data, almost one in two private individuals in Germany continued to donate money in 2017. At the same time, the volume of donations has risen again and now amounts to an estimated 9.8 billion euros. The estimate based on SOEP is thus significantly higher than the results of other surveys on donation behavior in Germany. This paper examines the differences to the other studies. In addition, the donation behavior recorded in the three SOEP waves is analyzed from a socio-structural perspective. Descriptive results on socio-demographic differences in donation activity are largely confirmed by multivariate analyses. It is shown that the significantly lower donation rate in eastern Germany is partly explained by the lower average household incomes and a lower rate of religious affiliation.
    Keywords: Charitable Giving, Donations, Income, Pro-social Behavior, SOEP
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwsop:diw_sp1074&r=all
  8. By: Jakob Kapeller (Institute for Socio-Economics, University of Duisburg-Essen, Germany; Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria); Claudius Graebner (Institute for Socio-Economics, University of Duisburg-Essen, Germany; Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria; ZOE Institute for future-fit Economies, Bonn, Germany)
    Date: 2020–03
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ico:wpaper:104&r=all

This nep-ger issue is ©2020 by Roberto Cruccolini. It is provided as is without any express or implied warranty. It may be freely redistributed in whole or in part for any purpose. If distributed in part, please include this notice.
General information on the NEP project can be found at http://nep.repec.org. For comments please write to the director of NEP, Marco Novarese at <director@nep.repec.org>. Put “NEP” in the subject, otherwise your mail may be rejected.
NEP’s infrastructure is sponsored by the School of Economics and Finance of Massey University in New Zealand.