nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2020‒03‒02
fifteen papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Deutsche Konjunktur im Winter 2019 - Abschwung flaut nur allmählich ab: Industrieschwäche verzögert die Erholung By Boysen-Hogrefe, Jens; Fiedler, Salomon; Groll, Dominik; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Mösle, Saskia; Stolzenburg, Ulrich
  2. Nachbesserungen beim Klimapaket richtig, aber immer noch unzureichend – CO2-Preise stärker erhöhen und Klimaprämie einführen By Stefan Bach; Niklas Isaak; Lea Kampfmann; Claudia Kemfert; Nicole Wägner
  3. Betriebliche Mitbestimmungspraxis bei Digitalisierungsprozessen in der stationären Altenpflege By Herrmann, Jens
  4. Digitale Strategien entwickeln: Von der Idee zur Roadmap By Strassl, Johann; Schicker, Günter
  5. Die Grenzen der beitragsorientierten Sozialversicherungen: Grundsatzüberlegungen zum Verhältnis von Beitrags- und Steuerfinanzierung By Mackscheidt, Klaus; Maier-Rigaud, Remi
  6. Das CFA-Währungsregime: Zinspolitik, Geldbasisdeckung und Kreditvergabe in der UEMOA By Lampe, Florian
  7. Warum wir eine Tierschutzsteuer brauchen: Die Bürger-Konsumenten-Lücke By Busch, Gesa; Spiller, Achim
  8. Analyse der wesentlichen Änderungen des IDW QS 1 mit Blick auf die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis: Das Potential von Audit Quality Indicators By Albrado, Christoph; Vollmar, Bernhard
  9. Österreichs Fiskalpolitik im europäischen Kontext: Handlungsspielräume bei niedrigen Zinsen und Wirtschaftsabschwung By Philipp Heimberger
  10. Weitergabe von Negativzinsen By Stadtmann, Georg; Moritz, Karl-Heinz; Stadtmann, Tobias; Berthold, Kristin
  11. Stichprobe der Integrierten Grundsicherungsbiografien (SIG) 2007 - 2017 By Dummert, Sandra; Grunau, Philipp; Hohmeyer, Katrin; Lietzmann, Torsten; Bruckmeier, Kerstin; Oertel, Martina
  12. Rechtswissenschaft als Sozialwissenschaft. Spurensuche im Jahrgang 2019 der ZGR By Christoph Engel
  13. Weltkonjunktur im Winter 2019 - Weltkonjunktur bleibt vorerst ohne Schwung By Gern, Klaus-Jürgen; Hauber, Philipp; Kooths, Stefan; Stolzenburg, Ulrich
  14. Zur Glaubwürdigkeit von Influencern im Influencer Marketing By Waldhoff, Kimberly; Vollmar, Bernhard
  15. Langfristige Wirkungen eines nicht abgeschlossenen Studiums auf individuelle Arbeitsmarktergebnisse und die allgemeine Lebenszufriedenheit By Heigle, Julia; Pfeiffer, Friedhelm

  1. By: Boysen-Hogrefe, Jens; Fiedler, Salomon; Groll, Dominik; Jannsen, Nils; Kooths, Stefan; Mösle, Saskia; Stolzenburg, Ulrich
    Abstract: Die Konjunktur in Deutschland fasst nur allmählich wieder Tritt. Nach einem schwachen Sommerhalbjahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt auch im Abschlussquartal des laufenden Jahres kaum mehr als stagnieren. Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt dabei zweigeteilt. Maßgeblich für den anhaltenden Abschwung, der bereits im vergangenen Jahr einsetzte, ist die deutlich rückläufige Industrieproduktion; mittlerweile befindet sich die Industrie sogar in der Rezession. Dazu beigetragen hat vor allem das eingetrübte weltwirtschaftliche Umfeld, wobei die hohe weltweite wirtschaftspolitische Unsicherheit die auf die Produktion von Investitionsgütern spezialisierte deutsche Wirtschaft in besonderem Maße belastet. Mittlerweile hat sich auch in Deutschland das Investitionsklima spürbar verschlechtert. In der Folge dürften die Unternehmen ihre Investitionstätigkeit in den kommenden Quartalen noch einmal deutlich zurückfahren. Die schwache Industriekonjunktur zieht auch die unternehmensnahen Dienstleistungsbranchen zunehmend in Mitleidenschaft. Demgegenüber befinden sich die konsumnahen Dienstleistungsbereiche weiter auf Expansionskurs. Trotz des nunmehr deutlich langsameren Beschäftigungsaufbaus ziehen die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte weiter deutlich an. Neben den weiter recht kräftigen Lohnzuwächsen tragen dazu auch zahlreiche einkommenserhöhende Maßnahmen seitens der Finanzpolitik bei. Die Baubranche boomt nach wie vor, nicht zuletzt aufgrund der weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen. Im Verlauf des kommenden Jahres dürfte sich die gesamtwirtschaftliche Produktion allmählich wieder etwas beleben. Dafür spricht auch die wieder leicht anziehende Weltkonjunktur. In der Folge dürfte die Industrieproduktion ihren Boden finden und zumindest wieder etwas anziehen. Eine große Dynamik wird die Konjunktur dabei freilich nicht entfalten. Zwar dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 mit 1,1 Prozent deutlich stärker zulegen als im laufenden Jahr, für das sich ein Anstieg von 0,5 Prozent abzeichnet. Für die höhere Zuwachsrate im kommenden Jahr ist jedoch vor allem die dann höhere Zahl an Werktagen verantwortlich. Die Budgetüberschüsse der öffentlichen Haushalte werden deutlich zurückgehen: Während die Ausgaben weiterhin kräftig ausgeweitet werden, werden die Einnahmen durch die schwache Konjunktur spürbar belastet. Nach dem Rekordüberschuss in Höhe von über 60 Mrd. Euro im Jahr 2018 rechnen wir für das Jahr 2021 mit einem leichten Defizit.
    Keywords: Konjunkturprognose,Stabilisierungspolitik,Frühindikatoren,Ausblick
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:62&r=all
  2. By: Stefan Bach; Niklas Isaak; Lea Kampfmann; Claudia Kemfert; Nicole Wägner
    Abstract: Im Dezember 2019 haben Bund und Länder nach anhaltender Kritik das im September beschlossene Klimapaket nachgebessert: Die CO2-Preise wurden erhöht und die EEG-Umlage stärker gesenkt. Doch trotz dieser Anpassungen werden der vorgeschlagene CO2-Preispfad und der anschließende Emissionshandel mit festgelegter Preisobergrenze als alleinige Instrumente immer noch nicht ausreichen, um die Klimaziele 2030 in den Sektoren Verkehr und Gebäude zu erreichen, wie aktuelle Berechnungen ergeben. Zudem kommt es weiterhin zu sozialen Schieflagen durch Mehrbelastungen niedriger Einkommen, auch wenn sich dieser Effekt durch die Senkung der Strompreise verringert. Um die Verteilungswirkungen der Reform insgesamt progressiv zu gestalten, wären verschiedene Optionen denkbar: ein vom individuellen Steuersatz unabhängiges Mobilitätsgeld statt der Pendlerpauschale und vor allem eine einheitliche Pro-Kopf-Klimaprämie, die Geringverdienende im Durchschnitt stärker entlasten würde, als sie der CO2-Preis belastet.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:27de&r=all
  3. By: Herrmann, Jens
    Abstract: * Vorliegende Forschungsarbeiten betonen, dass betriebliche Digitalisierung zu neuen Rollen und Aufgabenfeldern für betriebliche Mitbestimmung führt. * Durch eine explorative Feldstudie sollten erste empirische Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wie sich Rollenverständnis und Praktiken betrieblicher Mitbestimmung im Kontext betrieblicher Digitalisierungsprozesse in der Altenpflege darstellen. * Betriebliche Interessenvertretungen zeigen sich eher reaktiv. Damit verzichten sie auf Gestaltungsfunktionen und übernehmen Legitimationsaufgaben des Managements. Anstelle eigener Kompetenzaneignung überlassen sie tiefergehendes Technikwissen den Führungskräften und technikaffinen Mitarbeiter/-innen. Die aktive Initiierung eigener Projekte sehen sie nicht als ihre Aufgabe an. * Dadurch existiert keine strategische Einbindung der Interessenvertretung. Immer wieder gerät Mitbestimmung in ein Spannungsfeld formeller und informeller Teilhabeprozesse, da durch letztere die professionelle Expertise der Beschäftigten direkt adressiert wird. * Interessenvertretungen müssen die digitale Transformation aktiv gestalten, um Chancen der Digitalisierung und eine stärkere betriebliche Mitbestimmung zugleich zu realisieren. Dazu gehört Wissen um die wechselseitige Bedingtheit von Technik und Arbeitsgestaltung.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iatfor:022020&r=all
  4. By: Strassl, Johann; Schicker, Günter
    Abstract: Das Phänomen der Digitalisierung verändert unsere Produkte und Dienstleistungen. Während sie früher aus mechanischen und elektrischen Komponenten bestanden, sind aus Produkten heute komplexe Systeme geworden, die Hardware, Sensoren, Datenspeicher, Mikroprozessoren, Software und Vernetzung in vielfältiger Weise miteinander verbinden. Die vernetzten Produkte zwingen Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle und Branchen zu überdenken - ihre Strategie, die Beziehungen zu Kunden und Lieferanten, Prozesse und Strukturen. Ziel dieser Publikation ist es, einen Ausgangspunkt für die Entwicklung einer digitalen Strategie zu liefern. Das Endergebnis dieser Methode ist ein Vorschlag für einen vierphasigen Ansatz: 1) Erfassung der externen Realität, 2) Definition der internen Realität, 3) Schaffung des digitalen Lösungsraums und 4) Entwicklung der Roadmap. Die Phasen werden in Bezug auf ihre Ziele, Aktivitäten und Werkzeuge erläutert.
    Keywords: Digitale Strategie,Digitalisierung,Innovation,Designtheorie,digital strategy,digitalization,design theory
    JEL: L21 L86 M14 M15 M53
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hawdps:73&r=all
  5. By: Mackscheidt, Klaus; Maier-Rigaud, Remi
    Abstract: Die fünf deutschen Sozialversicherungszweige sind traditionell beitragsfinanziert. Bereits heute erhalten sie aber teilweise erhebliche Steuerzuschüsse. Der Beitrag diskutiert für die einzelnen Sozialversicherungszweige Für und Wider einer Ausweitung der Steuerfinanzierung. Mit einer stärkeren Steuerfinanzierung käme das Budgetprinzip der Non-Affektation zum Tragen, das ein Abwägen zwischen unterschiedlichen, rivalisierenden Verwendungen etablieren würde. Dies stellt dann eine aufgabenadäquate Finanzierung dar, wenn eine interpersonelle Umverteilung oder die Finanzierung versicherungsfremder Leistungen primär bezweckt wird. Steht hingegen eine intrapersonelle Einkommensumschichtung im Lebenslauf im Vordergrund, so ist eine Beitragsfinanzierung zur Herstellung einer generellen Äquivalenz zwischen Beitragszahlungen und Leistungsansprüchen vorzuziehen. Auf dieser Grundlage wird ein Handlungsbedarf für den Bundeshaushalt mit Blick auf Renten- und Pflegeversicherung identifiziert. Mehrausgaben in diesen Bereichen werden als unvermeidbar und als auch im politischen Entscheidungsprozess durchsetzbar angesehen, da alternde Gesellschaften eine höhere Nachfrage nach diesen Leisungen aufweisen und entsprechende Haushaltsmittel einfordern werden.
    Keywords: Sozialversicherung,Steuerfinanzierung,Beitragsfinanzierung,Non-Affektation,versicherungsfremde Leistungen,social insurance,tax-financing,contributory financing,non-affectation,non-insurance benefits
    JEL: H20 H27 H51 H55 H61
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:uoccpe:2001&r=all
  6. By: Lampe, Florian
    Abstract: [Einleitung ...] Im Folgenden werden zunächst die geldpolitische Zielsetzung und die für deren Umsetzung wichtigsten Instrumente der BCEAO vorgestellt, um den technischen Ablauf der Emission von Zentralbankgeld in der UEMOA zu konkretisieren. Das dritte Kapitel bestimmt ausgehend vom open-economy trilemma und unter Berücksichtigung des für die CFA-Zone spezifischen Devisentauschs über die Operationskonten die Reaktion der BCEAO auf eine Leitzinsänderung der EZB. Die theoretischen Schlussfolgerungen werden anschließend mit den aus der Literatur verfügbaren empirischen Ergebnissen verglichen. Das vierte Kapitel untersucht den Niveauunterschied zwischen dem Leitzins der BCEAO und der EZB. Da der standardökonomische Ansatz der Zinsparität hierfür keine hinreichende Erklärungsgrundlage liefert, wird hierfür auf den post-keynesianischen Ansatz der internationalen Währungshierarchie zurückgegriffen. Im Anschluss an diese Analyse der strukturellen Beschränkung der geldpolitischen Autonomie der BCEAO wird im fünften Kapitel die institutionell verankerte 20-prozentige Deckung der Geldbasis zunächst in einen theoretischen Zusammenhang mit der Kreditvergabe an den Privatsektor gebracht. Auf Basis der Daten von 1994 bis 2017 werden im folgenden Arbeitsschritt neben der Kreditvergabe der Geschäftsbanken auch die Entwicklung der Investitionsquote zusammen mit der Geldbasis(-deckung) analysiert. Das abschließende Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:cessdp:76&r=all
  7. By: Busch, Gesa; Spiller, Achim
    Abstract: Das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung, das Bundesministerin Klöckner 2019 als strategisches Beratungsgremium für die zukünftige Nutztierhaltung eingerichtet hat, hat der Ministerin am 11. Februar 2020 ein Empfehlungspapier übergeben. Zentrale Aussage darin ist die Einführung einer Tierschutzsteuer auf alle tierischen Produkte. Die daraus entstehenden Einnahmen von gut 3,5 Mrd. Euro sollen zum Umbau und zur dauerhaften Finanzierung einer tiergerechteren Nutztierhaltung in der deutschen Landwirtschaft verwendet werden. In dem Gremium, geleitet vom früheren Bundesminister Borchert, in dem alle wichtigen landwirtschaftlichen Verbände, der Ökolandbau, Wissenschaftler, Ländervertreter, Tierärzte und Verbraucherschützer vertreten sind, gab es einen Konsens darüber, dass mehr Tierwohl nicht allein über den Markt gewährleistet werden kann. Staatliche und private Tierschutzlabel werden nicht ausreichen, um das notwendige Geld für den Umbau der Tierhaltung zu erzielen. Die Kosten einer tierfreundlicheren Nutztierhaltung hat der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des BMEL in seinem Gutachten 2015 mit ca. 3-5 Mrd. Euro pro Jahr beziffert. Das Kompetenznetzwerk kommt jetzt mit einem Bedarf von rund 3,6 Mrd. Euro zu ähnlichen Ergebnissen. 3,6 Mrd. Euro pro Jahr ist auf den ersten Blick ein hoher Betrag. Pro Bürger sind dies allerdings nur knapp 45 Euro im Jahr. Warum soll dies nicht über den Markt finanziert werden können? Sind die BürgerInnen wirklich nicht bereit, diese Summe für mehr Tierwohl auszugeben? Das Kompetenznetzwerk kalkuliert mit einer Tierschutzsteuer von 40 Cent/kg Fleisch. Ist dieser Aufpreis nicht besser über den Markt erlösbar? Die folgende Studie zeigt, warum es eine systematische Lücke zwischen den Präferenzen der BürgerInnen für mehr Tierschutz und der Zahlungsbereitschaft im Markt gibt. Ein Teil dieser Konsumenten-Bürger-Lücke (engl. Consumer-Citizen-Gap) ist "selbstgemacht", d. h. durch schlechte Politik und Marktversagen. Aber es verbleibt eine erhebliche Lücke, die nicht einfach durch ein verbessertes Angebot aufhebbar ist. Daher ist eine Tierschutzsteuer, wie sie das Kompetenznetzwerk vorschlägt, sinnvoll, um den Landwirten einen Weg zu einer gesellschaftlich akzeptierten Tierhaltung (Spiller et al. 2015) zu ermöglichen.
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:daredp:2001&r=all
  8. By: Albrado, Christoph; Vollmar, Bernhard
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:pfhrps:201901&r=all
  9. By: Philipp Heimberger (The Vienna Institute for International Economic Studies, wiiw)
    Abstract: This publication is available in German language only. For a brief English summary see further below. Diese Studie analysiert die Spielräume und Handlungsoptionen der Fiskalpolitik in Österreich für die kommenden Jahre im europäischen Kontext. Unter der bestehenden Zins-Wachstumskonstellation bestehen in Österreich ebenso wie in mehreren anderen Eurozonenländern erhebliche Spielräume für eine expansivere Ausrichtung der Fiskalpolitik, ohne dass die Stabilität der öffentlichen Finanzen gefährdet wäre. Die bestehenden europäischen und nationalen Fiskalregeln erlauben dem österreichischen Gesamtstaat für das Jahr 2020 einen fiskalischen Stimulus von bis zu 3 Milliarden Euro (0,7% des BIP), wobei aktuell für das Jahr 2021 von einem mindestens ebenso hohen Spielraum auszugehen ist. Selbst bei einer vollständigen Ausschöpfung dieses Potenzials für eine expansivere fiskalpolitische Ausrichtung würde die Staatsschuldenquote weiter in Richtung des in den EU-Fiskalregeln festgelegten Grenzwerts von 60% des BIP absinken. Fiskalische Stabilisierungspolitik sollte im Wirtschaftsabschwung zeitgerecht umgesetzt, auf besonders betroffene Menschen zielgerichtet und temporär sein, um möglichst effektiv Beschäftigung und Wirtschaftswachstum zu fördern. Expansive fiskalpolitische Maßnahmen, die diesen Kriterien entsprechen, sind beispielsweise zusätzliche AMS-Mittel für Vermittlung und Qualifizierung, Kurzarbeitsbeihilfe, Sonderabschreibungen für Investitionen, und öffentliche Investitionen. Für öffentliche Investitionen lässt sich aktuell im Bereich der Klimapolitik jedoch unabhängig von der konjunkturellen Lage ein öffentlicher Investitionsbedarf feststellen. Insoweit ein langfristig angelegtes Investitionsprogramm nicht im Rahmen der kurzfristig vorhandenen fiskalischen Spielräume finanzierbar ist, könnten die Fiskalregeln adaptiert werden, um die Spielräume für investive Ausgaben des Staates (insbesondere in den Klimaschutz) zielgerecht auszuweiten. Dabei kommt etwa die Einführung einer goldenen Regel für öffentliche Investitionen in Frage, die öffentliche Nettoanlageinvestitionen aus den spielraumbeschränkenden Defizitmaßen herausrechnet. English Summary Austria's fiscal policy in a European context Fiscal policy space in times of low interest rates and economic downturn This study analyses the fiscal policy space in Austria for the coming years in a European context. Under the existing interest-growth constellation, there is considerable scope for a more expansionary fiscal policy stance in Austria as well as in several other euro area countries (including Germany and the Netherlands), and a well-dosed expansionary fiscal policy stance would not jeopardise the stability of public finances. The existing fiscal rules allow the Austrian state a fiscal stimulus of up to EUR 3 billion (0.7% of GDP) for the year 2020, with at least as much room for manoeuvre currently expected for 2021. Even if this potential for a more expansionary fiscal policy stance were to be fully exploited, the public debt-to-GDP-ratio would continue to fall towards the 60% of GDP limit set by the EU’s fiscal rules. Fiscal stabilisation policies should be timely, targeted at particularly affected people and temporary in order to promote employment and economic growth as effectively as possible. Expansionary fiscal policy measures that meet these criteria would include, for example, additional AMS funds for placement and qualification, short-time work subsidies, special depreciation possibilities for companies’ investment, and public investment. However, a need for additional public investment can currently be identified in the area of climate policy, irrespective of business cycle conditions. To the extent that a long-term investment programme cannot be financed within the existing fiscal framework, the fiscal rules could be adapted in order to expand the space for public investment (especially to tackle climate change). This could involve, for example, the introduction of a golden rule for public investment, which would remove public net fixed capital formation from the deficit indicators that restrict the room for manoeuvre.
    Keywords: Fiskalpolitik, Österreich, Staatsschulden, Investitionen
    JEL: E61 E62
    Date: 2020–02
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:wii:ratpap:rpg:16&r=all
  10. By: Stadtmann, Georg; Moritz, Karl-Heinz; Stadtmann, Tobias; Berthold, Kristin
    Abstract: Seit die EZB den Einlagezins in den negativen Bereich gesenkt hat, gehen auch vermehrt Geschaftsbanken dazu uber, diesen negativen Zins an ihre Kunden weiterzugeben. In diesem Beitrag wird zunachst geklart, unter welchen Umstanden Sichteinlagen und Uberschussliquiditat entstehen und welche Rolle das Quantitative Easing dabei spielt. In einem spieltheoretischen Rahmen wird abgeleitet, unter welchen Umstanden der Druck zur Weitergabe des negativen Zinssatzes besonders hoch ist.
    Keywords: Überschussliquiditat,Strafzins,Spieltheorie,Anlegerverhalten
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:euvwdp:418&r=all
  11. By: Dummert, Sandra (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Grunau, Philipp (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Hohmeyer, Katrin (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Lietzmann, Torsten (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Bruckmeier, Kerstin (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Oertel, Martina (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany])
    Abstract: "This data report describes the Sample of Integrated Welfare Benefit Biographies (SIG) 2007 - 2017." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) Additional Information Auszählungen Frequencies and labels
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfda:202002_de&r=all
  12. By: Christoph Engel (Max Planck Institute for Research on Collective Goods)
    Date: 2020–02
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:mpg:wpaper:2020_06&r=all
  13. By: Gern, Klaus-Jürgen; Hauber, Philipp; Kooths, Stefan; Stolzenburg, Ulrich
    Abstract: Dynamik weiter verringert. Am aktuellen Rand zeichnet sich aber eine Stabilisierung der Konjunktur ab; in den Schwellenländern scheinen sich die Erwartungen bereits etwas aufzuhellen. Stützend wirkt eine Lockerung der Geldpolitik; sie ist in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften wieder stark expansiv ausgerichtet, und niedrigere US-Zinsen haben es den Zentralbanken in den Schwellenländern erlaubt, die Zinsen auf breiter Front zu senken. Hinzu kommen in einigen Ländern spürbare Anregungen von der Finanzpolitik. Vor diesem Hintergrund dürfte die Weltwirtschaft allmählich wieder Tritt fassen. Der Produktionsanstieg bleibt aber verhalten, nicht zuletzt weil die bisher recht robuste US-Konjunktur zunächst noch an Fahrt verliert und auch die Expansion der chinesischen Wirtschaft sich in der Grundtendenz weiter leicht verlangsamt. Der Anstieg der Weltproduktion, gerechnet auf Basis von Kaufkraftparitäten, wird in diesem Jahr auf 3,0 Prozent zurückgehen, die geringste Rate seit der Großen Rezession im Jahr 2009. Im kommenden Jahr dürfte die Zuwachsrate mit 3,1 Prozent nur wenig höher ausfallen. Wir haben unsere Prognose vom September damit für 2019 und 2020 nochmals leicht - um jeweils 0,1 Prozentpunkte - reduziert. Für 2021 erwarten wir unverändert einen Zuwachs um 3,4 Prozent. Eine erheblich ungünstigere Konjunkturentwicklung könnte in dem Fall eintreten, dass sich die Rahmenbedingungen für den internationalen Handel weiter spürbar verschlechtern und das Investitionsklima zusätzlich belastet wird. Dieses Abwärtsrisiko ist umso größer, je stärker die Schwäche in der Industrie mit zunehmender Dauer auf die Aktivität in der übrigen Wirtschaft durchwirkt.
    Keywords: Fortgeschrittene Volkswirtschaften,Schwellenländer,monetary policy
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkkb:61&r=all
  14. By: Waldhoff, Kimberly; Vollmar, Bernhard
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:pfhrps:201902&r=all
  15. By: Heigle, Julia; Pfeiffer, Friedhelm
    Abstract: To the best of our knowledge, this study is the first study for Germany to assess the long-term impacts of studying without graduating on three labour market outcomes (working hours, wages, and occupational prestige), and on overall life satisfaction, on the basis of a sample of employed individuals from the Socio-Economic Panel (SOEP) who possess a university entrance qualification. The impact is analyzed relative to individuals who have never been enrolled in university study (baseline group) and to individuals that have attained a university degree. The impacts are assessed by means of a double machine learning procedure that accounts for selection into the three educational paths and generates the counterfactual outcomes for the different paths. The findings indicate an average impact of studying without graduating of plus 5 percentage points on occupational prestige, and minus 2.8 percentage points on life satisfaction relative to the baseline group. The estimates for wages and working hours are not significant. The effects of graduating on all outcomes is positive and substantial relative to studying without graduating or not studying at all.
    Keywords: Arbeitsmarkt,Humankapitalforschung,Studienerfolg,Studium ohne Abschluss
    JEL: I21 I28 J31
    Date: 2020
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:zewdip:20004&r=all

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