nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2019‒12‒23
nine papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Der Streit um die Targetsalden Kommentar zu Martin Hellwigs Artikel “Target-Falle oder Empörungsfalle?” By Hans-Werner Sinn
  2. Das Neue Magische Viereck der Wirtschaftspolitik By Fabian Lindner
  3. Konjunktur bleibt schwach Die Konjunkturelle Lage in Deutschland zur Jahreswende 2019/2020 By Sebastian Dullien; Peter Hohlfeld; Christoph Paetz; Katja Rietzler; Thomas Theobald; Silke Tober
  4. Für eine solide Finanzpolitik: Investitionen ermöglichen! By Hubertus Bardt; Sebastian Dullien; Michael Hüther; Katja Rietzler
  5. Die Lohnentwickung in den Westbalkanländern, Moldau und der Ukraine By Vasily. Astrov; Sebastian. Leitner; Isilda Mara; Leon Podkaminer; Hermine Vidovic
  6. Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage By Sanders, Jürn; Heß, Jürgen
  7. Die Binnenwanderung von Arbeitskräften in Deutschland: Eine deskriptive Analyse für ländliche Räume auf Basis der Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) des IAB By Meister, Moritz; Stiller, Johannes; Peters, Jan Cornelius; Birkeneder, Antonia
  8. Waehrungswettbewerber Facebook: Oekonomische Implikationen der Corporate Cryptocurrency Libra By Andreas Hanl
  9. Trumps neues Handelsabkommen mit Mexiko: Besserer Schutz für Arbeiter*innen? By Christoph Scherrer; Emilie Segura

  1. By: Hans-Werner Sinn
    Abstract: Dieser Beitrag ist eine Replik auf die in den Perspektiven der Wirtschaftspolitik geäußerte Kritik von Martin Hellwig an den Arbeiten von Clemens Fuest und Hans-Werner Sinn zur Targetproblematik. Er ist zugleich eine Replik auf Isabel Schnabel, die sich Hellwigs Analyse angeschlossen und sie zusammen mit ihm dem Deutschen Bundestag vorgetragen hat. Sinn widerspricht den zentralen Sachaussagen dieser Autoren. Er erläutert, warum Target- und Bargeldsalden öffentliche Kredite messen; wie den nationalen Notenbanken die Möglichkeit gegeben wurde, die Kapitalmärkte zu unterbieten; wie die fiskalischen und geldpolitischen Kredithilfen zur Rettung Griechenlands addiert werden können; warum es in Deutschland 2012 und 2013 kein Binnengeld mehr gab; wie und in welchem Sinne die Bundesbank im Quantitative-Easing- Programm gezwungen war, durch den Aufbau von Targetforderungen an der Umschuldung anderer Staaten mitzuwirken; warum die Targetforderungen der Bundesbank grundsätzlich werthaltig sind und richtig verbucht werden; wodurch eine effektive Verzinsung der Target- und Bargeldsalden im Eurosystem zustande kommt, wie der Zinssatz zu berechnen ist, und warum es bei der Verzinsung einen (derzeit negativen) Zinseszinseffekt gibt; wieso Target- und Bargeldsalden beim Austritt eines Landes ein Verlustrisiko und vorher ein Drohpotenzial für Verhandlungen über eine Transferunion darstellen; und warum trotz eines formellen Haftungsausschlusses der Kollaps des Staats- und Finanzsystems eines Eurolandes im Umfang der Target- und Bargeldverbindlichkeiten auf den Rest des Eurosystems durchschlagen würde.
    Keywords: Target2, Eurokrise, EZB, Zins, Griechenland, Rettungsschirme
    JEL: E40 F41 F45 H60
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ces:ifowps:_316&r=all
  2. By: Fabian Lindner
    Abstract: In Deutschland ist es schlecht um die ökologische und soziale Nachhaltigkeit bestellt. Beide gehören zu den insgesamt vier Zielen des Neuen Magischen Vierecks der Wirtschaftspolitik. Bei der ökologischen Nachhaltigkeit hat Deutschland keines seiner Ziele erreicht. Besonders die Treibhausgasemissionen sind nicht stark genug gesunken. Auch bei der sozialen Nachhaltigkeit ist kein Ziel erreicht worden: Vor allem die Armutsquote und die Ungleichheit sind weiterhin zu hoch. Besser steht es um den materiellen Wohlstand und die Nachhaltigkeit der Staatstätigkeit und -finanzen: Deutschland hatte ein kräftiges binnenmarktgestütztes Wirtschaftswachstum und eine Rekordbeschäftigungsquote. Die deutschen Leistungsbilanzüberschüsse sind aber weiterhin zu hoch. Der Staatshaushalt ist im Überschuss und die Ziele zum staatlichen Schuldenabbau sind übererfüllt worden. Die staatlichen Investitionen bleiben aber weiterhin zu gering. Die Bundesregierung sollte besonders bei der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit aktiver werden und die staatlichen Investitionen steigern. Der Finanzierungsspielraum dafür ist reichlich vorhanden.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:153-2019&r=all
  3. By: Sebastian Dullien; Peter Hohlfeld; Christoph Paetz; Katja Rietzler; Thomas Theobald; Silke Tober
    Abstract: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2019 nur um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr zunehmen. Neben den Konsumausgaben des Staates und den Wohnungsbauinvestitionen war abermals der private Konsum maßgeblicher Konjunkturmotor. Die erneut kräftigen Lohnzuwächse zusammen mit der spürbaren Beschäftigungszunahme erhöhten die Bruttolohn und -gehaltssumme deutlich. Die Binnennachfrage ist die entscheidende Stärke der aktuellen Konjunktur. Vom Außenhandel kam dagegen per saldo ein deutlich negativer Wachstumsbeitrag. Für 2020 ist keine durchgreifende Erholung der deutschen Konjunktur zu erwarten. Im Verlauf dürfte das BIP um 0,9 % zunehmen, im Jahresdurchschnitt um 0,8 %. Rechnet man den im kommenden Jahr außergewöhnlich starken Kalendereffekt (0,4 Prozentpunkte) heraus, so steigt das BIP 2020 sogar nur um 0,4 %. Die Binnenwirtschaft wird – wie in den Vorjahren – die treibende Kraft sein, während der Außenbeitrag negativ zu Buche schlägt. Der Beschäftigungsanstieg kommt 2020 nahezu zum Stillstand. Die Arbeitslosenquote nimmt leicht auf 5,1 % (2019: 5,0 %) zu. Die Verbraucherpreise steigen in beiden Jahren um jeweils 1,4 %.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:154-2019&r=all
  4. By: Hubertus Bardt; Sebastian Dullien; Michael Hüther; Katja Rietzler
    Abstract: Die öffentliche Hand in Deutschland hat in den vergangenen beiden Jahrzehnten die eigenen Investitionen massiv vernachlässigt. Das Ergebnis ist ein öffentlicher Kapitalstock, der den Anforderungen einer modernen Volkswirtschaft nicht gerecht wird und unzureichend ist, um den Herausforderungen der durch den anstehenden demografischen Wandel und der – international zugesagten – Dekarbonisierung zu begegnen. Rechnet man die Erfordernisse in den Bereichen Bildung, Verkehr, Kommunikationsnetze und Dekarbonisierung zusammen, so kommt man auf zusätzlich notwendige rund 450 Mrd. Euro an öffentlichen Investitionen oder öffentlicher Investitionsförderung über die kommenden zehn Jahre, also rund 45 Mrd. Euro pro Jahr. Diese Summe ist volkswirtschaftlich gut zu schultern. Es ist aber unrealistisch, diese Investitionen allein durch Umschichtung in den bestehenden Haushalten zu finanzieren. Deshalb sollten die Schuldenregeln im Grundgesetz um eine goldene Regel erweitert werden, die eine Kreditaufnahme im Umfang der Nettoinvestitionen erlaubt. Bis zur Umsetzung einer solchen Regel sollten Spielräume, etwa durch Extrahaushalte, genutzt werden. Wichtig ist darüber hinaus eine nachhaltige Entschuldung der Kommunen, die eine zentrale Rolle für öffentliche Investitionen, insbesondere bei der Verkehrsinfrastruktur spielen.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:152-2019&r=all
  5. By: Vasily. Astrov; Sebastian. Leitner; Isilda Mara; Leon Podkaminer; Hermine Vidovic
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:clr:mwugar:193&r=all
  6. By: Sanders, Jürn; Heß, Jürgen
    Abstract: Organic farming is considered to be a sustainable land use system and is therefore specifically supported by policy. Although the interactions between organic farming and the resulting socially relevant environmental benefits have received increasingly widespread recognition in science and politics, the potential of organic farming to solve the environmental and resource challenges of our time are still assessed differently. Against this background, the aim of this study was to conduct a comprehensive analysis and evaluation of scientific studies on public goods provided by organic farming in the following areas: water protection, soil fertility, biodiversity, climate mitigation, climate adaptation, resource efficiency, and animal welfare. As part of a literature review, a total of 528 studies with 2,816 pairs (organic vs. conventional farming) were selected for the analysis. These studies had to meet the following criteria: (a) publication period: January 1990 to March 2018; (b) region: temperate climates; (c) study design: at least one organic/conventional pair, and (d) language: studies in German or English. The results of the comparisons between organic and conventional farming were evaluated using descriptive statistics (min, max, mean and median values) and graphically illustrated using box plot diagrams. In addition, the results of the organic variant of the individual pairs were classified on the basis of quantitative criteria with regard to their relative characteristics compared to the conventional variant (Öko +, Öko =, Öko ‐). The evaluation of the scientific literature found that, across all indicators for the fields of environmental protection and resource conservation, organic management showed advantages over conventional management in 58 % of the pairs analysed. No differences were found for 28 %, and in 14 % of the comparison pairs, the conventional management was more advantageous. No clear picture was drawn regarding animal welfare. No substantial differences were found between organic and conventional livestock across all animal species and production forms in 46 % of the comparison pairs. Organic management showed advantages in 35 % of the pairs, whereas conventional management performed better in 19 % of the pairs. However, very few studies have been found considering animal welfare in a comprehensive sense...
    Keywords: Farm Management
    Date: 2019–12–18
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ags:jhimwo:298449&r=all
  7. By: Meister, Moritz; Stiller, Johannes; Peters, Jan Cornelius; Birkeneder, Antonia
    Abstract: This working paper stems from the joint research project “The spatial mobility of workers throughout individual working lives - Analyses for rural areas in Germany" by the Thünen Institute of Rural Studies and the Institute for Employment Research (IAB). The project receives funding from the Federal Rural Development Scheme (BULE). Our analyses are based on data from the IAB’s integrated employment biographies (IEB), which provide information on places of residence and individual characteristics of more than 90 percent of Germany’s labor force. Our analyses show, that migration balances of rural regions are not per se negative, but are characterized by a marked heterogeneity and results of the migration balance between rural and non-rural areas fluctuate during the period of observation. Regional migration balances also differ by the observed groups of individuals. Migration flows of employees with mandatory social security show significant patterns of suburbanisation that result in a net flow into rural regions between 2014 and 2017. Rural areas surrounding large cities particularly benefit from these patterns. Net losses in rural areas are observed for the younger part of the labor force and the unemployed. Migration balances of some very rural areas with less favorable socio-economic conditions hint to disadvantegeous demographic developments. This is particularly true for regions of this type in eastern Germany. Considering the entire labor force, we observe negative migration balances for two thirds of very rural western German regions as well. Most rural areas in the vicinity of larger agglomerations record positiv balances. The observed migration flows affect the spatial structure within regions of different types in distinct ways. Regions with below average employment growth exhibit increasing spatial concentration of workers’ places of residence through their intraregional migration flows. On the other hand, rural areas near large agglomerations exhibit increasing dispersion of workers’ places of residence through intra-regional mobility.
    Keywords: Consumer/Household Economics, Labor and Human Capital
    Date: 2019–12–18
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ags:jhimwp:298448&r=all
  8. By: Andreas Hanl (University of Kassel)
    Abstract: Nach dem Versuch unzaehliger Kryptowaehrungen das Finanzwesen zu revolutionieren und den ersten Schritten nationaler Notenbanken in Richtung einer Digitalisierung des Geldwesens, folgen nun privatwirtschaftliche Grossprojekte. Das massgeblich von Facebook vorangetriebene Libra will den Zugang zu Finanzdienstleistungen vereinfachen. Der vorliegende Beitrag untersucht die waehrungspolitische Dimension des Corporate Cryptocurrency Projekts. Mit den klassischen Kryptowaehrungen hat Libra nur die kryptographische Grundlage gemein. Durch vollstaendige Besicherung der Libra-Tokens durch eine Reserve aus niedrig-volatilen Wertpapieren soll ein "Stable Coin" entstehen, dessen Wechselkursvolatilitaet deutlich unter dem typischer Kryptowaehrungen liegen duerfte. Obwohl Libra keine eigene Geldpolitik verfolgt, wird es mit den bestehenden Zentralbanken interagieren, indem es einen von diesen nicht kontrollierten Transmissionskanal schafft. Damit erodiert der Wirkungskreis klassischer Geldpolitik, was letztlich in Versuchen muenden wird, den neuen Marktakteur zu regulieren.
    Keywords: Cryptocurrency, Facebook, Libra, Monetary Policy
    JEL: E40 E42 E44 E50 E52
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:mar:magkse:201930&r=all
  9. By: Christoph Scherrer; Emilie Segura
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:clr:mwugar:195&r=all

This nep-ger issue is ©2019 by Roberto Cruccolini. It is provided as is without any express or implied warranty. It may be freely redistributed in whole or in part for any purpose. If distributed in part, please include this notice.
General information on the NEP project can be found at http://nep.repec.org. For comments please write to the director of NEP, Marco Novarese at <director@nep.repec.org>. Put “NEP” in the subject, otherwise your mail may be rejected.
NEP’s infrastructure is sponsored by the School of Economics and Finance of Massey University in New Zealand.