nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2019‒10‒21
eleven papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Kontrollanforderungen an ein ERP/Cloud-System und Umsetzung in automatisierte Kontrollen By Sulk, Ingolf; Hagen, Philipp; Klotz, Michael
  2. Auswirkungen des Brexits auf die deutsche Pharmaindustrie: Relevanz des Vereinigten Königreichs für pharmazeutische Unternehmen in Deutschland By Kirchhoff, Jasmina
  3. People Analytics: Evidenzbasiert Entscheidungsfindung im Personalmanagement By Hammermann, Andrea; Thiele, Christopher
  4. Untersuchung des Einflusses von Hitze auf Morbidität By Schillo, Sonja; Richter, Ann-Kathrin; Wasem, Jürgen
  5. Beteiligungsmuster in der Weiterbildung in Europa By Dohmen, Dieter; Yelubayeva, Galiya; Wrobel, Lena
  6. Bürgerversicherung - Keine Lösung für künftige Herausforderungen in der GKV By Pimpertz, Jochen
  7. Bewertung unterschiedlicher Vorschläge für eine steuerliche Risikoausgleichsrücklage By Offermann, Frank; Forstner, Bernhard
  8. Steuerbelastung deutscher Kapitalgesellschaften von lediglich 20 % - Fakt oder Fake News? By Huber, Hans-Peter; Maiterth, Ralf
  9. Wohnungsmarkt und Wohnungspolitik in Deutschland: Situation und Optionen By Thomsen, Stephan L.; Vogt, Daniel; Brausewetter, Lars
  10. Ehegattensplitting und negative Arbeitsanreize: Ein mikroökonomischer Ansatz zur Negation der steuerrechtlichen Relevanz By Schätzlein, Uwe
  11. Einmal raus, für immer gezeichnet? Wie sich Arbeitsplatzverluste auf die finanzielle Lage älterer Beschäftigter auswirken By Heisig, Jan Paul; Radl, Jonas

  1. By: Sulk, Ingolf; Hagen, Philipp; Klotz, Michael
    Abstract: Die in diesem Arbeitspapier enthaltende Darstellung dokumentiert Ergebnisse eines Forschungsprojekts als Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Verbund (FuE-Verbundforschung) im Rahmen der Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation des Landes Mecklenburg-Vorpommern mit Mitteln des 'Europäischen Fonds für regionale Entwicklung' (EFRE) aus den Europäischen Strukturfonds der Europäischen Union in der Förderperiode 2014 bis 2020. Das geförderte Teilprojekt der Hochschule Stralsund trug den Titel "Integrierte Spezifikation und Umsetzung eines IT-Compliance-Framework für die Interaktion zwischen dem ERP-System und einer Supply Chain Management Service Cloud" (INSPECTIO). Ziel des Projekts war die Entwicklung und technische Umsetzung eines rechnungslegungsbezogenen IT-Compliance-Framework in einer prototypisch zu realisierenden informations- und kommunikationstechnischen Infrastruktur eines ERP/Cloud-Systems. Im Rahmen des Projekts wurde ein 'Com-pliance by Design'-Ansatz verfolgt: Kontrollanforderungen wurden aus verschiedenen gesetzlichen Vorgaben sowie aus Normen und Standards abgeleitet, so dass diese bereits bei der Systementwicklung berücksichtigt werden konnten. Als Grundlage der Ableitung der Anforderungen dienten IDW-Prüfungsstandards und IDW-Stellungnahmen zur Rechnungslegung, DIN- und ISO/IEC-Normen, die GoBD sowie Standards der CSA und der ENISA. Die Umsetzung erfolgte prototypisch am Beispiel einer Kontrolle auf Doppelzahlungen. Für die Realisierung der automatisierten Kontrolle werden die Datenanalysesoftware "IDEA", das Datenexport-Tool "SmartExporter" und das CCM-System "CaseWare Monitor" der Fa. Audicon GmbH verwendet. Die prototypische Umsetzung beinhaltet die Bereitstel-lung eines sogenannten IDEA-Skripts und den Datenimport aus dem SAP-System "IDES" mit Hilfe von SmartExporter. Die Verarbeitung der Daten erfolgt in IDEA, die Implementation der automatisierten Kontrolle in CaseWareMonitor als prozessintegrierte Kontrolle.
    Keywords: Doppelzahlung,Continuous Monitoring,IDEA,Internes Kontrollsystem,Kontrollen,SAP
    JEL: M21 M42
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:simata:1119035&r=all
  2. By: Kirchhoff, Jasmina
    Abstract: Das geplante Austrittsdatum des Vereinigten Königreichs (UK) aus der Europäischen Union (EU) rückt näher und ein Einvernehmen scheint immer unwahrscheinlicher zu werden. Ein harter Brexit, also ein Austritt des UK ohne Abkommen, träfe aufgrund der starken ökonomischen, institutionellen und rechtlichen Verflechtungen der deutschen und britischen Gesundheitsmärkte vor allem die Pharmaindustrie wie kaum eine andere Branche in Deutschland. Mit Blick auf die ökonomischen Verflechtungen der deutschen und der britischen Pharmain-dustrie bietet der Brexit für den deutschen Pharmastandort aber nicht nur Risiken, sondern auch eine Chance. Zwar deuten sich bereits Umlenkungseffekte in den Ausfuhren der deutschen Pharmaunternehmen an, und eine ähnliche Entwicklung kann auch bei den Vorleistungsverflechtungen zwischen Deutschland und dem UK erwartet werden. Für die deutsche Pharmaindustrie kann eine Neujustierung der Vertriebskanäle aber aufgrund der geringen Abhängigkeit von britischen Vorleistungen durchaus ein gangbarer Weg sein, während die Suche nach alternativen Handelsbeziehungen britische Pharmaunternehmen dagegen stärker fordern wird. Darüber hinaus wird das UK für ausländische Investoren durch den Brexit an Attraktivität verlieren; kommt es zu Produktionsverlagerungen, könnte der Pharmastandort Deutschland als starker europäischer Kandidat für neue ausländische Direktinvestitionen profitieren. Aufgrund der hohen institutionellen und rechtlichen Verflechtungen der europäischen Arzneimittelmärkte kann ein Brexit ohne Abkommen in den Bereichen klinische Studien, Zulassungen und Vertrieb für Pharmaunternehmen zu einem hohen personellen, finanziellen und bürokratischen Aufwand führen. So besteht bei einem harten Brexit die Notwendigkeit der Einrichtung doppelter Strukturen, etwa wenn eine Genehmigung klinischer Studien und die anschließende Zulassung sowohl im UK als auch in der EU angestrebt werden. Dieser auf allen Stufen der Wertschöpfungskette entstehende administrative Mehraufwand stellt die Pharmaunternehmen auf beiden Seiten des Kanals vor große Herausforderungen. Doch gleichzeitig kann es punktuell zu einer Stärkung des Pharmastandorts Deutschland kommen. So wird es beispielsweise bei der Entwicklung neuer Arzneimittel in Zukunft um die Frage gehen, ob pharmazeutische Unternehmen mit Sitz in der EU ihre klinischen Studien weiterhin im UK durchführen lassen wollen; für Deutschland kann dies mit einer Stärkung der Position als pharmazeutischer Forschungsstandort einhergehen.
    JEL: F15 I18 L65 O52
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:362019&r=all
  3. By: Hammermann, Andrea; Thiele, Christopher
    Abstract: Die Menge an digitalen Daten steigt rasant. Im Jahr 2018 wurden 33 Zettabytes (33 Milliarden Terabytes) an Daten generiert und für 2020 werden 47 Zettabytes prognostiziert. In den meisten Unternehmen wird das Potenzial verfügbarer Daten zur Unterstützung von (Investitions-) Entscheidungen noch nicht voll ausgeschöpft. Dies gilt insbesondere für das Personalwesen, in dem Entscheidungen über die Einstellung neuer Mitarbeiter bis hin zu Entwicklungsschritten und Beförderungsentscheidungen häufig allein auf Intuition und Erfahrung basieren. Unter den Begriffen People Analytics oder HR Analytics werden vor allem in der Managementliteratur, aber zunehmend auch in der wissenschaftlichen Forschung, datenbasierte Ansätze der Entscheidungsfindung diskutiert und ihre Potenziale nicht selten überzeichnet. Vermeintliche Vorteile wie Objektivität und Diskriminierungsfreiheit einer datenbasierten Entscheidungsfindung sind aus wissenschaftlicher Sicht jedoch kritisch zu hinterfragen. Die vorliegende Studie setzt sich mit den Ansätzen, Datenquellen und Methodiken von People Analytics auseinander und diskutiert ihre Chancen und Risiken aus einer ökonomischen, rechtlichen und ethischen Betrachtung heraus. Eine klare Empfehlung für mehr People Analytics in Unternehmen gibt die Studie nicht. Die Autoren möchten vielmehr für Hemmnisse in der Datennutzung sensibilisieren, deren Überwindung für eine wertschöpfende Anwendung von People Analytics notwendig ist. Die Hemmnisse werden vor allem in der verbreiteten Rechtsunsicherheit im Umgang mit Daten, einer mit Ängsten und Vorbehalten behafteten Diskussion über die Datennutzung im Arbeitskontext und fehlenden Erfahrungen und Kompetenzen in der Datenaufbereitung und -analyse gesehen.
    JEL: M12 M50
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:352019&r=all
  4. By: Schillo, Sonja; Richter, Ann-Kathrin; Wasem, Jürgen
    Abstract: Klimaforscher prognostizieren als eine Folge des Klimawandels intensivere und länger andauernde Hitzeepisoden. Dies gilt auch für Deutschland, wenn auch unterschiedlich stark für unterschiedliche Regionen. Hitze und vor allem länger andauernde Hitzewellen haben einen Einfluss auf den menschlichen Organismus. Der Einfluss auf die Mortalität ist international und auch für Deutschland bereits eingehender untersucht worden. Der Einfluss auf die Morbidität ist hingegen insbesondere für Deutschland erst selten Untersuchungsgegenstand gewesen. Ziel dieses Projektes war die Untersuchung des Einflusses von Hitze auf Morbidität, die Identifikation besonders vulnerabler Bevölkerungsgruppen und von in ihre Versorgung eingebundenen Leistungserbringern. In einem ersten Schritt wurde über eine systematische Literaturrecherche der Stand der Forschung ermittelt. Hierauf aufbauend wurde eine Operationalisierung der Begriffe "Hitze" und "Morbidität" vorgenommen. Für die empirischen Untersuchungen standen Leistungsdaten zu Krankenhausaufnahmen, ambulanten Arztkontakten und Rettungsdiensteinsätzen sowie Diagnosedaten der AOK Rheinland/Hamburg von ca. 1,35 Mio. Versicherten zur Verfügung. Als Indikator für Morbidität wurde die Inanspruchnahme während einer Hitzewelle im Sommer 2015 verwendet und zwei Vergleichszeiträumen gegenübergestellt. Unterschiede wurden mittels T-Test geprüft. Faktoren, die eine Inanspruchnahme unter Hitze begünstigen, wurden mittels logistischer Regression ermittelt. Gegenüber den Vergleichszeiträumen kann in allen Leistungsbereichen eine signifikant erhöhte Inanspruchnahme im Hitzezeitraum festgestellt werden, die sich nach Regionen und Leistungsarten unterscheidet. Eine Änderung der Rangfolge der häufigsten Hauptdiagnosen bei Krankenhausaufnahmen weist auf veränderte Morbidität hin. Neben demografischen Faktoren erhöhen Arztkontakte, Krankenhausaufnahmen und Taxi-Krankenfahrten vor der Hitzewelle sowie einige ambulante Diagnosen die Chance einer Inanspruchnahme. Insbesondere sind Menschen mit Mukoviszidose, chronischer Hepatitis oder psychischen Problemen betroffen. Je höher die Pflegestufe ist, desto höher ist auch das Risiko einer Inanspruchnahme. Hauptsächlich in die Versorgung einbezogen sind Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Hausärztinnen und Hausärzte sowie Fachärztinnen und −ärzte der Diabetologie und Nephrologie. Die Ergebnisse sind durch den Regionalbezug und die kurzen Hitze- und Vergleichszeiträume nur eingeschränkt übertragbar.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:udewwd:229&r=all
  5. By: Dohmen, Dieter; Yelubayeva, Galiya; Wrobel, Lena
    Abstract: [Europäische Studien zur Weiterbildungsteilnahme] Angesichts der wachsenden Bedeutung des lebenslangen Lernens und der gestiegenen Qualifikationsbedarfe konzentrieren sich immer mehr Studien auf die Statistik der Erwachsenenbildung, um politische Empfehlungen abzuleiten. Das Projekt VoREFFI-WB ("Volks- und regionalwirtschaftliche Kosten, Finanzierungs- und Förderstrukturen und Erträge der Weiterbildung") zielt unter anderem auf eine fundiertere Analyse der Perspektiven der Erwachsenenbildung und ist ein Beitrag zur Diskussion der politischer Ziele der EU, insbesondere im Hinblick auf die Wirkungsfeststellung der Lissabon-Strategie und der neuen Strategie Europa 2020. Ein gemeinsames Verständnis der Erwachsenenbildungsstatistik ist dringend erforderlich, um Fehlinterpretationen von europaweit vergleichbaren Datensätzen zur Erwachsenenbildung zu überwinden. Die vorliegende Studie bietet eine umfassende Analyse von Themen im Zusammenhang mit der Klassifizierung von Erwachsenenbildung und statistischen Anliegen sowie eine Analyse der Entwicklung und Leistung des Erwachsenenbildungssektors in Europa. Zu den wichtigsten übergeordneten politischen Zielen, zu denen das VoREFFI-WB-Projekt beiträgt, gehören: * Eine Analyse transeuropäischer Daten des Erwachsenenbildungssektors, um die Vielfalt der Erwachsenenbildung festzustellen und evidenzbasierte Strategien zu entwickeln; * Bessere Einblicke in die Beteiligung an Erwachsenenbildung, die Teilnehmenden, Anbietenden und die Beschaffenheit von Angeboten im Bereich Erwachsenenbildung zu gewinnen und zu verstehen. In der Literatur wird eine Vielzahl von Trainingskonzepten betrachtet. Darüber hinaus sind die Daten zur Erwachsenenbildung im Vergleich zur Grund- und Hochschulbildung aufgrund ihrer Vielfalt und der starken Streuung der Anbietenden begrenzt. Weil für Erhebungen selbstverständlich nur das verfügbare Datenmaterial herangezogen werden kann, liegt der Schwerpunkt in der Regel auf einfachen Maßnahmen der Bildungsbeteiligung, z.B., ob die Ausbildung in einem bestimmten Zeitraum stattgefunden hat. Darüber hinaus ergeben sich statistische Probleme aus der Art der Datenerhebung sowie aus der unterschiedlichen Formulierung von Erhebungsfragen. Bisher konzentriert sich die Literatur weniger auf Ausbildungsaspekte wie Dauer, Zweck, Finanzierung, Standort und Anzahl der belegten Kurse. Diese Aspekte wurden jedoch in den allgemeineren Diskussionen über das Ausbildungsangebot oft als wichtig erachtet. Die vorliegende Studie zielt darauf ab, die Lücke in der Analyse der statistischen Datenerhebung von Umfragen zu Erwachsenenbildung zu schließen, und umfasst eine ganzheitliche Analyse der Inhalte und Vergleichbarkeit von Erhebungen sowie aktueller Trends, die im jeweiligen Kontext betrachtet werden.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fibsfo:65d&r=all
  6. By: Pimpertz, Jochen
    Abstract: Solidarität bedeutet in der GKV zweierlei - auf der einen Seite ein Risikoausgleich zwischen niedrigen und hohen Risiken, die alle entsprechend einer durchschnittlichen Schadenserwartung zu gleichen Bedingungen versichert werden; auf der anderen Seite ein sozialer Ausgleich, der durch die Bemessung des Beitrags nach der Höhe des individuellen beitragspflichtigen Einkommens zustande kommt. Das Solidarprinzip in der GKV kann nur dann durch eine Ausdehnung der Versicherungspflicht nachhaltig gestärkt werden, wenn zum Umstellungszeitpunkt und für die Zukunft sicher gestellt ist, dass mit den hinzukommenden Personen ein Beitragsfluss generiert wird, der die zu erwartenden zusätzlichen Leistungsausgaben in der GKV übertrifft. In abgeschwächter Form gilt eine relative Stärkung des Solidarprinzips, wenn eine drohende Deckungslücke zwischen erwarteten Beitragszahlungen und Leistungsausgaben geringer ausfällt, als bislang für das GKV-Kollektiv erwartet werden kann. In dieser zweiten Variante bleiben aber die zentralen Herausforderungen für die GKV ungelöst. Für die Frage, ob mit einer Ausweitung der Versicherungspflicht der Risikoausgleich in der GKV gestärkt werden kann (also unterdurchschnittlich hohe Risiken einbezogen werden), fehlt es bislang an empirisch gesicherten Grundlagen. Mit Blick auf die zweite Dimension des Solidaritätsprinzips, dem sozialen Ausgleich, lassen sich ebenfalls Zweifel an der Vermutung begründen, dass mit einer Integration bislang privat versicherter Personen die Beitragsbemessungsgrundlage in der GKV dauerhaft gestärkt werden kann. Bezüglich der beabsichtigten Stärkung des Solidaritätsprinzips in der GKV qua Ausweitung der Pflichtmitgliedschaft besteht also dringender Forschungsbedarf und nicht Gewissheit. Im Gegensatz zur umlagefinanzierten GKV können steigende Versorgungsausgaben zum Beispiel infolge des medizinisch-technischen Fortschritts im anwartschaftsgedeckten PKV-System dem Grunde nach nicht auf Mitglieder anderer Versichertenkollektive überwälzt werden. Vielmehr müssen privat krankenversicherte Personen das Kostensteigerungsrisiko eigenverantwortlich über höhere Prämien schultern. Das in der GKV angelegte Problem intergenerativer Lastverschiebung in einem alternden Kollektiv tritt deshalb in der PKV so nicht auf. Mehr noch, die alterungsbedingten Zusatzlasten der bislang privat Versicherten würden in einem umlagefinanzierten Bürgerversicherungsmodell künftigen Beitragszahlern zusätzlich aufgebürdet. Mit Blick auf das überproportional starke Wachstum der Ausgaben pro Kopf in der GKV leistet eine Bürgerversicherung keinen Lösungsbeitrag, weil grundlegende, anreiztheoretisch begründete Ursachen dieser Entwicklung ebenso wenig von einer Erweiterung der Pflichtversicherung tangiert werden wie die grundlegende Problematik einer alternden Bevölkerung im Umlageverfahren.
    JEL: I18
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:92019&r=all
  7. By: Offermann, Frank; Forstner, Bernhard
    Abstract: Rücklagen sind ein wichtiger Bestandteil des betrieblichen Risikomanagements. Insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Extremwetterereignisse wird von verschiedenen Seiten eine steuerliche Förderung der Rücklagenbildung in der Landwirtschaft gefordert, um den Anreiz zum Aufbau von Reserven zu erhöhen. Die im Raum stehenden Vorschläge unterscheiden sich teilweise erheblich. Dieser Bericht nimmt eine aktualisierte und vergleichende Bewertung unterschiedlicher Ausgestaltungsoptionen vor. Betrachtet werden Modelle, die auf dem Forstschäden-Ausgleichsgesetz aufbauen, der Vorschlag des Deutschen Bauernverbands sowie die Rücklagenbildung aus Direktzahlungen. Die Analyse der Ausgangslage und der Ziele zeigt, dass die Hypothese einer generellen und systematisch zu niedrigen Rücklagenbildung in der Landwirtschaft auf Basis der vorhandenen Daten kaum belegbar ist. Die Diskussion steuerrechtlicher Aspekte weist auf eine Reihe von Herausforderungen hin, die eine steuerliche Förderung der Rücklagenbildung erfüllen muss, um den steuer- und wettbewerbsrechtlichen Anforderungen zu entsprechen. Hierzu zählen insbesondere die Einzahlung der Rücklage auf ein spezielles Rücklagenkonto, die Begrenzung entstehender Zinsgewinne bei längerer bzw. unbefristeter Rücklagendauer und die Sicherstellung der Begrenzung des steuerlichen Ausgleichs auf landwirtschaftsspezifische Risiken durch entsprechende Vorgaben zur Bildung und Auflösung der Rücklage. Für alle untersuchten Modelle gilt, dass steuerliche Vorteile und damit der Anreiz für eine zusätzliche Rücklagenbildung aufgrund existierender, z. T. landwirtschaftsspezifischer Steuerregelungen, die eine Glättung der Einkommenssteuerlast bewirken, im Schnitt der Betriebe gering sind. Allerdings existieren große Unterschiede zwischen den Betrieben. Profitieren werden vor allem erfolgreiche Betriebe, die auch ohne die Förderung über entsprechende freie Finanzmittel für die Bildung einer Rücklage verfügen, sowie Betriebe mit hohen nichtlandwirtschaftlichen Einkommen. Die durch eine steuerliche Fördermaßnahme beabsichtigte Anreizwirkung zum Aufbau von Liquiditätsrücklagen dürfte bei einkommensschwächeren Unternehmen weitgehend ins Leere laufen. Bei restriktiven Auflagen zu Bildung und Auflösung einer steuerlich begünstigten Rücklage, wie sie in Modellen nach dem Forstschäden-Ausgleichsgesetz zu finden sind, steht dem steuerlichen Anreiz für eine zusätzliche Rücklagenbildung ein eingeschränkter Zugriff auf die betriebseigene Liquidität sowie der entgangene Nutzen aus alternativen Verwendungsmöglichkeiten gegenüber. Dies dürfte die Akzeptanz einer derart ausgestalteten Risikorücklage deutlich begrenzen. Der im Vorschlag des Deutschen Bauernverbands formulierte Verzicht auf ein spezifisches Rücklagenkonto und die breite, unspezifische Auflistung begünstigter Auflösungstatbestände erfüllen nicht die Anforderungen an eine zielorientierte, effektive und effiziente Förderung einer Liquiditätsrücklage. Eine Zuführung eines Teils der Direktzahlungen zu einer Rücklage in wirtschaftlich guten Jahren kann den Beitrag der Direktzahlungen zum Risikomanagement grundsätzlich erhöhen. Allerdings fällt auch bei diesem Ansatz der Beitrag zur Liquiditätsverbesserung in Krisenzeiten in vielen Betrieben gering aus, da geförderte Rücklagen in nennenswertem Umfang nur in den Betrieben gebildet werden können, die viel Fläche bewirtschaften und deswegen hohe Direktzahlungen erhalten.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:127&r=all
  8. By: Huber, Hans-Peter; Maiterth, Ralf
    Abstract: Eine von Die Grünen/EFA in Auftrag gegebene Studie kommt basierend auf handelsrechtlichen Einzelabschlüssen zum Ergebnis, deutsche Kapitalgesellschaften würden durch erfolgreiche Steuergestaltungen lediglich rund 20 % anstelle der gesetzlich geforderten 30 % an Steuern zahlen. Diese Behauptung hält einer wissenschaftlichen Überprüfung ebenso wenig stand wie die Aussage, große und international agierende Unternehmen hätten eine niedrigere Steuerquote. Wenn bei der Sample-Selection berücksichtigt wird, dass die verwendeten (Handels-)Bilanz-Datenbanken auch Personenunternehmen sowie ganz oder teilweise steuerbefreite Unternehmen beinhalten, und der (95 %ige) Steuerfreistellung von (Schachtel-) Dividenden gemäß § 8b KStG Rechnung getragen wird, ergibt sich eine durchschnittliche Steuerbelastung deutscher Kapitalgesellschaften unabhängig von deren Größe und Internationalität im Bereich des gesetzlichen Nominalsteuersatzes. Jedoch ist darauf hinzuweisen, dass dieses Ergebnis nicht bedeutet, dass es keinerlei Steuergestaltungen zu Lasten des deutschen Fiskus gibt. Nur lassen sich derartige Steuergestaltungen nicht anhand von unternehmerischen Einzelabschlüssen identifizieren.
    Keywords: Effektive Steuerquoten,Unternehmenssteuerbelastung,Steuervermeidung,Steuerplanung,Multinational Enterprises,Deutschland
    JEL: H25 M41 K34 F23
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:arqudp:246&r=all
  9. By: Thomsen, Stephan L. (Leibniz University of Hannover); Vogt, Daniel (Leibniz University of Hannover); Brausewetter, Lars (Leibniz University of Hannover)
    Abstract: Die Situation am deutschen Wohnungsmarkt ist aktuell Gegenstand einer breiten gesellschaftlichen Diskussion. Ein deutlicher Nachfrageüberhang, der sich vorwiegend – aber nicht ausschließlich – auf urbane Räume konzentriert, hat in den letzten Jahren zu einem deutlichen Preisanstieg sowohl bei den Immobilien als auch bei den Mieten geführt. Da die Mehrheit der Menschen in Deutschland zur Miete wohnt, betrifft diese Entwicklung eine große Gruppe. Mit den Zielen den Ausgleich am Wohnungsmarkt zu befördern und Wohnraum sozialverträglich, d.h. allen Bevölkerungsgruppen unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit zugänglich zu machen, gibt es in Deutschland eine Reihe wohnungspolitischer Maßnahmen und Eingriffe. Die Passgenauigkeit dieser Interventionen ist vor dem Hintergrund der Wohnungsmarktentwicklung der letzten Jahre kritisch zu überprüfen. Mit dem vorliegenden Aufsatz soll eine Bestandaufnahme über die Entwicklung und gegenwärtige Situation am Wohnungsmarkt gegeben wer-den. Hierbei liegt der Fokus zum einen auf der Herausarbeitung angebots- und nach-frageseitiger Ursachen, zum anderen werden die wesentlichen wohnungspolitischen Instrumente (Subventionen, Steuern, Preiseingriffe) im Hinblick auf Ziele und Wirkungen erläutert. Aufbauend auf dieser Bestandsaufnahme werden acht wohnungs(markt)politische Implikationen abgeleitet und zur Diskussion gestellt.
    Keywords: Wohnungsmarkt, Wohnungspolitik, Wohngeld, Mietpreisbremse, sozialer Wohnungsbau, Grundsteuer, Mieten
    JEL: R31 R38 H54
    Date: 2019–10
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp97&r=all
  10. By: Schätzlein, Uwe
    Abstract: Zum Ehegattensplitting des deutschen Einkommensteuerrechts mehren sich die Stimmen, die darin eine Diskriminierung sehen. Dieser Beitrag stellt dieser Vermutung eine Gegendarstellung gegenüber. Zum einen folgt danach, dass diese Diskriminierung selbstselektionsbedingt und somit keineswegs eine verwerfliche, sondern eine wünschenswerte sein kann. Zum anderen wird anhand empirischer Befunde der Schluss nahegelegt, dass vom Ehegattensplitting tatsächlich gar keine Arbeitsanreize ausgehen, sondern jene lediglich manifest oder von tatsächlichen Ursachen überlagert werden.
    JEL: D10 H24 H31 J22
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:arqudp:244&r=all
  11. By: Heisig, Jan Paul; Radl, Jonas
    Abstract: Der Verlust des Arbeitsplatzes hat erhebliche finanzielle Folgen für ältere Beschäftigte. Wer im Alter von Anfang bis Mitte 50 den Job verliert, büßt mehrere ganze Jahreseinkommen ein. Im Zeitverlauf gibt es steigende Einkommenseinbußen für Männer, während sie für Frauen zurückgegangen sind.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbrar:22&r=all

This nep-ger issue is ©2019 by Roberto Cruccolini. It is provided as is without any express or implied warranty. It may be freely redistributed in whole or in part for any purpose. If distributed in part, please include this notice.
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