nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2019‒04‒29
sixteen papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Digitalisierung und Weiterbildung - Industrie 4.0 versus Dienstleistung 4.0 By Seyda, Susanne
  2. Beschäftigungsboom im Betreuungsbereich und keine Trendumkehr in Sicht: Aktuelle Entwicklungen bei Beschäftigung, Fachkräfteangebot und -nachfrage By Geis-Thöne, Wido
  3. Healthy City - Einführung in ein Stadtkonzept By Intelmann, Dominik
  4. Anpassung von AMNOG-Preisfaktoren im Zeitverlauf - Eine Analyse mit Fokus auf das Kriterium der europäischen Vergleichspreise: Gutachten für die Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA By Bauer, Cosima; May, Uwe
  5. Handelspolitische Schutzinstrumente zum Umgang mit Wettbewerbsverzerrungen durch China: Status Quo und Perspektiven By Matthes, Jürgen
  6. Anachronismus oder Erfolgsmodell? Die duale Berufsausbildung im 21. Jahrhundert By Brzinsky-Fay, Christian
  7. Methodik einer transnationalen intelligenten Spezialisierungsstrategie By Girejko, Robert; Kruse, Mirko; Urban, Wieslaw; Wedemeier, Jan
  8. Arbeitsangebotsmodul zum IW-Mikrosimulationsmodell STATS: Dokumentation Version 1.0 By Stockhausen, Maximilian
  9. Das dritte gossensche Gesetz - Zur Ueberlieferungspraxis in der oeconomischen Dogmenhistorie By Katrin Hirte
  10. Eine Netzwerkanalyse von Ökonomen und Wissenschaftlern anderer Disziplinen auf Basis eines Surveys unter Abgeordneten und Ministerialbeamten By Schwarzbauer, Wolfgang; Thomas, Tobias; Wagner, Gert G.
  11. Mieten, Modernisierung und Mieterstruktur - Vermietergruppen in Großstädten im Vergleich: Eine Analyse auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels By Voigtländer, Michael; Sagner, Pekka
  12. Begutachtungsverfahren nach Zahl, Gewichtung und Fehlern der Gutachten By Dilger, Alexander
  13. Service- und Beratungsstellen für Haushaltsnahe Dienstleistungen : Ein Modellprojekt zur Entwicklung des Arbeitsmarkts für haushaltsnahe Dienstleistungen By Eigenhüller, Lutz
  14. Zeitliche Verlaufsformen von Entscheidungsprozessen in Organisationen: Ein Simulationsmodell der Problemzuwendung By Martin, Albert
  15. Arbeitsanreize beim Bezug von Arbeitslosengeld II: Ein Reformvorschlag By Boss, Alfred
  16. Ökonomik und Ethik wissenschaftsinterner Gutachten By Dilger, Alexander

  1. By: Seyda, Susanne
    Abstract: Dienstleistungsunternehmen nutzen mehr neue digitale Technologien als das Verarbeitende Gewerbe, wie beispielsweise digitale Vertriebswege und digitale Dienstleistungen. Unternehmensnahe Dienstleister nutzen im Schnitt 2,4 von acht abgefragten neuen digitalen Technologien, gesellschaftsnahe Dienstleister 2,3 und Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes nur 2,1. Im Verarbeitenden Gewerbe sind vor allem die kleinen Unternehmen wenig digitalisiert, während die großen Unternehmen zu den Vorreitern zählen. Digitale Technologien sind Treiber der Weiterbildung. Unternehmen, die viele digitale Technologien nutzen, sind häufiger weiterbildungsaktiv und wenden mehr Geld und Zeit für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter auf. Da technologiegetriebene Weiterbildung in der Industrie eine längere Tradition hat als im Dienstleistungsbereich, lösen neue Technologien einen weniger sprunghaften Weiterbildungsbedarf aus. Chancen der Digitalisierung werden erkannt. In allen Wirtschaftsbereichen werden mehr Chancen als Risiken in der Digitalisierung gesehen. Unternehmensnahe Dienstleister sehen die größten Chancen in der Digitalisierung; die geringsten sehen Industrieunternehmen. Inhalte der Weiterbildung werden durch die Digitalisierung vielfältiger und beschränken sich nicht nur auf IT-Kenntnisse. Berufliches Fachwissen bleibt der wichtigste Weiterbildungsinhalt. Soft Skills wie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit sowie Selbstständigkeit, Planungs- und Organisationsfähigkeit gewinnen im Rahmen der Digitalisierung an Bedeutung. Branchen- und unternehmensspezifische Besonderheiten sollten bei der Bereitstellung von Lernangeboten berücksichtigt werden. Führungskompetenzen gewinnen in allen Branchen an Bedeutung, um Führungskräfte für "Digital Leadership" zu qualifizieren. IT-Kenntnisse werden vor allem bei den unternehmensnahen Dienstleistern in Weiterbildung vermittelt. IT-Anwender- und IT-Fachkenntnisse werden im Verarbeitenden Gewerbe und bei den gesellschaftsnahen Dienstleistern vergleichsweise selten vermittelt, auch weil die Nutzung mobiler sowie stationärer Geräte dort eine geringere Verbreitung hat als bei den unternehmensnahen Dienstleistern. Ein digitales Mindset erhöht die Bereitschaft, sich digital weiterzubilden. Wenn im Unterneh-men ein digitales Mindset vorhanden ist, das sich darin äußert, dass die Unternehmen große Chancen in der Digitalisierung sehen, dann werden auch häufiger digitale Weiterbildungsangebote genutzt. Kleine Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes nutzen am seltensten digitale Lernangebote, während große Industrieunternehmen zu den Vorreitern der Nutzung von E-Learning zählen. Didaktische Potenziale stärker nutzen. Während die hohe Flexibilität digitaler Lernangebote von vielen Unternehmen geschätzt wird, sehen relativ wenig Unternehmen didaktische Vorteile bei der Nutzung neuer Medien in der Weiterbildung - hier besteht noch Handlungsbedarf, sowohl hinsichtlich der Erkenntnis, was digitale Medien können, aber auch hinsichtlich des Wissens über die Qualität der Angebote.
    JEL: J24 M53 O33
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:102019&r=all
  2. By: Geis-Thöne, Wido
    Abstract: Mit dem gesellschaftlichen Wandel hat die institutionelle Betreuung in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies hat auch zu einem starken Beschäftigungsaufbau in den einschlägigen Betreuungsberufen geführt. Allein in der Zeit zwischen Juni 2014 und 2018 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hier um rund 167.000 auf nunmehr 878.000 angestiegen, wie die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen. Allerdings lässt sich der Betreuungsbereich hier nur relativ grob abgrenzen. Betrachtet man die Kitas und Horte, für die im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfestatistik deutlich differenziertere Angaben vorliegen, ist die Zahl der pädagogischen und im Leitungsbereich Tätigen zwischen den Jahren 2008 und 2018 von 379.000 auf 621.000 gestiegen. Auch beim pädagogischen und Verwaltungspersonal in den Heimen und Tagesgruppen war ein starker Anstieg von 44.000 im Jahr 2006 auf 79.000 im Jahr 2016 zu verzeichnen. Dieses darf bei einer Betrachtung des Betreuungsbereichs trotz der etwas abweichenden Tätigkeiten nicht außer Acht gelassen werden, da die Fachkräfte hier in den meisten Ländern die gleiche Erzieherausbildung durchlaufen wie in den Tageseinrichtungen. Für die Ganztagsschulen als weiteren wichtigen Erbringer von Betreuungsleistungen liegen leider keine aussagekräftigen Statistiken zur Personalentwicklung außerhalb des Lehrkörpers vor, sodass auch das Gesamtbild bis zu einem gewissen Grad lückenhaft bleibt.
    JEL: J13 J21 J23
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:142019&r=all
  3. By: Intelmann, Dominik
    Abstract: [Einleitung] Die Stadt als Siedlungsform bietet bereits seit Jahrhunderten einen Analyserahmen für das Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Von kursorischen Bemerkungen bei Platon über die sanitären Reformbewegungen des 19. Jahrhunderts bis zum heutigen Healthy-Cities-Städtenetzwerk wird die Stadt kontinuierlich als Ort gesundheitspolitischer Interventionen konzeptualisiert. Mit dem Beginn der Industrialisierung wurde die Gesundheit der Bevölkerung zum Ziel politischer Eingriffe und damit von einer privaten zu einer öffentlichen Angelegenheit. Public Health ist so verstanden aus der Notwendigkeit entstanden, Lebenserwartung, körperliches Wohlbefinden und nicht zuletzt die Arbeitsfähigkeit der Menschen nicht dem Zufall bzw. dem Spiel blinder Kräfte zu überlassen, sondern regulierend einzugreifen. Eine konsequente Fortsetzung erfuhren diese zunächst nur auf kommunaler bzw. nationaler Ebene operierenden Politikansätze im Versuch, allgemein geltende Gesundheitsstandards auf globaler Ebene zu verankern. Bereits in der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 1948 wird "gesundheitliche Chancengleicheit" (Altgeld 2003: 57) als zentrales gesundheitspolitisches Ziel deklariert. Doch erst mit der Ottawa-Charta von 1986 konzeptualisierten die WHO-Gremien die bisherigen Ansätze zum Leitprinzip der gesundheitsfördernden Gesamtpolitik (healthy public policy). Auf dieser Grundlage konstituierte sich von Europa ausgehend die Healthy-Cities-Bewegung, in der sich die teilnehmenden Städte verpflichten, das Thema Gesundheit in alle politischen Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Während der Terminus Gesunde Stadt bzw. Gesunde Städte im deutschsprachigen Raum zwar verwendet, aber zumeist auf die deutsche Abteilung des WHO-Städtenetzwerks bezogen wird, geht der Begriff der Healthy City darüber hinaus. Abseits der WHO-Institutionen verweist er auf allgemeine Diskurse und Debatten rund um die gesundheitliche Daseinsvorsorge im urbanen Kontext, weshalb er in diesem Text dem deutschen Begriff vorgezogen wird. Der Text, der seinen Hauptfokus auf die Entwicklungen in Europa und Nordamerika legt, gliedert sich wie folgt: Im ersten Abschnitt wird zunächst ein historischer Abriss des Themenfeldes "Stadt und Gesundheit" gegeben, der sowohl die handlungsleitenden Ereignisse als auch die dadurch angeregten Diskurse und politischen Entscheidungen erläutern wird. Im zweiten Abschnitt wird das Konzept der Healthy City vorgestellt, wie es in der Ottawa-Charta entworfen wurde und sich in einem Leitbild niederschlägt. Daraufhin wird im dritten Abschnitt erläutert, wie die Anwendung des Konzepts in planerischen Prozessen erfolgt und wie die Steuerung (governance) einer urbanen Gesundheitspolitik umgesetzt wird. Im vierten Abschnitt werden aktuelle Interventionsfelder einer gesundheitsfördernden Stadtentwicklungspolitik, wie Stress, Lärm oder Emissionen, auf-gezeigt und in ihrer Verschränkung mit Phänomenen wie z.B. Adipositas dargestellt. Abschließend wird das Konzept bilanziert und hinsichtlich seiner konkreten Umsetzung im Kontext des Städtenetzwerks eingeschätzt.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ufzdps:22019&r=all
  4. By: Bauer, Cosima; May, Uwe
    Abstract: Das vorliegende Gutachten adressiert ökonomische und pharmapolitische Fragestellungen im Zusammenhang mit der Referenzierung auf europäische Arzneimittelpreise bei der Festsetzung von Erstattungsbeträgen gemäß des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG). Wir danken dem Vorsitzenden der AMONG-Schiedsstelle, Prof. Dr. Jürgen Wasem, für kritische Kommentare und wertvolle Anregungen zu einem Vorentwurf des vorliegenden Discussion Papers. Die Beschreibung der Ausgangssituation umfasst eine kurze Darstellung des Projekthintergrunds, die Ableitung der Untersuchungsfragen sowie eine Skizzierung des methodischen Vorgehens.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:udewwd:225&r=all
  5. By: Matthes, Jürgen
    Abstract: Reichen die handelspolitischen Schutzinstrumente der EU aus, um EU-Produzenten gegen die vielfältigen Wettbewerbsverzerrungen durch China mit seiner immer innovativer werdenden staatskapitalistischen Volkswirtschaft schützen zu können. Bei der Analyse dieser Fragestellung ist zu beachten, dass die EU vor kurzem ihr Antidumping- und Antisubventionsrecht in zwei Schritten reformiert hat, nicht zuletzt, um die Herausforderung durch China besser zu meistern. Damit soll zum einen verhindert werden, dass Schutzzölle gegenüber gedumpten Importen aus China sinken, falls China als Marktwirtschaft anerkannt werden muss. Zum anderen ging es darum, etwas höhere Schutzzölle als üblich erheben zu können, da die EU in der Regel deutlich geringere Zölle ansetzt als die USA und als die WTO erlaubt. Die WTO-Vorgaben sind so gestaltet, dass ein Schutzinstrumente-Verfahren sehr aufwendig ist. Damit ist nicht immer gewährleistet, dass die von den Wettbewerbsverzerrungen betroffenen EU-Produzenten ein Verfahren anstrengen. Dies gilt vor allem für KMU und für den Fall, dass es zu einem Koordinationsversagen kommt. Darüber hinaus weisen die WTO-Regeln erhebliche Lücken auf. So kommen China und viele andere WTO-Mitglieder ihrer Pflicht nur unzureichend nach, die eigenen Subventionen vollständig und zeitnah zu melden. Das erschwert aus Sicht der EU die Nutzung von Antisubventionsverfahren. Ferner wirken Schutzinstrumente nur auf dem EU-Markt und nicht gegen Wettbewerbsverzerrungen auf Drittmärkten und im Herkunftsland der Importe selbst. Außerdem gibt es im WTO-Rahmen keine Regeln, um sich vor Wettbewerbsverzerrungen durch Dumping im Dienstleistungshandel zu schützen. Der Königsweg, um diese Lücken zu schließen, führt über eine Reform der multilateralen WTO-Regeln, die sich jedoch bislang aufgrund einer weitgehenden Blockadehaltung Chinas als sehr schwierig erweist. Daher stellt sich die Frage, was die EU innerhalb des WTO-Rahmens aus eigener Macht tun kann, um sich gegen Wettbewerbsverzerrungen durch den chinesischen Staatskapitalismus zu schützen. (...)
    JEL: F02 F13 O52
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:122019n&r=all
  6. By: Brzinsky-Fay, Christian
    Abstract: Das deutsche Modell der dualen Ausbildung gewährleistet nach wie vor für viele Absolvent*innen einen erfolgreichen Erwerbseinstieg. Der Erwerb von Qualifikationen bekommt mehr Bedeutung im Vergleich zur Bindung an den Ausbildungsbetrieb. Erwerbseinstiege sind heutzutage stärker durch Teilzeit und Diskontinuität gekennzeichnet.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbrbi:39&r=all
  7. By: Girejko, Robert; Kruse, Mirko; Urban, Wieslaw; Wedemeier, Jan
    Abstract: Die Methodik für eine transnationale intelligente Spezialisierungsstrategie (Trans-S3) wurde im Rahmen des Projekts "Strengthening smart specialisation by fostering transnational cooperation (GoSmart BSR)" entwickelt und angewendet. Das Projekt ist Teil des EU INTERREG-Programms für die Ostseeregion. Hauptmotivation für die Trans-S3-Untersuchung ist das gemeinsame Verständnis der "GoSmart BSR"-Projektpartner (im Folgenden als Projektpartner bezeichnet), dass internationale Wettbewerbsfähigkeit zentrales Ziel intelligenter Spezialisierungsstrategien von Regionen ist.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hwwipp:n115&r=all
  8. By: Stockhausen, Maximilian
    Abstract: Mit dem dargestellten Arbeitsangebotsmodul wird das Steuer-, Abgaben- und Transfer-Mikrosimulationsmodell des IW Köln um eine tragende Komponente erweitert, die die Simulation von Zweitrundeneffekten in Folge von Änderungen des deutschen Steuer- und Transfersystems auf unterschiedliche Zielgrößen ermöglicht. Am Beispiel einer (exogenen) Erhöhung der Bruttostundenlöhne von Männern und Frauen um jeweils 10 Prozent ließ sich zeigen, wie sich das Arbeitsangebot von unterschiedlichen Haushaltstypen anpasst. Die geschätzten unkompensierten Arbeitsangebotselastizitäten liegen dabei zwischen 0,02 und 0,08. Die Arbeitsangebotseffekte sind dabei für Single-Haushalte tendenziell größer als für Paarhaushalte und für Frauen größer als für Männer. Dabei sind dem Modell jedoch auch Grenzen gesetzt: So bezieht sich die Simulation von Arbeitsangebotseffekten ausschließlich auf abhängig Beschäftigte im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren, die auf veränderte Arbeitsanreize auf dem Arbeitsmarkt reagieren können. Das Verhalten von Beamten, Rentnern oder Selbständigen wird aufgrund von andersartigen Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsbedingungen in der derzeitigen Modellversion nicht abgebildet. Dies steht ebenfalls in Zusammenhang mit unterschiedlichen Präferenzen dieser Gruppen, die nicht oder nur schwer beobachtet werden können. Zudem unterliegt die Modellschätzung zum Teil strikten Annahme bezüglich des nutzenoptimalen Verhaltens der Haushalte und der darin lebenden Individuen: So kann beispielsweise die Annahme diskutiert werden, ob Paarhaushalte stets eine gemeinsame Nutzenfunktion maximieren - wie es angenommen wird - oder ob die Individuen nicht ihren eigenen Nutzen unter Berücksichtigung der Entscheidungen des Partners optimieren. Trotz dieser Einschränkungen stellen diskrete Arbeitsangebotsmodule bisweilen die beste und flexibelste Möglichkeit zur Modellierung von Arbeitsangebotsentscheidungen dar und sind ein wertvolles Instrument zur Evaluierung unterschiedlicher sozialpolitischer Reformvorhaben.
    JEL: C63 C81
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:132019&r=all
  9. By: Katrin Hirte (Institute for Comprehensive Analysis of the Economy, Johannes Kepler University Linz, Austria)
    Abstract: Eine zentrale Forderung innerhalb der Pluralismusdebatte der Okonomik ist die Integrierung von dogmenhistorischen Inhalten in die Lehre. Dies fuehrt allerdings zu der Frage, auf welche dogmenhistorische Inhalte dabei zurueckgegriffen wird. Nachstehend wird anhand des Beispiels Hermann Heinrich Gossen, der als Begruender der so genannten Grenznutzenschule in der Oekonomik gilt, die Problematik der Ueberlieferungspraxis aufgezeigt. Hier signalisiert schon die Existenz des so genannten dritten gossenschen Gesetzes, welches in der Ueberlieferungspraxis fehlt, das Kernproblem, welches in einer anachronen Geschichtsschreibung liegt: Uberliefert wird, was aus heutiger Sicht als ueberlieferungswuerdig gilt. Ausgehend von dem dritten gossenschen Gesetz wird daher nachstehend gefragt, was dieses besagt, warum es Gossen als fuer notwendig erachtet hat und welche Probleme sich daraus ergeben. Hier zeigt sich Gossen nicht nur als Nutzen- sondern ebenso auch als Arbeitswerttheoretiker, der mit dem Fokus auf unbegrenzte Beduerfnisse weit ueber die damals uebliche Fokussierung auf materielle Gueter hinausdachte.
    Keywords: gossensche Gesetze, Neoklassik, Grenznutzenrechnung
    Date: 2019–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ico:wpaper:93&r=all
  10. By: Schwarzbauer, Wolfgang; Thomas, Tobias; Wagner, Gert G.
    Abstract: Offen ausgetragenen Lagerdebatten zwischen Ökonomen sind in Deutschland eher selten. Was hingegen öfters in Diskussionen oder in der Berichterstattung über Ökonomen mitschwingt, ist eine Zuordnung in weltanschauliche Lager, etwa nach Schemata wie arbeitgeberarbeitnehmernah oder auch gelegentlich links-marktliberal. Da diese Zuordnung für die nicht an der Spitze der öffentlichen Bekanntheit stehenden Ökonomen eher selten explizit ausgesprochen wird, ist eine empirische Untersuchung der Lager-Theorie auf Basis der Medienberichterstattung schwierig. Der vorliegende Beitrag untersucht die Verortung von Ökonomen anhand der Nähe in den Netzwerken von Fachkollegen und von Wissenschaftlern anderer Disziplinen. Hierfür wird auf die Daten eines Surveys unter Ministerialbeamten und Parlamentariern, den Adressaten politikberatender Ökonomen, in den Jahren 2014 bis 2018 zurückgegriffen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Befragten, die bis zu fünf Ökonomen nennen konnten, mit höherer Wahrscheinlichkeit solche gemeinsam nennen, bei denen sie eine gewissen Nähe zueinander und wahrscheinlich auch zu sich selbst sehen. Die netzwerkanalytische Auswertung der Umfragedaten zeigt über die Jahre insbesondere zwei stabile zentrale Cluster um die Präsidenten zweier Leibniz-Institute: Eines rund um Clemens Fuest bzw. Hans-Werner Sinn vom ifo - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in München und eines rund um Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Aufschlussreich sind auch die wichtigsten Wissenschaftler nicht-ökonomischen Disziplinen, die mit den Clustern assoziiert werden: mit Bezug auf das Cluster "Fuest" sind dies der Bedeutung nach vorrangig Rechts- und Politikwissenschaftler. Das Cluster "Fratzscher" wird in erster Linie mit Politikwissenschaftlern und Soziologen assoziiert.
    Keywords: Netzwerkanalyse,Ökonomen,Wissenschaftler,Politikberatung
    JEL: A11 A14
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:diceop:100&r=all
  11. By: Voigtländer, Michael; Sagner, Pekka
    Abstract: Angesichts stetig steigender Mieten in den Großstädten stehen zunehmend Vermieter im Fokus öffentlicher und politischer Diskussionen. Selbst eine Enteignung großer privater Wohnungsgesellschaften in Berlin wird mittlerweile von einer Bürgerinitiative gefordert. Durch die Überführung der Unternehmen in staatliches Eigentum erwarten sich die Initiatoren geringere Mietpreisdynamiken und weniger kostentreibende Modernisierungen. In dieser Studie, die auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels beruht, wurden Vermietergruppen in den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern miteinander verglichen. Bezogen auf den subjektiven Renovierungsbedarf und das Modernisierungsverhalten sind keine wesentlichen Unterschiede zwischen kommunalen, genossenschaftlichen und privaten Wohnungen erkennbar. Sowohl bei kommunalen als auch privaten Wohnungsgesellschaften sehen rund 40 Prozent der Mieter Handlungsbedarf, wobei 10 Prozent der Mieter kommunaler Wohnungsgesellschaften ihre Wohnungen sogar als vollständig renovierungsbedürftig ansehen - deutlich mehr als bei den anderen Wohnungsgesellschaften. Vergleichbar ist auch die Zahl der durchgeführten Modernisierungen, und auch bezüglich der Zufriedenheit der Mieter gibt es kaum Unterschiede. Lediglich am aktuellen Rand hat die Zufriedenheit der Mieter kommunaler Wohnungen etwas zugenommen, bei den übrigen Vermietergruppen sind die Werte seit 2013 relativ konstant. Unterschiede gibt es aber bei der Mietpreisdynamik. Während die Mieten in kommunalen Wohnungen seit 2013 kaum und bei Genossenschaften sehr moderat gestiegen sind, gab es starke Mietpreiszuwächse bei privaten Eigentümern und vor allem Wohnungsunternehmen. Private Vermieter reagieren daher stärker auf die anhaltende Wohnungsknappheit und die daraus resultierende stärkere Konkurrenz um Wohnungen. Aus dieser Perspektive ist es verständlich, dass Mieter sich von einem kommunalen / öffentlichen Eigentümer ein geringeres Mietpreiswachstum versprechen. Aus Sicht der Gesellschaft sind mit unterlassenen Mietpreissteigerungen aber Einnahmeverluste verbunden, was u. a. die Finanzierung von Sozialprogrammen oder Infrastruktur erschwert. Sozialpolitisch ist es daher wichtig zu prüfen, wer die Nutznießer sind. Im Fall der privaten Wohnungsunternehmen zeigt sich, dass 57 Prozent der Mieter über mehr als 80 Prozent des Median-Einkommens verfügen und 44 Prozent sogar mehr als 100 Prozent. Die unterlassenen Mietsteigerungen würden damit zu einem wesentlichen Teil Haushalten zu Gute kommen, die ansonsten keinen Rechtsanspruch und auch keinen Bedarf an staatlicher Unterstützung haben. Berücksichtigt man darüber hinaus die hohen Kosten einer Enteignung bzw. die Signalwirkung einer Enteignung ohne vollständige Kompensation, ist von einer Enteignung privater Wohnungsgesellschaften dringend abzuraten.
    JEL: H82 I31 R31
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:112019&r=all
  12. By: Dilger, Alexander
    Abstract: Begutachtungsverfahren werden analysiert anhand der Zahl der Gutachten, der Entscheidungsregel bei abweichenden Gutachtenempfehlungen und den Annahme- und Ablehnungsfehlern der Gutachten. Begutachtungsverfahren können grundsätzlich strenger oder lockerer sein, was entsprechend zu weniger fehlerhaften Annahmen oder Ablehnungen führt.
    JEL: C44 D71 D81 I23
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:22019&r=all
  13. By: Eigenhüller, Lutz (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany])
    Abstract: "In the years 2016 to 2018, the Regional Directorate of Bavaria of the Federal Employment Agency, the Bavarian State Ministry of Family Affairs, Labor and Social Affairs and the Bavarian State Ministry of Food, Agriculture and Forestry commissioned the model project 'Service and Counseling Centers for Household-Related Services'. The objectives of the project were to promote the development of the legal, social insurance labor market for household services and to make it easier for women to participate in the labor market by relieving household activities. For this purpose, three Service and Counseling Centers for Household-Related Services were financially supported. The Centers should contribute to the regular labor market by advising on the use of household services, hiring, placement and qualification of household-related services workers and providing providers of household-related services to private customers and businesses. The insights gained through interviews with the project participants at the three locations show that the Service and Counseling Center's offer attracted interest and that they were able to achieve success in the fields of advising private customers and brokering providers of household-related services to private households. In other fields such as the recruitment and qualification of staff for the provision of household services or the conclusion of contracts with companies on the provision of household services to their employees, the Service and Counseling Centers encountered greater difficulties. It also became clear that the establishment and maintenance of the Service and Counseling Centers should be problematic, at least in the short and medium term, without financial support or partial payment by players such as ministries or municipalities. Overall, there was an impression that setting up Service and Counseling Centers for Household-Related Services could be a meaningful project, but it would take a longer time to establish them." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
    Keywords: private Dienstleistungen, private Haushalte, Beratungskonzept, Frauen, berufliche Integration, Bayern, Bundesrepublik Deutschland
    Date: 2019–04–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:201903&r=all
  14. By: Martin, Albert
    Abstract: Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem zeitlichen Verlauf von Entscheidungsprozessen in Organisationen. Anhand eines Simulationsmodells werden die zeitlichen Konsequenzen von Defiziten in der Problemzuwendung aufgezeigt. Gemeint ist mit dem Begriff der Problemzuwendung, die Zuwendung zu Kerntätigkeiten des Entscheidens: der Aufmerksamkeit, der Problemdefinition, der Erarbeitung von Problemlösungen und der Umsetzung der Lösungen. Problematisch ist das Thema der Problemzuwendung, weil Organisationen praktisch niemals mit nur einem einzigen Problem konfrontiert werden, sondern immer viele Probleme gleichzeitig auf Bearbeitung drängen. Der zeitliche Verlauf von Entscheidungsprozessen wird allerdings nicht allein von der Problemzuwendung bestimmt, sondern auch von den vielen Hindernissen, die sich in jedem Entscheidungsprozess ganz unvermeidlich (in mehr oder weniger großem Ausmaß) einstellen. Weitere wichtige Einflussgrößen sind der Problemzufluss, die Problemlösungskapazitäten und die Problemlösungsfähigkeiten. Das Simulationsmodell, das im vorliegenden Beitrag vorgestellt wird, beschreibt das Zusammenwirken dieser Größen. Es zeigt, dass der zeitliche Verlauf von Entscheidungsprozessen ganz maßgeblich von strukturellen Parametern bestimmt wird, die sich nur in begrenztem Maße beeinflussen lassen, die sich also - paradoxerweise - dem willentlichen Entscheidungshandeln entziehen.
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:lueimf:49&r=all
  15. By: Boss, Alfred
    Abstract: Die Empfänger von Arbeitslosengeld II werden bei Arbeitsaufnahme oder bei einer Ausweitung ihres Arbeitseinsatzes hoch besteuert. Die marginale Belastung erreicht bis zu 100 Prozent. Zum einen werden ab bestimmten Lohnhöhen Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und Sozialversicherungsbeiträge fällig, zum anderen wird das Arbeitslosengeld II gekürzt. In dem Papier wird dargelegt, wie man die Belastung senken und die Arbeitsanreize stärken könnte.
    Keywords: Sozialhilfe,Arbeitslosengeld II ("Hartz IV"),Arbeitsanreize
    JEL: H24 H26
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkwp:2126&r=all
  16. By: Dilger, Alexander
    Abstract: In diesem Beitrag werden wissenschaftsinterne Gutachten untersucht, ihr Hauptgrund, ihre Normen und Probleme. Es wird vorgeschlagen, Gutachterreputation als Anreiz einzusetzen.
    JEL: D71 D83 I23
    Date: 2019
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:32019&r=all

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