nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2018‒10‒29
seven papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. IW-Studentenwohnpreisindex 2018: Mietpreisunterschiede zwischen Hochschulstandorten weiten sich By Oberst, Christian; Voigtländer, Michael
  2. Identifikation von empirischen Unternehmenscharakteristika mittels Machine Learning Verfahren: Gemeinsames Projekt von DATAlovers, Institut der deutschen Wirtschaft und IW Consult By Fritsch, Manuel; Goecke, Henry; Kulpa, Andreas
  3. Animal Spirits - Die Verhaltensökonomischen Grundlagen der Keynesschen Theorie By Ronald Schettkat
  4. Bodennutzung in der New Economic Geography By Fabian Sakowski
  5. BRATISLAVA und Wien: Twin Cities mit großem Entwicklungspotenzial By Doris Hanzl-Weiss; Mario Holzner; Roman Römisch
  6. Die Patentleistung der deutschen KFZ-Unternehmen: Eine Analyse der Patentanmeldungen beim deutschen Patent- und Markenamt unter Berücksichtigung von branchen- und technologiespezifischen Schwerpunkten By Koppel, Oliver; Puls, Thomas; Röben, Enno
  7. Die Entwicklung der Pflegefallzahlen in den Bundesländern: Eine Simulation bis 2035 By Kochskämper, Susanna

  1. By: Oberst, Christian; Voigtländer, Michael
    Abstract: Die Zahl der Studenten ist seit 2010 um etwa 28 Prozent in Deutschland gestiegen, in manchen der betrachteten Hochschulstandorte lag der Zuwachs sogar bei 40 Prozent und mehr. Gleichzeitig hinkt die Bautätigkeit dem Einwohnerwachstum in vielen Städten hinterher, so dass der Markt für studentisches Wohnen angespannt ist. Der IW-Studentenwohnpreisindex zeigt für alle betrachteten Städten Mietpreisanstiege an. Bezogen auf 2010 haben die Mieten vor allem in München (+51 Prozent) und in Berlin (+67 Prozent) stark zugelegt. Auch im 1. Halbjahr 2018 sind die Mieten für studentisches Wohnen weiter gestiegen, besonders in Berlin mit einem Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr um 9,8 Prozent. Doch auch in Heidelberg, Frankfurt und Bamberg sind die Mieten mit über 6 Prozent zuletzt deutlich gestiegen. Für eine Musterwohnung müssen Studenten in München am meisten zahlen, dort beträgt die Warmmiete 634 Euro in Monat. Der nächstteuerste Hochschulstandort ist Frankfurt mit 500 Euro pro Monat. Insgesamt zeigt die Analyse, dass die Streuung der Durchschnittsmieten zugenommen hat und insbesondere hochpreisige Angebote die durchschnittlichen Mieten nach oben ziehen. Allerdings gibt es auch Hochschulstandorte, die deutlich günstiger sind. In sechs der achtzehn betrachteten Hochschulstandorte liegt der Preis für eine Musterwohnung bei unter 350 Euro, im Ruhrgebiet, in Magdeburg und in Leipzig sogar unter 300 Euro. Auch die Zuwachsraten bei den Mieten liegen in diesen Hochschulstandorten deutlich unter den Werten für Berlin, München oder Köln. Mieten werden damit zunehmend wichtiger für die Hochschulwahl - und dieser Trend bietet Chancen für die regionale Entwicklung. Schließlich können starke Hochschulen abseits der Großstädte Wachstumsimpulse geben und damit gleichsam die angespannten Wohnungsmärkte der Großstädte entlasten.
    JEL: C43 E30 R11 R31
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:362018&r=ger
  2. By: Fritsch, Manuel; Goecke, Henry; Kulpa, Andreas
    Abstract: [Einleitung] Dieser Projektabschlussbericht fasst die Ergebnisse des gemeinsamen Projektes der DATAlovers AG, dem Institut der deutschen Wirtschaft und der IW Consult zusammen. Das Konsortium hat sich zusammengeschlossen um zu evaluieren, inwieweit Machine Learning Ansätze in Kombination mit den Inhalten von Unternehmensinternetseiten als primäre Informationsquelle für die wissenschaftliche Forschung angewendet werden können. Die grundlegende Aufgabenstellung des Projektes besteht darin zu klären, ob die Kombination aus den neuen Methoden des maschinellen Lernens und den Texten von Internetseiten bei der Identifikation von unternehmerischen Zwillingen wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Hierbei sollen validierte Informationen zu einer vergleichsweise kleinen Zahl an Unternehmen auf die Gesamtheit der Unternehmen übertragen werden. Bei einem Erfolg des Ansatzes würde dies bedeuten, dass mit einer kostengünstigen Methode Ergebnisse für alle deutschen Unternehmen gewonnen werden können. Durch diese „quasi-Vollerhebung“ würden sich viele weitere Anwendungsmöglichkeiten für ein Forschungsinstitut eröffnen. Die Aufgabenteilung in diesem Projekt gestaltet sich wie folgt: Das Institut der deutschen Wirtschaft und die IW Consult liefern die originären Informationen der Unternehmen und übernehmen die Quantifizierung der Ergebnisse. DATAlovers bringt als originäre Daten die Texte der Internetseiten aller deutschen Unternehmen mit ein, trainiert mit der gesamten Datenmenge einen Algorithmus und bestimmt die Prognosen des Algorithmus. Allgemein stellt die beschriebene Aufgabe ein Klassifizierungsproblem dar: Mit Hilfe einer großen Datenmenge soll für jedes deutsche Unternehmen entschieden werden, ob es zu einer spezifischen Gruppe gehört oder nicht. Für derartige Fragestellungen bietet sich die Verwendung von Machine Learning Methoden an. Da die Zielgrößen (die jeweiligen Gruppen) bekannt sind, ist die Klasse des überwachten maschinellen Lernens (im Gegensatz zum unüberwachten maschinellen Lernen) anzuwenden. Hierzu gehören beispielsweise die Methoden Logistic Regression, Random Forest, Support Vector Machine oder Decision Tree (vgl. ausführlicher dazu Brownlee, 2016; Provost/Fawcett, 2013). Diese Ansätze werden vermehrt in der aktuellen Forschung und in der Statistik eingesetzt. Beispielsweise werden die Methoden von Feuerhake/Dumpert (2016) bei der Klassifizierung von Unternehmen in die deutsche Handwerksstatistik verwendet. Dumpert et al. (2016) verwenden diese Ansätze, um Unternehmen in den sogenannten Dritten Unternehmenssektor einzusortieren, bei Finke et al. (2017) erfolgt eine Zuordnung der Müttereigenschaft bei Frauen und Dumpert/Beck (2017) verwenden diese Methoden zur Klassifikation der Staatsangehörigkeit bei Personen. Des Weiteren werden aktuell Machine Learning Algorithmen verwendet, um Datensätze miteinander zu verknüpfen (z. B. Schild et. al., 2017). Damit lässt sich dieses Projekt, von der Methode her, den aktuellen Ansätzen in der amtlichen Statistik zuordnen.
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:352018&r=ger
  3. By: Ronald Schettkat
    Abstract: Keynes' General Theory (GT) ist in zweierlei Hinsicht umfassender als das (neo-) klassische Modell - (1) sie schließt das Vollbeschäftigungsgleichgewicht als Sonderfall ein und (2) sie basiert auf realistischem mikroökonomischem Verhalten, dessen sozial isolierter, den Eigennutz maximierender homo oeconomicus der neoklassischen Ökonomie allenfalls ein ganz spezieller Fall ist. Keynes' Mikro basiert auf verhaltensökonomischen Grundlagen, die durch die Neurowissenschaften und die Experimente der Behavioral Economics eindrucksvoll bestätigt werden.
    Date: 2018–10
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:bwu:schdps:sdp18008&r=ger
  4. By: Fabian Sakowski
    Abstract: Mit der New Economic Geography (NEG) kann die Verteilung von Unternehmen und Arbeitskräften auf Regionen modellhaft diskutiert werden. In diesem Beitrag wird untersucht, welche räumlichen Verteilungen der mobilen Arbeitskräfte und Unternehmen in einem NEG-Modellansatz resultieren, wenn die Größe einer Region und damit der ihr zur Verfügung stehende Boden, die zu überwindende Distanz für den Gütertransport innerhalb der Regionen, sowie Bodennutzungskonkurrenzen zwischen Wohnen, Industrie und Landwirtschaft berücksichtigt werden. Auch wird der Frage nachgegangen, welche Wohlfahrtswirkungen hierbei resultieren.
    Keywords: Bodenaufteilung, Bodennutzung, Neue Ökonomische Geographie, intraregionale Transportkosten
    Date: 2018–10
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:pot:psrawi:07&r=ger
  5. By: Doris Hanzl-Weiss (The Vienna Institute for International Economic Studies, wiiw); Mario Holzner (The Vienna Institute for International Economic Studies, wiiw); Roman Römisch (The Vienna Institute for International Economic Studies, wiiw)
    Abstract: The English version can be found here. Die Wirtschaften von Wien und Bratislava haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr unterschiedlich entwickelt. Die Bevölkerung Wiens ist um etwa 20% angestiegen, jene von Bratislava hat dagegen stagniert. Nimmt man allerdings das BIP pro Kopf zu Kaufkraftparitäten als Maß, so hat das Durchschnittseinkommen in Bratislava jenes in Wien bereits überholt und liegt nun unter den Top-10 führenden Regionen in Europa. Massive Investitionen, besonders im Automobilsektor, haben dazu beigetragen, dass in Bratislava Vollbeschäftigung herrscht. Wien, eine der lebenswertesten Städte der Welt, zieht immer noch Zuwanderung an; die Arbeitsmarktsituation ist weniger günstig. Die Transportinfrastruktur zwischen den beiden Städten hat sich nur in jüngster Zeit verbessert. Es gibt jedoch durchaus noch Potential zu einer erheblichen Reduktion der Reisezeit. Eine Zusammenarbeit auf regionaler Ebene besteht schon seit geraumer Zeit. Diese sollte aber verbessert werden, um gemeinsam künftige Herausforderungen zu bewältigen. Die bisherige Emigration, vorwiegend junger Personen, aus der Slowakei wird dort in den nächsten Jahrzehnten zu einer starken Überalterung führen; die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter wird bis zum Ende des Jahrhunderts voraussichtlich um beinahe ein Drittel zurückgehen; jene in Österreich wird voraussichtlich stagnieren. Ein echter gemeinsamer Arbeitsmarkt der beiden Städte könnte daher für beide vorteilhaft sein, die Arbeitskräfteknappheit in Bratislava senken und das Problem der Jugendarbeitslosigkeit in Wien reduzieren. Wirtschaftspolitische Empfehlungen gehen daher in die Richtung einer deutlichen Verbesserung des öffentlichen Transports; Entwicklung einer gemeinsamen Planung von Ausbildung und Pendlerunterstützung, um zu einem Lohnausgleich beizutragen. Der Prozess der Digitalisierung und Robotisierung stellt eine zweite große Herausforderung dar. Politikempfehlungen dazu umfassen Kooperationsprojekte im Bereich Innovation; die Koordination einer innovationsorientierten öffentlichen Beschaffung und die Verbesserung der Transportinfrastruktur, die die Region mit dem Rest der Welt verbindet, um so für die Zukunft von günstigeren Skaleneffekten zu profitieren.
    Keywords: Bratislava, Wien, städtische Entwicklung, regionale Arbeitsmärkte, Bildung, F&E, demographische Trends, Lohnunterschiede, technologischer Wandel
    JEL: O18 R23 I23 J11 J31 O33
    Date: 2018–10
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:wii:pnotes:pn:25&r=ger
  6. By: Koppel, Oliver; Puls, Thomas; Röben, Enno
    Abstract: Megatrends wie die zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs und das autonome Fahren führen zu einem gravierenden Strukturwandel im Fahrzeugbau. Die vorliegende Studie analysiert, wie gut die deutschen KFZ-Unternehmen auf diesen Strukturwandel vorbereitet sind. Hierzu werden die Patentanmeldungen der deutschen Hersteller, Zulieferer und Entwicklungsdienstleister des aktuellsten verfügbaren Jahres analysiert und folgende Fragen beantwortet: Welcher Anteil aller deutschen Patentanmeldungen entfällt aktuell auf den KFZ-Bereich? Leisten dabei Hersteller oder Zulieferer einen höheren Beitrag zum Innovationsgeschehen? In welchen Technologiebereichen sind die deutschen KFZ-Unternehmen mit Bezug auf die Internationale Patentklassifikation (IPC) besonders forschungsaktiv und welche Bedeutung nimmt dabei der konventionelle Antriebsstrang ein, der durch den Strukturwandel an relativer Bedeutung verlieren wird? Die Ergebnisse beziehen sich auf die Patentanmeldungen des aktuellsten verfügbaren Jahres und zeigen, dass die deutschen KFZ-Unternehmen bereits heute viel besser und zukunftssicherer aufgestellt sind, als von der öffentlichen Meinung kolportiert wird. [...]
    JEL: L62 O30 C81
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:342018&r=ger
  7. By: Kochskämper, Susanna
    Abstract: Die Bundesregierung hat angekündigt, die Bedingungen in der Pflege weiter verbessern zu wollen. Allerdings hat der Bund keineswegs die alleinige Gestaltungshoheit im Bereich der Pflege. Insbesondere das Angebot an Pflegeheimplätzen und an ambulanter Pflege vor Ort wird maßgeblich durch das Handeln anderer staatlicher Ebenen beeinflusst. Länder und Kommunen haben grundsätzlich heute schon die Möglichkeit, einiges für die Situation in der Altenpflege zu tun und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dass deutschlandweit mit steigenden Pflegefallzahlen allein aufgrund des demografischen Wandels gerechnet werden muss, zeigt eine Simulation. Bei unverändertem Gesundheitszustand nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2035 auf über vier Millionen zu. Selbst wenn sich die Pflegebedürftigkeit mit zunehmender Lebenserwartung in höhere Lebensalter verschiebt, müsste noch mit knapp 3,9 Millionen Pflegebedürftigen gerechnet werden. Insgesamt sind diese Ergebnisse eher als Untergrenze zu interpretieren, da hier die aktuellen Entwicklungen, die sich durch die Einführung der Pflegegrade ergeben, noch nicht eingerechnet sind. Die Simulationsrechnungen verdeutlichen zudem, dass eine wirkliche Entspannung der Lage in keinem Bundesland zu erwarten ist, alle Bundesländer müssen sich auf einen Zuwachs der Zahl der Pflegebedürftigen einstellen. Allerdings sind die Bundesländer unter anderem aufgrund ihrer spezifischen Bevölkerungsentwicklung unterschiedlich stark betroffen: Während der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung im wachsenden Berlin mit 3,5 Prozent konstant bleibt, steigt er in allen anderen Ländern weiter. Dieser Anstieg ist aber wiederum in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit 2 Prozentpunkten beziehungsweise Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen mit sogar über 2 Prozentpunkten zwi-schen 2015 und 2035 vergleichsweise am stärksten. Für diese ostdeutschen Bundesländer liegt der Anteil der Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung in 2035 mit 7,3 Prozent (Mecklenburg-Vorpommern) beziehungsweise 6,8 Prozent (Brandenburg und Thüringen) und 6,7 Prozent (Sachsen-Anhalt) deutschlandweit am höchsten - in Hamburg (3,8 Prozent), Bayern (3,9 Prozent) und Baden-Württemberg (4,3 Prozent) hingegen am niedrigsten. Deshalb ist schon heute darüber nachzudenken, wie dieser Anstieg an Pflegefallzahlen bewältigt werden kann. In der Pflicht sind dabei neben dem Bund auch die Bundesländer zusammen mit ihren Kommunen, um den jeweiligen regionalen Herausforderungen in diesem Bereich zu begegnen.
    JEL: H75 I18 J11
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:332018&r=ger

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