nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2018‒05‒28
seven papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Kann Karl Marx die Finanzkrise 2007/08 erklären? Eine Einordnung seiner Geld- und Kredittheorie By Neuberger, Doris
  2. Chinesische Investoren in Deutschland in 2017 sehr aktiv By Rusche, Christian
  3. Online-Meeting statt Dienstreise: Unternehmen könnten 8,3 Mrd. Euro sparen By Engels, Barbara
  4. Die wirtschaftlichen Folgen der Automatisierung By Prettner, Klaus; Geiger, Niels; Schwarzer, Johannes
  5. Steigende Ausgaben für die Entgeltfortzahlung By Pimpertz, Jochen
  6. Arbeitsplätze und Beschäftigungswirkungen im und durch das System der Privaten Krankenversicherung (PKV): Kommentierter Literatur-Review unter besonderer Berücksichtigung von Transformationsmodellen zur Bürgerversicherung By Schulze Ehring, Frank
  7. Versorgungssicherheit mit Strom: Empirische Evidenz auf Basis der Inferred-Valuation-Methode By Frondel, Manuel; Sommer, Stephan; Tomberg, Lukas

  1. By: Neuberger, Doris
    Abstract: Der ökonomische Mainstream steht seit Ausbruch der Finanzkrise 2007/08 vermehrt unter Kritik, hatten doch nur wenige Fachwissenschaftler die Krise vorhergesehen. In der entstandenen Debatte über Ausrichtung und Methoden in der Volkswirtschaftslehre wird auch eine Rückbesinnung auf nationalökonomische Klassiker gefordert, die der Mainstream aus den Lehrbüchern weitgehend getilgt hat. Hätte Karl Marx eine bessere Prognose zur Finanzkrise gestellt? Seine Geld- und Kredittheorie erschließt sich insbesondere aus der Lektüre des dritten Bandes des "Kapital", den Ökonomischen Manuskripten dazu (1863-1865) und den Londoner Heften (1850-1853). Der vorliegende Beitrag rekonstruiert diese aus dem Blickwinkel der herrschenden Ökonomik. In Aspekten wie Wesen und Erscheinungsformen des Geldes, Endogenität und Neutralität des Geldes, Rolle von Krediten, Zinsen und Krisen zeigt sich, dass Marx insbesondere durch seine Analysen zum Kreditgeld die Finanzkrise besser erklären kann als der ökonomische Mainstream. Es handelt sich dabei um eine Krise der Überakkumulation von Geldkapital, die weder einzigartig noch auf das Versagen einzelner Marktakteure zurückzuführen ist. Solche Krisen entstehen unweigerlich aus einem fundamentalen Widerspruch des kapitalistischen Wirtschaftssystems, wonach das endogene Kreditgeld zugleich Triebfeder der Produktion aber auch der Überproduktion und Überspekulation ist.
    Keywords: Finanzkrise,Geldfunktionen,Geldkapital,Kreditgeld,Verbriefung,Kapitalismus,financial crisis,money functions,money capital,credit money,securitization,capitalism
    JEL: B14 E1 E4 E5 G01
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:roswps:155&r=ger
  2. By: Rusche, Christian
    Abstract: Trotz strengerer Regeln der chinesischen Regierung bei Auslandsinvestitionen und einer Verschärfung der Außenwirtschaftsverordnung in der Bundesrepublik waren die Aktivitäten chinesischer Investoren in Deutschland auch 2017 weiter auf einem hohen Niveau.
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:n92018&r=ger
  3. By: Engels, Barbara
    Abstract: Digitale Technologien wie Videokonferenzen helfen, Distanzen zu überbrücken und schneller zu kommunizieren. Würden mehr Unternehmen diese einsetzen, um Dienstreisen zu ersetzen, könnte die deutsche Wirtschaft 8,3 Milliarden Euro im Jahr einsparen - zumindest in der Theorie.
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:n72018&r=ger
  4. By: Prettner, Klaus; Geiger, Niels; Schwarzer, Johannes
    Abstract: Der technologische Wandel der letzten 200 Jahre ermöglichte es den heutigen Industrieländern, ein historisch einzigartiges Wohlstandsniveau zu erreichen. Nichtsdestotrotz haben technologische Veränderungen zu jeder Zeit Befürchtungen dahingehend ausgelöst, dass sie zu hoher Arbeitslosigkeit und zur Verarmung ganzer Bevölkerungsschichten führen könnten. Aus zwei Gründen ist dies bisher nicht geschehen: Erstens lösten die technologischen Entwicklungen ein starkes Wirtschaftswachstum aus, wodurch sich die Nachfrage so stark erhöhte, dass trotz der gestiegenen Arbeitsproduktivität durch technologischen Fortschritt das Arbeitsvolumen in den jeweiligen Tätigkeitsbereichen nicht in gleichem Maße abnahm. Zweitens kam es zu einem tiefgreifenden Strukturwandel, durch den das Schrumpfen des Beschäftigungsanteils mancher Sektoren (zuerst vor allem der Landwirtschaft, später auch der Industrie) mit der Entstehung völlig neuer Tätigkeitsbereiche (vor allem im Bereich der personalintensiven Dienstleistungen) einherging. Durch den starken Anstieg der Anzahl der Arbeitskräfte im Dienstleistungssektor wurde der Wegfall an Arbeit in schrumpfenden Sektoren (über- )kompensiert. Nun stellt die aktuelle Welle der Automatisierung eine Form der technologischen Entwicklung dar, welche definitionsgemäß Arbeit für gewisse Aufgaben nicht nur teilweise, sondern vollständig ersetzt und somit obsolet werden lässt. Eine Erhöhung der Nachfrage nach automatisiert hergestellten Gütern oder Dienstleistungen kann somit zu keinen direkten positiven Beschäftigungseffekten führen. Wenngleich beschäftigungssteigernde indirekte Sekundäreffekte weiterhin wirksam sind, so sind die neuen Tätigkeitsbereiche, welche im Zuge der Automatisierung entstehen, oftmals weniger arbeitsintensiv als es die Dienstleistungen in der Vergangenheit waren. Dadurch fallen auch die indirekten Kompensationsmechanismen der negativen Beschäftigungseffekte der Automatisierung tendenziell schwächer aus. In diesem Beitrag gehen wir der Frage nach, wie sich die Automatisierung auf das Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung und die Ungleichheit auswirkt und zeigen mögliche Handlungsperspektiven für die Wirtschaftspolitik auf, um ungewünschten Auswirkungen vorzubeugen und entgegenzuwirken.
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hohdps:112018&r=ger
  5. By: Pimpertz, Jochen
    Abstract: Die Arbeitgeber wenden Jahr für Jahr mehr für die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall auf - in 2017 waren es schätzungsweise 53 Milliarden Euro. Ein gestiegener Krankenstand kann diesen Trend nur zum Teil erklären.
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkkur:n102018&r=ger
  6. By: Schulze Ehring, Frank
    Abstract: This paper offers a systematic literature review about jobs and related employment impacts in and by the system of private health insurance (Private Krankenversicherung, PKV). The available literature shows the varying evaluation of private health insurance’s relevance for labor policy depending on emphasis, perspective, methodology and delineation in use. The estimated employment impact of the private health insurance field as insurance carrier and as financier of health care services are complex. Therefore, the number of affected jobs of numerous transformation scenarios to a single-payer system which are discussed by political stakeholders would be substantial. Employment trade-offs in the private health insurance field as insurance carrier are explicitly regarded as unrealistic in current research literature. Neither the expansion of supplementary insurance business in the private health insurance nor employment creation in the statutory health insurance system seems expectable. Additionally, private health insurance companies might refuse to enter the single-payer system-market because of little prospect for success. That would parallel a “cold start” in an unknown and already fully occupied market. Employment impacts through a loss of funding for health care services could be compensated if the financing share of private patients doesn’t lead to a financial loss for health care service providers. In return, that would result in an increase of contribution rate by 1.5 contribution rate points as pointed out in the literature.
    Keywords: Arbeitsmarktpolitik; Arbeitsplätze; Bürgerversicherung; Private Krankenversicherung; Transformationsmodell; Beschäftigungswirkung
    JEL: I11 I13 I15 I18 J08 J21 J23
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:pra:mprapa:86506&r=ger
  7. By: Frondel, Manuel; Sommer, Stephan; Tomberg, Lukas
    Abstract: Dieser Beitrag untersucht auf Basis einer Befragung von mehr als 5.000 Haushaltsvorständen und eines randomisierten Entscheidungsexperiments die Zahlungsbereitschaft für die Versorgungssicherheit mit Strom. Alternativ zu der Frage nach der eigenen Zahlungsbereitschaft (Contingent-Valuation-Methode, CVM) wurden Teilnehmer nach ihrer Einschätzung der Zahlungsbereitschaft eines hypothetischen Haushalts gefragt. Dieser Ansatz wird Inferred-Valuation-Methode (IVM) genannt und wurde eingeführt, um die als Hypothetical Bias bezeichnete potentielle Überschätzung von hypothetischen Zahlungsbereitschaften zu vermeiden. Unsere Studie stellt einen empirischen Vergleich beider Methoden für das private Gut Stromversorgungssicherheit dar. Die empirischen Ergebnisse lassen Zweifel am Nutzen dieser Methode aufkommen: Entgegen den Erwartungen liegen die IVM-Resultate für Stromversorgungsicherheit im Mittel deutlich über den CVM-Ergebnissen.
    Keywords: Contingent Valuation Method,Hypothetical Bias
    JEL: D12 H41 Q41
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:rwimat:123&r=ger

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