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on German Papers |
Issue of 2018‒05‒14
twelve papers chosen by Roberto Cruccolini Ludwig-Maximilians Universität München |
By: | Winkler, Malte; Delzeit, Ruth |
Abstract: | Um zukünftige Klimaziele zu erreichen, Handlungswillen zu demonstrieren und so einen Teil der Glaubwürdigkeit beim Klimaschutz zurück zu gewinnen, muss Deutschland zügig konkrete klimapolitische Maßnahmen einleiten bzw. weiter entwickeln, fordern die Autoren Malte Winkler und Ruth Delzeit. Auf EU-Ebene sollte sich die Bundesregierung für eine sektorale Erweiterung des Europäischen Emissionshandelssystems (EU-EHS) sowie die Einführung von Emissionsgrenzwerten für den Straßengüterverkehr einsetzen. Wichtige Maßnahmen im Stromsektor umfassen einen unter Einbeziehung beteiligter Stakeholder-Gruppen partizipativ geplanten Ausstieg aus der Kohleverstromung mit konkretem Zieldatum und der Einhaltung eines Emissionsbudgets sowie eine Strategie für einen intelligenten Netzausbau. Im Verkehrssektor sollte eine konsistente Förderung bzw. Belastung unterschiedlicher Antriebstechnologien auf Basis des CO2-Ausstoßes etabliert werden; hierzu sollten auf nationaler Ebene vorhandene Instrumente wie Strom- und Energiesteuer an die aktuellen Entwicklungen angepasst werden; auch die Maut sollte sich an den tatsächlich freigesetzten Emissionen unterschiedlicher Fahrzeugtypen orientieren. Im Wärmebereich sollten die Sanierung von Bestandsbauten sowie der Ausbau von Wärmenetzen stärker gefördert werden. Eine einheitliche CO2-Bepreisung von Heizöl und Strom würde den Einsatz von Wärmepumpen wettbewerbsfähiger machen. Sektorkopplung sowie die deutliche Stärkung des EU-EHS als System zur einheitlichen Bepreisung von Treibhausgasemissionen sollten zentrale Aspekte einer ambitionierten deutschen Klimapolitik sein. |
Keywords: | Klimapolitik,Klimaziel,Bundesregierung,Kohleausstieg,E-Mobilität |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:113&r=ger |
By: | Boss, Alfred |
Abstract: | Der Autor fordert, dass der Beitragssatz in der Arbeitslosenversicherung umgehend von 3 auf 2,5 Prozent gesenkt werden sollte und betont dabei die positiven Folgen für die Beschäftigung. Er zeigt, dass der Budgetsaldo der Bundesagentur für Arbeit in den vergangenen fünf Jahren deutlich höher als in den Haushaltsplänen veranschlagt war. Die Prognosefehler bei den Ausgaben waren wesentlich größer als die bei den Einnahmen. Dabei ist der Überschuss zu einem großen Teil struktureller Art und nicht konjunkturbedingt. Zudem entstehen durch die steigende Rücklagenbildung weitere Kosten, da die Verzinsung der Rücklagen der Bundesagentur für Arbeit (Ende 2017: 17,2 Mrd. Euro) im Jahr 2018 wohl nur 0 Prozent betragen wird. Der Autor sieht vor diesem Hintergrund die geplante Senkung des Beitragssatzes um 0,3 Prozentpunkte ab Anfang 2019 als zu spät und zu gering an. |
Keywords: | Arbeitslosenversicherung,Beitragssatzsenkung,Budgetüberschuss,Sozialversicherung |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:114&r=ger |
By: | Holtemöller, Oliver; Lindner, Axel |
Abstract: | In diesem Beitrag wird die wirtschaftliche Entwicklung Sachsen-Anhalts seit 1990 im Kontext des ostdeutschen Transformationsprozesses von einer Zentralverwaltungswirtschaft zu einer Marktwirtschaft beschrieben. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Sachsen-Anhalts hat in den frühen 1990er Jahren zunächst schnell gegenüber Westdeutschland aufgeholt, vor allem weil der Kapitalstock modernisiert und erweitert worden ist. Seit einiger Zeit stagniert der Aufholprozess jedoch, und das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen liegt etwa 20% unter dem westdeutschen Niveau. Die wirtschaftspolitische Herausforderung besteht darin, den Aufholprozess durch die Förderung von Forschung und Innovation und durch bessere Qualifizierung der Erwerbstätigen weiter voranzubringen. |
Keywords: | Konvergenz,Ostdeutschland,Transformation,Wirtschaftswachstum,convergence,East Germany,transition,economic growth |
JEL: | J11 O11 O47 P23 R11 |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwhdps:62018&r=ger |
By: | Brachert, Matthias; Buch, Claudia M.; Dettmann, Eva; Heimpold, Gerhard; Titze, Mirko; Weyh, Antje |
Abstract: | Investitionszuschüsse im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur' (GRW) haben eine hohe Bedeutung im Rahmen der Wirtschaftsförderung des Landes Sachsen-Anhalt. Die Ziele der GRW-Förderung in Sachsen-Anhalt umfassen den Aufbau einer breitgefächerten, modernen Wirtschaftsstruktur, die Modernisierung und Erneuerung des Kapitalstocks, die Steigerung der Arbeitsproduktivität und die Schaffung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze. Die vorliegenden drei Expertisen evaluieren diese Förderung mit Blick auf die GRW-Landesregeln, den Zusammenhang zwischen den wirtschaftspolitischen Maßnahmen und deren Wirkung sowie die Beschäftigungseffekte als einen Schwerpunkt der gewerblichen Förderung. - Inhaltsverzeichnis: - 1) Möglichkeiten einer wissenschaftlichen Evaluation der gewerblichen Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Sachsen-Anhalt (Claudia M. Buch, Eva Dettmann, Gerhard Heimpold, Mirko Titze) - 2) Beurteilung der Förderregeln im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Sachsen-Anhalt Ergebnisse einer Literaturauswertung und theoretischer Überlegungen (Eva Dettmann, Mirko Titze) - 3) Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation der gewerblichen Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Sachsen-Anhalt Beschäftigungseffekte der gewerblichen Förderung im Rahmen der GRW in Sachsen-Anhalt (Matthias Brachert, Eva Dettmann, Mirko Titze, Antje Weyh). |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwhonl:22018&r=ger |
By: | Schmidt, Thomas; Schneider, Felicitas; Claupein, Erika |
Abstract: | Das Marktforschungsunternehmen GfK SE erfasste von Juli 2016 bis Juni 2017 erstmals im Rahmen einer repräsentativen Tagebuchstudie systematisch die Lebensmittelabfälle in deutschen Privathaushalten. Fast 7.000 Haushalte wurden über einen Zeitraum von je 14 Tagen über ihren Umgang mit Lebensmitteln und Lebensmittelabfällen (LMA) befragt. Die Studie unterschied sowohl vermeidbare als auch unvermeidbare Lebensmittelabfälle und Speisereste. Grundsätzlich liefert die GfK-Studie viele neue Erkenntnisse über den Umgang mit Lebensmittelabfällen in privaten Haushalten in Deutschland und ist eine gute Grundlage für die Entwicklung neuer politischer Handlungsoptionen zur Verminderung dieser Abfälle. Insbesondere die Art und Zusammensetzung der entsorgten Lebensmittel gibt detaillierte Hinweise auf zentrale Probleme, z. B. sind 16 % der vermeidbaren LMA 'Gekochtes/Zubereitetes' (mit einem sehr hohen Energieinput). Zum Teil werden bekannte Wegwerfgründe in ihrer Bedeutsamkeit zur Bearbeitung des Themas neu eingeordnet, wie beispielsweise das Ergebnis zum Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): Nur 5,8 % der Befragten geben dies als Wegwerfgrund an. Insgesamt werden 57,6 % der Lebensmittel wegen 'Haltbarkeitsproblemen' weggeworfen, 36,6 % davon waren verdorben. [...] |
Keywords: | Lebensmittelabfälle,Haushalte,repräsentative Erhebung,Tagebucherhebung,Vermeidung,Deutschland,food losses and waste,household,representative survey,diary survey,prevention,Germany |
JEL: | D12 |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:92&r=ger |
By: | Tietz, Andreas |
Abstract: | Der Bericht analysiert die Inanspruchnahme von Freiflächen, insbesondere Landwirtschaftsfläche, durch Photovoltaik-Anlagen, die im Rahmen des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG 2017) eine Förderberechtigung erhielten. Die Analyse beruht auf Einzeldaten der in neun Ausschreibungsrunden 2015 bis 2017 bezuschlagten Gebote sowie aller bis November 2017 in Betrieb genommenen Anlagen. Aus den drei Ausschreibungen 2017 resultiert eine voraussichtliche Inanspruchnahme von 939 ha Freifläche durch die geplanten Anlagen. Davon entfallen vermutlich etwa 364 ha auf Landwirt-schaftsfläche, ähnlich viel wie in den Vorjahren. Die Daten der in Betrieb genommenen Anlagen lassen eine Abschätzung darüber, wieviel Landwirtschaftsfläche durch die realisierten Vorhaben tatsächlich in Anspruch genommen wurde, nicht zu. Um ein Monitoring der Flächeninanspruch-nahme zu ermöglichen, wird eine verbesserte Datenaufbereitung und Plausibilitätsprüfung der gemeldeten Daten empfohlen. |
Keywords: | Erneuerbare Energien,Photovoltaik,Flächeninanspruchnahme,Deutschland,renewable energies,photovoltaics,land take,Germany |
JEL: | O13 Q42 R14 |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:93&r=ger |
By: | Berninger, M.; Müller, F. |
Abstract: | Der Beitrag untersucht mittels einer Ereignisstudie meldepflichtige Eigengeschäfte weiblicher und männlicher Führungskräfte in Deutschland für die Jahre 2007 bis 2016. Es wird gezeigt, dass der Kapitalmarkt auf Wertpapierkäufe männlicher Führungskräfte unmittelbar signifikant positiv reagiert, während die abnormalen Renditen bei Käufen weiblicher Führungskräfte kurzfristig deutlich geringer und weitgehend insignifikant ausfallen. Auf längere Frist sind die Kursreaktionen bei Wertpapierkäufen von Frauen allerdings deutlich höher als bei diejenigen denjenigen bei von Männern. Dies deutet darauf hin, dass durch den Kapitalmarkt Directors‘ Dealings von Frauen allgemein unterschätzt werden |
Date: | 2018–05 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:92475&r=ger |
By: | Katja Rietzler; Dieter Teichmann; Achim Truger |
Abstract: | Nach der IMK-Steuerschätzung steigen die Steuereinnahmen bis 2022 anhaltend kräftig mit jährlichen Zuwachsraten über 4 %. Das Steueraufkommen beträgt 912,8 Mrd. Euro im Jahr 2022, also 23,2 Mrd. Euro mehr als der Arbeitskreis "Steuerschätzungen" im November 2017 prognostiziert hat. Diese günstige Prognose unterliegt angesichts der Gefahr eines globalen Handelskrieges jedoch deutlichen Abwärtsrisiken. Vor diesem Hintergrund untersucht das IMK die Umsetzbarkeit der prioritären Maßnahmen des Koalitionsvertrags im Umfang von knapp 46 Mrd. Euro. Es zeigt sich, dass sie auch im Falle einer mittelschweren Konjunkturabschwächung nahezu uneingeschränkt realisiert werden könnten, ohne die Schuldenbremse zu verletzen. Hielte man hingegen an der "schwarzen Null" fest, so müssten die prioritären Maßnahmen fast vollständig gestrichen werden oder man müsste anderweitig kürzen. Anstelle einer langfristigen Strategie, die wichtige Maßnahmen dauerhaft gewährleistet, verfolgt die Bundesregierung mit ihrer Politik der "schwarzen Null" eine prozyklische Finanzpolitik nach Kassenlage, die bereits bei einer mäßigen Konjunkturabschwächung infrage gestellt wird. |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:138-2018&r=ger |
By: | Pimpertz, Jochen |
Abstract: | Die personelle Ausstattung der Kranken- und Altenpflege beschäftigt nicht nur die mediale Berichterstattung, auch der Ausschuss für Gesundheit des Deutschen Bundestags hat sich am 18.4.2018 mit den Anträgen der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Beseitigung des beklagten Pflegepersonalmangels beschäftigt. Aufgrund einer zunehmenden Arbeitsverdichtung wird unter anderem für die Krankenpflege in der akut-stationären Versorgung gefordert, verbindliche Personalbemessungsinstrumente mit dem Ziel einzuführen, das Pflegepersonal aufzustocken. Höhere Personalaufwendungen sollen über separate Budgets jenseits diagnosebezogener Fallpauschalen (DRGs) finanziert werden, auf die nach dem Willen der Partei DIE LINKE gänzlich verzichtet werden sollte. Tatsächlich kann das Bild einer zunehmenden Arbeitsverdichtung für die stationäre Krankenpflege statistisch nachvollzogen, aber nicht ursächlich auf die Einführung der DRGs zurückgeführt werden. Für den Fall, dass eine personelle Aufstockung der Krankenpflege aus medizinischen oder pflegewissenschaftlichen Gründen erforderlich wird, spricht das aber nicht zwingend gegen DRGs. Denn die bieten unabhängig von der für notwendig erachteten Personalbemessung notwendige Anreize für die wirtschaftliche Organisation der stationären Versorgung. Sollte der Gesetzgeber eine verbindliche Personalbemessung vorschreiben, besteht die Aufgabe deshalb vielmehr darin, diese in das DRG-System einzupflegen. Für den Bereich der Altenpflege wird eine Umwidmung des Pflegevorsorgefonds gefordert, dessen Mittel alternativ für den Aufbau weiterer personeller Kapazitäten eingesetzt werden sollen. Tatsächlich glättet der Pflegevorsorgefonds den im demografischen Wandel zu erwartenden Anstieg des Beitragssatzes über einen Zeitraum bis 2050. Es geht also darum, die durch die Bevölkerungsalterung entstehenden Lasten gerechter zwischen den Generationen zu verteilen. Mit der Auflösung dieses Fonds und der gleichzeitigen Erhöhung der umlagefinanzierten Leistungsversprechen würde die im Umlageverfahren ohnehin angelegte intergenerative Lastverschiebung auf die Mitglieder jüngerer Kohorten stattdessen noch verstärkt. Darüber hinaus fordert die Fraktion DIE LINKE, auf den Anspruch auf Entlohnung von Unternehmerrisiken im Zuge der Entgelte für stationäre Pflegeeinrichtungen zu verzichten. Der vermeintliche Widerspruch zwischen privat- und sozialwirtschaftlichen Interessen führt in die Irre. Denn erst die überdurchschnittliche Wachstumsdynamik privater Angebote hat in den vergangenen Jahren ermöglicht, den steigenden Pflegebedarf zu decken. Angesichts einer weiterhin demografisch bedingt steigenden Nachfrage wird diese Wachstumsdynamik auch künftig vonnöten sein. Dafür ist eine Entlohnung des unternehmerischen Risikos in der stationären Pflege ein dringend benötigter Anreiz. Nur wenn das persönliche und finanzielle Engagement selbständiger Unternehmer eine Entlohnung und Verzinsung verspricht, die gegenüber einer Festanstellung als Heimleitung oder einer Investitionen in alternative Anlagen hinreichend attraktiv erscheint, darf auch künftig mit privaten Investitionen in die dringend benötigte Pflege-Infrastruktur gerechnet werden. |
JEL: | I18 J11 |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:122018&r=ger |
By: | Renke Schmacker |
Abstract: | Hoher Zuckerkonsum wird mit Adipositas, Diabetes Typ II und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Viele Menschen leiden an diesen Krankheiten, die hohe Kosten für die Gesundheitssysteme verursachen. Daher wird immer häufiger die Forderung nach einer Zuckersteuer laut, auch in Deutschland. Einige Länder haben bereits eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke eingeführt und daraus lassen sich einige Lehren ziehen. Der Konsum der besteuerten Getränke ging in den betroffenen Ländern merklich zurück, jedoch wurde teilweise auf andere ungesunde Produkte ausgewichen – sogenannte Substitutionseffekte. Die Tatsache, dass eine solche Steuer niedrige Einkommen proportional stärker belastet als hohe, wiegt weniger schwer, wenn man progressive Gesundheitseffekte berücksichtigt. Insgesamt scheint eine proportionale Steuer auf den Zuckergehalt gut geeignet, da sie den Produzenten Anreize gibt, den Zuckergehalt in ihren Produkten zu reduzieren. |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:10de&r=ger |
By: | Banse, Martin; Freund, Florian |
Abstract: | Das Vereinigte Königreich (VK) stellt einen bedeutsamen Abnehmer für deutsche Agrarprodukte dar. Dies wird auch durch die hohen deutschen Nettoagrarexporte von 3,1 Mrd. € in 2016 deutlich. Damit ist das VK der Handelspartner, mit welchem Deutschland den mit Abstand größten Agrarhandelsüberschuss aufweist. Allein diese Fakten verdeutlichen bereits, dass die mit einem Brexit verbundene Einführung von wie auch immer gearteten Handelsbarrieren einen potenziell starken Einfluss auf die deutschen Agrarmärkte haben kann. In der folgenden Analyse werden mit einem 'weichen' und einem 'harten' Brexit zwei Szenarien mit unterschiedlich stark ausgeprägten Handelshemmnissen untersucht. Das 'weiche' Brexit Szenario beinhaltet ein tiefgreifendes Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem VK, während das 'harte' Brexit Szenario mit der Einführung von MFN Zöllen eine stärker protektionistische Politik unterstellt. Die Modellergebnisse zeigen, dass bei einem 'weichen' Brexit mit einem Rückgang der deutschen Agrarproduktion in Höhe von 400 Mio. € zu rechnen ist. Dieser wertmäßige Rückgang würde bei einem 'harten' Brexit dreimal höher ausfallen. |
Keywords: | Brexit,Agrarhandel,WTO,Freihandelsabkommen,agri-food trade,WTO,free trade agreement |
JEL: | F13 F17 Q17 |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:95&r=ger |
By: | Quitzau, Jörn; Tontara, Niklas; Vöpel, Henning; Jahn, Malte; Otto, Alkis Henri; Wolf, André |
Abstract: | [Einleitung] Die Welt erlebt momentan einen Konjunkturboom. Alle großen Wirtschaftsräume - die USA, Europa, Japan und China - können sich über kräftiges Wirtschaftswachstum freuen. Doch abseits der erfreulichen Momentaufnahme zeigt sich, dass sich die Welt derzeit tiefgreifend wandelt und sich auch in den kommenden Jahren weiter deutlich verändern wird. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld ist deshalb auf mittlere und längere Sicht voller Ungewissheiten: Beginnt ein neues Zeitalter der wirtschaftlichen Abschottung? Welche Effekte haben die demografischen Umbrüche? Wie groß ist der Einfluss des Klimawandels und der daraus resultierenden umweltpolitischen Maßnahmen? Was sind die Folgen des digitalen Wandels für die Wirtschaft allgemein und ganz konkret für den Güterhandel? Diese Fragen betreffen große Teile der Wirtschaft und Gesellschaft. Die Schifffahrtsbranche ist von vielen dieser Zukunftsfragen direkt oder zumindest indirekt betroffen. Dabei stellen die ungewöhnlich stark ausgeprägten Ungewissheiten für den Schifffahrtssektor eine besondere Herausforderung dar, denn seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise befindet sich die Schifffahrt in einem Konsolidierungsprozess und die bestehenden Überkapazitäten sind noch nicht abgebaut. Mit dieser Publikation möchten wir keine Prognose über die konkrete Entwicklung des Schifffahrtsmarktes abgeben. Wir möchten aber versuchen, den wirtschaftlichen Rahmen zu skizzieren, innerhalb dessen die Branche künftig Entscheidungen treffen muss. Dabei legen wir einen Schwerpunkt auf den digitalen Wandel. Unsere Analyse zeigt: Das Umfeld für die Schifffahrt in den kommenden Jahren wird sehr herausfordernd bleiben. |
Date: | 2018 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hwwist:25&r=ger |