nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2018‒02‒12
fifteen papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Potential und Risiken der Kapitalmarktunion für die Wirtschaft Europas und Österreichs By Andreas Breitenfellner; Helene Schuberth
  2. Nationale Politik zur Förderung internationaler F&E-Kooperation am Beispiel InterSpiN By Dohse, Dirk; Vehrke, Julian
  3. EU-Energieeffizienzpolitik: Wie eine kostengünstigere Dekarbonisierung gelingen könnte By Tischler, Benjamin
  4. Martin Luthers Wirtschaftsethik: Aufbruch zum Europäischen Sonderweg? By Engel, Gerhard
  5. Herausforderungen und Erfolgsfaktoren bei der Einführung Cloud-basierter Unternehmenssoftware: Erfahrungen aus der Praxis By Dobat, Thomas; Hertel, Stefanie; Renninger, Wolfgang
  6. Die Einstandspflicht der Bundesrepublik Deutschland für die Deutsche Bundesbank und die Europäische Zentralbank By Siekmann, Helmut
  7. Die Reformvorschläge der EU-Kommission zur Europäischen Währungsunion: Ein kritischer Blick auf das "Nikolauspaket" By Hüther, Michael; Matthes, Jürgen
  8. Trotz voller Kassen: Nicht jedes Wahlversprechen im nächsten Koalitionsvertrag umsetzen! By Boysen-Hogrefe, Jens
  9. IW-Vertrauensindex 2017: Vertrauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im europäischen Vergleich By Enste, Dominik; Grunewald, Mara
  10. Die Relevanz von nicht-tarifären Maßnahmen für den Außenhandel By Julia Grübler; Robert Stehrer
  11. Warum Lehrkräfte sozial ungleich bewerten: Ein Plädoyer für die Etablierung tertiärer Herkunftseffekte im werterwartungstheoretischen Standardmodell der Bildungsforschung By Helbig, Marcel; Morar, Tatiana
  12. Effekte der US-Präsidentschaft Trump – Neuer Protektionismus By Gabriel Felbermayr; Marina Steininger
  13. Wachstumsnarrative: Eine geschichtsphilosophische Einordnung ökonomischer und nicht-ökonomischer Progressionsnarrative in ihren differentiellen zeitstrukturellen Entwurfsschemata By Priddat, Birger P.
  14. Sport und gesunde Ernährung in jungen Jahren zahlen sich aus: Gesundheitsbewusstes Verhalten und Karriereeinstieg By Geis, Wido
  15. Präferenzen, Netzwerke und Status: Komplexe Einbettung von Märkten By Kabalak, Alihan; Priddat, Birger P.

  1. By: Andreas Breitenfellner; Helene Schuberth
    Abstract: Die für 2019 geplante europäische Kapitalmarktunion zielt auf eine vertiefte Integration der Kapitalmärkte der EU-Mitgliedsländer ab. Sie knüpft sowohl am Binnenmarkt als auch an der im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise geschaffene Bankenunion an. Als Argumente für die Kapitalmarktunion werden die Fragmentierung der nationalen Kapitalmärkte, die starke Bankenabhängigkeit der europäischen Wirtschaften sowie die krisenbedingte Investitionslücke ins Spiel gebracht. Demnach soll die Kapitalmarktunion für erleichterten Finanzierungszugang v.a. für kleinere und mittlere Betriebe (KMUs) und für eine grenzüberschreitende Teilung von Risiken sorgen; letztlich bedeute dies mehr Wachstum und Finanzmarktstabilität. Die vielfältigen angepeilten Maßnahmen reichen von Prospektrichtlinien, über die Schaffung eines Marktes für Wertpapierverbriefung bis etwa zur Erleichterung von Crowd Funding. Kritiker zweifeln an den positiven Effekten der Kapitalmarktunion: Statt für Stabilität zu sorgen verschärfe sie jene Risiken, die bereits in der Finanzkrise schlagend wurden und ignoriere die Notwendigkeit vermehrter Finanzmarktregulierung, etwa im Schattenbanksektor. In Österreich ist trotz Bankenlastigkeit und krisenbedingt schwacher Kreditentwicklung relativ wenig Bedarf nach zusätzlichen Finanzierungsangeboten zu orten. Dennoch verbessert die Kapitalmarktunion vermutlich den Zugang zu Eigenkapital, insbesondere für Gründungs- und Innovationsfinanzierung. Sowohl in Österreich als auch in Europa bleibt jedoch die zentrale Funktion der Banken im Finanzierungsprozess erhalten; nicht zuletzt auch wegen der schrittweise geplanten Umsetzung der Kapitalmarktunion. Die Kapitalmarktunion ist auch nicht als Ersatz sondern als Ergänzung einer zukünftigen Fiskalunion zu betrachten. Wir verweisen diesbezüglich auf die besondere Rolle eines sicheren Staatsfinanzierungssektors für integrierte und stabile Finanzmärkte in Europa. Brexit bietet sowohl Gefahren als auch Chancen für den europäischen Kapitalmarkt und rückt gleichzeitig das Ziel einer einheitlichen europäischen Kapitalmarktaufsicht in das Blickfeld.
    Date: 2017–07
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:wsr:pbrief:y:2017:i:035&r=ger
  2. By: Dohse, Dirk; Vehrke, Julian
    Abstract: * Die Fördermaßnahme Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleich-baren Netzwerken (InterSpiN) unterstützt die stärkere Vernetzung deutscher Hochtechnologie-regionen mit internationalen Partnerregionen. * Dabei sollen konkrete Kooperationen der Akteure in den beteiligten Regionen angestoßen werden. * Nur ein sehr kleiner Teil der Clusterakteure erhält Fördermittel aus den F&E-Projekten. * Die Herausforderung besteht darin, für eine umfassende Verbreitung der Internationalisierungs-erfahrungen in den Regionen zu sorgen und eine nachhaltige Internationalisierung zu gewährleisten. * Entscheidend für den Internationalisierungserfolg ist die Auswahl geeigneter ausländischer Partner, der intensive Informationsaustausch innerhalb der Cluster und die Steigerung der internationalen Sichtbarkeit und Reputation. * Die Fördermaßnahme ist vom Grundsatz her geeignet, die gesetzten Ziele zu erreichen. Der langfristige Internationalisierungserfolg hängt jedoch stark von den Aktivitäten der Akteure vor Ort ab und dürfte sich daher von Region zu Region stark unterscheiden.
    Keywords: Technologiepolitik,Cluster-Internationalisierung,F&E-Kooperationen
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:111&r=ger
  3. By: Tischler, Benjamin
    Abstract: Auf EU-Ebene nehmen neue Gesetzesvorschläge für eine "saubere Energiepolitik" Form an. Es wird aktuell über die verstärkte Reduzierung von CO2-Emissionen sowie EU-weite Energieverbrauchsziele und daraus abzuleitende, nationale Energieeffizienzziele und -maßnahmen bis 2030 diskutiert. Doch was passiert, wenn die Zielvorgaben widersprüchlich werden und sich gegenseitig untergraben? Ein restriktives Energieverbrauchsziel kann zum großen Hindernis für die Erreichung des energie- und klimapolitischen Oberziels einer kostengünstigen Dekarbonisierung des Energiesystems werden. In den EU ETS Sektoren können falsch designte wirtschaftspolitische Instrumente zur Steigerung der Energieeffizienz eine möglichst kostengünstige Dekarbonisierung verhindern. In Sektoren außerhalb des EU ETS können Energieeffizienzziele und entsprechende wirtschaftspolitische Maßnahmen aber einen sinnvollen Beitrag leisten. Instrumente zur Steigerung der Energieeffizienz sollten darauf abzielen die technische Energieeffizienz zu verbessern. Vor diesem Hintergrund muss die Konzeption von Zielgrößen und Instrumenten verbessert werden. Die bisher verwendeten makroökonomischen Kennzahlen 'Energieeffizienz' beziehungsweise 'Energieintensität' sind als einfache politische Ziele ungenügend und verleiten zu falschen Schlüssen bezüglich des Erfolgs der eingesetzten wirtschaftspolitischen Instrumente. Die Kennzahlen müssen entscheidend verbessert werden zum Beispiel durch Berücksichtigung von Faktoren wie Konjunktur und Wirtschaftswachstum, dem Anteil von Erneuerbaren Energien oder dem von energieintensiven und weniger energieintensiven Branchen. Auch eine bessere Datenbasis ist vonnöten.
    JEL: Q52 Q58
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:12018&r=ger
  4. By: Engel, Gerhard
    Abstract: Max Weber schrieb vor fast 100 Jahren den besonderen ökonomischen Erfolg Europas der protestantischen Arbeitsethik zu. Der 500. Jahrestag der Reformation gibt Anlass, seine These in größeren Zusammenhängen zu diskutieren. Zum einen zeigen konkurrierende Erklärungsansätze, dass geologische, biologische, ökonomische und sozialwissenschaftliche Faktoren ebenfalls wichtige Voraussetzungen für den europäischen Sonderweg bilden. Doch mindestens ebenso bedeutsam waren die Ideen der Reformatoren, die hier am Beispiel Martin Luthers erörtert werden. Seine Wirtschaftsethik beeinflusste Mentalitäten und Institutionen, die dem Individuum besonderes moralisches Gewicht geben. Außerdem begünstigte sie langfristig die Entstehung von politischen und wirtschaftlichen Freiräumen, die den Aufbau von Humankapital förderten. Luther erweist sich damit als epochale Gestalt und kann auch für die heutige Wirtschaftsethik noch ein Diskussionspartner sein.
    Keywords: Europäischer Sonderweg,Humankapital,Individualismus,Martin Luther,Max Weber,Protestantismus,Reformation,Human Capital,Individualism,Martin Luther,Max Weber,Protestantism,Reformation,Rise of Western Europe
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mlucee:201715&r=ger
  5. By: Dobat, Thomas; Hertel, Stefanie; Renninger, Wolfgang
    Abstract: Mit der zunehmenden Verfügbarkeit Cloud-basierter Softwarelösungen ergeben sich für Unternehmen neue Optionen für die Bereitstellung der für die Geschäftstätigkeit notwendigen Informationsinfrastruktur. Auf Basis eines konkreten Szenarios im Unternehmenskontext sowie einer strukturierten Analyse von Best-Practice-Beispielen und einschlägigen Literaturstellen beschreibt das vorliegende Arbeitspapier typische Fallstricke bei der Einführung und Ausgestaltung eines Cloud-basierten Enterprise-Resource-Planning-Systems (ERP). Dabei wird zwischen inhaltsbezogenen und prozessbezogenen Gestaltungskriterien unterschieden und für die untersuchten Kriterien die wesentlichen Erfolgsfaktoren in Form eines Leitfadens herausgearbeitet. Dieser kann bei konkreten Projekten wiederum als Hilfestellung dienen, um das Projektrisiko bei der Einführung einer Cloud-basierten Lösungen zu minimieren.
    Keywords: IT-Strategie,Unternehmenssoftware,ERP,Cloud-Computing,Geschäftsprozesse,Datenmigration,Projektmanagement,Change-Management
    JEL: A22 A23
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hawdps:60&r=ger
  6. By: Siekmann, Helmut
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:imfswp:120&r=ger
  7. By: Hüther, Michael; Matthes, Jürgen
    Abstract: Die EU-Kommission hat Ende 2017 - wieder einmal - umfangreiche Vorschläge für die Weiterentwicklung der Europäischen Währungsunion (EWU) vorgelegt. Unsere Bewertung dieser Vorschläge liefert ein differenziertes, aber überwiegend kritisches Bild. Der Posten eines Europäischen Finanzministers, der von einem Vizepräsidenten der EU-Kommission bekleidet werden soll, schafft mit dem vorgeschlagenen begrenzten Aufgabenportfolio unnötige Kompetenzüberschneidungen und daher Konfliktpotenziale mit den Mitgliedstaaten und den anderen EU-Institutionen. Die Schaffung von begrenzten Euro-Budgetlinien im EU-Haushalt zur Förderung von Strukturreformen ist sinnvoll. Dagegen muss ein neues Stabilisierungsinstrument zur Abfederung asymmetrischer Schocks in der Umsetzung scheitern, stellt doch schon die Identifikation asymmetrischer Schocks ein Problem dar, ganz zu schweigen von der Frage, wie groß ein solcher Budgetspielraum sein müsste. EWU-Funktionen im EU-Haushalt anzusiedeln, schafft zudem Konfliktpotenzial zwischen den Euroländern und den übrigen EU-Staaten. Ein Europäischer Währungsfonds (EWF) ist grundsätzlich sinnvoll, weil Europa künftig in der Lage sein muss, Hilfs- und Reformprogramme auch unabhängig vom IWF meistern zu können. Doch bevor der EWF als letzte staatliche Absicherung bei Bankenkrisen agieren kann, müssen die Risiken im Bankensystem deutlich stärker reduziert werden. Bei der avisierten Integration des intergouvernementalen European Stability Mechanism (ESM) in den EU-Rechtsrahmen muss eine hinreichende Unabhängigkeit gewahrt bleiben. Entscheidend für die kritische Bewertung ist schließlich, was völlig ausgespart bleibt: Vorschläge zur De-Privilegierung von Staatsanleihen und für ein staatliches Insolvenzverfahren. Beide Reformen würden die No-Bailout-Klausel und die nationale Fiskaldisziplin stärken - und das europäische Regelsystem entlasten.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:222017&r=ger
  8. By: Boysen-Hogrefe, Jens
    Abstract: * Überschusse in den offentlichen Haushalten gehen auf die konjunkturelle Lage und auf die uber Jahre gesunkenen Zinsausgaben zuruck. * Für die kommenden Jahre sind zusatzliche Belastungen im Zuge des demografischen Wandels zu erwarten. * Derzeitige Überschusse sollten daher nicht in Steuersenkungen und Mehrausgaben umgemunzt werden. * Neben den mittel- bis langfristigen Folgen für die öffentlichen Haushalte ist zu bedenken, dass ein expansiver fiskalischer Impuls angesichts des Konjunkturbooms zur Unzeit kame. * Eine durchaus angemessene Absenkung des Beitragssatzes in der Arbeitslosenversicherung sollte daher mit einem Anstieg in der Sozialen Pflegeversicherung begleitet werden. Die Mehreinnahmen könnten über eine Ausweitung des Kapitalstocks dort Folgen des demografischen Wandels abmildern helfen.
    Keywords: Öffentliche Haushalte,struktureller Budgetsaldo,Wahlprogramme
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:112&r=ger
  9. By: Enste, Dominik; Grunewald, Mara
    Abstract: Es gibt viele Möglichkeiten, ein Land mit Gesetzen und Regulierungen zu sichern und die Lebensumstände zu verbessern. Und es gibt Bedingungen, welche die Politik nur schwerlich beeinflussen kann. Das Vertrauen in andere Menschen gehört zu dieser Kategorie und ist gleichzeitig sehr wichtig für die Entwicklung und das Gelingen gesellschaftlichen Zusammenhalts, wirtschaftlichen Fortschritts und politischer Maßnahmen. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund der neuesten Vertrauenskrisen in der Automobilindustrie, aber auch der Finanzindustrie in den letzten Jahren. Diese Studie stellt die Ergebnisse des IW-Vertrauensindex 2017 vor. Insgesamt belegt Deutschland Platz 5 von 20 untersuchten europäischen Ländern im IW-Vertrauensindex 2017 und verbessert sich damit im Vergleich mit dem Jahr 2014 um zwei Rangplätze. Die gute wirtschaftliche Gesamtverfassung Deutschlands spiegelt sich in dem Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmen in die Wirtschaft wider. Deutschland belegt den ersten Platz im Teilranking Vertrauen in das Wirtschaftssystem. Hierfür ist die historisch niedrige Arbeitslosenrate ein maßgeblicher Treiber. Hingegen verliert das Vereinigte Königreich nach den Brexit-Entscheidungen an Vertrauen und belegt nur noch Platz 6 im Vergleich zu Platz 2 im Jahr 2014. Die Ergebnisse des Teilindex Vertrauen in das politische System sind weniger heterogen im Vergleich zu den Ergebnissen aus 2014. Deutschland liegt auf Platz sechs mit einem sehr geringen Unterschied zu Platz vier und fünf. Hier haben sich die Länder einander angenähert. Die Ergebnisse des Teilindex Vertrauen in das Gesellschaftssystem betonen die Stärke des skandinavischen Modells in Bezug auf Vertrauen. Deutschland belegt hier Platz 8.
    JEL: A13 I31 O57 Z13
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:232017&r=ger
  10. By: Julia Grübler; Robert Stehrer
    Abstract: Während die Bedeutung von Zöllen für Industriewaren als Instrumente internationaler Handelspolitik über die letzten zwei Jahrzehnte kontinuierlich abnahm, steigt die Zahl der Arten verschiedenster nichttarifärer handelspolitischer Maßnahmen (NTM, non-tariff measures) und der Länder, die sie nutzen. Studien im Kontext multilateraler Handelsabkommen und der am 19. Juni 2017 offiziell gestarteten BrexitVerhandlungen zeigen durchwegs, dass Effekte von NTM jene von Zöllen für Industriestaaten um ein Vielfaches übersteigen. Für diesen Policy Brief aufbereitete Ergebnisse zu Handelseffekten unterschiedlicher Arten von NTM für die wichtigsten Handelspartner Österreichs außerhalb der EU zeigen, dass Effekte sowohl nach Partnerländern als auch Produktgruppen variieren. Da der Anteil der österreichischen Exporte von Maschinen und Fahrzeugen sowie bearbeiteten Waren von 47% für die Schweiz bis 82% für Kanada reichen, ist das Hauptaugenmerk auf technische Handelsbarrieren zu legen. Trotzdem sollte der Agrarsektor nicht außer Acht gelassen werden. Mit durchschnittlich lediglich 5% aller Exporte in die „Top 10“-Exportdestinationen außerhalb der EU scheint der Landwirtschaftssektor zwar ökonomisch weniger bedeutend zu sein – er birgt aber im Hinblick auf die starke Nutzung von verschiedenen Typen der NTM Steigerungspotenzial. Insbesondere für Brasilien und Japan steht ein relativ niedriger Anteil des Agrarsektors an den gesamten österreichischen Exporten stark negativen durchschnittlichen Handelseffekten von gesundheits- und pflanzenschutzrechtlichen Maßnahmen, als auch technischen Handelsbarrieren gegenüber. Dementsprechend liegt die Empfehlung nahe, sich in naher Zukunft verstärkt aktiv in die Ausgestaltung der künftigen Handelsbeziehungen im Rahmen der Verhandlung des Freihandelsabkommens mit dem südamerikanischen Wirtschaftsraum MERCOSUR bzw. des Wirtschaftspartnerschaftsabkommens mit Japan einzubringen.
    Date: 2017–09
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:wsr:pbrief:y:2017:i:036&r=ger
  11. By: Helbig, Marcel; Morar, Tatiana
    Abstract: Im werterwartungstheoretischen Standardmodell wird angenommen, dass Bildungswege das Resultat von kognitiven Kompetenzen (primäre Effekte) und Bildungsentscheidungen (sekundäre Effekte) sind. Wir argumentieren im vorliegenden Beitrag, dass die Notengebung in diesem Modell bisher zu wenig Beachtung erfuhr. Wir plädieren zum einem für eine Erweiterung des Modells um den Bereich der sozial ungleichen psychosozialen Kompetenzen, als eine Ergänzung der primären Effekte und eine Ergänzung um die sozial ungleiche Bewertung der Lehrkräfte als tertiäre Effekte. Empirisch können wir zeigen, dass die psychosozialen Kompetenzen von Schülern zwar wichtig für die Notenvergabe sind, soziale Ungleichheiten jedoch nicht erklären können. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass soziale Unterschiede der Benotung fast vollständig über kognitive, psychosoziale und ressourcenbezogene tertiäre Effekte erklärt werden können. Des Weiteren finden wir empirische Hinweise darauf, dass das Ausmaß tertiärer Effekte im Zusammenhang mit der Ausgestaltung von Bildungsinstitutionen steht. Ferner bleibt festzuhalten, dass Lehrer anscheinend nicht bewusst sozial ungleich bewerten, sondern weil sie denken, dass Schüler aus höheren Schichten begabter sind, sich mehr anstrengen und mehr Unterstützung von zu Hause erfahren. Wie es genau zu dieser verzerrten Wahrnehmung kommt, ist eine wichtige Frage für zukünftige Forschung.
    Keywords: Noten,Werterwartungstheorie,Bildungsinstitutionen,soziale Ungleichheit,Lehrkräfte
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbpre:p2017005&r=ger
  12. By: Gabriel Felbermayr; Marina Steininger
    Abstract: In diesem Policy Brief diskutieren wir verschiedene protektionistische Maßnahmen, die seitens den USA ins Gespräch gebracht wurden. Wir stellen fest, dass die amerikanische Handelspolitik schon vor Donald Trump protektionistischer geworden ist, dass aber eine weitere Verschärfung wahrscheinlich scheint. Um die mögliche Betroffenheit Österreichs zu quantifizieren, simulieren wir verschiedene Szenarien mit Hilfe des ifo-Handelsmodells. Dieses berücksichtigt, dass Österreich in erheblichem Ausmaß indirekt in die USA exportiert, weil österreichische Vorprodukte in deutschen Endprodukten verbaut werden. Wir simulieren, dass eine Wiedereinführung von Handelsbarrieren in der nordamerikanischen Freihandelszone für die USA mit Kosten von 37 Mrd. Euro verbunden wäre, während Österreich durch Handelsumlenkungseffekte sogar einen kleinen Zuwachs des BIP von circa 35 Mio. Euro erwarten könnte. Das Bild ändert sich, wenn die USA unilateral neue Zölle und nicht-tarifäre Handelsbarrieren einführen. Dann könnte das österreichische BIP um bis zu 1 Mrd. Euro geringer ausfallen, wobei die Einbußen im Fahrzeugsektor, dem Maschinenbau, im Metallbereich und im Elektrosektor am deutlichsten wären. Eine Reform der Unternehmenssteuer mit Einführung eines Grenzsteuerausgleiches würde Österreich nur sehr geringfügig, und eventuell sogar positiv, betreffen.
    Date: 2017–11
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:wsr:pbrief:y:2017:i:037&r=ger
  13. By: Priddat, Birger P.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:uwhdps:201741&r=ger
  14. By: Geis, Wido
    Abstract: Gesundheitsbewusstes Verhalten junger Menschen und erfolgreicher Karriereeinstieg stehen in engem Zusammenhang. So haben Personen im Alter zwischen 27 und 31 Jahren im Jahr 2015 unter sonst gleichen Bedingungen um 2,92 Euro höhere Bruttostundenlöhne erzielt, wenn sie im Jahr 2011 mindestens einmal wöchentlich sportlich aktiv waren. Hatten sie 2010 stark oder sehr stark auf eine gesundheitsbewusste Ernährung geachtet, lagen die Bruttostundenlöhne um 2,18 Euro höher. Auch die Wahrscheinlichkeit, nach eigener Einschätzung qualifikationsadäquat beschäftigt zu sein, ist bei 27- bis 31-Jährigen, die in der Vergangenheit gesundheitsbewusst gelebt haben, deutlich höher. Nimmt man die wöchentliche sportliche Aktivität im Jahr 2011 in den Blick, liegt der Unterschied bei 10,6 Prozentpunkten, und betrachtet man die gesundheitsbewusste Ernährung im Jahr 2010, bei 11,8 Prozentpunkten. Dass gesundheitsbewusstes Verhalten einen so starken Einfluss auf den Arbeitsmarkterfolg hat, lässt sich mit drei Wirkweisen erklären. So stärkt es die physische und psychische Konstitution der gesundheitsbewusst lebenden Personen und damit auch ihre Leistungsfähigkeit als Arbeitnehmer. Zudem kann es ihr Auftreten und ihre Fremdwahrnehmung verbessern und sich auch auf diese Weise positiv auf ihre Perspektiven am Arbeitsmarkt auswirken. Des Weiteren kann insbesondere Sport helfen, soziale Netzwerke zu knüpfen und zu pflegen, die auch am Arbeitsmarkt relevant sein können. Dabei gilt, dass wer sich einmal gesundheitsbewusst verhält und etwa Sport treibt, dies mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft tun wird. Darüber hinaus wirkt sich ein akademischer Bildungsweg sehr positiv auf die sportliche Aktivität junger Menschen aus. So waren im Jahr 2015 selbst 58,2 Prozent der 27- bis 31-jährigen Akademiker mindestens einmal in der Woche sportlich aktiv, auf die das vier Jahre zuvor noch nicht zutraf. Hingegen hängt es insbesondere vom Bildungshintergrund des Elternhauses ab, ob junge Menschen auf eine gesundheitsbewusste Ernährung achten. Um in Zukunft möglichst alle jungen Menschen an gesundheitsbewusstes Verhalten heranzuführen, sind vor allem die Schulen gefordert. So sollte der Schulsport stärker als bisher darauf hinarbeiten, dass die Schüler für die Bedeutung sportlicher Aktivitäten sensibilisiert werden, und ihnen die technischen Grundlagen für ein ausgewogenes, eigenständiges Training vermitteln. Auch sollten Kenntnisse zu gesunder Ernährung sowie Zubereitung, Bevorratung und Lagerung von Lebensmitteln in den Schulen vermittelt und mit den Schülern eingeübt werden.
    JEL: I12 J24 J31
    Date: 2018
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:12018&r=ger
  15. By: Kabalak, Alihan; Priddat, Birger P.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:uwhdps:201742&r=ger

This nep-ger issue is ©2018 by Roberto Cruccolini. It is provided as is without any express or implied warranty. It may be freely redistributed in whole or in part for any purpose. If distributed in part, please include this notice.
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