nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2017‒12‒03
six papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Reformpläne bei der Grunderwerbsteuer By Petkova, Kunka; Weichenrieder, Alfons
  2. Ein Aufschwung mit Maß und Mitte By Gustav A. Horn; Alexander Herzog-Stein; Peter Hohlfeld; Katja Rietzler; Sabine Stephan; Thomas Theobald; Silke Tober; Sebastian Watzka
  3. Umsteuern erforderlich: Klimaschutz im Verkehrssektor By Claudia Kemfert
  4. Dienstleistungsarbeit und Interessensvertretung im Wandel: Eine Untersuchung von Handlungsstrategien, Arbeitsbedingungen und Tarifpolitik bei Gebäudereinigern, Sozialarbeitern und Sozialpädagogen By Kathmann, Till; Dingeldey, Irene
  5. Policy Transfer im Bildungswesen mit einem Fokus auf den Transfer des dualen Lehrlingssystems im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit By Langthaler, Margarita
  6. Dezentrale Kitaplatzvergabe ohne Warteschlange: Ein Leitfaden By Fugger, Nicolas; Klein, Thilo; Riehm, Tobias

  1. By: Petkova, Kunka; Weichenrieder, Alfons
    Abstract: Seit 2006 haben die Bundesländer das Recht, den Steuersatz der Grunderwerbsteuer selbst zu bestimmen. Von diesem Recht wurde in den meisten Bundesländern - mit Ausnahme von Bayern und Sachsen - ausgiebig Gebrauch gemacht. Mit dieser Entwicklung sind verschiedene negative Begleiterscheinungen der Steuer weiter in den Vordergrund gerückt. Ausweichreaktionen und Preiseffekte auf dem Immobilienmarkt führten dazu, dass aus jedem Prozent, um das der Steuersatz erhöht wurde, schätzungsweise nur rund 0,6 Prozent zusätzliche Steuereinahmen resultierten, während ohne Ausweichreaktionen und Preiseffekte eine Einnahmenerhöhung um ein Prozent zu erwarten gewesen wäre. Hinter diesem unterproportionalen Aufkommenseffekt sind verschiedene Mechanismen zu vermuten, wie etwa die Umgehung durch den Kauf des Grundvermögens als Teil einer Kapitalgesellschaft. In Anbetracht der gestiegenen Steuersätze wurde im letzten Bundestagswahlkampf aus CDU sowie FDP der Ruf laut nach einem Freibetrag für Immobilienkäufer, die erworbenes Wohneigentum selbst nutzen möchten. Die Kinderzahl soll den Freibetrag je nach Vorschlag erhöhen. Der Beitrag diskutiert kritisch die Forderung nach einer Familienkomponente der Grunderwerbssteuer und zeigt darüber hinaus mögliche Alternativen zur Einschränkung der Steuergestaltungen durch Share Deals auf.
    Keywords: Grunderwerbsteuer,Reformvorschläge,Freibetrag,Steuergestaltung,Share Deals
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:safepl:61&r=ger
  2. By: Gustav A. Horn; Alexander Herzog-Stein; Peter Hohlfeld; Katja Rietzler; Sabine Stephan; Thomas Theobald; Silke Tober; Sebastian Watzka
    Abstract: Deutschland befindet sich in einem stabilen Aufschwung in günstigem Umfeld. Im Vergleich mit früheren Aufschwungsphasen ist der Aufschwung durch eine starke Binnenwirtschaft, insbesondere einen robusten privaten Konsum, geprägt. Ausschlaggebend ist, dass die Löhne kräftiger gestiegen sind als in früheren Aufschwungsphasen. Die jüngsten Anstiege der Löhne in Deutschland sind dabei nach wie vor weit davon entfernt, übermäßige Preissteigerungsspiralen in Gang zu setzen. Kennzeichnend für diesen Aufschwung ist auch eine bisher verhaltene Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen. Diese dürften im Prognosezeitraum angesichts der günstigen Aussichten für die Binnenwirtschaft und das weltwirtschaftliche Umfeld an Fahrt gewinnen. Obwohl die Erholung im Euroraum deutlich an Breite gewonnen hat, muss die EZB behutsam beim Drosseln des Expansionsgrads der Geldpolitik vorgehen. Die Eigendynamik des Aufschwungs ist noch zu schwach, um nennenswerte Zinserhöhungen zu verkraften, und käme im Falle einer weiteren deutlichen Aufwertung des Euro zum Erliegen. In Deutschland wird der Anstieg des BIP 2017 2,0 % und 2018 2,1 % betragen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,7 % (2018: 5,5 %) und trotz der guten Beschäftigungslage steigen die Verbraucherpreise nur verhalten um 1,7 % (2018: 1,5 %).
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:130-2017&r=ger
  3. By: Claudia Kemfert
    Abstract: Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat in seinem Sondergutachten vom 23. November die Transformation des Verkehrssektors zur Erfüllung der Klimaschutzziele vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Gesellschaft analysiert. Das Gutachten beleuchtet den Stand des Wissens zu technisch und ökonomisch sinnvollen Pfaden zu einem klimaneutralen und ressourceneffizienten Verkehrssystem. Es hat zentrale Empfehlungen zur Erreichung einer vollständigen Dekarbonisierung des Verkehrssystems erarbeitet. Nur durch eine Kombination verschiedener Strategien in den Bereichen Mobilität, Infrastruktur und Rohstoffe sowie gezielter Anreizsetzung sind die Ziele des Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes erreichbar.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwakt:4de&r=ger
  4. By: Kathmann, Till; Dingeldey, Irene
    Abstract: Die Erosion der Tarifpolitik wird oft festgestellt. Auf spezifische Bedingungen und Akteurstrategien in einzelnen Branchen wird dabei jedoch selten verwiesen und gerade im Dienstleistungsbereich gibt es eine extreme Diskrepanz. Die vorliegende Untersuchung widmet sich daher sehr unterschiedlichen, gleichwohl typischen Dienstleistungsberufen wie den Gebäudereinigern, Sozialarbeitern und Sozialpädagogen. Zentrales Interesse ist es, herauszufinden wie die Interessensvertretungen mit den Erosionserscheinungen umgehen. Dabei zeigt sich eine relative Ohnmacht der Tarifpartner, Erosionserscheinungen zu limitieren. Andererseits deuten sich überraschende Veränderungsmöglichkeiten der klassischen Tarifpolitik an.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iawraw:20&r=ger
  5. By: Langthaler, Margarita
    Abstract: Das duale System der Lehrlingsausbildung wird derzeit international als vielversprechende Bildungsstrategie angesehen, die es erlaubt, Jugendarbeitslosigkeit zu senken sowie Einkommen und Arbeitsproduktivität zu erhöhen. Die steigende Nachfrage hat den Trend zum Transfer des dualen Systems verstärkt, in dem die Entwicklungszusammenarbeit ein wichtiger, aber bei weitem nicht der einzige Akteur ist. Unter dem Einfluss dieses Trends haben sich in der deutschsprachigen Berufsbildungsforschung anwendungsorientierte Ansätze durchgesetzt, die nach Lösungen für die vielfältigen Probleme des Berufsbildungstransfers suchen. Demgegenüber sind theoretische und konzeptionelle Fragestellungen zum Policy Transfer in den Hintergrund getreten. Die internationale Debatte um die Beschaffenheit von Transferprozessen im Bildungswesen versucht hingegen, diese mit kritischem Blick zu analysieren und stellt die dem Transfergeschehen weitgehend zugrunde liegende Annahme, Policy Transfer wäre ein politisch und kulturell neutrales Phänomen, infrage. Das vorliegende Briefing Paper fasst die internationale Debatte zusammen, analysiert die deutschsprachige Diskussion rund um den Transfer des dualen Systems der Lehrlingsausbildung in diesem Licht und plädiert abschließend für eine stärkere Rezeption der internationalen Forschungsergebnisse im deutschen Sprachraum. Dadurch könnten gezielt unterschiedliche Akteure und deren Zielsetzungen sowie Interessen in den Blick genommen werden, was u.a. eine bessere Einschätzung der entwicklungspolitischen Implikationen der Transferprozesse erlauben würde.
    Keywords: Policy Transfer,Bildungssektor,Globalisierung,Berufsbildung,Duales System der Lehrlingsausbildung
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:oefseb:15&r=ger
  6. By: Fugger, Nicolas; Klein, Thilo; Riehm, Tobias
    Abstract: In vielen deutschen Städten ist die Vergabe von freien Plätzen in Kindertagesstätten langwierig und daher mit erheblicher Planungsunsicherheit für Eltern und Verwaltungsaufwand für Kita-Personal verbunden. Gerade der akute Mangel an Betreuungsplätzen führt zu Konkurrenz um Kitaplätze und macht eine effiziente Platzvergabe notwendig. Dieser Policy Brief beschreibt Aspekte, die bei der Gestaltung eines dezentralen Vergabeverfahrens berücksichtigt werden sollten, und stellt erprobte Lösungen vor. Im Zentrum steht dabei die Koordination der Kitas darüber, welche Einrichtung welcher Familie wann einen Betreuungsplatz anbieten soll. In der Praxis führt eine mangelnde Koordination dazu, dass einige Eltern mehrere Angebote gleichzeitig erhalten. Damit werden zum einen Kitaplätze für andere Eltern blockiert und es entsteht eine Warteschlange, die zu beruflicher Planungsunsicherheit für Eltern führt. Zum anderen können sich Eltern mit einer Platzzusage nicht sicher sein, ob sie zu einem späteren Zeitpunkt nicht noch eine bessere Zusage erhalten. Damit nehmen sie auch Betreuungsplätze an, die z.B. aufgrund eines zu langen Anfahrtswegs rechtlich unzumutbar sind. Um diese beiden Probleme zu entschärfen, werden in einigen Städten bereits die Angebote der Kitas an die Eltern koordiniert. In diesen Städten kann zunächst nur jene Kita einem Kind einen Betreuungsplatz anbieten, die auf dem ersten Platz der Rangliste der Eltern steht. Dies führt dazu, dass jedes Kind nur ein Angebot erhalten kann. So werden einerseits zwischen 50% und 70% der Plätze bereits in diesem ersten Schritt vergeben (Herzog und Klein, 2017) und andererseits wissen Eltern, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt kein besseres Angebot mehr erhalten werden. Im Policy Brief stellen wir ein weitergehendes Koordinierungsverfahren vor, in dem schon in diesem ersten Schritt für alle freien Plätze ein Platzangebot gemacht werden kann. Das vorgestellte Verfahren hat sich in der Praxis in ähnlichen Kontexten schon vielfach bewährt (Roth, 2017). Ein weiteres Argument für dieses Verfahren ist, dass Eltern keine strategischen Abwägungen bei der Bewerbung anstellen müssen und damit - im Gegensatz zur bisherigen Vergabepraxis - auch schlechter informierte Eltern nicht benachteiligt werden.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:zewpbs:42017&r=ger

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