nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2017‒09‒24
seven papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Migration und Arbeitsmärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz By Friesl, Christian; Geis, Wido; Hörmann, Martin; Schellenbauer, Patrik; Schnell, Fabian; Wallner, Clemens
  2. Wie viel Soziale Marktwirtschaft steckt in den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2017? By Boll, Christina; Boysen-Hogrefe, Jens; Wolf, André
  3. Potentielle Risikofaktoren für die Erhöhung der Betriebsprüfungswahrscheinlichkeit - Eine analytische und empirische Untersuchung auf Basis der E-Bilanz-Taxonomie 6.0 - By Henselmann, Klaus; Haller, Stefanie
  4. Das deutsche Arbeitsmarktwunder: Eine Bilanz By Burda, Michael C.; Seele, Stefanie
  5. Die Bank Payment Obligation (BPO) By Büter, Clemens; Schmidt, Kathrin; Castañeda, Aída Spiegeler
  6. Experimentelle Marktforschung – Eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Experimentalforschung By Sebastian Pyka; Pia Furchheim
  7. Motiviert und produktiv trotz schwerer Krankheit: REHADAT-Studie "Mit Multipler Sklerose im Job" By Flüter-Hoffmann, Christiane; Stettes, Oliver; Traub, Patricia

  1. By: Friesl, Christian; Geis, Wido; Hörmann, Martin; Schellenbauer, Patrik; Schnell, Fabian; Wallner, Clemens
    Abstract: Deutschland, Österreich und die Schweiz sind vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auf die Zuwanderung von Fachkräften angewiesen, um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten. So kommen in Deutschland nur 60,7 Personen zwischen 10 und 19 Jahren auf 100 Personen zwischen 50 und 59 Jahren. In Österreich sind es 67,2 und in der Schweiz 68,9. Gleichzeitig handelt es sich bei bedeutenden Teilen der Bevölkerungen in den drei Ländern bereits heute um Zuwanderer. So ist in Deutschland jeder siebte, in Österreich fast jeder fünfte und in der Schweiz deutlich mehr als jeder vierte Einwohner nicht im Land geboren. Dabei war die Zuwanderung in die drei Länder in der Vergangenheit sehr stark von Personen aus den (anderen) EU-Ländern getragen, die selbst zunehmend vom demografischen Wandel betroffen sind, sodass die Migrationspotenziale hier beschränkt sein dürften. Hinzugekommen ist in den Jahren seit 2014 eine große Zahl an Flüchtlingen, die aufgrund eines häufig sehr ungünstigen qualifikatorischen Hintergrunds und der Sprachbarriere allerdings sehr schwer in den Arbeitsmarkt zu integrieren sind. Obschon sich die institutionellen Rahmenbedingungen teilweise unterscheiden, gilt daher für alle drei Länder gleichermaßen, dass die Erwerbszuwanderung aus Drittstaaten gestärkt werden muss. Zuwanderung kann ihre wirtschaftlichen Potenziale allerdings nur voll entfalten, wenn die ins Land kommenden Personen zügig und gut auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen, was im Hinblick auf Drittstaatenangehörige von außerhalb des EU-/EFTA-Raums in den drei Ländern nicht immer der Fall war. So liegen die Arbeitslosenquoten von Nicht-EU-Ausländern in Deutschland bei 11,8 Prozent, in Österreich bei 13,9 Prozent und in der Schweiz bei 13,5 Prozent. Gelingt die Arbeitsmarktintegration nicht, kann Zuwanderung auch zu einer substanziellen Belastung für das Zielland werden. Dies gilt in besonderem Maße, aber nicht ausschließlich im Hinblick auf die große Zahl der Flüchtlinge. Wichtig ist in diesem Kontext, dass die ins Land kommenden Personen möglichst zeitnah nach der Ankunft Zugang zum Arbeitsmarkt und zu passenden (Nach-) Qualifizierungsangeboten erhalten und eine Erwerbstätigkeit gefördert und gefordert wird.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:272017&r=ger
  2. By: Boll, Christina; Boysen-Hogrefe, Jens; Wolf, André
    Abstract: Das HWWI hat gemeinsam mit dem Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) die Wahlprogramme der möglichen Regierungsparteien unter die Lupe genommen und in den Bereichen Arbeitsmarkt, Soziale Sicherung, Steuern, Haushalt und Bildung analysiert und kommentiert: Wie viel Soziale Marktwirtschaft steckt in den Parteiprogrammen? Führen die Vorschläge zu mehr Gerechtigkeit und Wohlstand? Wie kann die Chancengerechtigkeit verbessert werden?
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hwwipp:105&r=ger
  3. By: Henselmann, Klaus; Haller, Stefanie
    Abstract: Das Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens (StModernG) gestattet es der deutschen Finanzverwaltung die Daten der sog. E-Bilanz (§ 5b EStG) in ihrem fiskalischen Risikomanagement-System auszuwerten. Dies kann zur gezielten Auswahl von Unternehmen für eine spätere Betriebsprüfung genutzt werden. Details zur Ausgestaltung des Risikomanagement-Systems auf Basis der E-Bilanz-Datensätze sind bislang nicht bekannt. Der Beitrag identifiziert mögliche Risikofaktoren, deren Auftreten in einer vom Steuerpflichtigen einge¬reichten E-Bilanz dazu führen könnte, dass sein Unternehmen im Risikomanagement-System der Finanzverwaltung als risikoreich eingestuft wird. Als Risikofaktoren gelten dabei Sachverhalte oder Umstände, die Indizien für eine erhöhte Fehleranfälligkeit oder für aggressive Steuervermeidungsstrategien sind. Alle XBRL-Tags der E-Bilanz Taxonomie 6.0 werden in Hinblick auf solche Risiken analysiert und klassifiziert. Die Ergebnisse werden durch strukturierte Expertenbefragungen auf ihre Relevanz für die Praxis der Betriebsprüfung hin validiert.
    Keywords: Risk Management,Risk Factors,Tax Audit,Taxation,XBRL,Taxonomy,Risikomanagement,Besteuerung,Betriebsprüfung,E-Bilanz,Deutschland
    JEL: H25 H26 K34 M41 M42
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fauacc:20171&r=ger
  4. By: Burda, Michael C. (Humboldt University Berlin); Seele, Stefanie (Humboldt University Berlin)
    Abstract: Dem deutschen Arbeitsmarkt ging es noch nie seit der Wiedervereinigung so gut wie heute. Die nachhaltige Entwicklung seit 2005 ist auf zwei entscheidende Treiber zurückzuführen: die Umverteilung eines beinahe gleichbleibenden Arbeitsstundenvolumens auf mehr Beschäftigte und die massive Ausweitung der Teilzeitarbeit. Die Lohnzurückhaltung der Tarifparteien war dabei eine notwendige, jedoch nicht hinreichende Bedingung für diesen Erfolg. Die Kovarianz von Lohn und Erwerbsindikatoren deutet darauf hin, dass die Arbeitsmarktreformen der sogenannten Agenda 2010 die erwerbsfähige Bevölkerung ab 2005 zur Teilnahme am Arbeitsmarkt aktiviert haben. Insbesondere die Reform der Arbeitslosenunterstützung hat die Ausweitung des Arbeitsangebots im unteren Lohnsegment ermöglicht und bewerkstelligt, dass die sozialversicherungspflichtige Teil- und Vollzeitarbeit zunahm. Ein Rückbau der Reformen könnte diesen Erfolg gefährden.
    Keywords: Deutsches Arbeitsmarktwunder, Hartz-Reformen, Lohnungleichheit, Teilzeitbeschäftigung
    JEL: E24 J08 J21 J31
    Date: 2017–09
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp89&r=ger
  5. By: Büter, Clemens; Schmidt, Kathrin; Castañeda, Aída Spiegeler
    Abstract: Die Bank Payment Obligation (BPO) ist eine neue Zahlungsbedingung im Außenhandel. Sie wird von Banken angeboten, um die Risiken im Außenhandelsgeschäft sowohl für den Exporteur als auch für den Importeur zu reduzieren. Die BPO ist eine unwiderrufliche Zahlungsverpflichtungserklärung der Bank des Importeurs zugunsten der Bank des Exporteurs auf der Grundlage eines elektronischen Abgleichs von Verkäufer- und Käuferdaten zwischen den beteiligten Banken. Die Dokumente werden vom Verkäufer an den Käufer nach dem elektronischen Datenabgleich übermittelt. Eine BPO kann zur Beschleunigung und damit auch zur Effizienzsteigerung des internationalen Handels beitragen. Wesentliche Grundlage der Bank Payment Obligation sind die von der International Chamber of Commerce (ICC) herausgegebenen Uniform Rules for Bank Payment Obligations (URBPO). Sie wurden von der ICC im Jahr 2013 veröffentlicht. Die URBPO entstanden durch Zusammenarbeit zwischen der Bankenkommission der Internationalen Handelskammer und der Society for Interbank Financial Telecommunication (SWIFT). Ziel dieses Beitrags ist es, die Hintergründe sowie die bisherigen Entwicklungen und praktischen Erfahrungen bei der Umsetzung der Bank Payment Obligation zu beschreiben. Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Commerzbank AG in Frankfurt am Main, welche eine Pilotfunktion in diesem Bereich innehat. Unser ganz besonderer Dank gilt dabei Angela Koll und Frank-Oliver Wolf von der Commerzbank AG.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hkowis:242017&r=ger
  6. By: Sebastian Pyka (Chemnitz University of Technology, Department of Economics, Chair for Marketing and Business Management); Pia Furchheim (University of Lausanne (HEC), Department of Marketing)
    Abstract: Da experimentelle Versuchsanordnungen im Vergleich zu anderen Datenerhebungsverfahren Kausalitäten zwischen Untersuchungsvariablen am strengsten prüfen und zeitgleich validere Ergebnisse erzielen, steigt die Bedeutung von experimentellen Untersuchungen in der wirtschaftswissen-/betriebswirtschaftlichen Forschung. Mit dem vorliegenden Beitrag erfolgt daher eine grundlegende Einführung in diese empirische Erhebungsmethodik. Dabei werden nicht nur die konstitutiven Merkmale von experimentellen Untersuchungen erläutert, sondern auch verschiedene experimentelle Versuchsanordnungen dargestellt und deren spezifische Vor- und Nachteile diskutiert, z.B. in Bezug auf die erforderliche Stichprobengröße oder die Wirkung und Eliminierung von Störvariablen. Darüber hinaus werden die Gütekriterien zur Beurteilung von experimentellen Untersuchungen thematisiert und aufgezeigt, wie diese auf einem hohen Niveau erfüllt werden können.
    Keywords: Experimentelle Marktforschung, Einführung, sozialwissenschaftliche Experimentalforschung
    Date: 2017–09
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:tch:wpaper:cep014&r=ger
  7. By: Flüter-Hoffmann, Christiane; Stettes, Oliver; Traub, Patricia
    Abstract: Viele Menschen stehen trotz ihrer Erkrankung an Multipler Sklerose (MS) als qualifizierte Fachkräfte aktiv im Berufsleben, so die Ergebnisse einer empirischen REHADAT-Studie auf Basis einer Befragung von rund 750 Betroffenen. Die überwiegende Mehrheit der Befragten, nämlich zwei Drittel, arbeitet in Vollzeit und ein Viertel kann seinen beruflichen Verpflichtungen nachkommen, ohne auf unterstützende Maßnahmen angewiesen zu sein. Etwa jeder sechste Beschäftigte in der Befragung fühlt sich bislang nicht durch die Erkrankung im Arbeitsleben eingeschränkt. Wenn Unterstützungsbedarf besteht, verlassen sich die meisten Betroffenen auf die Hilfe ihrer Vorgesetzten und Kollegen. Flexible Arbeitszeiten werden ebenso als hilfreich wahrgenommen. Die Beschäftigten mit einer MS-Erkrankung nutzen ferner häufig Seh- und Mobilitätshilfen, ergonomisches Arbeitsmobiliar, Hebe- und Transportgeräte sowie spezielle Computer und Software. Eine offene Kommunikation trägt dazu bei, dass die Arbeitsplätze adäquat auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten werden können. Beschäftigte, die offen mit ihrer Erkrankung umgehen, berichten sechs Mal so häufig, dass ihr Arbeitsplatz angemessen gestaltet ist, um problemlos die beruflichen Aufgaben erfüllen zu können. Gleichwohl besteht noch Aufklärungsbedarf - sowohl auf der Seite der Betroffenen, die gern im Arbeitsleben verbleiben wollen, als auch auf der Seite der Betriebe, in denen vielfach das Wissen über den Umgang und über Unterstützungsmöglichkeiten von Beschäftigten mit MS fehlt. Den betroffenen Menschen fehlen vor allem Informationen zu rechtlichen und finanziellen Aspekten. Nur eine Minderheit fühlt sich zur Erkrankung und zu den beruflichen Auswirkungen gut informiert.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:262017&r=ger

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