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on German Papers |
Issue of 2017‒06‒25
three papers chosen by Roberto Cruccolini Ludwig-Maximilians Universität München |
By: | Andrea Kunnert (WIFO) |
Abstract: | Die Einbeziehung von Humankapital zu Schätzung künftiger demographischer Entwicklungen gewinnt an Bedeutung, da bildungsspezifische Unterschiede in Fertilität, Mortalität und Migration die Entwicklung der Bevölkerung und somit wirtschaftliche Trends (etwa auf dem Wohnungsmarkt) wesentlich beeinflussen. In diesem Beitrag werden bildungsspezifische Unterschiede erstmals auf Ebene der Haushalte für Projektionen für Österreich bis 2040 angewandt. Aufbauend auf einer Multi-State-Bevölkerungsprognose werden mithilfe von Headship-Quoten die Haushaltsprojektionen nach höchster abgeschlossener Ausbildung berechnet. Die vier berücksichtigten Szenarien unterscheiden sich durch Annahmen zur Bildungsentwicklung der Bevölkerung (Basisszenario und Szenario mit Anstieg der höheren Ausbildung) und zu weiteren Entwicklung der Headship-Quoten (konstantes und Trendszenario). Die Zahl der Haushalte wird bis 2040 durch den anhaltenden Rückgang der Haushaltsgröße kontinuierlich wachsen. Der stärkste Anstieg ist in jenem Szenario zu erwarten, bei dem das Bildungsniveau der Bevölkerung steigt und der Trend der Haushaltsformation fortgeschrieben wird: Zwar ist der Bevölkerungszuwachs geringer als im Basisszenario, jedoch wird dies durch den Anstieg des Anteils der Bevölkerung mit Universitätsabschluss und die damit einhergehende Verringerung der Haushaltsgröße in diesem Segment kompensiert. Die Einbeziehung von Humankapital in Haushaltsprojektionen kann somit etwa zur Schätzung der künftigen Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt eingesetzt werden. |
Keywords: | Haushaltsprognose, Headship Rates, höchste abgeschlossene Ausbildung, Humankapital, Altersstruktur, demographische Entwicklung |
Date: | 2017–06–20 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:wfo:wpaper:y:2017:i:538&r=ger |
By: | Vanella, Patrizio |
Abstract: | Für eine adäquate Prognose der zukünftigen Bevölkerung auf Basis von Kohorten-Komponenten-Methoden ist eine geschlechter- und altersspezifische Betrachtung erforderlich, da ansonsten die zukünftige Struktur der Bevölkerung nicht korrekt bestimmt werden könnte. Da altersspezifische demografische Größen untereinander allerdings hochkorreliert sind und zusammen einen hochdimensionalen Komplex bilden, bedarf es einer Methodik, die sowohl die Korrelationen zwischen den Zufallsvariablen einbezieht, als auch die effektive Dimension des Prognoseproblems verringert. Die Hauptkomponentenanalyse dient beiden Zwecken simultan. Ziel dieses Beitrages ist die an Anwender aus dem Bereich der Bevölkerungswissenschaften gerichtete Vorstellung der Hauptkomponentenanalyse aus mathematisch-statistischer Sicht. Zudem wird auf Grundlagen der Zeitreihenanalyse eingegangen, die für eine korrekte stochastische Prognose unerlässlich sind. Die Anwendung wird anhand der Prognose ausgewählter alters- und geschlechtsspezifischer Mortalitäts- und Fertilitätsraten inklusive Prognoseintervallen für Deutschland, Italien und Österreich illustriert. |
Keywords: | Quantitative Bevölkerungswissenschaften, Multivariate Verfahren, Prognostik |
JEL: | C53 J11 |
Date: | 2017–06 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:han:dpaper:dp-597&r=ger |
By: | Katja Rietzler; Birger Scholz; Dieter Teichmann; Achim Truger |
Abstract: | Die Steuereinnahmen werden auch in den kommenden Jahren weiter spürbar zulegen. In diesem Jahr fällt der Zuwachs wegen Steuerrechtsänderungen und Sondereffekten mit 2 % jedoch gering aus. Im Jahr 2021 dürften die gesamten Steuereinnahmen nur geringfügig unter dem im November 2016 vom Arbeitskreis "Steuerschätzungen" prognostizierten Wert liegen. Die aktuellen Pläne zu einer breit angelegten steuerlichen Entlastung bei der Einkommensteuer sind in mehrfacher Hinsicht problematisch: Für eine spürbare Verringerung der trendmäßig gestiegenen Disparität in der Einkommensverteilung sind sie kaum geeignet, da sie zu stark auch im mittleren und gehobenen Einkommensbereich entlasten. Die angestrebte breite Entlastung wäre zudem fiskalisch teuer erkauft, weil sie die öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden selbst unter günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen stark belasten würde. Käme es zusätzlich im Finanzplanungszeitraum zu einer spürbaren Konjunkturabschwächung mit entsprechenden Einnahmenausfällen, würden unter der Schuldenbremse im Bundeshaushalt, wie eine IMK-Simulation zeigt, schnell kräftige Kürzungen erforderlich, die die Konjunktur zusätzlich belasten würden. Die Steuersenkungen würden sich dann nicht nur als verteilungspolitisch und fiskalisch problematisch, sondern zusätzlich noch als makroökonomisch destabilisierend erweisen. |
Date: | 2017 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:126-2017&r=ger |