nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2017‒04‒30
twenty-six papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft: Argumente und Fakten zur nicht angemeldeten Erwerbstätigkeit in Deutschland und Europa By Enste, Dominik
  2. Exportschlager Gesundheit: Wachstumstreiber Schwellenländer? By Kirchhoff, Jasmina
  3. Digitale Strategien für mehr Materialeffizienz in der Industrie: Ergebnisse aus dem IW-Zukunftspanel By Neligan, Adriana; Schmitz, Edgar
  4. Berufliche Bildung lohnt sich!: Argumente für eine offene Diskussion By Seyda, Susanne; Wallossek, Luisa; Zibrowius, Michael
  5. Zur Rolle der Nominallöhne für die Handels- und Leistungsbilanzüberschüsse By Gustav A. Horn; Fabian Lindner; Sabine Stephan
  6. Die AfD: Eine unterschätzte Partei. Soziale Erwünschtheit als Erklärung für fehlerhafte Prognosen By Bergmann, Knut; Diermeier, Matthias
  7. Zukunft der Innenstädte? - Auswirkungen zunehmender Online-Käufe auf den stationären Einzelhandel und die Innenstädte By Gruninger-Hermann, Christian
  8. Ja zu Freihandel, nein zu TTIP? Die TTIP-Skepsis und ihre Ursachen By Kolev, Galina V.
  9. Regionale Fachkräftesicherung durch Zuwanderung By Geis, Wido; Orth, Anja Katrin
  10. Der Aufstieg der Onlineplattformen: Was nun zu tun ist By Demary, Vera
  11. Beschäftigungsspuren der Flüchtlings- und Erwerbsmigration am deutschen Arbeitsmarkt: Der Beitrag verschiedener Herkunftsländer zur Fachkräftesicherung in Deutschland By Koppel, Oliver
  12. Zuwanderung, Wohnungsnachfrage und Baubedarfe: Aktualisierte Ergebnisse des IW Wohnungsbedarfsmodells By Deschermeier, Philipp; Henger, Ralph M.; Seipelt, Björn; Voigtländer, Michael
  13. Finanzielle Beziehungen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union: Eine Bestandsaufnahme By Busch, Berthold
  14. Facetten und Fakten der Flüchtlingsdebatte: Eine Analyse aus wirtschaftsethischer Perspektive By Enste, Dominik; Drummond Nauck, Janaina; Schneider, Regina
  15. Was kommt nach dem Brexit? Erwägungen zum zukünftigen Verhältnis zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich By Matthes, Jürgen; Busch, Berthold
  16. Zur Einführung makroprudenzieller Instrumente in der deutschen Immobilienfinanzierung: Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Bundesregierung "Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung des Finanzdienstleistungsaufsichtsrechts im Bereich der Maßnahmen bei Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems" By Voigtländer, Michael
  17. Entwicklung eines Indifferenzsteuersatzes für den European Tax Analyzer By Bräutigam, Rainer; Nicolay, Katharina; Spengel, Christoph
  18. Strukturelle Schwächen der russischen Wirtschaft By Kolev, Galina V.
  19. Fünf gute Gründe für ein Auslandsstudium By Konegen-Grenier, Christiane; Placke, Beate
  20. Die Finanzierung der Ausbildungsleistungen der privaten Hochschulen: Ein Vorschlag für eine Berücksichtigung im Hochschulpakt By Konegen-Grenier, Christiane
  21. Ist Ungleichheit schlecht für das Wirtschaftswachstum? Eine Neubewertung des Zusammenhangs für Deutschland By Kolev, Galina V.; Niehues, Judith
  22. Fünf Jahre nach Fukushima: Eine Zwischenbilanz der Energiewende By Chrischilles, Esther; Bardt, Hubertus
  23. Trendvariation oder säkulare Stagnation? Wachstum und Wirtschaftspolitik in historischer Perspektive By Uebele, Martin
  24. Faktencheck Gerechtigkeit und Verteilung: Eine empirische Überprüfung wichtiger Stereotype By Beznoska, Martin; Henger, Ralph M.; Hentze, Tobias; Klös, Hans-Peter; Lesch, Hagen; Niehues, Judith; Pimpertz, Jochen; Plünnecke, Axel; Schäfer, Holger; Schmidt, Jörg; Schröder, Christoph; Voigtländer, Michael; Werner, Dirk
  25. Alternde Bevölkerung: Herausforderung für die Gesetzliche Kranken- und für die soziale Pflegeversicherung By Kochskämper, Susanna
  26. Entwicklung der Bürobeschäftigung in deutschen Städten By Bendel, Daniel; Voigtländer, Michael

  1. By: Enste, Dominik
    Abstract: Über Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft wird vor allem in Zeiten von wirtschaftlichen Krisen gesprochen. Sie dienen dann als eine Art Puffer und gleichen die Härten einer Rezession gerade für Personen mit geringeren oder mittleren Einkommen aus. Gerade in Südeuropa ist Schattenwirtschaft weitverbreitet. Außerdem gilt Schwarzarbeit als "Steuerhinterziehung des kleinen Mannes", mit der gegen zu hohe oder als ungerecht empfundene Steuern und Sozialabgaben "protestiert" wird. Weitere Gründe für das Ausweichen in die Untergrundwirtschaft sind zu viele Regulierungen und eine geringe Steuermoral. Mit Steuerbegünstigungen, Minijobs oder der Intensivierung der Kontrollen und Verschärfung der Strafen versucht der Staat die Schwarzarbeit zu bekämpfen - in Deutschland seit genau 60 Jahren. Dennoch arbeiteten in Deutschland im Jahr 2016 bis zu drei Millionen Haushaltshilfen in Privathaushalten in Deutschland schwarz. Je nach Schätzung summiert sich die schwarz erbrachte Arbeitszeit auf umgerechnet rund 140 Mrd. Euro jedes Jahr. In Europa halten zwei Drittel der Bevölkerung Schwarzarbeit im Privathaushalt für völlig inakzeptabel. Ein Drittel kennt jemanden persönlich, der im letzten Jahr schwarzgearbeitet hat. In einigen EU-Staaten erreicht die Schattenwirtschaft - je nach Schätzmethode - einen Umfang von bis zu 20 Prozent des offiziellen Bruttoinlandsproduktes. Mit einer zwei Säulen-Strategie kann die Schwarzarbeit eingedämmt werden. (1) Anreize/Institutionen: zum einen müssen die Anreize verringert werden, indem zum Beispiel die Aufnahme einer legalen Tätigkeit erleichtert und diese geringer belastet wird. (2) Moral/Haltung: Zum anderen müssen die Steuermoral und das Miteinander zwischen Staat und Bürger verbessert werden.
    JEL: O17 K42 J22 H26
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:92017&r=ger
  2. By: Kirchhoff, Jasmina
    Abstract: Die pharmazeutische Industrie und die Medizintechnik tragen als Branchen der industriellen Gesundheitswirtschaft mit ihren Gütern nicht nur auf dem inländischen Gesundheitsmarkt zur medizinischen Versorgung bei, sondern Arzneimittel und medizintechnische Produkte aus Deutschland sind auch weltweit gefragt. Mit ihrem Auslandsgeschäft schaffen die Unternehmen der industriellen Gesundheitswirtschaft zusätzlich Arbeitsplätze und Wertschöpfung am Standort Deutschland. Aktuell erwirtschaften die pharmazeutische Industrie und die Medizintechnik jeweils rund zwei Drittel ihres Umsatzes im Ausland - im Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes liegt die Exportquote nur bei knapp der Hälfte.
    JEL: F14 L65 L69
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:62017&r=ger
  3. By: Neligan, Adriana; Schmitz, Edgar
    Abstract: Diese Studie liefert auf Basis von Befragungsergebnissen aus dem IW-Zukunftspanel erstmalig Erkenntnisse zur Relevanz der Digitalisierung bei Maßnahmen zur Steigerung der Materialeffizienz. Bisher dominieren im Verarbeitenden Gewerbe eher klassische effizienzsteigernde Maßnahmen, die die Herstellungsprozesse optimieren, aber auch neue Techniken und Materialien kommen zum Einsatz. Grundlegende Weichenstellungen für eine moderne Kreislaufwirtschaft sind in vielen Unternehmen noch nicht vorhanden, da es noch nicht so verbreitet ist, Materialien im großen Stil bereits beim Produktdesign, über eine Kreislaufführung oder neue Geschäftsmodelle, einzusparen. Die Materialeinsparpotenziale sind in der Industrie noch nicht erschöpft und bei optimalen Einsatz der verfügbaren technischen Möglichkeiten, könnten nach Auffassung der Unternehmen noch weitere 3 bis 4 Prozent eingespart werden. Bezogen auf den Wert der in Deutschland aus dem In- und Ausland bezogenen Menge an mineralischen Rohstoffen liegt das realisierbare Einsparpotenzial somit bei knapp 2 Milliarden Euro. Maßnahmen für mehr Materialeffizienz sind bislang nur selten hochgradig digitalisiert und wenn dann - vor allem bei großen Unternehmen - am ehesten bei der Prozessoptimierung. Rund zwei Fünftel der Unternehmen sind bei den wichtigsten industriellen Effizienzmaßnahmen - Prozessoptimierung und der Verwendung neuer Techniken zumindest im mittleren Maße digitalisiert, aber mehr als ein Drittel auch noch gar nicht. Am häufigsten sind Unternehmen bei der betriebsübergreifenden Kreislaufführung überhaupt digitalisiert, eine Maßnahme, die jedoch nur von zwei Fünftel der Industrieunternehmen angewandt wird. Es besteht noch Potenzial für mehr Digitalisierung bei Produktdesign, Kreislaufführung und neuen Geschäftsmodellen. Obwohl mindestens jedes zweite verarbeitende Unternehmen über eine interne Kreislaufführung Rest- und Abfallstoffe wiederverwertet, spielen digitale Netze bei zwei Fünfteln dieser Unternehmen bisher keine und bei weiteren zwei Fünfteln nur eine kleine Rolle. Nur etwa jedes zehnte Unternehmen ist stark digital vernetzt. Mehr als jedes zweite Industrieunternehmen nutzt Maßnahmen, die beim Produktdesign ansetzen, um Ressourcen zu schonen. Bisher ist fast die Hälfte dieser Unternehmen nicht digital vernetzt - und wenn doch eher nur geringfügig. Ein Drittel der Industrieunternehmen sieht bisher in neuen Geschäftsmodellen einen effizienzsteigernden Weg. Davon sind drei von zehn dieser Unternehmen bisher nicht digitalisiert, weitere zwei Fünftel nur geringfügig. Unternehmen, die Digitalisierung bereits strategisch verankert haben, sind Vorreiter auf dem Weg zu mehr Materialeffizienz, da sie öfter materialeffizienzsteigernde Maßnahmen intensiv nutzen, eher weitere Einsparpotenziale erkennen und dann auch deutlich häufiger im hohen Maße digitalisiert sind.
    JEL: Q55 Q32 D21 O32
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:32017&r=ger
  4. By: Seyda, Susanne; Wallossek, Luisa; Zibrowius, Michael
    Abstract: Durch sinkende Schulabgängerzahlen und ein verändertes Bildungsverhalten ist das berufliche Ausbildungssystem in Deutschland unter Druck gekommen - und das, obwohl es international als Königsweg zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Der vorliegende Beitrag überprüft Vorurteile und Klischees über das in der deutschen Debatte oft verkannte duale System. Die Ergebnisse zeigen: berufliche Bildung bietet Absolventen gute Arbeitsmarktchancen und interessante Karriereperspektiven.
    JEL: I26 J24 M53
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:52017&r=ger
  5. By: Gustav A. Horn; Fabian Lindner; Sabine Stephan
    Abstract: Eine makroökonomisch orientierte Lohnpolitik in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2015 hätte bewirkt, dass die realen Nettoexporte deutlich weniger stark gestiegen wären. Aber sie hätte das Entstehen der deutschen Handels- und Leistungsbilanzüberschüsse nicht nennenswert gebremst. Zwar wäre das Exportvolumen zurückgegangen, die höheren Exportpreise hätten aber zu einem Anstieg der Exportumsätze geführt, so dass die nominal ausgewiesenen Leistungsbilanzüberschüsse kaum gesunken wären. Eine solche Lohnpolitik hätte aber stärkeres binnenwirtschaftliches Wachstum bewirkt und einen nennenswerten positiven Effekt auf die Verteilung (steigende Lohnquote) gehabt. Darüber hinaus hätte diese Lohnpolitik die Haushaltslage des Staates verbessert und damit die Voraussetzungen für finanzpolitische Impulse geschaffen. Eine Kombination aus makroökonomischer Lohnpolitik und unterstützender Finanzpolitik, die den durch die kräftigeren Lohnerhöhungen entstehenden finanzpolitischen Spielraum nutzt, senkt den nominalen Handels- und Leistungsbilanzüberschuss stärker als eine reine Lohnpolitik. Die Überschüsse würden sich vor allem wegen stärkerer Importe infolge einer besseren binnenwirtschaftlichen Entwicklung verringern. Für eine EU-konforme Reduzierung des Leistungsbilanzüberschusses müsste der Staat allerdings einen sehr viel stärkeren Finanzimpuls setzen.
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:125-2017&r=ger
  6. By: Bergmann, Knut; Diermeier, Matthias
    Abstract: Brexit, Trump und die AfD - eine Reihe von Abstimmungs- und Wahlergebnissen konnten Meinungsforscher in der jüngeren Vergangenheit nur schlecht vorhersagen. Der vorliegende Beitrag diskutiert diese Problematik am Beispiel der in Deutschland erstarkten rechtspopulistischen AfD: Da diese von der Gesellschaft zunehmend am äußerst rechten Rand verortet wurde, kann die vermutete soziale Erwünschtheit von Antworten bei Vor- und Nachwahlbefragungen eine Erklärung für die schlechten Vorhersagen und Prognosen bieten. Daneben erschweren aber auch prinzipielle Antwortverweigerungen und der schwierige demoskopische Umgang mit Protestwählern die Vorhersagen der AfD-Ergebnisse. Dies erklärt zum einen, warum Studien zur AfD mitunter zu recht unterschiedlichen Ergebnissen kommen und darüber hinaus, dass sich Gründe und Muster für die AfD-Wahl nur schwer identifizieren lassen - was den medialen und politischen Umgang mit den AfD-Erfolgen verkompliziert.
    JEL: D7 D72
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:72017&r=ger
  7. By: Gruninger-Hermann, Christian
    Abstract: Demographischer Wandel, Innovationen innerhalb der Informations- und Kommunikationstechnologie und die Digitalisierung ändern das Kaufverhalten der Konsumenten zunehmend. Innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte ist der E-Commerce in Deutschland ständig gewachsen und hat sich die Struktur des stationären Handels stark verändert. In der Folge nimmt die Versorgungsfunktion des stationären Handels in den Städten ab und macht diese zusehends weniger attraktiv. In einigen Regionen Deutschlands, vor allem in ländlichen Gegenden und in der Umgebung von Großstädten, leiden Kleinstädte unter diesen strukturellen Veränderungen der Handelslandschaft. Immer häufiger wird in der Öffentlichkeit die Frage nach der Verödung der (Innen-)Städte gestellt. Mit diesem Arbeitspapier wird eine breite Informationsgrundlage geschaffen, die Motive für den Innenstadtbesuch bzw. für den Kauf in Geschäftsstätten des stationären Einzelhandels, das gegenwärtige Online-Kaufverhalten, Prognosen zur zukünftigen Entwicklung des E-Commerce und schließlich Handlungshinweise, wie auf diese grundlegenden Änderungen reagiert werden kann, umfasst. Die Handlungshinweise richten sich an Unternehmen des Einzelhandels, ihre Verbände und Interessengemeinschaften, ebenso wie an Kammern, Immobilienbesitzer und an die öffentliche Verwaltung.
    Keywords: future development of German E-Commerce,online-sales,development of German cities and their stakeholders,strategies for German retail companies
    JEL: L81 R23 M20
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:esprep:157259&r=ger
  8. By: Kolev, Galina V.
    Abstract: Drei Jahre nach Beginn des Verhandlungsprozesses über das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA breitet sich die Skepsis besonders im deutschsprachigen Raum weiter aus. Zwar unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung den Freihandelsgedanken und protektionistische Maßnahmen haben ein schlechtes Image. Trotzdem findet sich etwa in Deutschland eine solide Mehrheit, die TTIP ablehnt. Die vorliegende empirische Analyse untersucht potenzielle Ursachen für Skepsis gegenüber TTIP. Diese geht mit einem schlechten Image des Globalisierungsprozesses und einem mangelnden Verständnis für seine ökonomischen Vorteile einher. Doch die Ergebnisse zeigen, dass die Ablehnung des Freihandelsabkommens auch durch ein geringes Vertrauen in die EU und durch die Unzufriedenheit mit der Art und Weise, wie Demokratie auf der EU-Ebene funktioniert, befeuert wird. Auch die Offenheit für Fremdgruppen ist positiv mit der Zustimmung zu TTIP korreliert. Zusammenfassend lässt sich aus der empirischen Analyse ableiten, dass hinter der TTIP-Skepsis eine Reihe von Ursachen steckt, die nur einen indirekten Bezug zu TTIP haben. Die Ablehnung des Freihandelsabkommens ist ein Teil des Protests gegen die Strukturen der EU, sodass mögliche Ansätze für mehr TTIP-Unterstützung darin bestehen, das Vertrauen in die EU auszubauen. Heutzutage werden die Errungenschaften der europäischen Integration als eine Gegebenheit empfunden und ihre Vorteile nicht richtig wahrgenommen. Zudem ist die gefühlte Distanz zu den Europäischen Institutionen mit einem verstärkten Gefühl verbunden, dass die EU-Bürger den politischen Prozess nicht beeinflussen können. Es ist somit nicht nur für die Zukunftsfähigkeit der EU von großer Bedeutung, die Funktionsweise der EUDemokratie zu verbessern und auch die positiven Seiten der europäischen Integration ins Gedächtnis zu rufen. Auch der Kampf um die Unterstützung für TTIP dürfte davon profitieren.
    JEL: F13 D78 F59
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:252016&r=ger
  9. By: Geis, Wido; Orth, Anja Katrin
    Abstract: Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt Zuwanderung als Teil einer gezielten Fachkräftesicherungspolitik zunehmend an Bedeutung. So können bereits heute viele inländische Unternehmen nicht alle ihre offenen Stellen mit einheimischen Fachkräften besetzen. Allerdings stellt sich die Situation regional sehr unterschiedlich dar. Während sie in Süddeutschland besonders angespannt ist, stehen dem Arbeitsmarkt in Ostdeutschland und im Ruhrgebiet noch relativ große ungenutzte Potenziale zur Verfügung. Dies wird sich jedoch in den nächsten Jahren ändern, da insbesondere in Ostdeutschland sehr viele ältere Erwerbstätige aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden werden, sodass auch hier ein zunehmender Bedarf an zugewanderten Fachkräften besteht. Betrachtet man die Verteilung der Nettozuwanderung aus dem Ausland im Jahr 2013 nach Kreisen, so zeigen sich drei Schwerpunkte, nämlich bei Kreisen, die über größere Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende verfügen, an der West- und Südgrenze Deutschlands liegen, insbesondere nahe zu Luxemburg und zur Schweiz, und in den Großräumen München, Rhein-Neckar und Rhein-Main. In letztgenannten Gebieten lebten am 31.12.2014 auch besonders viele Drittstaatenangehörige mit befristeten Aufenthaltstiteln zur Erwerbstätigkeit, was darauf hindeutet, dass diese bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland bereits heute sehr erfolgreich sind. Hingegen ist ihr Anteil in Ostdeutschland mit Ausnahme Berlins relativ niedrig. Auch leben hier unterdurchschnittlich wenige Neuzuwanderer aus den anderen EU-Ländern, sodass der Beitrag der Zuwanderung zur Fachkräftesicherung in diesen, in den nächsten Jahren besonders vom demografischen Wandel betroffenen Regionen bisher relativ gering ist. Um auch für die Regionen genügend Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen, die besonders von demografischen Wandel betroffen, aber weder wirtschaftsstark sind, noch über starke Migrantennetzwerte verfügen, muss an verschiedenen Ebenen angesetzt werden. So sollten regionale Unterschiede, zum Beispiel im Hinblick auf die Einkommensniveaus, bei der Gestaltung des rechtlichen Rahmens für die Erwerbsmigration stärker berücksichtigt werden. Zudem sollten für die Erwerbs- und Bildungszuwanderung in diese Regionen spezielle Förderprogramme aufgelegt werden und die Auslandsrekrutierung regionaler Arbeitgeber gefördert werden. Auch wären gezielte Informationsangebote über Leben und Wohnen in diesen Regionen für Zuwanderungsinteressierte und ein verstärkter Austausch zwischen diesen Regionen und möglichen Herkunftsregionen sinnvoll.
    JEL: F22 J23 J61
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:92016&r=ger
  10. By: Demary, Vera
    Abstract: Onlineplattformen spielen zwar für Deutschland bislang eine geringere Rolle als für die USA, dennoch ist absehbar, dass diese Geschäftsmodelle auch hier an Bedeutung gewinnen werden. Vor diesem Hintergrund bewertet dieser Beitrag die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen eines Konsultationsprozesses aufgeworfenen Fragen und zeichnet eine Linie im Umgang mit Onlineplattformen. Statt einer starken Regulierung ist eine differenzierte Herangehensweise empfehlenswert, die den Plattformen Raum für Entwicklung lässt, aber den Missbrauch von marktbeherrschenden Stellungen verhindert. Dazu ist beispielsweise sinnvoll, zwar ein "Level Playing Field" der Regulierung zu schaffen, Plattformen mit sehr geringen Nutzerzahlen aber von diesen Vorgaben auszunehmen. Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung schafft ein harmonisiertes Datenschutzrecht in Europa, das den Onlineplattformen Rechtssicherheit ermöglicht. Gleichzeitig wird darin das Recht auf Datenportabilität festgeschrieben, deren Effekte auf Wettbewerb und Innovation jedoch ambivalent sind und vom Einzelfall abhängen. Das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen ist auch auf marktbeherrschende Onlineplattformen anwendbar, die mit den zuständigen Behörden in engem Kontakt stehen sollten. Dies betrifft insbesondere missbräuchliche individualisierte Preissetzungen. Schließlich ist eine Stärkung der "digitalen Verantwortung" jedes Einzelnen bereits in der Schule empfehlenswert, um die Balance zwischen unternehmerischer Verantwortung der Onlineplattformen und individueller Souveränität des Nutzers zu stärken.
    JEL: L12 L14 L41 L86
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:322016&r=ger
  11. By: Koppel, Oliver
    Abstract: Ausländische Arbeitskräfte und Zuwanderer haben in den zurückliegenden drei Jahren einen großen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland geleistet, ohne den das Wachstum der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nicht in Ansätzen zu realisieren gewesen wäre. Als Musterland für Zuwanderung im Bereich der Industrieberufe erweist sich Indien. Nicht nur sind die nach Deutschland zugewanderten Inder überdurchschnittlich häufig in einem Industrieberuf tätig, auch übt von letzteren etwa jeder zweite eine Expertentätigkeit aus. Hinter Frankreich stellt Indien inzwischen die zweitmeisten Ingenieure und Informatiker ausländischer Nationalität und dürfte sich noch im laufenden Jahr zum bedeutendsten Herkunftsland entwickeln. Neben der positiven Arbeitsmarktbilanz von Zuwanderung insgesamt zeigt sich jedoch auch, dass Migration aus den typischen Flüchtlingsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak und Syrien) im Vergleich zu anderen Herkunftsländern bisher nur in geringem Ausmaß auch in Beschäftigung mündet. Selbst in den Engpassberufen des Verarbeitenden Gewerbes (z.B. Maschinenbau, Fahrzeugbau, Elektroindustrie) fällt dieser Effekt aktuell qualitativ und quantitativ sehr gering aus. Darüber hinaus finden sich unter den wenigen Industriebeschäftigten aus den Flüchtlingsländern schwerpunktmäßig Helfertätigkeiten, jedoch nur selten hochqualifizierte Tätigkeiten. Ein Grund hierfür liegt in der wenig industrieaffinen Wirtschaftsstruktur ihrer Herkunftsländer, in deren Folge auch die entsprechenden Zuwanderer nur selten über industrienah verwertbare Qualifikationen oder zumindest Vorerfahrungen verfügen. Etwas anders stellt sich die Situation in den personenbezogenen Gesundheitsberufen dar. So ist die Beschäftigung von Syrern zuletzt sehr stark gestiegen - mit dem Ergebnis, dass inzwischen jeder 20. angestellte ausländische Arzt hierzulande aus Syrien stammt. Während Deutschland in den Gesundheitsberufen insbesondere von Zuwanderung aus Osteuropa profitiert, sind Personen aus den übrigen drei Flüchtlingsländern kaum dort beschäftigt. Zusammenfassend gilt es, realistische Erwartungen an den Beitrag der aktuellen Flüchtlingszuwanderung in puncto Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung zu formulieren. In den Industrieberufen ist ein solcher bislang weitgehend ausgeblieben und wird auch künftig ohne einen hohen Qualifizierungsaufwand nicht realisierbar sein. Auf Basis der bisherigen Erfahrungen dürfte das entsprechende Potenzial in den Gesundheitsberufen deutlich höher ausfallen. Unter dem Strich sollte die aktuelle Flüchtlingsmigration in erster Linie als humanitäre Aufgabe verstanden werden, aus der sich auch die gesellschaftliche Aufgabe ableitet, substanzielle Mittel in die (Nach-)Qualifizierung und die Grundbildung der Betroffenen zu investieren. Gleichwohl wird die aktuelle Flüchtlingsmigration eine arbeitsmarkt- und qualifikationsorientierte Zuwanderung, die in der jüngeren Vergangenheit überaus erfolgreich zur Fachkräftesicherung beigetragen hat, auch künftig nicht ersetzen können.
    JEL: F22 J15 J24
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:52016&r=ger
  12. By: Deschermeier, Philipp; Henger, Ralph M.; Seipelt, Björn; Voigtländer, Michael
    Abstract: Im Zuge der sogenannten Flüchtlingskrise ist die Unterbringung von Flüchtlingen und deren Implikationen in den Fokus der Debatte zwischen Öffentlichkeit, Politik und nicht zuletzt der Bauwirtschaft gerückt. Darüber hinaus sind Preise und Mieten im Wohnungsmarkt durch eine nicht hinreichende Bautätigkeit während der letzten Jahre zunehmend unter Druck geraten. Trotz der hohen Relevanz des beschriebenen Problems, fehlt es jedoch an belastbaren Informationen über die Nachfrageseite im Wohnungsmarkt. Basierend auf dem IW-Baubedarfsmodell bildet die vorliegende Studie einen Baustein, diese Informationslücke zu schließen und den zusätzlichen Wohnungsbedarf bis zum Jahr 2020 auf Grundlage verschiedener Zuwanderungsszenarien zu schätzen. Während ein Szenario die Erwartungen der Bundesregierung abbildet, wird im anderen Szenario ein Zuwanderungsstop ab dem Jahr 2017 angenommen. Die beiden Szenarien, die jeweils auf vergleichsweise extremen Annahmen beruhen, dienen dazu ein Prognoseintervall an möglichen Wohnungsnachfragen aufzuspannen und entsprechende Unterbeziehungsweise Obergrenzen abzuleiten. Szenario 1 führt in unseren Berechnungen zu einer durchschnittlich Nachfrage von 380.000 Wohnungen pro Jahr bis 2020 wohingegen Szenario 2 eine 20 Prozent geringe Nachfrage aufweist (310.000 Wohnungen). Die Wohnungsnachfrage, die allein auf die gestiegene Migration zurückzuführen ist, bewegt sich zwischen 67.800 Wohnungen pro Jahr und 158.000 Wohnungen pro Jahr je nach Szenario. In einem anschließenden Kapitel werden die berechneten Ergebnisse für das Bundesgebiet regional differenziert und nach dem Königsteiner Schlüssel regional verteilt. Dies ermöglicht es uns Implikationen für unterschiedliche regionale Einheiten oder Agglomerationstypen abzuleiten. Trotz alledem ist die zukünftige Entwicklung von hoher Unsicherheit geprägt, sodass die Ergebnisse als ein erster Indikator betrachtet werden können, wie sich die zukünftige Wohnungsnachfrage im Zuge einer erhöhten Zuwanderung von Flüchtlingen entwickeln kann.
    JEL: F22 R21 R31
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:182016&r=ger
  13. By: Busch, Berthold
    Abstract: In der Europäischen Union wird immer wieder die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten hervorgehoben oder eingefordert. Das manifestiert sich aktuell sowohl mit der Flüchtlingskrise als auch mit Forderungen nach einer Vertiefung der Europäischen Währungsunion. Dies legt nahe, der Frage nachzugehen, in welchem Ausmaß zwischen den EU-Staaten über die Beiträge zum EU-Haushalt und den von dort fließenden Ausgaben in die Mitgliedstaaten eine innergemeinschaftliche Solidarität geübt wird und wer dabei die Nutznießer sind. Die Ausgaben des EU-Haushalts beliefen sich zuletzt (2014) auf 142,5 Milliarden Euro oder 1,024 Prozent des gemeinsamen Bruttonationaleinkommens. Dies mag vergleichsweise gering erscheinen, wenn man diesen Wert mit der Staatsquote in den Mitgliedstaaten vergleicht, die im Durchschnitt der 28 Länder 2014 bei 48,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts lag, wobei die Spannweite von 34,3 Prozent in Rumänien und 58,1 Prozent in Finnland reichte. Gleichwohl lässt sich zeigen, dass mit dem EU-Haushalt eine nennenswerte Umverteilung zwischen den Mitgliedstaaten betrieben wird. Die Struktur des EU-Haushalts hat sich im Zeitablauf deutlich verändert. Wurde im Jahr 2000 noch fast jeder zweite Euro für die Agrarpolitik ausgegeben, ist dieser Anteil inzwischen auf unter 40 Prozent gesunken. Dagegen haben die Ausgaben für den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt (Kohäsion) absolut und anteilsmäßig zugelegt, wie auch die Ausgaben für die sogenannten inneren Politikbereiche, die sehr verschiedenen Zwecken dienen.
    JEL: F02 H61 H77
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:212016&r=ger
  14. By: Enste, Dominik; Drummond Nauck, Janaina; Schneider, Regina
    Abstract: Im Jahr 2015 wurden in Deutschland über eine Million Flüchtlinge registriert. In demselben Zeitraum wurden etwa 450.000 Asylanträge gestellt, was die höchste Antragszahl seit 1992 darstellt. Von den 450.000 Anträgen sind ungefähr 50 Prozent positiv beschieden worden, sodass nicht nur viele Anträge eingegangen sind, sondern auch viele Menschen längerfristig in Deutschland bleiben werden, die es zu integrieren gilt. Diese Zuwanderung birgt gleichzeitig Herausforderungen und Chancen. Vor allem stellt sie die Menschen, Gesellschaft und Staaten jedoch vor eine Vielzahl von Dilemmata, die im folgenden Report beleuchtet werden. Dabei werden insbesondere die ethischen Dilemmata betrachtet, die auf den drei Ebenen der Gesellschaft vorliegen. Die Ordnungsebene steht vor Dilemmata hinsichtlich staatlicher Entscheidungen wie der geeignetsten Verteilung von Flüchtlingen über die Länder oder der Ausgestaltung von Asylverfahren. Die Institutionenebene sieht sich vor Entscheidungen wie der Unsicherheit bei der Einstellung von Flüchtlingen. Auf der Individualebene muss jeder Einzelne das Dilemma überwinden, ob und in welchem Ausmaß er eigenen Aufwand betreiben möchte, um eine Integration der Flüchtlinge zu unterstützen.
    JEL: F22 C71 M14 D64
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:122016&r=ger
  15. By: Matthes, Jürgen; Busch, Berthold
    Abstract: Um das zukünftige institutionelle Verhältnis zwischen dem Vereinigten Königreich (UK) und der Europäischen Union (EU) abschätzen zu können, nimmt diese Studie eine Systematisierung vor. Sie etabliert einen Orientierungsrahmen, bei dem zwei Aspekte einander gegenübergestellt werden: zum einen das Ausmaß des Binnenmarktzugangs für bisherige EU-Partner (u. a. Norwegen, Schweiz, Kanada) und zum anderen die Zugeständnisse dieser Partner an die EU mit Blick auf Personenfreizügigkeit, Regulierungssouveränitätsverzicht (Rechtsharmonisierung mit der EU) und Zahlungen an die EU. Dabei zeigt sich eine klare Reziprozität im Geben und Nehmen, die auch für die Verhandlungen unterstellt wird. Auf dieser Basis wird erörtert, welche Zugeständnisse das UK zu machen bereit und welchen Binnenmarktzugang die EU dafür gewähren dürfte, wenn sie sich an den bisherigen Integrationsmodellen orientiert und zudem das britische Defizit im Warenhandel mit der EU sowie die große politisch/militärische Rolle der Briten berücksichtigt.
    JEL: F13 F15 O52
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:372016&r=ger
  16. By: Voigtländer, Michael
    Abstract: Die große Stabilität des deutschen Wohnimmobilienfinanzierungsmarktes lässt es fraglich erscheinen, ob makroprudenzielle Instrumente tatsächlich benötigt werden und ob deren gesellschaftliche Kosten den Nutzen für die Finanzstabilität nicht überschreiten. Wenn solche Gesetze eingeführt werden, sollte aber zunächst nur eine Begrenzung der Beleihungsausläufe (LTV) eingeführt werden, wobei die Option bestehen sollte, die Beschränkungen durch höhere Amortisationen zu kompensieren. Außerdem sollte ein Mindestwert für Immobilientransaktionen eingeführt werden, ab dem die Instrumente greifen. Damit wird auch sichergestellt, dass die Instrumente vor allem dort Anwendung finden, wo Überhitzungen vorliegen. Beide Vorschläge zielen darüber hinaus darauf ab, die Regulierung einfacher umsetzen zu können.
    JEL: G01 G21 G28
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:42017&r=ger
  17. By: Bräutigam, Rainer; Nicolay, Katharina; Spengel, Christoph
    Abstract: Zur Messung von Effektivsteuerbelastungen hat sich in den vergangenen Jahren ein umfassendes Instrumentarium entwickelt, das auf unterschiedlichen Methoden basiert. Der European Tax Analyzer verwendet vollständige Finanzpläne und besitzt insbesondere Stärken durch eine sehr detaillierte Abbildung von steuerlichen Vorschriften. Als Maßgröße werden bisher absolute Steuerbelastungen verwendet, die lediglich eine ordinale Rangordnung alternativer Investitionsstandorte ermöglichen. Aufbauend auf den Arbeiten von Schreiber/Ruf (2004) und Ruf (2005) wird im Rahmen der Untersuchung ein sogenannter Indifferenzsteuersatz für den European Tax Analyzer entwickelt. Diese zusätzliche relative Maßgröße erlaubt einen unmittelbaren Vergleich mit dem tariflichen Körperschaftsteuersatz eines Landes. Eine erste Anwendung des Konzepts zeigt, dass der neue Indifferenzsteuersatz insbesondere in Ländern, in denen die Effektivsteuerbelastung nicht nur von der Körperschaftsteuer bestimmt wird, eine genaue und zugleich leicht verständliche Abschätzung der zu erwartenden Steuerbelastung erlaubt.
    Keywords: Effektivsteuerbelastung,European Tax Analyzer,Unternehmensbesteuerung,Messung von Effektivsteuerbelastungen
    JEL: H25 H71 K34
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:zewdip:17019&r=ger
  18. By: Kolev, Galina V.
    Abstract: Die aktuelle Lage der russischen Wirtschaft ist dramatisch. Um 3,7 Prozent ist die gesamtwirtschaftliche Leistung im Jahr 2015 eingebrochen. Eine Reihe von Faktoren haben zu der Abwärtsspirale beigetragen: darunter die Unsicherheit in Bezug auf die geopolitische Lage, die verhängten Wirtschaftssanktionen sowie der Ölpreisverfall und der damit verbundene Einbruch bei den Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Auch wenn die aktuelle Zuspitzung der Wirtschaftskrise in Russland durch diese Faktoren akut beeinflusst wurde, wird die russische Wirtschaft durch eine Vielzahl schwerwiegender Struktur- und Governanceprobleme charakterisiert, die eine große Herausforderung für die wirtschaftliche Erholung und die langfristige Entwicklung Russlands darstellen. Die starke Abhängigkeit von dem Öl- und Gasgeschäft, Korruptionsprobleme, Rückschritte bei der Privatisierung und eine ineffiziente Nutzung des vorhandenen Humankapitals stellen einige Beispiele für Ansatzpunkte dar, die mehr Entschlossenheit vonseiten der Regierung erfordern. Die hohen Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft haben die Anreize geschmälert, ernsthafte Reformen in Gang zu setzen, und verhindert, dass die starke Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von der Weltkonjunktur und dem Ölpreis verringert wurde. Die künftigen Wachstumsperspektiven des Landes hängen entscheidend von dem Reformwillen der russischen Regierung ab. Für 2016 prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IWF) einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung von 0,6 Prozent. Auch wenn der IWF für die darauf folgenden Jahre bereits von positiven Wachstumsraten ausgeht, dürfte das Wirtschaftswachstum mit 1,0 bis1,5 Prozent im mittelfristigen Vergleich sehr gering ausfallen. Damit das Land zurück auf den Wachstumspfad der Vorkrisenzeit kommen kann, müssen weitere Maßnahmen zur Behebung der strukturellen Schwächen der russischen Wirtschaft in Gang gesetzt werden. Dazu gehören mehr Entschlossenheit bei der Bekämpfung der Korruption, die weitere Liberalisierung der Märkte, Privatisierung sowie eine veränderte Anreizstruktur, um Forschung und Entwicklung im Privatsektor zu fördern. Die Wirtschaftspolitik soll die Transformation von einer ressourcenbasierten zu einer innovativen Ökonomie fördern und die entsprechenden Anreize für die Transformation gezielt setzen.
    JEL: E66 O43 O52
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:32016&r=ger
  19. By: Konegen-Grenier, Christiane; Placke, Beate
    Abstract: Eine stärkere Auslandsmobilität während des Studiums ist sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene im Rahmen des Bologna-Prozesses ein zentrales bildungspolitisches Ziel. Welchen Stellenwert Auslandserfahrung auf dem deutschen Arbeitsmarkt hat, haben der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Institut der deutschen Wirtschaft Köln in einer gemeinsamen Studie untersucht. Für einen Auslandsaufenthalt während des Studiums lassen sich ausgehend von den Ergebnissen der DAAD/IW-Befragung von 1.008 Personalverantwortlichen und auf der Basis vorausgegangener Studien fünf Gründe formulieren. Erstens verlangt der fortschreitende Prozess der Globalisierung vor allem in einem Land wie Deutschland, das tief in internationale Wertschöpfungsketten eingebunden ist, eine Vorbereitung auf berufliche Tätigkeiten, die zunehmend durch internationale Bezüge gekennzeichnet sein werden. Zweitens zeigt sich in einer Reihe von Befunden aus Absolventen- und Beschäftigerbefragungen, dass Auslandsaufenthalte nicht nur die immer notwendiger werdenden auslandsrelevanten Kompetenzen wie Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz verbessern, sondern darüber hinaus auch noch weitere relevante Fähigkeiten fördern. Dies führt drittens dazu, dass auslandserfahrene Absolventen gegenüber gleich qualifizierten Bewerbern ohne Auslandserfahrung mit besseren Einstellungschancen rechnen können. Außerdem haben sie viertens mehr Optionen, Tätigkeiten mit internationalen Bezügen zu übernehmen, deren Relevanz für die Unternehmen künftig zunehmen wird. Fünftens zeigen sich nach Auffassung der Unternehmen positive Effekte für die berufliche Leistungsfähigkeit insgesamt, was sich vor allem bei international tätigen Unternehmen durch einen Gehaltsvorsprung gegenüber nicht mobilen Absolventen auszahlen kann.
    JEL: I28 I25 M51
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:302016&r=ger
  20. By: Konegen-Grenier, Christiane
    Abstract: Seit 2007 finanzieren Bund und Länder im Hochschulpakt Studienanfänger, die gegenüber dem Basisjahr 2005 zusätzlich an die Hochschulen kommen, gemeinsam. In die Berechnungen werden alle Anfänger an den Privathochschulen einbezogen, Geld gibt es aber nur in wenigen Ausnahmefällen. Im Qualitätspakt Lehre, der wettbewerblich organisierten dritten Förderlinie des Hochschulpaktes, sind die privaten Hochschulen darüber hinaus nicht teilnahmeberechtigt. Die für die Ausbildungsleistungen der privaten Hochschulen miteinberechneten Bundesmittel verbleiben überwiegend in den jeweiligen Hochschulbudgets der Länder. Diese konnten nicht zuletzt dadurch ihre Grundmittel seit Beginn des Hochschulpaktes bis 2013 um rund 29 Prozent steigern. Allein für das Jahr 2013 können die den privaten Hochschulen entgangenen Bundesmittel aus dem Hochschulpakt auf rund 197 Millionen Euro geschätzt werden. Mit dieser Summe haben die privaten Hochschulen im Jahr 2013 somit die Hochschulen in öffentlicher Trägerschaft quasi subventioniert. Gleichzeitig wird von den privaten Hochschulen in den staatlichen Anerkennungsverfahren und bei der Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat eine kontinuierliche Ausbildungsleistung sowie ein stärkeres Engagement in der Forschung verlangt. Beides erfordert eine stabile finanzielle Basis, die in der gegenwärtigen Finanzierungsstruktur der privaten Hochschulen durch die überwiegende Abhängigkeit von Studiengebühren nicht immer gegeben ist. Eine monetäre Berücksichtigung der Ausbildungsleistungen der privaten Hochschulen bei der Vergabe der Hochschulpaktmittel wäre daher ein Schritt in die richtige Richtung. Auch aus ordnungspolitischer und verfassungsrechtlicher Sicht lässt sich eine stärkere staatliche Mitfinanzierung der privaten Hochschulen begründen.
    JEL: I22 I28 H52
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:222016&r=ger
  21. By: Kolev, Galina V.; Niehues, Judith
    Abstract: Die zunehmende Ungleichheit in Deutschland habe zu weniger Wirtschaftswachstum geführt: So lautet das Ergebnis einer OECD-Studie, die in Verteilungsdebatten immer wieder zitiert wird. Doch Replikationen dieser Schätzungen zeigen, dass dieser Befund für Deutschland nicht haltbar ist. Zwar könnte die Ungleichheit einen negativen Einfluss auf das Wachstum haben. Allerdings nicht generell, sondern in Volkswirtschaften mit einem geringen Bruttoinlandsprodukt (BIP) - als Orientierungswert zeigen die Schätzungen ein BIP von 9.000 US-Dollar pro Kopf. Denn in jenen Ländern sind ärmere Bevölkerungsgruppen meist von Bildung ausgeschlossen, und das Gesellschaftssystem insgesamt ist eher instabil. Für Industrienationen wie Deutschland ist der Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Wachstum hingegen, wenn überhaupt nachweisbar, eher positiv, weil Ungleichheit die Anreize für Unternehmertum und Innovationen steigert. Das gilt zumindest, solange die Ungleichheit nicht überhandnimmt. Ab einem Gini- Koeffizienten von etwa 0,35 wird es wahrscheinlicher, dass Ungleichheit das Wirtschaftswachstum hemmt. In Deutschland liegt der Gini-Koeffizient mit 0,29 weit unter diesem Schwellenwert. Die Ungleichheit legte einzig von 2000 bis 2005 merklich zu, als auch die Wirtschaft schwächelte. Die Ungleichheit taugt also nicht zur Erklärung des langsamen Wirtschaftswachstums, da sie parallel und nicht in der Vorperiode anstieg. Die Ungleichheit führt zudem keineswegs zu einer immer stärker verunsicherten Gesellschaft: Zu kaum einem Zeitpunkt waren die Sorgen um die allgemeine und eigene wirtschaftliche Situation geringer als heute.
    JEL: O4 O5 H23
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:142016&r=ger
  22. By: Chrischilles, Esther; Bardt, Hubertus
    Abstract: Die Bundesregierung hat in Verbindung mit dem Erdbeben in Fukushima und dem damit zusammenhängenden Reaktorunglück den endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Zusammen mit dem bis vor das Jahr 2000 zurückreichenden Beschluss, die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen, bilden diese Entscheidungen die maßgeblichen Weichen für die sogenannte Energiewende. Daran schließen sich eine Reihe von Herausforderungen an, die in der einen oder anderen Weise von der Bundesregierung in ergänzende Ziele übersetzt worden sind. Fünf Jahre liegen die Ereignisse um Fukushima, denen der Kernenergieausstieg folgte, nun zurück. Die verbleibenden acht Kernkraftwerke, die zuletzt rund 14 Prozent des hiesigen Stroms erzeugten, werden in den nächsten Jahren vom Netz gehen. Die größten Herausforderungen stehen uns damit noch bevor: Mit Auslaufen der Jahre 2021 und 2022 werden nochmals Kapazitäten in der Größenordnung der Sofortstillegungen 2011 vom Netz gehen. Die vorliegende Kurzexpertise hat aus diesem Anlass wesentliche Ziele, die teilweise notwendige Rahmenbedingungen zum Gelingen der Energiewende beschreiben, untersucht. Sie bedient sich dafür einer Indikatorik, die soweit möglich den Zielpfad der Energiewende seit dem Jahr 2000 und den ersten Zwischenzielen 2020 definiert und auf den aktuellen Stand bezieht. Vergleichend wird hier auch 2011, das Jahr des Kernenergieausstiegs, mitbetrachtet. Dabei wird deutlich, dass vor allem der Ausbau erneuerbarer Energien gelingt und sogar über das Ziel hinaus schießt. Damit verbunden sind jedoch Einbußen in Fragen der Wirtschaftlichkeit der Förderung erneuerbarer Energien, der industriellen Wettbewerbsfähigkeit und tendenziell auch der netzseitigen Versorgungssicherheit. Auch hinsichtlich der langfristigen Verfügbarkeit konventioneller Kraftwerkskapazitäten lassen die derzeitigen Rahmenbedingungen Fragen offen, denn die Förderung von erneuerbaren Energien hat deutliche Auswirkungen auf die Erlösmöglichkeiten auf dem Strommarkt.
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:62016&r=ger
  23. By: Uebele, Martin
    Abstract: Die internationale Wachstumsdebatte befindet sich immer noch unter dem Einfluss der Finanzkrise, weil sich in den Industriestaaten die Wachstumsraten nicht wie erwartet wieder erholt haben. Die verschiedenen Erklärungsansätze lassen sich in Angebots- und Nachfrageansätze unterscheiden. Die Vertreter der Nachfrageseite fordern ein radikales Umdenken makroökonomischer Politik, insbesondere eine Abkehr von dem Bestreben, die öffentlichen Haushalte mittelfristig tragfähig zu gestalten. Sie beziehen ihre Motivation vor allem aus dem extrapolierten Wachstumstrend vor dem Einsetzen der Finanzkrise. Dieser Text unterzieht diese Hauptmotivation der nachfrageseitigen Ansätze einer kritischen Würdigung, indem er die Extrapolation eines kurzfristigen Trends mit alternativen Trendkonzepten kontrastiert. Er relativiert deren theoretische und empirische Relevanz dahingehend, dass Forderungen nach radikalen Änderungen der vorherrschenden wirtschaftspolitischen Überzeugungen als nicht ausreichend begründet erscheinen. Stattdessen wird auf die Gefahren von langfristigen Verzerrungen hingewiesen, wenn Wirtschaftspolitik eingesetzt wird, um mit staatlicher Nachfrage, erhöhter expansiver Geldpolitik oder fehlerhafter Deregulierung das Wachstum zu erhöhen. Dabei werden auch historische Parallelen zu den Großen Depressionen nach 1873 und 1929 gezogen.
    JEL: E60 G01 N10
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:12016&r=ger
  24. By: Beznoska, Martin; Henger, Ralph M.; Hentze, Tobias; Klös, Hans-Peter; Lesch, Hagen; Niehues, Judith; Pimpertz, Jochen; Plünnecke, Axel; Schäfer, Holger; Schmidt, Jörg; Schröder, Christoph; Voigtländer, Michael; Werner, Dirk
    JEL: I24 I31 I32 J26 J30
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:292016&r=ger
  25. By: Kochskämper, Susanna
    Abstract: In den letzten Monaten wurde insbesondere die langfristige Tragfähigkeit der Gesetzlichen Rente in Politik und Öffentlichkeit diskutiert. Dabei traten die anderen Sozialversicherungszweige in den Hintergrund. Insbesondere in der Gesetzlichen Kranken- und in der sozialen Pflegeversicherung sind jedoch Reformen ebenso dringend geboten. Denn auch sie sind vom demografischen Wandel langfristig betroffen. Zum einen steigen die durchschnittlichen Krankheits- und Pflegekosten mit zunehmendem Lebensalter an. Eine insgesamt ältere Bevölkerung verursacht daher Ausgabensteigerungen in beiden Versicherungszweigen - selbst wenn die Menschen in Zukunft gesünder wären, als sie es heute sind. Zum anderen werden die Beiträge einkommensabhängig erhoben. Da jedoch die Alterseinkommen im Durchschnitt unterhalb der Erwerbseinkommen liegen, sinkt das durchschnittliche beitragspflichtige Einkommen. Die umlagefinanzierten Systeme der Gesetzlichen Kranken- und der sozialen Pflegeversicherung sind daher sowohl auf der Ausgaben- als auch auf der Einnahmenseite vom demografischen Wandel betroffen. Ohne weitere Reformen ist daher auch für diese beiden Systeme mit Beitragssatzsteigerungen zu rechnen. Diese Entwicklung stellt der Politik daher zwei Aufgaben: Erstens ist sie gefordert, neue Ansätze und Wege für diese beiden Sozialversicherungszweige zu finden, sollen die Beitragssätze langfristig nicht aus dem Ruder laufen. Zweitens ist bei der Diskussion um einzelne Sozialversicherungszweige das gesamte Bild im Auge zu behalten: Werden für die Gesetzliche Rentenversicherung mittelfristige Beitragssatzerhöhungen diskutiert, so sollte nicht vergessen werden, dass selbige auch in der Gesetzlichen Kranken- und in der sozialen Pflegeversicherung drohen.
    JEL: I18 J11
    Date: 2017
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:82017&r=ger
  26. By: Bendel, Daniel; Voigtländer, Michael
    Abstract: Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Bürobeschäftigung und dem Büromarkt. Schließlich ist die Bürobeschäftigung der wesentliche Treiber der Nachfrage nach Büroimmobilien. Das IW Köln erhebt seit einigen Jahren auf Basis einer eigenen Methodik die Bürobeschäftigung. In dieser Analyse werden sowohl Trends über alle Städte als auch die Entwicklung innerhalb der Branchen der Bürobeschäftigung in ausgewählten Städten untersucht. Neben deskriptiven Analysen wird auch eine Clusteranalyse durchgeführt, um vergleichbare Entwicklungen zu identifizieren und Hinweise für Portfoliostrategien zu erhalten. Die Bürobeschäftigung in Deutschland und insbesondere in den Städten wächst. Teilweise liegen die Zuwächse sogar deutlich über dem Wachstum aller sozialversicherungspflichtig (SVP) Beschäftigten, wobei einige Branchen hierbei hervorstechen. Gerade die Zuwächse in den Segmenten Unternehmensberatung und IT im weiteren Sinne verdeutlichen, dass vor allem Arbeitsplätze für Hochqualifizierte entstehen, die ihrerseits wiederum die Wohnungsnachfrage in den Städten treiben. Anderen Branchen wie beispielsweise die der Pensionskassen und Versicherungen aber auch die Telekommunikationsbranche verzeichnen dagegen teils starke Rückgänge bei den Bürobeschäftigungszahlen. Mainz, Wiesbaden und Magdeburg weisen jeweils Verluste der Bürobeschäftigten auf. Andere Städte, vor allem im Süden Deutschlands (allen voran Fürth und Ingolstadt), verzeichnen dagegen starke Zuwächse der Bürobeschäftigtenzahlen. Zudem ergibt die Clusteranalyse, dass sich Städte wie Dresden und Leipzig in ihrer Entwicklung an westdeutsche Städte wie Köln und Düsseldorf angleichen.
    JEL: R3 E31 E32 J20
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkrep:282016&r=ger

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