nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2016‒06‒14
seven papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Auswirkungen des Mindestlohns in Landwirtschaft und Gartenbau: Erfahrungen aus dem ersten Jahr und Ausblick By Garming, Hildegard
  2. Importabhängigkeit und Energiewende: Ein neues Risikofeld der Versorgungssicherheit? By Strunz, Sebastian; Gawel, Erik
  3. Staatsfonds in Zeiten niedriger Rohstoffpreise By Hella Engerer
  4. Gesamtwirtschaftliche Effekte von Prosumer-Haushalten in Deutschland By Dr. Markus Flaute; Anett Großmann; Dr. Christian Lutz
  5. Einkommensdynamik bei Selbständigen als Freie Berufe und abhängig Beschäftigte Eine dynamische Paneldatenschätzung mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels By Mirko Felchner
  6. IMK Steuerschätzung 2016-2020 By Katja Rietzler; Birger Scholz; Dieter Teichmann; Achim Truger
  7. Multilokale Lebensführung und räumliche Entwicklungen By Danielzyk, Rainer; Dittrich-Wesbuer, Andrea; Duchêne-Lacroix, Cédric; Fischer, Tatjana; Hilti, Nicola; Perlik, Manfred; Petzold, Knut; Ritzinger, Anne; Scheiner, Joachim; Sturm, Gabriele; Tippel, Cornelia; Weiske, Christine

  1. By: Garming, Hildegard
    Abstract: In dieser Studie werden die Auswirkungen der Einführung des Mindestlohns in Deutschland auf die Landwirtschaft und den Gartenbau hinsichtlich der Kosteneffekte, der Anpassungsstrategien und der praktischen Probleme in der Umsetzung untersucht. Mittels Interviews mit Experten/-innen und einer bundesweiten Befragung von Betriebsleitern/-innen wurden Daten zu Veränderungen in den gezahlten Löhnen zwischen 2014 und 2015, zu betrieblichen Anpassungsstrategien und geplanten Veränderungen in den Produktionssystemen erhoben. Umsetzungsprobleme wurden identifiziert und bewertet. In Fallstudien zum Anbau von Äpfeln, Erdbeeren und Spargel wurden anhand typischer Produktionssysteme die Kosteneffekte des Mindestlohns in verschiedenen Lohnszenarien berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass der Mindestlohn die landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe vor große Herausforderungen stellt. Die Löhne für Saisonarbeitskräfte sind in 2015 im Durchschnitt um circa 11 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, für ständige Arbeitskräfte um 4 % bis 5 %. In der praktischen Umsetzung bewerteten die Teilnehmer/-innen an der Umfrage den Verwaltungsaufwand für Arbeitszeitaufzeichnungen und weitere Dokumentationspflichten als derzeit wichtigstes Problem. Dies trifft in besonderem Maße für kleinere Betriebe zu. Auch die Anforderungen des Arbeitszeitgesetzes, die durch die Arbeitszeitaufzeichnung in den Fokus gerückt sind, wurden als schwer erfüllbar eingeschätzt und als Beschränkung der in Erntezeiten notwendigen Flexibilität empfunden. Eine flexiblere und unbürokratische Umsetzung der im Gesetz vorgesehenen Ausnahmeregelungen seitens der zuständigen Stellen auf Bundeslandebene könnte den Betrieben helfen, Ernteverluste zu vermeiden. Außer der Lohnhöhe ergeben sich durch den Mindestlohn Probleme bei der Umsetzung von Leistungslohnsystemen, der Erhaltung von Leistungsanreizen und einer von den Mitarbeitern als gerecht empfundenen Lohndifferenzierung. Als Folge der Begrenzung der täglichen bzw. wöchentlichen maximalen Arbeitszeit berichten die Betriebsleiter/-innen von unzufriedenen Saisonarbeitskräften, die mehr arbeiten und verdienen möchten. [...]
    Abstract: In this study, the effects of the introduction of a general minimum wage on German agriculture and specialty crop production on production costs and production systems are analyzed and practical problems of implementation identified. Data were collected on wages in 2014 and 2015, on adaptation strategies and expected changes in the production systems, based on expert opinion and a survey among farmers all over Germany. In the survey, respondents were also asked to rank common problems of implementation of the new laws according to their importance for their own farm. The effects of different levels of the minimum wage on production costs of apples, strawberries and asparagus were calculated based on case studies of typical farms. Results show that the minimum wage poses significant challenges to the sector. Wages for seasonal labor increased by about 11 % in 2015 compared to the year before. Also permanent labor became more expensive with an average increase of 4 % to 5 %. With regards to practical problems, the requirements of documentation of working hours and related paperwork were perceived as most important issue by survey respondents. Especially by smaller farms the administration requirements were seen as major burden. As a side effect of documenting the working hours, farmers pay much more attention to the requirements of the Working Time Act than before. These regulations however were perceived as difficult to comply with and a heavy constraint on flexibility needed during harvesting season. The minimum wage not only increases wage levels, but also limits the use of piece rate wage systems. Survey respondents found it difficult to maintain incentives and an adequate differentiation of wages given individual differences in workers‘ productivity. They also report that the mostly foreign seasonal workers would not agree with strict limitations of maximum working hours, since their interest is working and earning as much as possible during their stay in Germany. [...]
    Keywords: Mindestlohn,Deutschland,Produktionskosten Obst und Gemüse,Arbeitsproduktivität,betriebliche Anpassungsstrategien,minimum wage,Germany,labor productivity,production costs of fruits and vegetables,farm adaptation strategies
    JEL: J38 Q12
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:53&r=ger
  2. By: Strunz, Sebastian; Gawel, Erik
    Abstract: Die fundamentale Transformation der Energieversorgung im Zuge der Energiewende berührt auch die Importabhängigkeit Deutschlands. Einerseits sind durch Reduzierung des Energieverbrauchs und Umstellung auf "heimische" Erneuerbare Synergieeffekte zu erwarten. Andererseits stellen fluktuierende Erneuerbare und der Kohleausstieg mittelfristig einen höheren Verbrauch von Gas als sauberer Backup-Technologie in Aussicht, was wiederum die Importabhängigkeit der deutschen Energieversorgung erhöhen dürfte. Allerdings besteht kein grundsätzlicher Zielkonflikt zwischen Energiewende und Versorgungssicherheit, da spezifische Risiken mit adäquaten Maßnahmen adressiert werden können, etwa einer Diversifizierung der Anbieterstruktur beim Gasimport.
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ufzdps:52016&r=ger
  3. By: Hella Engerer
    Abstract: Unter Sovereign Wealth Funds (SWF) oder Staatsfonds werden Fonds verstanden, die im Auftrag eines Staates Geld anlegen und verwalten. Die Fonds speisen sich häufig aus Ressourcen, insbesondere aus Einnahmen von Öl- und Gasexporten. Sie sollen in rohstoffexportierenden Ländern dazu beitragen, mögliche Preisschwankungen auf internationalen Rohstoffmärkten abzufedern oder finanzielle Reserven für künftige Generationen zu bilden. Lange Zeit hatten steigende Energiepreise zu einer rasanten Zunahme des Fondsvolumens auf weltweit insgesamt über sieben Billionen US-Dollar gesorgt und die Länder somit mit einem beachtlichen finanziellen Puffer ausgestattet. Mit dem Rückgang des Ölpreises seit Mitte 2014 wurde diese Dynamik jedoch unterbrochen. Einige der ölexportierenden Staaten müssen in Zeiten sinkender Exporteinnahmen und angespannter Haushalte zur Deckung ihrer Defizite nun sogar auf Mittel ihrer Staatsfonds zurückgreifen. Dieses DIW Roundup beleuchtet Funktionen, Bedeutung sowie die Entwicklung von SWF in Zeiten niedriger Energiepreise.
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwrup:97de&r=ger
  4. By: Dr. Markus Flaute (GWS - Institute of Economic Structures Research); Anett Großmann (GWS - Institute of Economic Structures Research); Dr. Christian Lutz (GWS - Institute of Economic Structures Research)
    Abstract: Im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien produzieren private Haushalte zunehmend selbst Strom und Wärme. Prosumer-Haushalte verbrauchen zumindest einen Teil der erzeugten Energie selbst. Zur Bestimmung von gesamtwirtschaftlichen Effekten durch Prosumer-Haushalte in Deutschland wurde das Energiewirtschaftsmodell PANTA RHEI um Prosumer-Haushalte erweitert und in verschiedenen Szenariorechnungen eingesetzt. Das vorliegende Discussion Paper beschreibt die Szenarien und gibt einen Überblick über die wirtschaftlichen und energetischen Wirkungen und Effekte von Prosumer-Haushalten in Deutschland. Die Szenarien unterscheiden sich im Wesentlichen in der Anzahl an Prosumer-Haushalten bzw. deren Verteilung auf die einzelnen Prosumer-Haushaltstypen. Das Prosumieren lohnt sich in der überwiegenden Zahl der betrachteten Prosumer-Haushalte einzelwirtschaftlich. Eine zunehmende Zahl von Prosumer-Haushalten führt zu einem Rückgang der CO2-Emissionen und ist gleichzeitig mit leicht positiven gesamtwirtschaftlichen Effekten verbunden. Insgesamt fallen die Effekte bezogen auf die gesamte Volkswirtschaft aber eher klein aus.
    Keywords: Prosumer, erneuerbare Energien, Energiewirtschaftsmodell, Szenariorechnung
    JEL: Q4 D1
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:gws:dpaper:16-5&r=ger
  5. By: Mirko Felchner (LEUPHANA University Lüneburg,Department of Economic, Behaviour and Law Sciences, Research Institute on Professions (Forschungsinstitut Freie Berufe (FFB)))
    Abstract: Die Einkommen von Selbstständigen als Unternehmern und Freien Berufen unterliegen im Zeitverlauf besonderen Schwankungen. Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, die individuelle Dynamik der Einkommen von Erwerbstätigen in Deutschland mit einem dynamischen Paneldatenschätzer zu untersuchen. Das besondere Interesse liegt dabei auf den Freien Berufen und Unternehmern und wie sich diese hinsichtlich der Einkommensdynamik von abhängig Beschäftigten unterscheiden. Um die Dynamik zu modellieren, wurde eine verzögerte endogene Variable in eine klassische Mincer-Gleichung aufgenommen. Das daraus resultierende Problem der Endogenität wird durch einen dynamischen Paneldatenschätzer nach Blundell und Bond gelöst. Mit Hilfe dieser Methode wird anhand von Daten des Sozio-oekonomischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus den Jahren von 2000 bis 2012 der Koeffizient der Anpassungsgeschwindigkeit der Einkommen im Zeitverlauf bestimmt. Der Koeffizient für die Anpassungsgeschwindigkeit ist sowohl bei Selbstständigen als auch bei abhängig Beschäftigten signifikant von Null verschieden, d.h. die verzögerte endogene Variable übt einen signifikanten Einfluss aus. Insgesamt fällt auf, dass Unternehmer und Freie Berufe sehr ähnliche Ergebnisse aufweisen und eine fast doppelt so hohe Anpassungsgeschwindigkeit wie abhängig Beschäftigte haben.
    Keywords: Einkommensdynamik, Paneldaten, Dynamische Paneldatenschätzung, Blundell-Bond, Mincer Regression, Sozio-oekonomisches Panel (SOEP)
    JEL: D31 C23
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:leu:wpaper:101&r=ger
  6. By: Katja Rietzler; Birger Scholz; Dieter Teichmann; Achim Truger
    Abstract: Aus der gesamtwirtschaftlichen Prognose des IMK resultieren bei den Steuereinnahmen in den Jahren 2016 bis 2020 deutliche Mehreinnahmen im Vergleich zu den Ergebnissen des Arbeitskreises "Steuerschätzungen" vom November 2015. Angesichts großer fiskalischer Herausforderungen kommt das Einnahmeplus zur rechten Zeit. Die Politik sollte nun dafür sorgen, dass die Erbschaftsteuer einen größeren Beitrag zur Steuergerechtigkeit leistet. Die Bundesregierung tut sich jedoch schwer, das Erbschaftsteuergesetz an das Urteil des Bundesverfassungsgerichts anzupassen. Sowohl die ursprüngliche als auch die offenbar koalitionsintern modifizierte Fassung halten weitgehend an den bisherigen Privilegien für das Betriebsvermögen fest. In diesem IMK-Report wird eine Alternative vorgeschlagen, die sich eng am Gesetzentwurf der Bundesregierung orientiert. Die Bedürfnisprüfung wird indes so ausgestaltet, dass sie verfassungsfest ist. Weil die Belastung des Betriebsvermögens auf ein tragfähiges Niveau begrenzt würde, wären beim Betriebsübergang keine Arbeitsplatzverluste zu befürchten. Langfristig wäre mit einer Verdopplung des Erbschaftsteueraufkommens zu rechnen.
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:114-2016&r=ger
  7. By: Danielzyk, Rainer; Dittrich-Wesbuer, Andrea; Duchêne-Lacroix, Cédric; Fischer, Tatjana; Hilti, Nicola; Perlik, Manfred; Petzold, Knut; Ritzinger, Anne; Scheiner, Joachim; Sturm, Gabriele; Tippel, Cornelia; Weiske, Christine
    Date: 2016
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:arlpos:104&r=ger

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