nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2015‒12‒28
ten papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Politische Optionen zur Verminderung von Verteilungswirkungen der EEG-Umlage technological change By Dr. Jochen Diekmann (DIW Berlin); Dr. Barbara Breitschopf (Fraunhofer ISI); Dr. Ulrike Lehr
  2. "Auslandsinvestitionsrecht und Entwicklungspolitik: Derzeitiges bloßes internationales Investitionsschutzrecht vertieft Armut". Tückische Widersprüche, falsche Grundannahmen - Beispiele Investitionen in Land, Landmanagementreform in Ghana By Diaby-Pentzlin, Friederike
  3. Clusterstatistik Forst und Holz: Tabellen für das Bundesgebiet und die Länder 2000 bis 2013 By Becher, Georg
  4. Persönliche Kommunikationsformate in der Unternehmenskommunikation: Eine empirische Analyse By Mast, Claudia; Stehle, Helena
  5. Ökonomische Fundierung sozialer Innovationen: Eine vergleichende Analyse By Kleverbeck, Maria; Terstriep, Judith
  6. Bildung und die Sustainable Development Goals: Zur Einschätzung des Bildungsziels in den SDGs By Langthaler, Margarita
  7. Studie 2015: Wohnungsmärkte in der Metropolregion Hamburg By Holtermann, Linus; Otto, Alkis Henri
  8. Das Komplexitätssyndrom: Gesellschaftliche 'Komplexität' als intellektuelle und politische Herausforderung in den 1970er-Jahren By Leendertz, Ariane
  9. Strompreise in Deutschland und in der EU 2015/16 By Fichte, Damian
  10. Steigende Zusatzbeiträge in der Gesetzlichen Krankenversicherung: Eintagsfliege oder Dauerbrenner? By Boysen-Hogrefe, Jens

  1. By: Dr. Jochen Diekmann (DIW Berlin) (GWS - Institute of Economic Structures Research); Dr. Barbara Breitschopf (Fraunhofer ISI) (GWS - Institute of Economic Structures Research); Dr. Ulrike Lehr (GWS - Institute of Economic Structures Research)
    Abstract: Das Papier analysiert verschiedene Optionen der Milderung von Verteilungseffekten der Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien (EE). Ausgehend von der bestehenden Regelung in Deutschland, der Umverteilung durch die EEG-Umlage, werden eine Senkung der Differenzkosten, eine Verringerung der Privilegierung, eine alternative Finanzierung aus öffentlichen Haushalten oder einem Fond, die Reduzierung der Stromsteuer, die Erhöhung von Sozialtransfers und die Verbesserung der Energieeffizienz diskutiert. Es stellt sich heraus, dass kein alternatives Instrument allein die bessere Lösung bietet. Vielmehr scheinen eine kritische Überprüfung von Ausnahmen, die Senkung von Differenzkosten der jeweiligen Technologien und die Unterstützung der Verbraucher bei der Entscheidung für die und den Kauf der besten verfügbaren Technologien sich als die beste Mischung zu erweisen. The paper analyses different options to alleviate the distribution effects of the support mechanism for electricity from renewable energy (RE). Starting from the existing burden sharing scheme in Germany, the EEG (Renewable energy law) surcharge, a lowering of the additional costs, a cut in privileged consumption, alternative financing from public budgets or an RE-Fond, reduction of the electricity tax, increases in social transfers and support of energy efficiency are discussed. It turns out that neither single alternative instrument presents the single better solution. Moreover, a critical review of the exemptions from the surcharge, a focus on cost decreases in the respective technologies and support of consumers in deciding for and buying the best available technologies turn out as the best mix.
    Keywords: Verteilungseffekte, erneuerbare Energien, EEG-Umlage, Fördermaßnahmen
    JEL: H23 Q48
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:gws:dpaper:15-18&r=ger
  2. By: Diaby-Pentzlin, Friederike
    Abstract: [Vorwort] Heute verengt internationales Investitionsrecht ein ursprünglich weites Feld ausschließlich auf Schutz ausländischer Eigentumspositionen in einem investitionsaufnehmenden Gaststaat. Diese einseitige Lesart vernachlässigt solchem Schutz entgegenstehende öffentliche Interessen und führt aus Sicht Milliarden armer Menschen zu untragbaren Ergebnissen. Wenige sprechen noch, wie Sornarajah in seinem Lehrbuch1, von multinationalen Unternehmen und deren Pflichten gegenüber Gaststaaten und seinen Menschen. Aus der Perspektive von verletzbaren Bevölkerungsgruppen hält die derzeitige Investitionsrechts-Architektur im Zusammenspiel ihrer verschiedenen Ebenen tückische Widersprüche bereit, und sie beruht auf der falschen Grundannahme: Recht und Rechtsdurchsetzung in kapital-aufnehmenden Gastgeberländern erfüllten die ihnen auf unterster Ebene zugedachte Aufgabe, Investitionen sozial einzuhegen. Die Arbeit argumentiert aus entwicklungspraktischer Sicht. Sie zeigt am komplexen Beispiel eines Projekts zur Stärkung von land governance in Ghana, dass in Gaststaaten Recht und Rechtsdurchsetzung Investitionen eben nicht einhegen und so die globalen Investitionsregeln arme Menschen im Stich lassen. In Kenntnis der inneren Widersprüche globalen Wirtschaftsrechts sollte Entwicklungspolitik die Anliegen ihrer Zielgruppen gerade auch in wirtschafts- und investitionsrechtlichen Kreisen deutlicher vertreten und die Investitionsrechts-Gemeinschaft ihr Fachwissen und juristische Kreativität für gerechte Lösungen zum Einsatz bringen.
    JEL: I30 P16 P33
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hswwdp:052015&r=ger
  3. By: Becher, Georg
    Abstract: [Einleitung und Hintergrund] Im Vergleich zu anderen Rohstoffen besitzt Holz zwei Eigenschaften: es kann nachwachsen und es ist in der Lage, den anthropogen bedingten CO2-Ausstoß zu binden. Wird Holz nachhaltig produziert, so kann es auch verstärkt genutzt werden. Dies ist das Ziel des Programms Charta für Holz, das die Bundesregierung vor zehn Jahren verabschiedet hat. Im Detail geht es bei der Charta für Holz darum, durch einen gesteigerten Holzverbrauch positive Effekte für den Klimaschutz, die Lebensqualität, Innovationen und Beschäftigung zu erreichen. Die Steigerung des Holzverbrauchs ist zwar mit einer erhöhten Nutzung von Wäldern verbunden, wodurch die Kapazität des Waldökosystems, Kohlenstoff zu speichern, gemindert wird. Auf der anderen Seite entstehen aber mindestens zwei positive Effekte: In den aus Holz hergestellten Produkten wird Kohlenstoff gebunden und sowohl bei zahlreichen stofflichen Nutzungsarten als auch bei einer energetischen Nutzung von Holz wird die Energiegewinnung aus fossilen Stoffen reduziert, was zur Verminderung der CO2-Emissionen führen kann. Im Vergleich zu Speicherungseffekten durch Nutzungsverzicht und Ausweisung von Naturschutzgebieten entstehen bei der Nutzung des Holzes Wertschöpfungsketten mit nicht vernachlässigbaren Beschäftigungseffekten. Um diese Effekte zu erreichen und einen substantiierten Vergleich mit anderen Ansätzen zur Minderung der Kohlenstoffbelastung zu ermöglichen, ist eine eingehende Strukturanalyse der Forst- und Holzindustrie erforderlich. Im Rahmen der Clusterstatistik Forst und Holz werden am Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie Analysen zur Entwicklung von Umsatz, Beschäftigung und Wertschöpfung durchgeführt. Der erste Bericht zum Cluster Forst und Holz basierte auf den Daten des Jahres 2005 (Seintsch 2007). Weitere Berichte folgten für die Zeitperioden 2000 bis 2007 (Seintsch 2010), 2000 bis 2011 (Seintsch 2013) und 2000 bis 2012 (Becher 2014). Der vorliegende Bericht greift den bewährten methodischen Ansatz der vorausgegangen Arbeiten auf und ist eine Fortschreibung der Zeitreihe für das Jahr 2013. Zur Analyse der Struktur und Bedeutung eines Wirtschaftszweiges für die gesamte Volkswirtschaft wird in den Wirtschaftswissenschaften die Methode der volkswirtschaftlichen Gesamt-rechnung (VGR) angewendet. Im Rahmen der VGR werden zum einen die Zusammenhänge zwischen einzelnen Branchen der Volkswirtschaft analysiert, zum anderen deren Beitrag zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Landes ermittelt. Eine vollständige Analyse des Clusters Forst und Holz müsste daher interne und externe Abhängigkeiten einbeziehen, d.h. die Beziehungen des produzierenden Gewerbes im Bereich Forst und Holz umfassen und umgekehrt den Ein-fluss der Konsumenten auf die Entwicklung des forst- und holzwirtschaftlichen Sektors untersuchen. Da die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) den Kreislauf der Entstehung des Bruttosozialproduktes durch die Unternehmen, über seine Verwendung bis hin zur Verteilung des Volksvermögens untersucht (Felderer & Homburg 2005), ist die Bedeutung der Clusterstatistik darin zu sehen, dass sie den Beitrag der Forst und Holzwirtschaft zur Entstehung des gesamten Bruttosozialprodukt quantifiziert.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:jhtiwp:48&r=ger
  4. By: Mast, Claudia; Stehle, Helena
    Abstract: Wie relevant sind Formate und Formen persönlicher Kommunikation in und für Unternehmen? Welche Bedeutung haben sie für das Kommunikationsmanagement? Welche Erwartungen haben insbesondere Bezugsgruppen an diesen Kommunikationsweg? Die vorliegende Studie erhebt vorhandene Formate persönlicher Kommunikation in Unternehmen sowie Erwartungen zentraler Bezugsgruppen. Die Ergebnisse belegen die große Bedeutung persönlicher Kommunikation, die von den Bezugsgruppen situativ wahrgenommen wird, z. B. in Ergänzung zur bestehenden Kommunikation im Rahmen ihrer Aufgaben und den internen Abstimmungsprozessen (so genannte Regelkommunikation). Zugleich zeigt sich, dass die angebotenen persönlichen Kommunikationsformate sich vor allem an interne Bezugsgruppen, insbesondere die Führungskräfte richten. Inwiefern sind aber die Formate auf wechselseitigen Austausch "auf Augenhöhe" ausgerichtet? Für die befragten Bezugsgruppen ist das eine zentrale Erwartung, die sie im Hinblick auf persönliche Kommunikation äußern. Für die Unternehmen und insbesondere das Kommunikationsmanagement liegt die Aufgabe und Herausforderung darin, die Perspektiven von Unternehmen und Stakeholdern abzuwägen und miteinander in Einklang zu bringen.
    Abstract: What relevance do formats and forms of personal communication have in and for corporations? What relevance do they have regarding communication management? What do reference groups expect with respect to personal communication? This study analyzes both formats of personal communication and relevant target groups' expectations. The results of this study indicate that personal communication is highly relevant, although reference groups assess its relevance depending on situational aspects, e.g., in addition to formal communication as part of their work and internal processes. At the same time, it is apparent that offers to communicate personally first and foremost aim at internal groups, especially managers. In what way, however, these formats aim at mutual exchange "on eye level"? Regarding the reference groups questioned this is an important expectation they have with respect to personal communication. For corporations and communication management the task and challenge is to look carefully at both sides - the perspectives of corporations and stakeholders -, to weigh up all facts and to try to harmonize them.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:agukfo:9&r=ger
  5. By: Kleverbeck, Maria; Terstriep, Judith
    Abstract: Die Thematik der sozialen Innovationen ist von der europäischen Kommission aktuell auf die politische Agenda gesetzt worden. Die Erwartungen sind vielfältig: Soziale Innovationen sollen zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen, sie sollen die öffentlichen Haushalte entlasten und sie sollen die zivilgesellschaftlichen Akteure stärker in den politischen Prozess einbinden. Das europäische Forschungsprojekt "SIMPACT" widmet sich diesen Herausforderungen und untersucht die ökonomische Fundierung sozialer Innovationen. Eine vergleichende Analyse sozialer Innovationen liefert dabei einen Beitrag zum Verständnis der Dynamiken sozialer Innovationsprozesse. Die vergleichende Analyse baut auf einem theoretischen Modell auf, welches das Zusammenspiel von ökonomischen Komponenten, Zielen und Prinzipien widerspiegelt. Die Ergebnisse geben Aufschluss über Akteurskonstellationen, Geschäftsmodelle und institutionelle Rahmenbedingungen.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iatfor:122015&r=ger
  6. By: Langthaler, Margarita
    Abstract: Im September 2015 wurden die Sustainable Development Goals (SDGs) von der UNO-Generalversammlung verabschiedet. Bildung ist eines von 17 Zielen. Seit Jahrzehnten versucht die internationale Gemeinschaft, das Menschenrecht auf Bildung für alle mithilfe internat. Bildungsinitiativen einzulösen. Es stellt sich die Frage, ob es gelingen wird, dieses Ziel bis zum Jahr 2030 zu erreichen und welche Strategien dazu notwendig sind. Das vorliegende Paper gibt einen Überblick über die internationale entwicklungspolitische Debatte rund um Bildung in den SDGs. Es geht zunächst auf die kontroverse Einschätzung der SDGs sowie deren Vorläufer, der MDGs ein. Danach werden die Lehren aus der internat. Bildungsinitiative Education for All gezogen und der veränderte globale Kontext angerissen. Der Hauptteil des Papiers widmet sich der Einschätzung des SDG 4 im Lichte internationaler Debatten und gibt einen Ausblick auf wichtige zukünftige Themen.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:oefseb:12&r=ger
  7. By: Holtermann, Linus; Otto, Alkis Henri
    Abstract: Die Studie untersucht die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Wohnungsmärkte in der Metropolregion Hamburg. Aufbauend auf einer Analyse wohnungsmarktrelevanter Trends und der regionalen Bevölkerungsvorausberechnung des BBSR (Raumordnungsprognose 2035) wird die Entwicklung in der Metropolregion bis zum Jahr 2030 mit Hilfe des HWWI-Wohnungsmarktmodells skizziert. Danach werden deutliche Unterschiede in der Entwicklung für die Teilräume der Metropolregion erwartet: Während sich Wohnraumnachfrage und Wohnungsangebot in Hamburg und den Umlandkreisen weiterhin dynamisch entwickeln werden, dürften sie in den Kreisen am Rand der Metropolregion allenfalls moderat zunehmen oder gar zurückgehen. Basierend auf den Modellergebnissen werden Anpassungsstrategien und Handlungsoptionen für die Teilräume diskutiert.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hwwipr:21&r=ger
  8. By: Leendertz, Ariane
    Abstract: In den 1970er-Jahren begannen Soziologen und Politikwissenschaftler, einen analytischen Begriff von Komplexität zu entwickeln, indem sie aus der allgemeinen Systemtheorie und Kybernetik entnommene Konzepte in die Gesellschaftstheorie, Policy-Forschung und Politikberatung übertrugen. Gesellschaftliche 'Komplexität' war jedoch nicht allein ein Problem sozialwissenschaftlicher Theoriebildung, sondern wurde im Übergang von den 1960er- in die 1970er-Jahre zugleich als intellektuelles und politisches Problem 'entdeckt' und diskutiert: Der Begriff verbreitete sich simultan in Sozialwissenschaften, Politik und öffentlich-intellektuellen Debatten. Auch in den theoretischen Überlegungen wurde Komplexität nicht allein in einem streng analytischen Sinn, sondern als zeitdiagnostisches Schlagwort und Metapher verwendet. Vor dem Hintergrund historiografischer Debatten über Entwicklungen im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts untersucht der Aufsatz das Bedeutungskontinuum der Rede über gesellschaftliche Komplexität in den USA. Wieso gelangte das Thema in den 1970er-Jahren gleichzeitig zu wissenschaftlicher und zu politischer Prominenz? Was bedeutete es, Gesellschaft als 'komplex' zu denken? Welche Konsequenzen waren aus Komplexitätsdiagnosen zu ziehen und wie veränderten sie Konzeptionen und Selbstverständnisse politischen Handelns?
    Abstract: In the 1970s, sociologists and political scientists began to develop a notion of 'complexity' using concepts from general systems theory and cybernetics and applying them to the fields of social theory as well as to policy research and consultation. Social complexity was, however, not just an issue for social scientific theorists. During the period spanning the 1960s and 1970s, the term gained currency across the social sciences as well as across political and intellectual debates where it was used not only in its narrow analytical sense but also as an explanatory catchword and metaphor for the era. Against the background of historiographical debates on developments during the final third of the twentieth century, this paper examines epistemic and political implications of the discourse on social complexity in the USA. Why did the topic rise to both academic and political prominence in the 1970s? What did it mean to view society as 'complex'? What consequences emerged from the identification of social complexity as a problem, and what consequences did the associated ideas and concepts have for policy-makers?
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgd:157&r=ger
  9. By: Fichte, Damian
    Abstract: Die Strompreise in Deutschland liegen bereits seit Jahren auf einem hohen Niveau. 2016 dürften sie noch einmal steigen. Grund dafür sind staatliche Abgaben. Auch im internationalen Vergleich ist Deutschland auf bestem Wege, die Spitzenposition bei den Strompreisen zu erreichen.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:dsikom:21&r=ger
  10. By: Boysen-Hogrefe, Jens
    Abstract: [Einleitung ...] Die vorliegende Analyse beleuchtet die Entwicklung der Finanzlage der GKV seit Einführung des Gesundheitsfonds im Jahr 2009 und diskutiert mögliche Ursachen dafür. Dabei ist die demografische Entwicklung für sich genommen zwar einer der Treiber, aber bei weitem nicht alleine verantwortlich. Jüngst führten vor allem Effekte, die über Effekte der Alterung der Gesellschaft hinausgehen, zu stark steigenden Ausgaben im Gesundheitssektor. Die Ursachen der zusätzlichen Mengeneffekte können auf eine erhöhte Nachfrage infolge des medizinisch-technischen Fortschritts, veränderte Krankheitsbilder oder auf Präferenzänderungen zurückgehen. Eine Analyse dieser Ursachen ist an dieser Stelle allerdings nicht möglich, was letztlich Prognosen über die Dauerhaftigkeit der Dynamik erschwert. Sollte die Ausgabendynamik, die am aktuellen Rand zu verzeichnen ist, anhalten, dürfte sich die Finanzlage der GKV weiter merklich verschlechtern. Schließlich hat sich die jüngste Verschlechterung vor dem Hintergrund einer ausgesprochen guten Einnahmenentwicklung ergeben. Hinzu kommt, dass das Ende des demografischen Zwischenhochs, das die Einnahmeseite jüngst begünstigt hat, absehbar ist. Zwar verfügen sowohl der Gesundheitsfonds als auch einzelne Kassen über merkliche Reserven, doch ist bei unveränderter Politik wahrscheinlich, dass die Zusatzbeiträge in der GKV weiter steigen werden. Dies ist besonders brisant, weil mit dem Eintritt der Babyboomer in das Rentenalter zusätzlich mit erheblich höheren Beiträgen in der Rentenversicherung zu rechnen ist und die Belastung der Arbeitnehmer somit in der mittleren Frist stark steigen dürfte (Bundesregierung 2015). Zudem wird bereits im Jahr 2017 der Beitragssatz der Sozialen Pflegeversicherung merklich angehoben.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ifwkpb:98&r=ger

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