nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2015‒07‒04
three papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Die langfristigen Folgen von Mangel- und Unterernährung in Entwicklungsländern By Katharina Lehmann-Uschner
  2. Inlandsnachfrage stabilisiert den Aufschwung By Jan Behringer; Alexander Herzog-Stein; Peter Hohlfeld; Fabian Lindner; Katja Rietzler; Thomas Theobald; Silke Tober
  3. Aufwind im Westen Mittel-, Ost- und Südosteuropas: Wichtige Wachstumsimpulse für Österreich By Mario Holzner

  1. By: Katharina Lehmann-Uschner
    Abstract: Jahrzehntelang haben Unter- und Mangelernährung auf der globalen entwicklungspolitischen Agenda wenig Beachtung erfahren. Oft waren nur extreme Hungersnöte in den Schlagzeilen zu finden. Dies hat sich mit der Verabschiedung der Millennium Entwicklungsziele im Jahr 2000 geändert: Gleich das erste der acht Ziele sieht die Halbierung des Anteils der hungerleidenden Menschen in der Bevölkerung bis 2015 (verglichen mit 1990) vor. Vieles spricht dafür, dass dieses Ziel auch tatsächlich erreicht werden kann. Hunger und Mangelernährung damit wieder von der Agenda zu streichen wäre allerdings verfrüht: Immer noch leiden 795 Millionen Menschen an Hunger, weltweit ist ein Viertel der Kinder entwicklungsverzögert (Stunting wird oft als Maß für chronische Unterernährung genutzt). 45 Prozent der Todesfälle der unter fünfjährigen Kinder gehen auf Unterernährung zurück. Am stärksten davon betroffen sind die am wenigsten entwickelten Länder und Gesellschaftsschichten: 90 Prozent aller Hungernden leben in Asien und der Pazifikregion sowie dem Subsaharischen Afrika, ¾ davon sind ländliche und von der Landwirtschaft abhängige Haushalte. Mangel- und Unterernährung vor allem während der ersten drei Lebensjahre wirken sich auf die weitere mentale, motorische und Verhaltens-Entwicklung aus. Dies hat Folgen für Gesundheit und sozioökonomischen Status im Erwachsenenalter und somit auch für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Eine Verbesserung der Ernährungssituation kann im Umkehrschluss aber auch mit relativ geringem Aufwand zu großen Entwicklungserfolgen führen. Renommierte Wissenschaftler plädieren darum dafür, dem Kampf gegen Mangel- und Unterernährung auch nach Erreichen der Millennium Entwicklungsziele weiterhin Priorität einzuräumen. Dabei rückt neben den herkömmlichen Aspekten von Unterernährung auch der sogenannte versteckte Hunger, also Mangel an Mikronährstoffen, in den Fokus. Dies geschieht nicht nur aufgrund seiner weitreichenden Folgen, sondern auch angesichts seiner weiten Verbreitung. Von Jodmangel sind laut 35% der Weltbevölkerung betroffen und von durch Eisenmangel hervorgerufene Anämie ein Viertel der unter Vierjährigen in Entwicklungsländern.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwrup:69de&r=ger
  2. By: Jan Behringer; Alexander Herzog-Stein; Peter Hohlfeld; Fabian Lindner; Katja Rietzler; Thomas Theobald; Silke Tober
    Abstract: Das Wachstum der Weltwirtschaft fiel in den ersten Monaten 2015 nur verhalten aus. Im Prognosezeitraum wird die Weltkonjunktur wieder an Tempo gewinnen. So wird in den USA die konjunkturelle Dynamik spürbar zunehmen. Auch in den meisten Schwellenländern wird die Konjunktur wieder an Fahrt aufnehmen. Im Euroraum dürfte sich der im Laufe des vergangenen Jahres begonnene Stabilisierungsprozess fortsetzen. Maßgeblich hierfür ist der gelockerte Restriktionskurs der Fiskalpolitik. Die dynamischere Entwicklung der Weltwirtschaft ermöglicht der Wirtschaft des Euroraums nun einen exportinduzierten Erholungskurs. Das Wachstum im Euroraum außerhalb Deutschlands beträgt im Jahr 2015 1,4 % (2016: 2,1 %).In Deutschland bleibt die konjunkturelle Dynamik im Prognosezeitraum hoch. Die Zunahme der Exporte wird sich infolge der anziehenden Weltkonjunktur beschleunigen. Dies strahlt auch auf die Investitionstätigkeit aus. Treiber des Wachstums bleiben die privaten Konsumausgaben bei abermals deutlich steigenden Realeinkommen sowie der erneut positiven Arbeitsmarktentwicklung sein. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts wird im Jahresdurchschnitt 2015 2,0 % betragen (2016: 2,2 %). Die Arbeitslosenquote beträgt 6,4 % (2016: 6,2 %) und die Verbraucherpreise steigen nur verhalten um 0,5 % (2016: 1,5 %).
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:imk:report:105-2015&r=ger
  3. By: Mario Holzner (The Vienna Institute for International Economic Studies, wiiw)
    Abstract: Zusammenfassung Aufwind im Westen der MOSOEL In den mittel-, ost- und südosteuropäischen Ländern (MOSOEL) klafft der Ausblick für das Wirtschaftswachstum auch weiterhin auseinander für die meisten der neuen EU-Mitgliedstaaten (NMS) wird eine langsame Beschleunigung des BIP-Wachstums beginnend mit diesem Jahr erwartet. Für 2015 soll das Wachstum durchschnittlich auf 3% ansteigen, um 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die Erholung erfolgt um ein Jahr früher als erwartet. Wesentlicher Faktor ist die bessere Entwicklung in der Eurozone. Auch am Westbalkan wird eine (wenn auch weniger dynamische) Verbesserung der Wachstumsaussichten für die gesamte Prognoseperiode 2015-2017 erwartet. Die wirtschaftliche Entwicklung 2015 in Weißrussland, Kasachstan, Russland und der Ukraine wird düster ausfallen und zum Teil noch schlechter sein als bisher erwartet. Für diese Länder sind die mittelfristigen Wirtschaftsaussichten auch mit substantiellen Risiken behaftet. Insgesamt sollte aber das verstärkte Wachstum in den MOSOEL für die österreichische Wirtschaft als Nachfrageimpuls dienen. Insbesondere die NMS sind für Österreich von zunehmender Bedeutung.   English Summary Western CESEE countries in the ascendant The outlook for GDP growth in the Central, East and Southeast Europe (CESEE) region remains divergent we expect a gradual acceleration of GDP growth for most of the EU’s new Member States (NMS) starting this year. For 2015 growth is expected to increase to 3% on average, by 0.2 pp more as compared to last year. The recovery comes a year earlier than expected mainly based on favourable developments in the euro area. In the Western Balkans growth prospects will also improve over the whole forecast period 2015-2017, though slightly less dynamically. Growth performance in Belarus, Kazakhstan, Russia and Ukraine in 2015, however, will be dismal and partly worse than expected; the medium-term outlook for these countries is also fairly uncertain with considerable downside risks. Overall though, we should expect stronger CESEE growth to act as a demand stimulus for the Austrian economy. The NMS in particular are of increasing importance for Austria.
    Keywords: macroeconomic analysis, international trade, competitiveness, consumption, investment, savings, global financial crisis
    JEL: E20 F34 G01 O52 O57 P24 P27 P33 P52
    Date: 2015–07
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:wii:ratpap:rpg:july&r=ger

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