nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2015‒04‒11
four papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians Universität München

  1. Facetten des Gender Pay Gap: Empirische Evidenz auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels By Hammermann, Andrea; Schmidt, Jörg
  2. Grundsicherungsbezug und Armutsrisikoquote als Indikatoren von Altersarmut By Johannes Geyer
  3. Gestaltungsorientierter Kern oder Tendenz zur Empirie? Zur neueren methodischen Entwicklung der Wirtschaftsinformatik By Schreiner, M.; Hess, Thomas; Benlian, Alexander
  4. Selektivität von Ein-Euro-Job-Ankündigungen By Hohmeyer, Katrin; Wolff, Joachim

  1. By: Hammermann, Andrea; Schmidt, Jörg
    Abstract: Über die Entlohnungsunterschiede zwischen Frauen und Männern, den sogenannten Gender Pay Gap (GPG), wird derzeit viel diskutiert. Häufig steht dabei die Entgeltlücke von zuletzt 22 Prozent für das Jahr 2014 im Vordergrund, die das Statistische Bundesamt regelmäßig berichtet (Statistisches Bundesamt, 2015a). Sie bildet auch den Ausgangspunkt für die Festlegung des sogenannten Equal Pay Day, der auf die Entlohnungsunterschiede aufmerksam machen soll und im Jahr 2015 auf den 20. März fällt. Allzu oft wird jedoch zu Unrecht davon ausgegangen, dass diese Zahl den Entgeltunterschied bei gleicher beziehungsweise gleichwertiger Arbeit angibt. Das Statistische Bundesamt stellt jedoch klar, dass es sich um den sogenannten unbereinigten Entgeltunterschied handelt, der den "Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen, bezogen auf den durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern" angibt. Hinzu käme, dass "Aussagen zum Unterschied in den Verdiensten von weiblichen und männlichen Beschäftigten mit gleichem Beruf, vergleichbarer Tätigkeit und äquivalentem Bildungsabschluss" damit nicht möglich seien (Statistisches Bundesamt, 2015b). Wenn nach den Ursachen für die Entlohnungsunterschiede gesucht wird, ist eine tiefergehende Analyse notwendig. So sollten möglichst viele Informationen in eine Berechnung einfließen, die für die Entlohnung relevant sind. Einschlägige Befunde haben bereits gezeigt, dass bei Anwendung entsprechender Bereinigungsverfahren keine nennenswerte geschlechtsspezifische Entgeltlücke mehr nachweisbar ist (vgl. Boll, 2015; IW Köln, 2013). Dies wäre auch verwunderlich, da nicht zuletzt im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz festgeschrieben ist, dass Löhne und Gehälter unabhängig vom Geschlecht festzulegen sind. Der verbleibende bereinigte Entgeltunterschied kann je nach Qualität und Umfang des zugrundeliegenden Datensatzes variieren. Wenn allein aufgrund von Datenrestriktionen über entgeltrelevante Informationen, wie zum Beispiel Verhaltensunterschiede in Gehaltsverhandlungen und Wettbewerbssituationen oder Präferenzunterschiede (Dohmen/Falk, 2011), eine bereinigte Entgeltlücke verbleibt, kann dies nicht als Indiz für eine bestehende Ungleichbehandlung herangezogen werden. Insofern scheint eine wesentliche Erkenntnis darin zu bestehen, dass ein möglichst umfassendes Modell zwar eine gute Annäherung an die Realität der Entgeltfindung sein kann, tatsächlich aber in Abhängigkeit der verfügbaren Daten wohl kaum ein Berechnungsmodell existiert, das alle (denkbaren) Einflussfaktoren der Entlohnung berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund möchte die vorliegende Studie einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion um die Entlohnungsunterschiede zwischen Frauen und Männern leisten und eigene empirische Evidenz zur Frage der Entlohnungsunterschiede vorlegen. Sie greift eine Vielzahl von möglichen Einflussfaktoren der Entlohnung auf, stellt diese übersichtlich und mit einem Fokus auf Geschlechterunterschiede dar und untersucht im Rahmen eines multivariaten Modells, inwieweit diese Faktoren zur Erklärung des GPG beitragen. Abschließend werden anhand der empirischen Ergebnisse Ansatzpunkte für politisches Handeln abgeleitet.
    Keywords: Frauen,Lohnlücke,Gender Wage Gap,Women
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:82015&r=ger
  2. By: Johannes Geyer
    Abstract: Das Thema Altersarmut wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Altersarmut gilt für viele als ein wichtiges sozialpolitisches Problem, da ältere Menschen nur wenige Möglichkeiten haben, etwas an ihrer Einkommensposition zu ändern. Arme Ältere sind deswegen einem hohen Risiko ausgesetzt, dauerhaft arm zu bleiben. Armut am Ende eines langen Erwerbslebens stellt für viele die Legitimität des vorhandenen Systems der Alterssicherung in Frage. Die aktuelle Kontroverse dreht sich insbesondere um das Risiko zunehmender Altersarmut in den kommenden Jahren und die politischen Handlungsempfehlungen, die daraus abzuleiten sind. Bemerkenswert ist allerdings, dass bereits das Ausmaß heutiger Altersarmut unterschiedlich gemessen und bewertet wird. Viele Autoren/innen betonen, dass die Debatte um Altersarmut „emotional“ geführt wird und eine Versachlichung angebracht erscheine. Zum besseren Verständnis der Debatte soll hier differenziert werden zwischen den unterschiedlichen Messkonzepten und Definitionen, die in der Debatte um Altersarmut verwendet werden. Dabei beschränkt sich die Darstellung auf die zwei gängigsten monetären Armutsindikatoren und geht nicht auf weiter gefasste Konzepte zur Messung materieller Deprivation ein. Einerseits wird Altersarmut anhand der Inanspruchnahme bedürftigkeitsgeprüfter Transfers wie der Grundsicherung, die das sozio-kulturelle Existenzminimum sicherstellen sollen, gemessen. Andererseits wird das Armutsrisiko auch mit Maßzahlen, die auf die relative Einkommensposition der Bevölkerung Bezug nehmen, bestimmt. Insbesondere bei den Älteren gelangt man für die verschiedenen Messgrößen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen über das Ausmaß der Altersarmut.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:diw:diwrup:62de&r=ger
  3. By: Schreiner, M.; Hess, Thomas; Benlian, Alexander
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:dar:wpaper:72719&r=ger
  4. By: Hohmeyer, Katrin (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Wolff, Joachim (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany])
    Abstract: "The German workfare programme 'One-Euro-Jobs' can be used for different goals. On the one hand, they aim at improving employment prospects of long-term jobless welfare recipients. On the other hand, they can also be used to test the willingness to work of welfare recipients. Based on data from the panel study 'Labour Market and Social Security' and logit models, this paper studies the selectivity of One-Euro-Job announcements. For a subsample we also study what determines whether a welfare recipient actually participates in an announced One-Euro-Job. We find a concentration of One-Euro-Jobs on welfare recipients with below average employment prospects and those who are anyway in the attention of jobcentres. We cannot find evidence for a strong use of One-Euro-Jobs as work-test. Concerning the actual participation in an announced One-Euro-Job, we find health condition and commitment in long-term care to hinder participation. We do not find evidence for strong announcement effects or welfare recipients leaving benefit receipt as reason for non-participation." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
    Keywords: Arbeitsgelegenheit, Arbeitslosengeld II-Empfänger, berufliche Reintegration, Beschäftigungseffekte, Arbeitswilligkeit, IAB-Haushaltspanel
    Date: 2015–03–25
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:201502&r=ger

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