nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2015‒02‒11
eight papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians-Universität München

  1. IT an allgemeinbildenden Schulen: Bildungsgegenstand und -infrastruktur. Auswertung internationaler empirischer Studien und Literaturanalyse By Schauer, Carola; Schauer, Hanno
  2. Hilflose Entwicklungshilfe? By König, Jörg
  3. Konzept einer Stakeholderkommunikation in Unternehmenskrisen am Beispiel von zivilgesellschaftlichen Bewegungen bei Industrie- und Infrastrukturprojekten By Kalka, Regine; Schlabbers, Martina
  4. Wie soll die Europäische Währungsunion mit reformunwilligen Staaten umgehen? By Matthes, Jürgen; Schuster, Thomas
  5. Die Frage nach dem Verhältnis von Nachhaltigkeit und Ökonomie By Herzner, Alexander
  6. Die politische Ökonomie des Entscheidungsdesigns: Kann Paternalismus liberal sein? By Schnellenbach, Jan
  7. What could all the money do? : Ergebnisse eines faktoriellen Surveys zur Bedeutung von Opportunitätskosten bei Weiterbildungsentscheidungen By Osiander, Christopher; Dietz, Martin
  8. Räume der Übertragung: Die neue transnationale Politik der säkularen Stagnation By MAVROZACHARAKIS, EMMANUEL; LAVDAS, KOSTAS

  1. By: Schauer, Carola; Schauer, Hanno
    Abstract: Die sich stets weiter entwickelnden Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) sind Treiber eines beispiellosen Strukturwandels: Sie durchdringen und pragen zunehmend unsere Kommunikation, wirtschaftliches Handeln und soziale Interaktionen. Auch im schulischen Bildungssystem muss man sich daher mit der Frage auseinandersetzen, welche Rolle IuK im praktischen Unterricht und in den schulischen Bildungsinhalten spielen sollte. Vor diesem Hintergrund bietet der vorliegende Arbeitsbericht eine umfassende Analyse der verschiedenen Facetten von IuK im Kontext allgemeinbildender Schulen. Dazu wird zunachst ein Strukturierungsrahmen fur schulische IuKBildungsinhalte entwickelt. Desweiteren erfolgt eine umfassende Auswertung bisheriger empirischer Studien und Literaturquellen. Die Analyse fokussiert dabei auf die aktuelle Rolle von IuKRessourcen und Bildungsinhalten an deutschen Schulen und erganzt dieses Bild . wo moglich . durch einen Vergleich mit anderen Industrienationen. Abschliesend werden allgemeine Empfehlungen zur Ausrichtung der IuK-Bildung an Schulen abgeleitet und Forschungsbedarfe aufgezeigt.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:udeicb:63&r=ger
  2. By: König, Jörg
    Abstract: Die internationale Entwicklungspolitik versucht seit Jahrzehnten, die ökonomische Entwicklung der ärmsten Regionen dieser Welt voranzutreiben. Seit 1960 wurden knapp 5.000 Mrd. US-Dollar an öffentlicher Entwicklungshilfe geleistet. Jedes Jahr kommen - mit steigender Tendenz - weitere Milliarden hinzu. Doch was hat die Entwicklungspolitik der letzten 50 Jahre erreicht? Die Beantwortung dieser Frage ist von besonderer Relevanz, da im Jahr 2015 die entwicklungspolitische Agenda international neu aufgestellt wird. Die Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), das bisherige entwicklungspolitische Prestigeprojekt der Vereinten Nationen, laufen Ende 2015 aus und sollen durch neue, sogenannte Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) ersetzt werden. Schon jetzt ist absehbar, dass dabei die Anzahl der Entwicklungsziele - und mit ihr das Ausmaß der zu leistenden Hilfe - weiter zunehmen wird. Die Bilanz der Entwicklungspolitik nach bisherigem Muster fällt jedoch eher bescheiden aus. Die meisten MDGs werden nicht erreicht. Insbesondere in den Bereichen Hunger, Primärbildung sowie Kinder- und Müttersterblichkeit gibt es enormen Nachholbedarf. Zudem leben nach wie vor über eine Milliarde Menschen weltweit in extremer Armut - also mit weniger als 1,25 Dollar am Tag. Besonders dramatisch ist die Situation in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara, obwohl gerade diese Staaten mit Abstand die meiste Entwicklungshilfe erfahren haben. Zwar hat sich der allgemeine Lebensstandard im weltweiten Durchschnitt durchaus verbessert, dieser Fortschritt beruht aber vornehmlich auf dem ökonomischen Aufholprozess ostasiatischer Staaten, die weniger auf externe Entwicklungsgelder als auf Eigeninitiative und wirtschaftliche Öffnung gesetzt haben. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch die wissenschaftliche Forschung keinen statistisch signifikanten, positiven Zusammenhang zwischen öffentlicher Entwicklungshilfe und der Steigerung der individuellen Einkommen erkennen kann. In vielen Fällen bewirkt die zumeist paternalistisch anmutende Entwicklungspolitik sogar das Gegenteil. In der gut gemeinten Absicht, wirtschaftliche Entwicklung "von außen" herbeiführen zu wollen, werden vielmehr ineffiziente Strukturen und korrupte Verhaltensweisen zementiert, die für die schwierige Situation der Entwicklungsländer mitverantwortlich sind. [...]
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:smwarg:128&r=ger
  3. By: Kalka, Regine (Department of Economics of the Duesseldorf University of Applied Sciences); Schlabbers, Martina (Department of Economics of the Duesseldorf University of Applied Sciences)
    Abstract: The following article focuses the communication between project sponsors and civil society in large-scale projects, mainly in terms of industry and infrastructure. First, the actors of civil society and public are discussed within the context of social theory by Jürgen Habermas. In this context, social structures have a high influence on civil society. Changes like globalization, individualization and particularly the rise of internet shape the environment of civil actions. Second, a theoretical discussion on communication enters center stage. This is necessary in order to fulfil the article’s objective to make recommendations for a communication concept for project sponsors. It bases on Grunig and Hunt’s four PR model as well as on the PR concept of understanding by Burkart und Probst, which both underline the importance of consensus, two-way communication and understanding-seeking. The final concept bases on the mentioned theoretical backgrounds, on practical cases as well as on additional expert information. It contains objectives, a strategy and measures for project sponsors to communicate successfully by providing plenty of information, by including stakeholders in discussion and finally even by making decision.
    Abstract: Der nachfolgende Beitrag thematisiert die Kommunikation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren bei Großprojekten. Ziel ist es, ein Kommunikationskonzept für Unternehmen mit Industrie- und Infrastrukturprojekten zu erstellen, um eine mögliche Unternehmenskrise aufgrund von zivilgesellschaftlichen Protesten zu verhindern oder zu beruhigen. Dazu werden in einem ersten Schritt die Akteure der Zivilgesellschaft sowie der Begriff der Öffentlichkeit sozialtheoretisch aufgearbeitet. Der Fokus liegt dabei auf der Auseinandersetzung zum Verständnis von Zivilgesellschaft, Kommunikation und Öffentlichkeit nach Jürgen Habermas. Damit eine reibungslose Kommunikation zwischen den Stakeholdern und Vorhabensträgern bei einem Großprojekt gewährleistet werden kann, bedarf es einer effektiven Krisenkommunikation. Als kommunikationstheoretische Grundlagen bedient sich dieser Beitrag dabei den PR-Modellen nach Grunig und Hunt sowie der Verständnisorientierten Öffentlichkeitsarbeit (VÖA) nach Burkart und Probst, die beide Ansätze einer konsensuellen, zweiseitigen und auf Verständigung basierten Kommunikation verfolgen. Unterstützt und veranschaulicht werden die finalen Handlungsempfehlungen kurz durch die Darstellung der Fallbeispiele Stuttgart 21 (S21), Flughafenausbau Frankfurt a. M. sowie durch das Fallbeispiel Initiativkreis Zukunft Niederrhein. Die Ergebnisse und die theoretische Aufarbeitung zur Zivilgesellschaft und Krisenkommunikation werden durch weitere Informationen, wie u.a. durch Informationsgesprächen mit Fachleuten ergänzt und zu operationalisierbare Handlungsempfehlungen für die Kommunikation bei Industrie- und Infrastrukturprojekten zusammengeführt. Im Mittelpunkt der Empfehlung steht ein einheitliches Konzept aus Zielen, Strategie und Maßnahmen, dass sich an den Grundsätzen Information (stetig über die Entwicklung im Großprojekt), Konsultation (mit den Stakeholdern diskutieren und sie anhören) und Mitgestaltung (die Stakeholder beteiligen und mitwirken lassen) orientiert.
    Keywords: Zivilgesellschaft, Krisenkommunikation, Industrieprojekt, Infrastrukturprojekt, Kommunikationskonzept, Civil Society, Crisis Communication, Industrial Project, Infrastructure Project, Communication Concept
    JEL: L2 L19
    Date: 2014–12
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ddf:wpaper:fobe31&r=ger
  4. By: Matthes, Jürgen; Schuster, Thomas
    Abstract: Die Parlamentswahl in Griechenland offenbart, dass die Europäische Währungsunion (EWU) kein fest umrissenes Verfahren hat, wie sie mit reformunwilligen Staaten im Hinblick auf die Hilfsprogramme des Euro-Rettungsschirms umgehen soll. Eng mit dieser Lücke im Regelwerk verbunden ist die Frage, ob ein Austritt oder Ausschluss aus der EWU eine gangbare Option sein kann. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln spricht sich dafür aus, Zahlungen des Euro-Rettungsschirms konsequent einzustellen, wenn ein Staat deutlich und nachhaltig gegen das mit einem Hilfspaket verbundene Reformprogramm verstößt. In diesem Fall ist - als Ultima Ratio, aber auch nur dann - nicht auszuschließen, dass Reformverweigerung und die Einstellung der Hilfszahlungen zu einem EWU-Austritt des Landes führen. Denn die Konditionalität von Hilfsprogrammen des Euro-Rettungsschirms fungiert aus ordnungspolitischer Sicht als eine zentrale Säule der neu geschaffenen Krisenbekämpfungsarchitektur des Euroraums. Sie darf unter keinen Umständen aufgegeben oder nachhaltig gefährdet werden. Anderenfalls drohen massive Fehlanreize. Mit einem EWU-Austritt wären große ökonomische Risiken für das austretende Land verbunden, weil eine hohe Unsicherheit und die drohende starke Abwertung einer neuen Währung zu Kapitalflucht und zu Überschuldung vieler Wirtschaftsakteure und des Staates führen dürften und diese Effekte insgesamt im jeweiligen Land eine massive Banken- und Liquiditätskrise verursachen würden. Ordnungspolitisch kann die Drohkulisse eines solchen Krisenszenarios das Konditionalitätsprinzip stärken. Diese Studie entwickelt auf Basis der bestehenden Literatur einige wirtschaftspolitische Empfehlungen, nicht zuletzt auch deshalb, um die drohenden gravierenden ökonomischen Probleme bei einem Austritt zumindest ein wenig zu mildern. Erstens wird gefordert, mittelfristig einen rechtlichen Weg für einen EWU-Austritt (ohne EU-Austritt) zu schaffen. Denn das Fehlen einer rechtlichen Regelung würde derzeit einen ungeordneten und daher ökonomisch noch schädlicheren Weg aus der EWU erzwingen. Zweitens sollte die Troika regelmäßig eine quantitative Reformerfüllungsquote publizieren. Unterschreitet diese Quote einen bestimmten Wert, muss die Troika in einem qualitativen Bericht bewerten, ob ein substanzieller Verstoß gegen das Reformprogramm vorliegt. In diesem Fall muss auf politischer Ebene der EU entschieden werden, die Hilfszahlungen einzustellen. Drittens ist bei einer grundsätzlichen Reformverweigerung zu erwägen, die Zentralbankgeldversorgung des betreffenden Staates durch das Eurosystem grundsätzlich aufzugeben und dem betreffenden Staat - nach Vorbild der Ausschlussregelungen des IWF - das Stimmrecht im EZB-Rat zu entziehen. Dies würde einen faktischen Ausschluss aus der Währungsunion bedeuten.
    Keywords: Europäische Union,Europäische Währungsunion,Staatsverschuldung,European Monetary,Union European Union,Public Debt
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:32015&r=ger
  5. By: Herzner, Alexander
    Abstract: Der Shared Value Ansatz ist ein aktueller Versuch eine Brücke zwischen Unternehmertum und unternehmerischer Verantwortung zu bilden. Dabei stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis Nachhaltigkeit und Ökonomie stehen. Dieser Beitrag diskutiert dieses Verhältnis und sucht eine Antwort auf das Grundprinzip für Nachhaltigkeit und Ökonomie.
    Abstract: The Shared Value approach is a current test to bridge the gap between business and corporate responsibility. The question behind is about the relationship of sustainability and economics. This paper discuss the principles of sustainability and economics to find the relationship.
    Keywords: Ökonomie,Nachhaltigkeit,Verantwortung,Sustainability
    JEL: A12 A13 M14 Q01
    Date: 2014
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:hawdps:46&r=ger
  6. By: Schnellenbach, Jan
    Abstract: Das Konzept des sogenannten "liberalen" oder "libertären" Paternalismus wird in der akademischen Debatte zunehmend kontrovers diskutiert und findet gleichzeitig immer mehr das Interesse politischer Praktiker. Dieser Beitrag argumentiert, dass es sich beim neuen Paternalismus nicht um ein liberales Konzept handelt. Zunächst wird in einer kurzen theoriegeschichtlichen Zusammenfassung gezeigt, welchen Weg die Ökonomik von traditionellen homo oeconomicus zur modernen Verhaltensökonomik zurückgelegt hat und wieso aus dieser heutigen Perspektive die Frage nach der Effizienz paternalistischer Interventionen naheliegend ist. Darauf aufbauend werden grundsätzliche Probleme paternalistischer Ansätze diskutiert und es wird gezeigt, dass diese Ansätze mit zwei fundamentalen Eigenschaften einer liberalen Politik nicht vereinbar sind, nämlich dem Respekt für die Autonomie heterogener Individuen und der Offenheit für ökonomischen und gesellschaftlichen Wandel.
    Abstract: The concept of libertarian paternalism is already the subject of an increasingly intense academic debate. At the same time, it is gaining popularity among political practitioners. This paper argues that, contrary to its own claims, libertarian paternalism conflicts with basic principles of classical liberalism. The paper starts with a short summary of the development economics has taken from classical homo economicus to modern behavioral economics, and goes on to show why the search for efficient paternalist interventions is seemingly plausible from the perspective of behavioral economics. The argument continues with a discussion of some fundamental problems of libertarian paternalism, and it is shown that paternalism, also of the libertarian kind, is conflicting with two tenets of classical liberalism: autonomy of heterogeneous individuals and openness for long-term processes of economic and societal change.
    Date: 2015
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:aluord:1501&r=ger
  7. By: Osiander, Christopher (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Dietz, Martin (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany])
    Abstract: Publically sponsored further trainings for the unemployed are an important measure of active labour market policies (ALMP) in Germany. Current discussions within this context also focus on the willingness to participate, which is an important prerequisite for the success of the programs. Financial incentives may foster both participation and successful completion, thereby reducing opportunity costs of these measures. We investigate the question what factors determine the motivation to participate by conducting a CATI survey among around 4.000 unemployed persons from the unemployment insurance system (Social Code III) and the means-tested basic income support system for needy recipients (Social Code II). We use a factorial survey - also known as vignette analysis - in combination with administrative data of the Federal Employment Agency (FEA), the latter providing detailed information about the individual labour market history. Descriptive results show that the respondents often mention financial aspects that might make it difficult to participate in a long-term vocational training. Multivariate analyses of the factorial survey suggest that a program's duration, monthly bonus payments in addition to regular unemployment benefits, future job prospects and gratifications for successful completion influence the probability of participation mostly in the theoretically expected way.
    JEL: J18 J24
    Date: 2015–01–26
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabdpa:201504&r=ger
  8. By: MAVROZACHARAKIS, EMMANUEL; LAVDAS, KOSTAS
    Abstract: This paper reevaluates recent work on deterritorialization in so far as it relates to transnationalization and the emergence of new forms of nomadic politics. Place has been crucial in the formation of social relationships, the interactive construction of political identities and the emergence of a public sphere. Contemporary forms of deterritorialization tend to disrupt two fundamental conceptions of the modern understanding of democratic politics: the fellowship of citizens and the fiduciary nature of the relationship between political power and those represented. Building on Kevin Cox’s distinction between spaces of dependence and spaces of engagement, the paper argues that spaces of transference emerge as a vital component of today’s political relating. Scale becomes important in the spaces of transference: the shifting of attitudes and emotions involves larger spaces and ever more distant templates.
    Keywords: Detterritorialisierung, transnationale Politik, Raum, Vertretung, säkulare Stagnation
    JEL: F5 F52 F55 H1 H11 H3 H4 R1
    Date: 2014–12
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:pra:mprapa:61688&r=ger

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