|
on German Papers |
Issue of 2013‒03‒09
eight papers chosen by Roberto Cruccolini Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen |
By: | Mayer, Thomas |
Abstract: | In dem 1968 erschienenen Film von Alexander Kluge ('Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos'), der mich zu dem Titel für die heutige Vorlesung inspiriert hat, geht es um die Verwirklichung einer noch nie da gewesenen Zirkusnummer gegen alle Widrigkeiten. Als das Projekt schließlich machbar scheint und die Premiere näher rückt, wird die junge Direktorin von Zweifeln geplagt und sagt es ab. Am Ende liquidiert sie den Zirkus und geht mit ihren Mitarbeitern zum Fernsehen. Kluge sagte über seinen Film, dass er aus der Frustration über die 'Trapezakte der feinen Künste' entstanden sei. Nach dem Scheitern des Projekts 'Große Moderation' und dem Beginn der großen Finanzkrise wäre eigentlich ein entsprechender Film über die moderne Makroökonomie und Finanztheorie fällig. Nur, wo könnten wir den Zirkusdirektor und seine Mitarbeiter am Ende hinschicken? In den Talkshows des Fernsehens sitzen heute schon genug ratlose Ökonomen und Vertreter anderer Professionen herum. Ein besserer Ort wäre die Schule, und zwar die österreichische Schule der Ökonomie. Lassen Sie mich erklären, wie ich das meine. Dazu werde ich zunächst auf die Fehler der modernen Makroökonomik und Finanztheorie eingehen, dann ältere Ansätze diskutieren, die zur Beantwortung der heutigen Fragen besser geeignet erscheinen und schließlich meine Vorliebe für die österreichische Schule als Modell für die Ökonomie heute begründen. (...) -- |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:aluord:131&r=ger |
By: | Lemmer, Jens |
Abstract: | Die öffentlichen Haushalte in Deutschland profitieren derzeit vom historisch niedrigen Zinsniveau. Obwohl der Schuldenstand auf über 2 Billionen Euro gestiegen ist, müssen Bund, Länder und Gemeinden weniger für den Schuldendienst zahlen. Die Zinsausgaben des Bundes sind von 40 Milliarden Euro im Jahr 2008 auf rund 33 Milliarden Euro im Jahr 2011 gesunken (BMF 2012a, S. 67). Im Gegensatz zum Staat gehören die privaten Sparer nicht zu den Gewinnern der aktuellen Niedrigzinspolitik. Sie sind mit einer grundlegend veränderten Situation konfrontiert: Bereits das zweite Jahr in Folge liegen der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) und die durchschnittliche Umlaufsrendite deutlich unter der Inflationsrate (siehe Tabelle 1). Die Zinsen können daher im Regelfall nicht einmal mehr die Geldentwertung ausgleichen. Gleichwohl sind Zinseinnahmen, die über den Sparer-Pauschbetrag hinausgehen, in ihrer vollen nominalen Höhe steuerpflichtig. Durch diese Zinsbesteuerung kommt es zu einem beschleunigten Vermögensverzehr. Die Kalte Enteignung der Sparer durch niedrige Nominalzinsen und eine relativ hohe Inflation wird somit durch den Steuerzugriff des Staates noch verschärft. -- |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:kbikom:19&r=ger |
By: | Farny, Dieter |
Abstract: | [Überblick] Die Zeiten kontinuierlicher Entwicklungen in der deutschen Versicherungswirtschaft sind lange vorbei. Der heftige Wettbewerb und die Veränderung vieler äußerer Rahmenbedingungen sorgen für Volatilität und Diskontinuität, die sich auf die Erfolge der VU, gemessen an der Erfüllung der Unternehmensziele, auswirken. Das gilt wohl auch für das nächste Jahrzehnt, in dem einige, wenngleich in den drei großen Branchen SchadenV, LebensV und KrankenV ganz verschiedene Veränderungen und Schwierigkeiten erwartet werden. Bekanntermaßen sind Prognosen schwierig und erweisen sich in nachhinein oft als unzutreffend. Das befreit freilich nicht von der Notwendigkeit, Prognosen anzustellen, damit geplant und gestaltet werden kann. In der folgenden Untersuchung wird eine Prognose für die deutsche Erstversicherung angestellt, im vollen Bewusstsein, dass die Annahmen für die künftigen Entwicklungen subjektiv gewählt wurden, dass also bei anderen Annahmen andere Ergebnisse herausgekommen wären. Die Prognose soll der Erkenntnis dienen, ob bei den großen deutschen Erstversicherungskonzernen die Geschäftserfolge eher zunehmen oder abnehmen. Das hängt unter anderem vom Branchenmix bei den einzelnen Konzernen ab, weil die Zukunft der SchadenV, LebensV und KrankenV nicht einheitlich erwartet wird, sondern mehr oder weniger gut bzw. schlecht aussieht. Die Branchenmixe in den großen Konzernen sind recht verschieden, was überwiegend mit den Historien, besonders dem jeweiligen Ursprung in einer der drei Branchen, begründet ist. Deshalb werden zunächst die voraussichtlichen allgemeinen Entwicklungslinien in den drei Branchen, besonders die Problembereiche, dargestellt. Die gesamte Untersuchung berücksichtigt nur die Wirkung externer Einflussfaktoren. Naturgemäß kommt es für die künftige Entwicklung im Einzelfall auch auf die unternehmenspolitischen und betriebswirtschaftlichen Qualitäten an, die hier nicht vorhergesagt werden. -- |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:ivkmit:12013&r=ger |
By: | Warneke, Matthias |
Abstract: | Neben Vorstößen zur Reaktivierung der Vermögensteuer werden derzeit verschiedene Modelle für einmalige Vermögensabgaben politisch diskutiert. Entsprechende Forderungen haben z. B. der DGB, DIE LINKE sowie das Bündnis Umfairteilen erhoben. Das konkreteste Konzept hat die Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN vorgelegt. Sie will zehn Jahre lang privates Nettovermögen in Form von Geld, Immobilien und Betriebsvermögen etc. mit einer jährlichen Abgabe in Höhe von 1,5 Prozent des Vermögenswerts belegen. Vorgesehen sind dabei Freibeträge von 1 Mio. Euro (pro Erwachsener im Haushalt), 0,25 Mio. Euro (pro Kind im Haushalt), 0,38 Mio. Euro (persönliches Altersvorsorgevermögen) sowie 5 Mio. Euro (persönliches Betriebsvermögen). Das Aufkommen dieser Vermögensabgabe wird auf 100 Mrd. Euro über die gesamte Laufzeit von 10 Jahren geschätzt. Der entsprechende Entwurf eines Gesetzes zur Erhebung einer Vermögensabgabe (Bundestags-Drucksache 17/10770) ist nach einer ersten parlamentarischen Beratung im September 2012 zur weiteren Beratung in die zuständigen Fachausschüsse des Deutschen Bundestages überwiesen worden. -- |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:kbikom:18&r=ger |
By: | Matthes, Jürgen |
Abstract: | Italien steht mit Blick auf die anstehenden Parlamentswahlen vor enorm wichtigen Weichenstellungen - sowohl für das eigene Land, als auch für die Eurozone. Es geht um die Frage, ob die nächste Regierung den eingeschlagenen Reformkurs beibehält, oder ob sie das gerade erst mühsam zurückgewonnene Vertrauen wieder verspielt - und sich die Euro-Schuldenkrise deshalb womöglich wieder zuspitzt. Seit der frühere Ministerpräsident Silvio Berlusconi Mitte November 2011 seinen Rücktritt einreichte, hat eine technokratische Übergangsregierung unter Mario Monti die Amtsgeschäfte geführt. Der ehemalige EU-Wettbewerbskommissar war angetre-ten, um Italien fit für die Zukunft zu machen. Er wollte es zudem mit ersten, aber ent-scheidenden Schritten aus der Euro-Schuldenkrise herausführen. Dazu hat die Expertenregierung unter Monti ein umfangreiches Reformprogramm aufgelegt, das zahlreiche lange bekannte Schwächen der italienischen Wirtschaft endlich angeht: das chronisch schwache Wachstum, die geringe Beschäftigungsquote und den erheblichen Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. -- |
Keywords: | Europäische Union,Europäische Währungsunion |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:iwkpps:22013&r=ger |
By: | Müller, Harry; Dilger, Alexander |
Abstract: | Rankings finden als Methode zur Messung und zum Vergleich wissenschaftlicher Forschungsleistungen in der deutschsprachigen BWL vielfältige Beachtung, stoßen aber auch auf Kritik. Auf der Basis des wissenschaftlichen Gesamtwerks aller Mitglieder des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) wird ein zitationsbasiertes Verfahren mit Google Scholar angewandt. Anhand des Datensatzes werden verschiedene bibliometrische Kennzahlen miteinander verglichen und mögliche Einflussfaktoren identifiziert. Dabei wird bestätigt, dass die thematischen Schwerpunkte der Hochschullehrer die Zitationskennzahlen und ihre Rangplätze maßgeblich beeinflussen. -- In German business administration, rankings are noted as methods to measure and compare academic research performance but are also criticised. On the basis of the academic publications of all members of the German Academic Association for Business Research (VHB), a citation based ranking method with Google Scholar is applied. That dataset is used to compare different bibliometric indicators and to identify possible factors of influence. It is confirmed that the research fields of professors have a significant influence on the bibliometric indicators and places in rankings. |
JEL: | I23 A11 J24 M00 M50 C81 |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:umiodp:12013&r=ger |
By: | Mayntz, Renate |
Abstract: | Der Aufsatz beschäftigt sich mit der Frage, ob eine Systemtheorie, in deren Zentrum die funktionelle Differenzierung steht, einen analytischen Rahmen für eine über die deskriptive Auflistung einzelner Faktoren hinausgehende Erklärung der zu der jüngsten internationalen Krise des Finanzsystems führenden Entwicklung bietet. Die Frage ließe sich nur bejahen, wenn funktionelle Differenzierung auf Leistung bezogen wird, das Finanzsystem als von der produzierenden Wirtschaft getrenntes Teilsystem betrachtet wird und das Eigeninteresse der Akteure im Teilsystem sowie die von externen Akteuren tatsächlich nachgefragten Leistungen in die Analyse einbezogen werden. Das würde verlangen, der Systemtheorie einen akteurtheoretischen Boden einzuziehen. Da damit Macht ins Zentrum der Analyse rückt, müsste auch die Verschränkung funktioneller und stratifikatorischer Differenzierung thematisiert werden. Diese theoretischen Modifikationen und Erweiterungen passen kaum unter das Dach der gängigen Theorie funktioneller Differenzierung, sondern begründen einen anderen, zugleich stärker historischen analytischen Ansatz. -- This article tries to answer the question whether the sociological systems theory that focuses on functional differentiation provides an analytical approach that permits going beyond the identification of isolated causal factors in explaining the developments leading up to the recent financial market crisis. To be able to do so would require to define functional sub-systems with reference to specific outputs rather than codes, to differentiate the financial system from the productive economy, and to include the self-interest of financial system actors as well as actually existing service demands of external actors in the analysis. This amounts to an actor-theoretic revision of social systems theory as presented by Parsons and Luhmann, which in turn introduces power phenomena into the analysis, thus calling for the consideration of the relationship between horizontal functional and vertical power differentiation. The necessary modification and extension of the classic paradigm of functional differentiation would result in the construction of an altogether different analytical approach. |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgd:132&r=ger |
By: | Degens, Philipp |
Abstract: | In der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise werden wieder vermehrt Alternativen zum bestehenden Geldsystem diskutiert. Das vorliegende Discussion Paper bietet einen Literaturüberblick zu ausgewählten alternativen Geldkonzepten. Zum einen werden Ansätze der Systemergänzung durch Komplementärwährungen identifiziert, welche meist auf lokaler oder regionaler Ebene Dysfunktionalitäten des staatlichen Geldes ausgleichen wollen. Zum anderen werden verschiedene Vorschläge zur umfassenden Systemreform diskutiert, bei denen die Steuerung der Geldmenge entweder zentral durch gestärkte Zentralbanken oder dezentral durch die Marktteilnehmer selbst vorgesehen ist. Der vorliegende Bericht zeigt, inwieweit die dargestellten Konzepte sich im Hinblick auf die ihnen zugrunde liegende Problemanalyse, auf die Bedeutung der verschiedenen Geldfunktionen, auf die Steuerungsebenen und -mechanismen sowie ihrer grundlegenden Zielsetzungen unterscheiden. -- In the present economic and financial crisis, alternatives to the current money system have increasingly become the subject of debate. This paper reviews the literature on selected alternative concepts of money. It identifies approaches that complement the established system with parallel currencies and seek to reduce its dysfunctions at the local and regional level. It then discusses various proposals for a comprehensive reform of the system, which involve controlling the quantity of money either centrally by strengthening central banks, or decentrally via the market. Finally, it shows how the concepts differ regarding how they analyze the problem, which functions of money they focus on, where they identify levels and mechanisms of control, and what their fundamental objectives are. |
Date: | 2013 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgd:131&r=ger |