nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2013‒01‒26
two papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen

  1. Verantwortliches Handeln - Gestalten von Ordnung By Josef Falkinger
  2. Politische Diskursnetzwerke und der Konflikt um das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA By Herweg, Sarah

  1. By: Josef Falkinger
    Abstract: Das Geschehen auf den Finanzmärkten hängt vom individuellen Verhalten ab, wird aber auch wesentlich bestimmt durch die Ausgestaltung des Finanzsystems, das heisst durch die Rollen, die den einzelnen Akteure zugewiesen werden, und durch die Regeln für die Interaktion der verschiedenen Rollen. Diese Arbeit behandelt nach einleitenden methodischen Vorbemerkungen zunächst die Frage der Verantwortung im gesamtwirtschaftlichen System (Kapitel 2) und beschäftigt sich dann mit der Verantwortung von einflussreichen Rollen und Subsystemen der Wirtschaft. Insbesondere wird diskutiert, was Verantwortung für die Ökonomie und die Finance als wissenschaftliches Disziplin bedeutet (Kapitel 3). Kapitel 4 setzt sich mit dem Finanzsystem auseinander und argumentiert, dass eine Inflation an Finanzprodukten und Finanztransaktionen zu Konfusion und negativen externen Effekten führt, die das Marktgeschehen in der realen Wirtschaft und im Finanzsektor stören. Im abschliessenden fünften Kapitel werden politische Massnahmen zur Herstellung von Ordnung im Finanzsystem dargelegt.
    Keywords: Finanzethik, Real- und Finanzökonomie, Finanzkrise, Finanzmarktordnung
    JEL: G00 D5 D8 B41
    Date: 2012–11
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zur:econwp:100&r=ger
  2. By: Herweg, Sarah
    Abstract: Im Juli des letzten Jahres lehnte das Europäische Parlament die Ratifizierung des Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) in Folge von europaweiten Protesten gegen die im Abkommen enthaltenen Maßnahmen zum Schutz des Urheberrechts im Internet ab. Zu Beginn des vergangenen Jahres war das durch die Europäische Kommission und private Akteure vorangetriebene Abkommen in der Öffentlichkeit sowie bei vielen Politikern weitgehend unbekannt. Durch die Formierung einer lose zusammenhängenden Bewegung aus NGOs, Internetaktivisten und vor allem individuellen Internet-Nutzern wurde der internationale Vertrag binnen kurzer Zeit in der Öffentlichkeit thematisiert und politisiert. Der vorliegende Beitrag fragt nach der Rolle, die die Anti-ACTA-Bewegung für das Scheitern des Abkommens gespielt hat. Zivilgesellschaftlichen Akteuren und sozialen Bewegungen wird in der Literatur zu politischer Interessensvertretung im Gegensatz zu ressourcenstarken Akteuren nur wenig Durchsetzungsstärke in politischen Entscheidungsprozessen zugeschrieben. Vor diesem Hintergrund wird anhand einer Diskursnetzwerkanalyse die Konfiguration des Diskurses um ACTA veranschaulicht und gezeigt, dass sich die ACTA-Gegner als eine von zwei konkurrierenden Diskurskoalitionen durchsetzen konnten. Durch die Besetzung zentraler Frames dominierten sie den Diskurs und konnten einen wesentlichen Einfluss auf die parlamentarischen Entscheidungsträger in Europa ausüben. Die Analyse erfolgt mit Hilfe der Computer-Software Discourse Network Analyzer (DNA), die es ermöglicht, Akteure und Konzepte zu verknüpfen und die Entwicklung des Diskurses dynamisch zu visualisieren. -- In July 2012, the European Parliament rejected the ratification of the Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) as a consequence of Europe-wide protests. A few months before, the international treaty that was drafted and promoted by the European Commission and certain private actors was largely unknown to the public and many politicians. Within a short time, however, it was politicized through the formation of a loosely connected movement of NGOs, Internet activists, and especially individual internet users. This paper examines the role played by the Anti-ACTA movement concerning the failure of the agreement. Literature on political interest representation generally attributes much less assertiveness to civil society actors and social movements than to resource-rich actors in political decision making. Against this background, by illustrating the configuration of the discourse on ACTA, the paper argues that the opponents have prevailed as one of two competing discourse coalitions. By occupying key frames they achieved to dominate the discourse and to have a significant influence on the decision-makers in the European Parliament. The analysis is performed by using the computer software Discourse Network Analyzer (DNA) that links actors and concepts and renders it possible to visualize the discourse development in a dynamic way.
    Date: 2013
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fubipe:152013&r=ger

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