nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2012‒04‒17
eleven papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen

  1. Die Anrechnung natürlicher und anthropogener Effekte auf terrestri-sche Ökosysteme im Rahmen des Kyoto-Protokolls By Jänsch, Janina
  2. Optionen zur Stärkung der Leistungsfähigkeit von Innovationssystemen By Nusser, Michael
  3. Energiewende ohne Markt? Ordnungspolitische Perspektiven für den deutschen Stromsektor By Wrobel, Ralph
  4. Zugang zu Ausbildung: Eine historisch vergleichende Perspektive auf den segmentierten Ausbildungsmarkt in (West-)Deutschland By Protsch, Paula
  5. Institutionelle Innovationen im Infrastrukturbereich: Beispiel Post in Estland By Sepp, Jüri
  6. Der Konvergenzprozess in Europa nach der EU-Osterweiterung By Vera Langovaya
  7. Public Health und das gute Leben: Der Capability-Approach als normatives Fundament interventionsbezogener Gesundheitswissenschaften? By Bittlingmayer, Uwe H.; Ziegler, Holger
  8. Konsenschancen des energietechnologischen Paradigmenwechsels: Das Beispiel der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie By Krstacic-Galic, Ante; Marz, Lutz
  9. Mehr Zeit für Weiterbildung: Neue Wege der betrieblichen Arbeitszeitgestaltung By Wotschack, Philip; Scheier, Franziska; Schulte-Braucks, Philipp; Solga, Heike
  10. Die sozialen Klassen im ethnisch heterogenen Milieu: Ein soziologischer Ansatz zur Erklärung der Unterschiede der Einkommensverteilung in den Ländern der Welt By Haller, Max
  11. Der "Yeah"-Refrain: Zur Wirkung einer großen Sekunde auf die Jugendkultur der 1960er Jahre By Hutter, Michael; Krönig, Franz Kasper

  1. By: Jänsch, Janina
    Abstract: Offensichtlich stellt die Klimaschutzproblematik eines der großen Politikfelder unserer Zeit dar. Ursächlich für den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur ist laut Klimaexperten ein anthropogener Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre. Die globale Klimaerwärmung bringt massive Folgen mit sich, die bereits heute in Teilen der Welt spürbar sind, wie ein Anstieg des Meeresspiegels oder eine Versteppung von Landschaften. Diese weltweiten Veränderungen werden zu erheblichen Kosten führen. Aus diesem Grund begannen bereits in den achtziger Jahren internationale Bestrebungen, den Klimawandel aufzuhalten. Vor dem Hintergrund knapper Ressourcen sollte das Ziel in der Etablierung eines möglichst effizienten Klimaschutzsystems bestehen. Dabei gilt der Emissionsrechte-handel in der volkswirtschaftlichen Theorie als effizientes Instrument zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Im Jahre 1997 wurde mit dem Kyoto-Protokoll ein internationaler Emissionsrechtehandel beschlossen und im Jahre 2008 mit Beginn der Verpflichtungsperiode etabliert. Der Fokus des Kyoto-Protokolls liegt auf der Reduktion von Treibhausgasemissionen. Daneben wurde in den Artikeln 3.3 und 3.4 der Bereich der terrestrischen Senken (beschränkt) berücksichtigt. Unter einer terrestrischen Senke wird die Bindung von Treibhausgasen in terrestrischen Ökosystemen verstanden, wie beispielsweise Wälder, Wiesen, Äcker oder Weideland. Bei der Ein-bindung terrestrischer Senken in einen Emissionsrechtehandel ergeben sich jedoch besondere Probleme. Eines dieser Probleme besteht in der Unterscheidung natürlicher und anthropogener Effekte auf die Kohlenstoffbindung bzw. -freisetzung in terrestrischen Ökosystemen. Im vorliegenden Artikel soll die Anrechnung natürlicher und anthropogener Effekte im Status Quo näher analysiert und Schlussfolgerungen für ein potentielles Post-Kyoto-Abkommen gezogen werden. --
    Keywords: Klimaschutz,Emissionsrechtehandel,Anrechnungsverfahren
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:opodis:201105&r=ger
  2. By: Nusser, Michael
    Abstract: Innovationen spielen im Wachstumsprozess von Volkswirtschaften eine wichtige Rolle, denn sie verfügen, insbesondere in forschungs- und wissensintensiven Wirtschaftssektoren und im Bereich von Querschnittstechnologien (z. B. Nano-, Bio-, In-formations- und Kommunikationstechnologien), oft über enorme Potenziale für die Entwicklung neuer oder verbesserter Prozesse, Produkte und Dienstleistungen. Neue Märkte entstehen und die Wettbewerbsfähigkeit von (auch traditionellen) Wirtschaftsbranchen kann gestärkt werden. Dadurch werden sowohl bei den Herstellern als auch bei den Anwender- und Zuliefererbranchen neue Arbeitsplätze geschaffen und bestehende gesichert. Deutschland ist weltweit ein wichtiger Innovationsstandort. Dies ist erforderlich, damit sich ein hoch entwickeltes und rohstoffarmes Land wie Deutschland dauerhaft im internationalen Wettbewerb behaupten kann. Um die mit Innovationen verbundenen Wachstums- und Beschäftigungspotenziale zu nutzen, müssen kontinuierlich bereits existierende Stärken am Innovationsstandort Deutschland weiter ausgebaut und Hemmnisse bzw. Innovationsblockaden abgebaut werden. Denn etablierte Innovationsstandorte in Amerika, Japan und Europa und deren Innovationsakteure stehen nicht nur in einem immer härteren Wettbewerb untereinander, sondern sehen sich mit zunehmender Konkurrenz aus aufstrebenden Ländern konfrontiert. Osteuropäische, südamerikanische und asiatische Länder (z. B. China) unternehmen seit Jahren erfolgreich große Anstrengungen, um nicht nur als kostengünstige Produktions- sondern auch zunehmend als Standorte für Forschung und Entwicklung (F&E) zur Weltelite aufzuschließen. Im folgenden Artikel wird daher der Innovationssystem-Forschungsansatz als Analyserahmen beschrieben, dann werden wesentliche Wirkungszusammenhänge innerhalb eines Innovationssystems sowie wichtige innovationsfördernde und innovationshemmende Faktoren analysiert. Im abschließenden Abschnitt werden Handlungsfelder sowie Handlungsoptionen zur Stärkung der Leistungsfähigkeit von Innovationssystemen abgeleitet. --
    Keywords: Innovationssysteme,internationaler Systemwettbewerb
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:opodis:201108&r=ger
  3. By: Wrobel, Ralph
    Abstract: Durch die Katastrophe von Fukushima im Frühjahr 2011 ist ein beschleunigter Atom-ausstieg in Deutschland beschlossen worden. Parallel steigen die Öl- und Benzin-preise dramatisch aufgrund der politischen Instabilität in der arabischen Welt. Grund genug für eine grundlegende Energiewende mit neuer staatlich gelenkter Energiepo-litik? Grundsätzlich ja, aber warum ohne Markt? Der deutsche Energiemarkt besteht aus mehreren miteinander verbundenen Märkten, dem für Strom, für Heizenergie (insbesondere Heizöl und Gas) und für Mobilitätsenergie (Benzin etc.). Diese sind größtenteils durch regionale Monopole, Oligopole oder Netzstrukturen gekennzeich-net. Enorme staatliche Eingriffe wie Subventionen und Regulierungen ergänzen das Bild. Schnelle und effiziente Anpassungen sind in einem solchen Innovationssystem nicht zu erwarten. Auch die von Bundeskanzlerin Merkel eingesetzte Energie-Kommission hat keine entsprechenden Vorschläge gemacht. Diese sind zudem noch nicht alle umgesetzt. Deutschland braucht daher ein marktwirtschaftliches Energie-konzept. Die Ordnungspolitik, basierend auf der Marktordnung Walter Euckens, ist in der Lage ein solches marktwirtschaftliches Konzept für die Energiewende in Deutsch-land bereitzustellen. Wie es für den Stromsektor aussehen kann, wird hier diskutiert. --
    Keywords: Energiemärkte,Soziale Marktwirtschaft
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:opodis:201101&r=ger
  4. By: Protsch, Paula
    Abstract: Mit Blick auf die Rekrutierungsseite des Ausbildungsmarktes wird in diesem Beitrag gefragt, ob verringerte Ausbildungschancen von Hauptschülern in Deutschland infolge der Bildungsexpansion durch Upskilling-Prozesse der beruflichen Tätigkeiten (d.h. durch höhere Anforderungen der Berufsinhalte) und/oder durch Upgrading-Prozesse der rechtlichen oder praktizierten schulischen Zugangsvoraussetzungen (d.h. eine qualifikatorische Aufwertung) mit verursacht werden. In einem ersten Schritt wird der Wandel des bildungsgruppenspezifischen Zugangs zu Ausbildung im Allgemeinen und zu bestimmten Berufssegmenten im Zeitraum von 1954 bis 2002 auf Basis der Lebensverlaufsstudie (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung) und der Befragung Arbeiten und Lernen im Wandel (ALWA) (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung - IAB) analysiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass abnehmende Ausbildungschancen von Schulabgängern mit geringer Schulbildung nicht allein auf Verdrängungsprozesse zurückzuführen sind, die sich bei einer ausgeglichenen Angebots- und Nachfragerelation wieder beheben würden. Eine historisch vergleichende qualitative Inhaltsanalyse der Ausbildungsordnungen ausgewählter dualer Ausbildungsberufe zeigt ergänzend, dass insbesondere die jüngste der betrachteten Schulabgangskohorten (1990-2002) in den meisten Berufssegmenten mit einem dauerhaften Upgrading der qualifikatorischen Zugangsvoraussetzungen konfrontiert wurde, das nicht immer mit tatsächlichen Upskilling-Prozessen der kognitiven beruflichen Anforderungen einhergegangen ist. -- By focussing on the recruitment side of the training market, this paper asks whether the reduced training chances of lower educated school leavers in Germany, as a consequence of the educational expansion, are due to upskilling processes of occupational demands and/or upgrading processes of official or informal qualification requirements for training. In a first step, changes regarding (educational) group specific access to training in general, and to specific occupational segments are analyzed for the period of 1954 to 2002 employing the German Life History Study (Max-Planck-Institute for Human Development) and the Working and Learning in a Changing World (ALWA) dataset (Institute for Employment Research - IAB). The results indicate that decreasing training opportunities of the lower educated school leavers are not the outcome of simple displacement processes which would disappear once the supply and demand situation have balanced out. In addition, a qualitative content analysis of changes in the federal training regulations (including curricula outlines) for selected occupations of the dual system shows that especially the youngest school leaving cohort (1990-2002) faced an upgrading of qualification requirements in most occupational segments which was not always accompanied by an upskilling of the cognitive occupational demands.
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbslm:spi2011502&r=ger
  5. By: Sepp, Jüri
    Abstract: Unterschiedliche Wirtschaftssektoren brauchen wegen ihren technologischen Beson-derheiten und volkswirtschaftlichen Rolle unterschiedliche Spielregeln. Insbesondere gilt es für Infrastrukturbereiche wie Energetik, Transport, Telekommunikation, Kommunalversorgung, aber auch Post. Hier sind in den letzten Jahrzehnten so grosse Änderungen teilweise schon passiert, teilweise erst im Gange, dass wir über fundamentale institutionelle Innovationen sprechen können. In diesem Aufsatz werden wir die Suche nach neuen Spielregeln in einem von vielen Infrastruktursektoren, nämlich im Postbereich, ansehen. Dabei werden wir nicht nur die Rolle der unterschiedlichen Institutionen in der Postwirtschaft untersuchen, sondern auch die Rolle der unterschiedlichen Regulierungsebenen. Nämlich hängt der Endergebnis sowohl von der EU - als auch von der nationalen Politik der Mitgliedstaaten ab. In diesem Aufsatz werden insbesondere die Rahmenbedingungen der Postwirtschaft und deren Entwicklung in Estland dargestellt und bewertet. Methodologisch bleiben wir im Rahmen der normativen Regulierungstheorie. Die Ziel ist, sowohl mögliche Schwachstellen der Reformen als auch zur Verfügung stehende Änderungsansätze aufzuzeigen. --
    Keywords: Institutionenökonomie,Innovationssysteme,Infrastruktur,Post Estland
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:opodis:201103&r=ger
  6. By: Vera Langovaya (Universität Regensburg)
    Abstract: Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Konvergenzprozess in der Europäischen Union. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Periode nach der Osterweiterung 2004–2007. Somit wird eine detaillierte Untersuchung vorgenommen und es werden nicht nur wirtschaftliche, sondern auch institutionelle Facetten der Konvergenz unter die Lupe genommen. Bei der Analyse der wirtschaftlichen Konvergenz wird die reale Seite des Prozesses betrachtet. Bei der Untersuchung wird das Instrumentarium der Zeitreihenökonometrie eingesetzt, welches es ermöglicht, die spezifischen Eigenschaften der nicht- bzw. stationären Zeitreihen optimal auszunutzen, um die mittel- sowie langfristige Dynamik abzubilden. Es wird eine Trennung zwischen den Gründungs- und Neumitgliedern vorgenommen, so dass man die Interaktion innerhalb jeder Gruppe sowie untereinander analysieren kann, wobei der zeitlichen Veränderung des Interaktionsgrades eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
    Date: 2012–03
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:ost:wpaper:313&r=ger
  7. By: Bittlingmayer, Uwe H.; Ziegler, Holger
    Abstract: Das vorliegende Paper versucht zur Theoriebildung in Public Health beizutragen. Zu diesem Zweck wird der Capability-Approach (CA), wie er maßgeblich von Amartya Sen und Martha Nussbaum entwickelt wurde, im Lichte unterschiedlicher Public Health-Diskussionskontexte eingebettet. Das Paper beginnt mit dem Nachweis der unhintergehbaren Normativität der Disziplin Public Health. Auf dieser Folie wird dann der CA eingeführt und entlang konkurrierender Ansätze aus dem Bereich der politischen Theorie konturiert. Im Anschluss daran wird in einem eigenen Kapitel aus der Perspektive des CA die für anwendungsorientierte Wissenschaften wie Public Health zentrale Problematik des Paternalismus und möglicher Maßstäbe diskutiert, bevor dann der CA für das Themenfeld Gesundheit spezifisch aufbereitet wird. Im folgenden Kapitel wird dann eine Analyse von Gesundheitszielen aus der Perspektive des CA versucht. Das Paper endet mit offenen Forschungsfragen und einigen Schlussfolgerungen. -- Our paper aims in contributing to the theory of public health. Therefore we discuss intensively the Capability-Approach (CA) - based on the writings of Amartya Sen and Martha Nussbaum - on the background of different Public Health-topics. In the first chapter we argue that Public Health is inescapably grounded on a normative fundament. Based on that argument we introduce the CA, especially with regard to the serious problem of paternalism in Public Health. Furthermore, we analyze the discussion about health targets on the basis of the theory of CA. We end with a few open research questions and conclusions.
    Date: 2012
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbhea:spi2012301&r=ger
  8. By: Krstacic-Galic, Ante; Marz, Lutz
    Abstract: Im 21. Jahrhundert wird sich weltweit eine neue industrielle Revolution vollziehen. Kern dieser Revolution ist ein energietechnologischer Paradigmenwechsel, weg von fossilen hin zu regenerativen Energietechnologien. Dieser Paradigmenwechsel stellt die Politik nicht nur vor eine Vielzahl neuer Probleme, sondern bietet ihr auch eine ganze Reihe von Chancen. Eine dieser Chancen besteht darin, festgefahrene energiepolitische Dissense aufzulösen, indem über die Entwicklung und Nutzung neuer Energietechnologien auch neue energiepolitische Konsense gesucht und erarbeitet werden. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, welche Konsenschancen sich aus einer der Schlüsseltechnologien des energietechnologischen Paradigmenwechsels, und zwar der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie, ergeben. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei idealtypische Konsenspfade, vielgestaltige Konsensagenturen und die von diesen Agenturen erarbeiteten unterschiedlichen Konsenstypen. Dabei zeigt sich, dass die aus der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie erwachsenden Konsenschancen zugleich stabil und fragil sind. -- In the course of the 21st century, a new global Industrial Revolution is expected to take place. An energy-technological paradigm shift away from fossil fuel to regenerative energy technologies will play a decisive role in this Revolution, bringing with it not only new problems for policy makers, but also new opportunities. One area which could profit greatly from this paradigm shift is that of energy policy, where a point of stagnation has been reached. By developing and implementing new energy technologies, a new consensus in energy policy could be achieved. This paper analyses the prospects of such a consensus by examining one of the key technologies in the energy technology paradigm shift: hydrogen and fuel-cell technology. Central to the study are the ideally typical paths of consent, multifaceted consensus agencies and the various consensual types. The study reveals that the chances for consensus emerging from new hydrogen and fuel-cell technology are simultaneously stabile as well as fragile.
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbnew:spiii2011402&r=ger
  9. By: Wotschack, Philip; Scheier, Franziska; Schulte-Braucks, Philipp; Solga, Heike
    Abstract: Viele Betriebe bieten ihren Beschäftigten nicht die Möglichkeiten, sich im Laufe ihres Lebens ausreichend weiterzubilden. Zu den Ursachen liegt eine umfassende Forschung vor. Als ein wesentliches Problem erweist sich das Fehlen zeitlicher Ressourcen. Bisher kaum erforscht sind Handlungsansätze von Betrieben, die sich anders verhalten und im Rahmen der Arbeitszeitgestaltung Zeiträume für Weiterbildung bereitstellen. Ihr Beispiel wirft die Frage nach der Art dieser Lösungen und nach ihren Entstehungskontexten auf. Diese werden anhand von exemplarisch vertiefenden Fallstudien in zehn Vorreiterbetrieben der präventiven Arbeitszeit- und Qualifizierungspolitik dargestellt. Die Auswertungen zeigen, dass Zeit für betriebliche Weiterbildung auf vielfältige Weise bereitgestellt werden kann. Ein one best way der präventiven Arbeitszeitgestaltung ist nicht zu erkennen. Es zeigen sich charakteristische Lösungsansätze der Betriebe, die auf unterschiedliche Weise das Problem fehlender zeitlicher Ressourcen für Weiterbildung lösen. Als wichtiges Handlungsmotiv für die präventive Ausrichtung der Arbeitspolitik erweisen sich in den untersuchten Betrieben die hohen zeitlichen, physischen und psychischen Arbeitsbelastungen, die im Zusammenspiel mit den veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen des Altersübergangs einen großen Problemdruck erzeugen. -- A large share of German companies does not provide sufficient opportunities for further training or lifelong learning. Previous research found evidence that lack of time is one important constraint faced by firms as well as employees who wish to invest in training activities. Thus far, not much attention has been paid to firms that have overcome these time problems although we could learn from the solutions they have developed. Their examples raise two questions addressed in this article: How (by what measures) do these companies provide sufficient time for further training and lifelong learning? For what reasons have they implemented these measures and in which organizational settings? In order to answer these questions, ten firm-level case studies were carried out and compared. The cases were carefully selected from a range of German companies known to offer good training and working-time options, even for typically disadvantaged groups, such as low skilled workers or women meeting family care obligations. The analysis uncovers diverse ways firms can and do provide sufficient time for further training, also for these disadvantaged groups. Often, these programs were implemented to react to both high workload levels in these firms and new legal provisions extending the legal retirement age. Instead of one best way, we find an array of characteristics of firms that provide solutions to approach the time problem in further training.
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbslm:spi2011501&r=ger
  10. By: Haller, Max
    Abstract: Die Einkommensverteilung innerhalb der verschiedenen Länder der Welt weist enorme Unterschiede auf. Diese Form der Ungleichheit bleibt im Zeitalter der Globalisierung zentral, da auf der Ebene des Staates die relevanten politischen Entscheidungen getroffen werden; die intranationale Ungleichheit nimmt neuerdings zu, während jene zwischen den Nationen kleiner wird. Es wird ein soziologischer Ansatz entwickelt, der ausgeht von der These, dass die Interaktion zwischen Klassenbildung/Schichtung und ethnischer Differenzierung entscheidend für die innerstaatliche Ungleichheit des Einkommens ist. Sie explodiert geradezu, wenn sich eine ethnische Klassenschichtung herausgebildet hat, d.h. soziale Klassen auch ethnisch voneinander differenziert sind. Anknüpfend an die Weber'sche Idee der Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft wird argumentiert, dass die Vielfalt und Komplexität der Formen ethnischer Schichtung am besten dadurch zu erfassen ist, dass idealtypische Strategien und Schichtungsmuster herausgearbeitet werden, die in verschiedenen Regionen und Kulturen der Welt entwickelt worden sind. Dabei werden drei Grundformen unterschieden: Strategien zur Bewahrung bzw. Wiederherstellung ethnischer Homogenität, Strategien zur Kontrolle der Herausbildung ethnischer Heterogenität, und Strategien zur Etablierung der Herrschaft von Ethnoklassen. Im Lichte dieser Typologie finden die internationalen Differenzen in den nationalen Einkommensverteilungen eine plausible Erklärung. -- Income inequality differs tremendously across the countries of the world. It remains central even in the age of globalisation because most relevant political decisions are still made on the national level. In recent years, within-country inequalities have risen, while inequalities among nations have decreased. This paper argues that intra-national inequality of income is decisively shaped by the interaction between class formation/stratification and ethnic differentiation. This inequality is greatly exacerbated if an ethnic class stratification has evolved, i.e. if social class differences coincide with ethnic differences. Following Weber's idea of sociology as a science of reality it is argued that the diversity and complexity of types of ethnic stratification can best be grasped by defining ideal-typical strategies and stratification patterns that have developed in different regions and cultures of the world. Three basic types are distinguished: strategies for the preservation or restoration of ethnic homogeneity, strategies to control the formation of ethnic heterogeneity, and strategies to establish the rule of ethno classes. Country differences in income inequality can be plausibly explained using this typology.
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbisi:spi2011210&r=ger
  11. By: Hutter, Michael; Krönig, Franz Kasper
    Abstract: Die Studie konzentriert sich auf die vermutete Wirkung einer einzigen musikalischen Besonderheit, nämlich die des Refrain des Songs She Loves You, produziert von den Beatles im Jahr 1963. Mit musikanalytischen Mitteln wird die spezifische Materialität einer Sekundreibung in dieser Klangform nachgewiesen. In einem zweiten Schritt wird argumentiert, dass derartige Reibungen in den 1960er Jahren auf vielfältige, kommerziell herstellbare Kommunikationsformen übertragen wurden, in Konsumausgaben umgesetzt wurden und so die Ausdifferenzierung einer eigenständigen, global auftretenden Jugendkultur ermöglichten. -- The study focuses on the supposed effect of an exceptional musical singularity, namely that of the chorus of the Beatles song She Loves You, produced in 1963. With the tools of musical analysis, the specific materiality of a grating major second in this form of sound is demonstrated. In a second step, it is argued that such gratings or frictions were transformed into and used by a variety of commercially producible forms of communication. They generated consumption expenses, and thus the differentiation of an independent, globally emerging youth culture.
    Date: 2011
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:wzbnew:spiii2011401&r=ger

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