|
on German Papers |
By: | Beckert, Jens (Ed.); Streeck, Wolfgang (Ed.) |
Abstract: | Im akademischen Teil des Institutstags am 3. und 4. Dezember 2009, der dem 25-jährigen Bestehen des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung gewidmet war, blickte das MPIfG auf seine Gründungsgeschichte. Nach kurzen einleitenden Bemerkungen von Prof. Wolfgang Streeck, seit 1995 Direktor am Institut, präsentierte Dr. Ariane Leendertz von der Ludwig-Maximilians-Universität München einige Ergebnisse ihrer mit Unterstützung des Vereins der Freunde und Ehemaligen des MPIfG durchgeführten Untersuchung über die Entstehungsgeschichte des Instituts. Es folgten Kommentare von Prof. Reimar Lüst, seinerzeit Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, und Prof. Franz-Xaver Kaufmann, erster Fachbeiratsvorsitzender des MPIfG, sowie eine Diskussion im Plenum. Im Folgenden dokumentieren wir Einleitung, Vortrag und Kommentare. -- |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgw:101&r=ger |
By: | Beckmann, Klaus B. (Helmut Schmidt University, Hamburg) |
Abstract: | Gegenstand dieses Aufsatzes sind die fundamentalen Probleme liberaler Argumente in den Wirtschaftswissenschaften. Anders als dies die Zyklen in der Dogmengeschichte nahelegen, erweist sich die gegenwärtige Krise des Wirtschaftsliberalismus dabei nicht als eine vorübergehende „Rezession“, sondern als theoretischen, empirischen und publikationsökonomischen Problemen geschuldet. Ein fundamentaler Widerspruch zwischen den drei Polen einer wirtschaftsliberalen Grundüberzeugung (Einstimmigkeitsprinzip, horizontale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Freiheit) führt bei der Begründung von Freiheit in ein Trilemma, das uns auf einen instrumentellen Ansatz verweist. Dieser jedoch sieht sich einer recht unklaren empirischen Lage gegenüber, angesichts derer besonders eine Betrachtung eines monolithischen Indikators wenig sinnvoll erscheint. Am Schluss ein kurzer, pessimistischer Absatz zu der Frage, ob denn die ordnungsökonomische Analyse solcher Fragen Aussicht auf Besserung verspricht. Angesichts der Anreize von Gutachtern argumentiere ich, dass solche Aussichten kaum bestehen. |
Keywords: | Liberalismus; Freiheit; Wirtschaftswissenschaften |
JEL: | A11 A13 A14 |
Date: | 2011–01–18 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:ris:vhsuwp:2010_107&r=ger |
By: | Streeck, Wolfgang; Mertens, Daniel |
Abstract: | Seit Anfang der 1970er-Jahre lässt sich eine graduelle Verschärfung der fiskalischen Situation moderner Staaten beobachten. Chronisch gewordene Defizite und eine dramatisch gestiegene Staatsverschuldung sind zu einer beherrschenden Rahmenbedingung wohlfahrtsstaatlicher Politik geworden. Das Papier beschreibt für die Bundesrepublik die langfristige Etablierung eines fiskalpolitischen Regimes der Austerität. Die mit diesem verbundene Einengung des diskretionären Handlungsspielraums staatlicher Politik wird anhand einer Analyse der Entwicklung der Ausgabenstruktur des Bundeshaushalts in den vergangenen vier Jahrzehnten dokumentiert. Die Reaktionen der deutschen Politik auf die 'Finanzkrise' bewirken eine Verfestigung des neuen Austeritätsregimes. Das Papier endet mit Überlegungen zu den Auswirkungen institutionalisierter fiskalischer Austerität auf Stabilität und Qualität demokratischer Politik in Deutschland. -- Since the early 1970s modern states have been faced with a gradual tightening of their fiscal situation. Chronic deficits and mounting public debt have become major factors determining welfare state policies. In the paper we identify the establishment of a fiscal regime of austerity in Germany resulting in an institutionalized crisis of public finances. Analyzing the development of the federal budget in the past four decades, we show a long-term narrowing of fiscal leeway for discretionary policies. We also argue that the reactions of German politics to the 'financial crisis' are consolidating the new austerity regime. We conclude that the stability and quality of democratic politics are substantially affected by the consequences of institutionalized fiscal austerity. |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgd:105&r=ger |
By: | Höpner, Martin |
Abstract: | In der rechtswissenschaftlichen, politologischen und soziologischen Fachliteratur ist unumstritten, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) das europäische Recht als 'Motor der Integration' expansiv interpretiert und damit faktisch Integrationspolitik betreibt. Das Papier diskutiert anhand von zehn Richtungsentscheidungen des EuGH, ob die Politisierungshypothese einen Beitrag zur Erklärung dieses Umstands leisten kann. Die Hypothese besagt, dass EuGH-Richter ihre Entscheidungen auf Grundlage von länderspezifischen oder parteipolitischen Interessen fällen. Der parteienbezogenen Variante der Hypothese scheint keine Erklärungskraft zuzukommen. Auch die länderbezogene Variante vermag keine systematische Erklärung der EuGH-Rechtsfortbildung zu leisten, die an die Stelle konkurrierender Deutungen treten könnte. Auf ausgewählte Fälle aber passt die länderbezogene Hypothese recht gut. Auf Grundlage der vorgefundenen Ergebnisse formuliere ich die These, dass situative Akte der Politisierung des EuGH möglich erscheinen, ohne dass der rechtliche Code bei der Entscheidungsfindung damit vollständig und dauerhaft vom politischen Code verdrängt würde. -- Scholars from law, political science and sociology agree that the European Court of Justice (ECJ) interprets European law extensively and that the Court has become an 'engine of integration' that, de facto, conducts integration policy. On the basis of ten landmark ECJ decisions, this paper discusses whether the politicization hypothesis can help to explain this development. The politicization hypothesis posits that ECJ judges make their decisions based on the political interests of either the countries they come from or the parties they sympathize with. The party-based variant of the hypothesis does not seem to have any explanatory power. Similarly, the country-based variant delivers no systematic explanation that could supersede alternative explanations. However, the country-based variant fits quite well with some of the cases observed. I conclude that while situationally motivated acts of politicization may actually occur at the ECJ, which does not imply that the judicial code is being totally replaced by political considerations. |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgw:p0087&r=ger |
By: | Mayntz, Renate |
Abstract: | In diesem Papier geht es nicht um die voraussichtliche künftige Ordnung der globalen Finanzmärkte nach der Krise, sondern um die Frage, warum der Reformprozess zeitlich, sachlich und sozial hinter dem zurückbleibt, was 2009 von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit einhellig für notwendig gehalten wurde. Eine Antwort auf diese Frage verlangt eine prozessorientierte Perspektive, in deren Zentrum die interaktive Interdependenz zwischen Regulierern und Regulierten, der Beschaffenheit der Regelungsstruktur und der Beschaffenheit des Regelungsfeldes steht. Prozesse, an denen Marktakteure und politische Akteure beteiligt sind, lassen sich theoretisch nicht erklären, wenn man das Augenmerk entweder auf die Wirtschaft oder auf die Politik lenkt. Der von der Finanzmarktkrise ausgelöste Prozess institutionellen Wandels verlangt vielmehr einen Brückenschlag zwischen bislang getrennten Forschungslinien der Wirtschaftssoziologie und der politischen Theorie. -- This paper does not attempt to guess at the likely future order of transnational financial markets, but seeks an answer to the question of why the reform process triggered by the financial crisis lags far behind what politicians, scientists and the public unanimously held to be imperative in 2009. This question can only be answered by tracing the process over time, in an analytical framework focused at the interactive interdependence between regulators and the potentially regulated, between the properties of the given regulatory structure and the properties of the policy field concerned. Processes in which both market actors and political actors are involved cannot be explained by looking only at markets or at politics. The process of institutional change triggered by the financial crisis requires the joint effort of previously separate lines of research in economic sociology and political theory. |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgw:108&r=ger |
By: | Neckel, Sighard |
Abstract: | Der Finanzmarktkapitalismus der Gegenwart lässt sich nur unzureichend als ideologische Ausgeburt des Neoliberalismus begreifen. Auch stellt die Ökonomie der schnellen Gewinne und hohen Verluste nicht einfach einen Verfall rationaler Erwerbsprinzipien dar. Derselbe gesellschaftliche Prozess, der die wirtschaftlichen Institutionen zur Struktur eines Finanzmarktkapitalismus modernisierte, hat vielmehr zugleich soziale Formen der Verteilung von Einkommen, Anerkennung und Macht etabliert, die ursprünglich vormoderne Muster der sozialen Ordnung aktualisieren. Mit Rekurs auf den analytischen Topos der 'Refeudalisierung', den Jürgen Habermas einst in seiner Studie über den Strukturwandel der Öffentlichkeit ausgearbeitet hat, wird die refeudalisierte Ökonomie der Gegenwart als eine Paradoxie kapitalistischer Modernisierung untersucht, deren Entstehungs- und Wirkungsmechanismen in vielfältiger Weise formale Ähnlichkeiten mit den institutionellen Transformationen moderner Öffentlichkeiten aufweisen. -- The rise of financial-market-based capitalism cannot be adequately explained by attributing it to prevailing neoliberal ideology alone. Similarly, the economics of fast money and big losses is not merely a sign of deteriorating economic rationality. Instead, this article argues that the societal process that transformed the economic institutions towards a financial-based model of capitalism also brought back social patterns of distributing wealth, income and power typical of the pre-modern era, albeit in an updated form. Referring to the analytical concept of 'refeudalization' introduced by Jürgen Habermas in his inquiry on the Structural Transformation of the Public Sphere, the author examines the current refeudalization of the economic sphere as a paradoxical process of capitalist modernization that is often similar to the institutional transformation of the modern public sphere. |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgw:106&r=ger |
By: | ten Brink, Tobias |
Abstract: | Für ein Verständnis der chinesischen Wirtschaft ist es hilfreich, das theoretische Instrumentarium der Kapitalismusforschung nutzbar zu machen. Es ermöglicht eine fundierte Charakterisierung des chinesischen Systems als einer eigentümlichen Spielart des Kapitalismus eines marktliberalen, wettbewerbsgetriebenen Staatskapitalismus. Zu den Eigentümlichkeiten des chinesischen Kapitalismus gehören ein dynamischer Staatsdirigismus, eine besondere Form des Wettbewerbs und der privat-öffentlichen Unternehmensorganisation, eine spezifische Variante des Korporatismus in den Arbeitsbeziehungen sowie eine strikte Regulierung der Geld- und Finanzbeziehungen. Hinzu tritt eine spezifische Form der konfliktorisch-kooperativen Integration Chinas in weltwirtschaftliche und ostasiatische Beziehungen sowie in weitere transnationale Beziehungen eines 'China Circle'. Die Kontinuität des chinesischen Entwicklungspfades wird gleichwohl durch die gegenwärtig krisenhaft verlaufenden Globalisierungsprozesse bedroht. -- Research on capitalism has yielded many tools that are useful for analyzing the Chinese economy. They enable us to develop a well-founded characterization of China as a specific variant of capitalism a market-liberal, competition-driven state capitalism. It is possible to differentiate some of the peculiarities of the Chinese system a dynamic form of political dirigisme, particular forms of competition and private-public company organization, a specific variant of corporatism in work relations, and strict regulation of money and financial relations. Another special feature is a conflictivecooperative approach toward integrating into the world economy, into East Asian relations, and into further transnational relations within a 'China Circle.' Nevertheless, the continuity of the Chinese trajectory is currently threatened by the crisis-prone process of globalization. |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgd:101&r=ger |
By: | Höpner, Martin; Müllenborn, Tim |
Abstract: | In diesem Beitrag schlagen wir einen Index zum Einflusspotenzial der Arbeitnehmervertreter im mitbestimmten Aufsichtsrat vor, der sich aus der Addition von fünf Dummy- Variablen ergibt. Von einem hohen Einflusspotenzial der Arbeitnehmervertreter wird ausgegangen, wenn (1) der Aufsichtsrat hälftig mit Arbeitnehmervertretern besetzt ist, (2) der Aufsichtsrat über ein neutrales Mitglied zur Auflösung von Pattsituationen verfügt, (3) der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende unternehmensexterner Gewerkschaftsfunktionär ist, (4) ein Gewerkschaftsmitglied zum Arbeitsdirektor bestellt wurde und (5) der Prüfungsausschuss hälftig mit Arbeitnehmervertretern besetzt ist. Entsprechende Daten erheben wir für 82 der 100 größten deutschen Unternehmen. Ein Abgleich mit Strukturmerkmalen der Unternehmen zeigt, dass sich überdurchschnittlich mitbestimmte Unternehmen vor allem innerhalb des Kapitalverflechtungsnetzwerks der 'Deutschland AG' befinden, und dass Mitbestimmungsvermeidung vor allem bei Unternehmen in Familieneigentum vorkommt. Der Index kann in der empirischen Mitbestimmungsforschung eingesetzt werden, um Hypothesen über die Bestandsvoraussetzungen sowie über die sozialen und wirtschaftlichen Wirkungen der Unternehmensmitbestimmung zu testen. -- In this paper, we present an index for measuring the influence potential of employee representatives in the codetermined supervisory boards of large German companies. The index is the sum of five dummy variables. There is a high level of codetermination if (1) employees' representatives make up half of the supervisory board, (2) the supervisory board has a neutral member appointed jointly by the employees' representatives and management, (3) the vice-chairperson of the supervisory board is a trade union official from outside the company, (4) the labor relations manager (Arbeitsdirektor) is a trade union member, and (5) employees' representatives make up half of the supervisory board's audit committee. Having compiled the requisite data from 82 of the 100 largest German companies, we find high levels of codetermination mainly within the cross-shareholding network referred to as 'Germany Inc.,' and largely low ones in family- owned companies. Our index can be used to test hypotheses about the determinants of different levels of supervisory board codetermination and assumptions about codetermination's economic and social impact. |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgd:103&r=ger |
By: | Nadine Stahlkopf |
Keywords: | international investment, Ukraine, economic development |
JEL: | F21 |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:sie:siegen:144-10&r=ger |
By: | Dobusch, Leonhard; Quack, Sigrid |
Abstract: | Im Zuge der wachsenden ökonomischen Bedeutung von Wissen sowie technologischer Veränderungen durch das Internet ist die Regulierung von Eigentums- und Nutzungsrechten an nicht stofflichen Gütern vermehrt zum Gegenstand transnationaler Auseinandersetzungen geworden. Wurden diese Konflikte zunächst im politischen Bereich, wie etwa in den Verhandlungen um internationale TRIPS- und WIPO-Verträge und nationale Gesetzgebung ausgetragen, verlagerten sie sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts zunehmend in marktliche Arenen. Die vorliegende Studie nimmt die zunächst paradoxe Beobachtung zum Ausgangspunkt, dass eine im Lobbying internationaler Organisationen sehr erfolgreiche Industriekoalition bei der Entwicklung und Durchsetzung privater Regulierung am Markt auf Hindernisse stieß, während eine zivilgesellschaftliche Koalition dort effektiver als im politischen Bereich war. Die Analyse zeigt, dass soziale und politische Mobilisierungsprozesse am Markt eine Erklärung für diese Unterschiede liefern. Dabei hing der Erfolg von Mobilisierungsstrategien nicht nur von materiellen Ressourcen, sondern davon ab, ob und in welchem Umfang kollektive Handlungsrahmen anschlussfähig an in soziale Kontexte eingebettete Handlungs- und Interaktionspraktiken individueller und kollektiver Akteure waren und zugleich neue Formen der Schaffung und Nutzung von Wissen und Kultur ermöglichten. -- As a result of the increasing economic value of knowledge and the rapid technological change associated with the Internet, transnational disputes over the regulation of intellectual property rights and licensing have been on the rise. After having been fought out for decades in political arenas such as TRIPS and WIPO treaty negotiations and national legislation, they have shifted to market arenas since the turn of the millennium. As a point of departure, this study examines the paradox that an industry coalition that had very successfully lobbied international organizations ran into trouble developing and enforcing private regulation in the market place, while a civil society coalition proved to be more effective in the market than in the political sphere. The analysis shows that these differences can be explained by social and political mobilization processes within the market. Evidence suggests that the success of mobilizing strategies could not be attributed to material resources alone, but also depended on whether and to what extent collective action frames proved compatible with individual and collective actors' socially embedded (interaction) practices and enabled the creation and utilization of knowledge and culture. |
Date: | 2010 |
URL: | http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:mpifgd:106&r=ger |