nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2010‒03‒06
23 papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen

  1. Zur zukünftigen Finanzierung der Gesundheitsausgaben in Deutschland By Richter, Wolfram F.
  2. Petersberger Erklärung By Zimmermann, Klaus F.; Burda, Michael C.; Konrad, Kai A.; Schneider, Friedrich; Schneider, Hilmar; von Hagen, Jürgen; Wagner, Gert G.
  3. Wie wirken die automatischen Stabilisatoren in der Wirtschaftskrise? Deutschland im Vergleich mit der EU und den USA By Dolls, Mathias; Fuest, Clemens; Peichl, Andreas
  4. Mobilitätspolitik in Europa By Zimmermann, Klaus F.
  5. Kurzarbeit: Sinnvoller Konjunkturpuffer oder verlängertes Arbeitslosengeld? By Eichhorst, Werner; Marx, Paul
  6. Die Steuerreformpläne der neuen Bundesregierung und das Bürgergeld: Eine Simulation von Risiken und Nebenwirkungen By Neumann, Dirk; Peichl, Andreas; Schneider, Hilmar; Siegloch, Sebastian
  7. Der Berater als Störenfried: Anmerkungen zur wirtschaftswissenschaftlichen Politikberatung By Zimmermann, Klaus F.
  8. Mehr und bessere Daten für die Arbeitsmarktforschung: Vorschläge zur effizienten Erschließung der amtlichen Statistik By Schneider, Hilmar
  9. Wer wird subventioniert? Subventionen in deutschen Industrieunternehmen 1999-2006 By Wagner, Joachim
  10. Sind ARGEn wirklich besser? Anmerkungen zur Evaluation der Betreuungsorganisation im Bereich der Grundsicherung By Schneider, Hilmar
  11. Ostdeutschland 20 Jahre nach dem Mauerfall: Was war und was ist heute mit der Wirtschaft? By Brenke, Karl; Zimmermann, Klaus F.
  12. Mehr Ungleichheit durch kleinere Haushalte? Der Einfluss von Veränderungen der Haushaltsstruktur auf die Einkommensverteilung in Deutschland By Peichl, Andreas; Pestel, Nico; Schneider, Hilmar
  13. Prognosekrise: Warum weniger manchmal mehr ist By Zimmermann, Klaus F.
  14. Googlemetrie und Arbeitsmarkt in der Wirtschaftskrise By Askitas, Nikos; Zimmermann, Klaus F.
  15. Prognosen aus dem Internet: Weitere Erholung am Arbeitsmarkt erwartet By Askitas, Nikos; Zimmermann, Klaus F.
  16. Steuerstrukturreform trotz leerer Kassen?! By Hetzer, Nina; Peichl, Andreas
  17. Fünf Jahre EU-Ostererweiterung: Schlechte Noten für deutsche Abschottungspolitik By Rinne, Ulf; Zimmermann, Klaus F.
  18. Grundeinkommen vs. Kombilohn: Beschäftigungs- und Finanzierungswirkungen und Unterschiede im Empfängerkreis By Fuest, Clemens; Peichl, Andreas
  19. Eingeschränkt rationales Verhalten: Evidenz und wirtschaftspolitische Implikationen By Altmann, Steffen; Falk, Armin; Marklein, Felix
  20. Soziodemographische Muster der Qualifikationsstruktur von Erwerbstätigkeit und Unterbeschäftigung By Lott, Margit
  21. Institutionelle Möglichkeiten zur Begrenzung der Staatsverschuldung in föderalen Staaten By Gebhard Kirchgässner
  22. Der Coupon-Handelsansatz als Modell für eine subjektbezogene Finanzierung der Kinderbetreuung By Henrik Egbert; Andreas Hildenbrand
  23. Armutsdynamik und Arbeitsmarkt : Entstehung, Verfestigung und Überwindung von Hilfebedürftigkeit bei Erwerbsfähigen By Hirseland, Andreas; Ramos Lobato, Phillip

  1. By: Richter, Wolfram F. (University of Dortmund)
    Abstract: Mit der Einführung des Gesundheitsfonds und der Gewährung erweiterter Vertragsfreiheiten an die gesetzlichen Krankenkassen ist Deutschland auf einem guten Weg. Die Reform mag in mancher Beziehung nicht weit genug gehen, sie hat aber schon jetzt erkennbar bewirkt, dass sich die Krankenkassen stärker als früher ihrer Kostenverantwortung im Gesundheitswesen stellen. Der Wettbewerb um eine kostengünstige und dennoch qualitätsvolle Versorgung der Versicherten ist in Gang gekommen. Nachdem der Wettbewerb der Kassen um Versicherte durch das GKV-Wettbewerbstärkungsgesetz neu geordnet wurde, bleiben die nachhaltige Finanzierung des Fonds und der Gegensatz von GKV und PKV als ungelöste Probleme bestehen. An der lohnbezogenen Beitragserhebung zu Gunsten der GKV kann man insbesondere kritisieren, dass sie wie die Einkommensteuer auf Einkommensumverteilung angelegt ist, ohne aber den gleichen Gerechtigkeitsnormen zu folgen. In diesem Beitrag wird nun ein Vorschlag unterbreitet, wie die Finanzierung des Gesundheitsfonds von der lohnbezogenen Beitragserhebung auf eine allgemeine Steuer- und Prämienfinanzierung umgestellt und der Gegensatz zwischen GKV und PKV überwunden werden kann. Der Vorschlag zeichnet sich dadurch aus, dass die Verteilungskonflikte der Reform auf ein Minimum reduziert werden. Konkret werden folgende Maßnahmen zur Diskussion gestellt: (i) Der AG-Beitrag zur GKV sollte aufkommensneutral durch eine MwSt-Erhöhung ersetzt werden. (ii) Der AN-Beitrag zur GKV sollte aufkommensneutral durch eine "kleine" Gesundheitsprämie P und eine Anpassung der einkommensteuerlichen Grenzsteuersätze ersetzt werden. Eine Prämie von mindestens 750 € pro Jahr erweist sich als gerechtfertigt. (iii) Die in der PKV gebildeten Altersrückstellungen sollten in verzinsliche Guthaben der Versicherten umgewandelt werden, und die privat Versicherten sollten in den Basistarif wechseln. (iv) PKV und GKV sollten gleichberechtigte Anbieter von Basis- und Zusatzversicherungen sein. Dabei sollten die Zusatzversicherungen nach den Regeln der PKV tarifiert werden, während die Basisversicherung durch Steuern und die pauschale Gesundheitsprämie P (ggf. korrigiert durch kassenindividuelle Zusatzbeiträge bzw. Prämienauszahlungen) zu finanzieren wäre.
    Keywords: Finanzierung des Gesundheitsfonds, AN- und AG-Beitrag zur GKV, Mehrwertsteuer, Bürgerversicherung, pauschale Gesundheitsprämie
    JEL: H24 I18
    Date: 2009–07
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp15&r=ger
  2. By: Zimmermann, Klaus F. (IZA, DIW Berlin and Bonn University); Burda, Michael C. (Humboldt University, Berlin); Konrad, Kai A. (Max Planck Institute for Intellectual Property, Competition and Tax Law); Schneider, Friedrich (University of Linz); Schneider, Hilmar (IZA); von Hagen, Jürgen (ZEI - Center for European Integration Studies); Wagner, Gert G. (DIW Berlin)
    Abstract: Vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise fordern prominente Ökonomen zum Kurshalten in der deutschen Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik auf. Die Experten legen einen Katalog mit Handlungsempfehlungen vor, der unter anderem die Korrektur falscher Erwerbsanreize durch das Workfare-Prinzip von Leistung und Gegenleistung im Sozialstaat vorsieht, den Ausbau von Einrichtungen zur Förderung von frühkindlicher Bildung verlangt und zu lebenslangem Lernen aufruft. Zugleich schlägt das Papier vor, die Tätigkeit in sozialen Diensten systematisch marktfähig zu machen und auf diese Weise Arbeitsmarktpotenziale zu erschließen. Zu den weiteren Forderungen der Ökonomen zählen die verstärkte Ausrichtung von Zuwanderung und Integration an den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands, die Trennung von Umverteilung und Sozialversicherung im Steuer- und Transfersystem sowie die Schaffung von Anreizen zur Risikoübernahme innerhalb des wohlfahrtsstaatlichen Gefüges.
    Keywords: Arbeitsmarkt, Zuwanderungsgesetz, Bildungspolitik, Workfare, Transfersystem
    JEL: J20 J60
    Date: 2009–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp1&r=ger
  3. By: Dolls, Mathias (University of Cologne); Fuest, Clemens (University of Oxford); Peichl, Andreas (IZA)
    Abstract: Dieser Beitrag vergleicht die automatischen Stabilisierungswirkungen der Steuer- und Transfersysteme in der Europäischen Union und in den USA in der aktuellen Wirtschaftskrise. Dazu werden zwei Szenarien simuliert: erstens ein proportionaler Einkommensschock, in dem alle Bruttoeinkommen um 5 Prozent sinken, sowie zweitens eine Erhöhung der Arbeitslosenquote um 5 Prozentpunkte. Unsere Berechnungen ergeben, dass in der EU 38 % des proportionalen Einkommensschocks vom Staat absorbiert werden, verglichen mit 32 % in den USA. Im Fall des Beschäftigungsschocks ist der Unterschied zwischen Europa und den USA deutlich größer: 48 % in der EU und lediglich 34 % in den USA. Unter der Annahme, dass nur die Nachfrage kreditrationierter Haushalte auf Schwankungen des laufenden verfügbaren Einkommens reagiert, führt die Glättung des verfügbaren Einkommens zu einer Nachfragestabilisierung, die in der EU von 23 bis 32 % des Einkommensschocks reicht und in den USA 19 % beträgt. Unsere Ergebnisse zeigen eine große Heterogenität innerhalb der EU. Die automatischen Stabilisatoren sind in ost- und südeuropäischen Ländern bedeutend geringer als in Mittel- und Nordeuropa. Deutschland liegt bei der Einkommensstabilisierung in beiden Szenarien im oberen Bereich, bei der Nachfragestabilisierung dagegen im mittleren Bereich der europäischen Länder, da Kreditbeschränkungen in wohlhabenden Ländern wie Deutschland keine so große Rolle spielen.
    Keywords: Automatische Stabilisatoren, Wirtschaftskrise, Kreditbeschränkungen, Fiskalischer Stimulus
    JEL: E32 E63 H2 H31
    Date: 2009–09
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp19&r=ger
  4. By: Zimmermann, Klaus F. (IZA, DIW Berlin and Bonn University)
    Abstract: Das Papier erläutert die Bedeutung der Arbeitsmobilität für die Verbesserung der Allokation und der Verteilung der volkswirtschaftlichen Ressourcen. Angesichts eines steigenden Fachkräftemangels bei wachsender Tendenz zur Arbeitslosigkeit unter gering Qualifizierten bleibt neben der Bildungspolitik die Anwerbung internationaler und europäischer Fachkräfte eine zentrale politische Gestaltungsaufgabe für die Zukunft. Zusätzliche Fachkräfte bringen Wohlstand und bauen wirtschaftliche Ungleichheit ab. Die internen europäischen Mobilitätsbarrieren werden schwer zu durchbrechen sein. Eine bessere Transparenz der europäischen Arbeitsmärkte, bessere Sprachkenntnisse und eine Standardisierung der sozialen Sicherungssysteme können die Mobilität stärken. Der Schlüssel zur Mobilität liegt aber bei einer stärkeren Einbindung internationaler Arbeitsmigranten in den europäischen Migrationsprozess, der durch zirkuläre Wanderungen gestärkt werden kann. Die europäische Bluecard und die Öffnung der Arbeitsmärkte für in Europa ausgebildete ausländische Hochschulabsolventen könnten neue Akzente setzen.
    Keywords: Mobilität, demographischer Wandel, Fachkräftemangel, Arbeitsmigration
    JEL: F22 J15 J16 Z10
    Date: 2009–05
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp7&r=ger
  5. By: Eichhorst, Werner (IZA); Marx, Paul (IZA)
    Abstract: Angesichts der gegenwärtigen Rezession hat die Politik in Deutschland die Leistungen der Kurzarbeit ausgeweitet, indem Zugangsvoraussetzungen vereinfacht und die staatliche Förderung verstärkt wurden. Kurzarbeit ist ein für Arbeitgeber, Arbeitnehmer und die Arbeitslosenversicherung sinnvolles Instrument, um bei vorübergehendem Arbeitsausfall Entlassungen zu vermeiden. Sie hilft Unternehmen, den Verlust von wichtigen Fachkräften durch eine zeitlich überschaubare Krise zu verhindern und sichert damit Arbeitsplätze für eine gewisse Zeit. Daher kann das Kurzarbeitergeld als arbeitsmarktpolitische Unterstützung betriebsinterner Flexibilität in Bezug auf Löhne und Arbeitszeiten angesehen werden. Neben diesen positiven Effekten sind mit den beschlossenen Veränderungen aber auch Fehlanreize verbunden. Die konservierende Wirkung der Kurzarbeit auf die Beschäftigungsstruktur hemmt tendenziell den strukturellen Wandel der Wirtschaft, vor allem wenn Kurzarbeit über einen längeren Zeitraum gewährt wird und es zu einem vollständigen Ausfall der Arbeit kommt. Sobald eher strukturelle als konjunkturelle Faktoren für die Krise eines Unternehmens verantwortlich sind, behindert das Instrument eine nachhaltige Arbeitsmarktpolitik. Zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit sind eine schnellere Vermittlung und der Einsatz von Qualifizierung sinnvoller als die künstliche Aufrechterhaltung nicht mehr zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Kurzarbeit, vor allem bei längerer Dauer, bedeutet nicht zuletzt eine starke Subventionierung von Branchen mit erheblichem strukturellem Anpassungsbedarf durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer anderer, ökonomisch erfolgreicherer Wirtschaftszweige. Die Kurzarbeit hat in der Krise also ihre Berechtigung – das Instrument darf jedoch nicht überstrapaziert und weiter ausgedehnt werden, etwa durch eine Verlängerung von 18 auf 24 Monate. Dies würde die Möglichkeit schaffen, bis zu vier Jahre Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld I zu beziehen - mit entsprechenden Hindernissen bei der Wiederbeschäftigung und einer weiteren Verstärkung der Quersubventionierung hin zu strukturell schrumpfenden Branchen. Auch sollte in der gegenwärtigen Krise nicht auf eine sorgfältige Prüfung der Anträge verzichtet werden, um Mitnahmeeffekte so gering wie möglich zu halten und im Hinblick auf die Durchführung sinnvoller Qualifizierungsmaßnahmen. Das politische Ziel, die registrierte Arbeitslosigkeit im Wahljahr gering zu halten, darf nicht dazu verführen, mithilfe der Kurzarbeit Unternehmen und ihren Mitarbeiter zu signalisieren, dass notwendige betriebliche Anpassungen und Arbeitsplatzwechsel vermeidbar seien.
    Keywords: Frankreich, Deutschland, Konjunktur, Arbeitsmarktpolitik, Kurzarbeit
    JEL: J65 J68
    Date: 2009–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp5&r=ger
  6. By: Neumann, Dirk (University of Cologne); Peichl, Andreas (IZA); Schneider, Hilmar (IZA); Siegloch, Sebastian (IZA)
    Abstract: Die in Aussicht gestellten Steuererleichterungen sind das beherrschende Thema der ersten Wochen nach Amtsantritt der neuen Bundesregierung. Die vorliegende Studie enthält eine Simulation der mutmaßlichen Effekte einer Umsetzung des von der FDP vorgeschlagenen Stufentarifs und Bürgergelds auf den Arbeitsmarkt, der damit verbundenen fiskalischen Effekte und der zu erwartenden Verteilungswirkungen. Unsere Analyse zeigt, dass eine Gesamtreform, die alle Einkommensgruppen besser stellt, zwangsläufig zu Lasten der öffentlichen Haushalte geht. Rechnerisch ergeben sich fiskalische Kosten in Höhe von 86 Milliarden Euro pro Jahr. Da auch die Beschäftigungswirkungen nicht uneingeschränkt positiv zu bewerten sind, ist von der Einführung eines dreistufigen Steuersystems in Kombination mit einem Bürgergeld aus ökonomischer Sicht abzuraten. Betrachtet man den Steuerreformvorschlag separat, so ergeben sich positive Beschäftigungseffekte und geringere fiskalische Kosten. Allerdings sind diese mit etwa 86.000 Euro pro neu geschaffenen Vollzeitarbeitsplatz dennoch unverhältnismäßig hoch. Hinzu kommen nicht unproblematische Verteilungswirkungen zugunsten höherer Einkommen. Die geschilderten Wirkungen sind nicht von der konkreten Ausgestaltung des Reformvorschlages abhängig, sondern eher konzeptioneller Art. Sie würden auch dann in ähnlicher Weise zutage treten, wenn der FDP-Vorschlag in veränderter Form umgesetzt würde.
    Keywords: Steuerreform, Stufentarif, Bürgergeld, Mikrosimulation, Arbeitsangebot
    JEL: D31 H24 I38
    Date: 2009–11
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp21&r=ger
  7. By: Zimmermann, Klaus F. (IZA, DIW Berlin and Bonn University)
    Abstract: Wirtschaftspolitische Entscheidungen sollten durch eine sorgfältige Beratung vorbereitet und begleitet werden. Kompetente Beratung seitens der unabhängigen Wissenschaft ist nötig, um einen nachhaltigen Politikansatz zu fördern und tendenziell kurzatmigen Lösungsversuchen entgegen zu wirken. Der vorliegende Beitrag analysiert die Stärken und Schwächen der wirtschaftswissenschaftlichen Beratungsstrukturen und plädiert für ihre systematische Stärkung. Dazu ist nicht zuletzt ein Bewusstseinswandel im Selbstverständnis von Politik nötig. Sie muss eine größere Bereitschaft zu Modellversuchen zur Vorbereitung flächendeckender Politikschritt aufbringen. Gesetze sollten deshalb nur auf Zeit erlassen werden, um sie im Zweifel leicht wieder zurücknehmen zu können, sollte die gedachte Wirkung ausweislich einer obligatorischen Evaluation nicht eingetreten sein. Nicht der Abfluss von Geld und die schlichte Durchführung einer Maßnahme ist ein Nachweis ihres Erfolgs, sondern ihr Bestand vor der kritischen, methodisch sorgfältigen und unabhängigen Erfolgskontrolle durch die Wissenschaft.
    Keywords: wissenschaftliche Politikberatung, Evaluation, kontrafaktische Analyse
    JEL: A11 D70 E27
    Date: 2009–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp8&r=ger
  8. By: Schneider, Hilmar (IZA)
    Abstract: Die ökonomische Beurteilung von Vorgängen auf dem Arbeitsmarkt erfordert eine solide und aussagekräftige Datengrundlage. Eine Kerngröße zu deren Verständnis bilden Stundenlöhne. Stundenlöhne erklären beispielsweise, ob und in welchem Umfang Menschen arbeiten und konsumieren, warum und wie lange sie arbeitslos bleiben und wie viel sie in Bildung investieren. Stundenlöhne erklären darüber hinaus, in welchem Umfang Firmen Menschen entlassen oder einstellen, für welchen Standort sie sich entscheiden und welche Form der Spezialisierung für sie optimal ist. Nicht zuletzt sind Stundenlöhne von erheblicher Bedeutung für die Beantwortung von Verteilungsfragen. Umso erstaunlicher mutet es daher an, dass seitens der amtlichen Statistik für diesen zentralen Bereich der Wirtschaft bislang keine hinreichende Datengrundlage bereitgestellt wird. Das ließe sich mit relativ geringem Aufwand ändern. Dazu bedarf es jedoch letztlich der Unterstützung durch den Gesetzgeber. Dies betrifft zum einen die Konzeption amtlicher Erhebungen und zum anderen die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für die Verknüpfung von amtlichen Mikrodaten zu wissenschaftlichen Zwecken.
    Keywords: Lohn, Dateninfrastruktur, amtliche Statistik, Mikrodaten
    JEL: J30 C80 C81
    Date: 2009–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp9&r=ger
  9. By: Wagner, Joachim (Leuphana University Lüneburg)
    Abstract: Mit einem neu verfügbaren repräsentativen Längsschnittdatensatz für 1999 bis 2006 dokumentiert die vorliegende Studie erstmals umfassend für deutsche Industrieunternehmen die Verbreitung von subventionierten und nicht subventionierten Unternehmen in West- und Ostdeutschland und die Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Der Anteil der subventionierten Unternehmen an allen Industrieunternehmen war in jedem betrachteten Jahr in Ostdeutschland deutlich höher als in Westdeutschland. Die Verteilung der Subventionen pro Kopf in den Unternehmen ist dabei in beiden Teilen Deutschlands linkssteil – viele subventionierte Unternehmen erhalten geringe Beträge, bei wenigen sind es (zum Teil sehr) hohe Beträge. Subventionierte und nicht subventionierte Unternehmen unterscheiden sich zum Teil deutlich hinsichtlich Größe, Produktivität, Humankapitalintensität, Rentabilität und Forschungs- und Entwicklungsintensität. Nach den hier vorgestellten Befunden werden Unternehmen subventioniert, die bereits vor Beginn der Subventionszahlungen intensiver als andere Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung tätig waren. Für einen positiven kausalen Effekt der Subventionen auf eine der unterschiedlichen betrachteten Dimensionen der Unternehmensperformance finden sich keine Hinweise.
    Keywords: Subventionen, Industrieunternehmen, Deutschland
    JEL: H20 L60
    Date: 2009–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp3&r=ger
  10. By: Schneider, Hilmar (IZA)
    Abstract: Mit der Einführung von Arbeitslosengeld II wurde auch die behördliche Zuständigkeit für die Grundsicherung einer grundlegenden Reorganisation unterzogen. Während in der überwiegenden Mehrheit der Kommunen in Form der sogenannten Arbeitsgemeinschaften eine Mischverwaltung aus Bundesagentur für Arbeit und örtlichen Kommunen geschaffen wurde, wurde den sogenannten Optionskommunen eine eigenständige Verwaltung zugestanden. Die Verwaltungspraxis sollte zeigen, welche von beiden Verwaltungsformen die effektivere Betreuung von erwerbsfähigen Bedürftigen gewährleistet. Deshalb legte der Gesetzgeber fest, dass beide Verwaltungsformen bis Ende 2008 evaluiert werden sollten. In dem entsprechenden Evaluationsbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wird festgestellt, dass die Arbeitsgemeinschaften im Großen und Ganzen besser abschneiden als die Optionskommunen. Das vorliegende Papier setzt sich kritisch mit diesem Bericht auseinander. Es zeigt, dass das verwendete Untersuchungsdesign keine eindeutigen Schlussfolgerungen zulässt. Paradoxerweise könnten die vordergründig für die Arbeitsgemeinschaften sprechenden Ergebnisse sogar ein Beleg dafür sein, dass in Wahrheit die Optionskommunen effektiver arbeiten.
    Keywords: Hartz-Reform, Evaluation, Sozialhilfe, Grundsicherung, Soziale Sicherung
    JEL: C31 C81 D73 H43 H75 I38 J48
    Date: 2009–07
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp16&r=ger
  11. By: Brenke, Karl (DIW Berlin); Zimmermann, Klaus F. (IZA, DIW Berlin and Bonn University)
    Abstract: Der Artikel zeigt in den grundlegenden Zügen die Entwicklung in Ostdeutschland seit dem Beginn der Umstrukturierung auf und zieht eine Bilanz zum Stand des Anpassungsprozesses 20 Jahre nach dem Mauerfall. Wie sich an der Entwicklung der Wirtschaftsleistung zeigen lässt, ist der wirtschaftliche Neuaufbau gut vorangekommen. Allerdings ist das Resultat hinter den Erwartungen zur Wendezeit zurückgeblieben. Und weiterhin sind die neuen Bundesländer weit davon entfernt, wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen zu können. Sie werden noch massiv vom Westen unterstützt. Ausdruck der Rückständigkeit ist neben einem relativ großen Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten eine vergleichsweise geringe Produktivität. Deren Ursachen sind vielfältig. So mangelt es an Beschäftigung und Wertschöpfung in solchen Sektoren, die generell eine vergleichsweise hohe Produktivität vorweisen. Exemplarisch für das verarbeitende Gewerbe lässt sich zeigen, dass größere Betriebe unterrepräsentiert sind, und dass Arbeitsplätze, die eine höhere Qualifikation voraussetzen, relativ weniger als im Westen zu finden sind. Hinzu kommt eine bisher nur wenig beachtete Einflussgröße: die im Vergleich zu den alten Bundesländern viel dünnere Besiedlungsdichte Ostdeutschlands. Insbesondere für die alten Bundesländer lässt sich zeigen, dass eine überdurchschnittliche Wirtschaftsleistung in erheblichem Maße mit einer starken Besiedlungsdichte zusammenhängt. In Ostdeutschland ist das auch der Fall – wegen der enormen Ausgleichswirkungen der Sozialtransfers aber weniger deutlich als im Westen. Es wäre eine Illusion zu glauben, solche Strukturunterschiede mittelfristig ausgleichen zu können, zumal die Differenzen in der Raumstruktur zwischen Ost und West historischen Charakter haben. Überdies gibt es sowohl innerhalb der alten wie innerhalb der neuen Bundesländer große regionale Disparitäten. Fast 20 Jahre nach der Deutschen Einheit sollte man deshalb Abschied von den meist zu simplen Ost-West-Vergleichen nehmen. Viel mehr muss die Frage in den Vordergrund gerückt werden, welche Wachstumsmöglichkeiten die einzelnen Regionen Ostdeutschlands – auch angesichts des Bevölkerungsrückgangs – überhaupt haben. Zu einem "neuen politischen Realismus" gehört neben dem längst überfälligen Abbau von Subventionen eine Neuausrichtung der Regionalförderung – und zwar nicht speziell für Ostdeutschland, sondern im gesamtdeutschen Rahmen unter Einbeziehung der neuen Bundesländer.
    Keywords: Ostdeutschland, Wiedervereinigung, wirtschaftliche Anpassungsprozesse, Produktivität, Haushaltseinkommen, regionale Ungleichgewichte
    JEL: N9 R11 R58
    Date: 2009–09
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp20&r=ger
  12. By: Peichl, Andreas (IZA); Pestel, Nico (IZA); Schneider, Hilmar (IZA)
    Abstract: Da die Analyse von Einkommensverteilungen auf äquivalenzgewichteten Einkommen beruht, ist die Entwicklung der Einkommensungleichheit nicht nur Ausdruck für Veränderungen in der Entlohnungsstruktur, sondern auch für Veränderungen von Haushaltsgröße und -zusammensetzung. In den letzten 15 bis 20 Jahren ist die Einkommensungleichheit in Deutschland kontinuierlich gestiegen, während sich gleichzeitig die durchschnittliche Haushaltsgröße deutlich verringert hat. Das Ziel des vorliegenden Beitrags besteht darin, den Effekt der demografischen Entwicklung auf die Einkommensungleichheit zu quantifizieren. Es zeigt sich, dass die Ungleichheit auch ohne den demografischen Trend zugenommen hätte. Ihr Niveau wäre allerdings deutlich geringer ausgefallen als es sich tatsächlich darstellt.
    Keywords: Demografie, Einkommensungleichheit, Dekomposition, Haushaltsstrukturen, SOEP
    JEL: D31 D63 I30 J11
    Date: 2009–09
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp18&r=ger
  13. By: Zimmermann, Klaus F. (IZA, DIW Berlin and Bonn University)
    Abstract: Angesichts der gegenwärtigen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise überbieten sich die Anbieter von Prognosen derzeit in immer neuen Schreckenszenarien und pessimistischen Konjunkturvorhersagen. Prognosen beeinflussen Verhalten und Stimmungen und sind deshalb in Krisenzeiten von besonderer Brisanz. Überzeichnende Negativprognosen, die derzeit allenfalls informierte Szenarien sein können, sind dazu angetan, die Krise zu verstärken. Das Papier plädiert deshalb für größere Zurückhaltung bei der Formulierung neuer Prognosen und die alternative Angaben von Intervallprognosen, die im Hinblick auf die herrschende Prognoseunsicherheit Korridore der möglichen Konjunkturentwicklung nennen statt nur vermeintlich präzise Prozentangaben zu treffen.
    Keywords: Konjunkturprognose, Wirtschaftsentwicklung, Finanzmarktkrise
    JEL: A11 E27 F01
    Date: 2009–04
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp4&r=ger
  14. By: Askitas, Nikos (IZA); Zimmermann, Klaus F. (IZA, DIW Berlin and Bonn University)
    Abstract: Die große Wirtschaftskrise hat bisher nur verhaltene Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen. Angesichts der unsicheren weiteren konjunkturellen Entwicklung, der schlechten Auslastung der Arbeitskräfte in den Unternehmen und der hohen Kurzarbeit erwarten viele Beobachter zum Herbst einen dramatischen Anstieg der Arbeitslosigkeit mit einer baldigen Überschreitung der Vier-Millionen-Grenze. Nach Prognosen unter Verwendung von Google-Internetzugriffsstatistiken bleibt es aber im Vorfeld der Bundestagswahlen in den Sommermonaten August und September aller Voraussicht nach völlig ruhig. Saisonal bedingt geht die Arbeitslosigkeit sogar zurück. Damit verringert sich die Gefahr, dass eine Arbeitslosenzahl von vier Millionen noch in diesem Jahr erreicht werden wird.
    Keywords: Google, Internet, Suchmaschinen, Schlüsselworte, Arbeitslosigkeit, Prognosen, Evaluation
    JEL: C22 C82 E17 E24 E37
    Date: 2009–08
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp17&r=ger
  15. By: Askitas, Nikos (IZA); Zimmermann, Klaus F. (IZA, DIW Berlin and Bonn University)
    Abstract: Nach einem neuen methodischen Prognosekonzept, das arbeitsmarktbezogene Internetdaten nutzt, entspannt sich zum Frühjahr 2009 die Arbeitsmarktlage. Das Papier erläutert die Technik der Prognose der Arbeitslosigkeit unter Nutzung der Messung der Google-Suchaktivität und illustriert die Leistungsfähigkeit der Methode in der gegenwärtigen komplexen Anwendungssituation.
    Keywords: Google, Internet, Suchmaschinen, Schlüsselworte, Arbeitslosigkeit, Prognosen, Evaluation
    JEL: C22 C82 E17 E24 E37
    Date: 2009–06
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp13&r=ger
  16. By: Hetzer, Nina (University of Cologne); Peichl, Andreas (IZA)
    Abstract: In Deutschland wird eine umfassende Steuerstrukturreform bereits seit Jahren kontrovers diskutiert. Mit dem Eintritt der FDP in die Regierungsverantwortung erhält diese Debatte derzeit besondere Aktualität. Dieser Beitrag argumentiert, dass trotz oder gerade wegen leerer öffentlicher Kassen eine Steuerstrukturreform längst überfällig ist. Sie muss den Staat nicht zwangsläufig Steueraufkommen kosten und kann dennoch einen positiven Beitrag zu mehr Wachstum leisten, wenn gezielt von wachstumsschädlichen zu wachstumsfreundlichen Steuern umgeschichtet und statt auf direkte Besteuerung verstärkt auf indirekte Besteuerung gesetzt wird. Ein solches Steuersystem führt zu mehr Wachstum und Beschäftigung und somit langfristig auch zu höheren Steuereinnahmen, die dann wiederum einen Beitrag zur längst überfälligen Haushaltskonsolidierung leisten.
    Keywords: Wachstumswirkungen, Steuerlastverteilung, Steuermix, Steuerstruktur, Steuerreform
    JEL: H2 H61 O43
    Date: 2009–12
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp23&r=ger
  17. By: Rinne, Ulf (IZA); Zimmermann, Klaus F. (IZA, DIW Berlin and Bonn University)
    Abstract: Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der Europäischen Union führt nicht zu Belastungen des Arbeitsmarktes und der Sozialversicherungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Forschungsarbeit über die Entwicklungen und Folgen der Ost-West-Migration nach den jüngsten Erweiterungsrunden der EU. Insbesondere der restriktiven deutschen Migrationspolitik wird dabei kein gutes Zeugnis ausgestellt. Kürzlich ergriffene Maßnahmen – wie das Arbeitsmigrationssteuerungsgesetz, das hoch qualifizierten Ausländern den Zuzug erleichtern soll – sind allerdings Schritte in die richtige Richtung. Sie reichen aber noch nicht aus, um die sich aus Zuwanderungen ergebenden Chancen hinreichend zu nutzen.
    Keywords: EU-Osterweiterung, Internationale Migration
    JEL: J61 F22 E24
    Date: 2009–06
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp14&r=ger
  18. By: Fuest, Clemens (University of Oxford); Peichl, Andreas (IZA)
    Abstract: In der ökonomischen Literatur wird oft argumentiert, dass Kombilohnmodelle und Grundeinkommenskonzepte im Prinzip nur Varianten einer negativen Einkommenssteuer seien. Dabei wird oft übersehen, dass diese Konzepte sehr unterschiedliche Gruppen der Bevölkerung einbeziehen. Dieser Beitrag bietet einen empirischen Vergleich der Bezugsgruppen dieser Konzepte. Wir zeigen, dass der Übergang zu einem selbst restriktiv ausgestalteten Grundeinkommen die Zahl der Transferempfänger gegenüber dem Status quo ungefähr verdoppeln würde. Beim Kombilohn würde die Zahl der Transferempfänger hingegen nur um rund zehn Prozent ansteigen. Das hat Folgen für die Finanzierbarkeit und die Beschäftigungswirkungen. Das zentrale Resultat unserer Analyse lautet, dass der Unterschied im Empfängerkreis letztlich die Ursache dafür darstellt, dass Kombilohnkonzepte finanzierbar sind und positive Beschäftigungswirkungen entfalten können, während Grundeinkommenskonzepte entweder nicht finanzierbar sind, oder, wegen der erforderlichen Gegenfinanzierung, negative Beschäftigungswirkungen entfalten.
    Keywords: Empfängerkreis, Kombilohn, Bürgergeld, Grundeinkommen
    JEL: D31 H24 I38
    Date: 2009–05
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp11&r=ger
  19. By: Altmann, Steffen (IZA); Falk, Armin (University of Bonn); Marklein, Felix (Federal Ministry of Finance)
    Abstract: Die Präzision ökonomischer Prognosen und die Qualität politischer Handlungsempfehlungen hängen in entscheidendem Ausmaß von der Qualität des zugrunde liegenden Verhaltensmodells ab. Nur ein empirisch gut fundiertes Modell ökonomischen Handelns erlaubt es, die Konsequenzen politischer Maßnahmen präzise abzuschätzen. In der wirtschaftswissenschaftlichen Analyse ist das Konzept des Homo Oeconomicus als Entscheidungs- und Verhaltensmodell weit verbreitet. Empirische Ergebnisse aus der Verhaltensökonomik legen jedoch zwei grundsätzliche Abweichungen vom traditionellen Modell des Homo Oeconomicus nahe: Abweichungen vom Prinzip der uneingeschränkten Rationalität einerseits und die Infragestellung einer universellen Eigennutzorientierung andererseits. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über ausgewählte, wirtschaftspolitisch bedeutsame Abweichungen vom Rationalitätspostulat. Anschließend diskutieren wir am Beispiel so genannter "nicht bindender Defaultoptionen", weshalb für eingeschränkt rationale Akteure politische Maßnahmen oder rechtliche Regelungen auch dann Verhaltenskonsequenzen haben können, wenn diese aus rationaler Sichtweise nicht zu erwarten wären und möglicherweise durch den Gesetzgeber auch nicht beabsichtigt sind. Abschließend stellen wir dar, wie nicht bindende Defaults selbst als Politikinstrument eingesetzt werden können: klug gewählt können sie dabei helfen, Entscheidungen zu verbessern ohne dabei individuelle Wahlfreiheit einzuschränken.
    Keywords: Verhaltensökonomik, Paternalismus, Wirkung von Politikmaßnahmen, nicht-bindende Regeln, Wahrscheinlichkeitsverzerrungen, eingeschränkte Rationalität
    JEL: H00 H41 D01 D81 C90
    Date: 2009–05
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iza:izasps:sp12&r=ger
  20. By: Lott, Margit (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany])
    Abstract: The vocational qualification in Germany is crucial for a successful participation in the labour market. Persons without a vocational certification carry a clearly higher risk to become jobless and they have problems to gain a sustained foothold in the labour market. In contrast, at the upper end of the qualification scale we recognize a bottleneck in labour supply in some economic areas. During the last economic boom some enterprises complained about difficulties to find sufficiently qualified staff. The relations between vocational qualification and labour market are extensive and comprehensive. Hence there are many studies and research projects which deal mostly with detailed aspects of these connections. This is not the main focus of the following report. It rather aims for a more general perspective on the topic of vocational qualification. In addition it provides an overall stock-taking of the vocational education of the labour force potential in Germany. Qualification patterns are explored for all components of labour force potential, which comprises employed persons, registered unemployed persons and the hidden labour force. The structures of qualification are depicted and compared for each component of the labour force potential. It distinguishes between Western and Eastern Germany as well as between gender and different age groups. Besides, the employed persons are differentiated by their occupational status and their working time. The comparative analysis indicates clearly the narrow connection between labour market participation and vocational qualification. Nevertheless, this is not the main subject of the report. The following presentation rather gives an overview from a macroeconomic perspective and offers a quantitative basis for the discussion of working hours-politics and education politics. These could contribute to an improvement of the qualification of the entire labour force potential.
    Date: 2010–01–13
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:201002&r=ger
  21. By: Gebhard Kirchgässner
    Abstract: After some theoretical considerations, fiscal institutions called ‘debt brakes’ designed to prevent public deficit and debt from going off course, are discussed. We first present some models applied in some Swiss cantons, especially in the canton of St. Gallen, then the respective institution introduced in 2001 at the Swiss federal level, and finally the recently introduced German solution. While the models in the different cantons are quite successful, we still have to wait for the proof that the German model in particular is viable. We also discuss how the problem of a possible bail-out of states and local communities could be handled. We conclude that by choosing appropriate institutions federal countries are at least as able to perform a sustainable fiscal policy as unitary states.
    Keywords: Sustainability of Public Finances; Public Debt; Debt Brake
    JEL: H63 H74
    Date: 2010–02
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:cra:wpaper:2010-02&r=ger
  22. By: Henrik Egbert (Justus-Liebig-Universität Gießen, Licher Straße 66, D-35394 Gießen); Andreas Hildenbrand (Justus-Liebig-Universität Gießen, Licher Straße 66, D-35394 Gießen)
    Abstract: Improving child care and pre-school education is one of the challenging duties of public authorities in Germany. Given the public resources spent on nursery schools, the quantity as well as the quality of early childhood education in Germany is comparatively low. We think that inefficiency is caused by the prevalent object-based financing structure. In this article we present a model for a subject-based financing structure with tradable coupons. The model shows that by introducing tradable coupons a more efficient allocation of resources is possible. Further, the model indicates that tradable coupons also improve the quality of early childhood education.
    Keywords: D40, D61
    Date: 2010
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:mar:magkse:201004&r=ger
  23. By: Hirseland, Andreas (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg [Institute for Employment Research, Nuremberg, Germany]); Ramos Lobato, Phillip
    Abstract: "This research report provides empirical findings based on the first two of four waves of the qualitative panel study 'Poverty dynamics and the labour market'. In addition to basic information about the methodological design the report presents findings concerning the following issues: biographical implications of receiving unemployment benefits according to German Social Security Code II (which in combination with work-related activation is at the core of the welfare reform of 2005, known as 'Hartz IV'), perceptions and experiences of welfare recipients, their living conditions and development of employability as well as the formation and progression of precarious employment biographies. Those findings show that everyday life of our interviewees is characterized by an unexpectedly high degree of mobility and flexibil-ity. The various activities of the interviewees, in part initiated by themselves, contradict the partially still prevailing public perception of recipients of unemployment benefits as objects to welfarization. Rather the findings show that achieving a sustainable integration into the labour force is one of the main objectives of their biographical orientations. However, the activities of the individuals aimed at achieving a non-precarious work-situation failed more often than not, if not a resignated or fatalistic perspective had already emerged in the first place. Nevertheless, precarious forms of employment were able to provide short-term improvements." (author's abstract, IAB-Doku) ((en))
    Date: 2010–01–13
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:iab:iabfob:201003&r=ger

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