nep-ger New Economics Papers
on German Papers
Issue of 2009‒10‒03
nine papers chosen by
Roberto Cruccolini
Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen

  1. Internationalisierung der Sicherheitsgewährleistung. Rechtsfragen der deutschen Mitgliedschaft in der Nato By Fischer-Lescano, Andreas; Kommer, Steffen; Frisina, Lorraine
  2. Behemoth als Partner und Feind des Leviathan: zur politischen Ikonologie eines Monstrums By Bredekamp, Horst
  3. Der Mythos vom Dialog mit den Bürgern: der Beitrag der Europäischen Kommission zur Schaffung einer europäischen Öffentlichkeit By Brüggemann, Michael
  4. Der Einfluss der OECD auf die Bildungspolitik in Mexiko By Popp, Marie
  5. Die Krise der Finanzmärkte und die Rückkehr des Staates By James, Harold
  6. Warum die Steuerzahler eine Steuervereinfachung verhindern By Mackscheidt, Klaus
  7. Wettbewerbliche Auswirkungen eines nichtneutralen Internets By Dewenter, Ralf; Jaschinski, Thomas; Wiese, Nadine
  8. Modellierung des Kreditrisikos im Portfoliofall By Cremers, Heinz; Walzner, Jens
  9. Modellierung des Kreditrisikos im Einwertpapierfall By Cremers, Heinz; Walzner, Jens

  1. By: Fischer-Lescano, Andreas; Kommer, Steffen; Frisina, Lorraine
    Abstract: Der Artikel befasst sich vor dem Hintergrund einer internationalisierten Sicherheitsgewährleistung mit den nationalen und völkerrechtlichen Rechtsentwicklungen im Zusammenhang mit der Deutschen NATO-Mitgliedschaft. Dabei werden zunächst die verfassungsrechtlichen Änderungen nachvollzogen, die den Beitritt der Bundesrepublik zum Nordatlantikpakt vorbereiteten. Ausgehend von der „Blauhelmentscheidung“ des Bundesverfassungsgerichts (1994) wird anschließend die gesetzgeberische Entsprechung in Form des Parlamentsbeteiligungsgesetzes dargestellt. Trotz der grundsätzlich erforderlichen Zustimmung des Bundestages zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr zeigt sich, dass die Exekutive sowohl bei der operativen Durchführung von NATOEinsätzen als auch bei der Formulierung der strategischen Ausrichtung des Verteidigungsbündnisses in weiten Bereichen unkontrolliert bleibt. Die anzuführenden Gerichtsverfahren auf nationaler Ebene mit Bezug zur NATO-Mitgliedschaft Deutschlands konnten die unzulängliche Rechtskontrolle durch internationale Gerichte nicht ausgleichen. Während der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte seine Zuständigkeit restriktiv auslegt, wird die Gerichtsbarkeit des Internationalen Gerichtshofs (IGH) und des Internationale Strafgerichtshofs (ICC) einmal durch die eingeschränkte Unterwerfungserklärung Deutschlands (IGH), ein andermal durch die fehlende Definition des Aggressionstatbestandes durch die Vertragsparteien des Rom-Statuts (ICC), verhindert. Spannungen mit dem internationalen Recht lassen sich insbesondere hinsichtlich der Immunitätsregelungen in dem NATO-Truppenstatut, welche mit der im III. Genfer Abkommen vorgesehenen Bestrafungspflicht für Kriegsverbrechen kollidieren könnte, aufzeigen.
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:sfb597:91&r=ger
  2. By: Bredekamp, Horst
    Abstract: The two monstrosities Leviathan and Behemoth belong to the most powerful images of the Old Testamemt, which God let appear before the uprising Job to demonstrate his power. While the symbol of Leviathan has been researched as Hobbes archaic image of the modern state, this applies less to Behemoth. This article tries to follow the history of the cooperation and the conflict of the two monsters along general lines based on William Blakes' presentation of the two monstrosities of the book of Job. Both have always also had a political significance: as antipode to the egyptian Horus and as apotropaic personification of the antichrist and the devil of the middle ages and as an oppositional beast of the state peace and the civil war in Hobbes. In view of the 20th century, the essay shows how Behemoth and Leviathan both changed sides and while Leviathan became less frightening Behemoth obtained civil features. Eventually the return of the state anticipates the return of the severity of the Old Testament. - Zu den mächtigsten Bildern des Alten Testamentes gehören die beiden Monstra des Leviathan und des Behemoth, die Gott vor dem aufbegehrenden Hiob erscheinen läßt, um seine Macht zu demonstrieren. Während das Symbol des Leviathan als hobbesches Urbild des modernen Staates immer wieder erforscht worden ist, trifft dies auf den Behemoth weniger zu. Ausgehend von William Blakes Darstellungen der beiden Monstra versucht der Artikel in groben Zügen eine Geschichte des Mit- und Gegeneinanders der beiden Untiere des Buches Hiob zu verfolgen. Beide besaßen immer auch eine politische Bedeutung: als Antipoden zum ägyptischen Horus, als apotropäische Verkörperungen des Antichristen und des Teufels im Mittelalter und als oppositionelle Bestien des Staatsfriedens und des Bürgerkriegs bei Hobbes. Mit Blick auf das zwanzigste Jahrhundert verfolgt der Essay, wie Behemoth und Leviathan gleichsam die Fronten wechselten und wie mit der Schreckensminderung des Leviathan auch der Behemoth zivile Züge bekam, wie schließlich aber die Rückkehr des Staates eine Rückkehr zur Strenge des alttestamentlichen Textes erwarten läßt.
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:sfb597:98&r=ger
  3. By: Brüggemann, Michael
    Abstract: Die Entwicklung einer europäischen Öffentlichkeit wird häufig als Lösung für die Vermittlungsprobleme der EU propagiert. Die Förderung eines solchen Forums der Verständigung zwischen Bürgern und Politik ist daher erklärtes Ziel der EU-Kommission. Sie begreift Kommunikation als den Gegenstand einer neu zu entwickelnden Policy Proklamiertes Leitbild dieser Politik ist ein Dialog mit den Bürgern. Dem stehen kritische Ansätze gegenüber, die in Informationsaktivitäten öffentlicher Organe vornehmlich Propaganda sehen. Hier setzt dieser Artikel an, stellt ein Modell zur wissenschaftlichen Analyse von Informationspolitik vor und wendet dies auf die Informationspolitik der Europäischen Kommission an. Informationspolitik wird dabei als die Gesamtheit politischer Entscheidungen verstanden, die die Informationsaktivitäten öffentlicher Institutionen regeln. Informationspolitik strukturiert die Regeln zum Zugang zu Informationen und setzt den Rahmen für die PR (Public Relation). Informationspolitik kann Anstoß zu öffentlichen Debatten geben und somit die Genese von Öffentlichkeit fördern. Empirisch gelingt dies der Informationspolitik der Kommission allerdings nicht, wie die Untersuchung zeigt, die auf einer Analyse von Policy-Dokumenten, Produkten der Öffentlichkeitsarbeit, halbstandardisierten Experteninterviews und zwei standardisierten Befragungen beruht. Im Vergleich zu den Traditionen europäischer Geheimpolitik lässt sich ein Wandel hin zu mehr Transparenz feststellen. Aber der gleichzeitig angestrebte Dialog mit den Bürgern scheitert. So lassen sich am Fall EU Grenzen und Potenzial von Informationspolitik abstecken, die auch über die Fallstudie hinaus Geltung beanspruchen können. Das weit verbreitete Versprechen vom Dialog mit den Bürgern entlarvt sich als illusorisch. Trotzdem kann Informationspolitik zur Genese einer demokratischen Öffentlichkeit beitragen. - The development of a European public sphere is often seen as a solution to the manifold problems of the EU instutions in communicating with European citizens. Thus, the advancement of such a forum of exchange between citizens and policy-makers has become a manifest goal of the European Commission. Communication is becoming a policy in its own right. The proclaimed paradigm of this policy is a ‘dialogue with the citizens’. Critics of government public relations efforts do not buy into this claim and conceive the communication attempts by public institutions as propaganda. This article presents a model for the scholarly analysis of communication as a policy and applies this framework to the information policy of the European Commission. Information policy is understood as a set of political decisions which govern the information activities of public institutions. Information policy structures the rules of access to information and sets the goals of institutional PR. Information policy may in fact be able to trigger public debates and thus promote the genesis of a transnational public sphere in Europe. However, the attempts of the European Commission are not successful in this respect. Empirically, the study combines an analysis of of policy-documents and the manifest products of public relations work, semi-standardized interviews with Commission and government officials and two standardized surveys. In contrast to the traditions of EU secrecy, the Commission has made a turn towards more transparency but the desired ‘dialogue with the citizens’ does not carry trough. Going beyond the case of the European Commission, the study explores the potential and the limits of information policy and sheds doubt on the validity of public claims towards ‘dialogue with citizens’. Aloof from this illusionary promise, information policy can nevertheless contribute to the thriving of a democratic public sphere.
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:sfb597:84&r=ger
  4. By: Popp, Marie
    Abstract: International organizations (IO) have become important actors in education policy. However, research on the impact of international activities on national education policy-making is still in an early stage. Due to this the focus of this study is to analyze the influence of the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) on education policy in Mexico. The analysis revealed that the Programme for International Student Assessment (PISA) and the review activities of the organization are effective instruments to initiate national debates and to enhance the legitimacy of educational reforms. The OECD had its largest impact on Mexican education policy when it was able to take the specific needs of the national level into account and when it used the correct mix of different instruments at the right time. National actors tended to involve the international level into national decision-making processes when they were able to utilize the recommendations and reports of the OECD as a source of legitimacy for planned reforms. - Internationale Organisationen (IO) sind in den letzten Jahrzehnten zu wichtigen Akteuren im Bildungsbereich avanciert. Die Erforschung der Rückwirkungen von internationalen Bildungsaktivitäten befindet sich aber noch in ihren Anfängen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht deshalb eine Wirkungsanalyse zu internationaler Bildungsgovernance am Beispiel des Einflusses der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf die mexikanische Bildungspolitik. Diese Analyse zeigt im Ergebnis, dass sich sowohl die international-vergleichende Bildungsstudie Programme for International Student Assessment (PISA) als auch die Review-Aktivitäten der Organisation als attraktive Instrumente erwiesen haben, um nationale Bildungsdebatten zu initiieren und die Legitimation für Bildungsreformen zu fördern. Den größten Einfluss auf die nationale Politikgestaltung in Mexiko konnte die OECD ausüben, als sie die spezifischen Bedürfnisse der nationalen Ebene zum richtigen Zeitpunkt durch die Kombination mehrerer reformförderlicher Instrumente zu bedienen wusste. Die nationalen Akteure waren umgekehrt besonders geneigt, die internationale Ebene stärker in den nationalen Entscheidungsprozess einzubeziehen, wenn sie die Empfehlungen und Studien der OECD als zusätzliche Legimitationsressource für beabsichtige Reformen nutzen konnten.
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:sfb597:96&r=ger
  5. By: James, Harold
    Abstract: Wenn ganze Finanzsystemen von radikalem Vertrauensentzug betroffen sind, so können dem nur Einrichtungen nachhaltig entgegentreten, die einen fast unbegrenzten Zugriff auf Ressourcen haben. Solche Einrichtungen können auch Selbsthilfegruppen sein, wie etwa ein Pool mächtiger Banken, wie das 1907 der Fall war. Der US-Finanzminister hatte, in der Tat, am 24. September 2008 versucht, genau eine solche Pool-Lösung zu schaffen. Aber in einem Klima umfassender Unsicherheit kann Selbsthilfe nicht mehr greifen. Regierungen und Zentralbanken müssen einspringen, denn allein sie sind groß und schnell genug, und zudem müssen sich die Zentralbanken bei ihren fiscal bailouts immer stärker auf ihre jeweilige Regierung stützen. In der amerikanischen Politik wird ein neuer Staatskapitalismus als die werdende globale Wirklichkeit behandelt. Ein solcher Konsens zeichnet sich über Atlantik und Pazifik hinweg gleichermaßen ab. Diese Entwicklung wird die Politik der Nationalstaaten Europas und der Europäischen Integration verändern. Sie wird insbesondere die Bedeutung der kleinen Mitgliedstaaten deutlich mindern, denn sie können den neuen Herausforderungen am wenigsten gerecht werden. - In a financial system that suffers a radical loss of confidence, only institutions with more or less infinite resources can stem the tide. Such institutions can conceivably be self-help organizations, such as pools of powerful banks: that was for instance the case in 1907. The US Treasury indeed tried to put together such a pool on Sunday, September 14th, 2008. But in a climate of profound uncertainty, self-help is not enough. Governments or central banks are needed, because only they are both big and quick enough, and central banks need to rely more and more on governments for fiscal bailouts. U.S. policy makers are treating a new state capitalism as the emerging global reality. This new consensus is shared both across the Atlantic and the Pacific. It will change the nature of European politics and European integration, because in particular small nation-states are unable to cope with the demands of the new role.
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:sfb597:85&r=ger
  6. By: Mackscheidt, Klaus
    Abstract: Häufig erfahren die Bürger wenig über den Nutzen öffentlicher Güter im Vergleich zum Steueropfer, das sie dafür aufbringen müssen: Gegenüber öffentlichen Gütern besteht keine Konsumentensouveränität. Als Ersatz dafür könnte wenigstens eine Wählersouveränität bei öffentlichen Gütern herrschen, aber die existiert auch nicht. In dieser Lage ist es für den Bürger am besten, wenigstens das Steueropfer zu minimieren. Ein kompliziertes Steuersystem mit vielen Ausnahmeregeln und Schlupflöchern begünstigt das - wenn oft auch nur scheinbar, - so dass man eine Steuervereinfachung eigentlich gar nicht will. Wie man sich aus dieser schwierigen Ausgangslage herausmanövrieren könnte, wird abschließend diskutiert. ; In many countries, also in Germany, information on the benefits of publicly provided goods is rather poor compared to knowledge of individual tax burden. As a consequence, there is no consumer sovereignty regarding public goods. Instead, voter sovereignty could fill the gap, but this does not exist either. In this situation, individuals' incentives to minimize their personal tax burdens are very strong. Complex tax systems with many exceptions seemingly favour this behaviour. Thus, people disapprove of tax simplifications. In conclusion the paper discusses ways to overcome this problem.
    Keywords: Steuervereinfachung,Bereitstellung öffentlicher Güter,Tax Simplification,Provision of Public Goods
    JEL: H26 H41
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:uoccpe:091&r=ger
  7. By: Dewenter, Ralf; Jaschinski, Thomas; Wiese, Nadine
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:tuiedp:64&r=ger
  8. By: Cremers, Heinz; Walzner, Jens
    Abstract: The current financial market crisis has impressively demonstrated the importance of an effective credit risk management for financial institutions. At the same time, the use and the valuation of credit derivatives has been widely criticised as a result of the crisis. Over the past decade, credit derivatives emerged as an important part of credit risk management as these offer a broad range of possibilities to reduce credit risk through active credit portfolio management. This has represented a quantum leap in the further development of credit risk management. Credit risk management without using credit derivatives no longer seems to be an appropriate alternative. However, correct valuation of these derivatives is still challenging. The crisis has demonstrated that the issue is less about using credit derivatives than about developing valid valuation techniques. A sound understanding of already existing credit pricing models is necessary for such a development. These models are the key focus of this working paper.
    Keywords: Credit risk pricing models,asset-based models,asset-value models,structural models,intensity-based models,reduced-form models,credit derivatives,credit default swap,pricing,valuation,default spread,risk management,credit portfolio management
    JEL: C22 G11 G12 G21 G32
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fsfmwp:127&r=ger
  9. By: Cremers, Heinz; Walzner, Jens
    Abstract: The current financial market crisis has impressively demonstrated the importance of an effective credit risk management for financial institutions. At the same time, the use and the valuation of credit derivatives has been widely criticised as a result of the crisis. Over the past decade, credit derivatives emerged as an important part of credit risk management as these offer a broad range of possibilities to reduce credit risk through active credit portfolio management. This has represented a quantum leap in the further development of credit risk management. Credit risk management, without using credit derivatives, no longer seems to be an appropriate alternative. However, correct valuation of these derivatives is still challenging. The crisis has demonstrated that the issue is less about using credit derivatives than about developing valid valuation techniques. A sound understanding of already existing credit pricing models is necessary for such a development. These models are the key focus of this working paper.
    Keywords: Credit risk pricing models,asset-based models,asset-value models,structural models,intensity-based models,reduced-form models,credit derivatives,credit default swap,pricing,valuation,default spread,risk management,credit portfolio management
    JEL: C22 G12 G21 G32
    Date: 2009
    URL: http://d.repec.org/n?u=RePEc:zbw:fsfmwp:126&r=ger

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