Abstract: |
Vor dem Hintergrund der Annexion der Krim-Halbinsel durch Russland wird
seitens der europäischen und amerikanischen Politik auch die Einschränkung der
Außenwirtschaftsbeziehungen mit Russland in Erwägung gezogen. Es ist
offensichtlich Ziel der im Raum stehenden Sanktionsdrohungen der westlichen
Industriestaaten, die russische Führung zumindest davon abzuhalten, ihr
militärisches Engagement auf weitere Teile der Ukraine auszuweiten. Die
diskutierten Wirtschaftssanktionen würden unmittelbar die Warenströme nach und
aus Russland betreffen. Mit großer Besorgnis werden diese Sanktionsdrohungen
insbesondere in Deutschland verfolgt, das sowohl auf der Export- als auch auf
der Importseite einer der gewichtigsten Handelspartner Russlands ist. Konkret
wird zum einen gefragt, ob Einschränkungen des deutschen Exports nach Russland
für die deutsche Exportwirtschaft mit empfindlichen Einbußen und negativen
Folgen für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland verbunden ist. Zum
anderen steht die Frage im Raum, ob der Ausfall russischer Importe die
deutsche Wirtschaft insgesamt in Mitleidenschaft ziehen könnte. Umgekehrt wäre
zu klären, welche Bedeutung der Deutschlandhandel und darüber hinaus der
Handel mit den westlichen Industriestaaten für Russland besitzt. Daher soll
nachfolgend ein Überblick über die deutschrussischen Handelsverflechtungen aus
deutscher, aber ergänzend auch aus russischer Perspektive gegeben werden. -- |